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Die
Erfindung betrifft eine Strickmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Gattung und einen dafür geeigneten Ringelapparat.
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Bei
den meisten bisher bekannten Strickmaschinen dieser Art sind die
Fadenwechselvorrichtungen mit einer bestimmten Anzahl von z. B.
vier Fadenfingern versehen, so daß an jedem aus einer Strickstelle
und einer Fadenwechselvorrichtung gebildeten Stricksystem wahlweise
einer von vier Fäden
in die Strickwerkzeuge eingelegt werden kann (z. B.
DE 27 10 045 A1 ,
DE 28 05 779 A1 ,
DE 31 29 724 C2 ,
DE 195 11 949 A1 ).
Zuweilen besteht jedoch ein Trend in Richtung von Stoffen mit Ringelmustern,
die aus mehr als der vorgegebenen Anzahl, d. h. z. B. aus fünf oder
mehr Fäden
pro System hergestellt werden können.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, Fadenwechselvorrichtungen
mit fünf
oder mehr auswählbaren
Fadenfingern zu versehen. Ein daraus resultierendes Problem besteht
allerdings darin, daß die
Fadenfinger und die zugehörigen
Teile wesentlich dünner
als bisher ausgebildet werden müssen,
falls die Fadenwechselvorrichtungen insgesamt dieselbe Breite wie
beim Vorhandensein von nur vier Fadenfingern aufweisen sollen. Als
Folge davon ergeben sich ein erhöhter
Verschleiß und
eine geringere Betriebssicherheit. Werden die Fadenfinger und die
zugehörigen
Teile dagegen mit üblicher Breite
hergestellt, dann hat das eine entsprechend vergrößerte Breite
der Stricksysteme zur Folge. Das ist unerwünscht, weil dadurch z. B. die
Zahl der am Umfang einer Rundstrickmaschine unterbringbaren Stricksysteme
reduziert wird. Das wiederum erfordert nicht nur eine Neukonstruktion
der Strickmaschine gegenüber
einer Strickmaschine, deren Fadenwechselvorrichtungen für nur vier
Fäden ausgerüstet sind, sondern
führt auch
zu einer Strickmaschine mit reduzierter Leistung. Letzteres ist
insbesondere dann nicht erwünscht,
wenn die Ringelfunktion zeitweise nicht oder nicht im vollem Umfang
benötigt
wird, was wegen der ständig
wechselnden Anforderungen durch die Mode durchaus erforderlich sein
könnte.
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Das
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende technische Problem
besteht daher darin, die Strickmaschine der eingangs bezeichneten
Gattung und ihre Fadenwechselvorrichtungen so auszubilden, daß bei im
wesentlichen gleicher Bauweise wie bisher wahlweise Stoffe mit Ringelmustern
aus mehr Fäden
hergestellt werden können,
als mit den vorhandenen Fadenwechselvorrichtungen möglich ist, ohne
daß eine
Neukonstruktion der Strickmaschine erforderlich wird. Dabei soll
die Anordnung vorzugsweise auch so getroffen werden, daß die Strickmaschine
beim Nichtgebrauch einiger oder aller Fadenwechselvorrichtungen
mit vergleichsweise hoher Leistung betrieben werden kann.
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Zur
Lösung
dieses Problems dienen die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 16.
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Die
Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, in einer Strickmaschine
mit einer Mehrzahl von Fadenwechselvorrichtungen jeweils zwei oder
mehr Fadenwechselvorrichtungen zu einem gemeinsamen Ringelapparat
und diesen mit einer zugeordneten Strickstelle zu einem gemeinsamen
Stricksystem zusammenzufassen. Mit besonderem Vorteil wird die Anordnung
dabei z. B. so getroffen, daß wie
bisher an einer Mehrzahl von Strickstellen je eine Fadenwechselvorrichtung
vorgesehen und bei Bedarf wenigstens eine Strickstelle unwirksam
gemacht wird, um einer ihr benachbarten Strickstelle zwei oder mehr
Fadenwechselvorrichtungen zuzuordnen. Dadurch ist es einerseits
möglich,
je nach Bedarf Ringelmuster mit z. B. vier oder mehr Fäden herzustellen.
Andererseits kann eine bereits vorhandene, mit Fadenwechselvorrichtungen
versehene Strickmaschine je nach Bedarf auf Ringelapparate mit mehr
Fäden umgerüstet werden,
als der Zahl der pro Fadenwechselvorrichtung zuführbaren Fäden entspricht.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Vertikalschnitt durch eine bekannte, mit einer Fadenwechselvorrichtung
versehene Rundstrickmaschine;
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2 eine
schematische Draufsicht auf die Rundstrickmaschine nach 1;
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3 die
Vorderansicht einer Fadenwechselvorrichtung der Rundstrickmaschine
nach 1 und 2;
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4 eine
Seitenansicht der Fadenwechselvorrichtung nach 3;
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5 bis 9 einen
Fadenfinger der Fadenwechselvorrichtung nach 3 und 4 bei geöffneter
bzw. geschlossener Fadenklemme in je einer vergrößerten Vorderansicht, Seitenansicht
und Hinteransicht sowie in einem Querschnitt;
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10 und 11 je
eine Seitenansicht der Fadenwechselvorrichtung entsprechend 4,
jedoch in anderen Betriebsstellungen;
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12 eine
Vorderansicht von radial außen her
auf Teile der Rundstrickmaschine nach 1, jedoch
mit einem erfindungsgemäßen, aus
zwei Fadenwechselvorrichtungen nach 3 bis 11 zusammengesetzten
Ringelapparat zu Beginn eines Fadenwechsels;
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13 bis 15 einen
Mitnehmer des Ringelapparats nach 12 in
je einer perspektivischen Ansicht von vorn bzw. hinten sowie in
einer Draufsicht;
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16 den
erfindungsgemäßen Ringelapparat
in einer der 12 entsprechenden Ansicht, jedoch
in einer anderen Betriebsstellung;
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17 eine
Ansicht von links auf den Ringelapparat nach 16;
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18 den
erfindungsgemäßen Ringelapparat
in einer der 12 entsprechenden Ansicht, jedoch
in einer weiteren Betriebsstellung;
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19 einen
Schnitt längs
der Linie XIX-XIX der 18;
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20 die
in 18 gezeigte Betriebsstellung des erfindungsgemäßen Ringelapparats,
jedoch radial von der Maschinenmitte her betrachtet;
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21 und 22 den 18 und 19 entsprechende
Ansichten des erfindungsgemäßen Ringelapparats
kurz vor dem Einlegen eines Fadens in einen Fadenführer;
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23 eine
vergrößerte Draufsicht
auf die in 21 dargestellten Teile des erfindungsgemäßen Ringelapparats;
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24 den
erfindungsgemäßen Ringelapparat
in einer der 12 entsprechenden Ansicht, jedoch
in einer weiteren Betriebsstellung;
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25 einen
vergrößerten Teilschnitt
längs der
Linie XXV-XXV der 24;
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26 eine
der 15 entsprechende Draufsicht auf den Mitnehmer
beim Auflaufen auf ein Öffnungsorgan;
und
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27 den
erfindungsgemäßen Ringelapparat
in einer der 12 entsprechenden Ansicht, jedoch
nach Beendigung eines Fadenwechsels.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines derzeit für am besten
gehaltenen Ausführungsbeispiels,
d. h. an einer nach der sog. Relativ-Technik arbeitenden Rundstrickmaschine
näher beschrieben.
