DE19945780C1 - Kalander - Google Patents
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- DE19945780C1 DE19945780C1 DE19945780A DE19945780A DE19945780C1 DE 19945780 C1 DE19945780 C1 DE 19945780C1 DE 19945780 A DE19945780 A DE 19945780A DE 19945780 A DE19945780 A DE 19945780A DE 19945780 C1 DE19945780 C1 DE 19945780C1
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21G—CALENDERS; ACCESSORIES FOR PAPER-MAKING MACHINES
- D21G1/00—Calenders; Smoothing apparatus
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- D21G1/0226—Bearings
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Abstract
Es wird ein Kalander angegebenen mit einer Stuhlung (2), einer oberen Walze, die als Durchbiegungseinstellwalze ausgebildet ist, einer unteren Walze, die als Durchbiegungseinstellwalze ausgebildet ist, und einer Zwischenwalzenanordnung mit einer Zwischenwalze (8), die in der Stuhlung (2) festgelegt ist. DOLLAR A Hierbei möchte man die Einwirkungsmöglichkeiten auf eine Materialbahn verbessern können. DOLLAR A Hierzu ist die Zwischenwalze (8) mit einer Überlastsicherung (41) versehen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kalander mit einer Stuh
lung, einer oberen Walze, die als Durchbiegungsein
stellwalze ausgebildet ist, einer unteren Walze, die
als Durchbiegungseinstellwalze ausgebildet ist, und ei
ner Zwischenwalzenanordnung mit einer Zwischenwalze,
die in der Stuhlung festgelegt ist.
Ein derartiger Kalander ist aus der nachveröffentlich
ten deutschen Patentanmeldung 198 32 067 bekannt. Bei
diesem Kalander ist ein Walzenstapel vorgesehen, bei
dem die obere Walze und die untere Walze als Durchbie
gungseinstellwalzen ausgebildet sind. Bei den Walzen
der Zwischenwalzenanordnung fehlt diese Möglichkeit.
Allerdings ist eine der Zwischenwalzen in der Stuhlung
festgelegt, so daß man die Druckspannungsverhältnisse
in den Nips oberhalb der festgelegten Zwischenwalze und
unterhalb der festgelegten Zwischenwalze weitgehend
frei einstellen kann.
Beim Einsatz von Biegeausgleichswalzen oder Durchbie
gungseinstellwalzen in einem Walzenstapel unterscheidet
man zwischen positionsfest gelagerten Walzenmänteln,
die auch unter der Bezeichnung "NIPCO K" bekannt sind
und radial bewegbaren Walzenmänteln, die auch als
"NIPCO F" bekannt sind. In der Vergangenheit wurde
meist eine Kombination dieser Walzentypen als Ober- und
Unterwalze verwendet, um eine positionsstabile Walzen
lagerung zu erhalten. Der Einsatz zweier Biegeaus
gleichswalzen mit fest gelagerten Walzenmänteln wurde
meist umgangen, da in diesem Fall die Lastabstimmung
der Walzen internen und externen Druckgebung durch die
Kalanderhydraulik problematisch ist. Die Kombination
zweier radial bewegbarer Walzenmäntel erfordert hinge
gen eine komplizierte Lageregelung des Walzenstapels,
die möglichst vermieden werden sollte. Der gleichzeiti
ge Einsatz von zwei Biegeausgleichswalzen mit radial
bewegbarem Walzenmantel ist jedoch vorteilhaft, da in
diesem Fall nur eine Walzentype zum Einsatz kommt. Es
ist daher wesentlich einfacher, Ersatzwalzen vorrätig
zu halten. Außerdem kann auf eine Kalanderhydraulik
verzichtet werden. Realisiert werden kann dies unter
anderem dadurch, daß man die genannte Zwischenwalze
fest in der Stuhlung lagert, um dort einen geometri
schen Fixpunkt zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einwir
kungsmöglichkeiten auf eine Materialbahn zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem Kalander der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß die Zwischenwalze mit
einer Überlastsicherung versehen ist.
