-
Luftgekühlte Mehrzylinder-Brennkraftmaschine Die Erfindung betrifft
eine luftgekühlte Mehrzylinder-Brennkraftmaschine mit Reihenanordnung der Rippenzylinder,
bei welcher das in den Bereich der Zylinderköpfe hochgezogene Kurbelgehäuse zugleich
zur Kühlluftzuführung dient und, seitliche Öffnungen für Ein- und Austritt der Kühlluft
besitzt und bei. welcher dieser hoch,-gezogene Kurbelgehäuseteil die nach unten
frei dehnbaren Rippenzylinder trägt.
-
Eine Brennkraftmaschine der vorstehend beschriebenen Art ist bekannt.
Sie hat den Nachteil, daß infolge der Durchbrechungen für die Kühlluftführung das
Maschinengehäuse nicht die notwendige Steifheit erlangt, die für den sicheren Lauf
des Triebwerkes erforderlich ist. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Maschine
so auszubilden, daß dieselbe in ihrer Gesamtheit trotz der seitlichen Öffnungen
für den Ein-bzw. Austritt der Kühlluft eine genügende Steifheit aufweist. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das obere Ende des hochgezogenen Kurbelgehäuses
durch eine gesonderte, mit ihm unmittelbar verschraubte und sich über den Bereich
der Zylinderreihe erstreckende Abdeckung, z. B. Deckplatte oder Steuerungskasten,
verstärkt ist. Durch die Erfindung wird der Nachteil der bekannten Brennkraftmaschine
behoben, indem also das hochgezogene Kurbelgehäuse durch eine dasselbe versteifende
Abdeckung überbrückt wird. Die Maschine erhält auf diese Weise die notwendige Steifheit
zur Aufnahme aller Beanspruchungen, die vom Triebwerk herrühren.
-
Die erfindungsgemäße Kombination eines hochgezogenen Kurbelgehäuses
mit einer dieses versteifende Abdeckung kann in vorteilhafter Weise dadurch gebildet
werden, daß die Abdeckung ein gemeinsamer umlaufender Flansch der Zylinderköpfe
ist. Der so gebildete Zylinderkopfblock kann die Steuerwelle tragen.
-
Für den Fall, daß die versteifende Abdeckung des hochgezogenen Kurbelgehäuses
durch eine Deckplatte, z. B. einen Steuerungskasten, erfolgt, ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Abstützung des Zylinderkopfes gegen die Deckplatte bzw. gegen den Steuerungskasten
durch dickwandige, an der Oberseite des Zylinderkopf es angeordnete und an diesen
angegossene Auflager erfolgt, so daß die Mittelverrippung nach oben und die waagerechte
Seitenverrippung nach der Seite offen ist.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsformen beispielsweise dargestellt.
-
Abb. 1 zeigt einen Querschnitt durch die Längsmittelachse eines Zylinders
einer mehrzylindrigen luftgekühlten Viertakt-Brennkraftmaschine mit obenliegender
Nockenwelle und hängenden Ein- und Auslaßventilen in den Zylinderköpfen; Abb. 2
zeigt einen Schnitt nach der Linie II-II in Abb. 1; Abb. 3 zeigt einen Teilschnitt
nach der Linie III-III in Abb. 1; Abb. 4 zeigt für einen Zylinder der Brennkraftmaschine
deren Ansicht von oben auf das nach oben hochgezogene Kurbelgehäuse: Abb. 5 zeigt
für einen Zylinder der Brennkraftmaschine deren Ansicht von oben auf das nach oben
hochgezogene Kurbelgehäuse mit eingesetztem Zylinder und Zylinderkopf; Abb. 6 zeigt
schematisch einen Querschnitt durch die Längsmittelachse eines Zylinders einer anderen
mehrzylindrigen luftgekühlten Brennkraftmaschine mit untenliegender Nockenwelle;
Abb. 7 zeigt die Zwischenwand des hochgezogenen Kurbelgehäuses der Brennkraftmaschin.e
nach Abb. 6 in einem waagerechten Schnitt, der etwa im Bereich der Linie VII-VII
der Abb. 6 liegt; Abb. 8 zeigt die Besonderheit eines Zylinderkopfes der beiden
Brennkraftmaschinen nach den Abb. 1 bis 7 ; Abb. 9 zeigt die Seitenansicht der Zylinderköpfe
einer zweizylindrigen luftgekühlten Viertakt-Brennkraftmaschine.
-
Die luftgekühlte Brennkraftmaschine nach den Abb. 1 bis 5 hat Arbeitskolben
1, die über Pleuelstangen 2 auf die Kurbelwelle 3 arbeiten. Die Arbeitskolben 1
laufen in mit Kühlrippen 4 versehenen Zylinderlaufbüchsen 5, die in ebenfalls mit
Kühlrippen 6 versehene Zylinderköpfe 7 dichtend eingeschraubt oder eingeschrumpft
und gegen das Kurbelgehäuse in
Richtung ihrer Längsmittelachse frei
beweglich sind. Die Zylinderlaufbüchsen 5 sind in das Kurbelgehäuse mit Gummiringen
8 dichtend eingesetzt. Das Kurbelgehäuse, welches in seinem unteren Teil 9 die Kurbelwellenlager
10 enthält, ist mit seinem oberen Teil 11, die Zylinderlaufbüchsen 5 umgebend, bis
in den Bereich der Zylinderköpfe 7 hochgezogen. Im Bereich der Laufbüchse 5 und
der Zylinderköpfe 7 dient das Kurbelgehäuse mit seinen Zwischenwänden 19 zur Führung
der Kühlluft. Zu diesem Zweck besitzt es seitliche Öffnungen 12 und 13 für den Ein-
und Austritt der Kühlluft. Der obere Teil 11 des Kurbelgehäuses ist bis in die Ebene
der oberen Begrenzung der Zylinderköpfe 7 hochgezogen und voll einem für alle Zylinder
gemeinsamen Steuerungskasten 14 Überdeckt, der ein kräftiges wannenförmiges Trägerprofil
hat und den gesamten Steuermechanismus einschließlich der Steuerwelle 15 enthält.
