DE19901699A1 - Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Beseitigung von rhythmischen Passerfehlern in Rotationsdruckmaschinen - Google Patents
Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Beseitigung von rhythmischen Passerfehlern in RotationsdruckmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens zur Beseitigung von rhythmischen Passerfehlern in
Bogenrotationsdruckmaschinen.
Bei Bogenrotationsdruckmaschinen mit einer doppeltgroßen Transporttrommel,
insbesondere einem doppeltgroßen Druckzylinder und daraus folgend zwei
Greifereinrichtungen, besteht das Problem, daß sich aufgrund von Fertigungs- oder
Montagetoleranzen der Bauteile des Druckzylinders ein Abwicklungsfehler
aufeinanderfolgender Bogen bezüglich des Gummituchzylinders und damit ein
Druckversatz ergibt. Zwei aufeinanderfolgende Bogen, die somit abwechselnd von
verschiedenen Greifereinrichtungen transportiert werden, weisen daher zueinander einen
Versatz in Umfangsrichtung auf. Daraus folgt, daß die Bogen im Zweierrhythmus ihren
Druck an leicht versetzter Stelle erhalten. Bei einem einzigen Durchlauf eines Bogens
durch die Druckmaschine beeinflußt dieser kleine Versatz lediglich die Lange des
druckfreien Bogenrandes, was nahezu bedeutungslos ist.
Ein Problem stellt sich erst ein, wenn ein Druckauftrag einen zweiten Druckdurchlauf
erhalten soll, z. B. wenn mit einer Zweifarbenmaschine ein Vierfarbdruck erzeugt werden
soll.
Hierbei wäre es nun zur Vermeidung des Versatzes vom Druckbild des ersten zum
zweiten Durchlauf erforderlich, daß die Greifereinrichtung des Druckzylinders, die den
Bogen beim ersten Druckdurchlauf erfaßt hat, den gleichen Bogen auch beim zweiten
Druckdurchlauf transportiert.
Bislang konnte diese Forderung nur dadurch erfüllt werden, daß zu Beginn des zweiten
Drucklaufs ein Probeandruck gefahren wurde. Das Druckresultat zeigte an, ob die
Reihenfolge der zugeführten Bogen korrekt war. War dies nicht der Fall, konnte der
Drucker die richtige Reihenfolge durch das Entfernen eines Bogens vom Stapel oder
Anlegetisch korrigieren. Außerdem mußte möglicherweise nach einem Entfernen
beschädigter Bogen während der Auftragsbearbeitung (z. B. durch Stoppen am Anleger
infolge von Mehrfach- bzw. Schrägbogen oder Überschießen) dieser Vorgang wiederholt
werden, da die Zuordnung durch die zufällige Entnahme einer ungeraden Anzahl von
Bogen wieder verloren ging.
Diese Maßnahmen erfordern jedoch einen erheblichen Zeitaufwand, und es entsteht eine
nicht unerhebliche Menge an Makulatur.
Die DE 196 18 029 A1 kann das oben beschriebene Problem durch Greifereinrichtungen
auf einem Bogenübergabezylinder lösen, die verstellbare Schließzeitpunkte aufweisen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein weiteres Verfahren und eine Vorrichtung zu
dessen Durchführung zu schaffen, das es ermöglicht, daß einmal bedruckte Bogen bei
einem zweiten Druckdurchlauf durch eine Bogenrotationsdruckmaschine unabhängig von
ihrer Reihenfolge passergenau bedruckt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 5 gelöst.
Es ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von Vorteil, daß insbesondere der zu
transportierende bedruckte Bogen bereits am Anlegetisch exakt bezüglich der ihn später
transportierenden Greifereinrichtung auf dem Druckzylinder ausgerichtet wird.
