DE102005012527A1 - Anlegeeinheit für eine Bogenverarbeitungsmaschine, Bogenverarbeitungsmaschine und Verfahren zum Anlegen von Bogen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung beschreibt eine Anlegeeinheit (3) für eine Bogenverarbeitungsmaschine, eine Bogenverarbeitungsmaschine und ein Verfahren zum Anlegen von Bogen in einer Bogenverarbeitungsmaschine. Die Anlegeeinheit (3) für eine Bogenverarbeitungsmaschine ist zum Ansetzen an ein Bogenverarbeitungswerk (5) ausgebildet. Sie weist einen Zuführtisch (13) und einen am druckwerkseitigen Ende des Zuführtischs (13) angeordnetes Greifersystem (15) auf. Das Greifersystem (15) ist derart gestaltet, dass es jeden Bogen direkt dem Transferzylinder (19) des nachgeordneten Bogenverarbeitungswerks (5) zuführt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anlegeeinheit für eine Bogenverarbeitungsmaschine zum Ansetzen an ein nachgeordnetes Bogenverarbeitungswerk mit einem Zuführtisch und einem am druckwerkseitigen Ende des Zuführtischs angeordneten Greifersystem. Die Erfindung betrifft ferner eine Bogenverarbeitungsmaschine sowie ein Verfahren zum Anlegen von Bogen in einer Bogenverarbeitungsmaschine mittels einer Anlegeeinheit mit einem Zuführtisch und einem am druckwerkseitigen Ende des Zuführtischs angeordneten Greifersystem, wobei ein Bogenverarbeitungswerk der Anlegeeinheit nachgeordnet ist.
- Eine Anlegeeinheit und eine Bogenverarbeitungsmaschine der angegebenen Art sind aus der Druckschrift
DE 199 33 304 A1 bekannt. Die bekannte Anlegeeinheit weist eine zumindest doppelt große Anlagetrommel auf, wobei die Achse der Anlagetrommel auf oder höhenversetzt oberhalb einer durch die Achsen aller Druckzylinder in den nachgeordneten Bogendruckwerken gebildeten Horizontalen angeordnet ist. Symmetrisch am Umfang der Anlagetrommel verteilt sind zumindest zwei schwenkbare Greifersysteme angeordnet. Jedes Greifersystem trägt eine Greiferwelle mit einer Mehrzahl daran angeordneter Greifer sowie eine mit den Greifern in Funktionsverbindung stehende Greiferaufschlagleiste. Während der Bewegung der Anlagetrommel schwenkt jedes Greifersystem um seine Achse, taucht zunächst unter den Hüllkreis der Anlagetrommel ein, um danach mit den Greiferfingern diesen Hüllkreis zu durchdringen. Die Greiferfinger schließen sich anschließend um den Rand des zu bedruckenden Bogens und ziehen diesen vom Zuführtisch ab. Dabei wird der Bedruckstoff vom Zuführtisch nachgefördert und anschließend an die nachfolgende Transfertrommel des nachgeordneten Bogendruckwerks weitergeleitet. Der Aufbau der in dieser Druckschrift geschilderten Anlagetrommel ist aufwendig. - In der Druckschrift
DE 100 20 648 A1 wird eine Anlegeeinheit für eine Bogenverarbeitungsmaschine und eine entsprechende Bogenverarbeitungsmaschine offenbart, wobei die Anlegeeinheit aus einem Bogenvereinzelungswerk und einem Anlagetisch besteht und außerdem ein Bogenanlegewerk umfasst. Das Bogenanlegewerk besteht aus zwei, ein Gestell bildenden Seitenwänden sowie aus einer Anlegemarke, einem Vorgreifer, einer Anlegetrommel und einer Bogentransporttrommel, die zwischen den Seitenwänden im Bogenanlegewerk gelagert