-
Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, insbesondere einen Bürostuhl, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiger Bürostuhl ist beispielsweise aus der
WO 98/48670 A1 bekannt.
-
Ein Bürostuhl kann die Dynamik des Sitzens wesentlich beeinflussen. Während bei einem starren Stuhl lediglich ein statisches Sitzen möglich ist, wird bei einem Bürostuhl aufgrund seiner Mechaniken und Anpassungsmöglichkeiten ein dynamisches Sitzen gefördert. Hierzu ist z. B. aus der
DE 101 22 946 C1 ein Bürostuhl mit einer beweglichen Sitzfläche und beweglicher Rückenlehne bekannt, wobei die Sitzfläche und die Rückenlehne mit einer sogenannten Synchronmechanik gekoppelt sind. Diese ermöglicht eine synchrone Bewegung der Sitzfläche bzw. des Sitzes mit der Rückenlehne, wenn diese aus einer Aufrechtposition in Folge einer Krafteinwirkung vermittels des Benutzers nach hinten geneigt wird. Die Kippbewegung der Sitzfläche bzw. der Rückenlehne beschränkt sich bei derartigen Synchronmechaniken in der Regel auf eine Vorwärts- und Rückwärtsneigung.
-
Der aus der
WO 98/48670 A1 bekannte Bürostuhl weist zusätzlich zu der Synchronmechanik für eine Vorwärts- und Rückwärtsneigung einen Verkippungsmechanismus für eine laterale, d. h. seitliche Kippbewegung der Rückenlehne auf. Hierzu ist ein im Wesentlichen horizontal verlaufender Trägerarm des Lehnenträgers der Rückenlehne in ein federbelastetes Drehlager des Sitzträgers geführt, so dass der horizontale Trägerarm des Lehnenträgers die unterhalb der Sitzfläche bzw. des Sitzes verlaufende Drehachse bildet.
-
Aus der
DE 10 2007 002 284 A1 ist es bekannt, eine seitliche Schwenkbewegung der Rückenlehne eines Stuhls mittels jeweils zwei über Tragarme paarweise verbundene sowie im unteren Bereich der Rückenlehne und im vorderen Bereich der Sitzfläche angeordnete Kugelgelenke zu realisieren.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel, insbesondere einen Bürostuhl, anzugeben, das einen hohen Sitzkomfort sowie in einfacher Art und Weise eine Anpassung an unterschiedliche Sitzpositionen ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Varianten, Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Das insbesondere als Bürostuhl dienende Sitzmöbel weist einen Sitzträger und einen Lehnenträger für die Rückenlehne auf. Diese ist seitlich oder seitwärts, d. h. aus einer vertikalen Ausgangsposition in Richtung quer zu einer vorzugsweise ebenfalls vorgesehenen Vorwärts- und Rückwärtsneigung kippbeweglich am Sitzträger gehalten, indem der Lehnenträger zwei lateral biegeelastisch ausgebildete und zueinander beabstandete Trägerarme aufweist.
-
Die Trägerarme erstrecken sich in vertikaler Richtung ausgehend vom sich unterhalb der eigentlichen Sitzfläche befindenden Sitzträger nach oben, geeigneterweise bis etwa zum mittleren Bereich der Rückenlehne und vorzugsweise auf deren Rückseite. Die beiden Trägerarme des Lehnenträgers verlaufen zueinander beabstandet und sind mit deren sitzseitigen Trägerenden über ein sitzseitiges Verbindungselement sowie mit deren lehnenseitigen Trägerenden über ein lehnenseitiges Verbindungselement miteinander verbunden. Die vorzugsweise im Wesentlichen horizontal verlaufenden Verbindungselemente dienen zur Anbindung, d. h. zur Befestigung oder Halterung der Trägerarme am Sitzträger einerseits und an der Rückenlehne andererseits. Die Verbindungselemente können mit den Trägerarmen einstückig oder einteilig sein. Auch können die Verbindungselemente entfallen und die Trägerenden der Trägerarme direkt am Sitzträger bzw. an der Rückenlehne angebunden sein.
-
Bevorzugt verlaufen die Trägerarme nicht parallel, sondern in einer V-Form zueinander, wobei der Abstand der lehnenseitigen Trägerenden der Trägerarme größer ist als der Abstand der sitzseitigen Enden der Trägerarme zueinander. Infolge dieser V-förmigen bzw. trapezförmigen Anordnung der Trägerarme führt eine laterale (seitliche) Neigung der Rückenlehne praktisch zwangsgeführt zu einer entsprechenden Neigung der Lehnenober- und Unterkante in die entsprechende Seitenrichtung. Die Neigungs- oder Kippbewegung der Rückenlehne vollzieht sich demnach in Verbindung mit einer zumindest geringen Verdrehbewegung der Rückenlehne um eine zwischen den Trägerenden der Trägerarme befindliche (virtuelle) Drehachse.