Damit kann man die Behandlung der Materialbahn in den
einzelnen Nips bis an die Grenzen der Belastbarkeit der
festgelegte Zwischenwalze heranführen. Die Zwischenwal
zen der Zwischenwalzenanordnung und damit auch die
festgelegte Zwischenwalze sind im allgemeinen nur für
eine symmetrische Belastung von zwei Seiten her dimen
sioniert. Nur in einem gegenüber der Gesamtbelastung
eingeschränkten Bereich ist eine Mittelwalze und vor
allem die festgelegte Zwischenwalze für eine Biegebela
stung ausgelegt. Diese Biegebelastung tritt vor allem
dann auf, wenn nur eine Durchbiegungseinstellwalze zur
Druckspannungserzeugung in den zugeordneten Nips ver
wendet wird. Aber auch bei stark unterschiedlichen
Drücken der oberen und unteren Durchbiegungseinstell
walze besteht die Gefahr, daß die Zwischenwalze überla
stet wird. Die Überlastung der Zwischenwalze kann
durchaus zur Zerstörung führen. Da ein derartiger Feh
lerfall in der Regel aber relativ schnell sichtbar
wird, ist er im Grunde beherrschbar. Kritisch sind al
lerdings Schäden, die nicht sofort sichtbar werden. In
diesem Fall kann eine Materialbahnpartie, die nach der
Beschädigung behandelt wird, eine stark verringerte
Qualität aufweisen. Wenn man nun eine Überlastsicherung
verwendet, dann kann man die Druckspannung in den Nips,
falls gewünscht, so hoch machen, wie es die festgelegte
Zwischenwalze aushält. Man muß also keinen größeren Si
cherheitsabstand zur Belastbarkeit einhalten, was die
Möglichkeiten der Materialbahnbehandlung erweitert. Man
riskiert aber auch keine Beschädigung der Walze, wo
durch der Betrieb insgesamt zuverlässiger wird.
Bevorzugterweise weist die Überlastsicherung eine
kraftabhängig reagierende Auslöseeinrichtung auf, die
bei Überschreiten eines vorbestimmten Schwellwertes ei
ne Absenkung der auf die Zwischenwalze wirkenden Kraft
bewirkt. Die Überlastsicherung zeigt die Überlast also
nicht nur an, sondern greift aktiv ein, um eine Überbe
lastung der festgelegten Zwischenwalze zu verhindern.
Falls sich eine derartige Belastungssituation entwic
kelt, dann wird rechtzeitig die Kraft auf die Zwischen
walze abgesenkt.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Zwischenwalze in Hebeln
gelagert ist und die Überlastsicherung zwischen minde
stens einem Hebel und der Stuhlung angeordnet ist. Die
Lagerung der Zwischenwalzen in Hebeln ist von vielen
Kalandern, sogenannten "Hebelkalandern" her bekannt.
Wenn man die Überlastsicherung zwischen dem Hebel und
der Stuhlung anordnet, dann kann man den Vorteil einer
Hebelübersetzung nutzen. In diesem Fall kann man die
Empfindlichkeit der Überlastsicherung deutlich verbes
sern.
Vorzugsweise ist die Überlastsicherung an beiden axia
len Enden der Zwischenwalze angeordnet. Die Überlastsi
cherung ermittelt dann die Kräfte an den beiden axialen
Enden der Zwischenwalze. Es läßt sich also nicht nur
eine Überlast als Summe aller auf die Walze wirkenden
Kräfte ermitteln, sondern auch eine unsymmetrische
Kraftverteilung, die zu einer Schieflage oder Schiefbe
lastung führen könnte. Dies erleichtert auch die Ein
stellung des Kalanders bzw. seiner Hydraulik oder der
Hydraulik in den Durchbiegungseinstellwalze bei der In
betriebnahme oder bei der Neueinstellung.