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Die
Rundstrickmaschine enthält
zu diesem Zweck, wie 1 zeigt, einen Träger 1 in
Form eines Nadelzylinders, der um eine vertikale Drehachse drehbar
gelagert und mit Strickwerkzeugen in Form von Zungennadeln 2 und
Platinen 3 versehen ist, die sowohl radial verschiebbar
als auch axial auf und ab bewegbar angeordnet sind. Die Bewegungen
der Strickwerkzeuge 2, 3 werden in bekannter Weise
mit Schloßteilen
gesteuert, die an einem stationär
in einem Maschinengestell montierten Schloßmantel 4 befestigt
sind. Außerdem
ist der Träger 1 auf
einem Tragring 5 abgestützt,
der drehbar auf einer Grundplatte 6 gelagert ist und mittels
eines auf einer Antriebswelle 7 befestigten Zahnrads 8 in
Umdrehungen versetzt werden kann.
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In
einem oberhalb des Trägers 1 befindlichen Teil
des Gestells ist ein ringförmiger
Halter 9 ortsfest gelagert, auf dem mittels Lagern ein
mit dem Träger 1 koaxialer
Stützring 10 drehbar
gelagert ist, der von einem ebenfalls auf der Antriebswelle 7 befestigten Zahnrad 11 synchron
zum Träger 1 in
Umdrehungen versetzt werden kann.
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Am
Halter 9 ist wenigstens eine, vorzugsweise jedoch eine
Vielzahl von Fadenwechselvorrichtungen 12 ortsfest montiert,
die wenigstens je zwei, vorzugsweise vier Fadenfinger 14 aufweisen,
von denen wenigstens je einer einen Faden 15, der von einer nicht
näher dargestellten
Vorratsspule abgezogen und durch eine Einlauföse 16 zugeführt wird,
in einen Fadenführer 17 einlegen
kann, damit dieser Faden vom Fadenführer 17 den Haken
der Strickwerkzeuge 2 vorgelegt wird.
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2 zeigt
schematisch vor allem den Stützring 10 und
das Zahnrad 11, wobei eine Drehachse für den Stützring 10 und den
nicht sichtbaren Träger 1 mit
dem Bezugs zeichen 18 angedeutet ist. In 2 gestrichelt
angedeutete Teile sind entsprechend 1 unterhalb
des Stützrings 10 angeordnet.
Dabei sind der Einfachheit halber nur zwei Fadenwechselvorrichtungen 12 dargestellt,
die mit geringem Abstand rings um die Drehachse 18 herum
verteilt angeordnet sind. Die Fadenwechselvorrichtungen 12 bilden
in an sich bekannter Weise mit je einer Strickstelle, an der die
Strickwerkzeuge 2, 3 in Fadenaufnahme-Stellungen
bewegt werden können,
um die Fäden 15 aufzunehmen,
je ein Stricksystem. Natürlich
könnten
auch weniger oder mehr Fadenwechselvorrichtungen 12 als
Stricksysteme vorhanden sein.
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Nach 3 und 4 enthält jede
Fadenwechselvorrichtung 12 ein längliches, im wesentlichen quaderförmiges und
aus zwei parallelen Seitenplatten 19 und 20 gebildetes
Gehäuse,
wobei die Seitenplatte 19 in 4 weggelassen
ist, um den Blick in das Innere des Gehäuses freizugeben. Die Seitenplatten 19 und 20 haben
in einem unteren, vorderen Teil einen Ausschnitt 21 und
in einem oberen, vorderen Teil Ansätze 22 und 23,
die zur Befestigung der Fadenwechselvorrichtung 12 am Halter 9 dienen. Eine
Längsachse 24 (3)
des Gehäuses
ist vertikal, d. h. parallel zur Verschieberichtung der Strickwerkzeuge 2 und
vorzugsweise parallel zur Drehachse des Trägers 1 angeordnet.
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Ein
zwischen den Seitenplatten 19, 20 angeordneter
Bolzen 25 dient zur schwenkbaren Lagerung von plattenförmigen,
einarmigen Schwenkhebeln 26 der Fadenfinger 14.
Die Schwenkhebel 26 werden durch eine Feder 27 in
eine aus 4 ersichtliche Grundstellung
vorgespannt. Jeder Schwenkhebel 26 ist mit je einem zugeordneten Wählhebel 28 gelenkig
verbunden, der im wesentlichen parallel zur Längsachse 24 und oberhalb
der Schwenk-hebel 26 angeordnet ist und mit seinem oberen
Ende in einer Grundstellung, insbesondere aber in einer noch zu
erläuternden
Arbeitsstellung, nach oben aus dem Gehäuse der Fadenwechselvorrichtung 12 herausragt.
Jeder Wählhebel 28 steht
unter der Vorspannung einer Feder 29, die ihn quer zur Längsrichtung
und mit Bezug auf die Rundstrickmaschine nach 1 und 2 radial
nach innen zu verschwenken sucht.
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Auf
einem weiteren Bolzen ist ein Zahnrad 30 drehbar gelagert,
das mit zwei parallelen Zahnleisten 31 und 32 im
Eingriff ist. Dabei ist die Zahnleiste 31 am in 4 linken
Rand eines als Steuerorgan ausgebildeten Schiebers 33 und
die Zahnleiste 32 am rechten Rand eines Schiebers 34 angebracht. Das
obere Ende des Schiebers 33 ragt in einer Grundstellung
nach oben aus dem Gehäuse
der Fadenwechselvorrichtung 12 hinaus. Beide Schieber 33, 34 sind
mit Langlöchern
beweglich auf Bolzen 35 geführt. Mit dem unteren Ende des
Schiebers 33 ist das eine Ende eines Schließers 36 gelenkig
verbunden, während
der Schieber 34 an seinem unteren Ende vorzugsweise fest
mit einem Öffner 37 verbunden
ist. Der Schließer 36 ist
normalerweise durch eine Feder 38 radial nach außen gegen
einen Anschlag 47a vorgespannt, kann jedoch im Uhrzeigersinn
und gegen die Kraft der Feder 38 radial nach innen hin
verschwenkt werden, bis er an einem Anschlag 47b anliegt.
Die Feder 38 hält
außerdem
in einer Grundstellung den Schieber 33 in seiner in 4 obersten
Stellung, den Schieber 34 dagegen in seiner in 4 untersten
Position. Die Teile 30 bis 35 bilden ein der gemeinsamen
Betätigung
des Schließers 36 und Öffners 37 dienendes
Umlenkgetriebe.
