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Einschüttvorrichtung zum Entleeren
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von Müllbehältern Die Erfindung bezieht sich auf eine Einschüttvorrichtung
zum Entleeren von Müllbehältern in einen Müllsammelbehälter, insbesondere an Müllfahrzeugen,
mit einer unterhalb der Einschüttöffnung des Sammelbehälters angeordneten Hubkippvorrichtung
zum Aufnehmen, Anheben und Einkippen der Müllbehälter in den Sammelbehälter.
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Bekannte Einschüttvorrichtungen dieser Art bauen verhältnismäßig hoch,
d. h. die Unterkante der Einschüttöffnung liegt mit erheblichem Abstand über Grund.
Das gilt insbesondere filr Müllsammelbehälter an Müllfahrzeugen, bei denen die Hubkippvorrichtung
zum Aufnehmen, Heben und Einkippen der Müllbehälter in den Sammelbehälter zur handhabung
von Großraum-Müllbehältern unterschiedlicher Größe ausgebildet ist (vgl. z. B. DE-PS
1 231 616, DE-AS 21 46 653). Der Grund hierfür liegt in der eträchlichen Höhe der
zu handhabenden Großraum-Mu.llbehäJter und in dem für deren Aufnahme und Anheben
bis zum Einkippen
in den Sammelbehälter benötigten Hubweg sowie
der notwendigen Bauhöhe der Hubkippvorrichtung; so beträgt z. B. bei der praktischen
Verwirklichung einer Vorrichtung nach der DE-AS 21 46 653 der Abstand zwischen Erdboden
bzw. Straße und Unterkante der Einschüttöffnung des Sammelbehälters des Müllfahrzeugs
1,80 m.
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Das bedeutet, daß für den normal großen Müllwerker die Einschüttöffnung
nur schwer zugänglich ist und einzelne Gegenstände oder Teile von Hand nur mit erheblicher
Mühe in die Einschüttöffnung des Sammelbehälters eingeworfen werden können. Andererseits
besteht aber in einer Reihe von Fällen die Forderung, nicht nur den Müll aus den
mittels der Hubkippvorrichtung mechanisch entleerbaren Müllbehältern, sondern auch
Sperrmüll, Müllsäcke oder sonstige Gegenstände in den Sammelbehälter durch dessen
Einschüttöffnung einbringen zu können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einschüttvorrichtung
der in Rede stehenden Art so auszubilden, daß für den Müllwerker ein leichterer,
noch in annehmbarer Arbeitshöhe liegender Zugang zur Einschüttöffnung erreichbar
ist, um so im Bedarfsfall auch ein Einbringen von Müllsäcken, Sperrmüll od. dgl.
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durch den Müllweiker von Hand ohne übermäßigen Kraftaufwand zu ermöglichen.
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Hierzu sieht die Erfindung vor, daß der mit seinem oberen Rad die
Unterkante der Einschüttöffnung ausbildende und außenseitig die Hubkippvorrichtung
tragende, vertikale oder schräg ansteigend verlaufende Wandbereich des Sammelbehälters
als eine für sich im ganzen bewegliche, nachunten absenkbare Platte ausgeführt ist.
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Dabei ist nach der Erfindung weiter vorgesehen, daß der unterhalb
der beweglichen Platte anschließende feste Rückwandbereich des Sammelbehälters zwischen
der durch die Einschuttöffnung verlaufenden Vertikalebene und dem Boden des Sammelbehälters
als Nische bzw.
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Freiraum zur mindestens teilweisen Aufnahme der Hubkippvorrichtung
bei nach unten abgesenkt er Platte ausgebildet ist. Zweckmäßig sind zum Absenken
und Anheben der Platte gesondert beaufschlagbare Betätigungszylinder vorgesehen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Platte
um eine untere horizontale Achse schwenkbeweglich gelagert und aus ihrer vertikalen
oder schräg ansteigenden Normalstellung in eine annähernd horizontale Absenklage
verschwenkbar. Dabei sind vorteilhaft die Betätigungszylinder an der Rückwand des
Sammelbehälters seitlich neben der Einschüttöffnung angeordnet und bilden zugleich
eine Aufhängung für die Kippzylinder der Hubkippvorrichtung.
