-
Schuhwerk mit der Fußform angepaßter Innensohle und Verfahren zu seiner
Herstellung Gegenstand des Zusatzpatents 555 661 ist ein Schuhwerk mit der Fußform
angepaßter Innensohle, bei dem ein aus Metall oder ähnlichem unnachgiebigem Werkstoffbestehender
Schuhgelenk- und Fersenteil auf seiner Oberseite eng der Fußform angepaßt, auf seiner
Unterseite aber der Sohlenflächenform entsprechend gearbeitet und mit Aussparungen
versehen ist, die dem Lauf der Verbindungsnaht des Oberleders mit der Brandsohle
folgen und mit nagel- und nähbarem Werkstoff ausgefüllt sind. Die Herstellung eines
derartigen unter der Brandsohle angeordneten Schuhgelenk- und Fersenteiles ist verhältnismäßig
teuer, außerdem wird auch der Mittelteil je nach der besonderen Fußform häufig verschieden
gearbeitet werden müssen, wodurch sich die Zahl der auf Lager zu haltenden Stücke
erhöht.
-
Gegenstand der Erfindung ist nun eine weitere Ausbildung des Schuhwerkes
nach dem Zusatzpatent, und zwar ist am hinteren Schuhteil zwischen der Brandsohle
und dem Oberleder eine dem Verlauf der Sohlenkante folgende, mit der Brandsohle
verbundene bandförmige Fersenstütze vorgesehen, die schmaler als das unter der Brandsohle
liegende Ende des Oberleders gehalten und auf der Oberseite der Fußform, auf der
Unterseite aber der Sohlenform angepaßt.ist. Vorzugsweise springt bei dieser Fersenstütze
die auf der Innenseite des Fußes liegende, flach nach vorn auslaufende Endzunge
weiter vor und liegt höher als die andere Endzunge der aus biegungsfestem oder federndem
Werkstoff bestehenden Stütze. Zwischen den Seitenteilen der Fersenstütze, die auf
ihrer Außenseite der Schuhform entsprechend ausgestaltet sind, kann ein unter der
Brandsohle liegendes Stahlgelenk angeordnet werden, dessen Oberteil der Fußform
entsprechend gestaltet ist, oder aber es wird der Zwischenraum zwischen den Seitenteilen
der Fersenstütze nach dem Vernähen der unteren Enden des Oberleders mit der Brandsohle
mit Füllstoff bis zur Höhe der den Schuhboden nach unten abschließenden Sohle ausgefüllt.
Gegebenenfalls kann die Breite der bandförmigen FersenstÜtze so weit vergrößert
werden, daB auf ein Ausfüllen des Zwischenraumes zwischen den Seitenteilen verzichtet
werden kann. In diesem Fall muß die Fersenstütze nach innen zu abgeflacht werden,
damit eine scharfe Kante vermieden wird.
Eine Ausführungsform des
Gegenstandes der Erfindung ist beispielsweise auf der Zeichnung veranschaulicht,
die in Abb. i eine Draufsicht auf die Fersenstütze gemäß der Erfindung zeigt, von
der Abb.2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II der Abb. i wiedergibt, während
Abb.3 einen Längsmittelschnitt darstellt. Abb.4 ist eine Seitenansicht der Fersenstütze
nach Abb. i bis 3.
-
Abb. 5 gibt einen Längsmittelschnitt durch einen mit dem Schuhbodenteil
gemäß der Erfindung und einem Stahlgelenk ausgerüsteten Schuh wieder, von dem Abb.6
einen Querschnitt entlang der Schnittlinie VI-VI der Abb. 5 zeigt, während Abb.
; die mit dem Oberleder durch eine Nählippe verbundene Zwischensohle im Querschnitt
zeigt.
-
Abb.8 zeigt eine Unteransicht auf den Schuh nach Abb. 5 vor Aufbringen
der Laufsohle und Befestigen des Oberleders, während Abb. 9 eine Unteransicht auf
einen Schuhboden ohneZwischensohle wiedergibt,bei dem das Oberleder durch Nageln
mit der Brandsohle verbunden wird.
-
Die in den Abb. i bis 4. für sich allein dargestellte, den Schuhbodenrand
bildende Fersenstütze besteht aus einem nahezu U-förmigen Metallstreifen a, dessen
Außenseite der Schuhform entsprechend gestaltet und dessen Breite geringer ist als
die Breite des unter der Brandsohle liegenden Endes des Oberleders. Die Fersenstütze
ist an einigen Stellen zu Augen b verbreitert, in denen Löcher c für die Hindurchführung
von die Stütze mit der Brandsohle verbindenden Befestigungsnieten angebracht sind.
Die auf der Fußinnenseite liegende Endzunge d des unnachgiebigen Schuhbodenrandteiles
springt weiter nach vorn vor als die andere Endzunge e und liegt entsprechend der
Fußform höher als diese, so daß durch den Schuhbodenrandteil auch eine gewisse Stützung
des Fußgelenkes erzielt wird. Die Oberseite der Fersenstütze ist der Fußform entsprechend
gewölbt ausgebildet, während die Unterseite der Sohlenform entspricht und zusammen
mit der Außenseite die sogenannte Brandsohlenkante ergibt, um die herum das Oberleder
nach innen zu gebogen wird.
