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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ausrichten von in einer
Bogentransportrichtung auf einen Anlegtisch geförderten Bogen nach der Vorderkante
mittels im Arbeitstakt in die Bahn der Bogen führbaren Vordermarken, die in
oder entgegen der Bogentransportrichtung verstellbar ausgeführt sind.
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In
bogenverarbeitenden Maschinen werden die Bogen von einem Bogenanleger
vereinzelt, an einen Bändertisch übergeben
und von diesem in einer Bogentransportrichtung auf einen Anlegtisch
und mit der Vorderkante gegen eine Anleglinie bildende Vordermarken
geführt.
Dadurch wird der jeweils vorderste Bogen nach der Vorderkante ausgerichtet.
Nach dem Ausrichten des Bogens wird dieser von Greifern eines Bogenbeschleunigungssystem
erfasst, die Vordermarken werden aus der Bahn der Bogen entfernt und
der von den Greifern erfasste Bogen wird beschleunigt und in die
bogenverarbeitende Maschine transportiert. Zum Anpassen der Vordermarken
an das zur Verarbeitung gelangende Bogenformat oder an den Verlauf
der Bogenvorderkante können
die Vordermarken in oder entgegen der Bogentransportrichtung verschoben
werden.
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Aus
der
DE 41 34 767 A1 ist
eine derartige Einrichtung zum Ausrichten von Bogen nach der Vorderkante
bekannt, bei der die Vordermarken gemeinsam einer Vordermarkenwelle
zugeordnet sind und durch diese zyklisch gegen die Stirnseite des
Anlegtisches und in die Bahn der Bogen geschwenkt werden. Die Vordermarken
werden gegen am Anlegtisch stirnseitig vorgesehene, exakt ausgerichtete
Anlagemittel mittels jeweils eines Kraftspeichers angelegt. Mit
von den Anlagemitteln unabhängigen
Mitteln können
die einzelnen Vordermarken abgestellt werden.
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Nachteilig
an dieser Einrichtung ist der hohe Aufwand sowohl zur Realisierung
der Einrichtung als auch zum Anpassen der einzelnen Vordermarken
an den Verlauf einer Bogenvorderkante. Außerdem wird von der Einrichtung
ein großer
Bauraum im stirnseitigen Bereich des Anlegtischs beansprucht, so
dass diese Einrichtung nicht bei allen bekannten Bogenbeschleunigungseinrichtungen
einsetzbar ist. Letztlich besteht die Gefahr, dass aufgrund der
von den Vordermarken zu realisierenden Wege und ihrer elastischen
Ausbildung Schwingungen in das System eingeleitet werden können, die
den Anlagepasser und damit die Qualität des Verarbeitungsgutes bei
hohen Arbeitsgeschwindigkeiten nachteilig beeinflussen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Einrichtung zu schaffen,
die mit einfachen Mitteln zu realisieren und universell einsetzbar
ist sowie auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten die Qualität des Verarbeitungsgutes
nicht nachteilig beeinflusst.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Einrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung wird eine
Einrichtung geschaffen, die mit einfachen Mitteln zu realisieren
ist und im Bogenübernahmebereich wenig
Bauraum beansprucht, so dass sie universell einsetzbar ist. Aufgrund
der kleinen Wege, die die Vordermarken zur Realisierung einer Arbeits-
und einer Rastposition zurücklegen
sowie der geringen Massen, die bewegt werden müssen, kann die Einrichtung
bei mit hohen Geschwindigkeiten arbeitenden Bogenzuführungen
ohne nachteilige Beeinflussung der Qualität des Verarbeitungsgutes eingesetzt werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In
den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
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1 ausschnittsweise einen
Anlegtisch in der Draufsicht,
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2 eine Seitenansicht entlang
der Linie A-A in 1.
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In
den figürlichen
Darstellungen ist ein Anlegtisch 1, dem von einem nicht
dargestellten, dem Anlegtisch 1 vorgeordneten Bändertisch
Bogen 2 in Bogentransportrichtung 3 zugeführt werden,
dargestellt. Dem Anlegtisch 1 ist eine Bogenbeschleunigungseinrichtung 4 nachgeordnet,
die als Stopptrommel 5 ausgebildet ist. Es ist aber auch
möglich,
jede andere Bogenbeschleunigungseinrichtung 4 vorzusehen.
