-
Abfüllgestell für Fässer
I)ic lekannteii Abfüllgestelle für Fässer
beansl)ruchen, wenn sie baulich einfach ausgeführt sind, wegen ihrer Länge zu viel
Platz, so daß sie an vielen Stellen nicht zur Aufstellung kommen kömien. Um sie
möglichst kurz zu halten, sah man sich bisher veranlaßt, vielteilige Gestelle mit
Hubspindeln auszustatten, so daß solche Ahfüllgestelle verhältnismäßig teuer waren.
-
I>ie Erfindung löst nun die Aufgabe, mit einem baulich äußerst
einfachen und kurzen Gestell die Nlöglichkeit zu schaffen, Fässer durch einen einzigen
Mann mindestens so hoch heben zu lassen, daß zum Zweck des Abfüllens ein Eimer oder
ein sonstiges Gefäß untergestellt werden kann, wobei es aber nicht ausgeschlossen
sein soll, das jeweils angehobene Faß durch zusätzliche Hilfsmittel noch weiter
anzubelien. wenn dies erforderlich erscheint.
-
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß Rollschienen
mit ihrem einen Ende an einem Lagerbock in erhöhter Lage angelenkt und mit ihrem
anderen Ende zum Zweck des Aufrollens eines Fasses unmittelbar auf dem Fußboden
abgestützt, zum Abfüllen des Fasses jedoch an ihrem freien Ende hebbar und durch
angelenkte Stützen in einer erhöhten Lage feststellbar sind.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigt Abb. I in Seitenansicht ein Alfüllgestell in demjenigen Zustand,
in dem ein Faß auf den Rollschienen hochgerollt werden kann, Abh. 2 in entsprechender
Darstellung das Abfüllgestell nach dem Hochstellen der Rollschienen in die Abfüllage
und Abb. 3 das Abfüllgestell im Grundriß.
-
Der Lagerbock besteht aus zwei Längsholmen I, die parallel zueinander
angeordnet und durch Querleisten 2 fest miteinander verbunden sowie durch die annähernd
lotrecht stehenden Füße 3 an ihrem einen Ende in erhöhter Lage abgestützt sind.
-
Etwas oberhalb der Mitte der Längsholme I ist auf deren oberer Kante
je ein Widerlagerklotz 4, z. B. mittels Schrauben, befestigt. Die obere Kante dieser
Klötze 4 ist nach dem freien Ende der Holme I hin abgeschrägt, und zwar unter einem
solchen Winkel, daß das Darüberhinwegrollen eines vollen Fasses durch einen einzelnen
Mann möglich bleibt.
-
Nahe dem erhöhten Ende der Längsholme I sind an diesen, und zwar
an deren Innenseite anliegend mittels einer sie verbindenden Metallstange 5 zwei
Rollschienen 6 schwenkbar gelagert. Letztere sind durch zwei Querleisten 7 leiterartig
fest miteinander verbunden. An den freien Enden der beiden Rollschienen 6 sind je
zwei Stelzen 8 und 9 von verschiedener Länge mittels derBolzen Io schwenkbar angeordnet.
Die auf den Außenseiten der Rollschienen 6 vorgesehenen Stelzen 8 sind etwas kürzer
gehalten als die an den Innenseiten der Rollschienen 6 anliegenden Stelzen 9. Bei
Nichtgebrauch legen sich diese mit ihren freien Enden auf die benachbarte Querleiste
7 auf, während die Stelzen 8 nach dem Ende der Rollschienen 6 hin zu schwenken sind.
-
Wenn das beschriebene Gerät in Gebrauch zu nehmen und ein Faß in
die Abfüllage zu bringen ist, werden die Rollsdhienen 6 mit ihren freien Enden auf
den Fußboden des Abfüllraumes aufgesetzt und die Stelzen 8 flach auf den Fußboden
gelegt. Dann wird das zu entleerende Faß derart an die freien Enden der etwas gegenüber
den Rollschienen 6 vorstehenden Stelzen 8 herangerollt, daß, falls es sich um Eisenfässer
mit Rollringen handelt, letztere sich zwischen den Rollschienen 6 befinden und die
Achse des Spundloches des Fasses annähernd waagrecht nach dem oberen Ende der Rollschienen
6 hin gerichtet ist. Nun kann das Faß dank der geringen Steigung der Rollschienen
6 auf diesen entlang aufwärts und über die Widerlagerklötze 4 hinweg bis auf das
obere Ende der Längsholme I gerollt werden, auf denen es hiernach einen sicheren
Halt findet. Die Abmessungen des Gerätes werden zweckmäßigerweise so gewählt, daß
das Spundloch des Fasses, wenn dieses auf das obere Ende der Längsholme I gelangt
ist, nach oben gekehrt ist. Wenn dies geschehen ist, werden die freien Enden der
Rollschienen 6 angehoben und die Stelzen 8 niedergeklappt, wobei sie an die Enden
der Längsholme I heranzulegen sind, damit sie nicht etwa, falls jemand mit dem Fuß
daran stößt, auf dem Fußboden ausgleiten und die Abstützung des Fasses während der
Entleerung gefährden. Durch die Stelzen 8, die übrigens auch durch ein unter die
Rollschienen 6 geschobenes Hilfsgestell o. dgl. ersetzt werden kßnnen, werden die
Rollschienen 6 in einer sollen Lage ab gestützt, daß sie von ihrer Lagerstange 5
aus nach ihrem freien Ende hin schwach ansteigen und somit das Faß nicht von selbst
auf diesen Schienen 6 nach deren freien Enden hin rollen kann. Bei dem Anheben der
Rollschienen 6 werden diese an den Widerlagerklötzen 4 vorbeibewegt, wobei auch
das Faß ein wenig angehoben wird, so daß dieses dann auf den Rollschienen 6 entlang
ungehindert über die Widerlagerklötze 4 hinweggerollt werden kann.
