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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Rückenlehne, insbesondere
eines Bürostuhls, mit zwei Lehnenbereichen und einer Lordosenstütze.
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Insbesondere
im Bürobereich werden häufig Stühle mit
hohem Sitzkomfort eingesetzt. Diese ermöglichen hierzu
in der Ausgangs- oder Ruheposition aufgrund der praktisch senkrechten
Stellung der Rückenlehne ein zuverlässiges Abstützen
des Rückens einer Benutzerperson. Die Form der lehnenvorderseitigen
Außenkontur der Rückenlehne kann hierbei mehr
oder weniger an die typische S-Form einer Wirbelsäule angepasst
sein. Auch kann alternativ oder zusätzlich im Lordosenbereich
des Rückens der Benutzerperson eine Lordosenstütze
vorgesehen sein.
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Aus
der
DE 20 004 948
A1 ist eine Rückenlehne mit einer einstellbaren
Lordosenstütze bekannt, zu deren Einstellung ein manuell
betätigbarer Mechanismus vorgesehen ist. Insbesondere in
Verbindung mit einer so genannten Synchronmechanik zur synchron
verstellbaren Neigung von Rückenlehne und Sitz ist der
mechanische Aufwand nicht unerheblich.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rückenlehne,
vorzugsweise für einen Stuhl, insbesondere für
einen Bürostuhl, anzugeben, die bei gleichzeitig hohem
Komfort und geringem Aufwand eine besonders wirksame Lordosenstütze aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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So
ist die Rückenlehne zunächst aus zwei übereinander
angeordneten Lehnenbereichen gebildet, die an einem Lehnenträger
gehalten sind. Die beiden Lehnenbereiche sind im Lordosenbereich
des Rückens einer Benutzerperson gelenkartig verformbar
miteinander verbunden. Die beiden Lehnenbereiche sind dabei zweckmäßigerweise
jeweils durch starre, im Wesentlichen verformungssteife Lehnenpolster
gebildet. Hierbei sind geeigneterweise die beiden Lehnenbereiche
unter Ausbildung einer S-förmigen Stütz- oder
Außenkontur lehnenvorderseitig lückenlos und lehnenrückseitig
zueinander beabstandeter angeordnet. Die lehnen- oder polsterrückseitige
Freilassung oder Lückenkontur ermöglicht in einfacher
und optisch praktisch unsichtbarer Weise die gewünschte
Verformbarkeit zwischen den beiden Lehnenbereichen bei gleichzeitiger
Verformungssteifigkeit der beiden Lehnenbereiche.
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Diese
Lehnenbereiche sind an dem Lehnenträger unter Ausbildung
einer Viergelenkkette gelenkig gehalten. Die Gelenkpunkte oder -achsen
sind dabei zweckmäßigerweise derart positioniert,
dass zwei in Lehnenlängsrichtung vorzugsweise gegeneinander
versetzt vertikal übereinander vorgesehene Gelenke im unteren,
sitznahen Bereich der Lehnenvorderseite vorgesehen sind, während
die beiden weiteren, ebenfalls in Lehnenlängsrichtung vertikal versetzt übereinander
positionierten Gelenke lehnenrückseitig am Lehnenträger
realisiert sind.
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Konkret
ist hierzu zweckmäßigerweise ein erstes Gelenk
der nach Art einer Viergelenkkette wirksamen Gelenkverbindung zwischen
dem oberen Lehnenbereich und dem unteren Lehnenbereich und dort
wiederum im Bereich der Lordosenstütze gebildet. Ein zweites
Gelenk ist zweckmäßigerweise zwischen dem unteren
Lehnenbereich und dem (unteren) Stützlenker des Lehnenträgers
ausgebildet. Über diese Gelenkverbindung sind die im Lordosenbereich
miteinander verbundenen Lehnenbereiche oder Lehnenpolster lehnenunterseitig
am Lehnenträger gehalten.
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Ein
drittes Gelenk dieser Viergelenkkette oder Gelenkverbindung ist
zwischen dem (unteren) Stützlenker und einem an diesem
gelenkig gehaltenen (oberen) Lehnenlenker des Lehnenträgers
gebildet. Das vierte Gelenk der Viergelenkkette ist dann zweckmäßigerweise
zwischen dem oberen Lehnenbereich und dem (oberen) Lehnenlenker
des Lehnenträgers gebildet. Über dieses obere
Gelenk sind die beiden Lehnenbereiche bzw. Lehnenpolster lehnenoberseitig
am Lehnenträger gelenkig fixiert, insbesondere am Lehnenträger
quasi aufgehängt.
