DE2820063C2

DE2820063C2 - Stuhl

Info

Publication number: DE2820063C2
Application number: DE2820063A
Authority: DE
Inventors: Emilio New York N.Y. Ambasz
Original assignee: Center For Design Research And Development Nv Willemstad Curacao Niederl Antillen Nl
Current assignee: Center For Design Research And Development Nv Willemstad Curacao Niederl Antillen Nl
Priority date: 1977-05-09
Filing date: 1978-05-08
Publication date: 1986-04-17
Also published as: FR2390132B1; JPS5810011A; ES244221Y; DE2857886A1; NL181832C; ES241606Y; GB1603356A; NL7804978A; US4157203A; AR231220A1; CH634730A5; NL181832B; CA1126147A; GB1603355A; JPS5810010A; JPH0146127B2; ES244221U; DE2820063A1; JPS617803B2; JPS542862A

Description

Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit einem Sitz und einer Rückenlehne mit selbsttätiger Neigungseinstellung, die eine untere Lehne, die sich am Sitzrahmen abstützt und um eine Querachse einer Gelenkanordnung etwa in Höhe der anatomischen Rückenmitte eines Erwachsenen gegenüber dem Sitz nach hinten kippbar angelenkt ist, und eine obere Lehne aufweist, die an die untere Lehne angelenkt und um eine Querachse einer Gelenkanordnung etwa in dem Bereich, wo die Wirbelsäule bei aufrechter Sitzhaltung nach vorn gebogen ist und sich beim Zurücklehnen streckt, gegenüber der unteren Lehne nach hinten kippbar ist, wobei die beiden Lehnen mittels Federn in eine im wesentlichen aufrechte vordere Ausgangsstellung vorgespannt sind, in der die obere Lehne gegenüber der unteren Lehne nach vorn abgewinkelt ist.

Ein derartiger Stuhl zählt zum Stand der Technik (nachveröffentlichte DE-OS 26 51 843). Durch die Unterteilung der Rückenlehne in eine untere Lehne und eine obere Lehne, die jeweils um eigene Queiachsen in unterschiedlicher Höhenlage einzeln gegen eine i· edervorspannung nach hinten kippbar sind, wird bereits eine gute Anpassung der Rückenlehne an die beim aufrechten Sitzen und beim Zurücklehnen unterschiedlichen Stellungen der Wirbelsäule und damit eine anatomisch angepaßte komfortable Abstützung erreicht. Ee ist beka:int, daß bei langer andauerndem Sitzen, beispielsweise in einem Büro, die Sitzhaltung häufig geändert wird, wodurch Ermüdungen und gegebenenfalls auch schmerzhaften Beeinträchtigungen begegnet wird. Diesem Umstand trägt die unterteilte Rückenlehne Rechnung, die auf eine bequeme Rückenabstützung in verschiedenen Sitzhaltungcn abzielt. Dabei kann die unterteilte Rückenlehne vergleichsweise hoch aufragen und den Rücken auch noch im oberen Bereich abstützen, was ebenfalls den Sitzkomfort verbessert.

Bei diesem Stuhl weist jedoch die untere Rückenlehne nur in einem mittleren Höhenbereich ihre volle Breite auf, während sie an ihrem unteren und oberen Ende zu einem vergleichsweise schmalen Ablenkabschnilt eingeschnürt ist. Entsprechendes gilt für das untere Ende der oberen Lehne, die im übrigen eine gegenüber der unteren Lehne verringerte Breite aufweist. Das führt zu Einschränkungen hinsichtlich einer optimalen Rückenabstützung. Im übrigen sind sowohl die untere Lehne wie auch die obere Lehne jeweils nur mittels eines einzigen zentralen Gelenks in der vertikalen Mittelebene des Stuhls angeschlossen. Dadurch ist die Verbindung zwischen den Teilen vergleichsweise schwach, wobei insbesondere keine Torsionskräfte aufgenommen werden können, wie sie sich bei ungleichmäßigem Andruck im Bereich der beiden Schultern ergeben. Daher müssen die zentralen Gelenke vergleichsweise groß und schwer ausgeführt werden, was einer attraktiven Stuhlgestaltung zuwiderläuft.
Es ist bekannt, bei einem Bürostuhl eine untere Rükkenlehne und eine obere Rückenlehne vorzusehen, die jeweils um eine Querachse in Höhe der Lehnenmitte nach vorne oder hinten kippbar sind (US-PS 30 59 971). Dabei sind die Rückenlehnen an getrennten Stützen gelagert, die vom Sitz aufragen. Die Orientierung der beiden Rückenlehnen ist auf eine aufrechte Sitzstellung abgestellt und ermöglicht keine optimale Anpassung an der. Rücken in zurückgelehnter Entspannungsstellung. Im übrigen weist die untere Lehne eine vergleichsweise kurze Höhe auf und ist im Bereich des Kreuzes bzw. in Höhe der Gürtellinie angeordnet. Die obere Lehne ist unmittelbar oberhalb der unteren Lehne angeordnet und erstreckt sich über den mittleren Bereich des Rükkens bis herauf etwa zu den Schulterblättern. Mit diesem Stuhl läßt sich keine den anatomischen Gegebcnheiten gerecht werdende Abstützung in verschiedenen j Sitzstellungen erzielen.

