DE10033418A1 - Stuhl, insbesondere Bürostuhl - Google Patents
Stuhl, insbesondere BürostuhlInfo
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Abstract
Ein Stuhl, insbesondere Bürostuhl, ist mit einem Fußgestell (1), mit einem darauf mittels einer Stuhlsäule (3) abgestützten Sitzträger (4), der einen vorderen und einen hinteren, über eine Schwenkachse (20) miteinander verbundenen Sitzträgerteil (12, 13) aufweist, mit einem auf den Sitzträgerteilen (12, 13) abgestützten Sitz (5), mit einer am hinteren Sitzträgerteil (13) befestigten Rückenlehne (7) und mit einem an den Sitzträgerteilen (12, 13) im Abstand von ihrer Schwenkachse (20) angelenkten, längenverstellbaren Kraftspeicher (27) zur gegenseitigen Verstellung von Rückenlehne (7) und Sitz (5) versehen, wobei ein Sitzträgerteil (12) mit einer Aufnahme (47) für das obere Ende der Stuhlsäule (3) ausgerüstet ist. Die Aufnahme (47) an dem Sitzträgerteil (12) ist über eine parallel zu der Schwenkachse (20) von vorderem und hinterem Sitzträgerteil (12, 13) angeordnete Gelenkachse (49) angelenkt. Der Sitzträgerteil (12) ist zum Arretieren bzw. Lösen unterschiedlicher Neigungen des Sitzträgers (4) gegenüber der Stuhlsäule (3) mit einer zwischen dem Sitzträgerteil (12) und der Aufnahme (47) wirksamen Zahnleisten-Arretiervorrichtung (49a) versehen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Bürostuhl, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein gattungsgemäßer Stuhl ist aus der EP 0 584 620 A1 bekannt. Dieser
weist ein vorderes Sitzträgerteil auf, in dem ein gegenüber diesem ver
schwenkbares Lagerteil angeordnet ist. Durch die Verschwenkung kann die
Neigung des Sitzträgers gegenüber der Stuhlsäule eingestellt werden. Zur
Arretierung dieser Schwenkbewegung ist eine Lamellenpaket-Arretiervor
richtung vorgesehen, bei der sich Lamellenpakete gegenseitig beklemmen.
Entlang der Schwenkrichtung erfolgt die Arretierung somit durch Reib
schluß. Dies hat den Nachteil, daß bei größeren auf die Arretiervorrichtung
wirkenden Kräften, wie z. B. durch schwergewichtige Benutzer, eine voll
kommene Arretierung nicht gewährleistet werden kann.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl
der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß der Sitz zusammen mit
der Rückenlehne unabhängig von der gegebenen Neigungsverstellung auf
grund der Synchronmechanik in unterschiedlichen Neigungsstellungen
möglichst wirksam feststellbar ist, um so die durch die Synchronmechanik
gegebenen Neigungsgrenzwinkel von Sitz und Rückenlehne innerhalb ei
nes Verstellbereichs ändern zu können.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches
1 angegebenen Merkmale gelöst. Der Kern der Erfindung besteht darin,
eine Zahnleisten-Arretiervorrichtung vorzusehen. Deren Vorteil besteht
darin, daß die Arretierung entlang der Schwenkungsrichtung nicht durch
Reibschluß, sondern durch Formschluß erfolgt. Auf diese Weise ist eine
besonders wirksame Arretierung möglich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Zusätzliche Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Es zei
gen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Bürostuhls gemäß der Er
findung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Sitzteil-Unterkonstruktion,
Fig. 3 einen Querschnitt der Unterkonstruktion entlang der Schnittlinie
III-III nach Fig. 2 in der Arretierposition,
Fig. 4 eine Ansicht gemäß Fig. 3 in Freischwenkposition,
Fig. 5 eine Ausschnittvergrößerung der Ansicht gemäß Fig. 3 und
Fig. 6 eine Ausschnittvergrößerung der Ansicht gemäß Fig. 4.