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Der
Schließer 36 besteht
zweckmäßig aus einer über die
ganze Breite des Gehäuses
und quer erstreckten Platte, die mit einer von den Schwenkhebeln 26 durchragten Öffnung versehen
ist. Entsprechend besteht der Öffner 37 zweckmäßig aus
einem Winkelprofil, dessen einer Schenkel als eine quer und über alle
Schwenkhebel 26 erstreckte Leiste ausgebildet ist.
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Nach 5 bis 9 enthält jeder
Fadenfinger 14 einen geradlinigen, stabförmigen Fingerkörper 39,
der mit seinem in 5 bis 9 oberen
Ende am zugeordneten Schwenkhebel 26 befestigt ist. An jedem
Fingerkörper 39 ist
ein Führungskörper 40 verschiebbar
geführt.
Am unteren Ende weist der Fingerkörper 39 eine U-förmige Aussparung 41 auf, durch
die der Faden 15 (1, 6 und 9)
laufen kann und deren untere Begrenzung als Schneidkante 42 (5)
ausgebildet ist. Der Führungskörper 40 trägt auf einer
Seite des Fingerkörpers 39 ein
mit der Schneidkante 42 zusammenwirkendes Schneidelement 43 und
auf der gegenüberliegenden
Seite ein elastisch gegen den Fingerkörper 39 gedrücktes Klemmelement 44.
Außerdem
weist der Führungskörper 40 auf
der dem Schneidelement 43 zugeordneten Seite einen mit
dem Öffner 37 (4)
zusammenwirkenden Vorsprung 45 und an seiner dem Klemmelement 44 zugeordneten
Seite einen mit dem Schließer 36 zusammenwirkenden
Vorsprung 46 auf.
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Im übrigen versteht
sich, daß die
Fadenwechselvorrichtung 12 nach 3 bis 9 in
Nebeneinanderanordnung so viele Fadenfinger 14 und Wählhebel 28 aufweist,
wie unterschiedliche Fäden 15 zuführbar sein
sollen. Im Ausführungsbeispiel sind
jeweils vier Fadenfinger 14 und Wählhebel 28 vorgesehen.
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Am
oberen Ende des Gehäuses
der Fadenwechselvorrichtung ist ein Führungskörper 48 (4)
angebracht, in dem vier Steuerstifte 49 parallel zur Längsachse 24 mit
Gleitsitz geführt
sind. Außerdem
dient der Führungskörper 48 zur
Gleitlagerung des oberen Teils des Schiebers 33. Die Steuerstifte 49 stützen sich
auf je einem von vier zugeordneten Vorwählhebeln 50 ab, die
auf einem weiteren Bolzen 51 schwenkbar gelagert sind und
sich in 4 im wesentlichen horizontal,
d. h. senkrecht zu den Wählhebeln 28 erstrecken.
Durch an ihren Hinterenden angreifende Federn 52 sind die
Vorwählhebel 50 in
einer Grundstellung im Uhrzeigersinn vorgespannt und in Anlage mit
den unteren, aus dem Führungskörper 48 herausragenden
Enden der zugehörigen
Steuerstifte 49 gehalten, deren obere Enden nach oben aus
dem Führungskörper 48 herausragen.
Die Vorwählhebel 50 liegen
in ihrer Grundstellung mit ihren vorderen Stirnflächen an
Arretierstiften 53 an, die an den zugeordneten Wählhebeln 28 befestigt
sind und seitlich von diesen wegragen.
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Im
unteren Teil des Gehäuses
nach 3 und 4 ist zwischen und parallel
zu den Seitenplatten 19 und 20 eine Anzahl von
Führungsscheiben 54 angeordnet,
die die Ausschnitte 21 teilweise überdecken. Diese Führungsscheiben 54 dienen
der seitlichen, weitgehend wackelfreien Führung der Fadenfinger 14 bei
deren Schwenkbewegungen und können
bei Bedarf zusätzlich
mit unteren Aussparungen 55 versehen sein, in die sich
die gerade von der Rundstrickmaschine verarbeiteten Fäden 15 einlegen.
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Wie
insbesondere 1 und 2 zeigen, ist
auf dem drehbaren Stützring 10 ein
Wählapparat 56 montiert,
der eine der Zahl der Fadenfinger 14 und Steuerstifte 49 entsprechende
Anzahl von Steuermagneten 57 aufweist, die in radialer
Richtung entsprechend den Steuerstiften 49 versetzt angeordnet
sind. Die Steuermagnete 57 sind z. B. als Hubmagnete ausgebildet
und mit je einem horizontal und radial hin- und herschiebbaren Stößel 58 versehen,
der mit einem Hebel 59 gelenkig verbunden ist, der durch eine
Aussparung in einen unterhalb des Stützrings 10 angeordneten
Bereich ragt, dort eine Steuerkurve 60 trägt und in
einem mittleren Teil mittels eines am Stützring 10 befestigten
Bolzens 61 schwenkbar gelagert ist. Die Steuerkurve 60 ist
dadurch in radialer Richtung z. B. bei ausgefahrenem Stößel 58 oberhalb
und im Wirkungsbereich eines zugeordneten Steuerstifts 49 und
bei zurückgezogenen
Stößel 58 außerhalb
des Wirkungsbereichs des zugeordneten Steuerstifts 49 angeordnet.
Dadurch gelangen bei der zusammen mit dem Träger 1 erfolgenden
Rotation des Stützrings 10 in
Richtung eines Pfeils v (2) immer nur diejenigen Steuerkurven 60 in
den Wirkungsbereich zugeordneter Steuerstifte 49, die durch
entsprechende Ansteuerung der Steuermagnete 57 ausgewählt wurden.
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Weiterhin
zeigt insbesondere 2 drei Schaltkurven 63, 64 und 65,
die an der Unterseite des Stützrings 10 angebracht
sind. Dabei ist das in Drehrichtung (Pfeil vorauslaufende, aber
hinter dem Wählapparat 56 herlaufende
Vorderende der Schaltkurve 63 den Wählhebeln 28 (4),
die nachfolgend beginnende Schaltkurve 64 dem Schieber 33 und
die letzte Schaltkurve 65 ebenfalls den Wählhebeln 28 zugeordnet.
Schließlich
ist in 2 noch schematisch ein am Stützring 10 befestigter
Einstreifer 66 dargestellt, der in an sich bekannter Weise dazu
dient, den von einem ausgewählten
Fadenfinger 14 vorgelegten Faden 15 oberhalb eines
Stegs 17a des Fadenführers 17 (3)
zu erfassen und sicher in einen hinter dem Steg 17a ausgebildeten Schlitz 17b des
Fadenführers 17 einzulegen.
Wie insbesondere 1 zeigt, ist der Einstreifer 66 an
einem mit dem Stützring 10 verbundenen
Arm 67 befestigt und dicht oberhalb und hinter den Haken
der Strickwerkzeuge 2 gehalten.