Vorzugsweise weist die Überlastsicherung eine Kraftan
zeigeeinrichtung auf. Man kann in diesem Fall die auf
die einzelnen Lagerstellen der Zwischenwalze wirkenden
Kräfte einer Betriebsperson oder einem Überwachungspro
gramm mitteilen, so daß laufend die Information über
die Belastung der einzelnen Lagerstellen bereit gehal
ten wird. Dies hat neben der Dokumentationsmöglichkeit
vor allem den Vorteil, daß man zumindest für den Fall
der Zwischenwalze, also mitten im Kalander, die Infor
mation über die hier wirkenden Kräfte überhaupt gewin
nen kann.
Vorzugsweise weist die Überlastsicherung eine hydrauli
sche Abstützung auf, die von entgegengesetzten Seiten
im wesentlichen parallel zur Pressenrichtung auf die
Zwischenwalze oder eine damit verbundene Halterung
wirkt, wobei eine Vergleichseinrichtung für die hydrau
lischen Drücke auf beiden Seiten vorgesehen ist. Mit
dieser Art der Abstützung läßt sich sozusagen eine Dif
ferenzdruckmessung vornehmen, um exakt die Kraft zu er
mitteln, mit der die Walze oder ihre Halterung, bei
spielsweise der Hebel, belastet wird. Neben der reinen
Überlastungsabsicherung kann man mit dieser Ausbildung
zu jedem Betriebspunkt die tatsächlich wirkende Kraft
nach Größe und Richtung an jeder Lagerseite der fixier
ten Walze meßtechnisch erfassen. Dies erleichtert die
Einstellung der korrekten Lastabstimmung im oberen und
unteren Teil des Walzenstapels. Ein Kräfteungleichge
wicht oder eine Schieflage sind damit, wie oben bereits
erwähnt, sofort erkennbar.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Vergleichsein
richtung ein Differenzdruckventil aufweist, das eine
Schnellentlastungsfunktion zumindest für eine Durchbie
gungseinstellwalze steuert. Wenn man ein Differenz
druckventil verwendet, ist keine Meßwertumsetzung, d. h.
hydraulischer Druck in ein elektrisches Steuersignal,
über eine Steuerung, beispielsweise SPS, notwendig. Die
Auslösung der Absenkung der Durchbiegungseinstellwalze,
vorzugsweise der unteren Durchbiegungseinstellwalze,
erfolgt bei Überschreiten eines vorbestimmten Diffe
renzdrucks automatisch. Somit ist ein relativ sicherer
Signalfluß gewährleistet.
Vorzugsweise ist die hydraulische Abstützung hydrosta
tisch ausgebildet. Hiermit erzielt man als weiteren
Vorteil eine große Dämpfung der Walzenvibrationen.
Als Alternative kann die hydraulische Abstützung zwei
gegeneinander vorgespannte hydraulische Zylinder auf
weisen. Bei Krafteinwirkung auf die Walze muß der Druck
in einem Zylinder ansteigen und in dem gegenüberliegen
den Zylinder abfallen. Dies kann selbsttätig erreicht
werden, indem man das in den Zylindern befindlichen Öl
volumen einsperrt. Da eine absolut leckagefreie Abdich
tung der Zylinder nur schwer zu erreichen ist, kann man
für diese Betriebsweise Druckspeicher vorsehen. Bei Er
reichen eines definierten maximalen Drucks in einem Zy
linder wird die Schnellentlastung der Zwischenwalze
eingeleitet, indem die Drücke in der entsprechenden
Durchbiegungseinstellwalze abgesenkt werden.
Schließlich kann in einer weiteren Ausbildung vorgese
hen sein, daß die Überlastsicherung eine Federeinrich
tung und einen weglängenabhängigen Sensor aufweist. Der
Zusammenhang zwischen Kraft, Feder und Weg ist ein all
gemeines physikalisches Gesetz. Man kann also durch die
Überwachung einer Kompression oder einer Ausdehnung ei
ner Feder auf die Kraft schließen, die auf die Zwi
schenwalze wirkt. Diese Federüberwachung läßt sich re
lativ preisgünstig gestalten.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Federeinrichtung mit
parallel geschalteten Tellerfedern ausgebildet ist.