Schließlich ist auch ein Stuhl bekannt, bei dem die Rückenlehne nicht mittig angelenkt, sondern über zwei seitliche Gelenkanordnungen abgestützt ist, die aus zueinander verschwenkbarem Gelenkunterteil und Gelenkoberteil bestehen, wobei die Gelenkunterteile der beiden Gelenkanordnungen in seitlich aufragenden rohrförmigen Rahmenteilen und die Gelenkoberteile

von nach unten offenen seitlichen Hülsen an der Unterseite der Lehne aufgenommen sind (DE-OS 25 59 196). Ein solches Paar von Gelenkanordnungen, die einen annähernd der Breite der Rückenlehne entsprechenden Abstand zueinander aufweisen, führt zu einer stabilen Abstützung der Rückenlehne, bei der auch Torsionskräfte aufgenommen werden können. Hier ist die Rükkenlehne jedoch einteilig ausgeführt, so daß nicht in allen Sitzstellungen zwischen aufrechtem Sitzen und zurückgelehntem Entspannen eine optimale Abstützung erzielt wird, obwohl in vorteilhafter Weise der Sitz zwischen einer vorderen und einer hinteren Stellung verstellbar ist, was einer Anpassung des Stuhls an verschiedene Sitzstellungen zugute kommt

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl der eingangs genannten Bauart so auszubilden, daß unter Beibehaltung der anatomisch richtigen Abstützung eine möglichst vollflächige Rückenabstützung in unterschiedlichen Sitzstellungen erzielt wird, wobei de^r Stuhl stabil und gleichwohl leicht sein und sich gut zusammenbauen und attraktiv gestalten lassen soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß die Gelenkanordnungen für die untere I.;hne und die obere Lehne jeweils paarweise seitlich angeordnet sind und aus zueinander verschwenkbarem Gelenkunterteil und Gelenkoberteil bestehen, daß die Gelenkunterteile der beiden unteren Gelenkanordnungen in seitlich aufragenden, rohrförmigen Rahmenteilen und ihre Gelenkoberfläche von nach unten offenen rohrförmigen Gehäusen an der Unterseite der unteren Lehne aufgenommen sind und daß die Gelenkunterteile der beiden oberen Gelenkanordnungen in den nach oben offenen seitlichen Hülsen an der Oberseite der unteren Lehne und ihre Gelenkoberteile von nach unten offenen seitlichen Hülsen an der Unterseite der oberen Lehne aufgenommen sind.

Die zweiteilige Rückenlehne kann vergleichsweise hoch über den Sitz aufragen und dadurch eine bessere Abstützung für den oberen Teil des Rückens bieten. Die untere Rückenlehne ist am Rahmenteil nach hinten kippbar angebracht und in einer verhältnismäßig aufrechten Position gehalten, aus der sie nach hinten kippbar ist. Die obere Rückenlehne ist an der unteren Rükkenlehne um eine Querachse nach hinten kippbar angebracht, die in beträchtlichem Abstand über der Querachse oder Kippachse der unteren Rückenlehne liegt. Auch die obere Rückenlehne ist in eine ziemlich aufrechte Stellung vorgespannt, in der sie unter einem Winkel gegenüber der unteren Rückenlehne leicht nach vorn geneigt ist.

