DE3516118A1

DE3516118A1 - Vorrichtung zur bremsanzeige an kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE3516118A1
Application number: DE19853516118
Authority: DE
Inventors: Manfred 6110 Dieburg Rothkegel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1985-05-04
Filing date: 1985-05-04
Publication date: 1986-11-06

Description

Vorrichtung zur Bremsanzeige an Kraftfahrzeugen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bremsanzeige an Kraftfahrzeugen mit mindestens einer an der Fahrzeugrückseite angebrachten optischen Anzeigeeinrichtung, die mit einem im Bremssystem angeordneten Geber verbunden ist, der die Anzeigeeinrichtung bei einer Bremsenbetätigung schaltet.
Zur Anzeige der Bremsenbetätigung sind an Kraftfahrzeugen Bremsleuchten vorgeschrieben, die an der Fahrzeugrückseite angebracht sind und die durch einen im hydraulischen oder pneumatischen System des Bremssystems angeordneten Druckschalter eingeschaltet werden, sobald die Bremse betätigt wird. Sofern außer den üblicherweise vorgeschriebenen beiden Bremsleuchten zusätzliche Bremsleuchten vorgesehen sind, werden alle Bremsleuchten bei einer Bremsenbetätigung zugleicn eingeschaltet.
Für den nachfolgenden Verkehrsteilnehmer ist daher nicht erkennbar, wie stark das voranfahrende Kraftfahrzeug abgebremst wird. Die optische Bremsanzeige läßt keine Unterscheidung zwischen einer nur schwachen Bremsenbetätigung und einer Vollbremsung zu.
Eine wesentliche Erhöhung der Verkehrssicherheit könnte erreicht werden, wenn dem nachfolgenden Verkehrsteilnehmer eine Information darüber übermittelt würde, wie stark das voranfahrende Kraftfahrzeug abgebremst wird, damit er notfalls sehr rasch auch eine starke Bremsung durchführen kann. An- dererseits ließen sich erhebliche Energieverlust durch nur vorsorgliche, jedoch unnötige Bremsvorgänge vermeiden, wenn zu erkennen wäre, daß ein in ausreichendem Abstand voranfahrendes Kraftfahrzeug nur wenig, d.h. nur mit geringer Bremsbetätigungskraft abgebremst wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die es mit geringem Bauaufwand und großer Zuverlässigkeit ermöglicht, die jeweils aufgebrachte Bremskraft an der Fahrzeugrückseite anzuzeigen, so daß ein nachfolgender Verkehrsteilnehmer sein Verhalten hierauf einstellen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der im Bremssystem angeordnete Geber ein die Größe der Bremsbetätigungskraft erfassender Geber ist und daß die Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von der erfaßten Bremsbetätigungskraft in unterschiedliche Anzeigepositionen geschaltet wird.
Für den nachfolgenden Verkehrsteilnehmer ist daher erkennbar, wie stark das voranfahrende Kraftfahrzeug abgebremst wird, so daß er sein Fahrzeug ebenso abbremsen kann, d.h. er wird eine starke Bremsung nur einleiten, wenn auch das voranfahrende Kraftfahrzeug plötzlich und stark abgebremst wird. Anderenfalls kann der Verkehrsteilnehmer bei ausreichendem Abstand.
zum voranfahrenden Fahrzeug in vielen Fällen auf eine Bremsenbetätigung zunächst verzichten, wenn das voranfahrende Kraftfahrzeug nur mit geringer Bremskraft abgebremst wird. Dadurch werden unnötige Bremsvorgänge und die damit verbundenen Enersieverluste und der Bremsbelagabrieb vermieden. Andererseits sind starke Bremsvorgänge des voranfahrenden Kraftfahrzeugs rechtzeitig und deutlich erkennbar, so daß auch der nachfolgende Verkehrsteilnehmer einen entsprechend kräftigen Bremsvorgang sofort einleiten kann. Auf diese Weise werden Unfälle und die damit verbundenen erheblichen Schäden vermieden.
Die Größe der vom Geber erfaßten Bremsbetätigungskraft kann in beliebiger optischer Weise an der Fahrzeugrückseite angezeigt werden. Wegen des geringen Bauaufwandes, der geringen Störanfälligkeit und insbesondere der sehr geringen Gewöhnungsbedürftigkeit ist in Weiterbildung des Erfindungsgedankens vorgesehen,daß die optische Anzeigeeinrichtung mindestens eine Gruppe von Bremsleuchten aufweist, die in Abhängigkeit von der im Geber erfaßten Bremsbetätigungskraft einzeln oder paarweise zugeschaltet werden.
Als besonders günstig hat sich eine Ausführungsform erwiesen, bei der zwei in einer Reihe nebeneinander angeordnete Gruppen von Bremsleuchten derart geschaltet sind,daß die beiden jeweils äußersten Bremsleuchten bei der schwächsten Stufe der Bremsbetätigungskraft eingeschaltet werden und daß die jeweils weiter nach innen angeordneten Bremsleuchten jeweils bei Erreichen der höheren Stufen der Bremsbetätigungskraft zugeschaltet werden. Diese Art der Anzeige ist auch für den unvorbereiteten Verkehrsteilnehmer sofort deutlich erkennbar, weil die Bremsleuchten mit zunehmender Bremsbetätigungskraft jeweils von außen nach innen zunehmend aufleuchten. Um eine Vollbremsung besonders deutlich anzuzeigen, kann noch vorgesehen sein, die Bremsleuchten in der höchsten Stufe der Bremsbetätigungskraft intermittierend zu schalten, so daß die gesamte Reihe von Bremsleuchten blinkt.
Gegenüber einer Schaltung, die die Helligkeit der Bremsleuchten mit steigender Bremsbetätigungskraft zunehmend verändern würde, hat die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, daß unterschiedliche Anzeigepositionen zugeschaltet werden, d.h.