Dadurch, daß jeder Greifereinrichtung auf dem doppeltgroßen Druckzylinder eine
Stellung der Vordermarken am Anlegetisch zugeordnet wird, braucht der Drucker die
Reihenfolge der bedruckten Bogen beim zweiten Druckdurchlauf nicht zu beachten. Dies
vermeidet Makulatur und bringt Zeitersparnis. Die Qualität des Druckproduktes wird
erhöht.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist in
vorteilhafter Weise eine zusätzlich zur eintourig angetriebenen Vordermarkenwelle eine
halbtourig angetriebene Steuerkurve auf, die einen Anschlag in zwei Endstellungen
verschwenkt.
Die hin- und herschwenkbare Vordermarke wird dadurch abwechselnd in zwei
unterschiedliche Ausrichtstellungen am Anlegetisch gebracht. Da die Endstellungen
unabhängig voneinander einstellbar sind, kann jede Vordermarkenausrichtstellung exakt
zur entsprechenden Greifereinrichtung auf dem doppeltgroßen Druckzylinder eingestellt
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im
folgenden beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Bogenrotationsdruckmaschine im
Schnitt,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Vordermarkenpositionierung im Schnitt.
Eine Bogenrotationsdruckmaschine 1 weist unter anderem einen Anleger 2, mehrere
Druckwerke 3 und 4 sowie einen Ausleger 6 auf. Am Ende eines Anlegetisches 7 des
Anlegers 2 ist eine Vorrichtung zum Schwenken von Ausrichtmitteln, den sogenannten
Vordermarken 8 vorgesehen. Die Bögen 9 werden in bekannter Weise an den
Vordermarken 8 ausgerichtet, von einem Vorgreifer 11 übernommen und an eine
Zuführtrommel 12 mit einer einzigen Greifereinrichtung 13 übergeben.
Der Bogen 9 wird im nachfolgenden ersten Druckwerk 3 bedruckt und mittels eines
doppeltgroßen Druckzylinders 14 mit Hilfe der Greifereinrichtungen 16; 17 an ein zweites
Druckwerk 4 übergeben. Nach erfolgtem Druck im Druckwerk 4 wird der
Bogen 9 mittels des Auslegers 6 auf einen Bogenstapel 18 abgelegt.
Die Vordermarken 8 sind quer zur Bogentransportrichtung am Ende des Anlegetisches 7
angeordnet und mittels eines Vordermarkenträgers 21 gemeinsam um eine unterhalb der
Förderebene angeordnete Vordermarkenwelle 22 schwenkbar gelagert. Die
Vordermarken 8 werden hierbei aus einer außerhalb der Förderebene gelegenen Stellung
in zwei unterschiedliche Ausrichtpositionen am Anlegetisch 7 hin- und hergeschwenkt.
Die Vordermarkenwelle 22 ist in einem schwenkbaren Lagerhebel 23 gelagert, der zur
Einstellung eines druckfreien Randes mittels einer Einstellschraube 24 um kleine
Einstellwinkel in bzw. gegen Bogentransportrichtung schwenkbar ist. Die
Vordermarkenwelle 22 trägt drehfest einen Vordermarkenhebel 26, der an seinem distalen
Ende eine Anschlagfläche 27 aufweist. An dem Vordermarkenhebel 26 ist ein
Anlenkpunkt 25 vorgesehen, an dem eine Koppel 28 schwenkbar gelagert ist. An dem
gleichen Anlenkpunkt 25 greift das Ende einer Rückstellfeder 29 an, die mit ihrem
anderen Ende gestellfest gelagert ist. Die Koppel 28 weist an ihrem dem Anlenkpunkt 25
gegenüberliegenden Ende eine Lagerstelle 31 für einen Rollenhebel 32 auf. Dieser ist mit
einem ersten Ende am Gestell schwenkbar gelagert und trägt an seinem zweiten Ende eine
drehbar gelagerte Steuerrolle 33. Die Steuerrolle 33 steht in Abrollkontakt mit einer
eintourig im Arbeitstakt der Bogentrotationsdruckmaschine 1 angetriebenen
Steuerkurve 34.