Ein in Fig. 1 dargestellter Bürostuhl weist ein Fußgestell 1 auf, das über
Rollen 2 gegenüber dem Boden abgestützt ist. An dem Fußgestell 1 ist eine
höhenverstellbare, von einem Faltenbalg 3a umhüllte Stuhlsäule 3 ange
bracht, an deren oberem Ende ein Sitzträger 4 lösbar befestigt ist, auf dem
wiederum ein gepolsterter Sitz 5 angebracht ist. Am Sitzträger 4 ist ein sich
im wesentlichen nach oben erstreckender Rückenlehnenträger 6 ange
bracht, an dessen oberem Ende eine Rückenlehne 7 befestigt ist. Die Hö
henverstellung der Stuhlsäule 3 erfolgt mittels eines Bedienungshebels 8.
Zur Veränderung der Neigung der Rückenlehne 7 mit Rückenlehnenträger
6 unter gleichzeitigem Verändern der Neigung des Sitzes 5 ist ein weiterer
Betätigungshebel 9 am Sitzträger 4 gelagert. Der Sitzträger 4 kann teilweise
oder weitgehend durch eine an der Unterseite des Sitzes 5 angebrachte
Verkleidung 10 optisch abgedeckt sein. In Fig. 1 ist erkennbar, daß der
Rückenlehnenträger 6 aus optischen Gründen von einem Falten-Balg 11
verkleidet ist.
Der geschilderte Grundaufbau des Bürostuhls ist allgemein bekannt. Die
höhenverstellbare Stuhlsäule 3 ist beispielsweise aus der DE-PS 19 31 012
(entsprechend US-PS 3,711,054) bzw. der DE-PS 18 12 282 (entsprechend
US-PS 3,656,593) bekannt. Der Aufbau des Sitzträgers 4 einschließlich der
geschilderten Verschwenkmöglichkeiten von Rückenlehne 7 und Sitz 5 ist
beispielsweise aus der EP-PS 0179185 (entsprechend ZA-PS 85/6126)
bekannt.
Wie aus Fig. 2 und 3 hervorgeht, ist der Sitzträger 4 geteilt ausgebildet. Er
besteht aus einem vorderen Sitzträgerteil 12 und einem hinteren Sitzträger
teil 13, die einen im wesentlichen U-förmigen, nach unten offenen Quer
schnitt aufweisen. Daraus folgt, daß sie jeweils zwei Seitenwände 14, 15
bzw. 16, 17 aufweisen, die jeweils durch dem Sitz 5 zugewandte Böden 18
bzw. 19 miteinander verbunden sind. Die beiden Sitzträgerteile 12, 13 sind
durch eine benachbart zu ihren Böden 18, 19 angeordnete Schwenkachse
20 miteinander verbunden.
Am Vorderende des Sitzträgers 4 ist eine Sitzhalterung 21 um eine
Schwenkachse 22 schwenkbar angebracht, wobei die Sitzhalterung 21
durch ein quer zur Haupt-Symmetrie-Ebene des Stuhles, d. h. quer zur
Zeichnungsebene der Fig. 2 verlaufendes Profil gebildet wird. Auf dieser
Sitzhalterung 21 ist der Sitz 5 über Abstandshalter 23 abgestützt.
Der Sitz 5 ist weiterhin auf dem Boden 19 des hinteren Sitzträgerteils 13
mittels elastischer Puffer 26 abgestützt und befestigt.