-
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung erstrecken sich die Trägerarme in Richtung auf die Sitzfläche hin und verlaufen dabei zueinander V- bzw. trapezförmig. Die Trägerarme verlaufen in Richtung auf die Sitzfläche aufeinander zu. Mit anderen Worten verläuft – bezogen auf ein karthesisches Koordinatensystem, bei dem die Sitzfläche in der xy-Ebene liegt und sich die Rückenlehne in z-Richtung erstreckt sowie die Armlänge der Trägerarme in z-Richtung, die Armdicke der Trägerarme in y-Richtung und die Armbreite der Trägerarme in x-Richtung orientiert sind – der in der xy-Ebene liegende Querschnitt der beiden Trägerarme entlang deren Armbreite winklig auf die Sitzflächenmitte zu.
-
Aufgrund dieses V-förmigen Verlaufs der Trägerarme entlang deren Armbreite auf die Sitzfläche zu bewegt sich die Rückenlehne in Folge der seitwärts gerichteten Kraft auf einer Kreisbahn bzw. entlang eines Kreisbogens. Der Radius dieser kreisbogenförmigen Lehnenbewegung, der an die Bogenkontur der der Rückenlehne zugewandten Sitzflächenkante angepasst sein kann, ist derart eingestellt, bemessen oder ausgelegt, dass die sich seitwärts neigende Rückenlehne weder in die Sitzfläche spürbar hineinläuft, noch sich von dieser spürbar weg bewegt.
-
Zur Ausgestaltung der starren Anbindung der Trägerarme an den Sitzträger und an die Rückenlehne sind die Trägerarme aus einem biegeelastischen Material, beispielsweise einem geeigneten Kunststoff, oder aus Metall, beispielsweise einem Federstahl, gefertigt. Die Trägerarmbreite der biegeelastisch ausgebildeten Trägerarme ist hierbei größer als deren Trägerarmdicke. Hierdurch ist sichergestellt, dass eine Biegung der Trägerarme in Folge einer Kraftwirkung stets lediglich lateral, also nach links oder rechts, nicht jedoch in Querrichtung hierzu, d. h. nach vorn oder hinten, erfolgt.
-
Die Trägerarmdicke der biegeelastischen Trägerarme ist im Bereich der Anbindung an die Rückenlehne kleiner als im Bereich deren Anbindung am Sitzträger. In dieser Ausgestaltung nimmt zweckmäßigerweise die Trägerarmdicke ausgehend vom Sitzträger in Vertikalrichtung zur Rückenlehnenanbindung hin kontinuierlich ab. Dies führt zu einer zunehmenden Biegesteifigkeit ausgehend von der Rückenlehnenanbindung entlang der Trägerarme zu deren sitzseitigen Anbindung hin. Mit anderen Worten nimmt die Biegeelastizität entlang der Trägerarme ausgehend von deren sitzseitigen Anbindung zur lehnenseitigen Anbindung hin zu.
-
In vorteilhafter Weiterbildung weist das Sitzmöbel als Sitz eine im Wesentlichen bogenförmige Auflageschale (Sitzschale) und eine Bespannung auf. Die Auflage- bzw. Sitzschale umfasst schalenrand- oder -endseitig eine Anzahl von in Folge der Bogenform aufgestellten flexiblen Bogenrippen. Die Bespannung ist derart mit der Auflageschale verspannt, dass sich bei einer Belastung der Bespannung die Biegung der Bogenrippen bzw. der Auflageschale ändert.
-
Alternativ oder vorzugsweise zusätzlich umfasst die Rückenlehne analog eine mit einer Bespannung versehene bogenförmige Anlageschale (Lehnenschale) mit schalenrand- bzw. -endseitig einer Anzahl von in Folge der Bogenform aufgestellten flexiblen Bogenrippen. Die Bespannung ist wiederum derart mit der Anlage- bzw. Lehnenschale verspannt, dass sich bei einer Belastung der Bespannung die Biegung der Bogenrippen bzw. der Anlageschale ändert.
-
Die Auflageschale der Sitzfläche und/oder die Anlageschale der Rückenlehne weist eine zentrale Sitz- bzw. Lehnenaussparung auf, die eine schalenbodenseitige Sitz- bzw. Lehnenöffnung bildet, die mittels der Sitz- bzw. Lehnenbespannung überspannt ist. Geeigneterweise flankieren die Trägerarme des Lehnenträgers die Lehnenöffnung in Vertikalrichtung, während das lehnenseitige Verbindungselement die Lehnenöffnung oberseitig in Horizontalrichtung flankiert. Die Lehnenöffnung ist somit vorteilhafterweise oben und seitlich und somit dreiseitig vom Lehnenträger rahmenartig umfasst.
-
Der Sitzträger stabilisiert zweckmäßigerweise die Sitzöffnung zumindest an zwei gegenüberliegenden Öffnungskanten. Hierdurch ist ein starres Mittelstück der Auflageschale gebildet. Die Bogenrippen sind aufgrund der Biegung in Bezug auf die Sitzöffnung bzw. auf das Mittelstück aufgestellt. Mit anderen Worten befindet sich das Freiende der jeweiligen Bogenrippe nicht in der Ebene, in der das Mittelstück bzw. die Sitzöffnung liegt. Vorzugsweise sind einander gegenüberliegende Bogenrippen in die gleiche Richtung bezüglich des Mittelstücks aufgestellt.
