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Luftgekühlte Zweitakt-Dieselmaschine Die Erfindung betrifft eine luftgekühlte
Zweitakt-Dieselmaschine mit vom Kolben gesteuerten Ein-und Auslaßkanälen in der
Zylinderwand.
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Der Bau von luftgekühlten Zweitakt-Dieselmaschinen macht zur Zeit
noch große Schwierigkeiten. Es sind bisher keine luftgekühlten Zweitakt-Dieselmaschinen
mit mehr als etwa 15 PS Zylinderleistung bekanntgeworden. Die meisten Schwierigkeiten
machen der Arbeitskolben und dessen Ringe. Die Betriebsbedingungen des Arbeitskolbens
sind, von der Belastung abgesehen, in erster Linie abhängig von den denselben umgebenden
Teilen, das sind der Zylinder und der Zylinderkopf. Es ist eine bekannte Tatsache,
daß ein Verziehen der Zylinderlaufbüchse die Betriebsbedingungen des Kolbens sehr
verschlechtert. Ein Verziehen der Zylinderlaufbüchse wird unter anderem hervorgerufen
sowohl durch Formveränderungen des Zylinderkopfes als auch durch Formveränderungen
des Maschinengehäuses. Aus diesem Grunde hat man, wie es bei luftgekühlten Viertakt-Brennkraftmaschinen
bekanntgeworden ist, den Zylinderkopf durch eine formsteife Platte entlastet, indem
diese Platte die mechanischen Beanspruchungen aufnimmt, so daß der Zylinderkopf
nur noch rein nach den Gesichtspunkten einer günstigen Wärmeabfuhr gestaltet werden
konnte. Bei den, bekanntgewordenen Brennkraftmaschinen erfolgt die Weiterleitung
der Kräfte von der Platte auf das Maschinengehäuse über eine Trennfläche. Der Zylinder
und der Zylinderkopf sind als Baugruppe ausgebildet und an der Platte aufgehängt,
so daß sich das untere Ende des Zylinders in einer Öffnung des Kurbelgehäuses in
Richtung der Zylinderachse verschieben kann.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, für eine luftgekühlte Zweitakt-Dieselmaschine
die Betriebsbedingungen für den Kolben zu verbessern. Diese
Aufgabe
wird dadurch gelöst, daß sie, wie an sich bekannt, eine aufgehängte Baugruppe, bestehend
aus Zylinder und Zylinderkopf, aufweist, daß diese Baugruppe an einer über dem Zylinderkopf
angeordneten, mit dem bis in den Bereich des Zylinderkopfes hochgezogenen Maschinengehäuse
aus einem Stück bestehenden formsteifen Platte oder einem forrristeifen Bügel od.
dgl. aufgehängt ist, daß sich der Zylinder, wie bei wassergekühlten Zweitakt-Brennkraftmaschinen
an sich bekannt, mit einem im Bereich der Ein- und Auslaßkanäle angeordneten Paßbund
an einen entsprechenden Paßbund des Maschinengehäuses anlegt und daß das Maschinengehäuse
oberhalb oder oberhalb und unterhalb der Spül- und Auspuffkanäle des Arbeitszylinders
rechtwinklig zu dessen Mittelachse geteilt ist.
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Gemäß der Erfindung wird die Trennfläche zwischen Platte und Maschinengehäuse
vermieden und gleichzeitig eine steifere Gestaltung der Aufhängung der Baugruppe,
bestehend aus Zylinder und Zylinderkopf, gebildet. Bei der luftgekühlten Zweitakt-Dieselmaschine
gemäß der Erfindung liegt die heißeste Stelle des Maschinengehäuses, nämlich der
Auspuffkanal, unterhalb der Teilfläche des Maschinengehäuses. Oberhalb derselben
liegt die kühlste Stelle des Maschinengehäuses, nämlich der von der Kühlluft durchströmte
Teil. In vorteilhafter Weise sind diese Teile also voneinander getrennt, so daß
Spannungen im Maschinengehäuse, herrührend von Temperaturunterschieden, nicht auftreten
können. Diese Überlegungen gelten auch für den gekühlten Teil des Maschinengehäuses
unterhalb der Ein- und Auslaßkanäle. Es ist somit dafür Sorge getragen, daß auch
im Bereich der Ein- und Auslaßkanäle sowie im Bereich der Befestigung des Zylinderkopfes
auf die Zylinderbüchse keine schädlichen Auswirkungen von Seiten des Maschinengehäuses
ausgeübt werden. Im ganzen gesehen, wird durch die Erfindung eine luftgekühlte Zweitakt-Dieselmaschine
geschaffen, bei der die denkbar günstigsten Verhältnisse für den Einbau eines Zylinders
und damit für den Betrieb des Arbeitskolbens gegeben sind. Der Zylinder ist von
außen her keinem Zwang unterworfen, und es ist doch die notwendige Stabilität des
Maschinengehäuses vorhanden. Der Zusammenbau und der Auseinanderbau der Maschine
sind leicht möglich. Auch herstellungstechnisch ist das Maschinengehäuse sehr vorteilhaft.
