DE19600793C2

DE19600793C2 - Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen auf dem Anlegetisch einer Bogendruckmaschine

Info

Publication number: DE19600793C2
Application number: DE19600793A
Authority: DE
Inventors: Andreas Fricke; Heiner Luxem
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1996-01-11
Filing date: 1996-01-11
Publication date: 1999-12-02
Anticipated expiration: 2016-01-12
Also published as: DE19600793A1; FR2743526A1; FR2743526B1; JP4054397B2; US5761998A; GB9625782D0; GB2309027A; JPH09193349A; GB2309027B

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen auf dem Anlegetisch einer Bogendruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Durch die DE 32 15 804 A1 ist es bekannt, eine schwenkbare Vordermarke vorzusehen, dessen Halter auf einer zyklisch schwingend angetriebenen Vordermarkenwelle befestigt ist. An dem Vordermarkenhalter ist eine Deckmarke schwenkbar angeordnet, so daß diese gegenüber der Vordermarke verschwenkbar ist.

Es ist bei der DE 32 15 804 A1 von Nachteil, daß die Deckmarke an dem Vordermarkenhalter angeordnet ist und somit von der Schwenkbewegung des Vordermarkenhalters beeinflußt wird. Eine Verstellung der Vordermarke hat somit Einfluß auf die Einstellung der Deckmarke.

Die CH 478 047 zeigt eine Vorrichtung zum Ausrichten eines Bogens auf dem Anlegetisch einer Bogendruckmaschine. Vorgesehene Deckmarken sind auf einer gemeinsamen Deckmarkenwelle und vorgesehene Vordermarken auf einer gemeinsamen Vordermarkenwelle angeordnet. Die Deckmarkenwelle und die Vordermarkenwelle sind unabhängig voneinander steuerbar. Eine taktmäßig gesteuerte zyklische Bewegung der Deckmarken erfolgt um eine Drehachse der Deckmarkenwelle, die in Seitenwänden ortsfest schwenkbar gelagert ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen auf dem Anlegetisch einer Bogendruckmaschine zu schaffen, bei der Vorder- und Deckmarkenbewegung unabhängig voneinander steuerbar und die Deckmarken einfach höhenverstellbar angeordnet sind.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

In vorteilhafter Weise können durch die separate unabhängige Steuerung von Deckmarke und Vordermarken die Deckmarken bereits eine Hebebewegung ausführen, wenn der zu transportierende Bogen noch an den Vordermarken anliegend z. B. seitlich ausgerichtet wird. Durch diese Maßnahme steht für die wichtige Bogenseitenausrichtung mehr Zeit zur Verfügung und die Deckmarkenbewegung kann dynamisch günstig ausgeführt werden.

Durch eine Lagerung der Deckmarkenwelle in einem Koppelgetriebe (Viergelenk) ist ein komplizierter Bewegungsablauf der Deckmarke auslegbar. Ein nahezu vertikales Heben und Senken der Deckmarken in einer Stellung des Deckmarkenhalters am Anlegetisch, ermöglicht ein besonders bogenschonendes Absenken und Anheben der Deckmarken, so daß eine Beschädigung der Bogenvorderkante ausgeschlossen werden kann und eine Ausrichtung des Bogens nicht beeinträchtigt wird. Das vertikale Abheben und Senken der Deckmarken ermöglicht es außerdem, große Bogenstärken mit einer Dicke von mehr als 1,6 mm problemlos verarbeiten zu können. Eine durch Exzenterverstellung hervorgerufene Deckmarkenhöheneinstellung kann in vorteilhafter Weise ohne Einfluß auf die Vordermarkenstellung durchgeführt werden.

Durch die vorteilhafte Anordnung des Schwenkpunktes (Vordermarkenwelle) der Vordermarken in der Nähe der durch den Anlegetisch gebildeten Ebene wird erreicht, daß die Vordermarken schon bei kleinen Schwenkwinkeln (z. B. kleiner als 10°) unter die Bogentransportebene versenkt werden, so daß eine dynamisch günstige Vordermarkenbewegung möglich ist, die hohe Arbeitsgeschwindigkeiten zuläßt.