Am hinteren Ende des hinteren Sitzträgerteils 13, d. h. in dem Bereich, wo
der Rückenlehnenträger 6 am hinteren Sitzträgerteil 13 befestigt ist, ist ein
längenverstellbarer Kraftspeicher in Form einer längenverstellbaren Gasfe
der 27 um eine Schwenkachse 28 angelenkt, die zu den Schwenkachsen 20
und 22 parallel verläuft. Dieser Schwenkachse 28 ist das Gehäuse 29 der
Gasfeder 27 zugewandt, aus deren anderem Ende eine Kolbenstange 30
herausgeführt ist. Aus der Kolbenstange 30 ragt ein Betätigungsstift 31
heraus, mittels dessen ein in der Gasfeder befindliches Ventil zur Längen
verstellung betätigt werden kann. Die Kolbenstange 30 ist mittels eines
Gewindes mit einer Betätigungseinrichtung 32 verbunden, zu der der Betä
tigungshebel 9 gehört. Diese Betätigungseinrichtung ist zwischen den Sei
tenwänden 14, 15 des vorderen Sitzträgerteils 12 parallel zu den Schwen
kachsen 20, 22, 28 schwenkbar gelagert. Der Betätigungshebel 9 ist durch
ein Langloch 33 in der zugeordneten Seitenwand 16 des hinteren Sitzträ
gerteils 13 herausgeführt, wobei dieses Langloch 33 derartig gekrümmt ist,
daß sein Mittelpunkt mit der Schwenkachse 20 zusammenfällt. Bei entspre
chenden Längenverstellungen der Gasfeder 27 werden der vordere und der
hintere Sitzträgerteil 12 bzw. 13 um die Schwenkachse 20 gegeneinander
verschwenkt, wodurch einerseits sich die Neigung des Sitzes 5 verändert
und zum anderen gleichzeitig der Rückenlehnenträger 6 mit der Rücken
lehne 7 verschwenkt wird. Derartige Einrichtungen werden als sogenannte
Synchronmechaniken bezeichnet. Wenn der Betätigungsstift 31 nicht nur
kurzzeitig in die Kolbenstange 30 der Gasfeder 27 eingeschoben wird, um
eine Längenveränderung der Gasfeder 27 und damit eine Veränderung der
Lage des Sitzes 5 und der Rückenlehne 7 zu erreichen, sondern wenn der
Betätigungsstift 31 für eine längere Zeit in die Kolbenstange 30 eingescho
ben wird, dann kann der Sitz 5 zusammen mit der Rückenlehne 7 gewippt
werden.
Der Aufbau des Sitzträgers 4 mit dem Sitz 5 ist - soweit er bisher geschil
dert wurde - aus der EP-OS 0179185 (entsprechend ZA-PS 85/6126) be
kannt. Aufbau und Anordnung der Betätigungseinrichtung 32 und der Gas
feder 27 ist aus der EP-OS 0179 216 bekannt.
Um die Schwenkachse 20 von vorderem und hinterem Sitzträgerteil 12
bzw. 13 ist ein Feder-Widerlager 34 schwenkbar gelagert, das im Quer
schnitt nach Art eines Winkelhebels ausgebildet ist. Der eine Widerlager-
Hebel 35 erstreckt sich von der Schwenkachse 20 nach hinten, d. h. in
Richtung zum Rückenlehnenträger 6, und zwar unterhalb des Bodens 19
des hinteren Sitzträgerteils 13.
Im Bereich des freien Endes des Widerlager-Hebels 35 ist eine Stellschrau
be 36 mittels ihres Außengewindes 37 in einem Innengewinde 38 am Hebel
35 angeordnet. Die Gewinde 37, 38 sind nicht selbsthemmend. Die Stell
schraube 36 stützt sich mit ihrem freien Ende gegen den Boden 19 des hin
teren Sitzträgerteils 13 ab.
Der andere, etwa senkrecht zum Hebel 35 von der Schwenkachse 20 nach
unten verlaufende Widerlager-Hebel 39 liegt gegen ein Federelement 40
an, das durch einen Block aus elastischem Material, beispielsweise einem
zelligen Polyurethan-Elastomer, das unter der Bezeichnung Vulkocell er
hältlich ist, gebildet ist. Dieses Federelement 40 liegt mit seinem anderen
Ende gegen ein ortsfestes, jedoch schwenkbares Widerlager 41 an, das
durch eine dem Hebel 39 gegenüberliegende Rückwand des im folgenden
noch näher erläuterten Lagerteils 46 gebildet ist. Das Federelement 40 ist
an einem stiftartigen Vorsprung 42 des Hebels 39 befestigt, so daß es nicht
nach unten aus dem Bereich zwischen dem Hebel 39 und dem Widerlager
41 herausfallen kann.
Wenn - wie in Fig. 2 dargestellt - das Außengewinde 37 der Stellschraube
36 vollständig durch das Innengewinde 38 des Feder-Widerlagers 34 hin
durchgeschraubt ist, dann befindet sich der Widerlager-Hebel 39 in seiner
dem Widerlager 41 nächsten Stellung, d. h. das Federelement 40 ist am
stärksten vorgespannt. Das Widerlager 41 ist - was hier wiederholt sei - im
vorderen Sitzträgerteil 12 angeordnet.