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Das
Funktionsprinzip der Viergelenkkette ist somit realisiert, indem
zwischen dem gelenkigen Lehnenträger einerseits und der
flexiblen Verbindung zwischen den beiden Lehnenbereichen andererseits die
die vier Gelenke miteinander verbindenden Glieder selbst jeweils
starr sind. Der somit zwischen den beiden Lehnenbereichen gebildete
flexible Bereich befindet sich auf der Höhe etwa der Lordose
der Bedienperson und bildet dort die flexible Lordosenstütze.
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Infolge
einer Beaufschlagung der Rückenlehne im Übergangsbereich
zwischen den beiden Lehnenbereichen durch die Bedienperson nimmt
der Wölbungsgrad der flexiblen Lordosenstütze,
deren zum Rücken der Bedienperson hin gerichtete Auswölbung
bei aufrechter Sitzposition maximal ist, in Abhängigkeit
vom auf die Rückenlehne ausgeübten Druck (Anpresskraft)
kontinuierlich ab, so dass die Lordosenstütze zunehmend
abflacht. Aufgrund der Viergelenkverbindung erfolgt hierbei die
Wölbungsabnahme praktisch unabhängig davon, an
welcher Stelle die Kraft- oder Druckbeaufschlagung entlang der Rückenlehne
erfolgt. Grund hierfür ist, dass sich bei einer solchen
Druck- oder Kraftausübung auf die Rückenlehne
entlang der beiden Lehnenbereiche der obere Lehnenlenker des Lehnenträgers
quasi streckt und somit der obere, vergleichsweise lange Lehnenbereich
am oberen Lehnenende vertikal nach oben gezogen wird. Mit anderen
Worten: Infolge einer Kraftbeaufschlagung der Rückenlehne
verschwenkt – über die Viergelenkkette zwangsgeführt – der
vergleichsweise kurze obere Lehnenlenker des Lehnenträgers
um das dritte Gelenk der Viergelenkkette nach hinten mit der Folge,
dass sich die Lordosenstütze – und somit das dort
befindliche erste Gelenk – ebenfalls nach hinten auf den
Lehnenträger zu bewegt. Hierzu verschwenkt über
die Viergelenkkette zwangsgeführt der untere, vergleichsweise
kurze Lehnenbereich um das (untere) zweite Gelenk nach hinten.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist die nach Art einer Viergelenkkette
wirksame Gelenkverbindung an einer geeigneten Stelle federunterstützt.
Ein hierzu geeignetes Federelement kann an den Gelenken der Gelenkverbindung
oder auch im Bereich der Lordosenstütze der zweiteiligen
Lehne vorgesehen sein. Die Federkraft des Federelementes wirkt dabei
in Richtung der Lordose der Bedienperson, wobei bei einer Neigung
der Rückenlehne diese Federkraft überwunden werden
muss und somit die Rückenlehne automatisch eine zunehmende
Gegenkraft gegen den Rücken der Bedienperson ausübt.
Demgegenüber wird beim senkrechten Sitzen der Bedienperson kein
oder nur wenig Druck auf die Rückenlehne, insbesondere
im Lordosenbereich, ausgeübt.
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Ein
entsprechendes Federelement kann in Form einer Schenkelfeder, insbesondere
am dritten Gelenk, vorgesehen sein. Alternativ kann eine Zugfeder
lehnenrückseitig zwischen den beiden Lehnenbereichen oder
Lehnenpolstern vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft ist jedoch
eine Blattfeder im Bereich der Lordosenstütze auf der dem
Rücken der Bedienperson zugewandten Seite (Lehnenvorderseite)
des Lehnenpolsters, da an dieser Stelle in besonders einfacher Art
und Weise das Federelement bzw. die Blattfeder vollständig
und somit unsichtbar umpolstert werden kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist an den (unteren)
Stützlenker des Lehnenträgers eine Kopfstütze
angebracht. Diese umfasst ein Stütz- oder Traggestell,
insbesondere mit zwei Stützschenkeln, die zweckmäßigerweise
miteinander einen stumpfen Winkel einschließen. Am (oberen)
Freiende des Traggestells ist dann ein Kopfstützenhaupt, insbesondere
ein Kopfstützenpolster, angebracht.