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Die
Wirkungsweise der beschriebenen Rundstrickmaschine wird nachfolgend
anhand der 1 bis 11 näher erläutert, wobei
zusätzlich mit
dem Buchstaben "a" versehene Teile
einen neu einzulegenden Faden 15a und zusätzlich mit
dem Buchstaben "b" versehene Teile
einem gerade noch verarbeiteten, alten Faden 15b zugeordnet
sind.
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In 3 und 4 ist
angenommen, daß von
den insgesamt vier Fäden
der Faden 15b verstrickt und in die Haken der Strickwerkzeuge 2 eingelegt
wird. Daher liegt der Faden 15b gemäß 4 (vgl.
auch 6) in der offenen Aussparung 41 eines verdeckt
angeordneten Fadenfingers 14 und in der Aussparung 55 der
zugehörigen
Führungsschiene 54.
Alle anderen Fäden
nehmen dieselbe geklemmte Stellung wie der Faden 15a in 4 ein
(vgl. auch 9).
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Soll
ein Fadenwechsel z. B. auf den Faden 15a erfolgen, wird
beim Umlauf des Stützrings 10 zunächst der
zugehörige
Steuermagnet 57 (1) angesteuert
und dadurch die mit ihm gekoppelte Steuerkurve 60 oberhalb
des zugehörigen
Steuerstifts 49 angeordnet. Das hat bei weiterer Drehung
des Stützrings 10 zur
Folge, daß der
Steuerstift 49 durch die Steuerkurve 60 allmählich nach
unten gedrückt
und der zugehörige
Vorwählhebel 50 im
Gegenuhrzeigersinn verschwenkt und mit seiner Stirnfläche vom
Arretierstift 53 des zugehörigen Wählhebels 28 abgehoben
wird. Dadurch schwenkt die Feder 29 jetzt den Wählhebel 28 im
Gegenuhrzeigersinn in eine Arbeitsstellung, so daß sein oberes
Ende im Bereich der Schaltkurve 63 (2 und 10)
angeordnet ist. Die Auswahl des Fadens 23 ist dadurch vorbereitet.
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10 zeigt
außerdem,
daß bei
Weiterdrehung des Stützrings 10 die
Schaltkurve 63 mit einem nach unten ansteigenden Abschnitt
auf den in Arbeitsstellung befindlichen Wählhebel 28a einwirkt und
diesen nach unten drückt.
Dadurch wird der eigentliche Fadenwechsel eingeleitet, indem einerseits über den
Schwenkhebel 26a der zugeordnete Fadenfinger 14a im
Gegenuhrzeigersinn in eine Arbeitsstellung verschwenkt und andererseits
der Vorwählhebel 50a und
mit ihm der Steuerstift 49a nach dem Erreichen des Endes
der Steuerkurve 60 durch die Feder 52a in die
Grundstellung zurückgeführt wird.
Die Verschwenkung des Fadenfingers 14a hat zur Folge, daß das untere
Ende des zugehörigen
Fingerkörpers 39a von
einer mit Bezug zu den Strickwerkzeu gen 2 radial auswärts befindlichen
Grundstellung in eine radial hinter den Rücken und direkt über den
Haken der Strickwerkzeuge 2 befindliche Arbeitsstellung
geschwenkt wird. Daher ist in 10 jetzt
auch der den alten Faden 15b führende Fingerkörper 39b sichtbar.
Durch die Verschwenkung des Schwenkhebels 26a wird gleichzeitig
der Schließer 36 vom
Anschlag 47a abgehoben und an den Anschlag 47b angelegt.
In dieser Position steht das untere freie Ende des Schließers 36 unmittelbar
dem Vorsprung 46b des Führungskörpers 40b gegenüber. Außerdem ist
der Fadenfinger 14a im wesentlichen vertikal und so angeordnet,
daß der Öffner 37 unmittelbar
unter dessen Vorsprung 45a angeordnet ist. Der Einstreifer 66 ist
bereits unmittelbar vor dem Faden 15a angeordnet.
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Beim
weiteren Drehen des Stützrings 10 erfaßt der Einstreifer 66 den
vom Fadenfinger 14a gehaltenen und neu vorgelegten Faden 15a und
drückt ihn
mit einer abfallenden Kurve 66a tiefer in den V-förmigen Schlitz 17b des
Fadenführers 17 ( 3), so
daß er
wie der Faden 15b von den Haken der angehobenen Strickwerkzeuge 2 erfaßt wird.
Dadurch werden im Bereich einer sogenannten Wechselstelle beide
Fäden 15a und 15b gleichzeitig
verstrickt.
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Beim
Weiterdrehen des Stützrings 10 kommt allmählich die
Schaltkurve 64 in den Bereich des oeren Endes des Schiebers 33 (11),
so daß dieser zusammen
mit dem Schließer 36 von
einem abfallenden Abschnitt der Schaltkurve 64 nach unten
gedrückt
und gleichzeitig der Schieber 34 mit dem Öffner 37 nach
oben gezogen wird. Hierdurch wird einerseits der alte Faden 15b geschnitten
und geklemmt (vgl. auch 9). Andererseits wird das geklemmte
Ende des neuen Fadens 15a durch den Öffner 37 freigegeben.
Dadurch ist der Fadenwechsel abgeschlossen, und es wird nur noch
der neue Faden 15a verstrickt. Durch geeignete Bemessung
der Abstände
des Schließers 36 bzw.
des Öffners 37 von den
zugehörigen
Vorsprüngen 46b bzw. 45a können dabei
die genauen Zeitpunkte festgelegt werden, zu denen der jeweilige
Faden geschnitten, geklemmt bzw. freigegeben werden soll.
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Beim
Weiterdrehen des Stützrings 10 wird nun
nach 2 zunächst
das Ende der Schaltkurve 64 erreicht, wodurch unter der
Wirkung der Feder 38 die Schieber 33 und 34 in
ihre Grundstellung nach 4 zurückbewegt werden und gleichzeitig
der Schließer 36 vom
Anschlag 47b auf den Anschlag 47a zurückgeschwenkt
wird. Anschließend
wird auch das Ende der Schaltkurve 63 (2)
erreicht, so daß unter
der Wirkung der Feder 27a der Schwenkhebel 26a und
der Wählhebel 28a in
die Grundstellung nach 4 zurückgeschwenkt werden.
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Schließlich kommt
die Schaltkure 65 (2) in den
Bereich des oberen Endes des Wählhebels 28a und
schwenkt diesen, was nicht gezeigt ist, in Querrichtung und gegen
den Druck der Feder 29a wieder in die Grundstellung nach 4,
wobei sein Arretierstift 53 hinter der Stirnfläche des
zugehörigen Vorwählhebels 50 einrastet,
so daß der
Ausgangszustand aller Teile wieder hergestellt ist.
