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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Fahrzeuge können eine Vielzahl von Airbags beinhalten, die sich während eines Fahrzeugaufpralls entfalten können, um Energie von Insassen des Fahrzeugs während des Aufpralls zu absorbieren. Der Airbag kann eine Komponente eines Airbagmoduls sein, die eine Basis, welche den Airbag stützt, und eine Aufblasvorrichtung, die mit dem Airbag zum Aufblasen des Airbags von einer nicht aufgeblasenen Position in eine aufgeblasene Position in Verbindung steht, beinhaltet.
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Das Fahrzeug kann ein Aufprallerfassungssystem, das mit dem Airbagmodul in Verbindung steht, zum Erfassen eines Fahrzeugaufpralls und Anweisen der Aufblasvorrichtung zum Aufblasen des Airbags, wenn ein Fahrzeugaufprall erfasst wird, beinhaltet. Das Aufprallerfassungssystem kann die Richtung des Aufpralls erfassen und kann bestimmte Airbags des Fahrzeugs oder Erweiterungen des Airbags auf Grundlage der Art und Stärke des erfassten Aufpralls, z. B. auf Grundlage einer Richtung, Stärke usw. selektiv aufblasen oder nicht aufblasen.
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Fahrzeuge werden einer Vielzahl von Aufpralltests unterzogen. Diese Aufpralltests können die von der US-amerikanischen National Highway Traffic and Safety Agency (NHTSA) (US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit) genormten Tests beinhalten. Diese Aufpralltests können zum Beispiel Schrägaufpralltests beinhalten. Ein derartiger Test ist der Test mit starrem Hindernis mit kleiner Überschneidung (small overlap rigid barrier test - SORB), in dem das Fahrzeug an einer vorderen Ecke des Fahrzeugs in einem schrägen Winkel mit einem starren Hindernis zusammenstößt. In diesem Test kann eine Testpuppe auf einem vorderen Beifahrersitz nach vorn und in Richtung der getroffenen Ecke des Fahrzeugs gezwungen werden.
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Eine andere Art von Aufpralltest ist der neue NHTSA-Frontalschrägaufpralltest. In diesem Test wird die Testpuppe im vorderen Beifahrersitz in eine Richtung quer zum Fahrzeug in Richtung einer Fahrerseitentür des Fahrzeugs oder in Richtung einer Beifahrerseitentür des Fahrzeugs gezwungen, je nachdem ob der schräge Aufprall von einer linken oder einer rechten Seite des Fahrzeugs erfolgt.
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Figurenliste
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- 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts eines Fahrzeugs, das einen Insassen beinhaltet, der vor einem Armaturenbrett sitzt, welches ein Airbagmodul trägt.
- 2 ist eine perspektivische Ansicht des Insassen, der sich nach vorn bewegt und auf einen Airbag aufprallt, der in eine aufgeblasene Position ausgefahren wird, wobei ein Halteseil eine Basis des Airbagmoduls mit einer vorderen Platte einer mittleren Kammer des Airbags und einer Entlüftungsöffnung in der mittleren Kammer verbindet.
- 3 ist eine perspektivische Ansicht des Insassen, der sich nach vorn und nach links bewegt und auf einen Airbag aufprallt, der in die aufgeblasene Position ausgefahren wird, wobei das Halteseil die Basis des Airbagmoduls mit der vorderen Platte der mittleren Kammer des Airbags und der Entlüftungsöffnung in der mittleren Kammer verbindet.
- 4 ist eine Vorderansicht des Airbags, der in die aufgeblasene Position ausgefahren ist, wobei das Halteseil die Basis mit der vorderen Platte der mittleren Kammer und der Entlüftungsöffnung in der vorderen Platte der mittleren Kammer verbindet.
- 5 ist eine auseinandergezogene Ansicht des Beispiels für den Airbag in den 2-4.