Wenn bei entriegelter Gasfeder 27 die Rückenlehne 6 nach hinten ge
schwenkt wird, werden der vordere und der hintere Sitzträgerteil 12 bzw.
13 in ihrem unterhalb der Schwenkachse 20 befindlichen Bereich aufeinan
der zugeschwenkt, d. h. das Federelement 40 wird unter progressiver Dämp
fung dieser Rückschwenkbewegung der Rückenlehne 7 stärker zusammen
gedrückt. Diese Gegenkraft des Federelementes 40 wirkt also der Rück
schwenkbewegung der Rückenlehne 7 progressiv entgegen. Bei einer Ent
lastung der Rückenlehne 7 wird deren Vorwärtsschwenken durch entsprechende
Entspannung des Federelementes 40 unterstützt, wobei diese unter
stützende Kraft mit zunehmender Vorwärts-Schwenkbewegung der Rüc
kenlehne 7 abnimmt.
Wenn die Stellschraube 36 so weit aus dem Widerlager-Hebel 35 nach un
ten herausgeschraubt wird, daß ihr vorderes Ende 43 etwa bündig zum He
bel 35 liegt, dann kommt das Federelement 40 während des gesamten mög
lichen Schwenkbereichs vom vorderen und hinteren Sitzträgerteil 12, 13
nicht zur Wirkung, d. h. sie wird nicht zwischen dem Widerlager 41 und
dem Widerlager-Hebel 39 unter Erzeugung einer entsprechenden Gegen
kraft zusammengedrückt.
Bei Zwischenstellungen der Stellschraube 36 kommt das Federelement 40
jeweils bei entsprechend unterschiedlichen Schwenkstellungen vom hinte
ren Sitzträgerteil 13 relativ zum vorderen Sitzträgerteil 12, d. h. bei unter
schiedlichen Rückwärtsneigungen der Rückenlehne 7 und damit auch des
Sitzes 5 zum Eingriff. Hinzu kommt, daß das blockartige Federelement 40
bei diesen Zwischenstellungen zuerst nur mit einer Kante 44 mit dem Wi
derlager 41 zur Anlage kommt und erst bei einer weiteren Schwenkbewe
gung stetig zunehmend zur vollflächigen Anlage am Widerlager 41 kommt.
Auch hierüber wird eine gewisse Progression in der Federwirkung erreicht.
Damit das Feder-Widerlager 34 in sich biegesteif ist, sind die Hebel 35, 39
mit einem oder mehreren Zwischenstegen 24 ausgesteift. Damit die Stell
schraube 36 nicht versehentlich aus dem Innengewinde 38 herausge
schraubt wird, ist ihr Außengewinde im Bereich des Endes 43 geschlitzt
und aufgestellt. Um eine leichte Betätigung der Stellschraube 36 zu ermög
lichen, ist sie an ihrem nach unten aus dem Sitzträger 4 herausragenden
Ende mit einem Drehgriff 25 versehen. Die Stellschraube 36 ist gegenüber
der Gasfeder 27 versetzt angeordnet. Die Gasfedern 27 sind marktüblich
und hinsichtlich Aufbau und Wirkungsweise allgemein bekannt, beispiels
weise der aus der DE-PS 18 12 282 (entsprechend US-PS 3,656,593).
Zur zusätzlichen Neigungsverstellung des gesamten Sitzes 5 mit der Syn
chronmechanik ist das vordere Sitzträgerteil 12 mit dem oberen, als Lager
konus 45 ausgebildetes Ende der Stuhlsäule 3 über ein als Ganzes mit 46
bezeichnetes Lagerteil gelenkig verbunden. Das aus Aluminium-Druckguß
bestehende Lagerteil 46 sitzt mit einem als Aufnahme ausgebildeten innen
konusförmigen Lagerbock 47 auf dem Lagerkonus 45 der Stuhlsäule 3. Der
Lagerbock 47 ist in einem längsorientierten Rechteckrohr 48 befestigt, wel
ches auf seiner hinter dem Lagerbock 47 gelegenen Seite eine parallel zur
Schwenkachse 20 verlaufende Gelenkachse 49 in Form einer einfachen
Schraube mit Mutter trägt. An dieser Gelenkachse 49 ist das vordere Sitz
trägerteil 12 angelenkt.