sind. Nachdem die Vorderkante eines an das Ende des Anlegetisches transportierten Bogens an die Anlegemarke angestoßen und dadurch zur Greiferkante des Vorgreifers ausgerichtet wurde, kann letzterer den Bogen ergreifen und der Anlegetrommel übergeben. Die Anlegetrommel ist als eine einfach große Trommel ausgebildet und mit einer einzigen Reihe von Greifern zum Halten des Bogens ausgerüstet. Die Anlegetrommel übergibt den vom Vorgreifer passgenau übernommenen Bogen an die Bogentransporttrommel, welche den Bogen wiederum an den Transferzylinder des nachgeordneten Bogendruckwerks übergibt. Die Bogentransporttrommel ist doppelt groß ausgebildet und jeweils mit zwei zueinander diametral angeordneten Greiferreihen zum Halten des Bogens versehen. Die in dieser Druckschrift offenbarte Anlegeeinheit ist ebenfalls sehr aufwendig gestaltet. - Eine ähnliche Anlegeeinheit wird auch in der Druckschrift
DE 43 43 616 A1 beschrieben, wobei hier die Bogentransporttrommel einfach groß ausgeführt ist. Diese Druckschrift zeigt und beschreibt außerdem eine weitere Variante für eine Anlegeeinheit, welche neben einem Zuführtisch einen an dessen Ende angeordneten Vorgreifer aufweist, der die Bogen einer Anlegetrommel zuführt. Von der Anlegetrommel werden die Bogen zu dem ersten Druckzylinder des Bogendruckwerks weitergeleitet. In einer dritten Lösung entfällt der Vorgreifer und der Bogen wird von dem Zuführtisch direkt zu einer Zuführtrommel geleitet. Über eine weitere Anlegetrommel gelangt der Bogen zu einem Widerdruckwerk, welches noch in die Anlegeeinheit integriert ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlegeeinheit für eine Bogenverarbeitungsmaschine zum Ansetzen an ein nachgeordnetes Bogenverarbeitungswerk zu schaffen, die gegenüber dem Stand der Technik wesentlich vereinfacht ist. Ferner sollte die Druckverarbeitungseinheit, welche der Anlegeeinheit direkt nachgeordnet ist, gegenüber den übrigen Druckwerken keine baulichen Veränderungen aufweisen. Die Aufgabe bestand ferner darin, eine präzise arbeitende Anlegeeinheit zu finden, welche den zu verarbeitenden Bogen wenig krümmt. Die entsprechenden Aufgabenstellungen bestanden auch für die Bogenverarbeitungsmaschine und das Verfahren zum Anlegen von Bogen in einer Bogenverarbeitungsmaschine.
- Die Aufgabe im Hinblick auf die Anlegeeinheit wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Greifersystem derart ausgebildet ist, dass es jeden Bogen direkt dem Transferzylinder des nachgeordneten Bogenverarbeitungswerks zuführt, In Bezug auf die Bogenverarbeitungsmaschine wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Bogenverarbeitungsmaschine gelöst, welche aus der genannten Anlegeeinheit, welche einem Anleger nachgeordnet ist und mit diesem in Wirkverbindung steht, wobei die Bogenverarbeitungsmaschine ferner eine oder mehrere, der Anlegeeinheit nachgeordnete Bogenverarbeitungswerke und einen Ausleger umfasst. Im Hinblick auf das Verfahren zum Anlegen von Bogen in einer Bogenverarbeitungsmaschine wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Greifersystem jeden Bogen direkt dem Transferzylinder des nachgeordneten Bogenverarbeitungswerks zuführt.
