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Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, insbesondere einen Bürostuhl, mit einem Sitzträger für ein Sitzteil und mit einem Lehenträger für eine Rückenlehne. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Rückenlehne für ein solches Sitzmöbel.
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Die Lordose ist die natürliche bauchwärtige Krümmung der Lendenwirbelsäule. Eine Lordosenstütze ist ein Element an einem Sitzmöbel, welches die Lendenwirbelsäule einer auf dem Sitzmöbel sitzenden Person im Bereich der Lordose unterstützt. Bei einem längeren (aufrechten) Sitzen kann die Muskulatur der Lendenwirbelsäule ermüden, wobei eine Lordosenstütze hilft, die natürliche Haltung der Lordose zu bewahren. Die Lordosenstütze ist hierbei zweckmäßigerweise im Bereich der Lordose an einem Lehnenträger der Rückenlehne angeordnet.
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Derartige Lordosenstützen finden daher vor allem Anwendung bei solchen Sitzmöbeln, auf welchen Personen oftmals für eine lange Zeitdauer ununterbrochen sitzen, wie beispielsweise Bürostühle. Um eine Anpassung an unterschiedliche Personen und/oder Sitzsituationen zu ermöglichen, sind solche Lordosenstützen häufig mittels einer Verstellvorrichtung vertikal (höhen-)verstellbar oder verschiebbar an der Rückenlehne beziehungsweise an einem Lehnenträger angeordnet.
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In der Regel ermöglicht ein Bürostuhl einer darauf sitzenden Person oder einem Benutzer die Dynamik des Sitzens wesentlich zu beeinflussen. Im Gegensatz zu einem starren Stuhl, welcher lediglich ein statisches beziehungsweise bewegungsloses Sitzen ermöglicht, wird bei einem Bürostuhl aufgrund der integrierten Mechaniken und Anpassungsmöglichkeiten ein sogenanntes dynamisches Sitzen gefördert. Das dynamische oder bewegte Sitzen bewirkt insbesondere eine variable Belastung der Rückenmuskulatur, wodurch Verspannungen, Ermüdungen sowie Rückenbeschwerden in Folge längerer Sitzdauern reduziert oder vollständig vermieden werden können.
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Hierzu sind beispielsweise Bürostuhle mit einem beweglichen Sitzteil und mit einer beweglichen Rückenlehne möglich, wobei das Sitzteil und die Rückenlehne mittels einer sogenannten Synchronmechanik gekoppelt sind. Die Synchronmechanik ermöglicht eine synchrone Bewegung des Sitzteils beziehungsweise der Sitzfläche und der Rückenlehne zueinander, wenn die Rückenlehne aus einer im Wesentlichen vertikalen Aufrechtposition (Ausgangsposition) in Folge einer Krafteinwirkung vermittels des Benutzers nach hinten geneigt wird. Die dadurch ermöglichte Schwenk- oder Kippbewegung beschränkt sich bei derartigen Synchronmechaniken in der Regel auf eine Vorwärts- und Rückwärtsneigung (Wippmechanik).
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Weiterhin sind Bürostühle denkbar, welche zusätzlich zu einer derartigen Synchronmechanik für eine Vorwärts- und Rückwärtsneigung einen Verkippmechanismus für eine laterale, das bedeutet seitliche Kippbewegung der Rückenlehne aufweisen. Die Rückenlehne weist hierzu einen zumindest teilweise flexiblen Lehnenträger auf.
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Insbesondere bei Bürostühlen mit einer lateral kippbeweglichen Rückenlehne tritt hierbei das Problem auf, dass eine Lordosenstütze die Kippbeweglichkeit der Rückenlehne beziehungsweise des Lehnenträgers hinsichtlich eines dynamischen Sitzens nachteilig einschränkt. Des Weiteren ist es bei vertikal verschiebbaren Lordosenstützen möglich, dass die Verstellvorrichtung im Zuge der lateralen Verkippung des Lehnenträgers verdreht und dadurch in einer Position verklemmt, wodurch die gewünschte vertikale Verschiebbarkeit nachteilig beeinflusst wird. Dadurch ist die Anwendung von höhenverstellbaren Lordosenstützen bei Bürostühlen mit einer lateralen Kippbeweglichkeit der Rückenlehne nachteilig eingeschränkt oder kann lediglich mit unerwünscht hohem Aufwand ermöglicht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes Sitzmöbel, insbesondere einen Bürostuhl, anzugeben. Insbesondere sollen ein möglichst hoher Sitzkomfort sowie eine einfache Anpassung an unterschiedliche Sitzpositionen bei gleichzeitiger Unterstützung der Lordose eines Benutzers ermöglicht sein. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Rückenlehne für ein derartiges Sitzmöbel anzugeben.
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Hinsichtlich des Sitzmöbels wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Rückenlehne mit den Merkmalen des Anspruchs 14 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Das insbesondere als ein Bürostuhl ausgeführte Sitzmöbel weist einen Sitzträger für ein horizontales Sitzteil und einen Lehnenträger für eine vertikale Rückenlehne auf. Der beispielsweise rahmenartige oder schalenartige Lehnenträger weist zwei vertikal orientierte und horizontal zueinander beabstandete Führungsschienen einer Verstellvorrichtung auf, zwischen denen eine horizontale oder quer gerichtete Lordosenstütze angeordnet ist. Die Lordosenstütze ist hierbei mittels der Verstellvorrichtung höhenverstellbar ausgeführt, das bedeutet, vertikal verschiebbar oder verstellbar entlang der Führungsschienen angeordnet.