-
Die Bogenrippen sind geeigneterweise durch eine Anzahl von umfangsseitig in die Auf- und/oder Anlageschale eingebrachten Schlitzen gebildet. Die Schlitze erstrecken sich ausgehend vom Schalenaußenrand vorzugsweise an drei Schalenseiten einwärts in Richtung auf die zentrale Sitz- bzw. Lehnenöffnung, ohne diese jedoch zu erreichen. Ungeschlitzt verbleiben die einander zugewandten Schalenseiten der Auf- und Anlageschale, d. h. die hintere Sitzschalenkante und untere Rückenschalenkante.
-
Die Bespannung, die direkt oder mittels einer zusätzlichen Polsterung die Sitzfläche bildet, befindet sich zwischen den einander gegenüberliegenden Bogenrippen. Die Bespannung ist an jeder der Bogenrippen, geeigneterweise in dem Bereich der jeweiligen Freienden angebunden und überspannt vorzugsweise die Sitz- und/oder Lehnenöffnung derart, dass – im Querschnitt entlang der Breite der Auf- bzw. Anlageschale gesehen – die Bespannung eine Sekante der Sitz- bzw. Lehnenschale bildet.
-
Bei einer Belastung der Bespannung, insbesondere bei einer Belastung der Bespannung in Richtung der Sitz- und/oder Lehnenöffnung oder zumindest einer Ebene, in der die jeweilige Öffnung liegt, ändert sich die Biegung mindestens einer der Bogenrippen. Mit anderen Worten wird bei einer derartigen Belastung mindestens eine der Bogenrippen oder eine Gruppe von Bogenrippen vergleichsweise mehr aufgestellt und/oder in Richtung der Sitz- bzw. Lehnenöffnung gebogen. Beispielsweise werden bei einer Belastung der Bespannung, die im Wesentlichen mittig zwischen den Bogenrippen erfolgt, einander gegenüberliegende Bogenrippen aufgestellt. Hingegen werden insbesondere bei einer Belastung, die näher an einer Bogenrippe erfolgt, diese Bogenrippe von der Sitz- bzw. Lehnenöffnung weggebogen, während die gegenüberliegende Bogenrippe in Richtung der Sitz- bzw. Lehnenöffnung hingebogen wird. Dies gilt analog für Gruppen von Bogenrippen.
-
Aufgrund der Flexibilität der Bogenrippen der Auf- und/oder Anlageschale wird eine Kraft ausgeübt, die der Belastung entgegenwirkt. Über eine Beeinflussung der Steifigkeit der Bogenrippen bzw. der Auf und/oder Anlageschale kann diese Kraft eingestellt werden. Insofern wirkt eine Verringerung der Steifigkeit wie eine Veränderung der Polsterung eines herkömmlichen Sitzmöbels, nämlich des Austauschs gegen eine weichere Polsterung.
-
Mittels des erfindungsgemäßen Sitzmöbels ist einerseits ein besonders komfortables Sitzen auch bei einer seitlichen Neigung eines Benutzers ohne Relativbewegung dessen Rückens gegenüber der Rückenlehne ermöglicht, so dass insbesondere auch ein sogenannter Hemdauszieheffekt zuverlässig verhindert ist.
-
Andererseits ist aufgrund der sich an die jeweilige Belastung anpassenden Sitz- und/oder Lehnenschale mit der Bespannung ein aktives Sitzen ermöglicht, da bei jeder solchen Belastung eine Kraft dem Benutzer entgegenwirkt, die dieser kompensieren muss. Bei einer seitlichen Neigung des Benutzers wird die Mitführung der Rückenlehne insbesondere in Verbindung mit einer Verformung der Sitzfläche bzw. des Sitzes als besonders komfortabel empfunden. Die Auflageschale nimmt das Gewicht des Benutzers auf oder leitet dieses weiter. Analog nimmt die Anlageschale die auf die Rückenlehne einwirkende Kraft auf bzw. leitet diese weiter.
-
Beispielsweise nimmt der Querschnitt der Bogenrippen bzw. der Auf- und/oder Anlageschale von der Sitz- bzw. Lehnenöffnung zu den jeweiligen Enden hin ab. Dies hat zur Folge, dass die Kraft, die einer Belastung der Bespannung entgegenwirkt, auf die Stärke der Belastung eingestellt werden kann, falls die Bogenrippen aus nur einem Material bestehen, das folglich ein konstantes Elastizitätsmodul aufweist. Mittels einer geeigneten Geometrie der Bogenrippen ist daher beispielsweise bei einer vergleichsweise leichten Belastung die entgegenwirkende Kraft überproportional geringer als bei einer vergleichsweise starken Belastung.