- 6 ist eine schematische Darstellung eines passiven Insassenrückhaltesystems, das den Airbag beinhaltet.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Unter Bezugnahme auf die Figuren, in denen die gleichen Bezugszeichen in den verschiedenen Ansichten die gleichen Teile bezeichnen, kann ein Fahrzeug 10 ein Armaturenbrett 12, wie in den 1-3 gezeigt, beinhalten. Ein Airbagmodul 14 kann durch das Armaturenbrett 12 getragen werden. Das Airbagmodul 14 kann eine Basis 16, eine Aufblasvorrichtung 18 und einen Airbag 20 beinhalten. Das Armaturenbrett 12 kann die Basis 16 tragen. Die Basis 16 kann die Aufblasvorrichtung 18 und den Airbag 20 tragen. Die Aufblasvorrichtung 18 steht in Fluidverbindung mit dem Airbag 20.
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Die 1-3 zeigen das Airbagmodul 14, welches durch das Armaturenbrett 12 des Fahrzeugs 10 getragen wird. Alternativ oder zusätzlich kann das Airbagmodul 14 in einem Lenkrad, einem Fahrzeugsitz, z. B. einer Lehne des Fahrzeugsitzes, usw. getragen werden.
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Der Airbag 20 beinhaltet eine mittlere Kammer 22. Die mittlere Kammer 22 beinhaltet eine vordere Platte 24, eine erste Seitenplatte 26 und eine zweite Seitenplatte 28. Die erste Seitenplatte 26 ist von der zweiten Seitenplatte 28 beabstandet. Die erste und die zweite Seitenplatte 26, 28 erstrecken sich von der vorderen Platte 24. Eine erste Seitenkammer 36 ist an der ersten Seitenplatte 26 befestigt und eine zweite Seitenkammer 42 ist an der zweiten Seitenplatte 28 befestigt. Eine Verteilerkammer 48 ist von der vorderen Platte 24 beabstandet und ist an der ersten Seitenkammer 36, der mittleren Platte 22 und der zweiten Seitenkammer 42 befestigt und steht damit in Fluidverbindung.
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Die mittlere Kammer 22, die erste Seitenkammer 36, die zweite Seitenkammer 42 und die Verteilerkammer 48 können eine Aufblaskammer 52 definieren. Die Aufblaskammer 52 kann aufblasbar sein, um den Airbag 20 aus einer wie in 1 gezeigten nicht aufgeblasenen Position in eine wie in den 2-4 gezeigten aufgeblasene Position aufzublasen.
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Der Airbag 20 kann als Reaktion auf z. B. einen Aufprall des Fahrzeugs 10 in die aufgeblasene Position ausgefahren werden. In der aufgeblasenen Position erstreckt sich der Airbag 20 von der Basis 16 des Armaturenbretts 12. Wie vorstehend erörtert, kann das Airbagmodul 14 ebenfalls durch das Lenkrad, den Fahrzeugsitz usw. getragen werden. In diesen Fällen würde sich der Airbag 20 von der Basis 16 und dem Lenkrad und/oder der Basis 16 und dem Fahrzeugsitz usw. erstrecken.
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In der aufgeblasenen Position kann der Airbag 20 Energie von einem Insassen 58 während des Aufpralls des Fahrzeugs 10 absorbieren, um die Wahrscheinlichkeit dafür zu reduzieren, dass der Insasse 58 auf andere Insassen und/oder Strukturen in einem Inneren des Fahrzeugs 10 aufprallt, z. B. das Armaturenbrett 12.
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Zum Beispiel kann der Insasse 58 während eines Aufpralls des Fahrzeugs 10 in den Airbag 20 gedrängt werden, wie in den 2 und 3 gezeigt. Ein Kopf, Torso oder andere Extremitäten (z. B. Arme und Beine) des Insassen 58 können den Airbag 20 berühren, welcher Energie von dem Insassen 58 absorbieren kann. Außerdem kann der Kopf des Insassen 58 die vordere Platte 24 der mittleren Kammer 22 in einem Raum zwischen der ersten Seitenkammer 36 und der zweiten Seitenkammer 42 des Airbags 20 berühren. Auf diese Weise können die erste und die zweite Seitenkammer 36, 42 den Kopf des Insassen 58 halten. Dies kann die Vorwärtsbewegung des Kopfes des Insassen 58 reduzieren, wodurch Kopfverletzungskriterien (head injury criteria - HIC) reduziert werden können, und die Drehbewegung des Kopfes des Insassen 58 reduzieren, wodurch Himverletzungskriterien (brain injury criteria - BrIC) reduziert werden können.