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Die
abgewinkelte Form des Traggestells ist dabei vorzugsweise derart
gewählt, dass die Kopfstütze bzw. das Kopfstützenhaupt
in einer Lehnenausgangsposition mit maximal ausgewölbter
Lordosenstütze in Vertikalrichtung mit dem oberen Lehnenbereich
fluchtet und in einer Lehnenneigeposition den oberen Lehnenbereich
lehnenvorderseitig überragt.
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Aufgrund
der starren Verbindung dieses Traggestells mit dem (unteren) Stützlenker
des Lehnenträgers bleibt auch bei einer Neigung der Rückenlehne
bzw. der beiden Lehnenbereiche die Relativposition der Kopfstütze
bzw. des Kopfstützenpolsters gegenüber dem (unteren)
Stützlenker stets gleich. Demgegenüber be wegt
sich der obere, an den unteren Lehnenlenker angelenkte Stützlenker
in Richtung auf das Traggestell mit der Kopfstütze zu.
In der Ausgangsposition bei aufrechter Sitzposition bildet somit die
Lehnenkontur inkl. der Kopfstütze die S-Form der Wirbelsäule
einer Bedienperson ab.
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Bei
einer Neigung des Rückens der Bedienperson nach hinten
wird somit der Kopf stets in einer Position unterstützt,
in der ein Blick nach vorne weiterhin ermöglicht ist. Somit
bleibt die Position der Kopfstütze und des entsprechenden
Traggestells relativ zum unteren Stützlenker des Lehnenträgers stets
gleich, während durch das Andrücken der Lehnenbereiche
bzw. der Lehnenpolster in Richtung auf den Lehnenträger
zu beim Neigen der Rückenlehne der Abstand des oberen Lehnenbereiches
zur Kopfstütze zunehmend größer wird
mit der Folge, dass sich der Schulterbereich der Bedienperson im
Vergleich zum Kopf stärker nach hinten neigt.
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Da
die beiden unter Ausbildung der flexiblen Lordosenstütze
miteinander verbundenen Lehnenbereiche oder -polster vorteilhafterweise
verformungssteif und somit starr sind, bewegen sich bei einer Belastung
oder Kraftbeaufschlagung der Rückenlehne, insbesondere
auch bei einer Neigung der Rückenlehne in einer alternativen
Ausführungsform mit einer Synchronmechanik zwischen der
Rückenlehne und der Sitzfläche eines Stuhls, zwar
die beiden Lehnenbereiche relativ zueinander, bleiben selbst jedoch
unverformt. Diese starre Ausbildung der beiden Lehnenbereiche gewährleistet
auch das zuverlässige Funktionsprinzip der Viergelenkkette, bei
der die vier einzelnen, gelenkig miteinander verbundenen Glieder
zur Gewährleistung dieses Funktionsprinzips starr sind.
Diese Ausgestaltung bewirkt demnach, dass beim Zurücklehnen
einer Bedienperson gegen die Rückenlehne und auch bei deren
zusätzlicher Neigung in der Ausführungsform mit
einer Synchronmechanik die durch die Viergelenkkette aufgespannte
Fläche mit zunehmender Anpresskraft gegen die Lehnenbereich
zunehmend kleiner wird.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass infolge einer flexiblen, gelenkartigen Ausgestaltung des Zwischenbereiches
zwischen zwei übereinander angeordneten Lehnenbereichen
einer Rückenlehne und der Ausgestaltung der Befestigung
oder Aufhängung dieser Lehnenbereiche an einem zweiteiligen,
gelenkigen Lehnenträger auf besonders einfache sowie zuverlässige
Art und Weise in einer aufrechten Sitzposition eine ausreichende
Unterstützung im Lordosenbereich einer Bedienperson gewährleistet
ist. Gleichzeitig bietet diese Rückenlehnenkonstruktion
in der Funktionsweise einer Viergelenkkette mit zunehmender Neigung
in eine zurückgelehnte Sitzposition der Bedienperson eine
abnehmende Lordosenunterstützung. Diese Wirksamkeit und
dieses Funktionsprinzip entspricht dem natürlichen Verhalten
und Komfortwunsch einer Bedienperson, indem diese zwar in der aufrechten
Sitzposition eine Unterstützung von der Rückenlehne
im Lordosenbereich wünscht, eine solche Unterstützung
in einer zurückgeneigten Sitzposition – im Extremfall
in einer liegenden Position – jedoch nicht benötigt
bzw. wünscht. Dieses Komfortverhalten bzw. dieser Komfortwunsch
ist dadurch begründet, dass in der aufrechten Sitzposition
eine vertikale Belastung auf der Wirbelsäule liegt, während eine
solche Belastung mit zunehmender Neigung der Wirbelsäule
in die horizontale Position abnimmt. So ist es mit zunehmender Neigung
in die horizontale Lageposition komfortabler, wenn auch die Unterstützung
im Lordosenbereich entsprechend abnimmt.
