DE3713561A1 - Kalander mit niprelieving - Google Patents
Kalander mit niprelievingInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kalander mit Niprelieving
gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
So ein Kalander ist z.B. beschrieben in der Europäischen
Patentanmeldung Nr. 8 61 16 695.7.
Die Zwischenwalzen des Kalanders können wegen der Pen
delaufhängung an den Hebel unter dem Anpressdruck unge
hindert eine Höhenposition einnehmen, die ihrem je
weiligen momentanen Durchmesser entspricht. Dieser
Durchmesser ändert sich mit dem Abnutzungszustand der
jeweiligen Walze. Dies ist auch der Fall, wenn eine
oder mehrere abgenutzte Walzen durch neue größeren
Durchmessers ersetzt werden. Bei der Pendelaufhängung
der Walzen erfolgt jedoch das Höheverschieben der
Walzen gemäß einer Kreislinie mit der Mitte an dem
Drehpunkt der Hebel. Dadurch kann es passieren, daß die
Achsen der einzelnen Walzen des Kalanders nicht in einer
gemeinsamen vertikalen Ebene liegen, was unerwünscht ist.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kalander
der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß
bei Ändern der Höhenposition der einzelnen Walzen die
Achsen der Walzen in einer gemeinsamen vertikalen Ebene
liegen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch Maßnahmen, die
im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben sind, erfüllt.
Der Gegenstand der Erfindung und die dadurch erzielbaren
Vorteile werden nachstehend näher beschrieben und er
klärt. Die Beschreibung bezieht sich auf die Zeichnung,
in der zeigen:
Fig. 1 Einen erfindungsgemäßen Kalander schematisch
von der Seite und
Fig. 2 einen vertikalen, partiellen Schnitt im ver
größerten Maßstab
durch ein Lagerteil mit Lagerhülse.
Die einzelnen Zwischenwalzen 15 des Kalanders sind mit
ihren Achsen 16 an Hebeln 17 gelagert, die über die
Breite des Ständers 6 des Kalanders so weit wie ange
bracht reichen und dort an einem Drehpunkt 46 vertikal
schwenkbar aufgehängt sind. Es ist vorteilhaft, wenn die
Hebel 17 so lang wie möglich sind. An den Hebel greifen
Niprelievingvorrichtungen 3 an, die andererseits am Stän
der 6 an Abstützungspunkten 42 abgestützt sind. Sie
dienen - wie bekannt - zur Aufnahme der sogenannten
überhängenden Gewichte und sind dazu noch im Stande,
die Hebel mit den Walzen zu heben oder zu einer vor
bestimmten Position zu senken.
Der Drehpunkt 46 des Hebels 17 befindet sich an einem
Lagerteil 43, der höhenverstellbar an der den Walzen
15 abgewandten, hinteren Seite des Ständers 6 angeord
net ist. Das Lagerteil 43 ist individuell höhenverstell
bar, so daß bei jeder eingenommenen Höhenposition der
bezüglichen Walze 15 es möglich ist, das Lagerteil 43
entsprechend einzustellen, daß der Hebel 17 in eine im
wesentlichen waagrechte Lage eingestellt ist, bzw. in
die Lage, bei welcher die Achse 16 der Walze 15 und die
des Drehpunktes 46 in einer horizontalen Ebene liegen.
Durchgeführt bei allen Walzen des Kalanders, heißt es,
daß alle Achsen der Walzen und alle Drehpunkte in zuein
ander parallelen, horizontalen Ebenen liegen.
Vorteilhafterweise weist der Ständer 6 an der den Walzen
15 abgewandten Seite eine vertikale Gleitführung 47 auf,
in der die entsprechend ausgeführten Lagerteile 43 ver
schiebbar und arretierbar sind. Es versteht sich auch,
daß die Gleitführung 47 und die dazu komplementär aus
geführten Gleitteile des Lagerteiles 43 zu möglichst
klemmungsfreiem Führen bzw. Gleiten ausgebildet sind.
Die Lagerteile 43 weisen eine Lagerhülse 45 auf, durch
welche eine Gewindespindel 48 führt, die parallel zu der
Gleitführung 47 angeordnet ist und von einem am Ständer
6 befestigten Motor 52 mit Getriebe 51 drehbar ist. Sie
führt durch alle Lagerhülsen 45 der vorhandenen Lager
teile 43. An jeder Lagerhülse 45 ist eine Kupplung 49
vorgesehen, um jedes Lagerteil 43 individuell zu der
Gewindespindel 48 zum gewünschten Verschieben zuzukoppeln,
bzw. beim Erreichen gewünschter Position des Lagerteiles
43 abzukoppeln. Genauere Beschreibung dieser Funktion
und der dazu benötigten Elemente erfolgt später.