Zur Arretierung des Sitzes 5 in einer bestimmten Neigungsstellung ist das
vordere Sitzträgerteil 12 mit einer zwischen ihm und dem Lagerteil 46
wirksamen Zahnleisten-Arretiervorrichtung 49a versehen, die vor dem La
gerbock 47 angeordnet ist. Sie weist zwei parallel zueinander verlaufende
Zahnleisten 50, 51 auf, die einteilig mit dem Lagerteil 46 ausgebildet sind.
Die Zahnleisten 50, 51 sind gegenüber den parallel zueinander verlaufen
den Außenwänden 52, 53 des Lagerteils 46 nach innen zurückversetzt. Die
Zahnleisten 50, 51 werden jeweils durch zwei senkrecht zu den Zähnen der
Zahnleisten 50, 51 verlaufende Führungswände 54 begrenzt. Am zur
Schwenkachse 22 hin weisenden freien Ende des Lagerteils 46 ist eine par
allel zur Schwenkachse 22 verlaufende Anschlagkante 55 vorgesehen, die
mit einem mit dem Sitzträgerteil 12 verbundenen Anschlag 56, welcher
einen Kunststoffüberzug 57 aufweist, zusammenwirkt. Durch die An
schlagkante 55 und den Anschlag 56 wird die Verschwenkbarkeit des Sitz
trägerteils 12 bezüglich der Stuhlsäule 3 begrenzt. Die Arretiervorrichtung
49a weist ferner zwei parallel zueinander angeordnete Zahnleistenbacken
58, 59 auf, die im wesentlichen quaderförmig ausgebildet sind und auf der
den Zahnleisten 50 bzw. 51 zugewandten Seite jeweils eine Backen-
Zahnleiste 60 bzw. 61 aufweisen. Die Zähne der Zahnleisten 60 und 61
sind derart dimensioniert, daß sie mit den Zähnen der Zahnleisten 50 bzw.
51 in Eingriff bringbar sind, d. h. sie verlaufen jeweils parallel zueinander
und haben denselben Abstand voneinander, so daß eine optimale Verzah
nung möglich ist. Die Zahnleistenbacken 58, 59 sind in den sie seitlich füh
renden Führungswänden 54 mit einem Spiel aufgenommen. Die Zahnlei
stenbacken 58, 59 werden von einem Spannbolzen 62 gehalten und sind
über diesen in Richtung der Zahnleisten 50 bzw. 51 mit Kraft beaufschlag
bar. Die Zahnleistenbacken 58, 59 weisen zur Durchführung des Spannbol
zens 62 mittig Löcher 63, 64 auf. Das Lagerteil 46 weist zwischen den
Zahnleisten 50, 51 ein im wesentlichen parallel zum Spannbolzen 62 ver
laufendes Langloch 65 auf. Am in Fig. 3 linken Ende des Spannbolzens 62
ist eine diesen umgebende Beaufschlagungshülse 66 vorgesehen, die zum
freien Ende des Spannbolzens 62 hin durch eine Mutter 67 und eine Unter
legscheibe 68 festgelegt ist. Die Beaufschlagungshülse 66 ist durch eine
Bohrung 69 durch die Seitenwand 14 verschiebbar geführt. Auf der der
Zahnleistenbacke 58 zugewandten Seite weist die Beaufschlagungshülse 66
eine Ringnut 70 auf, die in eine entsprechende Ausnehmung der Zahnlei
stenbacke 58 eingreift. Die Zahnleistenbacken 58 und 59 sind durch eine
den Spannbolzen 62 umgebende Schraubendruckfeder 71 nach außen hin in
Richtung der Seitenwände 14 bzw. 15 vorgespannt. Im Bereich der SeitenWand
15 ist der Spannbolzen 62 durch einen Beaufschlagungsblock 72 mit
einer den Spannbolzen 62 aufnehmenden Bohrung 73 geführt. Der Beauf
schlagungsblock 72 ist durch eine Bohrung 74 in der Seitenwand 15 ver
schiebbar geführt und weist auf der der Zahnleistenbacke 59 zugewandten
Seite eine Ringnut 75, die in einer entsprechenden Ausnehmung der Zahn
leistenbacke 59 aufgenommen ist, auf. Die Beaufschlagungshülse 66 und
der -block 72 dienen als Führungselemente für den Spannbolzen 62.
