DE4319833A1 - Bremskraftabhängiges Bremsanzeigesystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein bremskraftabhängiges Bremsanzeige­ system für Straßenfahrzeuge wie Personen- und Lastkraftwagen, Anhängerfahrzeuge und Straßenbahnen.

Infolge der hohen Verkehrsdichte und der hohen Fahrgeschwin­ digkeiten moderner Straßenfahrzeuge kommt es immer häufiger zu Auffahrunfällen, die u. a. auch darauf zurückzuführen sind, daß der nachfolgende Fahrer intensive oder Notbremsun­ gen des voraus fahrenden Fahrzeuges nicht rechtzeitig erkennt und deshalb den eigenen Bremsvorgang zu spät einleitet.

Es sind vielerlei Zusatzanzeigen für Bremsleuchten in Ge­ brauch, z. B. Zusatzleuchten im Heckfenster oder im Heck­ spoiler der Fahrzeuge, die die Information über den Brems­ vorgang an die nachfolgenden Fahrzeuge intensivieren sollen. Trotz dieser intensiveren Anzeigen ist es, insbesondere bei Dunkelheit, für den Fahrer des nachfolgenden Fahrzeuges nach wie vor schwierig, die Intensität der Bremsung des voraus­ fahrenden Fahrzeuges rechtzeitig zu erkennen und nötigenfalls selbst eine Notbremsung einzuleiten, um ein Auffahren zu ver­ hindern.

In dem ostdeutschen Patent WP-153 097 wird eine Schaltungs­ anordnung zur Anzeige der Bremsbetätigung an Kraftfahrzeugen vorgeschlagen, die durch zusätzliche visuelle Signale dem nachfolgenden Fahrer eine Information über die Intensität der Bremsung geben soll. Dies geschieht in relativ aufwendiger Weise, indem im Hauptbremszylinder ein Wandler angeordnet ist, der mit einer Reihe von Schwellwertschaltern zusammen­ wirkt, die mit zunehmendem Bremsdruck nacheinander ausgelöst werden und über Relaiskontakte eine oder mehrere Glühlampen einer Glühlampenreihe einschalten. Bei geringem Bremsdruck wird nur eine, bei größerem Bremsdruck werden zwei oder meh­ rere und bei maximalem Bremsdruck werden alle vorhandenen Glühlampen der Reihe eingeschaltet. Diese Anzeigevorrichtung ist in ihrem Aufbau relativ kompliziert und die Information ist in ihrer Aussage für den nachfolgenden Fahrer nicht unbe­ dingt verständlich, da das Zusammenschalten mehrerer Lampen zu einer Reihe und deren mehr oder weniger vollzähliges Ein­ schalten keine im Straßenverkehr übliche Anzeige einer Gefah­ rensituation darstellt.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein bremskraftabhängi­ ges Bremsanzeigesystem zu entwickeln, das einfach aufgebaut ist und sich im Straßenverkehr weithin bekannter Gefahren­ anzeigen bedient.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa­ tentanspruches l gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen sind die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche 2 bis 6.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungs­ beispieles näher erläutert werden.

Als Anzeigeelemente für das bremskraftabhängige Bremsanzeige- System dienen die üblichen Leuchtflächenfelder am Heck des Fahrzeuges, aber auch die immer mehr in Gebrauch kommenden, in größerer Höhe zur Fahrbahn, z. B. an der Heckscheibe ange­ brachten Zusatzbremsleuchten, können mit genutzt werden. Die Intensität der Bremsung wird durch die Lichtintensität der Bremsleuchten angezeigt, d. h. bei größerer Bremskraft wird durch erhöhte Spannung die Lichtintensität der Glühlampe er­ höht oder es werden innerhalb der üblichen Leuchtflächen­ felder weitere Glühlampen eingeschaltet. Die Auslösung der Anzeige und die kontinuierlich oder stufenweise Erhöhung der Lichtintensität erfolgt über einen im Bremssystem des Fahr­ zeuges angeordneten Druckwandler in Verbindung mit einem Spannungsregler und einem in Reihe angeordneten Schwellwert­ schalter oder über einen Druckwandler mit einem Schwellwert­ schalter mit mehreren Schwellenstufen. Im ersten Fall gibt bei stetiger Erhöhung des Bremsdruckes der Druckwandler in Verbindung mit dem Spannungsregler eine proportional zum Druck steigende Spannung aus. Der in Reihe angeordnete Schwellwertschalter schaltet bei einer definierten Spannung, d. h. bei normalem Bremsdruck die Bremsleuchte ein. Bei wei­ ter ansteigendem Bremsdruck wird die der Glühlampe zugeführte Spannung weiter erhöht und diese leuchtet heller. Wenn an­ dernfalls mehrere Lampen im Anzeigenfeld verwendet werden, wird ein Druckwandler in Verbindung mit einem Schwellwert­ schalter, der mehrere Schwellstufen hat, eingesetzt. Bei Er­ reichen der einzelnen Schwellstufen werden nacheinander in den üblichen Leuchtflächenfeldern der Bremsleuchten weitere Glühlampen mit der üblichen Bordspannung parallel zugeschal­ tet und damit wird die Lichtintensität im Leuchtflächenfeld schrittweise erhöht.

