-
Kippvorrichtung für Korbflaschen, schwere Kannen. Zum Kippen von Fässern
sind bereits Wälzgestelle mit gekrümmten Kufen bekannt. Solche Gestelle wurden bisher
entweder in Reifenform von beiden Enden her. über das Faß gezogen, worauf dieses
um eine Achse parallel zu seiner eigenen Achse gedreht «-erden konnte, oder das
Faß wurde, nachdem es mittels eines Zapfhahnes bis auf die Neige entleert war, mittels
einer Wiege quer zu seiner Längsachse gekippt, jedoch nur um den kleinen Winkel,
der erforderlich ist, um die Neige durch das nach unten gebrachte Spundloch bz-%v.
den darin eingesetzten Zapfhahn auslaufen zu lassen. Bei Korbflaschen, deren Mündung
in der Flaschenachse liegt, muß das Kippen nahezu bis zum völligen Stürzen fortgesetzt
werden. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung zusammen mit einem von der Seite
her an die Korbflasche heranzubringenden Wälzgestell ein einen besonderen Gegenstand
bildendes Kippgestell benutzt, über dessen Querverbindunsstange das Wälzgestell
mit an ihm vore, gesehenen offenen Kipplagern greift.
-
Auf der Zeichnung ist eine Reihe von Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
-
Abb. i his 3 zeigen in Ober-, Seiten- und Vorderansicht eine um i8o°
kippbare, mit zwei Kufen versehene Wiege in der Grundstellung, d. h. mit dem Hals
der eingesetzten Flasche nach oben.
-
In Abb. 2 ist mit gestrichelten Linien die Lage nach dem Kippen um
go° und mit strichpunktierten Linien die Lage nach dem Kippen um 12o° dargestellt.
Wegen des Wälzweges der Kippwiege ergibt sich bei dieser Einrichtung eine verhältnismäßig
große beanspruchte Grundfläche.
-
Abb. 2a zeigt das Entleeren des Restes des Flascheninhaltes durch
Erfassen mit der Hand.
-
Abb. 4 bis 6 zeigen die Ober-, Seiten- und die Vorderansicht eines
zweiten Gestelles, welches nur um go° gewälzt wird, so daß zum Abwälzen eine geringere
Grundfläche benötigt wird. In Abb. 5 ist mit gestrichelten Linien die Lage nach
dem Wälzen um go° eingetragen, ferner strichpunktiert die Lage, die sich ergibt,
nachdem das Gestell um seine in Bodennähe gelangte Vorderkante nochmals um 30° gekippt
ist.
-
Abb. 5a zeigt das Gestell, nachdem die Flasche in der durch Abb.5
erläuterten Weise zu zwei Dritteln entleert ist, zurÜckgekippt und zurückgewälzt
und fingerartige Lagerungsteile am oberen Ende des Kippgestelles in Eingriff mit
einem ebenfalls in -Abb.5a dargestellten Lagerbock, dessen Oberansicht in A,bb.
q. eingezeichnet ist. Die Vorderansicht des Lagerbockes ist in Abb. 7 für sich heratisgezeichnet.
Mit strichpunktierten Linien ist in Abb. 5a .die Lage der Korbflasche nach dem vollständigen
Stürzen angegeben.
-
Bei der ersten Ausführungsform (Abb. i bis 3) besteht der Gestellkasten
aus zwei Wiegekufen r, i, die durch untere Querstäbe 2 und zwei obere Querbalken
3, 3 verbunden sind, von denen die beiden letzterer j e eine der Mantelfläche der
Kanne q. sich anschmiegende, obere Ausnehmung 5 besitzen. An den hinteren Enden
der beiden Kufen ist ein Blechboden 6 befestigt, gegen welchen sich der Boden der
Kanne legt, so daß nach dem Einsetzen einer Kanne durch deren Gewicht die Kufe in
aufrechter Lage erhalten wird, nämlich so, daß der Blechboden 6 auf dem Fußboden
aufliegt. Die Kanne wird auf dem Gestell am einfachsten mit den Händen festgehalten;
indessen kann auch mittels eines Gestänges 7, das zu diesem Zweck an die vorderen
Kufenenden anzulenken sein würde, der Hals 8 der Kanne gefaßt werden. Wird nun die
Kufe so weit nach vorn gewälzt (Abb. 2, gestrichelt), daß die Kanne wagerecht oder
schräg nach unten liegt, so läuft der Kanneninhalt ungefähr bis zur Hälfte bzw.
