Kraftfahrzeugtürverschluss
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeutürverschluss, mit einem Gesperre aus im Wesentlichen Drehfalle und Sperrklinke, und mit einem Gesperredämpfer.
Kraftfahrzeugtürverschlüsse der eingangs beschriebenen Ausführungsform werden beispielhaft in der DE 2 048 206 beschrieben. Dort sorgt der Gesperredämpfer dafür, eine Öffnungsbewegung der zugehörigen Drehfalle zu begrenzen. Daneben ist es beispielhaft durch die DE 103 24 339 A1 bekannt, mit einer elastischen Überhubanschlageinrichtung zu arbeiten, die unter anderem einen Dämpfungsanschlag aufweist. Ähnlich geht die DE 20 2005 010 526 U1 vor.
Der Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt, wenn es einerseits darum geht, Öffnungsbewegungen des Gesperres zu begrenzen und anderer- seits solche, die mit einer Schließbewegung des Gesperres verbunden sind. Allerdings können die bisherigen Lösungen nicht rundherum befriedigen. Denn es werden nach wie vor störende Schlossgeräusche beobachtet, die überwiegend auf das Gesperre bei dessen Öffnungs- und/oder Schließbewegung zurückzuführen sind. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Kraftfahrzeugtürverschluss der eingangs beschriebenen Ausgestaltung so weiter zu entwickeln, dass Schlossgeräusche zuverlässig unterdrückt werden, und zwar insbesondere während des Öffnungs- und Schließvorganges.
Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist bei einem gattungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss vorgesehen, dass der (eine einzige) Gesperredämpfer in Verbindung mit zugehörigen Gesperreanschlägen sowohl eine Öffnungs- als auch eine Schließbewegung des Gesperres begrenzt.
Gleichzeitig sorgt der Gesperredämpfer dafür, dass Schlossgeräusche wenigstens während der Öffnungs- und Schließbewegung des Gesperres durch Energieabsorption gedämpft werden. Zu diesem Zweck ist der Gesperredämpfer in der Regel aus einem elastomeren Kunststoff gefertigt, kann also mit der Öff- nungs- und Schließbewegung des Gesperres vorhandene Geräusche zuverlässig dämpfen.
In diesem Zusammenhang hat sich als günstig erwiesen, wenn der Gesperredämpfer als drehbar im Schlosskasten und/oder Schlossgehäuse gelagerter Wälzdämpfer ausgebildet ist. Dabei mag der Gesperredämpfer eine an den vorerwähnten Schlosskasten und/oder das Schlossgehäuse angeschlossene Drehachse aufweisen, die beispielsweise aus Stahl gefertigt sein mag. Diese Drehachse ist entweder unmittelbar an den Schlosskasten respektive das Schlossgehäuse angeformt oder beispielsweise an die vorerwähnten Elemente angenietet, angeschraubt oder sonst wie mit diesen verbunden. Zur Beschränkung der Schließbewegung des Gesperres begrenzt der Gesperredämpfer in der Regel eine Überhubbewegung des Gesperres. Das heißt, der Gesperredämpfer fungiert vorteilhaft einerseits als Öffnungsanschlageinrichtung und andererseits als Überhubanschlageinrichtung, und zwar jeweils in Verbindung mit den zugehörigen Gesperreanschlägen.
Dabei sind die Gesperreanschläge jeweils an der Drehfalle vorgesehen und einerseits als Öffnungsanschlag und andererseits als Überhubanschlag ausgeführt. Bei dem Gesperredämpfer handelt es sich vorteilhaft um eine Kreisring- scheibe aus einem Elastomer. Diese Kreisringscheibe ist mit einer zentralen Bohrung ausgerüstet, in welche die am Schlosskasten und/oder Schlossgehäuse angebrachte Drehachse eingreift. Als Elastomer kommen überwiegend Kunststoffe wie Acrylat-Kautschuk (ACM), Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Chloropren-Kautschuk (CR), Ethylen-Acrylat-Kautschuk (EAM), Ethylen- Propylen-Kautschuk (EPDM), Naturkautschuk (NR) oder auch Styrol-Butadien-
Kautschuk (SBR) zum Einsatz, wobei die Aufzählung natürlich nicht vollständig ist bzw. sein muss.