In besonders vorteilhafter bauraumeinsparender Ausgestaltung sind die Vordermarken jeweils innerhalb der Abmessungen der Deckmarken angeordnet. Damit kann die Anzahl von Vordermarken und der jeweils zugeordneten Deckmacken erhöht werden. Dies hat zur Folge, daß die an den Vordermarken anschlagende Vorderkante der zu transportierenden Bogen durch die aus der Anzahl der Vordermarken gebildeten Gesamtanschlagfläche nicht zu stark deformiert wird. In vorteilhafter Weise können dadurch höhere Bogentransportgeschwindigkeiten auf dem Anlegetisch bzw. eine schonende Bogenanlage erzielt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung der Deckmarken- und Vordermarkensteuerung im Schnitt,

Fig. 2 eine dreidimensionale schematische Ansicht der Deck- und Vordermarken.

Zum Ausrichten einer Vorderkante eines Bogens 1 auf dem Anlegetisch 2 einer Bogendruckmaschine sind in einer Reihe nebeneinander eine Anzahl von Vordermarken 3 mit jeweils einem Anschlag 4 und Deckmarken 6 vorgesehen. Jeder Anschlag 4 ist in bzw. gegen Bogentransportrichtung verstellbar, wobei der Anschlag 4 selbst das Stellmittel ist. Die Vordermarken 3 sind an einer schwenkbar in Seitengestellen 5 gelagerten, im Arbeitstakt der Bogendruckmaschine arbeitenden Vordermarkenwelle 7 befestigt. Die Vordermarkenwelle 7 ist dicht unterhalb des Anlegetisches 2 angeordnet, so daß schon bei kleinen Schwenkwinkeln (z. B. kleiner als 10°) der Vordermarkenwelle 7 die Vordermarkenanschläge 4 unter die durch den Anlegetisch 2 gebildete Ebene versenkt werden können. Die Deckmarken 6 sind jeweils am Ende eines Deckmarkenhalters 8 angeordnet, welcher an einer Deckmarkenwelle 9 befestigt ist. Die Deckmarkenwelle 9 ist schwenkbar in den Enden zweier symmetrisch angeordneter Rollenhebel 11 gelagert, von denen jedoch nur einer dargestellt ist. An seinem der Deckmarkenwelle 9 gegenüberliegenden Ende trägt der Rollenhebel 11 jeweils eine Steuerrolle 12, die mit je einer Kurvenscheibe 13 in Rollkontakt steht.

Der Rollenhebel 11 ist mittels einer Exzenterstelleinrichtung 14 gegenüber dem Seitengestell 5 verschwenkbar gelagert.

An der Deckmarkenwelle 9 ist ein Hebel 15 befestigt, an dessen Ende ein erstes Ende einer Koppel 16 angelenkt ist. Ein zweites Ende der Koppel 16 ist mit einem Rollenhebel 17 gelenkig verbunden. Der Rollenhebel 17 weist eine gestellfeste Lagerstelle 18 am Seitengestell 5 auf und trägt an seinem freien Ende eine drehbar gelagerte Steuerrolle 19, die mit einer Steuerkurve 21 in Rollkontakt steht.

Die Deckmarken 6 und die Deckmarkenhalter 8 sind breiter ausgeführt als die Vordermarkenanschläge 4. Die Deckmarkenhalter 8 weisen jeweils zwei Seitenwände 22, 23 auf, zwischen denen jeweils ein Vordermarkenanschlag 4 angeordnet ist, so daß dieser von der Deckmarke 6 umfaßt wird.

In einer Stellung der Deckmarken 6 und Vordermarken 3 am Anlegetisch 2, wie in Fig. 1 dargestellt, wird der an den Vordermarkenanschlägen 4 in Bogentransportrichtung ausgerichtete Bogen 1 von nicht dargestellten Beschleunigungsmitteln, z. B. einem Vorgreifer, übernommen und zur Weiterverarbeitung an die Druckmaschine übergeben.