bis zu zwei Dritteln aus. Dadurch vermindert sich das Gewicht der Flasche so weit,
daß sie aus dem Gestell herausgenominen, mit den Händen erfaßt und so vollständig
entleert werden kann (Abb.2a). Da
es sich dabei nur noch um einen
geringen Flüssigkeitsrest handelt, so können selbst jugendliche oder weibliche Personen
das Entleeren ohne fremde Hilfskraft durchführen. V'brigens ist es, unter Anwendung
einer Bodenabstufung, auch möglich, das Wälzen bis zum vollständigen Stürzen weiterzuführen,
indem dann das zu füllende Gefäß auf die niedrigere Bodenstufe gesetzt wird. Das
Wiegegestell wird in verschiedenen Größen hergestellt und kann daher Flachen aller
Abmessungen aufnehmen.
-
Die beschriebene Einrichtung ist für alle einschlägigen Geschäfte
(Lager- und Fabrikbetriebe) bestimmt, in denen mittels einer einfachen und billigen
Einrichtung unter ständiger Überwachung kleinste bis zu den größten Flüssigkeitsmengen
(dünn- oder dickflüssige) ohne große Kraftanstrengung und ohne Hinzuziehung besonderer
Hilfskräfte schwer zu handhabenden Gefäßen entnommen werden sollen.
-
Die Wiegekufe kann, ebenso wie die weiter unten zu beschreibenden
Gestelle, entweder aus Holz oder aus Eisen, und zwar entweder aus massiven Metallkörpern
oder aus Stäben hergestellt werden.
-
Bei der zweiten Ausführungsform (Abb.4 bis i) besteht das Gestell
im wesentlichen aus einem kastenartigen Gebilde, zusamiuengesetzt aus zwei Seitenwangen
9, 9 mit einwärts vorstehenden Bodenleisten 1o, io, einem kräftigen Bodenbrett i
i, einer Hinterwand i2 und einer vorderen Querverbindungsstange 13. Die vorderen
Enden der Seitenwangen sind an der Unterkante nach einem Viertelkreis abgegrenzt,
bilden also auf diesem Stück Wälzkufen, währe@id der hintere Teil gerade abgegrenzt
ist und Aufliegekanten darstellt.
-
In den beschriebenen Kasten wird beispielsweise eine Korbflasche 14.
von oben her eingesetzt.
-
An der Hinterwand 12 ist eine emporgehende Stange 15 befestigt, längs
deren eine Haltestange 16 auf und ab geschoben werden kann. Die Haltestange ist
ferner um die Stange 15 nach der Seite schwenkbar und in jeder beliebigen Höhe mittels
einer oder mehrerer Stellschrauben 17 festklemmbar. Mit ihrem ösenartigen vorderen
Ende 18 läßt sich die Stange 16 über den Hals 14.a der Korbflasche 14 schieben,
so daß diese nach dem Festklemmen der Stange 15 in ihrer Lage innerhalb des Kastens
vollständig gesichert ist.
-
Oben auf den Wangen 9, 9 sind Schienen i9, i9 befestigt, die je ein
nach oben abgekröpftes vorderes Ende 2o besitzen, um ein Kipplager zu bilden.
-
Das zugehörige Kippgestell weist zwei Seitenrahmen 21, 21, eine untere
Querverbindungsstange 22, eine zugleich als Kippachse dienende obere Ouerverbindungsstange
23 und gekreuzte Verspannungsbänder 2.I, 24 auf.
-
Beim Wälzen gelangt die Flasche zunächst in die wagerechte Lage (gestrichelte
Linien in Abb. 5) und dann beim Kippen in geneigte Lage (strichpunktiert), wodurch
etwa zwei Drittel des Flascheninhaltes entleert werden. Nach dein Zurückwälzen wird
das einen besonderen Bestandteil bildende Kippgestell in solcher Lage herangesetzt,
daß die abgekröpften EndCn 2o der Schiene i9 über die Kippachse 23 greifen, worauf
das weitere Kippen über dieser Stange 23 als Drehachse vor sich geht. Beim Kippen
greift der Arbeiter zuerst am oberen Ende- der Stange 15, später an tiefer gelegenen
Stellen derselben und an der Kastenhinterwand 12 an, worauf schließlich das freie
Ende der Stange 15 am Fußboden anstößt und damit die Kippbewegung begrenzt.