-
Vorteilhafterweise sind die Auflage- und Lehnenschale aus einem dauerelastischen Material gefertigt, insbesondere aus einem geeigneten Kunststoff, beispielsweise Glasfaser oder Karbon oder einer Kombination hieraus. Die Bespannung ist im Wesentlichen nicht dehnbar, jedoch vorteilhafterweise biegsam. Beispielsweise ist das Material der Bespannung ein Kunststoff, und die Bespannung ist insbesondere eine Kunststoffplatte oder ein aus Kunststoff bestehendes Netz. Gegebenenfalls befindet sich auf der Bespannung ein Polster, um den Sitzkomfort zu erhöhen. Alternativ ist die Bespannung ein Gewebe. Dieses weist insbesondere in dessen Randbereichen, die sich in der Nähe der Bogenrippenfreienden befinden, eine oder mehrere Laschen oder eine Umnähkante auf, die die Bogenrippenfreienden bzw. die umlaufende Schalenaußenkante aufnimmt, d. h. diese übergreift.
-
Eine Sitzmechanik kann dazu ausgelegt sein, die Sitzschale (Auflageschale) in der Höhe und/oder der Neigung zu verändern und in der jeweiligen Lage zu arretieren und/oder eine vordefinierte Bewegung zu erlauben. Die Sitzschale kann zudem, insbesondere nach Art einer Synchronmechanik mit, mit der Lehnenschale (Anlageschale) derart gekoppelt sein, dass bei einer Neigung der Rückenlehne nach hinten und unten auch die Sitzschale eine synchrone Bewegung zumindest nach hinten ausführt. Des Weiteren kann ein Benutzer, wenn als Rückenlehne die Anlageschale verwendet wird, über eine Verbiegung der Anlageschale eine sogenannte Lordosenstützfunktion der Rückenlehen beeinflussen oder die Kontur der Anlageschale seinem Rücken oder einer gewünschten Haltung anpassen.
-
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
-
1 in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung einen Bürostuhl als Sitzmöbel mit einem Sitzträger für einen Sitz (Sitzfläche) und mit einem Lehnenträger einer lateral neigbaren Rückenlehne,
-
2a und 2b den Bürostuhl gemäß 1 in Rückansicht mit V-förmig angeordneten und biegeelastischen Trägerarmen der Lehnenträger in Ausgangsposition der Rückenlehen bzw. in einer nach rechts geneigten Lehnenstellung,
-
3a und 3b in einer Draufsicht den Bürostuhl gemäß den 2a bzw. 2b,
-
4a und 4b in einer Darstellung gemäß 2a und 2b eine Variante mit lehnenseitig gelenkig angebundenen Trägerarmen des Lehnenträgers in Ausgangsposition bzw. in nach rechts geneigter Lehnenstellung der Rückenlehnen,
-
5a und 5b in einer Darstellung gemäß 2a und 2b eine alternative der Variante mit lehnen- und sitzseitig gelenkig angebundenen Trägeramen des Lehnenträgers in Ausgangsposition bzw. in nach rechts geneigter Lehnenstellung der Rückenlehnen,
-
6a bis 6d in Schnittdarstellung eine Sitz- oder Lehnenschale (Auf- bzw. Anlageschale) mit einer Bespannung als Sitz- bzw. Lehnenfläche bei verschiedenen Belastungen,
-
7 in perspektivischer Darstellung den Bürostuhl in einer Ausgestaltung der Sitz- und Lehnenschale ohne Bespannungen,
-
8 den Bürostuhl gemäß 7 in Rückansicht mit V-förmig angeordneten und eine Lehnenöffnung seitlich flankierenden Trägerarmen des Lehnenträgers in Ausgangsposition der Rückenlehnen,
-
9 den Bürostuhl gemäß 7 und 8 in einer Seitenansicht mit Sitz- und Lehnenbespannung, und
-
10 den Bürostuhl gemäß 9 in perspektivischer Seitenansicht.
-
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Das als Bürostuhl ausgebildete Sitzmöbel 1 gemäß 1 umfasst einen fest mit einem Standfuß (Fußkreuz) 2 verbundenen Sitzträger 3, mit dem über einen Lehnenträger 4 eine Rückenlehne 5 verbunden ist. In den Sitzträger 3 kann eine sogenannte Synchronmechanik integriert sein, die eine synchrone Bewegung einer auf dem Sitzträger 3 aufliegenden Sitzfläche (Sitz) 6 mit der Rückenlehne 5 ausführt, wenn diese aus der dargestellten Ausgangsposition in eine nach hinten geneigte Position ausgelenkt wird. Der Sitzträger 3 und damit die Sitzfläche bzw. der Sitz 6 und die über den Lehnenträger 4 mit dem Sitzträger 3 verbundene Rückenlehne 5 sind mit dem Standfuß 2, der im Ausführungsbeispiel drei oder vier Arme 7 mit endseitig schwenkseitig befestigten Stuhlrollen 8 aufweist, drehbar verbunden bzw. gekoppelt.