Diese haben eine hohe Steifigkeit und bewirken daher
auch bei höheren Kräften nur eine geringfügige Ver
schiebung, so daß die Geometrie des Walzenstapels nicht
nennenswert beeinflußt wird. Darüber hinaus haben die
Tellerfedern auch noch ein gutes Schwingungsdämpfungs
verhalten, das sich positiv auf die Laufrolle des Ka
landers auswirkt.
Alternativ dazu kann die Federeinrichtung auch durch
eine Walzenachse gebildet sein. Diese Ausgestaltung ist
von Vorteil, weil keine zusätzlichen Bauelemente benö
tigt werden. Unter "Walzenachse" muß hierbei nicht ein
physikalisch vorhandenes Bauteil im Sinne einer durch
gehenden Stange verstanden werden. Viele Walzen, bei
spielsweise Heizwalzen, haben stirnseitig lediglich
Walzenzapfen. Unter Nennlast liegt die Durchbiegung ei
nes derartigen Zapfens im Bereich zwischen Walzenkörper
und Lager beispielsweise bei 0,3 bis 0,5 mm. Eine der
artige Durchbiegung läßt sich meßtechnisch durchaus er
fassen und zwar auch dann, wenn eine derartige Walze
nicht in Hebeln, sondern unmittelbar in der Stuhlung
festgelegt ist.
Vorzugsweise ist der Sensor als Endlagenschalter ausge
bildet. Wenn aufgrund einer auf die Zwischenwalze wir
kenden Kraft gegen die Kraft der Federn oder gegen die
Kraft der als Feder wirkenden Walzenachse oder der Zap
fen eine gewisse Auslenkung erreicht ist, dann werden
die oder der Endlagenschalter betätigt und der Druck in
den Durchbiegungseinstellwalzen oder den äußeren Zylin
dern, die die entsprechenden Kräfte aufbringen, kann
zurückgefahren werden.
Alternativ dazu kann der Sensor als berührungsloser
Nährungssensor ausgebildet sein. In diesem Fall kann
man bereits die Annäherung der Zwischenwalze an eine
kritische Lage und damit den Aufbau von kritischen
Kräften überwachen. In vielen Fällen sind berührungslos
arbeitende Nährungssensoren auch unempfindlicher, was
für den Betrieb im Kalander von Vorteil ist.
Schließlich kann die Überlastsicherung in einer weite
ren Alternative auch als Scherbolzen ausgebildet sein.
Dies ist eine sehr einfache Ausgestaltung. Wenn die auf
die festgelegte Zwischenwalze wirkende Kraft einen be
stimmten Wert überschreitet, schert der Bolzen ab und
der Hebel bewegt sich in eine Endlage. Dort kann er ei
nen Endschalter auslösen, der das Schnellentlasten der
Walzenhydraulik auslöst. Die einzige Voraussetzung
hierfür ist, daß die Bruchbelastung des Bolzens niedri
ger, in der Regel deutlich niedriger, ausgelegt sein
muß als die der Walze. Diese Lösung ist relativ preis
günstig. Sie ist vor allem dann zu empfehlen, wenn der
Kalander bereits korrekt eingestellt ist, weil dann
Überlastsituationen eigentlich nicht mehr oder nicht
mehr so häufig zu erwarten sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Kalan
ders,
Fig. 2 eine erste Ausführungsform einer Überlastsi
cherung,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer Überlastsi
cherung,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform einer Überlastsi
cherung,
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform einer Überlastsi
cherung und
Fig. 6 eine fünfte Ausführungsform einer Überlastsi
cherung.
Fig. 1 zeigt einen Kalander 1 mit einer Stuhlung 2, in
der ein Walzenstapel 3 angeordnet ist. Der Walzenstapel
3 ist durch fünf Walzen gebildet, von denen die oberste
Walze 4 und die unterste Walze 5 als Durchbiegungsein
stellwalzen ausgebildet sind. Dies ist durch hydrosta
tische Stützelemente 6, 7 schematisch angedeutet. Die
Walzen 4, 5 sind als sogenannte Mantelhubwalzen ausge
bildet, bei denen die Walzenmäntel gegenüber einem
nicht näher dargestellten fest angeordneten Träger in
Richtung der Pressenebene bewegbar sind. Die Pressene
bene ist eine Ebene, in der die Achsen aller Walzen des
Walzenstapels 3 angeordnet sind.