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Wie vorstehend erörtert und in den 1-4 gezeigt, kann das Airbagmodul 14 die Basis 16 beinhalten, welche den Airbag 20 trägt. Zum Beispiel kann die Basis 16 den Airbag 20 unterbringen, wenn sich der Airbag 20 in der nicht aufgeblasenen Position befindet. Die Basis 16 kann eine Reaktionsfläche bereitstellen, wenn der Airbag 20 in die aufgeblasene Position ausgefahren wird. Der Airbag 20, z. B. die Verteilerkammer 48, kann mit Klemmen, Befestigungselementen, Klebstoffe usw. an der Basis 16 befestigt sein. Die Basis 16 kann aus einem beliebigen geeigneten Typ bestehen und kann aus einem beliebigen geeignet Material gebildet werden, wie zum Beispiel Kunststoff, Metall, Verbundmaterial usw. Die Basis 16 kann Halterungen (nicht gezeigt) oder dergleichen zum Montieren des Airbagmoduls 14 an oder in dem Armaturenbrett 12, dem Lenkrad, dem Fahrzeugsitz usw. beinhalten.
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Das Airbagmodul 14 kann die Aufblasvorrichtung 18 in Fluidverbindung mit dem Airbag 20 beinhalten. Die Aufblasvorrichtung 18 dehnt den Airbag 20 mit einem Aufblasmedium, wie zum Beispiel einem Gas, aus, um den Airbag 20 aus der nicht aufgeblasenen Position in die aufgeblasene Position zu überführen. Insbesondere kann sich Aufblasvorrichtung 18 in Verbindung mit der Aufblaskammer 52 des Airbags 20 befinden, um das Aufblasmedium der Aufblaskammer 52 zuzuführen.
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Bei der Aufblasvorrichtung 18 kann es sich zum Beispiel um eine pyrotechnische Aufblasvorrichtung handeln, die eine chemische Reaktion nutzt, um das Aufblasmedium in den Airbag 20 zu leiten. Alternativ kann die Aufblasvorrichtung 18 eine Kaltgasaufblasvorrichtung sein, die, wenn sie angeschaltet ist, eine pyrotechnische Ladung entzündet, die eine Öffnung zur Freisetzung des unter Druck stehenden Aufblasmediums in den Airbag 18 erzeugt. Alternativ kann die Aufblasvorrichtung 18 aus einem beliebigen geeigneten Typ bestehen, zum Beispiel eine Hybridaufblasvorrichtung.
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Wie in den 2-4 gezeigt, kann die Aufblasvorrichtung 18 in der Basis 16 des Airbagmoduls 14 angeordnet sein und in Fluidverbindung mit z. B. der Verteilerkammer 46 über ein Füllröhrchen (nicht gezeigt) stehen. Alternativ kann die Aufblasvorrichtung 18 im Airbag 20 angeordnet sein. Zum Beispiel kann die Aufblasvorrichtung 18 in die Verteilerkammer 48 des Airbags 20 integriert sein.
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Wie vorstehend erörtert und in den 2-5 gezeigt, beinhaltet der Airbag 20 die mittlere Kammer 22. Die mittlere Kammer 22 beinhaltet die vordere Platte 24, die erste Seitenplatte 26 und die zweite Seitenplatte 28. Die erste Seitenplatte 26 ist von der zweiten Seitenplatte 28 beabstandet. Die erste und die zweite Seitenplatte 26, 28 erstrecken sich von der vorderen Platte 24. Die mittlere Kammer 22, welche die vordere Platte 24, die erste Seitenplatte 26 und die zweite Seitenplatte 28 beinhaltet, kann einstückig sein oder die erste Seitenplatte 26 und die zweite Seitenplatte 28 können mit der vorderen Platte 24 auf eine beliebige geeignete Weise verbunden sein, z. B. Nähte, Klebstoffe, chemisches Schweißen, Klammern und dergleichen.