beim bevorzugten Ausführungsbeispiel, daß zusätzliche Bremsleuchten zugeschaltet werden. Die veränderliche Helligkeit einer Bremsleuchte ist eine relative Größe, die nicht nur von den jeweiligen Beleuchtungsbedingungen, sondern auch vom subjektiven Empfinden des Betrachters abhängt und deshalb insbesondere beim erstmaligen Aufleuchten nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann. Dagegen zeigt die unterschiedliche Flächenausdehnung der erfindungsgemäßen optischen Anzeigeeinrichtung auch für den unvorbereiteten Betrachter beim erstmaligen Aufleuchten sofort sinnfällig an, ob eine relativ starke oder schwache Bremsbetätigungskraft angezeigt werden soll.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt: Fig. 1 in einem schematischen Schaubild eine Vorrichtung zur Bremsanzeige an Kraftfahrzeugen und Fig. 2 in einem Ausschnitt ein Blockschaltbild der bei der Vorrichtung nach Fig. 1 verwendeten Steuereinrichtung.
In Fig. 1 sind als Teile eines Bremssystems eines Kraftfahrzeugs ein Hauptbremszylinder 1 der hydraulischen Bremsanlage, ein Bremskraftverstärker 2 und ein Bremspedal 3 vereinfacht dargestellt. Am Hauptbremszylinder 1 ist ein Druckgeber 4 angeschlossen, der den in dem hydraulischen Bremssystem herrschenden Betriebsdruck erfaßt und über eine Signalleitung 5 als elektrisches Signal an eine Steuereinrichtung 6 übermittelt.
Der Druckgeber 4 kann beispielsweise ein durch den hydraulischen Druck verformbares Meßglied enthalten, beispielsweise eine Membran, die mit einem Dehnungsmeßelement, beispielsweise einem Dehnungsmeßstreifen oder einem piezoelektrischen Geber verbunden ist. Das in der Signalleitung 5 jeweils anstehende elektrische Signal kann beispielsweise ein Spannung oder Frequenzsignal sein, das dem erfaßten Druck entspricht.
In der Steuereinrichtung 6, deren Einzelheiten im Blockschaltbild nach Fig. 2 dargestellt sind, wird das in der Signalleitung 5 ankommende Signal, das beispielsweise auch durch eine Widerstandsänderung im Druckgeber 4 bestimmt sein kann, in einer Schalteinheit 7 so verarbeitet, daß von mehreren Ausgängen 8, 9 10 und 11 der Steuereinrichtung 6 mit zunehmender Bremsbetätigungskraft zunächst nur der Ausgang 8, dann zusätzlich der Ausgang 9, dann der Ausgang 10 und schließlich auch der Ausgang 11 mit Spannung beaufschlagt werden.
An der Fahrzeugrückseite sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in einer horizontalen Reihe zwei Gruppen von Bremsleuchten 8a, 9a, 10a und 11a angeordnet, die beispielsweise ein zusammenhängendes Leuchtenband 12 an der Fahrzeugrückseite bilden.
Die beiden äußersten Bremsleuchten 8a sind mit dem Ausgang 8 verbunden und leuchten daher schon bei geringer Bremsbetätigungskraft auf. Bei höherer Bremsbetätigungskraft werden zusätzlich auch die jeweils weiter nach innen anschließend angeordneten Bremsleuchten 9a über den Ausgang 9 eingeschaltet; bei weiter zunehmender Bremskraft auch die Bremsleuchten 10a und schließlich auch die jeweils innersten Bremsleuchten 1 1a.
Erreicht die Bremsbetätigungskraft ihren höchsten Wert, wie dies bei einer Vollbremsung der Fall ist, so wird ein weiterer Ausgang 13 der Schalteinheit 7 mit Spannung beaufschlagt.
Dieser Ausgang 13 schaltet einen Blinkgeber 14, der - wie in Fig. 2 vereinfacht angedeutet ist - über ein Relais 15 die Ausgänge 8, 9 10 und 11 intermittierend unterbricht, so daß die Bremsleuchten 8a - 11a blinken.
Die Erfindung wurde am Beispiel eines hydraulischen Bremssystems dargestellt. Es versteht sich, daß die Vorrichtung zur Bremsanzeige in entsprechender Weise auch bei Druckluft-Bremssystemen oder mechanischen Bremssystemen Anwendung finden kann. Bei Druckluft-Bremssystemen wird beispielsweise ein den pneumatischen Druck im Bremssystem erfassender Druckgeber verwendet.
Statt dessen kann der Geber auch ein die elastische Verformung eines Baugliedes im mechanischen Teil des Bremssystems erfassender Weggeber oder ein in dem mechanischen Teil des Bremssystems angeordneter Kraftgeber sein.
Zur Kontrolle der Funktionsfähigkeit der Bremsleuchten 8a -11a und der gesamten Vorrichtung zur Bremsanzeige können am Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs Kontrolleuchten, vorzugsweise Leuchtdioden angeordnet sein, die jeweils einzeln den Bremsleuchten 8a bis 11a zugeordnet sind und nur aufleuchten, wenn auch diese Bremsleuchten aufleuchten.
Der Druckgeber 4 und die Steuereinrichtung 6, die der deutlicheren Darstellung halber in der Zeichnung getrennt dargestellt sind, können bei der praktischen Ausführung auch als eine Baueinheit zusammengefaßt werden.
Die Bremsleuchten 8a bis 11a, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zu dem Leuchtenband 12 zusammengefaßt sind, können an der Fahrzeugrückseite anstelle der herkömmlichen beiden Bremsleuchten angeordnet werden1 wobei dann beispielsweise die Bremsleuchten 8a in ihrer Wirkungsweise den herkömmlichen Bremsleuchten entsprechen.
Stattdessen können die beschriebenen Bremsleuchten 8a bis 11a auch zusätzlich an einem Kraftfahrzeug angebracht werden, dessen herkömmliche Bremsleuchten beibehalten werden. Dann kann das die Bremsleuchten 8a bis 11a enthaltende Leuchtenband 12 oder eine andere räumliche Gruppierung der Bremsleuchten 8a bis 11a beispielsweise als Zusatzeinrichtung im Heckfenster des Kraftfahrzeugs angeordnet werden. Die die erste Stufe der Bremsenbetätigung anzeigenden Bremsleuchten 8a leuchten dann gleichzeitig mit den am Kraftfahrzeug vorhandenen herkömmlichen Bremsleuchten auf und entsprechen in ihrer Funktion den herkömmlichen Zusatz-Bremsleuchten; die übrigen Bremsleuchten 9a bis 11a werden in der beschriebenen Weise mit zunehmender Bremsbetätigungskraft zugeschaltet.
- Leerseite -