Zwischen den beiden Endwalzen 4, 5 sind drei Zwischen
walzen 8, 9, 10 ohne Durchbiegungseinstellmöglichkeit
angeordnet, die eine Zwischenwalzenaordnung bildet. Die
Zwischenwalzen 8-10 sind an Hebeln 11-13 gelagert, die
wiederum in der Stuhlung 2 aufgehängt sind. Hierbei ist
der Hebel 11 der obersten Zwischenwalze 8 in der Stuh
lung 2 festgelegt, was durch ein schematisch darge
stelltes Befestigungsmittel 14 angedeutet sein soll.
Die beiden anderen Hebel 12, 13 sind um Schwenkpunkte
15, 16 verschwenkbar. Auch für den Hebel 11 ist ein
Schwenkpunkt 17 vorgesehen, wie weiter unten erläutert
werden wird.
Dadurch, daß der Hebel 11 in der Stuhlung 2 festgelegt
ist, kann man in einem Nip 18 zwischen der obersten
Walze 4 und der Zwischenwalze 8 eine Druckspannung un
abhängig von den Druckspannungen in den übrigen Nips
19-21 einstellen. Dies ergibt erweiterte Beeinflus
sungsmöglichkeiten bei der Behandlung einer nicht näher
dargestellten Materialbahn. Selbstverständlich kann man
auch andere Hebel in der Stuhlung festlegen, beispiels
weise den Hebel 12 oder den Hebel 13.
Die Durchbiegungseinstellwalzen 4, 5 sind an hydrau
lisch betätigten Kolben-Zylinder-Einheiten 22, 23 ange
ordnet. Diese Kolben-Zylinder-Einheiten 22, 23 können
verwendet werden, um zusätzlich zu einer Bewegung der
Mäntel der Durchbiegungseinstellwalzen 4, 5 eine weite
re Bewegung der kompletten Walze 4, 5 zu bewirken, um
eine Schnelltrennung zu unterstützen. Derartige Kolben-
Zylinder-Einheiten 22, 23 können auch dann verwendet
werden, wenn die Durchbiegungseinstellwalzen 4, 5 nicht
als Mantelhub ausgebildet, sondern positionsfest gela
gerte Walzenmäntel aufweisen.
Die Zwischenwalze 8 ist, wie die beiden anderen Zwi
schenwalzen 9, 10 auch, nur für eine im wesentlichen
symmetrische Belastung von zwei Seiten her ausgelegt.
Bei den beiden Zwischenwalzen 9, 10 führt dies zu kei
nem Problem, weil sich die Walzen 9, 10 bei einer Bela
stung von unten mit ihren Hebeln 12, 13 nach oben bewe
gen können. Diese Möglichkeit fehlt bei der in der
Stuhlung 2 festgelegten Zwischenwalze 8. Dementspre
chend besteht die Gefahr, daß die festgelegte Zwischen
walze 8 bei zu hohen einseitigen Drücken beschädigt
wird, sei es die Lagerung der Zwischenwalze 8 oder die
Zwischenwalze 8 selbst. Eine derartige Situation kann
insbesondere dann auftreten, wenn die obere Durchbie
gungseinstellwalze 4 mit anderen Kräften arbeitet als
die untere Durchbiegungseinstellwalze 5. Besonders kri
tisch kann die Situation werden, wenn der oberste Nip
18 druckfrei gehalten wird und die Behandlung einer Ma
terialbahn nur in den anderen Nips 19-21 erfolgt oder
umgekehrt.