Die erfindungsgemäte zweiteilige Rückenlehne stützt in verschiedenen Sitzhaltungen zwischen aufrechtem Sitzen, bei dem der obere Teil der Wirbelsäule der auf dem Stuhl sitzenden Person gegenüber dem unteren Teil leicht nach vorn gebogen ist, und einer zurückgelehnten Stellung, bei der die Wirbelsäule nach hinten gebogen ist, in komfortabler Weise ab. Die untere Rükkenlehne erstreckt sich in senkrechter Richtung und in Querrichtung entsprechend dem Haupt.teil des Mittelabschnitts des Rückens eines Erwachsenen und die obere Rückenlehne erstreckt sich in senkrechter Richtung ,und in Querrichtung entsprechend dem ,Hauptteil des oberen Abschnitts des Rückens eines Erwachseneil· in dem Bereich, in dem sich die Wirbelsäule nach vorn krümmt, wenn der Erwachsene aufrecht sitzt, und sich streckt, wenn er seinen Rücken nach hinten biegt. Im zuletzt genannten Fall kippt die obere Rückenlehne gegenüber der unteren Rückenlehne nach hinten, und beide Rückenlehnen schwenken gegenüber dem die Rükkenlehne stützenden Rahmenteil als Einheit nach hinten. Ein Stuhl mit dieser sich anpassenden Rückenlehne sollte zugleich mit einem Sitz versehen sein, der vorwärts und rückwärts gleitet, so daß das Anpassen der Gestalt des Stuhles an die anatomische Haltung des Benutzers außer Bewegungen der Rückenlehne auch Verlagerungen des Sitzes einschließt.

Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen ίο ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

F i g. 1 bis 5 eine Draufsicht, eine Untersicht, eine Vorder-, Rück- und Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines Stuhls mit gelenkiger doppelter Rückenlehne gemäß der Erfindung;

Fig. 6 bis 10 eine Draufsicht, eine Untersicht, eine Vorder-, Rück- und Seitenansicht eines anderen Stuhls mit gelenkiger doppelter Rückenlehne;

F i g. 11 den Schnitt 11-11 in F i g. 2 durch die doppelte gelenkige Rückenlehne der Stühle gu'-iäß F i g. 1 bis 10, wobei obere und untere Rückenlehne in ihrer aufrechten Stellung gehalten gezeigt sind;

Fig. 12 einen Schnitt in der gleichen Ebene wie F i g. 11, bei der jedoch die obere und untere Rückenlehne in dit hintere Endstellung gekippt gezeigt ist.

Die in den Fig. 1 bis 10 gezeigten Stühle unterscheiden sich nur darin, daß der Stuhl gemäß Fig. 1 bis 5 keine Armlehnen hat, während der Stuhl gemäß F i g. 6 bis 10 Armlehnen hat, die Teile der Stützen des Sitzes und der Rückenlehne sind.

Beide Stühle haben einen Rollfuß 10 mit einer Säule 12, einen Querträger 14, der unter dem Sitz angeordnet und auf der Säule 12 angebracht ist, sowie einen Sitz 16, der nach vorn und hinten verschiebbar auf zwei im Abstand voneinander angeordneten, in der Zeichnung nicht zu sehenden, den Sitz i6 stützenden Teilen des Stuhlrahmens angebracht ist. Die Anordnung, mittels der die Sitze 16 der beiden Stühle an den Rahmeiiteilen vorwärts und rückwärts bewegbar angebracht sind, entspr'cht im wesentlichen der Anordnung gemäß der Beschreibung und den Zeichnungen der US-PS 40 84 850 (siehe Fig. 5A und 5B und dazugehörige Beschreibung). Der in F i g. 1 bis 5 gezeigte Stuhl hat ein L-förmig gebogenes, rohrförmiges Rahmenteil aus Me'all an jerler Seite, dessen unterer Schenkel jeweils als Stützelement für den Sitz 16 und dessen oberer, insgesamt senkrechter Schenkel jeweils als Stützelement für die Rückenlehne dient. Die freiliegenden Teile der rohrförmigen Metallrahmenelemente sind von flexiblen streckbaren Hülsen 13 umgeben (gleichfalls in der US-PS 40 84 850 beschrieben).