Die Anschlagfläche 27 des Vordermarkenhebels 26 ist abwechselnd im Arbeitstakt der
Bogenrotationsdruckmaschine 1 mit einem gestellfesten Anschlag 30 bzw. mit einer am
Anschlaghebel 36 angebrachten Anschlagfläche 35 in Kontakt bringbar angeordnet. Der
Anschlaghebel 36 ist schwenkbar im Gestell gelagert. Er wird von einem Exzenter 37
angelenkt, der wiederum mit einem Rollenhebel 38 fest verbunden ist.
Der Rollenhebel 38 weist an seinem Ende eine Steuerrolle 39 auf, die mit einer halbtourig
im Arbeitstakt der Rotationsdruckmaschine 1 angetriebenen Steuerkurve 41 in
Abrollkontakt steht, welche einen ausgeprägt hohen Rastbereich besitzt. Ein mit einem
Ende am Rollenhebel 38 und mit einem anderen Ende gestellfest angeordnete
Rückstellfeder 42 stellt den Kontakt zwischen Steuerrolle 39 und Steuerkurve 41 sicher.
Die erfindungsgemäße Einrichtung arbeitet wie folgt. Durch die eintourige
Steuerkurve 34 werden die Vordermarken 8 um die Achse der Vordermarkenwelle 22
zyklisch angetrieben und zunächst aus der Endstellung E unterhalb der Förderebene in
Richtung der ersten Ausrichtstellung A am Anlegetisch 7 geschwenkt. Hierbei trifft die
Anschlagfläche 27 des Vordermarkenhebels 26 auf den gestellfesten Anschlag 30. Die
Steuerrolle 33 hebt von der Steuerkurve 34 ab. Ein Bogen 9 kann an die Vordermarken 8
angelegt und zur Greifereinrichtung 16 ausgerichtet werden. In dieser Phase befindet sich
die Steuerrolle 39 im unteren Rastbereich der Steuerkurve 41, wodurch die
Anschlagfläche 35 des Anschlaghebels 36 unter dem gestellfesten Anschlags 30 liegt und
somit nicht aktiv ist. Die Vordermarken 8 bleiben solange in Ruhe, bis der ansteigende
Bereich der Steuerkurve 34 wieder die Steuerrolle 33 berührt.
Dadurch werden die Vordermarken 8 in die Endstellung E gebracht, damit der
ausgerichtete Bogen mittels des Vorgreifers 11 in das erste Druckwerk 3 transportiert
werden kann.
Es schließt sich ein Zurückschwenken der Vordermarken 8 in die Ausrichtstellung B am
Anlegetisch 7 an. Dafür wurde zuvor die Anschlagfläche 36 durch die halbtourige
Drehung der Steuerkurve 41 über den gestellfesten Anschlag 30 positioniert, was durch
dem hohen Rastbereich der Steuerkurve 41 bewirkt wird. Treffen die Anschlagflächen 36
und 27 aufeinander, dann befinden sich die Vordermarken 8 in der Ausrichtstellung B.
Der nächstfolgend an den Vordermarken 8 ankommende Bogen wird somit in der
Ausrichtstellung B angelegt, die der Greifereinrichtung 17 zugeordnet ist. In diesem
Zweierzyklus arbeitet die Einrichtung weiter, so daß die Vordermarken 8 zwischen den
Stellung E-A-E-B-E-A-E-B usw. geschwenkt werden.
Die Ausrichtstellung B wird durch den schwenkbaren Anschlag 36 bestimmt. Die exakte
Anschlagposition zwischen der Anschlagfläche 27 des Vordermarkenhebels 26 und der
Anschlagfläche 35 des Anschlaghebels 36, ist mittels des schwenkbaren Exzenters 37, der
relativ zum Rollenhebel 38 verdreh- und arretierbar ist, einstellbar.