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Rundstrickmaschinen
und Fadenwechselvorrichtungen der anhand der
1 bis
11 beschriebenen
Art und ihre Wirkungsweise sind dem Fachmann insbesondere aus den
Druckschriften
DE 33
11 361 C2 ,
DE
33 48 030 C2 und
DE
195 11 949 A1 bekannt, die hiermit zur Vermeidung einer
weitergehenden Beschreibung durch Referenz auf sie zum Gegenstand
der vorliegenden Offenbarung gemacht werden.
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Ausgehend
von der beschriebenen Rundstrickmaschine wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
wenigstens zwei Fadenwechselvorrichtungen zu einem Ringelapparat
zusammenzufassen, wie nachfolgend anhand der 12 bis 27 näher erläutert wird.
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12 zeigt
zunächst
in einer schematischen Abwicklung des Außenmantels des Nadelzylinders
einer Rundstrickmaschine eine Vielzahl von Strickwerkzeugen 2 und 3 in
Form von z. B. Zungennadeln und dazwischen angeordneten, z. B. nach
der Relativ-Technik arbeitenden Platinen. Außerdem ist eine Strickstelle 71 angedeutet,
an der die Strickwerkzeuge 2 und 3 mit nicht dargestellten
Schloßteilen
zunächst
in eine zur Fadenaufnahme bestimmte Stellung bewegt werden. Dabei
werden in bekannter Weise die Strickwerkzeuge 2 angehoben
und die Strickwerkzeuge 3 radial nach innen geschwenkt, worauf
den Strickwerkzeugen 2 und 3 dann zur Maschenbildung
eine bei der Relativ-Technik übliche, gegenläufige Bewegung
in axialer Richtung erteilt wird.
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Mit
dem Bezugszeichen 72 ist außerdem eine sog. Wechselstelle
bezeichnet, innerhalb von der zumindest einige Strickwerkzeuge 2 weggelassen
sind und die der Durchführung
eines Fadenwechsels dient, wie aus der nachfolgenden Beschreibung
klar wird. Weiterhin zeigt 12 zwei
in einer Strickrichtung nebeneinander liegende Fadenwechselvorrichtungen 73, 74 der
beschriebenen Art, wobei unter der durch einen Pfeil v angedeuteten
Strickrichtung hier diejenige Richtung verstanden wird, in der beim
Strickprozeß der
Träger
bzw. Nadelzylinder 1 gedreht wird. Die in Strickrichtung
zuerst von der Wechselstelle 72 erreichte Fadenwechselvorrichtung 73 wird
nachfolgend als erste, die andere Fadenwechselvorrichtung 74 dagegen
als zweite Fadenwechselvorrichtung bezeichnet. Erfindungsgemäß ist die
Anordnung insgesamt so getroffen, daß die an der Strickstelle 71 in
die Fadenaufnahme-Stellung gebrachten Strickwerkzeuge 2, 3 wahlweise
Fäden von
der ersten und/oder zweiten Fadenwechselvorrichtung 73, 74 verarbeiten
können,
so daß die
beiden Fadenwechselvorrichtungen 73, 74 einen
der Strickstelle 71 zugeordneten Ringelapparat und zusammen
mit der Strickstelle 71 ein Stricksystem der Rundstrickmaschine
bilden. An der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 ist im
Gegensatz zur sonst üblichen
Technik keine Strickstelle vorhanden.
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12 zeigt
weiter einen auch aus 1 ersichtlichen, am Halter 9 befestigten
Montagering 75 und den im Bereich der Strickstelle 71 an
diesem befestigten Fadenführer 17.
Die zweite Fadenwechselvorrichtung 74 ist unmittelbar vor
dem Fadenführer 17,
d. h. im wesentlichen bei der Strickstelle 71 angeordnet,
während
die erste Fadenwechselvorrichtung 73 in Strickrichtung
vor der Strickstelle 71 angeordnet ist.
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Die
Fadenwechselvorrichtungen 73, 74 sind in 12 bis 27 jeweils
nur grob schematisch angedeutet. Sie sind analog zu den Fadenwechselvorrichtungen 12 nach 1 bis 11 ausgebildet und
daher insbesondere mit je vier, den Fadenfingern 14 entsprechenden
Fadenfingern 76a bis 76d bzw. 77a bis 77d versehen.
Dabei ist je ein Fadenfinger, z. B. 76d und 77d,
unbenutzt, d. h. ohne Faden, während
die übrigen Fadenfinger
zur Zuführung
je eines Fadens 78a bis 78c bzw. 79a bis 79c dienen.
Der Zweck der unbenutzten Fadenfinger 76d, 77d ist
weiter unten erläutert.
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Schließlich zeigt 12 eine
Stellung der Rundstrickmaschine kurz vor einem möglichen Fadenwechsel. Das ist
daran erkennbar, daß sich
die Wechselstelle 72 hier kurz vor der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 befindet.
Zum dargestellten Zeitpunkt führt
der Fadenfinger 77c seinen dick dargestellten Faden 79c den
Strickwerkzeugen 2, 3 zu, weshalb sein schematisch
angedeutetes, entsprechend 5 bis 9 ausgebildetes
Klemmelement 80c geöffnet
ist, während
alle übrigen
Fäden 78, 79 geklemmt
sind. Im Bereich der Wechselstelle 72 ist außerdem der
Einstreifer 66 sichtbar (vgl. auch 2).
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Der
gemäß 1 in
den Rücken
der Strickwerkzeuge bzw. Stricknadeln 2 angeordnete Einstreifer 66 ist
gemäß 13 bis 15 mit
einem Mitnehmer 81 verbunden, der dazu dient, von der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 vorgelegte
Fäden 78 bis
zum Fadenführer 17 zu
transportieren. Im Ausführungsbeispiel
ist der Mitnehmer 81 als eine selbsttätig wirksam werdende Fadenklemme
ausgebildet, die aus einem mehrfach gebogenen Federdraht oder Federband
hergestellt ist. Der Einstreifer 66 ist, wie
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1 zeigt,
innerhalb eines von den Strickwerkzeugen 2 gebildeten Kreises
angeordnet, und der Mitnehmer 81 befindet sich auf der
von den Rücken
der Strickwerkzeuge 2 abgewandten Seite des Einstreifers 66.
Der Mitnehmer 81 weist insbesondere ein freies, ein Klemmorgan 81a bildendes
Ende (15) auf, das mit einer innen
liegenden Wand 66b des Einstreifers 66 einen V-förmigen Einführungsspalt 82 bildet
und mit einem rückwärtigen Abschnitt
unter Bildung eines Klemmspalts 83 federnd an der Wand 66b des
Einstreifers 66 anliegt. Im übrigen bewegt sich der Einstreifer 66 und
mit ihm der Mitnehmer 81 in einem Raum zwischen den Strickwerkzeugen 2, 3 und
den Fadenwechselvorrichtungen 73 und 74.