Der einzige Unterschied zwischen dem Stuhl gemäß F i g. ο bis 10 und dem in den F i g. 1 bis 5 gezeigten Stuhl besteht im Ersatz der L-förmigen Rahmenteile des Stuhls gemäß Fig. 1 bis 5, durch insgesamt S-förmig gebogene, rohrförmige Rahmenteile beim Stuhl gemäß Fig. 6 bis 10, die in entsprechend geformten flexiblen, streckbaren Hülsen 20 verborgen sind. Die bis jetzt beschriebene Konstruktion der Stühle gemäß F i g. 1 bis 10 ibildet keinen Teil der vorliegenden Erfindung, sondern Nist ^Gegenstand der bereits genanntenllL'S-'PS 4tf 8'4 850. Allerdings wird die Erfindung mit größtem Vorteil an Stühlen angewandt, die einen Sitz haben, der vorwärts und rückwärts gleite;*, insbesondere an Stuhlen, die in den schon genannten Patentschriften beschrieben und gezeigt sind.

Die Rückenlehnen 22 beider Stühle gemäß F i g. 1 bis 10 sind identisch. Es handelt sich um gelenkige doppelte Rückenlehnen 22. Die gelenkige doppelte Rückenlehne 22 besteht aus einer unteren Lehne 24 und einer oberen Lehne 26. Sowohl die untere 24 als auch die obere Lehne 26 ist vorzugsweise aus einem zweckmäßigen Kunststoff von hoher Schlagfestigkeit geformt. Die Rückenlehnen 22 sind dabei in senkrechter und waagerechter Richtung so gestaltet, daß sie dem Rücken eines Benutzers des Stuhls Komfort bieten. Beide Rückenlehnen 22 können gefüttert und gepolstert sein und können auch jeweils durch entsprechende Formgebung oder durch Stanzen aus Metall konstruiert sein. Die Einzelheiten hinsichtlich Form, Werkstoff und Fertigbearbeitung der oberen und unteren Lehne 24,26 können vielfältige Abwandlungen und Variationen erfahren.

Die untere Lehne 24 ist an den oberen Enden der rohrförmigen seitlichen Rahmenteil? angebracht, die von den entsprechenden streckbaren Hüllen 18 bzw. 20 umgeben sind. Insbesondere nehmen die oberen Enden 27 der seitlichen Rahmenteile der Stühle Teile von zwei identischen, gelenkigen, federnd nachgiebigen Gelenkanordnungen 28 auf (siehe F i g. 11 und 12), und die obere Lehne 26 ist an der unteren Lehne 24 mittels weiterer zwei Gelenkanordnungen 30 angebracht Teile der Gelenkanordungen 28 und 30 sind in Hülsen 32 aufgenommen, die längs der Seiten der unteren Lehne 24 gebildet sind, während Teile der oberen Gelenkanordnungen 30 in Hülsen 34 aufgenommen sind, die längs der Seiten der oberen Lehne 26 gebildet sind. Die unteren Gelenkanordnungen 28 sind identisch mit den oberen Gelenkanordnungen 30, wobei jedoch die oberen Gelenkanordnungen 30 in umgekehrter Lage im Verhältnis zu den unteren Gelenkanordnungen 28 vorgesehen sind. Darüber hinaus entsprechen die Gelenkanordnungen 28 und 30 im wesentlichen denen gemäß Fig. 18 und 19 und der Beschreibung der genannten US-PS 40 84 850.

Jede Gelenkanordnung 28 bzw. 30 hat ein rohrförmiges Gehäuse 36, in dem ein Ende eines Halterings 38 aufgenommen ist, der an seinem freien Ende mit einer ringförmigen Rippe 40 ausgebildet ist und beispielsweise durch Würgung im Gehäuse 36 befestigt ist. Eine Verbindungsstange 42 erstreckt sich durch das Gehäuse 36 und hält ein Ende einer Druckfeder 44 mit Hilfe eines Haltenngs 46, einer Unterlegscheibe 48 und eines Mutternpaares 50. Das andere Ende der Druckfeder 44 steht mit dem inneren Ende des Halterings 38 in Eingriff. Das andere Ende der Verbindungsstange 42 hat einen halbkugelförmigen Kopf 52, mit dem ein Sitz 54 an einem weiteren Haltering 56 in Eingriff steht, der beispielsweise mit Nieten 58 am oberen Ende 27 der seitlichen Rahmenteile befestigt ist, wenn es sich um die unteren Gelenkanordnungen 28 handelt, und im Fall der beiden oberen Gelenkanordnungen 26 an einem rohrförmigen Verlängerungsstück 60, welches in der Hülse 34 der oberen Lehne 26 aufgenommen ist. Die ringförmige Rippe 40 am Haltering 38 paßt in eine ringförmige Nut 62 im zweiten Haltering 56. An einem Sitz in der Nähe der Rippe 40 des Halterings 38 ist ein ringförmiges Polster 63 eingesetzt.