Um etwaige Geräusche des Gesperres zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung bzw. Überhubstellung ergänzend zu dämpfen, mag der Gesperredämpfer zusätzlich ganz oder teilweise in eine Bewegungsbahn des Gesperres zwischen den beiden Gesperreanschlägen eintauchen. Diese Bewegungsbahn des Gesperres wird üblicherweise von einer Außenkontur der Drehfalle überstrichen, an welcher sich der Gesperredämpfer abwälzt. In diesem Fall, das heißt entlang der Bewegungsbahn, wird der vorerwähnte Gesperredämpfer praktisch nur rotativ beaufschlagt und vollführt keine oder nur eine geringe Walkarbeit. Im Bereich der Gesperreanschläge wird der Gesperredämpfer jedoch elastisch verformt und komprimiert. Dabei steigen die hierdurch aufgebauten Gegenkräfte für das Gesperre überproportional mit zunehmendem Stellweg an.
Das erreicht die Erfindung im Kern dadurch, dass die Gesperreanschläge jeweils bogenförmig mit an den Durchmesser des Gesperredämpfers angepass- tem Radius ausgebildet sind und vorteilhaft jeweils eine im Vergleich zur Bewe- gungsbahn ansteigende Flanke aufweisen. Denn diese Flanke sorgt dafür, dass der Gesperredämpfer in der jeweiligen Endstellung (Öffnungs- bzw. Schließstellung respektive Überhubstellung) zunehmend verformt wird.
Im Ergebnis wird ein Kraftfahrzeugverschluss zur Verfügung gestellt, dessen (einziger) Gesperredämpfer sowohl die Öffnungsbewegung als auch die Schließbewegung respektive Überhubbewegung des Gesperres begrenzt, und zwar in Verbindung mit korrespondierenden Gesperreanschlägen. In beiden Endstellungen kommt es durch die elastische Verformung des Gesperredämpfers zur gewünschten Energieabsorption und damit Geräuschdämpfung. Insbesondere werden störende Hauptrastgeräusche unterdrückt, die sich in der
Schließstellung bzw. im Überhubbereich einstellen und hier nach dem Stand der Technik häufig beobachtet werden.
Dadurch ist das Komfort- und Geräuschverhalten deutlich verbessert. Zusätz- lieh sorgt der Gesperredämpfer vorteilhaft dafür, dass die gesamte Bewegung des Gesperres beim Öffnen und Schließen des Schlosses sowie zwischen diesen beiden Stellungen gedämpft wird, weil der Gesperredämpfer zusätzlich ganz oder teilweise in die hierbei überstrichene Bewegungsbahn des Gesperres zwischen den beiden Gesperreanschlägen eintaucht. Hierin sind die wesent- liehen Vorteile zu sehen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellender Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss in seiner Öffnungsstellung,
Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 in Hauptraststellung,
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 und Fig. 2 in seiner Anordnung in der
Kraftfahrzeugtür.
In den Figuren ist ein Kraftfahrzeugtürverschluss 13 dargestellt, welcher mit einem üblichen Gesperre aus Drehfalle 1 und Sperrklinke 2 ausgerüstet ist. Die Drehfalle 1 wechselwirkt mit einem nicht dargestellten Schließbolzen, welcher die Drehfalle 1 von ihrer Öffnungsstellung nach Fig. 1 in die Schließstellung entsprechend der Fig. 2 überführt, indem er in ein zugehöriges Einlaufmaul 3 eingreift und die Drehfalle 1 um ihre Achse 4 beim Übergang von der Fig. 1 zur Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt. Man erkennt, dass die Drehfalle 1 mit ihrer Drehachse 4 und auch die Sperrklinke 2 mit ihrer (Dreh-)Achse 5 jeweils in einem im Querschnitt U-förmigen Schlosskasten 6 gelagert sind.
Der nicht notwendigerweise U-förmige Schlosskasten 6 dient auch als Basis bzw. Lagerung für eine Drehachse 7, die einen Gesperredämpfer 8 drehbar aufnimmt. Tatsächlich ist die Drehachse 7 an den besagten Schlosskasten 6 angeformt, an diesen angenietet, mit diesem verschraubt oder dergleichen. Die Drehachse 7 durchgreift eine zentrale Bohrung 9 des Gesperredämpfers 8, welcher im Rahmen des Ausführungsbeispiels und nicht einschränkend als Kreisringscheibe aus einem elastomeren Kunststoff ausgebildet ist.
Der Gesperredämpfer 8 wirkt in zwei Endstellungen des Gesperres 1 , 2 mit ent- sprechenden Konturen der Drehfalle 1 zusammen. Tatsächlich sind hierzu Gesperreanschläge 10, 11 an der Drehfalle 1 realisiert. Grundsätzlich könnten eine oder beide Gesperreanschläge 10, 11 auch an der Sperrklinke 2 vorgesehen werden. Das ist jedoch nicht dargestellt.