Ähnlich ist es notwendig, die Abstützung der Niprelieving
vorrichtungen 3 auf Ständer 6 der sich ändernden Posi
tionen der an den pendelbaren Hebeln 17 gelagerten Walzen
15 anzupassen. Die Vorrichtungen 3 greifen vorteilhafter
weise an den Hebel 17 so nahe wie möglich zu der Walze
15 an, oder so entfernt wie möglich von dem Drehpunkt 46
des Hebels 17. Nach einer Ausführungsform, die in der
Fig. 1 dreimal gezeigt ist, sind die Vorrichtungen 3
alle gleich ausgeführt, d.h. sie verfügen jeweils über
gleichen Gesamthub, innerhalb von welchem alle Funktionen
der Vorrichtung 3 gewährt werden müssen. Falls beim Än
dern der Position des Hebels 17 die Position außerhalb
des Gesamthubs liegen sollte, muß der Abstützpunkt 42,
der an einem Abstützteil 18 liegt, entsprechend ver
schoben werden. Dies geschieht nach einer hier beispiel
haft gezeigten Ausführung durch Verschieben des Ab
stützteils 18 entlang einer am Ständer 6 vorgesehenen
Führungsbahn, die vertikal und parallel zu der Gleit
führung 47 am Ständer 6 vorgesehen ist, und mit 61 an
gedeutet ist. Das Verschieben erfolgt mittels eines
Stellmotors 53, der einerseits am Ständer 6 befestigt ist
und andererseits am Abstützteil 18 eingreift. Der Stell
motor 53 ist im gezeichneten Fall ein hydraulischer Motor,
der einen Zylinder mit einem Kolben 54 aufweist, dessen
Kolbenstange 55 an dem Abstützteil 18 angreift. Ein Druck
medium ist durch Leitungen 56 zum Motor geführt. Verein
fachungshalber ist in der Zeichnung nur ein Motor gezeich
net.
Nach einem anderen Ausführungsbeispiel, das in der Fig. 1
ebenfalls eingezeichnet ist, weist die Niprelievingvor
richtung einen hydraulischen Stellmotor 58 mit einem Zy
linder, Kolben 60, einer Kolbenstange 57 auf. Diese
greift direkt an dem Hebel 17 an. In diesem Fall muß der
Stellmotor 58 so angelegt sein, daß der mögliche Gesamt
hub des Kolbens 60 entsprechend dem vorgesehenen Anhebe-
und Fallhub des Niprelieving sowie den möglichen Posi
tionen der jeweiligen Walze bei ihren Durchmesseränderun
gen, d.h. der Verlagerung der jeweiligen Walze ausgelegt
werden muß. Im Einzelfall handelt es sich um recht lange
Zylinder mit einem recht langen möglichen Gesamthub, die
aber im jeweiligen Betrieb nur einen kleinen Teil des Ge
samthubs ausnutzen. Einfachheitshalber ist in der Fig. 1
nur ein Stellmotor 58 eingezeichnet, der von unten auf
den Hebel 17 angreift. Es versteht sich, daß übrige Hebel
auch von einem solchen Stellmotor wie 58 bewegbar sind,
wobei die Stellmotoren auch von oben auf die Hebel
wirken können.
Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß gewisse Probleme
mit dem Raum für die beschriebenen Stellmotoren, wie
53 oder 58, sich ergeben können.
Vorteilhafterweise weist deswegen der Ständer 6 im hori
zontalen Schnitt ein U-Profil auf, das auf der Seite
zu den Walzen hin offen ist. Die Hebel 17 sind in dem
Hohlraum des U-Profils angeordnet, wobei die Stellmo
toren 53 bzw. 66, bzw. die Abstützteile 18 und die
Lagerteile 43 außerhalb dieses Hohlraums angeordnet
werden können. Dieses schließt selbstverständlich nicht
die Ausführung aus, bei der die Hebel 17 außen an dem
Ständer 6 angebracht würden. Es ist jedoch vorstellbar,
daß bei Platz- bzw. Raumproblemen die Stellmotoren
eventuell abwechslungsweise außerhalb des Hohlraumes
sowie in dem Hohlraum angeordnet werden können.