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Die Verstellvorrichtung weist die insbesondere in den Lehnenträger integrierten Führungsschienen und ein in die Lordosenstütze integriertes Verstellwerk auf. Das Verstellwerk ist während einer vertikalen Verschiebung der Lordosenstütze gleichlaufend entlang der Führungsschienen geführt. Dies bedeutet, dass das Verstellwerk im Zuge einer Verschiebung oder Höheneinstellung (Höhenjustage) an den beiden parallel zueinander angeordneten Führungsschienen in gleicher Art und Weise bewegt wird. Mit anderen Worten wird das Verstellwerk bei der Verschiebung im Wesentlichen synchron an beiden Führungsschienen bewegt. Dadurch wird einem Verdrehen und/oder Verklemmen der Verstellvorrichtung während eines vertikalen Verschiebens oder Verstellens vorteilhaft und einfach entgegengewirkt.
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Die Lordosenstütze ist in einer vorteilhaften Weiterbildung flexibel hinsichtlich Scherbewegungen in einer Frontalebene der Rückenlehne ausgestaltet. Mit anderen Worten ist die Lordosenstütze dazu geeignet und eingerichtet, lateralen beziehungsweise seitlichen oder seitwärts kippbeweglich gerichteten Bewegungen des Lehnenträgers beziehungsweise der Rückenlehne zu folgen. Durch diese Flexibilität oder Beweglichkeit ist die Gefahr eines Verdrehens und/oder eines Verklemmens der Verstellvorrichtung, insbesondere des Verstellwerks, bei einer insbesondere lateral kippbeweglichen Rückenlehne vorteilhaft und einfach vermieden. Dadurch ist ein besonders geeignetes Sitzmöbel realisiert. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist somit auch bei einem dynamischen Sitzen stets eine zuverlässige Unterstützung der Lordose gewährleistet.
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Die Frontalebene ist hierbei auf eine Körperachse einer auf dem Sitzmöbel sitzenden Person oder eines Benutzers bezogen. Dies bedeutet, dass die durch die Flexibilität der Lordosenstütze ausgleichbaren Scherbewegungen aus einer vertikalen Ausgangsposition (Aufrechtposition) in Richtung quer zu einer vorzugsweise ebenfalls vorgesehenen Vorwärts- und Rückwärtsneigung in einer Sagittalebene des Benutzers gerichtet sind. Dadurch ist auf konstruktiv einfache Art und Weise eine besonders einfache und zuverlässige Unterstützung der Lordose insbesondere hinsichtlich lateral verkippter Sitzpositionen realisiert, wodurch ein verbessertes dynamisches Sitzen ermöglicht ist. Dies überträgt sich in der Folge vorteilhaft auf einen erhöhten Sitzkomfort, sodass ein besonders geeignetes Sitzmöbel, insbesondere hinsichtlich längerer Sitzdauern, realisiert ist.
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Der Lehnenträger ist beispielsweise als starre oder bewegliche, (voll-)flächige Lehnenschale ausgebildet. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Lehnenträger etwa rahmenartig mit zwei vertikal orientierten Lehnenschenkel ausgeführt, in welche jeweils eine der Führungsschienen der Verstellvorrichtung integriert sind.
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In einer geeigneten Ausführung weist die Lordosenstütze zur Halterung oder Aufhängung an den Führungsschienen beziehungsweise Lehenschenkeln ein schalenartiges oder schalenförmiges Rahmengerüst auf. Dadurch ist eine sichere und zuverlässige Halterung der Lordosenstütze am Lehnenträger realisiert. Das etwa querstrebenartig zwischen den Lehnenschenkeln angeordnete und gehaltene Rahmengerüst weist zum Sitzteil hin vorzugsweise eine konkave Wölbung oder Biegung in der Transversalebene auf, sodass eine möglichst ergonomische Form realisiert ist, welche sich vorteilhaft auf den Sitzkomfort überträgt.
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In einer bevorzugten Weiterbildung weist das Rahmengerüst eine Anzahl von vorzugsweise vertikalen und/oder horizontalen Schlitzen auf, welche bewegbare Rahmenteile freistellen. Auch können schräg, winklig oder bogenförmig verlaufende Schlitze oder Ausnehmungen in das Rahmengerüst eingebracht sein. Mit anderen Worten weist das Rahmengerüst eine Anzahl von Einschnitten auf, welche bereichsweise bewegbare Rahmenteile des Rahmengerüsts erzeugen. Dies bedeutet, dass durch die eingebrachten Schlitze die Stabilität des Rahmengerüsts durch die freigestellten Rahmenteile zumindest abschnitts- oder bereichsweise reduziert wird. Dies überträgt sich in der Folge vorteilhaft auf die Flexibilität der Lordosenstütze hinsichtlich Scherbewegungen in der Frontalebene.
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Zur Gewährleistung einer zuverlässigen Lordosenunterstützung auch bei einer Sitzposition mit einem lateral verkippten Lehnenträger, ist es in einer zweckmäßigen Ausgestaltung vorgesehen, dass das Rahmengerüst entlang der Horizontalrichtung eine Anzahl von stabilisierenden Querstreben aufweist. Vorzugsweise sind die beweglich freigestellten Rahmenteile lediglich im Bereich dieser Querstreben mit dem restlichen Rahmengerüst verbunden.