Die jeweiligen Gesperreanschläge 10, 11 sorgen in Verbindung mit dem Gesperredämpfer 8 dafür, dass sowohl eine Öffnungsbewegung als auch eine Schließbewegung des Gesperres 1, 2 begrenzt werden. Dazu ist der Gesperredämpfer 8 als drehbar im Schlosskasten 6 gelagerter Wälzdämpfer ausgebildet. Der Gesperredämpfer 8 könnte ergänzend oder alternativ auch in einem nicht gezeigten Schlossgehäuse gelagert werden.
Im Ausführungsbeispiel und nicht einschränkend begrenzt der Gesperredämpfer 8 einerseits die Öffnungsbewegung der Drehfalle 1 entsprechend der Fig. 1. Tatsächlich wird die Drehfalle 1 von einer nicht dargestellten Feder im Uhrzeigersinn beaufschlagt, wobei diese Öffnungsbewegung durch das Zusammenspiel von dem Gesperreanschlag 10 mit dem Gesperredämpfer 8 begrenzt wird. Bei dem Gesperreanschlag 10 handelt es sich folglich um einen Öffnungsanschlag 10. Andererseits sorgt der Gesperredämpfer 8 in Verbindung mit dem weiteren Gesperreanschlag 11 dafür, dass Schließbewegungen des
Gesperres 1 , 2 ebenfalls beschränkt werden. Der Gesperreanschlag 11 fungiert in diesem Zusammenhang als Überhubanschlag 11.
Der Öffnungsanschlag 10 und der Gesperredämpfer 8 bilden zusammen ge- nommen eine Öffnungsanschlageinrichtung 8, 10, wohingegen der Überhubanschlag 11 und der Gesperredämpfer 8 zusammen genommen eine Überhuban- schlageinrichtung 8, 11 formen. Der Überhub korrespondiert - wie allgemein bekannt - dazu, dass die Drehfalle 1 über ihre in der Fig. 2 dargestellte Hauptrastposition hinaus im Gegenuhrzeigersinn um ihre (Dreh-)Achse 4 ver- schwenkt wird. Damit diese Bewegung eine Begrenzung erfährt, wirken der Überhubanschlag 11 und der Gesperredämpfer 8 zusammen, und zwar als die Überhubanschlageinrichtung 8, 11.
Sowohl die Öffnungsanschlageinrichtung 8, 10 als auch die Überhubanschlag- einrichtung 8, 11 zeichnen sich dadurch aus, dass die jeweiligen Gesperreanschläge 10, 11 jeweils bogenförmig mit an einen Durchmesser des Gesperredämpfers 8 angepasstem Radius ausgebildet sind. Dabei verfügen die Gesperreanschläge 10, 11 über jeweils eine im Vergleich zu einer Bewegungsbahn 12 ansteigende Flanke 10', 11', welche den Gesperredämpfer 8 in der jeweiligen Endstellung (Öffnungsstellung respektive Schließstellung) zunehmend verformt. Das heißt, die jeweils ansteigende Flanke 10', 11', des zugehörigen Gesperreanschlages 10, 11 sorgt dafür, dass von dem Gesperredämpfer 8 überproportional ansteigende Gegenkräfte bei seiner Verformung durch den zugehörigen Anschlag 10, 11 aufgebaut werden.
Im Rahmen des Ausführungsbeispiels und nicht einschränkend wälzt sich der Gesperredämpfer 8 zwischen den beiden Endstellungen zusätzlich entlang der Bewegungsbahn 12 ab. Bei dieser Bewegung wird der Gesperredämpfer 8 hauptsächlich rotativ beaufschlagt, indem er sich um seine Drehachse 7 dreht. Dagegen nimmt der Gesperredämpfer 8 kaum Verformungs- bzw. Walkarbeit
auf. Dagegen wird der Gesperredämpfer 8 im Bereich der Gesperreanschläge 10, 11 praktisch nicht (mehr) rotativ beaufschlagt, sondern wird an dieser Stelle hauptsächlich elastisch verformt, und zwar überproportional mit wachsendem Verstellweg. Dadurch werden jeweils progressiv ansteigende Gegenkräfte in der Öffnungsstellung wie in der Schließstellung bzw. im Überhubbereich von dem Gesperredämpfer 8 aufgebaut. Als Folge hiervon findet eine wirksame Begrenzung des Verstellweges des Gesperres 1 , 2 statt, und zwar besonders geräuschgedämpft.