Um dieses Problem zu entschärfen, hat man daher eine
Überlastsicherung vorgesehen. Die Fig. 2 bis 6 zeigen
Möglichkeiten für derartige Überlastsicherungen. Teile,
die denen der Fig. 1 entsprechen, sind mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
Fig. 2 zeigt eine Ausbildung, bei der der Hebel 11
beidseitig, d. h. von oben und von unten, durch hydro
statische Ölpolster 24, 25 abgestützt ist. Hierzu ist
der Hebel 11 mit einer Quertraverse 26 versehen, der
benachbart Stützschuhe 27, 28 angeordnet sind. Jeder
Stützschuh bildet für das Ölpolster 24, 25 eine Druck
tasche. Die Drucktaschen werden über eine Druckpumpe 29
und Drosseln 30, 31 mit Hydrauliköl unter Druck ver
sorgt. Die Stützschuhe 27, 28 stützen sich auf der
Stuhlung 2 ab. Für das rückfließende Öl sind Behälter
32 vorgesehen. Der Druck der Druckpolster 24, 25, d. h.
der Druck in den Drucktaschen, wird über Manometer 33,
34 (Drücke P1, P2) ermittelt. Durch eine Differenz
druckmessung läßt sich somit die exakte Kraft ermit
teln, mit der der Hebel 11 belastet wird. Übersteigt
diese Differenzkraft bzw. der Differenzdruck einen de
finierten Maximalwert, so wird die Schnellentlastungs
funktion der Walzen eingeleitet. Dies kann mittels ei
nes nicht näher dargestellten Differenzdruckventils
rein hydraulisch erfolgen, so daß keine Meßwertumset
zung, z. B. hydraulischer Druck in ein elektrisches
Steuersignal, über eine Steuerung, beispielsweise SPS,
notwendig ist. Dies erhöht die Sicherheit beim Signal
fluß. Neben der reinen Überlastungsabsicherung ergibt
sich bei dieser Einrichtung auch die Möglichkeit, zu
jedem Betriebspunkt die tatsächlich wirkende Kraft nach
Größe und Richtung an jeder Lagerseite der fixierten
Walze 8 meßtechnisch zu erfassen. Dies bedeutet eine
wesentliche Erleichterung bei der Einstellung der kor
rekten Lastabstimmung im oberen und unteren Teil des
Walzenstapels 2. Ein Kräfteungleichgewicht oder eine
Schieflage sind damit sofort erkennbar.
Durch die hydrostatische Lagerung des Hebels erreicht
man zusätzlich eine große Dämpfung gegenüber Walzenvi
brationen.
Anstelle der Druckmessung kann man auch die Größe eines
Spaltes 35, 36 zwischen den Stützschuhen 27, 28 und der
Traverse 26 messen. Bei Kräftegleichgewicht haben beide
Spalte 35, 36 die gleiche Dicke 5.
Mit Hilfe der Druckpolster 24, 25 wird gleichzeitig er
reicht, daß der Hebel 11 in der Stuhlung 2 festgehalten
wird.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung, die eben
falls hydraulisch arbeitet. Hierbei ist der Hebel 11
von oben und von unten mit Hydraulikzylindern 37, 38
gehalten. Die Hydraulikzylinder 37, 38 sind mit einem
konstanten Druck vorgespannt. Bei Krafteinwirkung auf
den Hebel 11 muß der Druck in einem Zylinder 37, 38 an
steigen und in dem anderen Hydraulikzylinder 38, 37 ab
fallen. Dies kann selbsttätig erreicht werden, indem
man das im Zylinder 37, 38 befindliche Ölvolumen ein
sperrt. Da dies eine absolut leckagefreie Abdichtung
der Hydraulikzylinder 37, 38 voraussetzt, kann diese
Betriebsweise durch Druckspeicher 39, 40 entschärft
werden. Beim Erreichen eines definierten maximalen Dif
ferenzdrucks wird ebenfalls die Schnellentlastung der
Walzen eingeleitet.
Fig. 4 zeigt eine Ausbildung einer Überlastsicherung,
die ohne aufwendige Umbauten auskommt. Zwischen dem He
bel 11 und der Stuhlung 2 ist ein Abscherbolzen 41 an
geordnet. Dieser hält den Hebel 11 in fixierter Positi
on zur Stuhlung 2. Übersteigt eine auf den Hebel 11
wirkende Kraft einen bestimmten Wert, so schert der
Bolzen 41 ab und der Hebel 11 bewegt sich in eine End
lage. Dort kann er einen nicht näher dargestellten End
schalter auslösen, der das Schnellentlasten der Walzen
hydraulik auslöst.