An der den Walzen 15 abgewandten Seite des U-Profils
sind freilich Öffnungen für die Hebel 17 vorgesehen;
dort sind auch die Gleitführung 47 und die Lagerteile
43 angeordnet. Die Lagerhülse 45 und damit auch das
Lagerteil 43 ist jeweils an einer außen verzahnten
Mutter 63 abgestützt, die mit einem der Gewindespindel
48 entsprechenden Innengewinde versehen ist und beim
Drehen der Gewindespindel 48 dieser entlang verschieb
bar ist. Damit wird auch das Lagerteil 45 verschoben.
Zum individuellen Zukoppeln bzw. Abkoppeln der Mutter 63
relativ zu der Gewindespindel 48 ist eine Kupplung 49
vorgesehen.
Eine vorteilhafte Ausführung eines solchen Kupplungs
mechanismus ist besonders in Fig. 2 dargestellt.
Durch die Lagerhülse 45 führt die Gewindespindel 48,
auf welcher die außenverzahnte und ein der Gewindespindel
48 entsprechendes Innengewinde aufweisende Mutter 63
sich befindet, an welcher die Lagerhülse 45 mittels
Drucklagerung 68 abgestützt ist. Durch die Lagerhülse
45 führt auch eine Zugspindel 64, in diesem Fall eine
Vielkeilstange, die von dem Motor 52 bzw. dem Getriebe
51 im umgekehrten Drehsinn als die Gewindespindel 48,
z.B. mit gleicher Drehzahl drehbar ist. An der Zugspindel
64 befindet sich ein mit der Mutter 63 verzahntes Zahnrad
66, das eine dem Profil der Zugspindel 64 entsprechende
zentrische Vielkeilbohrung aufweist und entlang der
Zugspindel 64 verschiebbar ist, und zwar von einer Posi
tion, bei der es mit der Mutter 63 kämmt, in eine Posi
tion, die mit 66 1 bezeichnet ist, wo sie zu der Mutter 63
außer Kontakt ist. Diese Verschiebung erfolgt mittels
eines Kulissensteines 67, der eingreift und von einem
Stellmotor 65 verschiebbar ist. Dieser Kulissenstein
67 ist andererseits als Sperrzahn ausgebildet, daß er
- in der dargestellten Ausführungsform nach unten ver
schoben - in die Außenverzahnung der Mutter 63 eingreift
und im Drehen blockiert.
Der beschriebene Kupplungsmechanismus 49 funktioniert
wie folgt:
Ist die Gewindemutter 63 mit dem Vielkeilzahnrad 66 im
Eingriff, dreht sich die Mutter 63 mit gleicher Drehzahl
und im gleichen Drehsinn wie die Gewindespindel 48, d.h.
sie verschiebt sich nicht an dieser. Die Lagerhülse 45
mit dem Lagerteil 43 stehen still. Ist das Vielkeilzahnrad
66 durch Aktion des Stellmotors 65 von der Mutter 63 weg
verschoben in die Position 66 1 und von ihr abgekoppelt,
bleibt diese relativ zu der sich drehenden Gewinde
spindel 48 stehen, da auch der Sperrzahn 67 jetzt in
ihre Verzahnung eingreift und sie blockiert. Jetzt
wandert die Mutter 63 der Gewindespindel 48 entlang,
wodurch das Lagerteil 43 verschoben wird.
Der Stellmotor 65 ist - wie gezeichnet - ein pneuma
tischer Zylinder-Kolbenmotor. Es könnte z.B. auch ein
elektromagnetischer Motor sein, oder ähnlich.
Die Gewindespindel 48 und die Zugspindel 64 könnten
vorstellbarerweise mit zueinander verschiedener Dreh
zahl gedreht werden. Dies müßte freilich in der
Zahnzahl der Mutter 63 und des Zahnrades 66 berück
sichtigt werden.