Claims

Vorrichtung zur Bremsanzeige an Kraftfahrzeugen Patentansprüche W Vorrichtung zur Bremsanzeige an Kraftfahrzeugen mit mindestens einer an der Fahrzeugrückseite angebrachten optischen Anzeigeeinrichtung, die mit einem im Bremssystem angeordneten Geber verbunden ist, der die Anzeigeeinrichtung bei einer Bremsenbetätigung schaltet, dadurch gekennzeichnet, daß der im Bremssystem angeordnete Geber (4) ein die Größe der Bremsbetätigungskraft erfassender Geber ist und daß die Anzeigeeinrichtung (12) in Abhängigkeit von der erfaßten Bremsbetätigungskraft in unterschiedliche Anzeigepositionen geschaltet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Anzeigeeinrichtung (12) mindestens eine Gruppe von Bremsleuchten (8a - 11a) aufweist, die in Abhängigkeit von der im Geber (4) erfaßten Bremsbetätigungskraft einzeln oder paarweise zugeschaltet werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in einer Reihe nebeneinander angeordnete Gruppen von Bremsleuchten (8a - 11a) derart geschaltet sind, daß die beiden jeweils äußersten Bremsleuchten (8a) bei der schwächsten Stufe der Bremsbetätigungskraft eingeschaltet werden und daß die jeweils weiter nach innen angeordneten Bremsleuchten (9a, 10a, 11a) jeweils bei Erreichen der höheren Stufen der Bremsbetätigungskraft zugeschaltet werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsleuchten (8a - 11a) in der höchsten Stufe der Bremsbetätigungskraft mit einem die Stromversorgung intermittierend schaltenden Blinkschalten (14, 15) verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der im Bremssystem angeordnete Geber (4) ein den hydraulischen oder pneumatischen Druck im Bremssystem erfassender Druckgeber ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geber ein die elastische Verformung eines Baugliedes im mechanischen Teil des Bremssystems erfassender Weggeber ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geber ein in dem mechanischen Teil des Bremssystems angeordneter Kraftgeber ist.