DE2723203A1 - Schuh mit holzsohle sowie verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Schuh mit holzsohle sowie verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Deckblatt
Die Erfindung betrifft einen Schuh mit Holzsohle und ein Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk mit Holzsohle.
Die Herstellung von Schuhen mit Holzsohle hat eine große Bedeutung erlangt, und dieses Schuhwerk muß in Aussehen und Formgebung mit den mit anderen Materialien, insbesondere Leder, Gummi etc., und gemäß anderen Verfahren hergestellten Schuhen konkurrieren.
Aus offensichtlichen Gründen kann die herkömmliche Herstellungsart der Schuhe mit Leder- oder Gummisohlen bei Verwendung von Holzsohlen keine Anwendung finden, und aus diesem Grund wurden seit jeher besondere Verfahren und Techniken benutzt. In früheren Zeiten wurde wegen der Schwierigkeit der Befestigung des Oberteils an die Holzsohle auf dieses verzichtet, und durch transversale Bohrungen wurden Riemen oder Schnüre geführt, die direkt am Fuß befestigt wurden.
Gemäß dem Stand der Technik wird die Holzsohle mit zum Rand parallelen Bohrungen versehen, die an der Unterseite in eine Nute münden. Die Bohrungen dienen zum Annähen des Oberteils an die Holzsohle, während die Nute die Nähschnur aufnimmt, damit diese nicht durch die Reibung der Unterseite des Schuhs mit dem Boden abnützt.
Dieses Verfahren bringt große praktische Schwierigkeiten mit sich, insbesondere weil die Dicke der Sohle und die Höhe des Absatzes das Anbringen der Bohrungen und auch das Nähen erschweren. Weiterhin muß die gesamte Unterseite des Schuhs mit einer Beschichtung versehen werden, damit die Naht nicht sichtbar ist. Um diese Schwierigkeiten zumindest teilweise zu umgehen, wurden oft pantoffelähnliche Schuhe hergestellt, d.h. Schuhe mit offener Ferse, so daß die Bohrungen an der höchsten Schwierigkeitszone, nämlich am Absatz, vermieden werden konnten.
Abgesehen von den aufgezeigten Schwierigkeiten weist dieses Verfahren gemäß dem Stand der Technik noch den schwerwiegenden Nachteil auf, daß die Bohrungen und die Nute die
Holzsohle schwächen und den Bruch derselben verursachen können.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren anzugeben, das die aufgezeigten Nachteile nicht aufweist. Die Lösung ist durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
A. Einem einstückigen Holzteil wird die definitive Form des Schuhunterteils gegeben.
B. Von dem fertigen Holzteil wird durch einen parallel zum Fußbett geführten Trennschnitt ein Abschnitt abgenommen.
C. Auf diesem Abschnitt werden parallel zum Rand eine Reihe von länglichen Einschnitten angebracht, die auf der Unterseite seitliche Ausnehmungen aufweisen.
D. Das Oberteil des Schuhs weist seitliche Verlängerungen auf, deren Breite die Länge der Einschnitte auf dem Abschnitt des Unterteils nicht überschreiten darf.
E. Das Oberteil wird auf dem Abschnitt des Unterteils befestigt, indem die Verlängerungen in die Einschnitte eingeführt und durch Falzen in die seitlichen Ausnehmungen eingeschoben und dort verankert werden.
F. Der Abschnitt des Unterteils wird mit bekannten Mitteln wieder mit dem restlichen Unterteil zusammengefügt.
G. Nach Durchführung der erforderlichen Nachbehandlung und eventueller Anbringung von rutschfesten Folien auf der Unterseite ist der Schuh fertig.
Es soll noch bemerkt werden, daß im Prinzip jede Holzart für die Herstellung des Schuhunterteils geeignet ist, einschließlich Preßholz.
Weiterhin ist zu beachten, daß der Trennschnitt durch das Holzteil parallel zum Fußbett geführt werden sollte, da hierdurch die spätere erneute Zusammenfügung eine größere Sicherheit gewährleistet, wobei allerdings der Parallelismus des Trennschnittes nicht kritisch ist.