-
Wie aus den 2a und 2b erkennbar ist, umfasst der Lehnenträger 4 zwei nachfolgend als Trägerarme 4a, 4b bezeichnete Trägerschenkel, die zueinander V-förmig angeordnet sind. Die Trägerarme 4a, 4b erstrecken sich in Vertikalrichtung z ausgehend vom Sitzträger 3 bis in einen mittleren Bereich der Rückenlehne 4. Die Anbindung der Trägerarme 4a, 4b und damit des Lehnenträgers 4 an der Rückenlehne 5, d. h. an deren Rückseite, erfolgt über ein lehnenseitiges Verbindungselement 9, das in Horizontalrichtung y verläuft. Mit diesem Verbindungselement 9 sind die lehnenseitigen Trägerenden 9a, 9b der Trägerarme 4a bzw. 4b verbunden. Analog sind die sitzseitigen Trägerenden 10a, 10b der Trägerarme 4a bzw. 4b mittels eines sitzseitigen Verbindungselementes 10 verbunden.
-
Im gezeigten Ausführungsbeispiel nach den 2a und 2b sind das lehnenseitige Verbindungselement 9 und das sitzseitige Verbindungselement 10 mit den beiden Trägerarmen 4a und 4b einstückig ausgebildet. Alternativ kann auch eine andersartige starre, insbesondere stoffschlüssige Verbindung der Trägerarme 4a, 4b mit den Verbindungselementen 9, 10 vorgesehen sein.
-
Infolge bzw. zur Herstellung der V-Form der Anordnung der beiden Trägerarme 4a, 4b ist deren sitzseitiger Abstand a1 kleiner als deren lehnenseitiger Abstand a2 zueinander (a1 < a2). Die Trägerarme 4a, 4b sind aus einem biegeelastischen Material gefertigt, beispielsweise aus einem entsprechend stabilen Kunststoff oder einem Federstahl. Zudem nimmt geeigneterweise die Trägerdicke d1 der Trägerarme 4a und 4b von deren sitzseitigen Trägerenden 10a, 10b zu deren lehnenseitigen Trägerenden 9a bzw. 9b hin kontinuierlich zu einer Trägerarmdicke d2 ab. Die Trägerarmdicke d2 am lehnenseitigen Trägerende 9a, 9b ist somit kleiner als die Trägerarmdicke d1 am sitzseitigen Trägerende 10a, 10b der Trägerarme 4a bzw. 4b (d2 < d1).
-
Wie zusätzlich anhand der 3a und 3b veranschaulicht, führt eine in Horizontalrichtung y orientierte seitliche Krafteinwirkung F, beispielsweise durch eine entsprechende Seitwärtsbewegung eines Benutzers des Bürostuhls 1, zu einer seitlichen Neigung oder Verkippung der Rückenlehne 4, im gezeigten Ausführungsbeispiel, d. h. in den 2b und 3b in y-Richtung nach rechts. Die Seitwärtsneigung der Rückenlehne 4 findet im wesentlichen in der yz-Ebene statt, wobei insbesondere in Folge der V-förmigen Anordnung der Trägerarme 4a, 4b und deren starre Anbindung an den Sitzträger 3 sowie an die Rückenlehnen 4 vermittels der Verbindungselemente 10 bzw. 9 mit der Verkippung oder Neigung ein Verdrehen der Rückenlehne 4 um eine zwischen den Verbindungselementen 9, 10 befindliche (virtuelle) Drehachse 11 einhergeht.
-
Die Trägerarme 4a, 4b erstrecken sich auch in Richtung x auf die Sitzfläche 6 hin V- bzw. trapezförmig. Die Trägerarme 4a, 4b verlaufen dabei in Richtung x auf die Sitzfläche 6 in einem spitzen Neigungs- oder Trapezwinkel α aufeinander zu. Bezogen auf das dargestellt karthesisches Koordinatensystem liegt die Sitzfläche 6 in der xy-Ebene und die Rückenlehne 5 erstreckt sich demnach in z-Richtung. Somit verläuft die Armlänge l (2a) der Tragarme 4a, 4b in z-Richtung und die Armdicke d (2b) der Tragarme 4a, 4b in y-Richtung, während die Armbreite b (3a) der Tragarme 4a, 4b in x-Richtung orientiert ist.
-
In der in den 3a und 3b gezeigten Aufsicht ist erkennbar, dass die Trägerarme 4a, 4b – bezogen auf eine zwischen diesen verlaufende Mittensenkrechte S zur Normalen N der Sitzfläche 6 – im Winkel α aufeinander zu verlaufen.
-
Die Armbreite b der Trägerarme 4a, 4b ist größer als deren Armdicke d1, d2. Hierdurch wird erzielt beziehungsweise ist sichergestellt, dass in Folg einer lateralen Kraftwirkung F stets eine Biegung der Tragarme 4a, 4b lediglich in y-Richtung, nicht jedoch in x-Richtung erfolgt.
-
Der V-förmige Verlauf der Trägerarme 4a, 4b entlang deren Armbreite b zur Sitzfläche 6 hin führt zu einer durch den Bewegungspfeil P in 3b angedeuteten Kreisbewegung der Rückenlehne 5 in Folge der seitwärts gerichteten Kraft oder Krafteinwirkung F. Der beispielsweise an die Bogenkontur der Rückenlehne 5 bzw. der dieser zugewandten Sitzflächenkante K angepasste Radius ist derart, dass sich die seitwärts verschiebende oder kippende Rückenlehne 5 zumindest nicht spürbar in die Sitzfläche 6 hin- oder von dieser wegläuft.