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Wie in 5 gezeigt, kann die mittlere Kammer 22 ein offenes Ende 30 beinhalten. Zum Beispiel können sich die erste und zweite Seitenplatte 26, 28 der mittleren Kammer 22 von der vorderen Platte 24 erstrecken, um ein offenes Ende 30 der mittleren Kammer 22 zu definieren.
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Die mittlere Kammer 22 kann konfiguriert sein, um eine niedrigere aufgeblasene Steifigkeit als die erste und die zweite Seitenkammer 36, 42 aufzuweisen. Zum Beispiel kann die mittlere Kammer 22 eine Entlüftungsöffnung 32 von einem Inneren 34 der mittleren Kammer 22 zu einem Äußeren des Airbags 20 beinhalten. Die Entlüftungsöffnung 32 kann aus einem beliebigen geeigneten Typ bestehen, z. B. eine Einwegentlüftungsöffnung, eine Zweiwegentlüftungsöffnung oder eine aktive Entlüftungsöffnung. Die Entlüftungsöffnung 32 kann das Aufblasmedium, welches durch die Aufblasvorrichtung 18 in das Innere 34 der mittleren Kammer 22 eingeführt wurde, einfacher an das Äußere des Airbags 20 im Vergleich zu dem Aufblasmedium austreten lassen, das in die erste und die zweite Seitenkammer 36, 42 eingeführt wurde.
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Zusätzlich oder alternativ zu der Entlüftungsöffnung 32 kann die mittlere Kammer 22 aus Materialien mit einer höheren Permeabilität in Bezug auf das Aufblasmedium als die erste und die zweite Seitenkammer 36, 42 gebildet werden. Zum Beispiel können die zum Bilden der mittleren Kammer 22 verwendeten Materialien eine niedrigere Fadenstärke und/oder eine niedrigere Fadenzahl als die Materialien aufweisen, die zum Bilden der ersten und der zweiten Seitenkammer 36, 42 verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich können die erste und die zweite Seitenkammer 36, 42 eine Beschichtung beinhalten, wie zum Beispiel Silikon, Neopren, Urethan und so weiter. Die Beschichtung kann zum Beispiel Polyorganosiloxan sein. Die mittlere Kammer 22 kann nicht beschichtet sein oder kann eine Beschichtung mit einer höheren Permeabilität in Bezug auf das Aufblasmedium als die Beschichtung der ersten und der zweiten Seitenkammer 36, 42 beinhalten.
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Wie in den 2-5 gezeigt, beinhaltet der Airbag 20 ebenfalls die erste Seitenkammer 36. Die erste Seitenkammer 36 ist an der mittleren Kammer 22 und der Verteilerkammer 48 befestigt. Zum Beispiel kann sich eine Innenplatte 38 der ersten Seitenkammer 36 entlang der ersten Seitenplatte 26 der mittleren Kammer 22 erstrecken. Die Innenplatte 38 der ersten Seitenkammer 36 kann z.B. durch Nähte, Klebstoffe, chemisches Schweißen, Klammern usw. an der ersten Seitenplatte 26 der mittleren Kammer 22 befestigt sein. Zum Beispiel kann ein Umfang der ersten Seitenplatte 26 der mittleren Kammer 22 an der Innenplatte 38 der ersten Seitenkammer 36 angenäht oder anderweitig daran befestigt sein.