Die Erfindung soll anschließend unter Bezugnahme auf ein in der beigefügten Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1: eine perspektivische Ansicht des Schuhunterteils aus Holz in fertigem Zustand, wobei strichpunktartig der durch einen parallel zum Fußbett geführten Trennschnitt erhaltene Abschnitt angedeutet ist.
Fig. 2: eine perspektivische Ansicht der verschiedenen Teile, aus denen sich der Schuh zusammensetzt, nämlich das Unterteil aus Holz mit Absatz und darüber der Abschnitt mit den länglichen Einschnitten in Randnähe, in die die seitlichen Verlängerungen des Oberteils eingeführt werden sowie eine abschließende rutschfeste Beschichtung der Sohle und des Absatzes.
Fig. 3: eine perspektivische Ansicht eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten fertigen Schuhs und
Fig. 4: eine Querschnittansicht gemäß der Linie A-B der Fig. 3.
Wie aus den Figuren ersichtlich weist das einstückige Holzunterteil 1 die endgültige Form auf, und von diesem wird durch einen parallel zum Fußbett geführten Trennschnitt ein Abschnitt 2 erhalten, an dem parallel und randseitig längliche Einschnitte 3 angebracht werden, die sich in Ausnehmungen mit rechtwinkligem Querschnitt verlängern. Die seitlichen Verlängerungen 4 des vorderen 5 und hinteren Oberteils 6 werden in die Einschnitte 3 eingeführt und derart gefalzt, daß sie in den seitlichen Ausnehmungen der Einschnitte enden, wodurch eine saubere und sichere Befestigung des Oberteils des Schuhes ermöglicht wird.
Nach erfolgter Befestigung des Oberteils 5, 6 an dem Abschnitt 2 wird dieser mit bekannten Mitteln wieder mit dem Unterteil 1 zusammengefügt.
Danach werden die erforderlichen Nachbehandlungen durchgeführt und schließlich eine rutschfeste Beschichtung an Sohle und Absatz angebracht.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch dann angewendet werden, wenn es in Annäherung an den Stand der Technik erwünscht ist, das Oberteil auf das Unterteil aufzunähen. In diesem Fall werden auf dem Abschnitt 2 parallel zum Rand Bohrungen angebracht, die sich in eine Nute verlängern, in der die Nähschnur untergebracht wird. Gegenüber dem bekannten Verfahren verbleibt auch in diesem Fall der ausschlaggebende Vorteil, daß durch die spätere Zusammenfügung des Abschnittes mit dem Unterteil 1 die Schwächung und Bruchgefahr infolge der durchgehenden Bohrungen vermieden wird.
Claims (5)
1. Schuh mit Holzsohle, einem an der Holzsohle formschlüssig befestigten Oberschuh und ggf. mit einer abriebfesten Laufsohle, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzsohle in Schuhlängsrichtung zweigeteilt ist, daß im oberen Holzsohlenteil (2) parallel zu den Sohlenrändern Durchbrechungen (3) angeordnet sind, in denen die Befestigungsmittel (4) für den Oberschuh (5) festgelegt sind, und daß die beiden Teile (1 und 2) der Holzsohle fest miteinander verbunden sind.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (3) parallel zu den Sohlenrändern ausgerichtete Schlitze sind, in die entsprechend geformte untere Ansätze (4) am Oberschuh (5) eingreifen.
3. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (3) Bohrungen sind und daß der Oberschuh (5) durch eine in diesen Bohrungen verlaufende an sich bekannte Naht am oberen Sohlenteil (2) befestigt ist.
4. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des oberen Sohlenteils (2) Ausnehmungen zur Aufnahme der umgefalteten Ansätze (4) und der Naht vorgesehen sind.
5. Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk mit Holzsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß von einem Holzunterteil, das bereits die endgültige Form aufweist, durch einen parallel zum Fußbett geführten Trennschnitt ein oberer Sohlenteil erhalten wird, an dem parallel zum Rand längliche Einschnitte und Ausnehmungen mit
rechtwinkligem Querschnitt angebracht werden, daß Ansätze am Oberschuh in die Einschnitte eingeführt und die seitlichen Ausnehmungen der Einschnitte eingedrückt werden, daß der obere Sohlenteil am Unterteil befestigt wird, und daß nach der Nachbehandlung ein rutschfester Belag auf die Unterseite der Sohle und des Absatzes aufgebracht wird.
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