-
Wenn schließlich noch der Deckel des Spundloches abgeschraubt und
an seiner Stelle eine mit einem Handgriff versehene Ausgießschnauze an dem Spundlochrand
befestigt ist, kann das Faß jeweils leicht so weit auf den Rollschienen vorgerollt
werden, daß das Spundloch in die Höhe der Oberfläche der in dem Faß befindlichen
Flüssigkeit gelangt und letztere ausfließt, wobei sie in einem herangeführten oder
untergestellten Gefäß aufgefangen wird. Die Höhe des Lagerbockes I, 3 ist zu diesem
Zweck etwas größer als diejenige eines Eimers zu wählen. Nach der Entnahme der jeweils
gewünschten Flüssigkeitsmenge ist das Faß in die Ausgangslage zurückzurollen. Wenn
das Faß auf die geschilderte Weise weitgehend entleert und demgemäß leichter geworden
ist, kann man die Rollschienen 6 in eine etwas schräger ansteigende Lage 6' bringen,
indem ihr freies Ende durch die längeren Stelzen g oder ein entsprechendes Hilfsgestell
ahgestützt wird, damit das Spundloch beim Vorrollen des Fasses in eine solche Höhenlage
gelangt, daß nicht nur Gefäße von der Höhe eines Eimers, sondern auch Kannen darunter
gestellt und gefüllt werden können. Es steht naturgemäß nichts im Weg, dem Lagerbock
die Bauhöhe einer Kanne zu geben und die Stelzen 8 dementsprechend lang zu halten,
so daß dann die Stelzen g fortfallen. Das beschriebene Abfüllgestell kann in mannigfacher
Weise abgeändert werden. So könnten z. B. die Stelzen g auch dann fortfallen, wenn
die Stelzen 8 nach dem Hochrollen eines Fasses auf das hintere Ende eines Lagerbockes
I, 3 nicht weiter auf dem Fußboden, sondern auf dem vorderen Ende der Holme I abgestützt
werden und an diesen zur Sicherung der Stelzen 8 gegen ein Ausgleiten je eine Stufe
vorgesehen wird. Ferner lassen sich die Holme I des Lagerbockes kürzer halten, als
es in der Zeichnung dargestellt ist, und ihre freien Enden durch besondere Füße
abstützen.
-
Im Grenzfall sind sogar die Holme I völlig entbehrlich, wenn nämlich
die Rollschienen 6 über ihre Lagerstange 5 hinaus verlängert und durch Vermittlung
der letzteren an einem Lagerbock abgestützt werden, der im wesentlichen aus den
Füßen 3 besteht, die dabei gegen ein Umkippen zu sichern sind. Die Widerlagerklötze
4 sind in diesem Fall lösbar an den Rollschienen 6 anzuhringen.
-
Ebenso würden auch die Stelzen 8 und 9 durch Streben an den Rollschienen
festzustellen und dadurch gegen ein Umkippen zu sichern sein.
-
Will man ein Faß mittels des beschriebenen Gestells auf die Ladefläche
eines Fahrzeuges rollen, die höher über der Fahrbahn angeordnet ist, als der Bock
I, 3 hoch ist, so ist das Faß zunächst in der vorstehend erläuterten Weise auf das
freie Ende der hochgestellten Schienen 6 zu rollen und durch angelegte Widerlager
gegen weitere Roll-
bewegungen zu sichern. Dann wird das andere
Ende der Rollschienen 6 zusammen mit dem Lagerbock 1, 3 von Hand oder mittels eines
Wagenhebers bekannter Bauart angehoben und auf irgendeine Weise, z. B. mittels eines
darunter gesetzten Gestells oder durch Haken, die schwenkbar an den Füßen 3 des
Lagerbockes I, 3 oder auch an den Rollschienen 6 angebracht sind und in entsprechend
am Wagen angeordneten Ösen oder Haltestangen einzuhängen sind, am Fahrzeug festgelegt,
wonach das Faß auf den Rollschienen 6 unschwer auf die Ladefläche des Wagens gerollt
werden kann. Es ist ferner angängig, am vorderen Ende der Rollschienen 6 ein Paar
weitere Rollschienen anzulenken, deren andere Enden über den Bockfüßen 3 durch Stelzen
oder ein unterzusetzendes Hilfsgestell in eine der Ladefläche eines Wagens entsprechende
Höhe einzustellen sind.