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Diesem
Komfortwunsch wird auf einfache Art und Weise die erfindungsgemäße
Rückenlehne gerecht, indem die flexible Lordosenstütze
in der aufrechten Sitzposition eine ausreichende Unterstützung
im Lordosenbereich einer Bedienperson gewährleistet, mit
zunehmender Neigung in eine zurückgelehnte Sitzposition
jedoch automatisch eine abnehmende Lordosenunterstützung
bietet.
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Darüber
hinaus bietet die Verkettung der miteinander gelenkig verbundenen
Elemente der Rückenlehne, nämlich der beiden Lehnenbereiche
sowie der beiden Lenker des Lehnenträgers gegenüber einem
einfachen flexibel ausgebildeten Lordosenstützbereich den
Vorteil, dass unabhängig davon, an welcher Stelle auf die
Rückenlehne ein entsprechender Druck ausgeübt
wird, sich die Elemente der über die Viergelenkkette miteinander
verbundenen Lehnenteile stets in dieselbe Position bewegen.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 schematisch
in einer Seitendarstellung den Lehnen-Sitz-Bereich eines Stuhls
mit einer eine flexible Lordosenstütze aufweisenden Rückenlehne
mit zeichnerisch hervorgehobener Viergelenkkette in der Ausgangsposition,
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2 in
einer Darstellung gemäß 1 die Rückenlehne
in einer kraft- bzw. druckbeaufschlagten Position mit abgeflachter
Lordosenstütze,
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3 die
Rückenlehne gemäß 1 mit Kopfstütze,
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4 die
Rückenlehne gemäß 3 in einer
Position der Rückenlehne gemäß 2,
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5 die
Ausgestaltung der Rückenlehne gemäß 3 in
Verbindung mit einer Synchronmechanik zwischen der Sitzfläche
und der Rückenlehne in Ausgangsposition, und
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6 die
Ausführungsform nach 5 bei synchron
geneigter Rückenlehne und Sitzfläche.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Der
als Bürostuhl ausgebildete Stuhl 1 gemäß den 1 bis 6 umfasst
einen mit einem in den 5 und 6 angedeuteten
Standfuß verbundenen Lehnenträger 2,
an dem eine zweiteilige Lehne 3 mit einem oberen Lehnenbereich 3a und
einem unteren Lehnenbereich 3b gelenkig gehalten ist. Der
Lehnenträger 2 umfasst einen unteren Stützlenker 20 und
einen mit diesem gelenkig verbundenen oberen Lehnenlenker 21.
Der gegenüber dem vergleichsweise langen, in z-Richtung
etwa vertikal verlaufenden L-Schenkel 20a abgewinkelte,
in z-Richtung horizontal verlaufende vergleichsweise kurze L-Schenkel 20b trägt
eine Sitzfläche 4.
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Der
obere Lehnenbereich 3a der nachfolgend auch als Lehnenpolster
bezeichneten Lehne 3 ist mit dem vergleichsweise kurzen
unteren Lehnenbereich 3b unter Ausbildung einer Lordosenstütze 5 derart
verbunden, dass bei Einwirkung einer Anpresskraft F in Richtung
des in 2 dargestellten Pfeils die in x-Richtung orientierte
Auswölbung 6 der Lordosenstütze von dem
in 1 dargestellten maximalen Wölbungsgrad
in den in 2 dargestellten Wölbungsgrad
abflachbar ist.
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Diese
flexible Verbindung zwischen dem vergleichsweise langen, oberen
Lehnenbereich 3a und dem vergleichsweise kurzen, unteren
Lehnenbereich 3b ist bei dem Ausführungsbeispiel
hergestellt durch eine lehnenrückseitige Aussparung oder
Ausnehmung 7 innerhalb des ansonsten formstabilen oder verformungssteifen – und
somit starren – Lehnenpolsters 3. Wesentlich hierbei
ist, dass sowohl der obere Lehnenbereich 3a als auch der
untere Lehnenbereich 3b entsprechend verformungssteif bzw.
starr ist, während der Zwischenbereich, in dem sich die Lordosenstütze 5 befindet,
flexibel und insbesondere gelenkig verformbar ist. Diese Flexibilität
oder Verformbarkeit wiederum ist derart, dass praktisch in diesem
Bereich der Lordosenstütze 5 zwischen dem ansonsten
starren oberen Lehnenbereich und dem ebenfalls starren unteren Lehnenbereich 3b quasi ein
(erstes) Gelenk 8a einer nach Art einer Viergelenkkette
wirksamen Gelenkverbindung 8 gebildet ist.