Damit bei der Verarbeitung von Karton (Papierstärke größer als z. B. 1,6 mm) eine an den Vordermarkenanschlägen 4 ausgerichtete Vorderkante des Bogens 1 nicht beim Schwenken der Deckmarken 6 beschädigt wird, werden diese vor Einleitung der Schwenkbewegung angehoben. Der Hubvorgang wird durch Schwenken der Rollenhebel 11 um eine Schwenkachse 24 der Exzenterstelleinrichtung 14, bei dem die Steuerrolle 12 jeweils im Bereich eines Steuertals 26 der Steuerkurve 13 mit diesem in Wirkkontakt steht, eingeleitet. Die Steuerkurve 21 und die beiden Kurvenscheiben 13 sind auf einer gemeinsamen Antriebswelle 27 drehfest angeordnet.

Nach Anheben der Deckmarken 6 schwenken Deckmarken 6 und Vordermarken 3 gleichzeitig zusammen mit ihrer jeweiligen Deckmarkenwelle 9 bzw. Vordermarkenwelle 7, bis beide unterhalb einer Bogentransportebene ihren Umkehrpunkt erreicht haben. Vom Umkehrpunkt zurückschwenkend erreichen Deckmarken 6 und Vordermarken 3 gleichzeitig ihre Anschlagstellung am Anlegetisch 2. Der nächste zu transportierende Bogen 1 schlägt an den Vordermarkenanschlägen 4 an und wird durch das darauffolgende Herabsenken der Deckmarken 6 geglättet. Eine Rückstellfeder 28 ist als Druckfeder ausgeführt und greift mit einem Ende an der Deckmarkenwelle 9 und mit dem anderen Ende am Seitengestell 5 an. Eine Rückstellfeder 29, die ebenfalls als Druckfeder ausgeführt ist, greift mit einem Ende an dem Verbindungsgelenk zwischen Hebel 15 und Koppel 16 an und mit dem anderen Ende am Seitengestell 5. Mit diesen Mitteln wird der Kontakt zwischen den Steuerrollen 12 und der Kurve 13 bzw. zwischen Steuerrolle 19 und der Steuerkurve 21 sichergestellt.

Bezugszeichenliste

1

Bogen

2

Anlegetisch

3

Vordermarke

4

Anschlag

5

Seitengestell

6

Deckmarke

7

Vordermarkenwelle

8

Deckmarkenhalter

9

Deckmarkenwelle

10

11

Rollenhebel

12

Steuerrolle

13

Kurvenscheibe

14

Exzenterstelleinrichtung

15

Hebel

16

Koppel

17

Rollenhebel

18

Lagerstelle

19

Steuerrolle

20

21

Steuerkurve

22

Seitenwand

23

Seitenwand

24

Schwenkachse

25

26

Steuertal

27

Antriebswelle

28

Rückstellfeder

29

Rückstellfeder

Claims

1. Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen auf dem Anlegetisch einer Bogendruckmaschine mit einer Anzahl schwenkbar angeordneter Vordermarken und einer Anzahl schwenkbar angeordneter Deckmarken, wobei eine erste Steuereinrichtung zum zyklischen Bewegen der Deckmarken und unabhängig davon eine zweite Steuereinrichtung zum zyklischen Bewegen der Vordermarken vorgesehen ist, und wobei die Deckmarken auf einer gemeinsamen Deckmarkenwelle angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die mittels der ersten als Kurvensteuerung (15, 16, 17, 18, 19, 21) ausgebildeten Steuereinrichtung schwenkbaren Deckmarken (6) vertikal bewegbar angeordnet sind und zusammen mit der Deckmarkenwelle (9) mittels einer weiteren Kurvensteuerung (11, 12, 13) an der eine gestellfest angeordnete Exzenterstelleinrichtung (14) angreift, zyklisch höhenverstellbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterstelleinrichtung (14) an einer Schwenkachse (24) eines Rollenhebels (11) angreift, und daß die Deckmarkenwelle (9) am Ende des Rollenhebels (11) schwenkbar gelagert ist.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß gestellfest angeordnete Energiespeicher in Form von Druckfedern (28, 29) vorgesehen sind, um Steuerrollen (12, 19) ständig in Wirkkontakt mit rotierbaren Steuerkurven (13, 21) zu halten.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Vordermarke (3) eine Deckmarke (6) zugeordnet ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vordermarkenwelle (7) direkt unterhalb des Anlegetisches (2) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckmarken (6) breiter ausgebildet sind als die Vordermarken (3).