- Die erfindungsgemäße Anlegeeinheit, die erfindungsgemäße Bogenverarbeitungsmaschine und das erfindungsgemäße Verfahren zum Anlegen von Bogen haben den Vorteil, dass sie einfach aufgebaut sind, indem eine Anlagetrommel komplett entfällt. Es ist auf einfache Weise ein Standardelement zum Bogentransport für die Bogenführung genutzt worden. Hierdurch wird der Bogen nur wenig gekrümmt und es muss keine zusätzliche Bogenumlenkung um weitere Trommeln (z.B. Bogenführungstrommeln) erfolgen. Ferner eignet sich die erfindungsgemäße Anlegeeinheit dazu, direkt in Bogentransportrichtung vor einem Bogenverarbeitungswerk angeordnet zu werden, wobei das Bogenverarbeitungswerk keinerlei baulichen Veränderungen gegenüber einem weiter von der Anlegeeinheit entfernt angeordneten Bogenverarbeitungswerk aufweist. Auch hierdurch kommt es zu Kosteneinsparungen und die erfindungsgemäße Bogenverarbeitungsmaschine kann entsprechend der Kundenanforderungen deutlich variabler gestaltet werden, da die Bogenverarbeitungswerke in beliebiger Reihenfolge angeordnet werden können. Der Anlegeeinheit nachgeordnet werden können alle in Frage kommenden Bogenverarbeitungswerke, insbesondere Druckwerke, Lackwerke, Folienverarbeitungswerke, Kaschierwerke.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Anlegeeinheit ein von dem nachgeordneten Bogenverarbeitungswerk separates Gestell auf. Diese Maßnahme unterstützt die Modularität der Anlegeeinheit. Ferner von Vorteil im Hinblick auf die Modularität ist, wenn das Greifersystem einen von dem Antrieb des nachgeordneten Bogenverarbeitungswerks separaten Antrieb aufweist. Hierdurch wird außerdem die Schwingungsrückwirkung auf die Druckmaschine vermieden.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in der einzigen Zeichnung dargestellt ist. Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Bogenverarbeitungsmaschine mit einer erfindungsgemäßen Anlegeeinheit in einer schematischen Ansicht von der Seite.
- Die in der einzigen Figur dargestellte Bogenverarbeitungsmaschine ist zusammengesetzt aus einem Anleger
1 , einer Anlegeeinheit3 , einem ersten Bogendruckwerk5 , einem zweiten Bogendruckwerk7 und einem Ausleger9 . Die Module sind in der genannten Reihenfolge in Bogenlaufrichtung hintereinander angeordnet und stehen miteinander in Wirkverbindung. Die in der Figur dargestellte Bogenverarbeitungsmaschine wird auch als Bogenrotationsdruckmaschine bezeichnet und kann beispielsweise als Flexodruckmaschine oder Offsetdruckmaschine oder Bogenbeschichtungsmaschine, z.B. Lackiermaschine, gestaltet sein. - Der Anleger
1 weist einen Bogenstapel11 auf, von welchem die zu verarbeitenden, in der einzigen Figur nicht dargestellten Bögen mittels einer nicht dargestellten Trenneinrichtung einzeln abgehoben und auf den Zuführtisch13 der Anlegeeinheit3 transportiert werden. Am druckwerkseitigen Ende des Zuführtisches13 ist ein Greifersystem15 angeordnet, das jeden Bogen vom Zuführtisch13 zu einem Transferzylinder19 des ersten Bogendruckwerks5 zuführt. - Das Bogendruckwerk
5 weist neben dem Transferzylinder19 einen Druckzylinder21 , einen Gummituchzylinder23 und einen Plattenzylinder25 auf. Dem Gummituchzylinder23 sind ferner ein Farbwerk27 und ein Feuchtwerk29 zugeordnet. Der Aufbau des zweiten Bogendruckwerks7 entspricht dem Aufbau des ersten Bogendruckwerks5 . Entsprechend wurden die Teile des zweiten Bogendruckwerks7 mit den Bezugszeichen der Teile des ersten Bogendruckwerks versehen. - Der Ausleger
9 kann mit einer nicht dargestellten, integrierten Trockeneinrichtung versehen sein. - Der Zuführtisch
