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Selbsttätige Leitungskupplung für Eisenbahnfahrzeuge Die Erfindung
bezieht sich auf eine selbsttätige Leitungskupplung nach Patent 618572 und bezweckt
eine Verbesserung einer solchen Leitungskupplung in bezug auf ihre Lage gegenüber
dem Kupplungskopf der selbsttätigen Mittelpufferkupplung, durch die ein sichererer
und zwangloserer Einschlupf der zu verbindenden Leitungskupplungen beim Kupplungsschluß
herbeigeführt werden soll.
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Gemäß der Erfindung wird das zwanglose Zusammengleiten der miteinander
zu verbindenden Köpfe der Leitungskupplungen nach dem Hauptpatent dadurch herbeigeführt,
daß der Kupplungsschaft der Leitungskupplung gegenüber dem Kupplungsschaft der Fahrzeugkupplung
eine Lage erhält, die eine günstigere Einwirkung der beim Kuppeln auftretenden Kräfte
im Sinne der Herbeiführung des Kupplungsschlusses sichert.
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Erfindungsgemäß wird der Schaft der Leitungskupplung so angeordnet,
daß seine Mittelachse gegenüber der Mittelachse der Fahrzeugkupplung nach hinten
hin, in zunehmendem Maße nach der Seite hin abweicht, nach der das in der Stirnfläche
der Leitungskupplung befindliche Kupplungsinundstück gegenüber der Fahrzeugkupplungsmittellinie
versetzt ist.
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Weitere erfinderische Merkmale beziehen sich auf die Ausbildung der
den Schaft der Leitungskupplung führenden und haltenden Teile.
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Auf der Zeichnung ist die Leitungskupplung nach der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die Leitungskupplung in Ansicht von oben, wobei ihre Lage
gegenüber dem Kupplungskopf der Mittelpufferkupplung des Fahrzeugs durch strichpunktierte
Wiedergabe des letzteren erkennbar gemacht ist.
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Abb,. 2 ist eine Seitenansicht der Leitungskupplung nach der Erfindung
in Verbindung mit dem Kuppelkopf der Fahrzeugkupplung.
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Abb. 3 stellt die Leitungskupplung in Stirnansicht dar.
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Für die Fahrzeugkupplung, an der die selbsttätige Leitungskupplung
gemäß der Erfindung angebracht ist, ist in' der zeichnerischen Darstellung die Mittelpufferklauenkupplung
der Bauart Willison gewählt.
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Der Kuppelkopf der Fahrzeugkupplung besitzt demgemäß die bekannten
Klauen 2 und 3 (Abh. i) mit dem zwischen diesen Klauen befindlichen
freien
Raum, dem sogenannten Kupplungsmaul. Die Leitungskupplung besitzt einen aus - Stahlguß
hergestellten kopßi förmigen Teil 5, der mit einer Hülse 6 o-. dg an dem stangenförmigen
Schaft 7 befe$ttf ist. Vorn befindet sich die senkrecht vet, laufende Stirnfläche
8, die so schmal gehalten' ist, wie dies mit Rücksicht auf die Unterbringung der
Mündungen der zu verbindenden Leitungen oder der Kontakte elektrischer Leitungen
möglich ist. An die senkrechten Längsseiten der Stirnfläche B. schließen sich seitwärts
ragende Führungskörper an, deren Stirnflächen mit 9 und io bezeichnet sind. Der
die Stirnfläche 9 tragende Führungskörper erstreckt sich hinsichtlich der Stirnfläche
8 schräg nach vorn und. außen, der die Stirnfläche io tragende Führungskörper schräg
nach hinten und außen. Die vorderen senkrechten Stirnflächen 9 und io laufen parallel
zueinander. Eine von der einen seitlichen Begrenzungskante der Stirnfläche 8 schräg
nach vorn und außen laufende schmale Fläche ii schneidet sich mit der Stirnfläche
io des einen seitlichen Führungsansatzes in der Kante i2, eine von der anderen senkrechten
Seitenkante der Stirnfläche 8 schräg nach hinten und außen verlaufende schmale Fläche
13 schneidet sich mit der Stirnfläche 9 des anderen seitlichen Führungsansatzes
in der gegenüber :der Fläche 8 zurücktretenden Kante 14. Die Kanten 12 und 14 haben
von der Mitte der Stirnfläche 8 gleichen Abstand. Die Kante 14 stellt die Scheitellinie
eines winkelförmigen Hohlraumes dar, in den der vorspringende Teil des Kuppelkopfes
eines benachbarten Fahrzeugs mit der Kante 12 genau hineinpaßt.