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Zum
nachfolgend beispielhaft erläuterten Wechsel
vom Faden 79c der zweiten Fadenwechselvorrichtung 74 auf
den ebenfalls dick dargestellten Faden 78c der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 (16)
wird zunächst
der Fadenfinger 76c in die aus
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10 und 17 ersichtliche
Arbeitsstellung geschwenkt, indem rechtzeitig der zugehörige Steuermagnet 57 des
Wählapparats 56 (1)
betätigt
wird. Dabei ist in 17 zur Vermeidung von Unklarheiten
der Fadenführer 17 weggelassen
und der alte, noch zu Maschen verarbeitete Faden 79c nur bis
zu seiner Einlauföse 16 dargestellt.
Aufgrund der Verschwenkung des Fadenfingers 76c liegt der
noch geklemmte Faden 78c jetzt mit seinem zwischen seiner
Einlauföse
und dem Fadenfinger 76c erstreckten Abschnitt 78d (17)
radial zur Nadelzylinderachse, d. h. dieser Abschnitt 78d erstreckt
sich in einer gewissen Höhe
oberhalb der Strickwerkzeuge 2, 3 quer über den
von diesen gebildeten Kreis, wobei er außerdem im Wirkungsbereich des
Einstreifers 66 und des Mitnehmers 81 liegt. Diese
haben sich zusammen mit der Wechselstelle 72 inzwischen
näher an
die erste Fadenwechselvorrichtung 73 heranbewegt (16).
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Bei
der weiteren Bewegung des Mitnehmers 81 in Richtung des
Pfeils v gelangt der quer liegende Fadenabschnitt 78d allmählich in
den Einführungsspalt 82 (15)
und danach in den Klemmspalt 83, in dem er eingeklemmt,
festgehalten und bei der weiteren Bewegung des Mitnehmers 81 mitgenommen wird,
wie 18 bis 20 zeigen.
Die Wechselstelle 72, der Einstreifer 66 und der
Mitnehmer 81 befinden sich hier bereits in einer Mittelstellung
zwischen den beiden Fadenwechselvorrichtungen 73 und 74.
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Die
anhand der 2 beschriebene Schaltkurve 64 ist
erfindungsgemäß so gestaltet,
daß sie
zu dem Zeitpunkt, zu dem der Fadenabschnitt 78d (17)
sicher vom Mitnehmer 81 erfaßt worden ist, auf den Schieber 33 (4)
und damit auch auf den Schließer 36 und
den Öffner 37 einwirkt.
Diese Einwirkung erfolgt genau so, als ob auch im Bereich der ersten
Fadenwechselvorrichtung 73 eine Strickstelle vorgesehen
wäre. Ein
dem Klemmelement 44 (z. B. 6) entsprechendes
Klemmelement 84c (18) des
Fadenfingers 76c wird daher zur Freigabe eines noch geklemmten
Endes 78e (20) des neuen Fadens 78c geöffnet, wie 18 zeigt,
während
die entsprechenden Klemmelemente der nicht ausgewählten Fadenfinger 76a und 76b in
der Klemmstellung verbleiben. Der Faden 78c kann daher
beim Weitertransport des Mitnehmers 81 frei von einer zugehörigen Vorratsspule
abgewickelt werden.
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Im
weiteren Verlauf (21 bis 23) wird der
von der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 kommende Abschnitt
des Fadens 78c immer länger und
vom Mitnehmer 81 immer näher an den im Bereich der Strickstelle 71 angeordneten
Fadenführer 17 herangeführt. Dabei
wird jetzt zusätzlich
die Unterkante 66a des Einstreifers 66 wirksam
(21), die dafür
sorgt, daß der
Faden 78c oberhalb des Stegs 17a des Fadenführers 17 geführt und
dann in dessen Schlitz 17b eingelegt wird. Diese Funktion
ist im wesentlichen dieselbe, wie wenn ein von der zweiten Fadenwechselvorrichtung 74 kommender
Faden neu in die Strickwerkzeuge 2, 3 eingelegt
würde (10, 11).
Der einzige Unterschied besteht darin, daß der Faden 78c dabei
nicht mehr im Klemmelement 84c seines Fadenfingers 76c liegt,
sondern vom Mitnehmer 81 in der aus
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10 und 11 ersichtlichen
Lage quer zum Kreis der Strickwerkzeuge 2 gespannt gehalten wird.
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Nach
der Einführung
des Fadens 78c in den Schlitz 17b des Fadenführers 17 hat
auch die Wechselstelle 72 den Fadenführer 17 bzw. die Strickstelle 71 erreicht
(24). Daher wird der neue Faden 78c jetzt
zusätzlich
zum alten Faden 79c in die im Bereich der Wechselstelle 72 vorhandenen
und an der Strickstelle 71 in die Fadenaufnahme-Stellung bewegten Strickwerkzeuge 2, 3 eingelegt
und von diesen vorzugsweise zu Maschen verarbeitet.
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Da
bei den beschriebenen Fadenwechselvorrichtungen 12 (1 bis 11)
immer einer der vier Fäden 15 den
Strickwerkzeugen 2, 3 angeboten wird, hätte das
im Fall der erfindungsgemäßen Anordnung
zur Folge, daß von
der zweiten Fadenwechselvorrichtung 74 auch dann ein Faden
zugeführt würde, wenn
eigentlich ein Faden (z. B. 78c) nur von der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 geliefert werden
soll. Um das zu vermeiden, ist bei der Fadenwechselvorrichtung 74 der
Fadenfinger 77d und entsprechend bei der Fadenwechselvorrichtung 73 der Fadenfinger 76d ohne
Faden (12) und damit ohne Funktion.
Im beschriebenen Fall wird daher, bevor die Wechselstelle 72 die
zweite Fadenwechselvorrichtung 74 erreicht, mit Hilfe des zugehörigen Steuermagneten 57 des
Wählapparats 56 der
Fadenfinger 77d ausgewählt.
Das hat zur Folge, daß einerseits
der Fadenfinger 77d, wenn die zweite Fadenwechselvorrichtung 74 von
der Wechselstelle 72 und der Schaltkurve 64 (2)
passiert wird, einen Leerhub durchführt, andererseits der vom Fadenfinger 77c geführte Faden 79c geschnitten
und geklemmt wird. Nachdem die Wechselstelle 72 die Fadenwechselvorrichtung 74 passiert
hat, wird daher von den in ihr befindlichen Strickwerkzeugen 2, 3 noch
ein dadurch entstehendes Ende 79e (25) des
alten Fadens 79c mitgeführt.
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Nachdem
der neue Faden 78c sicher in wenigstens eine, vorzugsweise
in mehrere Strickwerkzeuge 2, 3 der Wechselstelle 72 eingelegt
ist, muß er schließlich noch
vom Mitnehmer 81 freigegeben werden. Da der Mitnehmer 81 eine
elastisch ausgebildete Fadenklemme darstellt, wird das Fadenende 78e im
Prinzip beim Weitertransport der Wechselstelle 72 in Richtung
des Pfeils v selbsttätig
aus dem Klemmspalt 83 (15) herausgezogen.