1
Bogenrotationsdruckmaschine
2
Anleger
3
Druckwerk
4
Druckwerk
5
6
Ausleger
7
Anlegetisch
8
Vordermarke
9
Bogen
10
11
Vorgreifer
12
Zuführtrommel
13
Greifereinrichtung
14
Bogenübergabezylinder
15
16
Greifereinrichtung
17
Greifereinrichtung
18
Bogenstapel
19
20
21
Vordermarkenträger (
8
)
22
Vordermarkenwelle
23
Lagerhebel
24
Einstellschraube (
23
)
25
Anlenkpunkt (
26
)
26
Vordermarkenhebel
27
Anschlagfläche (
26
)
28
Koppel
29
Rückstellfeder
30
Anschlag, gestellfest
31
Lagerstelle (
32
)
32
Rollenhebel
33
Steuerrolle
34
Steuerkurve
35
Anschlagfläche (
36
)
36
Anschlaghebel
37
Exzenter
38
Rollenhebel
39
Steuerrolle
40
41
Steuerkurve
42
Rückstellfeder
A Ausrichtstellung (
A Ausrichtstellung (
16
)
B Ausrichtstellung (
B Ausrichtstellung (
17
)
E Endstellung
E Endstellung
Claims (11)
1. Verfahren zur Beseitigung von rhythmischen Passerfehlern in
Bogenrotationsdruckmaschinen, wobei die Bogen mittels eines doppeltgroßen
Druckzylinders mit zwei Greifereinrichtungen transportiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Ausrichtung der Bogen (9) am Anlegetisch (7) vorgesehene Vordermarken (8) aus einer Endstellung (E) außerhalb der Förderebene der Bogen (9) in eine erste Ausrichtstellung (A) am Anlegetisch (7) verbracht werden,
daß die Vordermarken (8) daraufhin in die Endstellung (E) zurück verbracht werden
und daß die Vordermarken (8) daraufhin in eine zweite Ausrichtstellung (B) am Anlegetisch (7) verbracht werden.
daß für die Ausrichtung der Bogen (9) am Anlegetisch (7) vorgesehene Vordermarken (8) aus einer Endstellung (E) außerhalb der Förderebene der Bogen (9) in eine erste Ausrichtstellung (A) am Anlegetisch (7) verbracht werden,
daß die Vordermarken (8) daraufhin in die Endstellung (E) zurück verbracht werden
und daß die Vordermarken (8) daraufhin in eine zweite Ausrichtstellung (B) am Anlegetisch (7) verbracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vordermarken (8) geschwenkt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogen (9) mittels eines Vorgreifers (11) vom Anlegetisch (7) an eine
Greifereinrichtung (13) einer einfachgroßen Zuführtrommel (12) übergeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausrichtstellung (A) bezüglich einer Greifereinrichtung (16) des
Druckzylinders (14) und die Ausrichtstellung (B) bezüglich einer
Greifereinrichtung (17) des Druckzylinders (14) eingestellt werden.
5. Vorrichtung zur Beseitigung von rhythmischen Passerfehlern in
Bogenrotationsdruckmaschinen, wobei die Bogen mittels eines doppeltgroßen
Druckzylinders mit zwei Greifereinrichtungen transportiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zyklisch angetriebene Vordermarkenwelle (22) vorgesehen ist, die einen
Vordermarkenhebel (26) aufweist und daß der Vordermarkenhebel (26) eine
Anschlagfläche (27) aufweist, die mit einem zyklisch verschwenkbaren Anschlag (36)
in Kontakt bringbar angeordnet ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagfläche (27) abwechselnd mit einem festen Anschlag (30) und dem
zyklisch verschwenkbaren Anschlag (36) in Kontakt bringbar angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vordermarkenwelle (22) eintourig angetrieben ist und der Anschlag 36
halbtourig angetrieben ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der eintourige Antrieb eine erste Steuerkurve (34) ist und daß der halbtourige
Antrieb eine zweite Steuerkurve (41) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausrichtstellung (A) unabhängig von der Ausrichtstellung (B) einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vordermarkenwelle (22) in einem verstellbaren Hebel (23) gelagert ist und
mittels einer Einstellvorrichtung (24) in bzw. gegen die Bogentransportrichtung
verstellbar ist.
11. Vorrichtung nach einen der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der schwenkbare Anschlag (36) einen verstellbaren Exzenter (37) aufweist, der
mittels eines Rollenhebels (38) und einer Steuerrolle (39) in Abrollkontakt mit der
Steuerscheibe (41) steht.
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