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Wie in 5 gezeigt, kann die erste Seitenkammer 36 ein offenes Ende 40 beinhalten. Zum Beispiel kann sich die Innenplatte 38 der ersten Seitenkammer 36 erstrecken, um das offene Ende 40 der ersten Seitenkammer 36 zu definieren. In diesem Fall, wenn die erste Seitenkammer 36 an der mittleren Kammer 22 und der Verteilerkammer 48 befestigt ist, kann sich die Innenplatte 38 der ersten Seitenkammer 36 entlang der ersten Seitenplatte 26 der mittleren Kammer 22 von mindestens der vorderen Platte 24 zu der Verteilerkammer 48 erstrecken. Darüber hinaus, wie in den 2 und 3 gezeigt, wenn sich der Airbag 20 in der aufgeblasenen Position befindet, kann sich die erste Seitenkammer 36 weiter von der Verteilerkammer 48 als von der vorderen Platte 24 der mittleren Kammer 22 erstrecken.
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Unter Bezugnahme auf die 2-5 beinhaltet der Airbag 20 ebenfalls die zweite Seitenkammer 42. Die zweite Seitenkammer 42 ist an der mittleren Kammer 22 befestigt. Zum Beispiel kann sich eine Innenplatte 44 der zweiten Seitenkammer 42 entlang der zweiten Seitenplatte 28 der mittleren Kammer 22 erstrecken. Die Innenplatte 44 der zweiten Seitenkammer 42 kann z.B. durch Nähte, Klebstoffe, chemisches Schweißen, Klammern usw. an der zweiten Seitenplatte 28 der mittleren Kammer 22 befestigt sein. Zum Beispiel kann ein Umfang der zweiten Seitenplatte 28 der mittleren Kammer 22 an der Innenplatte 44 der zweiten Seitenkammer 42 angenäht oder anderweitig daran befestigt sein.
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Wie in 5 gezeigt, kann die zweite Seitenkammer 42 ein offenes Ende 46 beinhalten. Zum Beispiel kann sich die Innenplatte 44 der zweiten Seitenkammer 42 erstrecken, um das offene Ende 46 der zweiten Seitenkammer 42 zu definieren. In diesem Fall, wenn die zweite Seitenkammer 42 an der mittleren Kammer 22 und der Verteilerkammer 48 befestigt ist, kann sich die Innenplatte 44 der zweiten Seitenkammer 42 entlang der zweiten Seitenplatte 28 der mittleren Kammer 22 von mindestens der vorderen Platte 24 zu der Verteilerkammer 48 erstrecken. Darüber hinaus, wie in den 2 und 3 gezeigt, wenn sich der Airbag 20 in der aufgeblasenen Position befindet, kann sich die zweite Seitenkammer 42 weiter von der Verteilerkammer 48 als von der vorderen Platte 24 der mittleren Kammer 22 erstrecken.
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Unter Bezugnahme auf die 2-5 beinhaltet der Airbag 20 ebenfalls die Verteilerkammer 48. Die Verteilerkammer 48 ist von der vorderen Platte 24 der mittleren Kammer 22 beabstandet. Wie vorstehend erörtert, ist die Verteilerkammer 48 an der mittleren Kammer 22 und der ersten und der zweiten Seitenkammer 36, 42 befestigt und steht damit in Fluidverbindung.
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Zum Beispiel kann die Verteilerkammer 48 ein offenes Ende 50 beinhalten, wie in 5 gezeigt. Die offenen Enden 30, 40, 46 der mittleren Kammer 22, der ersten Seitenkammer 36 bzw. der zweiten Seitenkammer 42 können an dem offenen Ende 50 der Verteilerkammer 48 befestigt sein. Auf diese Weise stehen die mittlere Kammer 22, die ersten Seitenkammer 36 und die zweite Seitenkammer 42 jeweils in Fluidverbindung mit dem offenen Ende 50 der Verteilerkammer 48.
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Die Verteilerkammer 48 kann auf eine beliebige geeignete Weise an der mittleren Kammer 22, der ersten Seitenkammer 36 und der zweiten Seitenkammer 42 befestigt sein. Zum Beispiel können die erste und die zweite Seitenkammer 36, 42 an der mittleren Kammer 22 befestigt sein, wie vorstehend erörtert. Daran anknüpfend kann ein Umfang des offenen Endes 50 der Verteilerkammer 48 auf eine beliebige geeignete Weise, z. B. durch Nähte, Klebstoffe, chemisches Schweißen, Klammern und dergleichen, an der ersten Seitenkammer 36, der mittleren Kammer 22 und der zweiten Seitenkammer 42 befestigt sein.