Die Bruchbelastung des Abscherbolzens 41 muß deutlich
geringer ausgelegt sein als die der Walze 8. Ein Nach
teil dieser Variante ist, daß in der Inbetriebnahmepha
se, in der der Kalander 1 noch nicht vollkommen korrekt
eingestellt ist, viele Brüche des Abscherbolzens 41
vorkommen können. Aus diesem Grunde kann man in der In
betriebnahmephase weitere Maßnahmen treffen, um die auf
die Walze 8 wirkenden Kräfte zu begrenzen und den Ab
scherbolzen 41 erst dann einsetzen, wenn die Inbetrieb
nahme abgeschlossen ist.
Fig. 5 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltung,
bei der der Hebel 11 mit Hilfe von zwei Federpakten 42,
43 gegenüber Anschlägen 44, 45 abgestützt ist, die in
der Stuhlung 2 befestigt sind. Der Hebel 11 wird durch
eine einseitige Walzenbelastung geringfügig ausgelenkt.
Die Federn 42, 43 sind so dimensioniert, daß Endlagen
schalter 46, 47 erst nach Überschreiten einer bestimm
ten maximalen Belastung erreicht und ausgelöst werden.
Da hier nur kleine Wege zurückgelegt werden müssen und
eine hohe Steifigkeit von Vorteil ist, werden hier par
allel geschaltete Tellerfedern verwendet. Dies hat zu
dem noch ein gutes Schwingungsdämpfungsverhalten zur
Folge, welches sich positiv auf die Laufruhe des Kalan
ders 1 auswirkt.
Die bisher vorgestellten Überlastsicherungen wurden im
Zusammenhang mit einer Zwischenwalze 8 beschrieben, die
über einen Hebel 11 in der Stuhlung 2 aufgehängt ist.
Eine Überlastsicherung läßt sich jedoch auch bei Walzen
verwenden, die unmittelbar in der Stuhlung befestigt
sind. Dies soll anhand von Fig. 6 erläutert werden.
Fig. 6 zeigt eine Walze 8', beispielsweise eine
Heizwalze, die auch ohne Zwischenschaltung von Hebeln
in einer Stuhlung 2' befestigt sein kann. Die Walze 8'
weist Walzenzapfen 48, 49 auf, die in der Stuhlung 2'
gelagert sind. Durch die Walzenzapfen 48, 49 kann die
Walze 8' beispielsweise mit Wärmeträgerflüssigkeit ver
sorgt werden. Dies ist nicht näher dargestellt. Wenn
nun eine resultierende Kraft auf die Walze 8' einseitig
in eine Richtung wirkt, dann wird sich die Walze 8' und
damit ihre Walzenzapfen 48, 49 verbiegen. Dies ist in
Fig. 6 mit strichpunktierten Linien übertrieben groß
dargestellt. Die Achse 50 bildet eine gerade Linie,
wenn die Walze 8' im Kräftegleichgewicht ist. Wenn eine
Kraft von unten wirkt, biegt sie sich nach oben durch,
wie durch die Linie 50' dargestellt und nach unten, wie
durch die Linie 50" dargestellt ist. Bei der darge
stellten Heizwalze 8' liegt die Durchbiegung der Zapfen
48, 49 im Bereich zwischen Walzenkörper und Lager in
der Stuhlung 2' bei 0,3 bis 0,5 mm unter Nennlast.
Vorgesehen sind vier berührungslos, beispielsweise in
duktiv arbeitende Wegaufnehmer 51-54. Diese sind in
zwei Richtungen in der Walzenebene angeordnet und zwar
an beiden axialen Enden der Walze 8'. Selbstverständ
lich können auch noch mehr Wegaufnehmer vorgesehen sein
und zwar auch außerhalb der Walzenebene (d. h. der Ebe
ne, in der die Achsen aller Walzen des Kalanders 1 lie
gen).