Die Druckfeder 44 jeder Gelenkanordnung 28 und 30 ist vorgespannt und zieht die Halteringe 38 und 56 nachgiebig in Eingriff mit der Rippe 40, die in der zu ihr passenden Nut 62 sitzt, wie F i g. 11 zeigt. Wenn auf die obere Lehne 26 oder die untere Lehne 24 keine Kräfte aufgebracht werden, die ausreichen, um die Vorspannkräfte der Druckfedern 44 zu überwinden, wird die gelenkige doppelte Rückenlehne in der in F i g. 11 gezeig

ten Stellung nachgiebig gehalten.

Wenn eine auf dem Stuhl sitzende Person, die sich im Stuhl nach hinten lehnt, mit dem Rücken auf die Vorderseite der unteren Lehne 24 eine so große Kraft aufbringt, daß die Kräfte der Druckfedern 44 der unteren Gelenkanordnungen 28 überwunden werden, werden die Gelenkanordnungen 28 automatisch gezwungen nachzugeben, denn der Haltering 38 und alle ihm zugeordneten Teile einschließlich der unteren Lehne 24 schwenken dann um den hinteren Teil der Rippe 40 des Halterings 38 (siehe Fig. 12). Folglich kippt die untere Lehne 24 gegenüber den Rahmenteilen nach hinten. Das Ausmaß des Kippens nach hinten ist durch eine Abstandshülse 64 begrenzt, die den Bewegungsgrad des Halterings 46 der Druckfeder 44 gegenüber dem Haltering 38 begrenzt, wenn der Haltering 38 vom Haltering 56 weg schwenkt. Eine gelenkige Bewegung der unteren Lehne 24 eegenüber dem Stuhlrahrnen erfolgt selbsttätig immer dann, wenn die auf dem Stuhl sitzende Person sich nach hinten lehnt, um eine entspannte Haltung einzunehmen. Die Federkräfte in den unteren Verbindungsanordnungen 28 reichen jedoch aus, eine feste Stütze für den Rücken des Benutzers zu bieten, wenn er aufrecht sitzt und sich nach hinten lehnt, ohne zu versuchen, sich in eine verhältnismäßig entspannte, zurückgelehnte Stellung fallen zu lassen. Die unteren Gelenkanordnungpn 28 stellen die Rückenlehne automatisch in aufrechte Stellung zurück, wenn der Benutzer des Stuhls sich wieder aufrecht hinsetzt.

Wenn der Benutzer des Stuhls sich ziemlich weit nach hinten zurück entspannt und seinen Rücken biegt, übt der obere Teil seines Rückens eine Kraft auf die obere Rückenlehne 26 aus, die die oberen Gelenkanordnungen 26 zwingt, in der gleichen Weise wie die unteren Gelenkanordnungen 28 und wie in Fig. 12 gezeigt, nachzugeben. Wird die rückwärts gerichtete Kraft auf die obere Lehne 26 aufgehoben, so können die oberen Gelenkanordnungen 30 die obere Lehne 26 wieder in die aufrechte Stellung zurückbringen, wie F i g. 11 zeigt.

Das Zurückdrängen der oberen Lehne 26 des Stuhls zum Kippen nach hinten spannt die Muskeln im Nacken und Rücken. Wenn beim Zurückkehren in eine normale Stellung diese Spannung aufgehoben wird, entspannen sich die Muskeln, und das hat eine beruhigende Wirkung. Das ringförmige Polster 63 in allen Gelenkanordnungen 28, 30 dämpft und absorbiert Stöße bei einer abrupten Rückstellung der unteren Lehne 24 oder der oberen Lehne 26 in aufrechte Stellung gemäß F i g. 11.

Wie in der genannten US-PS 40 84 850 beschrieben, kann sich die streckbare, flexible Hülle 18 bzw. 2^ die jedes der seitlichen Rahmenteile des Stuhls bedeckt, entsprechend der gelenkigen Bewegung der unteren Lehne 24 gegenüber den die Lehne 24 stützenden Rahmenteilen ausdehnen und zusammenziehen. Die Teile der oberen Gelenkanordnungen 30 zwischen den Hülsen 32 der unteren Lehne 24 und den Hülsen 34 der oberen Lehne 26 sind von einer streckbaren, flexiblen Hülle 66 umgeben. Die Enden der Hüllen 66 haben Flansche 68 und 70, die in Nuten 72 bzw. 74 an ringförmigen Flanschen 76 bzw. 78 aufgenommen sind, welche die Öffnungen der Hülsen 34 bzw. 32 umgeben.