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Wie vorstehend erörtert, kann die Aufblasvorrichtung 18 z. B. mit der Verteilerkammer 48 des Airbags 20 in Fluidverbindung stehen. Zum Beispiel, wie in den 2-4 gezeigt, kann die Aufblasvorrichtung 18 in der Basis 16 des Airbagmoduls 14 außerhalb des Airbags 20 angeordnet sein. In diesem Fall kann die Aufblasvorrichtung 18 über ein Füllröhrchen (nicht gezeigt) in Fluidverbindung mit der Verteilerkammer 48 stehen.
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Alternativ kann die Aufblasvorrichtung 18 in die Verteilerkammer 48 des Airbags 20 integriert sein. In diesem Fall kann die Aufblasvorrichtung 18 in der Verteilerkammer 48 angeordnet sein. Die Aufblasvorrichtung 18 kann Befestigungselemente (nicht gezeigt) beinhalten, z. B. Gewindebolzen, welche durch Öffnungen (nicht gezeigt) in der Verteilerkammer 48 hindurchreichen, um den Airbag 20 und die Aufblasvorrichtung 18 an Halterungen (nicht gezeigt) in der Basis 16 des Airbagmoduls 14 zu fixieren.
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Der Airbag 20 kann ebenfalls ein Halteseil 54 beinhalten. Das Halteseil 54 kann mit der vorderen Platte 24 der mittleren Kammer 22 und z. B. mit der Basis 16 des Airbagmoduls 14 verbunden sein. Wie in 5 gezeigt, wenn der Airbag 20 in die aufgeblasene Position ausgefahren wird, kann das Halteseil 54 zum Bilden einer Vertiefung 56 in der vorderen Platte 24 konfiguriert sein. Die Vertiefung 56 kann beim Halten des Kopfes des Insassen 58 während eines Aufprallereignisses helfen. Dies kann die Vorwärtsbewegung des Kopfes des Insassen 58 reduzieren, wodurch HIC reduziert werden können, und die Drehbewegung des Kopfes des Insassen 58 reduzieren, wodurch BrIC reduziert werden können.
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Der Airbag 20 kann aus einem beliebigen geeigneten Airbagmaterial, zum Beispiel einem gewebten Polymer, gebildet sein. Der Airbag 20 kann zum Beispiel aus Nylongewebegarn, zum Beispiel aus Nylon 6,6, gebildet sein. Zu weiteren geeigneten Beispielen zählen Polyetheretherketon (PEEK), Polyetherketonketon (PEKK), Polyester oder beliebige sonstige geeignete Polymere. Das gewebte Polymer kann eine Beschichtung, wie etwa Silikon, Neopren, Urethan und dergleichen, beinhalten. Die Beschichtung kann zum Beispiel Polyorganosiloxan sein.
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Wie vorstehend erörtert, kann die mittlere Kammer 22 des Airbags 20 aus einem Material mit einer niedrigeren Fadenstärke und/oder einer niedrigeren Fadenzahl als die Materialien, die zum Bilden der ersten und der zweiten Seitenkammer 36, 42 verwendet werden, gebildet sein. Darüber hinaus können die erste und die zweite Seitenkammer 36, 42 des Airbags 20 beschichtet sein, während die mittlere Kammer 22 nicht beschichtet ist. In jedem Fall kann die mittlere Kammer 22 eine niedrigere aufgeblasene Steifigkeit als die erste und die zweite Seitenkammer 36, 42 aufweisen.