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Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstands der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der in Verbindung mit der Zeichnung
eine bevorzugte Ausführungsform beispielhaft näher erläutert ist. In der Zeichnung
zeigen: Fig. 1 eine Einschüttvorrichtung am Müllsammelbe hält er eines Müllfahrzeugs
in Ansicht schräg von hinten, und zwar in normaler Betriebsstellung; Fig. 2 eine
Ansicht wie Fig. 1, jedoch bei nach unten abgesenkter Platte; Fig. 3 einen schematischen
Querschnitt durch die Einschüttvorrichtung in der Normalstellung gem. Fig. 1; Fig.
4 einen schematischen Querschnitt durch die Einschüttvorrichtung in der Stellung
nach Fig. 2.
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Ein hier den Aufbau eines Müllfahrzeugs bildender Müllsammelbehälter
1 ist an seiner Rückseite mit einer Einschüttvorrichtung zum Entleeren von Müllbehältern
versehen, die unterhalb einer Einschüttöffnung 2 eine im ganzen mit 3 bzeichnete
Hubkippvorrichtung zum Aufnehmen, Anheben und Einkippen der Müllbehälter in den
Sammelbehälter 1 aufweist.
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Bei der dargestellten Ausführung entspricht die Eim%hütvorrichtung
im
Prinzip der in der DE-AS 21 46 653 dargestellten und beschriebenen Ausführungsform,
d. h. die Einschüttöffnung 2 in der Rückwand des Sammelbehälters 1 erstreckt sich
im wesentlichen quer über dessen Breite und die unterhalb der Einschüttöffnung 2
angeordnete Hubkippvorrichtung 3 weist eine obere Greif- oder Kammschiene 4 und
eine untere Abstützung 5 auf, die sich beide im wesentlichen über die Breite der
Einschüttöffnung 2 erstrecken und, wie dort beschrieben, die Handhabung einer Vielzahl
unterschidWich großer Müllbehälter ermöglichen. Die obere Greif- bzw. Kammschiene
4 und die untere Abstützung 5 für den Rumpf der von der Kammschiene 4 an einer entsprechenden
Mitnahmeleiste erfaßten Müllbehälter sind an vertikalen Stützen 6 in festem Abstand
voneinander gehalten und über einenends an den Stutzen 6 und anderenendsan Tragarmen
7 angelenkte Viergelenkführungen mit Oberlenkern 8-und Unterlenkern 9 auf- und abbeweglich,
und zwar mittels Hubzylindern 10, die einenends an einer Querstrebe 11 zwischen
den Tragarmen 7 nahe dem oberen Ende derselben und anderenends an einer Querstrebe
12 zwischen den Unterlenkern 9 der Viergelenkführungen angreifen.
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Wie weiter insbesondere aus Fig. 1 und 3 ersichtlich, sind die Tragarme
7 an ihren oberen Enden starr mit einer Schwenkwelle 13 verbunden, die sich im Bereich
der mit 2' bezeichneten Unterkante der Einschüttöffnung 2
erstreckt
und an beiden Enden in Lagerböcken 14 schwenkbeweglich gelagert ist. Die Schwenkwelle
13 ist über zwei beidseits neben der Einschüttöffnung 2 angeordnete und an der Schwenkwelle
z. B. über starre Hebelarme 15 (oder über Zahnstange und Ritzel) angreifende Kippzylinder
16 für eine Schwenkbewegung in den Lagerböcken 14 betätigbar.
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Ausgehend von der in Fig. 1 und 3 veranschaulichten Normalstellung
lassen sich somit ein oder mehrere Großraum-Müllbehälter an ihrer Mitnahmeleiste
mittels der Greif- bzw. Kammschiene 4 aufnehmen und bei Betätigung der Hubzylinder
10 bis zu einer von der Schwenkwelle 13 nach außen vorstehenden Verriegelungsleiste
17 anheben und sodann durch Betätigung der Schwenkwelle 13 mittels der Kippzylinder
16 in an der Leiste 17 verriegelter Stellung in die EinschUttdffung 2 des Sammelbehälten
låinkippen und entleeren und anschließend wieder zurückkippen und absenken. Die
Einschüttöffnung 2 kann mit einer flexiblen, zumindest im unteren Bereich in einzelne
Streifen unterteilten Plane oder Schürze 18 versehen sein, die etwa bis zu ihrer
Unterkante 2' reicht.