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In einer vorteilhaften Ausbildung ist das Rahmengerüst zum Sitzteil hin mittels einer Stützfläche abgedeckt. Die ergonomisch geformte Stützfläche weist hierbei einen Biege- oder Wölbungsradius auf, welcher in einer Sagittalebene veränderbar ist. Mit anderen Worten weist die lordosenstützende Stützfläche vorzugsweise eine gewisse Vorwölbung auf, wobei beispielsweise eine Tiefenverstellung der Lordosenstütze vorgesehen ist, welche den Biege- oder Wölbungsradius der Stützfläche verstellbar beeinflusst. Dadurch ist der Grad einer Lordosenunterstützung der Lordosenstütze von einem Benutzer flexibel und individuell einstellbar.
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In einer möglichen Ausführung weist die Stützfläche an den gegenüberliegenden Horizontalseiten, also den entlang der Horizontalrichtung orientierten Flächenseiten, jeweils eine Anzahl von Aussparungen auf. Die Aussparungen sind hierbei vertikal vom Außenumfang her in die Stützfläche eingebracht. Zwischen zwei benachbarten Aussparungen ist somit im Wesentlichen eine in der Sagittalebene biegeelastisch verschwenkbare Lasche der Stützfläche freigestellt, sodass die Stützfläche eine etwa fischgrätenartige oder fischgrätenförmige Formgebung aufweist. Die oder jede Lasche ist somit bei einem Anlehnen oder Ansitzen eines Benutzers an der Lordosenstütze elastisch verschwenkbar. Dadurch weist die Stützfläche eine verbesserte Biegsamkeit und Flexibilität auf. In einer Ausgangsstellung ist die Stützfläche vorzugsweise in einer gewölbten Stellung gehalten, wobei durch die aufgrund der Aussparungen bewirkte Beweglichkeit eine Abflachung der Stützfläche im Zuge eines Ansitzdrucks ermöglicht. Dadurch ist eine besonders geeignete Lordosenstütze realisiert, welche sich flexibel an jede Sitzsituation anpasst und die Lordose stets zuverlässig unterstützt.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist die Verstellvorrichtung als eine Zahnstangenmechanik ausgeführt. Die Verstellvorrichtung weist hierbei jeweils eine, insbesondere in die Lehnenschenkel integrierte, Zahnschiene als Führungsschiene auf. Die Zahnschienen sind als im Wesentlichen gerade Führungselemente mit jeweils einer Anzahl von gleichmäßig beabstandeten Erhebungen (Zähnen) ausgeführt. Die Zahnschienen weisen hierbei zweckmäßigerweise eine gewisse bogenförmige Krümmung auf, welche an einen an die gekrümmte Grundform eines Rückens angepassten Verlauf des Lehnenträgers angepasst ist. Das Verstellwerk der Verstellvorrichtung weist zwei kämmend in die jeweilige Verzahnung der Führungs- oder Zahnschienen eingreifende Zahnräder auf, welche mittels einer entlang der Horizontalrichtung verlaufenden Führungswelle miteinander gekoppelt beziehungsweise wirkverbunden sind. Durch die Führungswelle wird die gleichlaufende Führung der Zahnräder entlang der Zahn- beziehungsweise Führungsschienen bei einem vertikalen Verschieben gewährleistet. Dadurch ist auf konstruktiv einfache Art und Weise eine zuverlässige Höhenverstellung der Lordosenstütze mittels der Verstellvorrichtung realisiert.
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In einer denkbaren Ausgestaltung ist die Führungswelle an den den Lehnenschenkeln zugewandten Stirnseiten mit jeweils einem Wellenzapfen ausgeführt, welcher formschlüssig mit einer zentralen, komplementären Aufnahme des jeweiligen Zahnrads gefügt ist. Dadurch ist eine aufwandsarme und kostengünstige Befestigung der Zahnräder mit der Führungswelle realisiert.
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Zum Zwecke einer verbesserten Laufeigenschaft des Verstellwerks entlang der Führungsschienen weisen die Zahnräder in einer geeigneten Ausführung zentral jeweils einen stirnseitig emporstehen Lagerfortsatz (Lagerzapfen) auf, welcher zur Drehlagerung des Verstellwerks drehbeweglich oder rotierbar in einer Aufnahme der Lordosenstütze, insbesondere des Rahmengerüstes, einliegt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Lordosenstütze, insbesondere das Rahmengerüst, eine Führungsnut für die Führungswelle aufweist. Die Führungsnut ist hierbei beispielsweise rückseitig, also an der der Sitzfläche abgewandten Rückseite, in die Lordosenstütze beziehungsweise in das Rahmengerüst eingebracht. Dadurch ist eine zuverlässige Führung und Halterung für das Verstellwerk realisiert.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung ist die Führungswelle als ein biegeelastischer Draht ausgeführt. Insbesondere ist die Führungswelle hierbei als ein Federdraht ausgeführt. Zusätzlich zur Biegeelastizität weist der Draht geeigneterweise eine Torsionselastizität auf. Dadurch ist ein besonders geeignetes und eingerichtetes Verstellwerk hinsichtlich der flexiblen Ausführung der Lordosenstütze realisiert.