Allerdings wird das Fadenende 78e dabei, wie 24 erkennen läßt, im Schlitz 17b des
Fadenführers 17 verhältnismäßig stark
umgelenkt, weshalb bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Strickrichtung hinter dem Fadenführer 17 ein
zum selbsttätigen Öffnen des
Mitnehmers 81 bestimmtes Öffnungsorgan 85 angeordnet
wird (z. B. 21, 25). Das Öffnungsorgan 85 enthält z. B.
einen im wesentlichen parallel zu den Strickwerkzeugen 2 angeordneten Öffnungsstift 85a,
der im Wirkungsbereich des Einführungsspalts 82 des
Mitnehmers 81 angeordnet ist. Nähert sich daher der Mitnehmer 81 dem Öffnungsorgan 85,
dann tritt der Öffnungsstift 85a automatisch
in den Einführungsspalt 82 und
kurz danach in den diesem nachfolgenden Klemmspalt 83 ein,
wodurch das Klemmorgan 81a elastisch von der zugeordneten
Wand 66b des Einstreifers 66 weggedrückt und
der Faden 78c frei gegeben wird. Dadurch wird nicht nur
das Herausziehen des Fadens 78c aus dem Mitnehmer 81 erleichtert,
sondern auch eine schonende, ohne große Zugbeanspruchung erfolgende
Behandlung des Fadens 78c beim Fadenwechsel sichergestellt.
Beim Vorhandensein von mehreren Stricksystemen ist an jedem Stricksystem ein
derartiges Öffnungsorgan 85 vorhanden,
das entsprechend 27 zweckmäßig am zugehörigen Fadenführer 17 befestigt
ist.
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Der
beschriebene Fadenwechsel von einem Faden der zweiten Fadenwechselvorrichtung 74 auf einen
Faden der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 ist damit abgeschlossen
(27).
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Soll
von einem Faden wie z. B. 79c der zweiten Fadenwechselvorrichtung 74 auf
einen anderen Faden wie z. B. 79a derselben Fadenwechselvorrichtung 74 gewechselt
werden, dann wird so vorgegangen, wie oben anhand der 1 bis 11 beschrieben
wurde. Der Einstreifer 66 erleichtert dabei mit seiner
Unterkante 66a das Einlegen des neuen Fadens 79a in
den Schlitz 17b des Fadenführers 17, während der
Mitnehmer 81 bei einem derartigen Wechsel nicht störend wirkt,
selbst wenn er den neuen Faden 79a in der oben beschriebenen
Weise kurzzeitig erfassen sollte.
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Beim
Wechsel eines Fadens wie z. B. 78c der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 auf
einen anderen Faden wie z. B. 78a derselben Fadenwechselvorrichtung 73 wird
im Prinzip ebenfalls so vorgegangen, wie oben anhand der 1 bis 11 beschrieben
ist. Im Unterschied dazu wird der neue Faden 78a jedoch
nicht sofort in die Strickwerkzeuge 2, 3 der Wechselstelle 72 eingelegt,
sondern zunächst vom
Mitnehmer 81 erfaßt,
von diesem entsprechend 12 bis 27 und
der obigen Beschreibung zur Strickstelle 71 transportiert
und erst dort in die Strickwerkzeuge 2, 3 der
Wechselstelle 72 eingelegt. Um dabei zu vermeiden, daß der alte
Faden 78c bereits geschnitten und geklemmt wird, bevor
der neue Faden 78a in die ersten Strickwerkzeuge 2, 3 der
Wechselstelle 72 eingelegt ist, was zu Fehlern im Gestrick führen könnte, werden
die Schaltkurve 64 (2) und die
Hebelverhältnisse
des Umlenkgetriebes 30 bis 35 (4)
wie folgt verändert.
Die Schaltkurve 64 wird gemäß 2 mit einem
vorlaufenden Kurventeil 64a versehen, das den Schieber 33 (11)
zunächst
nur etwas und gerade um so viel herabdrückt, daß ein Klemmelement 84a (24)
des den neuen Faden 78a führenden Fadenfingers 76a geöffnet wird,
sobald der Faden 78a sicher im Mitnehmer 81 liegt.
Die Hebelverhältnisse
sind dabei jedoch so gewählt,
daß die
Klemm- und Schneidfunktion mittels des den alten Faden 78c führenden
Fadenfingers 76c zu diesem Zeitpunkt noch nicht durchgeführt wird.
Dagegen wird ein nachlaufendes Kurventeil 64b der Schaltkurve 64 (2)
so ausgebildet, daß ein völliges Herabdrücken des
Schiebers 33 und damit ein Schneid- und Klemmvorgang bei
dem den alten Faden 78c führenden Fadenfinger 76c erst
dann bewirkt wird, wenn die Wechselstelle 72 die Strickstelle 71 erreicht
und wenigstens ein Strickwerkzeug 2 den neuen Faden 78a sicher
aufgenommen hat. Dadurch wird sichergestellt, daß der alte Faden 78c so
lange mit der gewünschten
Fadenspannung verarbeitet werden kann, bis er zumindest von einem
der Strickwerkzeuge 2, 3 der Wechselstelle 72 erfaßt und vorzugsweise
zu einer Masche verarbeitet worden ist. Das dadurch etwas längere Fadenende 78e des alten
Fadens 78c kann in Kauf genommen werden.
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Wird
schließlich
von einem Faden wie z. B. 78c der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 auf
einen Faden wie z. B. 79b der zweiten Fadenwechselvorrichtung 74 gewechselt,
wird wie folgt vorgegangen. Es werden mit Hilfe des Wählapparats 56 zunächst der
keinen Faden führende
Fadenfinger 76d der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 und
dann der den Faden 79b der zweiten Fadenwechselvorrichtung 74 führende Fadenfinger 77b ausgewählt. Die
Auswahl des Fadenfingers 76d hat keine Folgen, da sein
Klemmelement allenfalls geöffnet
wird, wenn es nicht schon geöffnet
war. Wegen der anhand des vorhergehenden Beispiels beschriebenen
Ausbildung der Schaltkurve 64 wird außerdem das Klemmelement 84c (24)
des Fadenfingers 76c noch nicht betätigt, so daß der alte Faden 78c weiter
in die Strickwerkzeuge 2, 3 eingelegt wird. Erreicht
die Wechselstelle 72 dann die Strickstelle 71,
wird einerseits durch die Schaltkurven 63 und 64 der
Fadenfinger 77b für
den neuen Faden 79b in die Arbeitsstellung verschwenkt
und andererseits ein zugehöriges Klemmelement 80b (24)
geöffnet.
Dadurch wird auf die anhand der 1 bis 11 beschriebenen Weise
auch der neue Faden 79b den Strickwerkzeugen 2, 3 im
Bereich der Wechselstelle 72 angeboten. Schließlich hat
zu diesem Zeitpunkt das Kurventeil 64b, wie oben beschrieben
ist, die erste Fadenwechselvorrichtung 73 erreicht, so
daß jetzt
der alte Faden 78c geschnitten und mittels des Klemmelements 84c geklemmt
wird.