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Die senkrecht-- Stirnfläche 8 ist, wie aus Abb. 3 ersichtlich, an
der der Stirnfläche 9 des einen seitlichen Führungsansatzes zugewendeten Seite unten
schräg abgeschnitten, wodurch eine Schrägfläche 16 gebildet wird. Die Schrägfläche
16 dient zur Erleichterung des Ineinandergleitens zweier miteinander zu verbindender
Leitungskuppelköp,fe. An der unteren Kante des die Stirnfläche 8 tragenden Teiles
der Leitungskupplung ist ein Führungshorn 15 angebracht, das, wie aus den Abb. i
und 3 ersichtlich, schräg nach vorn und gleichzeitig nach abwärts gerichtet ist
und; von ,der Mittellinie .des Leitungs.-kuppelkopfes gesehen, nach der Seite der
Stirnfläche io des einen seitlichen Führungsansatzes hin gelegen ist.
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Zur Verbindung des Leitungskupplungskopfes mit der Fahrzeugkupplung
ist am Kuppelkopf i der letzteren ein nach unten ragender Ansatz 17 angebracht.
An ihm ist ein schräg nach hinten und unten führender Arm 18 angeordnet, der nach
Art einer Blattfe,der aus mehreren verhältnismäßig dünnen und elastischdn Blättern
oder Schichten 2o zusammengesetzt ist. Am Ende des Armes 18 ,r': mittels eines U-förmigen
Bolzens oder <g%yer Schraubschelle i9 (s. besonders Abb. 2) @941 fi im Profil
stumpfwinklig gebogenes Blech 28 vorgesehen, das zur Führung des Schaftes 7 der
Leitungskupplung dient. Um eine Verdrehung des Schaftes 7 über ein gewisses beabsichtigtes
Maß hinaus zu verhüten, trägt der Schaft in einem Längsschfitz ein Blech oder eine
Platte 21, die mit geringem Spiel durch einen entsprechend geführten Schlitz des
Bleches 28 hindurchgeführt ist. Auf dem Schaft 7 befindet sich eine Feder 22, die
sich einerseits gegen eine mit dem Schaft 7 fest verbundene Scheibe 23 und andererseits
gegen den Bund oder den Rand einer auf dem Schaft 7 lose angeordneten Hülse 24 stützt
(beachte besonders Abb. 2). Der Schaft 7 endet in einem Gewinde mit daran angeordneter
Mutter a5, mit deren Hilfe die Spannung der Feder 22 verändert werden kann. An dem
rohrförmigen Teil 6, mit dem die Leitungskupplung am Schaft 7 befestigt ist,
ist eine Zugfeder 27 angeordnet, die. mit ihrem anderen Ende in eine am Ansatz
17 befindliche Lasche 26 eingehängt ist. Wie besonders aus Abb. i ersichtlich,
ist die Anordnung der Feder 27 derart,- daß sie auf die Leitungskupplung ein Drehmoment
ausübt. Wie bereits gesagt, hat die .durch den Schaft 7 hindurchgeführte Platte
21 in dem Schlitz der Platte 28 so viel Spielraum, wie er zur Ausführung der bei
der Fahrt auftretenden seitlichen Verschiebungen der Leitungskupplung erforderlich
ist. Die an der Leitungskupplung angreifende Feder 27 sorgt also dafür, daß trotz
dieses Spielraumes die Leitungskupplung im nicht gekuppelten Zustand stets eine
bestimmte, nämlich diejenige Lage einnimmt, bei der das Zustandekommen des Kupplungsschlusses
unter allen Umständen gewährleistet ist.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, ist der Arm 18, der das hintere Ende des
Schaftes 7 " der Leitungskupplung trägt, schräg zur Fahrzeugkupplung angeordnet,
was durch die zunehmende Abweichung der Lage der Mittellinie des Schaftes 7 gegenüber
der Mittellinie der Fahrzeugkupplung i bedingt ist. Die schmale, die Mündungen bzw.