Claims (11)
1. Kalander (2) mit Niprelievingvorrichtungen (3),
bei welchem die zwischen einer obersten und einer
untersten Walze (12 1 bzw. 12 3) angeordneten Zwi
schenwalzen (15) mit ihren Achsen (16) an Hebeln
(17) gelagert sind, die über die Breite des Stän
ders (6) reichen und dort jeweils an einem Dreh
punkt (46) vertikal schwenkbar angehängt sind,
wobei an diesen Hebeln die Niprelievingvorrichtun
gen (3) angreifen, welche andererseits an dem Stän
der an einem Abstützpunkt (42) abgestützt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
Lagerteil (43), an welchem sich der Drehpunkt (46)
des Hebels (17) befindet, höhenverstellbar an der
den Walzen (15) abgewandten, hinteren Seite des
Ständers (6) angeordnet ist, dergestalt, daß
beim Ändern der Position der Walzen (15) in ver
tikaler Richtung, durch entsprechendes individuel
les Verschieben des Lagerteiles (43) der Hebel (17)
in eine im wesentlichen horizontale Lage einge
stellt wird, bei welcher die Achsen (16) der Walzen
(15) und die Drehpunkte (46) der Hebel (17) jeweils
in einer horizontalen Ebene liegen.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ständer (6) eine vertikale
Gleitführung (47) aufweist, in der die dazu ausge
führten Lagerteile (43) verschiebbar und arretier
bar sind.
3. Kalander nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lagerteile (43) eine La
gerhülse (45) aufweisen, durch welche eine von ei
nem Motor (52) über Getriebe (51) drehbare Ge
windespindel (48) geführt ist, wobei an der Lager
hülse (45) eine Kupplung (49) vorgesehen ist, um
das Lagerteil (43) individuell zu der Gewindespin
del (48) zum Verschieben zuzukoppeln.
4. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der
Abstützpunkt (42) für die Niprelievingvorrichtung
(3) sich an einem Abstützteil (18) befindet, welcher
entlang einer am Ständer (6) vorgesehenen Führungs
bahn (61) verschiebbar ist.
5. Kalander nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstützteil (18)
mittels eines Stellmotors (53) verschiebbar ist,
welcher einerseits am Ständer (6) befestigt ist und
andererseits an dem Abstützteil (18) angreift.
6. Kalander nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Motor (53) ein
hydraulischer ist und eine Zylinder/Kolbeneinheit
(53, 54) aufweist, deren Kolbenstange (55) an dem
Abstützteil (18) angreift.
7. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die
Niprelievingvorrichtung (3) ein hydraulischer Motor
(58) mit Zylinder, Kolben (60) und Kolbenstange
(57) ist, die direkt an dem Hebel (17) angreift,
wobei der Zylinder am Ständer (6) befestigt ist,
und wobei der Hubweg des Kolbens (60) im Zylinder
so bemessen ist, daß der mögliche Gesamthub dem
beim Niprelieving vorgesehenen Anhebe- und Fall
hub der jeweiligen Walze (15) sowie der bei Durch
messerveränderung der Walze (15) nötigen Gesamtver
lagerung dieser Walze (15) entspricht.
8. Kalander nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
insbesondere der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ständer (6)
ein, in horizontalem Schnitt gesehen, U-Profil auf
weist, das an der Seite der Walzen (15) offen ist,
daß Hebel (17) durch den Hohlraum des U-Profils
durchgeführt sind, und daß die Stellmotoren (53
bzw. 58), bzw. die Abstützteile (18) und die Lager
teile (43) außerhalb dieses Hohlraums angeordnet
sind.
9. Kalander nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lagerhülse (45)
an einer außen verzahnten Mutter (63) mit einem
der Gewindespindel (48) entsprechenden Innenge
winde abgestützt ist, die beim Drehen der Gewinde
spindel (48) dieser entlang verschiebbar ist.
10. Kalander nach Anspruch 3 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kupplung
(49) zur Mutter (63) bzw. zur Gewindespindel (48)
vorgesehen ist, welche ein zu der Mutter (63)
gleichverzahntes Zahnrad (66) aufweist, welches
an einer im umgekehrten Drehsinn als die Gewinde
spindel (48) antreibbaren, zu dieser parallelen
Zugspindel (64) relativ zu der Mutter (63) verschieb
bar angeordnet ist, wobei das Verschieben zwischen
zwei Positionen erfolgt, wo einmal das Zahnrad (66)
mit der verzahnten Mutter (63) kämmt und das andere
Mal das Zahnrad (66 1) von der Mutter (63) ausge
rückt ist.
11.) Kalander nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kupplung einen
Sperrzahn (67) aufweist, welcher an der Lager
hülse (45) abgestützt ist und bei Ausrücken des
Zahnrades (66) in die Verzahnung der Mutter (63)
eingreift, so daß ein Drehen der Mutter (63)
verhindert wird.
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