Im Bereich des in Fig. 3 rechten Endes des Spannbolzens 62 ist eine
Spannvorrichtung 76 vorgesehen, um die Zahnleistenbacken 58, 59 in
Richtung der Zahnleisten 50 bzw. 51 mit Kraft zu beaufschlagen. Die
Spannvorrichtung 76 weist einen mit dem Beaufschlagungsblock 72 zu
sammenwirkenden Spanngrundkörper 77, einen mit diesem verbundenen
Betätigungshebel 78 sowie einen an dessen freiem Ende vorgesehenen
Handgriff 79 auf. Der Spanngrundkörper 77 weist zwei zueinander paral
lele Seitenwände 80 auf, die einen im wesentlichen ovalen Querschnitt ha
ben. Die Seitenwände 80 sind durch einen Spreizkörper 81 und eine Hebel
aufnahme 82 miteinander verbunden, wobei der Spreizkörper 81 und die
Hebelaufnahme 82 im Bereich der beiden Enden der Seitenwände 80 ange
ordnet sind. Der Spreizkörper 81 weist einen Führungskanal 83 auf, durch
den der Spannbolzen 62 geführt ist. Zwischen dem Spreizkörper 81 und der
Hebelaufnahme 82 ist ein am freien Ende des Spannbolzens 62 angeordne
ter und mit diesem verbundener Beaufschlagungskopf 84 vorgesehen, der
den Spanngrundkörper 77 in einer Klemmrichtung 85 festlegt. Die Seiten
wand 15 ist mit einem nach unten offenen Führungsprofil 86 mit U-
förmigem Querschnitt verbunden. Das Führungsprofil 86 weist eine obere
Wand 87 sowie zwei mit dieser verbundene, parallel zueinander angeord
nete Führungswände 88 auf. Die obere Wand 87 weist im Bereich ihres
freien Endes einen gegenüber der Horizontalen schräg nach oben gezoge
nen Steg 89 auf Die Seitenwände 80 und die den Führungswänden 88 zu
gewandten Seiten des Beaufschlagungsblocks 72 sind zwischen den Füh
rungswänden 88 bezüglich des Spannbolzens 62 verdrehfrei mit Spiel ge
führt.
Der Beaufschlagungsblock 72 weist auf der dem Spanngrundkörper 77 zu
gewandten Seite einen Nocken 90 mit zwei diesen seitlich begrenzenden
Flanken 91 und 92 auf. Der Spreizkörper 81 weist auf der dem Beaufschla
gungsblock 72 zugewandten Seite einen Nocken 93 mit zwei diesen seitlich
begrenzenden Flanken 94, 95 auf. Auf der gegenüberliegenden Seite weist
der Spreizkörper 81 einen Nocken 96 mit diesen begrenzenden Flanken 97,
98 auf. Der Führungskanal 83 hat die Form zweier um einen Winkel ge
geneinander versetzter Bohrungen, so daß ein Verschwenken des Spreiz
körpers 81 aus der in Fig. 3 dargestellten Arretierposition um den Spann
bolzen 62 in die in Fig. 4 dargestellte Freischwenkposition möglich ist. Der
Führungskanal 83 wird im oberen Bereich durch zwei gegeneinander ab
gewinkelte Kanalwände 99, 100 begrenzt. Im unteren Bereich wird der
Führungskanal 83 durch zwei einander im wesentlichen rechtwinklig
schneidende Kanalwände 101, 102 begrenzt. Der Beaufschlagungskopf 84
weist auf der dem Spreizkörper 81 zugewandten Seite einen Nocken 103
sowie diesen seitlich begrenzende Flanken 104 und 105 auf. Die Hebelauf
nahme 82 weist auf der dem Beaufschlagungskopf 84 zugewandten Seite
einen Vorsprung 106 auf, der den Spalt zwischen der Hebelaufnahme 82
und dem Beaufschlagungskopf 84 so weit reduziert, daß menschliche Ex
tremitäten, wie z. B. die Finger spielender Kinder, in diesen nicht gesteckt
und bei einem Verschwenken des Spanngrundkörpers 77 nicht einge
klemmt werden können.