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Bei einem lateral gekippten oder geneigten Lehnenträger, also einer Scherbewegung der Lordosenstütze in der Frontalebene, ist es durch die biege- und/oder torsionselastische Ausführung der Führungswelle denkbar, dass diese zwischen den Aufhängepunkten an den Führungsschienen etwa S-förmig verformt ist. Aufgrund der Elastizität treten hierbei Rückstellkräfte auf, welche die Lordosenstütze beziehungsweise die Führungswelle in die Ausgangsposition zurück drängen. In einem derartig lateral geneigten Zustand der Rückenlehne ist es beispielsweise denkbar, dass die Zahnräder des Verstellwerks aufgrund der Torsionselastizität der Führungswelle gegenläufig zueinander entlang der jeweiligen Führungsschiene bewegt sind, wobei das Verstellwerk im nicht geneigten Zustand selbsttätig zurück in die gleichläufig positionierte Ausgangsposition bewegt wird.
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Die erfindungsgemäße Rückenlehne ist für ein Sitzmöbel, beispielsweise für einen Bürostuhl, geeignet und eingerichtet. Die Rückenlehne weist hierbei einen Lehnenträger mit zwei vertikal orientierten Lehnenschenkeln auf, zwischen denen eine mittels einer Verstellvorrichtung vertikal verschiebbare Lordosenstütze angeordnet ist. Die Verstellvorrichtung ist mit jeweils einer in die Lehnenschenkel integrierten Führungsschiene und mit einem in die Lordosenstütze integrierten Verstellwerk ausgeführt. Das Verstellwerk ist hierbei während einer vertikalen Verschiebung oder Höhenverstellung der Lordosenstütze gleichlaufend entlang der Führungsschienen geführt. Die Lordosenstütze ist flexibel hinsichtlich Scherbewegungen in einer Frontalebene der Rückenlehne ausgestaltet. Dadurch ist eine besonders geeignete Rückenlehne für ein Sitzmöbel realisiert.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 bis 4 einen Bürostuhl mit einem Sitzteil und mit einem Lehnenträger in unterschiedlichen perspektivischen Darstellungen,
- 5 in perspektivischer Darstellung den Lehnenträger mit einer höhenverstellbaren Lordosenstütze,
- 6 in perspektivischer Darstellung die Lordosenstütze,
- 7 die Lordosenstütze in einer Explosionsdarstellung,
- 8 in Explosionsdarstellung ausschnittsweise eine Verstellvorrichtung zur Höhenverstellung der Lordosenstütze,
- 9 in perspektivischer Darstellung ausschnittsweise die Verstellvorrichtung in einem teilweise montierten Zustand,
- 10a bis 10c ein am Lehnenträger befestigbares Rahmengerüst der Lordosenstütze in unterschiedlichen perspektivischen Darstellungen, und
- 11 in perspektivischer Darstellung mit Blick auf eine Rückseite eine Stützfläche der Lordosenstütze.
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das in den 1 bis 4 dargestellte Sitzmöbel 2 ist insbesondere als ein Bürostuhl ausgeführt. Das Sitzmöbel weist einen fest mit einem Standfuß (Fußkreuz) 4 gekoppelten Sitzträger 6 auf, welcher mittels eines Lehnenträgers 8 mit einer Rückenlehne 10 gekoppelt ist. In den Sitzträger 6 ist vorzugsweise eine sogenannte Synchronmechanik integriert, welche eine synchrone Bewegung eines auf dem Sitzträger 6 angeordneten Sitzteils (Sitz, Sitzfläche) 12 mit der Rückenlehne 10 ausführt, wenn diese aus der dargestellten vertikalen Ausgangsposition (Aufrechtposition) in eine nach hinten geneigte Position ausgelenkt wird. Die Rückenlehne 10 ist beispielsweise mit einer auf dem Lehnenträger 8 angebrachten Netzbespannung oder einem Rücken- beziehungsweise Lehnenpolster ausgeführt.
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Der Sitzträger 6 und damit das Sitzteil 12 sowie die über den Lehnenträger 8 mit dem Sitzträger 6 verbundene Rückenlehne 10 sind mit dem Standfuß 4, welcher in diesem Ausführungsbeispiels fünf radial verlaufende Arme 14 mit endseitig schwenkbar befestigten Stuhlrollen 16 aufweist, drehbar verbunden beziehungsweise gekoppelt. In den Figuren sind die Arme 14 und die Stuhlrollen 16 lediglich beispielhaft mit Bezugszeichen versehen.
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Die 3 zeigt das Sitzmöbel beziehungsweise den Bürostuhl 2 in einer Rückansicht mit Blick auf eine Frontal- oder yz-Ebene F, wobei ein entsprechendes kartesisches Koordinatensystem eine zu der Sitzfläche des Sitzteils 12 parallele xy-Ebene beziehungsweise Transversalebene T und eine zu der Ausgangsposition der Rückenlehne 10 parallele z-Achse aufweist. Die x-Achse ist hierbei im Wesentlichen entlang der Längsseiten der Sitzfläche und die y-Achse im Wesentlichen entlang der Breitseiten der Sitzfläche des Sitzteils 12 orientiert. Die z-Achse ist nachfolgend auch als Vertikalrichtung und die y-Achse auch als Horizontalrichtung bezeichnet.
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Die 4 zeigt das Sitzmöbel beziehungsweise den Bürostuhl 2 in einer Seitenansicht mit Blick auf eine Sagittal- oder xz-Ebene S. Wie in dieser Seitenansicht der 4 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, weist der Lehnenträger 8 der Rückenlehne 10 in einer Projektion auf die Sagittalebene S im Wesentlichen eine L-förmige Querschnittsform auf. Ein entlang der x-Achse gerichteter, horizontaler Haltearm 18 des Lehnenträgers 8 erstreckt sich hierbei unterhalb des Sitzteils 12 und ist an dem Sitzträger 6 gelenkig befestigt.