-
Die Ausführungsform des Lehnenträgers 4 bei der in den 4a und 4b gezeigten Variante des Bürostuhls 1 unterscheidet sich von derjenigen nach den 2a bzw. 2b durch eine gelenkige Anbindung der Trägerarme 4a, 4b an die Rückenlehne 5 bzw. an das lehnenseitige Verbindungselement 9. Hierzu sind die Trägerenden 9a, 9b der Trägerarme 4a, 4b mit dem lehnenseitigen Verbindungselement 9 über Drehgelenke 12a bzw. 12b verbunden. Die sitzseitige Anbindung der Trägerarme 4a, 4b über deren einstückige oder stoffschlüssige Verbindung deren Trägerenden 10a bzw. 10b mit dem sitzseitigen Verbindungselement 10 entspricht der Ausführungsform nach den 2a und 2b. Demnach sind auch bei der Variante nach den 4a bzw. 4b die Trägerarme 4a, 4b des Lehnenträgers 4 wiederum zumindest insoweit biegeelastisch, zumindest im sitzseitigen Anwendungsbereich., d. h. in der Verbindung mit dem sitzseitigen Verbindungselement 10.
-
Bei der Variante gemäß den 5a und 5b sind die Trägerarme 4a, 4b des Lehnenträgers 4 sowohl lehnenseitig als auch sitzseitig über Drehgelenke 12a, 12b und 13a, 13b an die Rückenlehne 5 bzw. an das dortige Verbindungselement 9 sowie an den Sitzträger 3 bzw. das dortige Verbindungselement 10 angebunden. Bei dieser Variante können starre, d. h. biegesteife Trägerarme 4a, 4b verwendet werden.
-
Die Funktionsweise und Neigungs- bzw. Kippbewegung der Rückenlehne 5 in Folge einer in Horizontalrichtung y wirkenden Kraft entspricht dem Bewegungsverlauf der in den 2a und 2b sowie 4a und 4b dargestellten Varianten.
-
Die 6a bis 6d zeigen in vereinfachten Schnittdarstellungen den Aufbau einer bevorzugten Ausführungsform der Sitzfläche bzw. des Sitzes 6 mit einer nachfolgend als Sitzschale bezeichneten Auflageschale 6a und einer Bespannung 6b. Die Sitzschale 6a ist über ein Mittelstück 14 mittelbar oder unmittelbar am Sitzträger 3 fixiert. An das Mittelstück 14 schließt sich in Horizontalrichtung y jeweils ein Bogenarm 15 bzw. eine Bogenrippe 16 an. Die Bogenrippen 16 können sich zu ihrem jeweiligen Freiende hin verjüngen, dessen Abstand zu dem Mittelstück 14 am größten ist. Die Bogenrippen 16 sind mit ihren Freienden in z-Richtung aufgestellt Mit anderen Worten weisen die Bogenrippen 16 freiendseitig in Vertikalrichtung z einen Abstand zum Mittelstück 14 auf. Freiendseitig ist an die Bogenrippen 16 die Bespannung 6b angebunden, die das Mittelstück 14 überspannt. Die Bespannung 6b besteht aus einem nicht dehnbaren oder zumindest vergleichsweise schwer dehnbarem Material. Die nachfolgend als Sitzbespannung bezeichnete Bespannung 6b dient als Sitzbereich des Sitzmöbels bzw. Bürostuhls 1. Die bogenförmige Sitzschale 6a mit und ohne Sitzbespannung 6b ist in den 7 bis 10 vergleichswiese detailliert dargestellt.
-
In 6b ist eine Belastung der Bespannung 6b nach unten dargestellt, also eine Belastung entlang der z-Richtung auf das Mittelstück 14 zu. Die Belastung erfolgt hierbei mittig in y-Richtung. Die Bespannung 6b wird nach unten hin ausgewölbt (ausgebeult). Aufgrund der mangelnden oder zumindest gegenüber der Auflageschale vergleichsweise geringen Dehnbarkeit der Bespannung 6b werden die flexiblen Bogenrippen 16 und speziell deren Freienden nach oben und auf das Mittelstück 14 zu gebogen. Aufgrund der Elastizität der Bogenrippen 16 wirkt eine Kraft gegen deren Verbiegung und somit gegen die Belastung. Falls die Belastung von einem Benutzer erzeugt wird, stellt sich eine federnde Wirkung ein, da die Belastung in Folge einer üblicherweise zumindest teilweisen Bewegung des Benutzers in der Regel nicht konstant ist. Dies wird von dem Benutzer als angenehm empfunden.
-
Im Vergleich zu 6b sind in den 6c und 6d eine Belastungen dargestellt, die entlang der y-Richtung nicht mehr mittig, sondern beispielsweise weiter links bzw. nach rechts erfolgt. Die linke oder rechte Bogenrippe 16 wird nicht aufgestellt, sondern nach unten gebogen, falls die Belastung vergleichsweise groß ist oder vergleichsweise weit links bzw. rechts erfolgt. Damit eine derartige Verbiegung im Normalfall nicht oder nur vergleichsweise selten stattfindet, ist die Steifigkeit der Bogenrippen 16 vergleichsweise groß und auf das Gewicht des Benutzers angepasst.