Im folgenden wird die Arretierung des Lagerteils 46 gegenüber dem vorde
ren Sitzträgerteil 12 und deren anschließende Lösung unter Bezugnahme
auf die Fig. 3 und 4 und auf die Ausschnitte in Fig. 5 bzw. 6 beschrieben.
Die Arretierposition ist in den Fig. 3 und Fig. 5 dargestellt. Der Betäti
gungshebel 78 befindet sich in der unteren Anschlagposition. Der Spreiz
körper 81 befindet sich in der maximalen Spreizposition, d. h. der Beauf
schlagungskopf 84 und der Beaufschlagungsblock 72 sind in größtmögli
chem Umfang auseinandergedrückt. In dieser Position liegt der Nocken 96
an der Flanke 105 an und der Nocken 93 an der Flanke 91. In dieser Posi
tion drückt der Beaufschlagungsblock 72 die Zahnleistenbacke 59 mit den
Zahnleisten 61 in die Zahnleisten 51. Ferner drückt die Beaufschlagungs
hülse 66 die Zahnleistenbacken 58 mit den Zahnleisten 60 in die Zahnlei
sten 50. Eine Verschwenkung des Lagerteils 46 gegenüber dem Sitzträger
teil 12 ist somit in dieser Arretierposition nicht möglich. Zur Lösung der
Arretierung wird der Betätigungshebel 78 nach oben in die in Fig. 4 und im
Ausschnitt in Fig. 6 dargestellte Freischwenkposition verschwenkt. Wäh
rend des Verschwenkens wandern die Nocken 93 und 96 über die mit die
sen im Anschlag liegenden Nocken 90 bzw. 103, wobei sich der Block 72
und der Kopf 84 weiter voneinander entfernen und der Verschwenkung die
Kraft der Feder 71 entgegenwirkt. Der Punkt, an dem sich die Nocken 90
und 93 sowie 96 und 103 berühren, ist ein Totpunkt. Wenn der Benutzer
den Betätigungshebel 78 über den Totpunkt hinaus verschwenkt hat, so
rutscht der Hebel 78 automatisch in die in den Fig. 4 und 6 dargestellte
Freischwenkposition. In dieser Position liegen die Seitenwände 80 an dem
Steg 89 an. Der Nocken 90 liegt an der Flanke 94 und der Nocken 96 an
der Flanke 104 an. In dieser Position ist der Abstand A zwischen dem Be
aufschlagungskopf 84 und dem Beaufschlagungsblock 72 geringer als in
der in den Fig. 3 und 5 dargestellten Arretierposition. Infolge ist die auf die
Zahnleistenbacken 58 und 59 in Richtung der Zahnleisten 50 bzw. 51 wir
kende Kraft geringer als in der Arretierposition, so daß die Schrauben
druckfeder 71 die Zahnleistenbacken 78 und 79 auseinanderdrücken kann,
so daß diese außer Eingriff mit den Zahnleisten 50 bzw. 51 kommen. In der
Freischwenkposition kann deshalb das Lagerteil 46 gegenüber dem vorde
ren Sitzträgerteil 12 verschwenkt werden. Der Benutzer des Stuhles hat
somit zwei Möglichkeiten der Neigungsverstellung gegenüber der Stuhl
säule 3. Zum einen kann er die Neigung gegenüber der Stuhlsäule 3 in vor
gegebenen Positionen wirksam arretieren. Ein besonderer Vorteil der Arre
tierung mit Zahnleisten besteht darin, daß entlang der Verschwenkungs
richtung, d. h. im wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung der Zahnlei
sten 50, 51, bei der Arretierung ein Formschluß entsteht, so daß auch große
Kräfte, z. B. durch schwere Personen, aufgenommen werden können, ohne
daß es zu einer Neigungsverstellung ohne den Willen des Benutzers
kommt. Zum anderen kann die Arretierung aufgehoben werden. In diesem
Fall stellt sich automatisch die sich aus der Sitzposition des Benutzers er
gebende optimale Neigung gegenüber der Stuhlsäule 3 ein. Auf diese Wei
se kann verhindert werden, daß der Benutzer eine fest eingestellte Neigung
gegenüber der Stuhlsäule 3 verwendet, die unter Umständen für ihn anato
misch nicht optimal ist. Der Sitz 5 folgt somit einer Vorwärtsneigung oder
Rückwärtsneigung des Benutzers.