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In dem in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an den Sitzträger 6 des Bürostuhls 2 zwei Armlehnen 20 befestigt, welche dem Sitzteil 12 seitlich in vertikaler Richtung emporstehen.
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Der in 5 einzeln dargestellte, rahmenartige Lehnenträger 8 weist in dieser Ausführungsform in einer Projektion auf die Frontalebene F im Wesentlichen eine U-Form auf. Der Lehnenträger 8 umfasst hierbei zwei in der Ausgansposition entlang der z-Achse orientierte vertikale U-Schenkel, nachfolgend als Lehnenschenkel (Vertikalschenkel) 22 bezeichnet, und einen entlang der y-Achse gerichteten, oberen horizontalen U-Schenkel oder Lehnenschenkel (Horizontalschenkel) 24. Die Lehnenschenkel 22, 24 des Lehnenträgers 8 bilden hierbei im Wesentlichen einen Befestigungs- oder Tragrahmen für die daran anbringbare oder angebrachte Polsterung beziehungsweise Bespannung der Rückenlehne 10.
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Die Haltearme 18 und die Lehnenschenkel 22, 24 bilden einteilig, also einstückig oder monolithisch, den Lehnenträger 8. Der Lehnenträger 8 weist hierbei eine zum Sitzteil 12 verbreiterte Anlagefläche 26, insbesondere für die Polsterung der Rückenlehne 10, auf. Durch die verbreiterte Anlagefläche 26 weisen die Haltearme 18 und die Lehnenschenkel 22, 24 im Querschnitt eine vergleichsweise geringe Dicke auf. Der Lehnenträger 8 ist vorzugsweise aus einem biegeelastischen Federstahl- oder Kunststoffmaterial hergestellt, wobei die vergleichsweise geringe Materialdicke der Haltearme 18 und der Lehnenschenkel 22, 24 eine hohe biegeelastische Verformbarkeit ermöglicht, welche einer lateralen Kippbeweglichkeit der Rückenlehne 10 zuträglich ist.
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Aufgrund des U-förmigen Verlaufs der Lehnenschenkel 22, 24 entlang der durch die Schenkelbreite definierte Anlagefläche 26 auf das Sitzteil 12 zu bewegt sich die Rückenlehne 10 in Folge einer seitwärts beziehungsweise lateral gerichteten Kraft auf einer Kreisbahn beziehungsweise entlang eines Kreisbogens parallel zur Frontalebene F. Der Radius dieser kreisbogenförmigen Lehnenbewegung, der an die Bogenkontur der der Rückenlehne 10 zugewandten Sitzteilkante angepasst sein kann, ist derart eingestellt, bemessen oder ausgelegt, dass die sich seitwärts neigende Rückenlehne 10 weder in das Sitzteil 12 spürbar hineinläuft, noch sich von dieser spürbar wegbewegt.
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Wie in der perspektivischen Darstellung der 5 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, weist die Rückenlehne 10 beziehungsweise der Lehnenträger 8 eine horizontale Lordosenstütze 28 auf. Die Lordosenstütze 28 ist hierbei quer zu den Lehnenschenkeln 22 verlaufend angeordnet. Mit anderen Worten ist die Lordosenstütze 28 im Wesentlichen parallel zu dem Lehnenschenkel 24 angeordnet.
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Die Lordosenstütze 28 ist höhenverstellbar an dem Lehnenträger 8 angeordnet. Dies bedeutet, dass die Lordosenstütze 28 mittels einer Verstellvorrichtung 30 zumindest abschnittsweise entlang den Lehnenschenkeln 22 vertikal, also entlang der z-Achse, verschiebbar ist.
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Nachfolgend ist der Aufbau der Lordosenstütze 28 und der Verstellvorrichtung 30 anhand der 6 bis 11 näher erläutert.
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Die Lordosenstütze 28 und die Verstellvorrichtung 30 sind in der 6 vergrößert in einem montierten Zustand an dem Lehnenträger 8 dargestellt. Die 7 und die 8 zeigt die Lordosenstütze 28 und die Verstellvorrichtung 30 anhand einer Explosionsdarstellung in einem teilweise auseinandergenommenen Zustand. Wie insbesondere in der 8 ersichtlich, weist die Verstellvorrichtung 30 zwei jeweils in einen Lehnenschenkel 22 integrierte Führungsschienen 32 auf. Die Führungsschienen 32 sind hierbei als vertikal gerichtete, im Wesentlichen gerade geführte Zahnstangen ausgebildet. Die Führungsschienen 32 sind an den Lehnenschenkeln 22 im Bereich einer Lordose einer auf dem Sitzmöbel 2 sitzenden Person angeordnet.
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Die Länge der Führungsschienen 32 entlang der z-Achse oder Vertikalrichtung entspricht hierbei dem möglichen Verschiebe- oder Verstellweg im Zuge einer Höhenjustage der Lordosenstütze 28. Die Führungsschienen 32 sind in den jeweiligen Lehnenschenkel 22 integriert, beispielsweise einstückig, also einteilig oder monolithisch, mit in den Lehnenschenkel 22 eingebracht.