-
Die Art des Einbaues des Schuhbodenrandteiles a in einen randgenähten
Schuh zeigen die Abb. 5 bis B. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Oberleder
im oberen Schuhteil in bekannter Weise mit einer Brandsohle 2 verbunden, unter der
die Laufsohle 3 angeordnet ist. Die Brandsohle läuft nach hinten bis zum Absatz
durch, ist dort aber wesentlich breiter als sonst üblich ausgeführt, so daß sie,
an der Fußsohle anliegend, an den Seiten flach gegen das Oberleder ausläuft (Abb.
6). Unter der Sohle 2 ist im hinteren Schuhboden der bandförmige Randteil a angeordnet,
der mit der Brandsohle 2 durch Niete verbunden ist. Zwischen den beiden Endzungen
des Schuhbodenrandteiles liegt ein an sich bekanntes Stahlgelenk f, ä, das gleichfalls
mit der Brandsohle unverschiebbar verbunden ist und dessen Oberteil f der Fußform
entsprechend ausgebildet ist, während der Unterteil g eine der üblichen Sohlenform
angepaßte flache Gestalt besitzt. Der zwischen dem Randteil a und dem Stahlgelenk
vorhandene Hohlraum wird vorzugsweise durch einen Füllstoff, beispielsweise mit
einem Klebstoff durchsetztes Holz- oder Ledermehl, ausgefüllt. Unterhalb des Stahlgelenkes
ist eine Zwischensohle h vorgesehen, die mit der Brandsohle durch eine seitlich
des Randteiles angeordnete Naht verbunden und an ihren Endkanten gespalten ist,
so daß sie dort eine Nählippe bildet. Diese Nählippe wird mit dem unteren Ende des
Oberleders 6 und einem Rahmen vernäht, der seinerseits durch eine Naht mit der Laufsohle
3 verbunden ist. Am Absatz ist das Oberleder in üblicher Weise unmittelbar durch
Nageln an der Brandsohle 2 bzw. dem seitlich des Schuhbodenrandteiles a angeordneten
Füllmaterial festgelegt, während die Zwischensohle h stumpf gegen das Oberleder
stößt. Unter der Laufsohle 3 ist dort in üblicher Weise der Absatz 7 angebracht.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 9 ist eine Zwischensohle h nicht
vorgesehen, so daß das Oberleder unmittelbar an der Brandsohle :2 bzw. dem
zwischen der Brandsohle und der Laufsohle vorgesehenen Füllstoff befestigt werden
muß. Bei rahmengenähten Schuhen kann der Schuhbodenrandteil auch breiter ausgeführt
werden und nach der Mitte zu flach auslaufen, so daß es möglich ist, auf die Einfügung
eines besonderen Stahlgelenkes zu verzichten, das im übrigen auch durch einen nagel-
und nähbaren Füllstoff ersetzt werden kann. Die Herstellung des Schuhwerkes erfolgt
im letzteren Fall in der Weise, daß die mit dem Schuhbodenrandteil verbundene Brandsohle
auf einen genau der Fußform entsprechend gearbeiteten Leisten aufgelegt und darauf
die Füllschicht so lange aufgetragen wird, bis sie die Höhe der den Schuhboden nach
unten abschließenden Sohle erreicht hat.
-
Außer aus dem vollen Werkstoff kann die bandförmige Fersenstütze -
auch aus entsprechend gebogenen Stahlblechen hergestellt werden, die miteinander
in geeigneter Weise verbunden sind und sich gegenseitig so abstützen,
daß
die Oberseite annähernd der Fußform, die Unterseite aber der Sohlenform und die
Außenseite der Schuhform entspricht. Gegebenenfalls kann man auch die Außenseite
der Fersenstütze aus Stahlblech herstellen, das, die Brandsohlenkante bildend, nach
innen abgebogen ist und zwischen dem und der Brandsohle Füllstoff eingebracht wird,
der sich fest mit der Brandsohle verbinden kann und diese in einer der richtigen
Fußform entsprechenden Lage hält.
-
Die Hauptvorteile der Ausführungsform des Schuhbodenteiles gemäß der
Erfindung sind die außerordentlich einfache und billige Herstellung und die einfache
Verarbeitungsweise, die mit der üblichen Verarbeitungsweise vollkommen übereinstimmt.
Durch den Schuhbodenrandteil wird trotz der einfachen Ausführung das Oberleder in
einer der üblichen Schuhform entsprechenden Lage zuverlässig festgelegt und außerdem
die Schuhkappe sicher gestützt, so daß sie sich nicht setzen oder abdrücken kann.
Außerdem kann infolge ihrer leichten Ausführung die Fersenstütze auch in leichteren
Sportschuhen oder ähnlichen Schuhen angebracht werden, ohne daß sich deren Herstellung
dadurch nennenswert verteuert.