Die erhöhte Leuchtintensität von Signalleuchten ist ein im Straßenverkehr von den Nebelschlußleuchten her bekannte An­ zeige erhöhter Gefahr und deshalb für die nachfolgenden Fah­ rer eine leichtverständliche Information zur Auslösung even­ tuell erforderlicher Notbremsungen.

Eine weitere Möglichkeit zur Anzeige eines höheren als im Normalfall ausgeübten Bremsdruckes ist die blinklichtartige Ein- und Ausschaltung der Bremsleuchten bei Erreichen eines bestimmten Schwellwertes. Dies kann zusätzlich zu den vor­ stehend beschriebenen Maßnahmen oder auch für sich allein er­ folgen, d. h. im ersteren Fall wird zusätzlich zur Zunahme der Lichtintensität der Bremsleuchten ein Blinken dieser Leuchten bewirkt. Hierzu kann auch der im Fahrzeug vorhandene Blinkgeber genutzt werden. Zunächst wird z. B. über den Druckwandler und den Schwellwertschalter bei normalem Brems­ druck das Bremslicht eingeschaltet. Über den mit dem Druck­ wandler verbundenen Spannungsregler wird bei steigendem Bremsdruck die Leuchtintensität der Bremsleuchten erhöht und bei einem bestimmten vorgegebenen Wert wird die Spannungs­ zufuhr zu den Bremsleuchten über ein Blinkrelais geleitet.

Weiterhin ist es möglich, zusätzlich zu Vorgenanntem oder auch lediglich neben der herkömmlichen Bremslichtanzeige ab einem definierten Bremsdruck, die Warnblinkanlage des Fahr­ zeuges automatisch zuzuschalten.

Die vorstehend beschriebenen verschiedenen Möglichkeiten einer blinkenden Bremsleuchte bzw. der automatischen Zuschal­ tung der Warnblinkanlage sind für alle Fahrzeugführer die be­ kannteste und augenfälligste Gefahrenanzeige und deshalb zur Anwendung in einer bremskraftabhängigen Bremsleuchte beson­ ders geeignet.

Die Erfindung bietet den groben Vorteil, in wirtschaftlich vertretbarer Weise und in bestimmtem Umfang sogar in vorhan­ denen Fahrzeugen nachrüstbar, ein bremskraftabhängiges Bremsanzeigesystem einführen zu können, damit die großen Ge­ fahren, die von intensiven oder Notbremsungen vorausfahrender Fahrzeuge ausgehen, zu vermindern und die Zahl und Schwere der Auffahrunfälle zu reduzieren.

Claims (6)

1. Bremskraftabhängiges Bremsanzeigesystem für Straßen­ fahrzeuge mit einer bei erhöhter Bremskraft einsetzen­ den zusätzlichen visuellen Information für den Nach­ folgeverkehr, gekennzeichnet durch von der Brems­ krafterhöhung abhängige Erhöhung der Lichtintensität der Bremsleuchten und/oder bei erhöhter Bremskraft ein­ setzendes Blinken der Bremsleuchten und/oder der Warn­ blinkanlage des Fahrzeuges.

2. Bremskraftabhängiges Bremsanzeigesystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen im Bremssystem angeordne­ ten Druckwandler in Verbindung mit einem Spannungs­ regler und einen in Reihe angeordneten Schwellwert­ schalter zum Einschalten der Bremsleuchten bei normalem Bremsdruck und zur proportionalen Erhöhung der Licht­ intensität der Bremsleuchten in Abhängigkeit von der Erhöhung des Bremsdruckes.

3. Bremskraftabhängiges Bremsanzeigesystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen im Bremssystem angeordne­ ten Druckwandler in Verbindung mit einem Schwellwert­ schalter mit mehreren Schwellenstufen zur stufenweisen Zuschaltung weiterer Lampen in den Leuchtfeldern der Bremsleuchten.

4. Bremskraftabhängiges Bremsanzeigesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Umleitung der Spannungszufuhr zu den Bremsleuch­ ten über ein Blinkrelais bei Überschreitung eines vor­ gegebenen Bremsdruckwertes.

5. Bremskraftabhängiges Bremsanzeigesystem nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Verwendung eines im Fahr­ zeug vorhandenen Blinkrelais.

6. Bremskraftabhängiges Bremsanzeigesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mitverwendung von Zusatz-Bremsanzeigevorrichtun­ gen.