13 der erfindungsgemäßen Anlegeeinheit3 weist eine in Bogentransportrichtung von oben nach unten verlaufende, gegenüber anderen Systemen vergleichsweise hohe Neigung auf. Der Zuführtisch13 ist vorzugsweise als bekannter Saugbändertisch ausgebildet. Das am druckwerkseitigen Ende des Saugbändertisches angeordnete Greifersystem15 ist schwenkbar ausgebildet, Hierbei ist die Schwenkachse des Greifersystems15 unterhalb der aus den Achsen der Transferzylinder19 der Bogendruckwerke5 ,7 gebildeten Horizontalen angeordnet. Die Schwenkachse des Greifersystems15 liegt außerdem unterhalb der durch die Achsen der Druckzylinder21 der Bogendruckwerke5 ,7 gebildeten Horizontalen. Das Greifersystem15 der Anlegeeinheit3 weist ferner eine nicht dargestellte Vordermarke auf, mittels der die vom Zuführtisch13 an das Greifersystem15 transportierten Bogen am Zuführtisch13 endseitig positioniert werden. Nach dieser Positionierung werden die Bogen von dem Greifersystem durch Greiferfinger im Greiferschluss fixiert und direkt dem ersten Transferzylinder19 des ersten Bogendruckwerks5 zugeführt. Indem die Achse des Greifersystems15 unterhalb der durch die Achsen der Transferzylinder der Bogendruckwerke ausgebildeten Horizontalen angeordnet ist, wird erreicht, dass die Bogen im Wesentlichen tangential an den am weitesten unten liegenden Bereich des Umfangs des ersten Transferzylinders19 herangeführt werden. Hierdurch wird die Krümmung der Bogen minimiert. Das Greifersystem15 weist ferner einen von den nachgeordneten Bogendruckwerken5 separaten Antrieb auf, welcher in der einzigen Figur nicht dargestellt ist. Die erfindungsgemäße Anlegeeinheit3 ist ferner so gestaltet, dass sie ein von dem nachgeordneten Bogendruckwerk5 und dem vor der Anlegeeinheit3 angeordneten Anleger1 separates Gestell aufweist. Hierdurch ist es möglich, die erfindungsgemäße Bogenverarbeitungsmaschine entsprechend den Kundenwünschen modular aus den Modulen Anleger1 , Anlegeeinheit3 , einer beliebigen Anzahl von Bogendruckwerken5 ,7 und Ausleger9 zusammenzusetzen. Das der Anlegeeinheit3 direkt nachgeordnete erste Bogendruckwerk5 weist gegenüber dem oder den übrigen Bogendruckwerken7 keine baulichen Besonderheiten auf, so dass die Bogendruckwerke in beliebiger Reihenfolge angeordnet werden können.
Claims (10)
- Anlegeeinheit für eine Bogenverarbeitungsmaschine zum Ansetzen an ein nachgeordnetes Bogenverarbeitungswerk (
5 ) mit einem Zuführtisch (13 ) und einem am druckwerkseitigen Ende des Zuführtischs (13 ) angeordneten Greifersystem (15 ) dadurch gekennzeichnet, dass das Greifersystem (15 ) derart ausgebildet ist, dass es jeden Bogen direkt dem Transferzylinder (19 ) des nachgeordneten Bogenverarbeitungswerks (5 ) zuführt. - Anlegeeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlegeeinheit (
3 ) ein von dem nachgeordneten Bogenverarbeitungswerk (5 ) separates Gestell aufweist. - Anlegeeinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Greifersystem (
15 ) ein von dem Antrieb des nachgeordneten Bogenverarbeitungswerks (5 ) separaten Antrieb aufweist. - Anlegeeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Greifersystem (
15 ) um eine Achse schwenkbar ausgebildet ist. - Anlegeeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuführtisch (
13 ) als Saugbändertisch ausgebildet ist. - Bogenverarbeitungsmaschine bestehend aus einer Anlegeeinheit (
3 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche einem Anleger (1 ) nachgeordnet ist und mit diesem in Wirkverbindung steht, und einer oder mehreren, der Anlegeeinheit (3 ) nachgeordneten Bogenverarbeitungswerken (5 ,7 ) und einem Ausleger (9 ). - Bogenverarbeitungsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anleger (
1 ), die Anlegeeinheit (3 ), ein Bogenverarbeitungswerk (5 ) oder mehrere und der Ausleger (9 ) jeweils separate Module der Bogenverarbeitungsmaschine bilden. - Verfahren zum Anlegen von Bogen in einer Bogenverarbeitungsmaschine mittels einer Anlegeeinheit (
3 ) mit einem Zuführtisch (13 ) und einem am druckwerkseitigen Ende des Zuführtischs (13 ) angeordneten Greifersystem (15 ), wobei ein Bogenverarbeitungswerk (5 ) der Anlegeeinheit (3 ) nachgeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Greifersystem (15 ) jeden Bogen direkt dem Transferzylinder (19 ) des nachgeordneten Bogenverarbeitungswerks (5 ) zuführt. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Greifersystem (
15 ) separat von dem nachgeordneten Bogenverarbeitungswerk (5 ) angetrieben wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Greifersystem (
15 ) zum Zuführen der Bogen zu dem Transferzylinder (19 ) um seine Achse geschwenkt wird.
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