Die Profile an der Oberkante der unteren Lehne 24 und der Unterkante der oberen Lehne 26 sind im wesentlichen komplementär zueinander gestaltet, und die Umrisse in Querrichtung an den Vorderseiten der oberen und unteren Lehne grenzen aneinander an. Die senkrechten Umrisse der oberen Lehne 26 schneiden die entsprechenden Umrisse der unteren Lehne 24 unter

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einem Winkel, wobei in normaler aufrechter Stellung |

die obere Lehne 26 aufrechter ist, als die untere Lehne |

24. Wie schon erwähnt, erfolgt eine gelenkige Bewegung in zwei Stjfen je nach der vom Benutzer des | Stuhls eingenommenen Haltung. Die erste Stufe bein- 5 ^' haltet das Rückwärtskippen der unteren und oberen Lehne 24, 26 als Einheit, wenn sich der Benutzer zum Entsannen im Stuhl nach hinten lehnt aber nicht nach hinten biegt. Die zweite Stufe, nämlich das Kippen der «oberen Lehne 26 im Verhältnis zur unteren Lehne 24 io erfolgt, wenn der Benutzer des Stuhls ss'nen Rücken krümmt, wodurch der obere Τέ'ιί der Wirbelsäule gestreckt und die obere Gelehkaniardniihg 30 gezwungen wird, nachzugeben.

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Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

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Claims

Patentansprüche:

1. Stuhl mit einem Sitz und einer Rückenlehne mit selbsttätiger Neigungseinstellung, die eine untere Lehne, die sich am Sitzrahmen abstützt und um eine Querachse einer Gelenkanordnung etwa in Höhe der anatomischen Rückenmitte eines Erwachsenen gegenüber dem Sitz nach hinten kippbar angelenkt ist, und eine obere Lehne aufweist, die an die untere Lehne angelenkt und um eine Querachse einer Gelenkanordnung etwa in dem Bereich, wo die Wirbelsäule bei aufrechter Sitzhaltung nach vorn gebogen ist und sich beim Zurücklehnen streckt, gegenüber der unteren Lehne nach hinten kippbar ist, wobei die beiden Lehnen mittels Federn in eine im wesentlichen aufrechte vordere Ausgangsstellung vorgespannt sind, in der die obere Lehne gegenüber der unteren Lehne nach vorn abgewinkelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkanordnungen (28 bzw. 30) für die unlere Lehne (24) und die obere Lehne (26) jeweils paarweise seitlich angeordnet sind und aus zueinander verschwenkbarem Gelenkunterteil und Gelenkoberteil bestehen, daß die Gelenkunterteile der beiden unteren Gelenkanordnungen (28) in seitlich aufragenden rohrförmigen Rahmenteilen (27) und ihre Gelenkoberteile von nach unten offenen rohrförmigen Gehäusen (36) an der Unterseite der unteren Lehne (24) aufgenommen sind und daß die Gelenkunterteile der beiden oberen Gelenl: anordnungen (30) in nach oben offenen seitlichen Hülsen (32> an der Oberseite der unteren Lehne (24) und ihre Gelenkoberteile von nach unten offenen seitlichen Hülsen (3"·} an der Unterseite der oberen Lehne (26) aufgenommen sind.

2. Stuhl nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Lehne (24) und die obere Lehne (26) sich im wesentlichen über dieselbe Breite in Querrichtung erstrecken und das rohrförmige Gehäuse und die beiden Hülsen (36, 32, 34) auf jeder Seite der Rückenlehne (24, 26) im wesentlichen vertikal übereinander angeordnet sind.

3. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Gehäuse (36) mit den über ihnen angeordneten Hülsen (32) am oberen Rand der unteren Lehne (24) jeweils von einer einzigen durchgehenden Hülse gebildet sind.

4. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand der unteren Lehne (24) und der untere Rand der oberen Lehne (26) mit komplementärem Profil ausgeführt sind und in engem Abstand zueinander verlaufen.