Die Stopptrommel 5 weist mindestens ein Greifersystem 6 auf,
das aus im Abstand nebeneinander auf einer Greiferwelle 7 geklemmten
Greifern 8 besteht. Die Greifer 8 korrespondieren
mit einer Greiferaufschlagleiste 9. Die Greiferwelle 7 kann
durch nicht dargestellte Mittel in oder entgegen dem Uhrzeigersinn
verdreht werden, wodurch sich die Greifer 8 von der Greiferaufschlagleiste 9 entfernen
oder mit dieser in Wirkverbindung gelangen.
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Der
Anlegtisch 1 weist ein Tischblech 10 auf, das
im der Stopptrommel 5 zugewandten Bereich mit Aussparungen 11 zum
Durchlassen der Greifer 8 versehen ist. Über die
Breite des Anlegtischs 1 verteilt sind an der Unterseite
des Tischblechs 10 Lagerplatten 12 vorgesehen.
Die Lagerplatten 12 sind so am Tischblech 10 angeordnet,
dass diese in oder entgegen der Bogentransportrichtung 3 verschoben
werden können.
Dazu greift an jeder Lagerplatte 12 ein Stellelement 13 an,
das gestellfest mit dem Tischblech 10 verbunden ist. Durch
Aktivieren der Stell elemente 13 können die Lagerplatten 12 verstellt
und fixiert werden. Mit jeder Lagerplatte 12 ist ein Lagerklotz 14 fest
verbunden, in dem ein Lagerbolzen 15 gelagert ist. Auf
dem Lagerbolzen 15 ist ein Lagerbock 16 drehbar
vorgesehen, mit dem starr ein Vordermarkenhalter 17 verbunden
ist.
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Der
Vordermarkenhalter 17 ist biegesteif ausgeführt und
erstreckt sich in Bogentransportrichtung 3 mindestens geringfügig über eine
Vorderkante 18 des Anlegtischs 1 hinaus. Im der
Vorderkante 18 des Anlegtischs 1 zugewandten Bereich
weist der Vordermarkenhalter 17 eine Anschlagfläche 19 auf, die
mit einem dem Anlegtisch 1 zugeordneten Anschlag 20 korrespondiert.
Im Ausführungsbeispiel
ist die Unterseite des Tischblechs 10 als Anschlag 20 ausgestaltet.
Am freien Ende des Vordermarkenhalters 17 ist eine Vordermarke 21 vorgesehen,
die etwa senkrecht zur Oberfläche
des Anlegtischs 1 verläuft. Am
Vordermarkenhalter 17 greift ein Kraftspeicher 22 an,
der die Anschlagfläche 19 des
Vordermarkenhalters 17 in Wirkverbindung mit dem Anschlag 20 des Anlegtischs 1 hält. Damit
befinden sich die Vordermarken 21 in der Bahn der Bogen 2 und
so in ihrer Arbeitsposition. Der Kraftspeicher 21 ist im
Ausführungsbeispiel
als eine Blattfeder 23 ausgebildet, die fest mit dem Lagerbock 16 verbunden
ist und sich gegen die Lagerplatte 12 abstützt.
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Im
Ausführungsbeispiel
sind weiterhin jeweils zwei Vordermarkenhalter 17 durch
jeweils einen Lagerbock 16 auf einem Lagerbolzen 15 angeordnet.
Es ist auch möglich,
jeweils nur einen Vordermarkenhalter 17 einem Lagerbolzen 15 zuzuordnen und
diesen mittels des Lagerklotzes 14 auf einer Lagerplatte 12 zu
befestigen.
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An
jedem Vordermarkenhalter 17 greift eine Stelleinheit 24 an,
mit dem der Vordermarkenhalter 17 um die Mittelachse des
Lagerbolzens 15 geschwenkt wird. Im Ausführungsbeispiel
ist die Stelleinheit 24 als Nockenwelle 25 ausgebildet,
die sich quer zur Bogentransportrichtung 3 über die
Breite des Anlegtischs 1 erstreckt und über Rollen 28 mit sämtlichen
Vordermarkenhaltern 17 in Wirkverbindung steht. Die Nockenwelle 25 wird
im Arbeitstakt durch nicht dargestellte Mittel angetrieben und so
die Vordermarkenhalter 17 und damit die Vordermarken 21 aus
der in 2 dargestellten
Arbeitsposition, in der sich die Vordermarken 21 in der
Bahn der Bogen 2 befinden, entgegen der Wirkung der Kraftspeicher 22, 23 um
die Mittelachse der Lagerbolzen 15 geschwenkt und damit
die Vordermarken 21 aus der Arbeitsposition in eine unter
dem Anlegtisch 1 gelegene Rastposition geführt. In
der Rastposition sind die Vordermarken 21 aus der Bahn
der Bogen 2 entfernt.