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Die hier -lediglich beispielhaft - insgesamt aus den Teilen 4 bis
17 bestehende Hubkippvorrichtung 3 ist mittels der Lagerböcke 14 für die Schwenkwelle
13 an einem sich unterhalb der Einschüttöffnung 2 befindenden
Wandberich
des Sammelbehälters 1 aufgehängt bzw.
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wird von diesem getragen. Dieser Wandberich, der mit seinem oberen
Rand die Unterkante 2' der Einschüttöffnung 2 ausbildet und sich hier schräg nach
unten hin erstreckt, ist als eine für sich im ganzen bewegliche, nach unten absenkbare
Platte 20 ausgeführt.
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In der dargestellten Ausführung ist dabei die Platte 20 bi 21 um eine
untere horizontale Achse schwenkbeweglich gelagert und kann aus der Normalstellung
gemäß Fig. 1 und 3 in eine annähernd horizontale Absenklage gemäß Fig. 2 und 4 verschwenkt
werden. Wie ersichtlich, läßt sich damit die Einschüttdffnung 2 des Sammelbehälters
1 nach unten hin vergrößern, d. h. das in Fig. 3 eingezeichnete Maß a für die Höhe
der Unterkante 2' der Einschüttöffnung 2 über Grund verringert sich auf das wesentlich
geringere Maß b gemäß Fig. 4, bei einer praktischen Ausführung z. B. von 1,80 m
auf 1,20 m, so daß von Hand in die Einschüttöffnung des Sammelbehälters einzubringende
Müllsäcke, Sperrmüll oder sonstige Gegenstände ohne besonderen Kraftaufwand in die
Einschüttöffnung eingeworfen werden können. Die Innenfläche der in die annähernd
horizontale Lage gemäß Fig. 2 u. 4 abgesenkten Platte 20 bildet darüber hinaus eine
Ablagefläche, die beim späteren Anheben der Platte 20 auch als Rutsche für etwa
darauf verbliebenem Restmüll wirkt.
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Zum Absenken der Platte 20 aus der Normalstellung gemäß Fig. 1 u.
3 in die Absenkstellung gemäß Fig. 2 u. 4
sind besondere Betätigungszylinder
22 vorgesehen, die hier seitlich neben der Einschüttöffnung 2 angeordnet und einenends
an Lagerböcken 23 an der Rückwand des Sammelbehälters 1 und anderenends an der Platte
20 gelenkig angreifen, z. B. an den Lagerböcken 14 für die Schwenkwelle 13 der Hubkippvorrichtung.
Dabei bilden die Betätigungszylinder 22 zugleich eine Aufhängung für die Kippzylinder
16 der Hubkippvorrichtung, indem letztere mit ihren oberen Enden bei 24 schwenkbeweglich
an den Betätigungszylindern 22 angebracht sind und somit deren Bewegung folgen kÖnnen.
Dazu ist die Anordnung der Betätigungszylinder 22 und der Kippzylinder 16 zueinander
vorteilhaft so getroffen, daß die Betätigungszylinder mit ihrer Kolbenstange an
den Lagerböcken 23 angreifen und die Kippzylinder mit ihrem Boden am Kopf der Betätigungszylinder
22 aufgehängt sind und mit ihren Kolbenstangen an den Hebelarmen angreifen.
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Um die Platte 20 aus ihrer Normalstellung gemäß Fig. 1 u. 3 in ihre
horizontale Absenklage gemäß Fig. 2 u. 4 bringen zu können, werden zunächst die
Hubzylinder 10 der Hubkippvorrichtung 3 für einen (Leer-)Hub beaufschlagt, wodurch
die Greif- bzw. Kammschiene 4 unter die Verriegelungsleiste 17 fährt; in dieser
angehobenen Stellung wird dieser auch als Hubschlitten zu bezeichnende Teil der
Hubkippvorrichtung in sich verriegelt, z. B.
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über bei 25,26 angedeutete mechanische Verriegelungen.
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Bei 27,28 kann eine weitere mechanische Verriegelung vorgesehen sein,
um auch noch die Tragarme 7 des Hubschlittens
an der Außenseite
der Platte 20 festzulegen.