Kontakte der zu verbindenden Leitungen tragende Stirnfläche 8 befindet sich daher
in ihrer ganzen Breitenausdehnung auf der einen Seite der Mittelebene der Fahrzeugkupplung.
Hierdurch wird das seitliche Fangvermögen der Leitungskupplung erleichtert, da das
im Blech 28 befindliche Ende des Schaftes 7 beim Kuppeln den Drehpunkt für die Leitungskupplung
bildet und der Hebelarm des
beim Kuppeln auftretenden Drehmomentes
durch die seitliche Verschiebung des hinteren Endes des Schaftes 7 gegenüber der
Mittellinie der Fahrzeugkupplung i größer ist, als wenn der Drehpunkt der Leitungskupplung
auf dieser Mittellinie und näher dem vorderen Ende der Leitungskupplung läge. Außerdem
wird durch die Schrägstellung des Schaftes 7 bewirkt, daß die Enden der die schrägen
Stirnflächen 9 und io tragenden seitlichen Führungsansätze seitlich weiter herausragen,
als wie es der Fall wäre, wenn die Mittellinie des Schaftes 7 rnit der Mittellinie
der Fahrzeugkupplung zusammenfiele. Hierdurch wird auch das äußerste Ende des die
schräge Stirnfläche g tragenden seitlichen Führungsansatzes weiter nach hinten verlagert.
Infolge der beträchtlichen Breite, die die seitlichen, mit den Führungsflächen 9
und io versehenen Führungskörper haben können, werden zwei miteinander zu verbindende
Leitungskupplungen in waagerechter Richtung in Übereinstimmung gebracht, ohne daß
die Gefahr besteht, daß sie seitlich ausknicken bzw. sich quer zur Fahrzeugkupplung
stellen.
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Da der Abstand zwischen der die Leitungsmündungen besitzenden Stirnfläche
8 und dem am weitesten vorgeschobenen Punkt des seitlichen, die schräge Stirnfläche
9 besitzenden Führungsansatzes gegenüber dem Abstand der Stirnfläche 8 von dem Blech
28, dem Endpunkt des Schaftes 7, gering ist, so erfolgt auch der Eingriff zweier
Leitungskupplungen in senkrechter Richtung ohne Ausknicken nach oben oder unten.
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Die Anordnung der Feder 27 einseitig zur Achse des Schaftes 7 hat
zur Folge, daß die nicht gekuppelte Leitungskupplung gegenüber der waagerechten
Stellung der Führungsansätze mit den Stirnflächen 9 und io leicht entgegen der Uhrzeigerbewegung
(von der Stirnseite her betrachtet) verdreht wird, soweit dies das Führungsblech
2i zuläßt.
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Beim Kuppeln wird der Kupplungskopf in die waagerechte Lage gedreht.
Durch die Schrägstellung im ungekuppelten Zustand ist eine Gewähr dafür geschaffen,
daß auch beim größten seitlichen Abweichen der Längsachsen der Kupplungen voneinander
die Kante 12 mit Sicherheit mit der Stirnfläche 9 des betreffenden seitlichen Führungsansatzes
an der anderen Leitungskupplung in Berührung kommt. Die Kanten oder die Scheitellinien
1q. der winkelförmigen Hohlräume zwischen den seitlichen Führungsansätzen mit den
Stirnflächen 9 und der Fläche 8 brauchen sich nicht über die ganze Höhe der 1 `tzteren
zu erstrecken, sondern können, wie oben angegeben, unten schräg abgeschnitten sein.