-
Dahingegen wird die rechte bzw. linke Bogenrippe 16 vergleichsweise stark aufgestellt. Aufgrund dieser Asymmetrie der Verbiegung der Bogenrippen 16 wird die Bespannung 6b ebenfalls asymmetrisch eingewölbt, so dass mittels der Bespannung 6b eine Art Gefälle gebildet ist. Der Benutzer wird, falls die einseitige Belastung ungewollt war, dazu bewegt, selbstständig seine Sitzposition wieder derart zu verändern, dass die Belastung im Wesentlichen mittig zwischen den Bogenrippen 16 erfolgt, wie in 6b dargestellt. Ebenso ist es dem Benutzer ermöglicht, falls es diesem angenehm ist, eine Sitzposition mit einer nicht symmetrischen Belastung der Bespannung 6b einzunehmen. Hierfür muss der Benutzer keine Einstellung an dem Sitzmöbel 1 vornehmen. Deswegen können verschiedene Benutzer mit unterschiedlichen Sitzvorlieben das Sitzmöbel 1 verwenden, ohne dass zwischen deren jeweiliger Benutzung eine Einstellung des Sitzmöbels 1 verändert werden müsste.
-
Aufgrund der Reaktion der Bogenrippen 16 einerseits sowie der hiermit verbundenen Neigung der Rückenlehne 5 andererseits empfindet der Benutzer einen hohen Sitzkomfort, da weder an der sich neigenden Rückenlehne 5 noch am sich verformenden Sitz 6 harte Widerstände oder Kanten spürbar sind. Vielmehr wird der Benutzer aufgrund der von den Bogenrippen 15 aufgebrachten Kraft dazu verleitet, fortlaufend seine Sitzposition zumindest teilweise zu verändern, wobei die Rückenlehne 5 diesen Positionswechseln stets folgt.
-
Alternativ kann es sich bei dem in 6a bis 6d gezeigten vereinfachten Aufbau auch um eine nachfolgend als Lehnenschale bezeichnete Anlageschale 5a mit einer Bespannung 5b der Rückenlehne 5 handeln, wie diese in den 7 bis 10 vergleichsweise detailliert dargestellt ist. Die Anlageschale 5a weist wiederum Bogenrippen 16 auf. Die Bogenrippen 16 der Rückenlehenschale 5a sind mit ihren Freienden in x-Richtung aufgestellt. Freiendseitig ist an die Bogenrippen 16 die nachfolgend als Lehnenbespannung bezeichnete Bespannung 5b angebunden. Die Lehnenbespannung 5b besteht wiederum aus einem nicht dehnbaren oder zumindest vergleichsweise schwer dehnbarem Material.
-
Die 7 bis 10 zeigen in unterschiedlichen Ansichten eine bevorzugte, konstruktiv vergleichsweise detaillierte Darstellung des Stuhls 1 ohne (7 und 8) und mit Bespannung 5b, 6b (9 und 10). Wie aus 7 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, weist die Auflage- oder Sitzschale 6a eine zentrale Aussparung auf, die schalenbodenseitig eine Sitzöffnung 17 ausbildet.
-
In die Sitzschale 6a sind schalenumfangsseitig ausmündende und sich zur Sitzöffnung 17 hin erstreckende Schlitze 18 eingebracht. Zwischen zwei dieser Schlitze 18 ist dann jeweils eine Bogenrippe 16 gebildet. Auf gegenüberliegenden Sitz- oder Schalenseiten sind zwei Bogenrippen 16 diametral gegenüberliegend angeordnet. Stirn- oder vorderseitig sind in die Sitzschale 6a ebenfalls Schlitze 18 eingebracht, wobei zwischen zwei Schlitzen 18 wiederum eine Bogenrippe 16 gebildet ist. Die der Rückenlehne 5 zugewandte Sitzschalenrückseite ist ungeschlitzt und somit gegenüber der geschlitzen Sitzschalenvorderseite vergleichsweise starr.
-
An die Sitzöffnung 17 der Auflageschale 6a sind seitlich Stützstege 17a, 17b angebunden, die sich in Vertikalrichtung z nach unten zu einem im Wesentlichen horizontalen L-Schenkel 4c des Lehnenträgers 4 erstrecken. Der Lehnenträger 4 ist hierzu L-förmig mit einem im Wesentlichen vertikalen, die Trägerarme 4a, 4b ausbildenden L-Schenkel und mit dem horizontalen L-Schenkel 4c ausgebildet, der sich unterhalb der Sitzfläche 6 in x-Richtung erstreckt. Die Stützstege 17a, 17b sind im der Rückenlehne 5 abgewandten vorderen Bereich der Sitzöffnung 17 an den horizontalen L-Schenkel 4c vorzugsweise gelenkig angebunden.