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Die Verstellvorrichtung 30 weist weiterhin ein Verstellwerk 34 auf, welches im Montagezustand in die Lordosenstütze 28 integriert ist. Das Verstellwerk 34 weist zwei Zahnräder 36 auf, welche mittels einer Führungswelle 38 miteinander wirkverbunden sind. Die Zahnräder 36 weisen eine Außenverzahnung auf, welche im Montagezustand kämmend in die Zahnung der jeweiligen Führungsschiene 32 eingreift.
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Die Führungswelle 38 ist als ein biege- und torsionselastischer Federdraht aus Federstahl ausgeführt, welcher stirnseitig formschlüssig mit den Zahnrädern 36 gefügt ist. Hierzu weist die Führungswelle 38 einerseits stirnseitige Wellenfortsätze oder Wellenzapfen 40 auf, welche im Fügezustand in eine komplementär geformte Aufnahme 42 eingreifen. Die Aufnahme 42 ist zentral in das jeweilige Zahnrad 36 eingebracht.
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Zur zuverlässigen und geradlinigen Führung der Zahnräder 36 entlang der Führungsschienen 32 sind die Führungsscheinen 32 einerseits in einer gestuften Aufnahme 43 der Lehnenschenkel 22 angeordnet. Andererseits sitzt das Verstellwerk 34 im Bereich der Zahnräder 36 in einem Führungsstein 44 der Lordosenstütze 28 ein.
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Der Führungsstein 44 weist hierbei eine fensterartige Aussparung 46 auf, durch welche das Zahnrad 36, wie in 9 dargestellt, zumindest teilweise hindurchgreift. An die Aussparung 46 ist horizontal einerseits eine Führungsnut 48 als Vertiefung in den Führungsstein 44 eingebracht, in welcher die Führungswelle 38 zumindest im stirnseitigen Endbereich abschnittsweise geführt einliegt. Gegenüberliegend zur Führungsnut 48 ist eine Teilaufnahme 50 eingebracht, in welcher ein zylindrischer Lagerfortsatz oder Lagerzapfen 52 des Zahnrads 36 drehbeweglich einliegt.
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Die Teilaufnahme 50 weist eine etwa halbkreisartige Querschnittsform auf, wobei eine jeweils korrespondierende, zweite halbkreisförmige Teilaufnahme 54 in einem Rahmengerüst 56 der Lordosenstütze 28 vorgesehen ist. Im Montagezustand sind die Teilaufnahme 50 des Führungssteins 44 und die Teilaufnahme 54 des Rahmengerüsts 56 fluchtend zueinander angeordnet, sodass eine etwa zylindrische, umfangsseitig geschlossene Aufnahme zur Drehlagerung der Lagerzapfen 52 gebildet ist.
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Der Führungsstein 44 weist rückseitig, das bedeutet an der zur Führungsschiene 32 und der gestuften Aufnahme 43 zugewandten Rückseite 58, eine komplementär zur Aufnahme 43 geformte Stufenkontur 60 auf. Im Fügezustand greifen somit die Stufenkontur 60 und die Aufnahme 43 formschlüssig ineinander (9), sodass der Führungsstein 44 - und dadurch das Verstellwerk 34 - gegen ein laterales oder seitliches Hinausgleiten aus der Führungsschiene 32 beziehungsweise der Aufnahme 43 gesichert ist. Mit anderen Worten wird mittels der Stufenkontur 60 ein Hinausgleiten in der Frontalebene F verhindert. Dies bedeutet, dass der Führungsstein 44 lediglich linear entlang der (vertikalen) Führungsschiene 32 verschiebbar oder bewegbar ist.
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Die Lordosenstütze 28 ist mittels des Rahmengerüsts 56 an die Führungssteine 44, und somit an die Lehnenschenkel 22, gekoppelt. Mit anderen Worten ist die Lordosenstütze 28 über die Führungssteine 44 an den Lehnenschenkeln 22 gehalten oder aufgehängt.
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Das in den 10a bis 10c einzeln dargestellte Rahmengerüst 56 weist in der Frontalebene F eine etwa rechteckige Grundform auf. An den vertikal gerichteten Schmalseiten 62 des Rahmengerüsts 56 sind rechteckige Führungslaschen 64 angeformt. Die Führungslaschen 64 weisen hierbei in der Frontalebene F eine etwa deckungsgleiche Querschnittsform zu den Führungssteinen 44 auf.
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Die Führungslaschen 64 sind rückseitig, also an der den Führungssteinen 44 zugewandten Seite (10b, 10c), mit der Teilaufnahme 54 versehen. An die Teilaufnahmen 54 schließt sich eine jeweilige Zahnradaufnahme 66 an, welche fluchtend zur Aussparung 46 angeordnet ist. Zwischen den Zahnradaufnahmen 66 der beiden Führungslaschen 64 ist eine verbindende Führungsnut 68 eingebracht, welche sich entlang einer gewölbten Rückseite 70 des Rahmengerüsts 56 in Horizontalrichtung beziehungsweise entlang der y-Achse erstreckt.
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Das Verstellwerk 34 ist im Montagezustand formschlüssig im Bereich der Zahnräder 36 von den Führungssteinen 44 und den Führungslaschen 64 des Rahmengerüsts 56 eingefasst, wobei die Führungswelle 38 entlang der Führungsnut 68 an der Rückseite 70 des Rahmengerüsts 56 geführt ist. Das Rahmengerüst 56, und somit die Lordosenstütze 28, ist somit über den Eingriff der Zahnräder 36 in die Zähne der Führungsschienen 32 vertikal verschiebbar an den Lehnenschenkeln 22 gehalten. Durch die formschlüssige Verbindung der Zahnräder 36 und der torsions- und biegeelastischen Führungswelle 36 ist hierbei eine gleichlaufende, also synchrone Bewegung der Zahnräder 36 während einer vertikalen Verschiebung realisiert und gewährleistet.