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Ebenso
wie das erste Gelenk 8a befindet sich auch ein zweites
Gelenk 8b auf der Lehnenvorderseite und dort in (–)x-Richtung
versetzt und in z-Richtung unterhalb des ersten Gelenkes 8a.
Die beiden weiteren Gelenke 8c und 8d der Viergelenkkette 8 befinden
sich lehnenrückseitig beidendseitig des oberen Lehnenlenkers 21.
Konkret befindet sich das die gelenkige Verbindung zwischen dem
Stützlenker 20 und dem Lehnenlenker 21 bildende
dritte Gelenk 8c in z-Richtung oberhalb des ersten Gelenkes 8a und
in (–)x-Richtung zum zweiten Gelenk 8b versetzt.
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Das
vierte Gelenk 8d bildet eine gelenkige Verbindung zwischen
dem oberen Lehnenlenker 21 des Lehnenträgers 20 und
der Oberseite des oberen Lehnenbereichs 3a. Dieses vierte
Gelenk 8d ist in z-Richtung oberhalb des dritten Gelenkes 8c und
in z-Richtung zwischen dem zweiten Gelenk 8b und dem dritten
Gelenk 8c positioniert. Die zur Bildung der Viergelenkkette 8 zugehörigen
starren Kettenglieder sind durch die virtuellen Verbindungslinien zwischen
den vier Gelenken 8a bis 8d veranschaulicht. Die
Realisierung dieser starren Gelenkverbindungen ist durch die starren
Lenker 20, 21 des Lehnenträgers 20 einerseits
und durch die starren Lehnenbereiche 3a und 3b andererseits
gewährleistet.
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Wie
aus den Darstellungen der 1 und 2 ersichtlich
ist, bewirkt eine vom Rücken einer Bedienperson ausgeübte
Anpresskraft F in Pfeilrichtung ((–)x-Richtung) ein Verschwenken
des oberen Lehnenlenkers 21 um das dritte Gelenk 8c mit
der Folge, dass der obere Lehnenbereich 3a quasi in z-Richtung
vertikal nach oben gezogen wird. Gleichzeitig erfolgt ein Verschwenken
des unteren Lehnenbereichs 3b um das zweite Gelenk 8b wiederum
in (–)x-Richtung mit der Folge, dass sich das erste Gelenk 8a ebenfalls
in (–)x-Richtung auf den in den Darstellungen gemäß den 1 bis 4 ortsfesten
unteren Stützlenker 20 zu bewegt. Demzufolge nimmt der
Wölbungsgrad der Auswölbung 6 der Lordosenstütze 5 von
der maximalen Auswölbung 6 gemäß 1 in
die minimale Auswölbung 6 gemäß 2 ab.
Hierbei wird die durch die Viergelenkkette 8 aufgespannte
Fläche zunehmend kleiner, wie durch einen Vergleich zwischen
den Darstellungen der 1 und 2 ersichtlich
ist.
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Die
für eine reversible Veränderung der Auswölbung 6 der
Lordosenstütze 5 erforderliche Rückstellkraft
wird durch ein Federelement erzeugt, das prinzipiell an verschiedenen
Stellen oder Positionen der Viergelenkkette 8 angeordnet
sein kann. So zeigt 3 alternative Positionen und
Ausgestaltungen des Federelementes in Form einer Blattfeder 9,
einer Zugfeder 10 und/oder einer Schenkelfeder 11.
Bei Verwendung der Blattfeder 9 ist diese zweckmäßigerweise
im Bereich der Lordosenstütze 5 und dort im Bereich
des ersten Gelenkes 8a der Viergelenkkette 8 vorgesehen.
Eine Schenkelfeder 11 wird zweckmäßigerweise
eingesetzt im Bereich des dritten Gelenkes 8c. Zusätzlich
oder alternativ ist bei Verwendung der Zugfeder 10 diese
lehnenrückseitig zwischen den beiden Lehnenbereichen 3a und 3b in der
quer zur xz-Ebene verlaufenden Ausnehmung 7 vorgesehen
und dort einerseits mit dem oberen Lehnenbereich 3a und
andererseits mit dem unteren Lehnenbereich 3b verbunden.