Die Verbindung des Steuerungskastens mit dem Kurbelgehäuse erfolgt durch Zuganker
16. Auf diese Weise werden also die vom Triebwerk herrührenden Verbrennungskräfte
über den oberen Teil 11 des Kurbelgehäuses auf den Steuerungskasten 14 übertragen.
Der Steuerungskasten 14 bildet zusammen mit dem Kurbelgehäuse ein vollkommen steifes
Gebilde, welches imstande ist, alle Beanspruchungen, die vom Triebwerk herrühren,
aufzunehmen. Die Zylinderköpfe 7 stützen sich dabei mit ihrer kräftigen Auflage
17 gegen den Steuerungskasten 14 ab und sind mit diesem durch Schrauben
18 spannungsfrei verbunden. Die Zylinderköpfe können als einfache Gußstücke
ausgebildet werden, die sich ebenso wie die Laufbüchsen frei nach unten ausdehnen
können und keine Zug- und Biegebeanspruchungen aufzunehmen haben. Auch in die Verbindungen
zwischen den Zylinderköpfen und den Zylindern werden keine Biegespannungen eingeleitet,
so daß die Abdichtung dieser Verbindungen leicht zu beherrschen ist.
-
Die Brennkraftmaschine nach den Abb. 6 und 7 unterscheidet sich von
der Brennkraftmaschine nach den Abb. 1 bis 5 hauptsächlich dadurch, daß ihre Steuerwelle
20 unten im Kurbelgehäuse liegt. Im übrigen sind noch in Abweichung von der Brennkraftmaschille
nach den Abb. 1 bis 5 ihre Zylinder mit den Zylinderköpfen zusammengegossen. Infolge
der untenliegenden Steuerwelle braucht die Abdeckung für das nach oben hochgezogene
Kurbelgehäuse 21 dieser Maschine nur eine Deckplatte zu sein, die so stark sein
muß, daß sie imstande ist, das Kurbelgehäuse in entsprechender Weise zu verstärken.
Die von der Steuerwelle 20 hochgeführten Stoßstangen 23 sind durch senkrechte Bohrungen
24 des Kurbelgehäuses (s. Abb. 7) hochgeführt. Die Maschine nach den Abb. 6 und
7 verhält sich in bezug auf die Aufnahme der- vom Triebwerk herrührenden Kräfte
genauso vorteilhaft wie die Brennkraftmaschine nach den Abb. 1 bis 5.
-
Von besonderem Vorteil ist es, wenn bei den Brennkraftmaschinen nach
den Abb. 1 bis 7 die Abstützung der Zylinderköpfe gegen die Deckplatte 22 bzw. gegen
den Steuerungskasten 14, wie die Abb. 8 zeigt, durch dickwandige, an der Oberseite
der Zylinderköpfe angeordnete und an diesen angegossene Auflager 32 erfolgt, so
daß die Mittelverrippung 25 nach oben und die waagerechte Seitenverrippung 26 nach
der Seite offen ist. Die dickwandigen Auflager 32 haben den Vorteil, daß sie die
Maschine weiterhin versteifen. Durch die besondere Anordnung in bezug auf die Verrippung
des Zylinderkopfes wird außerdem das Gießen der Zylinderköpfe in einer Kokille sehr
erleichtert. Für dieses Merkmal, welches im Patentanspruch 4 seinen Ausdruck findet,
wird, wie im Falle der echten Unteransprüche 2 und 3, ein vom Haupterfindungsgedanken
(Anspruch 1) losgelöster Schutz nicht in Anspruch genommen.
-
In Abweichung von den Brennkraftmaschinen nach den Abb. 1 bis 8 ist"
es möglich. den Steuerungskasten 14 bzw. die Deckplatte einzusparen, indem die Abdeckung
durch einen gemeinsamen umlaufenden Flansch der Zylinderköpfe gebildet wird. Dies
ist aus der Abb. 9 ersichtlich. Die beiden Zylinderköpfe 27 nach Abb. 9 sind durch
den umlaufenden Flansch 28 zusammengegossen, so daß ein Zylinderkopfblock gebildet
wird, der wiederum mit dem Kurbelgehäuse durch Schrauben 30 verbunden ist. Die Befestigung
der Zylinderlaufbüchsen 31 erfolgt wie bei den Brennkraftmaschinen nach den Abb.
1 bis B. Die Bauart de-, Zylinderkopfblockes nach Abb. 9 gestattet es auch. daß
dieser die Steuerwelle trägt. Sie befindet sich in einem den Zylinderkopfblock überdeckenden
Deckel 29.