Seine einzelnen Teile lassen sich leicht gießen.
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Wie bei der vorstehenden Erläuterung der Erfindung angedeutet wurde,
ist es bei wassergekühlten Zweitakt-Brennkraftmaschinen, die mit vom Kolben gesteuerten
Ein- und Auslaßkanälen in der Zylinderwand versehen sind, bekannt, die Zylinderlaufbüchse
im Bereich der Ein- und Auslaßkanäle mit einem Paßbund in einen entsprechenden Paßbund
des Maschinengehäuses einzubauen. Im Gegensatz zu einer luftgekühlten Zweitakt-Dieselmaschine
unterliegt bei einer wassergekühlten Brennkraftmaschine die Zylinderlaufbüchse viel
weniger der Gefahr des Verziehens. Dementsprechend ist auch bei der bekannten wassergekühlten
Brennkraftmaschine keine Teilung des Maschinengehäuses im Bereich der Ein- und Auslaßkanäle
im Sinne der neuen Erfindung vorgenommen. Die Zylinderlaufbüchse der bekannten wassergekühlten
Brennkraftmaschine ist im übrigen nicht am Zylinderkopf befestigt. Sie zentriert
sich mit einem oberen Bund im Maschinengehäuse und bildet mit diesem den Kühlwasserraum.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Abb. i zeigt einen: senkrechten Längsschnitt durch die Mittelachse
zweier Zylinder einer luftgekühlten Zweitakt-Dieselmaschine; Abb. 2 zeigt einen
Schnitt nach der Linie II-11 der Abb. i ; Abb. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie
III-III der Abb. i ; Abb. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Abb.3;
Abb. 5 zeigt eine Ansicht von oben; Abb.6 zeigt einen Schnitt entsprechend dem Schnitt
nach Abb. ¢ in einer etwas geänderten Ausführung; Abb.7 zeigt eine Einzelheit.
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Die in den Abbildungen dargestellte luftgekühlte Zweitakt-Dieselmaschine
ist eine solche mit vom Arbeitskolben gesteuerten Einlaßkanälen i und Auslaßkanälen
2 in der Zylinderwand. Im Bereich der Einlaßkanäle i und Auslaßkanäle 2 sind die
Zylinder der luftgekühlten Zweitakt-Dieselmaschine mit einem Paßbund 3 in einen
entsprechenden Paßbund 4 des Maschinengehäuses eingelegt, so daß sich die Zylinder
in Richtung ihrer Längsachse im Maschinengehäuse frei ausdehnen können. Die Spülluft
wird den Einlaßkanälen i durch Kanäle 5 des Maschinengehäuses zugeleitet. Die Auspuffkanäle
2 der Zylinder stehen entsprechenden Gegenkanälen 6 im Maschinengehäuse gegenüber,
an die von außen eire Auspuffsammelrohr angeschlossen wird. Dieses ist der Einfachheit
halber nicht dargestellt. Die Zylinder, die mit 7 bezeichnet sind, bilden mit den
Zylinderköpfen 8 Baugruppen, von denen jede an einer formsteifen Platte 9 aufgehängt
ist, die mit dem hochgezogenen Maschinengehäuse aus einem Stück besteht. Die formsteife
Platte 9 kann auch als formsteifer Bügel od. dgl. ausgebildet sein. Die Aufhängung
der Baugruppen, bestehend aus den Zylindern 7 und den Zylinderköpfen 8, geschieht
durch Schrauben io, die von oben her durch die formsteifen Platten 9 und die Zylinderköpfe
8 in die Zylinder 7 hineingeführt sind (s. Abb. 7). Das Maschinengehäuse besteht
aus einem Oberteil i i, einem Mittelstück 12 und einem Unterteil 13,
weil
es oberhalb und unterhalb der Spülkanäle i und Auspuffkanäle 2 rechtwinklig zu den
Mittelachsen der Arbeitszylinder geteilt ist. Die obere Teilfuge ist mit 14 und
die untere Teilfuge mit 15 bezeichnet. Es sei erwähnt, daß es auch möglich ist,
auf die Teilfuge 15 zu verzichten, so daß das Maschinengehäuse nur aus zwei Teilen
besteht. Die Teile 1i, 12 und 13 des Maschinengehäuses sind durch Zugschrauben 16
(s. Abb. 4) miteinander verbunden. Nach Abb. 6 sind die Verbindungsschrauben
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für das Maschinengehäuse näher an die Zylinder herangeführt, jedoch nur so weit,
daß die Kühlrippen der Zylinder keine Unterbrechung durch diese Schrauben 17 erfahren..
Die Kühlrippen der Zylinder sind mit 18 bezeichnet. Sie grenzen außen, wie an sich
bekannt, ziemlich nahe an die Wand des Maschinengehäuses, welches für den Durchtritt
Kühlluftöffnungen 19 und 2o aufweist.