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Zur Sicherung gegen ein Herausgleiten aus den Führungsschienen 32 beziehungsweise den Aufnahmen 42 in der Transversal- und Sagittalebene T beziehungsweise S weist das Rahmengerüst 56 der Lordosenstütze 28 im Bereich der Führungslaschen 64 an deren Vorderseite einen stufenförmigen Absatz 72 auf (10a). Der Absatz 72 erstreckt sich hierbei im Wesentlichen entlang der Vertikalseite der Führungslaschen 64.
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Im Montagezustand ist - wie beispielsweise in der 6 dargestellt - eine Abdeckung 74 an den Aufnahmen 42 der Lehnenschenkel 22 befestigt. Die Abdeckung 74 deckt hierbei die Aufnahmen 42 lediglich abschnittsweise in der Frontalebene F ab, sodass die Führungsschienen 32 im Wesentlichen freigestellt sind. Die Abdeckung 74 überdeckt hierbei insbesondere den durch den Absatz 72 eingezogenen Bereich der Führungslaschen 64, sodass eine formschlüssige Halterung der Führungslaschen 64 in der Sagittalebene S sowie in der Transversalebene T realisiert ist. Dadurch ist eine sichere Halterung oder Aufhängung der Lordosenstütze 28 an den Lehnenschenkel 22 des Lehnenträgers 8 realisiert.
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Das Rahmengerüst 56 ist etwa schalenförmig unter Ausbildung der gewölbten Rückseite 70 ausgeführt. Wie in der 10a ersichtlich, weist das Rahmengerüst 56 innenseitig, also dem Sitzteil 12 zugewandt, drei rippenartige Querstege oder Querstreben 76a, 76b auf. Die Querstreben 76a, 76b verlaufen hierbei horizontal zwischen den Schmalseiten 62 und sind vertikal zueinander beabstandet angeordnet. Die mittlere Querstrebe 76b verläuft entlang der Führungsnut 68, sodass eine möglichst stabile und zuverlässige Halterung für die Führungswelle 38 des Verstellwerks 34 gewährleistet ist.
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Wie insbesondere in den rückseitigen Ansichten der 10b und 10c ersichtlich, weist die Schale des Rahmengerüsts 56 eine Anzahl von vertikal und horizontal verlaufenden Schlitzen 78a, 78b, 80 auf, welche vier bewegbare Rahmenteile 82 sowie einen zentralen, vertikal gerichteten Rücken 84 freistellen. Die Rahmenteile 82 sind hierbei jeweils lediglich entlang der jeweiligen Querstrebe 76a an den Schmalseiten 62 und dem Rücken 84 gehalten, und ansonsten durch die Schlitze 78a, 78b und 80 segmentartig freigestellt.
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Jedes Rahmenteil 82 ist hierbei durch zwei Schlitze 78a, 78b und einen Schlitz 80 aus dem Rahmengerüst 56 freigestellt. Die Schlitze 78a, 78b sind in der Frontalebene F mit einem etwa L-förmigen Verlauf ausgeführt. Die Schlitze 80 weisen in der Frontalebene F einen doppelt-U-förmigen Verlauf auf, wobei die vertikalen U-Schenkel horizontal entlang der horizontalen L-Schenkel der Schlitze 78a, 78b orientiert sind, und wobei die der Querstrebe 76b zugewandten vertikalen U-Schenkel ineinander übergehen.
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Jedes Rahmenteil 82 weist einerseits einen Schlitz 78a auf, dessen vertikaler L-Schenkel entlang der Schmalseite 62 verläuft und zur Querstrebe 76a hin horizontal in Richtung des Rückens 84 abknickt. Die Rahmenteile 82 weisen andererseits einen Schlitz 78b auf, dessen vertikaler L-Schenkel entlang des Rückens 84 verläuft und zur Querstrebe 76a hin horizontal in Richtung der jeweiligen Schmalseite 62 abknickt ist. Der dem jeweiligen Rahmenteil 82 zugeordnete Schlitz 80 ist im Wesentlichen zwischen dem Rücken 84, der Querstrebe 76b und der jeweiligen Schmalseite 62 eingefasst. Im Bereich der Querstreben 76a sind somit durch die Schlitze 78a, 78b und 80 stegartige Haltearme 88 gebildet, mittels welchen die Rahmenteile 82 an den Schmalseiten 62 und dem Rücken 84 des Rahmengerüsts 56 gehalten sind. Die Haltearme 88 sind in den Figuren lediglich beispielhaft mit Bezugszeichen versehen.
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Durch die Freistellung der Rahmenteile 82 aus dem Rahmengerüst 56 wird die Flexibilität und Beweglichkeit des Rahmengerüsts 56 hinsichtlich Scherbewegungen in der Frontalebene F verbessert. In Kombination mit der flexiblen Führungswelle 38 des Verstellwerks 34 ist somit eine höhenverstellbare Lordosenstütze 28 gebildet, welche flexibel hinsichtlich lateraler Kippbewegungen des Lehnenträgers 8 ausgestaltet ist. Insbesondere wird hierdurch gewährleistet, dass die Verstellvorrichtung 30 im Zuge einer derartigen lateralen Kippbewegung nicht in einer ungewollten Position verklemmt oder verkantet.