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Eine schematische Darstellung des Insassenrückhaltesystems 100 ist in 6 gezeigt. Das Insassenrückhaltesystem 100 kann ein Aufprallerfassungssystem 102 beinhalten. Das Aufprallerfassungssystem 102 kann mindestens einen Sensor 104 beinhalten. Der Sensor 104 ist zum Detektieren eines Aufpralls auf das Fahrzeug 10 ausgelegt. Der Sensor 104 kann von einem beliebigen geeigneten Typ sein, zum Beispiel Nachkollisionssensoren, wie zum Beispiel Beschleunigungsmesser, Drucksensoren und Kontaktschalter; und Vorkollisionssensoren, wie etwa Radar-, Lidar- und Bildsensorsysteme. Die Bildsysteme können eine oder mehrere Kameras, CCD-Bildsensoren, CMOS-Bildsensoren usw. beinhalten. Der Sensor 104 kann sich an zahlreichen Stellen im oder am Fahrzeug 10 zum Erfassen von z. B. einem Aufprall des Fahrzeugs 10 befinden. Der Sensor 104 ist die einzige Komponente des Aufprallerfassungssystems 102, die in 6 gezeigt ist. Man sollte jedoch verstehen, dass das Aufprallerfassungssystem 102 zusätzliche Komponenten beinhalten kann, die nicht in 6 gezeigt sind.
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Das Insassenrückhaltesystem 100 kann eine Steuerung 106 beinhalten. Die Steuerung 106 und der Sensor 104 können mit einem Kommunikationsbus 108 des Fahrzeugs 10 verbunden sein, wie etwa einem Controller-Area-Network(CAN)-Bus. Die Steuerung 106 kann Informationen vom Kommunikationsbus 108 nutzen, um die Aktivierung der Aufblasvorrichtung 18 zu steuern. Die Aufblasvorrichtung 18 kann wie in 6 gezeigt mit der Steuerung 106 verbunden sein oder kann direkt mit dem Kommunikationsbus 108 verbunden sein.
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Die Steuerung 106 kann direkt oder über den Kommunikationsbus 108 mit dem Sensor 104 und der Aufblasvorrichtung 18 in Verbindung stehen, um die Aufblasvorrichtung 18, z. B. zum Bereitstellen eines Impulses für eine pyrotechnische Ladung der Aufblasvorrichtung 18, anzuschalten, wenn der Sensor 104 einen Aufprall des Fahrzeugs 10 erfasst. Alternativ oder zusätzlich zum Erfassen eines Aufpralls kann das Insassenrückhaltesystem 102 konfiguriert sein, um einen Aufprall vor dem Aufprall zu erfassen, d. h. durch Voraufprallerfassung. Der Sensor 104 kann von einem beliebigen geeigneten Typ sein, z. B. unter Verwendung von Radar, Lidar und/oder eines Bildsystems. Das Bildsystem kann eine oder mehrere Kameras, CCD-Bildsensoren und/oder CMOS-Bildsensoren usw. beinhalten.
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Bei der Steuerung 106 kann es sich um eine Steuerung auf Mikroprozessorbasis handeln. Der Sensor 104 steht mit der Steuerung 106 in Verbindung, um Daten an die Steuerung 106 zu übertragen. Die Steuerung 106 kann die Aufblasvorrichtung 18 auf Grundlage der durch den Sensor 104 übertragenen Daten anweisen, sich anzuschalten.
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Im Betrieb befindet sich der Airbag 20 unter normalen Betriebsbedingungen des Fahrzeugs 10, wie in 1 gezeigt, in der nicht aufgeblasenen Position. Wenn der Sensor 104 einen Aufprall des Fahrzeugs 10 erfasst, löst das Aufprallerfassungssystem 102 Kommunikation mit der Steuerung 106 aus, die den Aufprall identifiziert. Als Reaktion kann die Steuerung 106 die Aufblasvorrichtung 18 anweisen, den Airbag 20 mit dem Aufblasmedium aufzublasen, wodurch der Airbag 20 von der nicht aufgeblasenen Position in die aufgeblasene Position ausgefahren wird.
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Die Offenbarung wurde auf veranschaulichende Weise beschrieben und es versteht sich, dass die verwendete Terminologie vielmehr der Beschreibung als der Einschränkung dienen soll. In Anbetracht der vorstehenden Lehren sind viele Modifikationen und Variationen der vorliegenden Offenbarung möglich und die Offenbarung kann anders als konkret beschrieben umgesetzt werden.