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In
bekannter Weise werden die zur Verarbeitung vorgesehenen Bogen 2 in
Bogentransportrichtung 3 auf den Anlegtisch 1 und
mit der Bogenvorderkante gegen die in ihrer Arbeitsposition befindlichen, in
ihrer Gesamtheit eine Anleglinie 26 bildenden Vordermarken 21 geführt und
so nach der Bogenvorderkante ausgerichtet. Nachfolgend wird der
auf dem Anlegtisch 1 befindli che Bogen 2 von einer
im Anlegtisch 1 quer zur Bogentransportrichtung 3 verschiebbar
gelagerten Saugziehschiene 27 erfasst und bezüglich der
Seitenkante ausgerichtet. Danach wird der ausgerichtete Bogen 2 von
dem Greifersystem 6 der Bogenbeschleunigungseinrichtung 4, 5 erfasst und
die Vordermarken 21 aus ihrer Arbeitsposition am Anlegtisch 1 in
ihre unter dem Anlegtisch 1 gelegene Rastposition geführt. Anschließend wird
der nach der Vorder- und Seitenkante ausgerichtete Bogen 2 von
der Bogenbeschleunigungseinrichtung 4, 5 abgezogen.
Während
des Abziehens des Bogens 2 werden die Vordermarken 21 zurückgeführt in ihre Arbeitsposition,
wobei Vordermarkenhalter 17, bedingt durch die Wirkung
der Kraftspeicher 22, 23 vibrationsfrei mit den
Anschlagflächen 19 an
den Anschlägen 20 anliegen.
Anschließend
wird ein nachfolgender Bogen 2 auf den Anlegtisch 1 und
mit der Bogenvorderkante gegen die Vordermarken 21 gefördert.
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Ist
es erforderlich, die durch die Schar der Vordermarken 21 gebildete
Anleglinie 26 in oder entgegen der Bogentransportrichtung 3 zu
verschieben, werden sämtliche
Stellelemente 13 aktiviert und die Platten 12 um
gleiche Weglängen
entsprechend verschoben. Müssen
einzelne Vordermarken 21 z.B. zur Formatanpassung oder
zur Anpassung der Anleglinie 26 an den Verlauf der Bogenvorderkante
gestellt werden, erfolgt eine individuelle Ansteuerung der Stellelemente 13.
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Es
ist grundsätzlich
auch möglich,
die Vordermarkenhalter 17 statt biegesteif biegeelastisch auszuführen und
diese z.B. jeweils fest mit dem Lagerklotz 14 zu verbinden.
Aufgrund der Eigenfederung des Vordermarkenhalters 17 wird
dann die Anschlagfläche 19 gegen
den Anschlag 20 des Anlegtischs 1 geführt, so
dass die Vordermarke 21 etwa senkrecht zum Tischblech 10 verläuft. Durch
die Stelleinheit 24, 25 werden die Vordermarken 21 wahlweise
in die Arbeits- oder
Rastposition geschwenkt und mittels Verschieben der Platten 12 bei
Bedarf die Anleglinie 26 verändert.
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- 1
- Anlegtisch
- 2
- Bogen
- 3
- Bogentransportrichtung
- 4
- Bogenbeschleunigungseinrichtung
- 5
- Stopptrommel
- 6
- Greifersystem
- 7
- Greiferwelle
- 8
- Greifer
- 9
- Greiferaufschlagleiste
- 10
- Tischblech
- 11
- Aussparung
- 12
- Lagerplatte
- 13
- Stellelement
- 14
- Lagerklotz
- 15
- Lagerbolzen
- 16
- Lagerbock
- 17
- Vordermarkenhalter
- 18
- Vorderkante
- 19
- Anschlagfläche
- 20
- Anschlag
- 21
- Vordermarke
- 22
- Kraftspeicher
- 23
- Blattfeder
- 24
- Stelleinheit
- 25
- Nockenwelle
- 26
- Anleglinie
- 27
- Saugziehschiene
- 28
- Rolle