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Bei entsprechender Anordnung und Ausbildung der Verriegelungsteile
28 und 26 lassen sich die beiden vorgenannten Verriegelungen 25,26 und 27,28 auch
zu einer einzigen Gesamtverriegelung 26,28 zusammenfassen.
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Nach dem Lösen von die Platte 20 in ihrer Normalstellung an Seitenwänden
1' des Sammelbehälters 1 sichernden Verriegelungen 29 lassen sich denn die Betätigungszylinder
22 zum Absenken der Platte 20 beaufschlagen. Durch entsprechende Sperren (z. B.
Ventile) im Kreis des Druckmediums für die Zylinder ist sichergestellt, daß nach
der Beaufschlagung der Betätigungszylinder 22 zum Absenken der Platte 20 eine Beaufschlagung
weder der Hubzylinder 10 noch der Kippzylinder 16 erfolgen kann. Umgekehrt ist nach
dem Wiederanheben der Platte 20 in die Normalstellung und deren Verrieglung bei
29 sowie Lösen der Verriegelungen 25,26 und 27,28 des Hubschlittens eine Beaufschlagung
der Betätigungszylinder 22 und ein Absenken der Platte 20 ausgeschlossen. Die im
einzelnen vorgesehenen Sperr- und Riegelvorrichtungen können in beliebiger Weise
ausgeführt sein und auch miteinander in Wirkverbindung (z. B. über Endschalter)
stehen. Entscheidend ist, daß in Normalstellung die Platte 20 mit ihren Betätigungszylindern
22 und bei abgesenkter Platte die Hubkippvorrichtung 3 mit ihren Hub- und Kippzylindern
10,16 gegen Beaufschlagung gesichert und außerdem die Platte 20 in ihrer Normalstellung
und der Hubschlitten vor Beaufschlagung der Betätigungszylinder 22 in angehobener
Stillung
jeweils verriegelt sind.
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Der sich an die im ganzen bewegliche, nach unten absenkbare Platte
20 anschließende feste Rückwandbereich 30 des Sammelbehälers 1 ist in sehem Verlauf
zum Boden 1" des Sammelbehälters 1 hin so ausgeführt und bemessen, daß eine Nische
bzw. ein Freiraum 31 zur mindestens teilweisen Aufnahme der Hubkippvorrichtung 3
bei nach unten abgesenkter Platte 20 vorhanden ist, z. B. durch den in der Zeichnung
dargestellten weiteren Schrägverlauf mit stumpfwinkliger Abtreppung. In den so oder
auch durch eine geeignete anderweitige Ausbildung gebildeten Freiraum 31 an der
Unterseite des Sammelbehälters 1 kann die Hubkippvorrichtung beim Ab senken der
Platte 20 einschwenken, wie aus den Fig. 3 u. 4 deutlich wird.
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Wenngleich das vorstehend anhand der Zeichnung beschriebene Ausführungsbeispiel
eine besonders vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsform des Gegenstands der Erfindung
darstellt, sind im Rahmen der Ansprüche durchaus auch anderweitige Ausführungen
möglich. So könnte z. B.
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die im ganzen bewegliche, nach unten absenkbare Platte 20 nicht schwenkbweglich,
sondern schiebebeweglich ausgeführt sein. d. h. sie könnte in seitlichen Schiebeführungen
parallel zu sich selbst in Richtung zum Behälterboden hin schräg verschiebbar sein.
Es versteht sich, daß dann die Betätigungszylinder eine im wesentlichen in der Schiebeebene
liegende Anordung haben
müßten. Auch kann selbstverständlich die
unterhalb' der Einschüttöffnung befindliche Hubkippvorrichtung eine konstruktiv
anderweitige Ausbildung besitzen. Schließlich kann der die bewegliche Platte 20
bildende und außenseitig die Hubkippvorrichtung 3 tragende Wandbereich des Sammelbehälters
1 unterhalb der Einschüttöffnung 2 in der Normalstellung auch vertikal ausgerichtet
sein und durch eine kombinierte Schwenk- und Schiebebewegung in die horizontale
Absenklage gebracht werden, wodurch sich in diesem Fäll ein zu weites Auskragen
der abgesenkten Platte nach hinten aus dem Sammelbehälter vermeiden ließe. Auch
Kombinationen dieser verschiedenen anderweitigen Ausführungsformen und Abwandlungen
sind denkbar und möglich.