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Die
ansonsten mit den Ausführungsformen nach den 1 und 2 gleiche
Ausführungsform nach den 3 und 4 weist
zusätzlich eine Kopfstütze 12 auf. Diese besteht
im Wesentlichen aus einem wiederum etwa L-förmig abgewinkelten Stütz-
oder Traggestell 13 und einem beispielsweise kissenartigen
Kopfstützenhaupt 14. Die Kopfstütze 12 ist über
den dem Kopfstützenhaupt 14 abgewandten L-Schenkel 13a des
Traggestells 13 am unteren Stützlenker 20 des
Lehnenträgers 2 gehalten. Der zwischen diesem
L-Schenkel 13a und dem das Kopfstützenhaupt 14 tragenden
L-Schenkel 13b des Traggestells 13 eingenommene,
insbesondere stumpfe Winkel ist derart bemessen, dass die eigentliche
Kopfstütze, d. h. das Kopfstützenhaupt 14 in
einer Lehnenausgangsposition mit maximal ausgewölbter Lordosenstütze 5 in
Vertikal- oder z-Richtung mit dem oberen Lehnenbereich 3a fluchtet,
wie dies aus 3 ersichtlich ist. Demgegenüber überragt das
Kopfstützenhaupt 14 in der in 4 dargestellten
Lehnenneigeposition den oberen Lehnenbereich 3a in x-Richtung.
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Die 5 und 6 zeigen
eine Ausführungsform der in der Funktionsweise der Viergelenkkette 8 realisierten
Rückenlehne des Stuhls 1 mit einer Synchronmechanik 15 zwischen
den beiden Lehnenbereichen 3a, 3b und der Sitzfläche 4.
Die Synchronmechanik 15 umfasst im Wesentlichen zwei Sitzlenker 16, 17,
die an dem lediglich schematisch angedeuteten Sitzträger 18 angelenkt
sind. Hierzu ist der vordere Sitzlenker 16 über
Gelenkverbindungen 16a und 16b mit der Sitzfläche 4 einerseits
bzw. mit dem Sitzträger 18 andererseits gelenkig
verbunden. Analog ist der hintere Sitzlenker 17 über
Gelenkverbindungen 17a und 17b mit der Sitzfläche 4 einerseits
bzw. dem Sitzträger 19 andererseits gelenkig verbunden.
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Wie
in 6 veranschaulicht, bewirkt die Synchronmechanik 15 eine
synchrone Neigungsbewegung sowohl der Rückenlehne als auch
der Sitzfläche 4 nach hinten und unten. Die Verhältnisse
bezogen auf die Rückenlehne selbst hinsichtlich der Relativbewegung
zwischen den beiden Lehnenbereichen 3a und 3b sowie
dem zweiteiligen Lehnenträger 2 entspricht dem
Bewegungsverhalten der Rückenlehne gemäß den 1 bis 4 mit
einer kontinuierlichen Abnahme des Wölbungsgrades der Auswölbung 6 der
Lordosenstütze 5 mit zunehmender Anpresskraft
F oder Druckbeaufschlagung mit dem Unterschied, dass sich gleichzeitig
auch der Lehnenträger 2 nach hinten und nach unten
neigt.
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- 1
- Büro-/Stuhl
- 2
- Lehnenträger
- 3
- Lehne/Lehnenpolster
- 3a
- oberer
Lehnenbereich
- 3b
- unterer
Lehnenbereich
- 4
- Sitzfläche
- 5
- Lordosenstütze
- 6
- Auswölbung
- 7
- Aussparung/-nehmung
- 8
- Viergelenkkette/Gelenkverbindung
- 8a
- erstes
Gelenk
- 8b
- zweites
Gelenk
- 8c
- drittes
Gelenk
- 8d
- viertes
Gelenk
- 9
- Blattfeder
- 10
- Zugfeder
- 11
- Schenkelfeder
- 12
- Kopfstütze
- 13
- Trag-/Stützgestell
- 13a,
b
- L-Schenkel
- 14
- Kopfstützenhaupt/-polster
- 15
- Synchronmechanik
- 16
- Sitzlenker
- 16a,
b
- Gelenk/-verbindung
- 17
- Sitzlenker
- 17a,
b
- Gelenk/-verbindung
- 18
- Sitzträger
- 20
- Stützlenker
- 20a,
b
- L-Schenkel
- 21
- Lehnenlenker
- F
- Anpresskraft
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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