Unter Last wird sich, wie dargestellt, die Walze 8' und
ihre Walzenzapfen 48, 49 verbiegen. Man kann die Walze
8 mit ihren Zapfen 48, 49 als große Feder ansehen. Wenn
die Verbiegung ein vorbestimmtes Maß überschreitet,
dann ist auch davon auszugehen, daß die Kraft entspre
chend groß ist. Die Wegeaufnehmer können dann den be
treffenden "Federzustand" anzeigen bzw. ein Signal er
zeugen das ein Schnelltrennen der Walzen auslöst. Be
rührunglose Wegaufnehmer, die im übrigen auch bei der
Ausgestaltung nach den Fig. 2 bis 5 eingesetzt werden
können, haben den Vorteil, daß sie nicht erst in dem
Moment auslösen, wo die entsprechende Maximalkraft er
reicht ist, sondern daß sie es ermöglichen, bereits vor
dem Erreichen der Maximalkraft entsprechende Gegenmaß
nahmen zu treffen. Darüber hinaus kann man den Kraft
verlauf während eines Behandlungsvorganges, beispiels
weise einer Satinage, fortlaufend aufzeichnen, um eine
bessere Qualitätskontrolle zu ermöglichen.
Claims (15)
1. Kalander mit einer Stuhlung, einer oberen Walze,
die als Durchbiegungseinstellwalze ausgebildet
ist, einer unteren Walze, die als Durchbiegungs
einstellwalze ausgebildet ist, und einer Zwischen
walzenanordnung mit einer Zwischenwalze, die in
der Stuhlung festgelegt ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Zwischenwalze (8, 8') mit einer Über
lastsicherung (24, 25; 37, 38; 41; 42, 43; 51-54)
versehen ist.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlastsicherung (24, 25; 37, 38; 41; 42,
43; 51-54) eine kraftabhängig reagierende Auslöse
einrichtung aufweist, die bei Überschreiten eines
vorbestimmten Schwellwertes eine Absenkung der auf
die Zwischenwalze (8, 8') wirkenden Kraft bewirkt.
3. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zwischenwalze (8) in Hebeln (11)
gelagert ist und die Überlastsicherung (24, 25;
37, 38; 41; 42, 43) zwischen mindestens einem He
bel (11) und der Stuhlung (2) angeordnet ist.
4. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überlastsicherung (24, 25;
37, 38; 41; 42, 43; 51-54) an beiden axialen Enden
der Zwischenwalze (8, 8') angeordnet ist.
5. Kalander nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlastsicherung (24, 25; 37, 38) eine
Kraftanzeigeeinrichtung (33, 34) aufweist.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überlastsicherung (24, 25;
37, 38) eine hydraulische Abstützung aufweist, die
von entgegengesetzten Seiten im wesentlichen par
allel zur Pressenrichtung auf die Zwischenwalze
(8) oder eine damit verbundene Halterung (26)
wirkt, wobei eine Vergleichseinrichtung für die
hydraulischen Drücke auf beiden Seiten vorgesehen
ist.
7. Kalander nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vergleichseinrichtung ein Differenzdruck
ventil aufweist, das eine Schnellentlastungsfunk
tion zumindest für eine Durchbiegungseinstellwalze
(4, 5) steuert.
8. Kalander nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die hydraulische Abstützung hydro
statisch ausgebildet ist.
9. Kalander nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die hydraulische Abstützung zwei ge
geneinander vorgespannte hydraulische Zylinder
(37, 38) aufweisen.
10. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überlastsicherung eine Fe
dereinrichtung (42, 43) und einen weglängenabhän
gigen Sensor (46, 47; 51-54) aufweist.
11. Kalander nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federeinrichtung (42, 43) mit parallel ge
schalteten Tellerfedern ausgebildet ist.
12. Kalander nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federeinrichtung durch eine Walzenachse
(48, 49) gebildet ist.
13. Kalander nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Sensor als Endlagen
schalter (46, 47) ausgebildet ist.
14. Kalander nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Sensor als berüh
rungsloser Nährungssensor (51-54) ausgebildet ist.
15. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überlastsicherung als
Scherbolzen (41) ausgebildet ist.
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