Claims (10)
1. Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit
- a) einem Fußgestell (1),
- b) einem darauf mittels einer Stuhlsäule (3) abgestützten Sitzträger (4), der einen vorderen und einen hinteren, über eine Schwenkach se (20) miteinander verbundenen Sitzträgerteil (12, 13) aufweist,
- c) einem auf den Sitzträgerteilen (12, 13) abgestützten Sitz (5),
- d) einer am hinteren Sitzträgerteil (13) befestigten Rückenlehne (7),
- e) einem an den Sitzträgerteilen (12, 13) im Abstand von ihrer Schwenkachse (20) angelenkten, längenverstellbaren Kraftspeicher (27) zur gegenseitigen Verstellung von Rückenlehne (7) und Sitz (5),
- f) einer an einem Sitzträgerteil (12) vorgesehenen Aufnahme (47) für das obere Ende der Stuhlsäule (3), wobei die Aufnahme (47) an dem Sitzträgerteil (12) über eine parallel zu der Schwenkachse (20) von vorderem und hinterem Sitzträgerteil (12, 13) angeordnete Gelenkachse (49) angelenkt ist, und
- g) einer zwischen dem Sitzträgerteil (12) und der Aufnahme (47) wirksamen Arretiervorrichtung zum Arretieren bzw. zum Lösen unterschiedlicher Neigungen des mit der Aufnahme (47) versehe nen Sitzträgers (4) gegenüber der Stuhlsäule (3), dadurch gekenn zeichnet, daß
- h) die Arretiervorrichtung eine Zahnleisten-Arretiervorrichtung (49a) ist.
2. Stuhl gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnlei
sten-Arretiervorrichtung (49a) eine Spannvorrichtung (76) zum Arre
tieren bzw. zum Lösen der Zahnleisten-Arretiervorrichtung (49a) auf
weist.
3. Stuhl gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spann
vorrichtung (76) zwischen einer ersten Anschlagposition und einer
zweiten Anschlagposition verschwenkbar ist.
4. Stuhl gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spann
vorrichtung (76) zwischen der ersten Anschlagposition und der zweiten
Anschlagposition über einen Totpunkt führt.
5. Stuhl gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zahnleisten-Arretiervorrichtung (49a) mindestens ei
ne mit der Aufnahme (47) verbundene Zahnleiste (50, 51) aufweist.
6. Stuhl gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnlei
sten-Arretiervorrichtung (49a) mindestens eine mit dem Sitzträgerteil
(12) verbundene Zahnleistenbacke (58, 59) zum Zusammenwirken mit
der mindestens einen Zahnleiste (50, 51) aufweist.
7. Stuhl gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnlei
sten-Arretiervorrichtung (49a) zwei Zahnleisten (50, 51) und zwei
Zahnleistenbacken (58, 59) aufweist, die paarweise miteinander in Ein
griff bringbar sind.
8. Stuhl gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei
Zahnleistenbacken (58, 59) auf einem Spannbolzen (62) verschiebbar
angeordnet sind.
9. Stuhl gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträ
gerteil Bohrungen (69, 74) aufweist, in denen Führungselemente (66,
72) zur Aufnahme des Spannbolzens (62) verschiebbar geführt sind.
10. Stuhl gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahnleisten-Arretiervorrichtung (49a) eine Schraubendruckfe
der (71) zum Auseinanderdrücken der Zahnleistenbacken (58, 59) auf
weist.
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