-
Analog zur Sitzschale 6a ist auch die Lehnenschale 5a der Rückenlehne 5 schalenumfangsseitig mit Schlitzen 18 versehen, die an den Schalenkanten ausmünden und sich zu einer zentralen Aussparung bzw. Lehnenöffnung 19 hin erstrecken. Zwischen wiederum zwei Schlitzen 18 ist eine Bogenrippe 16 gebildet. Ebenso wie bei der Sitzschale 6a sind auch bei der Lehnenschale 5a zwei Bogenrippen 16 diametral gegenüberliegend angeordnet. Während die Schalenoberseite der Lehnenschale 5a wiederum mit Schlitzen 18 versehen ist, ist die der Schalenrückseite der Sitzschale 6a zugewandte Lehnenunterseite der Lehnenschale 5a ungeschlitzt.
-
Wie aus den 8 und 10 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, flankieren die V-förmig verlaufenden Trägerarme 4a, 4b sowie das lehnenseitige Verbindungselement 9 die Lehnenöffnung 19 praktisch dreiseitig. Das sitzseitige Verbindungselement 10 befindet sich an einer Kreuzungsstelle des im Wesentlichen horizontalen L-Schenkels 4c des Lehnenträgers 4. Dort sind in y-Richtung verlaufende Armlehnenträger 20a, 20b angebunden, an die in z-Richtung verstellbare Armlehnen 21 gehalten sind. Eine Neigung der Rückenlehne 5 führt demnach auch zu einer entsprechenden Neigung der Armlehnen 21.
-
Wie aus den 9 und 10 ersichtlich ist, ist die Sitzbespannung 6b an der Sitzschale 6a um die Schalenaußenkanten umlaufend unter Bildung einer die Sitzschale 6a schalenunterseitig umgreifenden Bespannungs- oder Umlegekante 22 mit einer ausreichenden Zugspannung herumgeführt und somit an der Sitzschale 6a zuverlässig gehalten. Analog ist die Lehnenbespannung 5b unter vollständiger Überdeckung der Lehnenschale 5a um deren Schalenaußenkante umlaufend unter Bildung einer Bespannungs- bzw. Umlegekante 23 aufgespannt, die die Lehnenschale 5a lehnenrückseitig umgreift.
-
Während die Sitzschale 6a und die Lehnenschale 5a vorzugsweise aus einem biegeelastischen Kunststoff gefertigt sind, besteht die Sitzbespannung 6b und die Lehnenbespannung 5b geeigneterweise aus einem nicht dehnbaren, jedoch ausreichend biegsamen Gewebematerial. Die Trägerarme 4a, 4b sowie das lehnenseitige Verbindungselement 9 sind zweckmäßigerweise an die Lehnenschale 5a angeformt. Dabei erstreckt sich die Anformung der Trägerarme 4a, 4b ausgehend von dem lehnenseitigen Verbindungselement 9 nur über einen Teil der Armlänge der Trägerarme 4a, 4b. Der entsprechende Anformungsbereich B der Trägerarme 4a, 4b an die Lehnenschale 5a beträgt etwa ein Drittel bis der halben, sich in Vertikal- oder z-Richtung erstreckenden Armlänge der Trägerarme 4a, 4b.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Sitzmöbel/Bürostuhl
- 2
- Standfuß/Fußkreuz
- 3
- Sitzträger
- 4
- Lehnenträger
- 4a, 4b
- Trägerarm
- 4c
- horizontaler L-Schenkel
- 5
- Rückenlehne
- 5a
- Anlage-/Lehnenschale
- 5b
- Lehnenbespannung
- 6
- Sitzfläche
- 6a
- Auflage-/Sitzschale
- 6b
- Sitzbespannung
- 7
- Arm
- 8
- Stuhlrolle
- 9
- lehnenseitiges Verbindungselement
- 9a, b
- lehnenseitiges Trägerende
- 10
- sitzseitiges Verbindungselement
- 10a, b
- sitzseitiges Trägerende
- 11
- (virtuelle) Drehachse
- 12a, b
- lehnenseitiges Drehgelenk
- 13a, b
- sitzseitiges Drehgelenk
- 14
- Mittelstück
- 15
- Bogenrippe
- 16
- Bogenrippe
- 17
- Sitzöffnung
- 17a, b
- Stützsteg
- 18
- Schlitz
- 19
- Lehnenöffnung
- 20a, b
- Armlehnenträger
- 21
- Armlehne
- 22, 23
- Bespannungs-/Umlegekante
- a1
- sitzseitiger Abstand
- a2
- lehnenseitiger Abstand
- b
- Trägerarmbreite
- d
- Trägerarmdicke
- d1
- sitzseitige Trägerarmdicke
- d2
- lehnenseitige Trägerarmdicke
- l
- Trägerarmlänge
- B
- Anformungsbereich
- F
- Krafteinwirkung
- K
- Sitzflächenkante
- N
- Sitzflächennormale
- S
- Mittensenkrechte
- α
- Neigungs-/Trapezwinkel
- y
- Horizontalrichtung
- z
- Vertikalrichtung