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Durch
die Erfindung ist es möglich,
an derselben Strickstelle 71 wahlweise die Fäden 78, 79 von
zwei benachbarten Fadenwechselvorrichtungen 73, 74 zu
verarbeiten. Wegen der anhand der 1 bis 11 beschriebenen
Ausbildung der Fadenwechselvor richtungen 73, 74 können somit
Ringelmuster mit sechs statt nur mit vier Farben hergestellt werden.
Wird in Strickrichtung vor der ersten Fadenwechselvorrichtung 73 wenigstens
eine dritte Fadenwechselvorrichtung angeordnet, können in
entsprechender Weise neun oder mehr Fäden zum Ringeln ausgewählt werden.
Begrenzt wird diese Auswahlmöglichkeit
allenfalls durch die Länge
der Fadenenden, die nach dem Schneiden und Klemmen des jeweils alten
Fadens vom Gestrick mitgeführt
werden, insbesondere durch die mittels der beschriebenen Schaltkurve 64 herbeigeführte Verzögerung der Schneid-
und Klemmfunktion bedingt sind und auch dann erhalten werden, wenn
die Fadenwechsel nur zwischen Fäden
der zweiten Fadenwechselvorrichtung 74 vorgenommen werden.
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Werden
anstatt der beschriebenen Fadenwechselvorrichtungen solche verwendet,
die ebenfalls vier Fäden
zuführen,
aber auf andere Weise als durch Schaffung eines leeren Fadenfingers
(z. B. 76d, 77d) unwirksam gemacht werden können, lassen
sich mit zwei Fadenwechselvorrichtungen bereits acht verschiedene
Fäden zum
Ringeln auswählen.
Dabei ist klar, daß anstelle
der beschriebenen Fadenwechselvorrichtungen auch solche mit zwei, drei
oder mehr als vier Fadenfingern verwendet werden können.
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Nach
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Rundstrickmaschine so ausgebildet, daß an jeder
Fadenwechselvorrichtung 73, 74 eine Strickstelle 71 vorhanden
ist, die durch Auswechseln von Schloßteilen, mit Hilfe einer Weiche
oder sonstwie wahlweise in eine Durchlaufstellung oder in eine solche
Stellung gebracht werden kann, daß die Strickwerkzeuge 2, 3 analog
zur Strickstelle 71 in die Fadenaufnahme-Stellung bewegt
werden. Die Rundstrickmaschine kann dann je nach Wunsch analog zu 1 bis 11 mit
maximaler Leistung und wenigen Wechselfäden oder analog zu 12 bis 27 mit
reduzierter Leistung, jedoch mit einer größeren Anzahl von Wechselfäden betrieben
werden. Beim Nichtgebrauch der Fadenwechselvorrichtungen wird die
Rundstrickmaschine dann mit so vielen Stricksystemen arbeiten können, wie
der Zahl der vorhandenen Fadenwechselvorrichtungen entspricht. Schließlich könnte für jedes
Stricksystem individuell entschieden werden, ob ihm keine, nur eine
oder mehr als eine Fadenwechselvorrichtung zugeordnet sein soll.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die verschiedenen Teile des
wenigstens aus zwei Fadenwechselvorrichtungen 73, 74 gebildeten Ringelapparats
auch nachträglich
an einer Strickmaschine anbringbar sind und in Form eines zum Nachrüsten bestimmten
Bausatzes hergestellt und ausgeliefert werden können. Das gilt insbesondere
dann, wenn bereits eine Rundstrickmaschine mit Fadenwechselvorrichtungen
nach 1 bis 11 vorhanden ist und lediglich
auf Ringelmuster mit mehr als vier Farben umgerüstet werden soll.
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Die
Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das
auf vielfache Weise abgewandelt werden kann. Dies gilt insbesondere
für die
verschiedenen Teile der Fadenwechselvorrichtungen, insbesondere
die Schließer
36 und Öffner
37 sowie
die Schneid- und Klemmelemente
43 und
44. Weiter
können
anders gestaltete Umlenkgetriebe sowie Fadenwechselvorrichtungen
vorgesehen werden, deren Schneid- und Klemmelemente mit anderen
Mitteln als den beschriebenen Umlenkgetrieben betätigt werden.
Ferner ist es möglich,
die Öffner
und/oder Schließer
z. B. mit Hilfe von Langlöchern,
Einstellschrauben, Exzentern od. dgl. verstellbar zu montieren,
um dadurch die Zeitpunkte, zu denen sie aktiv werden sollen, einstellen
zu können. Weiter
versteht sich, daß anstelle
der Steuermagnete
57 auch andere, insbesondere, mechanische
Mustervorrichtungen vorgesehen werden können. Außerdem ist die Erfindung nicht
auf die beschriebene Rundstrickmaschine beschränkt, sondern kann in analoger
Abwandlung auch bei Flachstrickmaschinen mit stationären Nadelbetten
und hin und her bewegbaren Schloßschlitten oder bei Rundstrickmaschinen
mit stationären
Nadelzylindern und umlaufenden Schloßmänteln angewendet werden. Die Strickrichtung
analog zum Pfeil v in
12 wäre dann jeweils diejenige Richtung,
in die die Schloßschlitten
bzw. Schloßmäntel bewegt
werden. Weiterhin wäre
es analog zu bekannten Rundstrickmaschinen (vgl. insbesondere
DE 195 11 949 A1 )
möglich, die
Erfindung an einer sowohl einen Nadelzylinder als auch eine Rippscheibe
aufweisenden Rundränderstrickmaschine
zu realisieren und dabei den Einstreifer
66 und den Mitnehmer
81 an
wenigstens einer in eine Nut der Rippscheibe eingesetzten Lagerplatine
zu befestigen. Weiterhin ist klar, daß der Mitnehmer
81 zwar
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
darstellt, aber auch anders gestaltet werden kann, indem er z. B.
als separates Bauteil und unabhängig
vom Einstreifer
66 hergestellt und montiert oder so ausgebildet
wird, daß der
Klemmvorgang nicht automatisch abläuft, sondern ähnlich wie
beim Öffnen
durch das Öffnungsorgan
85 mit
Hilfe eines zusätzlichen,
ggf. auch steuerbaren Mittels bewirkt wird. Weiter ist es möglich, an
den Strickstellen
71 stets alle oder nur ausgewählte Strickwerkzeuge
2,
3 in
eine Fadenaufnahme-Stellung zu bringen und andere als die dargestellten
Strickwerkzeuge zu verwenden, insbesondere z. B. Schiebernadeln
anstatt Zungennadeln oder normale Einschließ- und Abschlagplatinen anstatt
der Platinen
3. Schließlich
versteht sich, daß die
verschiedenen Merkmale auch in anderen als den dargestellten und
beschriebenen Kombinationen angewendet werden können.