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Zur Anlage oder Unterstützung weist die Lordosenstütze 28 eine Stützfläche 90 auf, mittels welcher das Rahmengerüst 56 zum Sitzteil 12 hin abgedeckt ist. Die längliche, etwa rechteckige Stützfläche 90 weist in der Sagittalebene S eine Vorwölbung als ergonomische Anlage oder Unterstützung der Lordose auf. Die Stützfläche 90 ist mittels einer Tiefenverstellung 92 an dem Rahmengerüst 56 befestigt.
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Die Tiefenverstellung 92 ermöglicht eine Verstellung des Biege- oder Wölbungsradius der Stützfläche 90 in einer Sagittalebene S. Hierzu weist die Stützfläche 90 auf der in 11 gezeigten, und dem Rahmengerüst 56 zugewandten Rückseite eine Gewindeaufnahme 94 mit einem eingebachten Innengewinde auf. Im Montagezustand greift eine mit einem Außengewinde versehene Gewindescheibe 96 (7) in die Gewindeaufnahme 94 kämmend ein. Die Gewindescheibe 96 ist an einer zylindrischen Auflage 98 des Rückens 84 angeordnet. Die Auflage 98 ist etwa mittig zur Querstrebe 76b positioniert. Die Gewindescheibe 96 und die Auflage 98 sind mit einer zentralen, entlang der x-Achse orientierten, Aussparung versehen, durch welche eine bolzenartige Welle 100 eines Drehknaufs 102 geführt ist. Die Welle 100 ist drehfest mit der Gewindescheibe 96 gekoppelt, sodass bei einem Drehen oder Rotieren des Drehknaufs 102 die Gewindescheibe 96 entlang der Gewindeaufnahme 94 läuft. Die Gewindescheibe 96 ist an der rahmenfesten Auflage 98 abgestützt, sodass die daran mittels der Gewindeaufnahme 94 aufgehängte Stützfläche 90 in der Sagittalebene S relativ zur Auflage 98 bewegt wird. Somit wird durch ein Drehen des Drehknaufs 102 der Biege- und Wölbungsradius der Stützfläche 90 in der Transversalebene und/oder Sagittalebene S geändert oder verstellt.
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Die Stützfläche 90 weist eine Anzahl von umfangsseitig eingebrachten Aussparungen 104, 106 auf, welche in den Figuren lediglich beispielhaft mit Bezugszeichen versehen sind. Die horizontal gerichteten Aussparungen 104 sind in die vertikal gerichteten Schmalseiten der Stützfläche 90 eingebracht. Die vertikal gerichteten Aussparungen 106 sind kammartig in die horizontal gerichteten Langseiten oder Horizontalseiten der Stützfläche 90 eingebracht. Durch die Aussparungen 106 weist die Stützfläche 90 in der Frontalebene F eine etwa fischgrätenartige oder fischgrätenförmige Geometrie auf. Zwischen zwei benachbarten Aussparungen 106 ist hierbei jeweils eine biegeelastische Lasche 108 freigestellt, welche in den Figuren lediglich beispielhaft mit Bezugszeichen versehen sind. Somit werden durch die Aussparungen 104 und 106 die Beweglichkeit und Flexibilität der Stützfläche 90 verbessert, sodass stets eine zuverlässige Lordosenunterstützung in unterschiedlichen Sitzsituationen realisiert ist.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Sitzmöbel/Bürostuhl
- 4
- Standfuß
- 6
- Sitzträger
- 8
- Lehnenträger
- 10
- Rückenlehne
- 12
- Sitzteil
- 14
- Arm
- 16
- Stuhlrolle
- 18
- Haltearm
- 20
- Armlehne
- 22
- Lehnenschenkel
- 24
- Lehnenschenkel
- 26
- Anlagefläche
- 28
- Lordosenstütze
- 30
- Verstellvorrichtung
- 32
- Führungsschiene
- 34
- Verstellwerk
- 36
- Zahnrad
- 38
- Führungswelle
- 40
- Wellenfortsatz/Wellenzapfen
- 42
- Aufnahme
- 43
- Aufnahme
- 44
- Führungsstein
- 46
- Aussparung
- 48
- Führungsnut
- 50
- Teilaufnahme
- 52
- Lagerzapfen/Lagerfortsatz
- 54
- Teilaufnahme
- 56
- Rahmengerüst
- 58
- Rückseite
- 60
- Stufenkontur
- 62
- Schmalseite
- 64
- Führungslasche
- 66
- Zahnradaufnahme
- 68
- Führungsnut
- 70
- Rückseite
- 72
- Absatz
- 74
- Abdeckung
- 76a, 76b
- Querstrebe
- 78a, 78b
- Schlitz
- 80
- Schlitz
- 82
- Rahmenteil
- 84
- Rücken
- 86
- Langseite
- 88
- Haltearm
- 90
- Stützfläche
- 92
- Tiefenverstellung
- 94
- Gewindeaufnahme
- 96
- Gewindescheibe
- 98
- Auflage
- 100
- Welle
- 102
- Drehknauf
- 104
- Aussparung
- 106
- Aussparung
- 108
- Lasche
- F
- Frontalebene
- S
- Sagittalebene
- T
- Transversalebene
- x
- Achse
- y
- Achse/Horizontalrichtung
- z
- Achse/Vertikalrichtung