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Maschine zum Schleifen und Polieren der Kanten von Platten aus Glas, Marmor u. dgl.
Die Erfindung betrifft. Verbesserungen an Maschinen zum Schleifen und Polieren der Kantenflächen und Kantenränder von Streifen oder Platten aus Glas, Marmor und anderen Stoffen.
Die Erfindung sieht hauptsächlich Mittel vor, um den Schleifdruck der das Material abnehmenden Werkzeuge auf das Material und das Mass der Materialabnahme zu regeln, und um beim Führen der Materialstreifen oder-platten über die Schleiforgane seitliche oder lotrechte Bewegungen dieser Streifen zu verhindern.
Auf den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 ein Schaubild der Maschine vom Zuführungsende aus gesehen, Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1, wobei einige Teile weggebrochen gedacht sind, und aus welcher die Schleif-und Polierwerkzeuge ersichtlich sind, Fig. 3 ist ein Vertikalschnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2, welcher die Einzelheiten der Konstruktion eines einzigen Schleifoder Polierwerkzeuges zeigt, Fig. 4 ist ein Horizontalschnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3, Fig. 5 ist eine Seitenansicht des Schleifwerkzeuges nach Fig. 3, Fig. 6 ist ein vertikaler Längsschnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 2, welcher die Einzelheiten einer Form des Abkantwerkzeuges der Maschine zeigt, Fig. 7 ist ein lotrechter Längsschnitt nach der Linie 7-7 der Fig.
2, welcher Einzelheiten einer Konstruktion eines einstellbaren Eckenbearbeitungs- werkzeuges zeigt, Fig. 8 zeigt das Schaubild eines einstellbaren Wagenträgers für das Abkantwerkzeug nach Fig. 7, Fig. 9 ist eine Ansicht zum Teil im Schnitt nach einer Vertikalebene 9-9 von Fig. 1 und zeigt die Einspann- und Führungsmiltel, Fig. 10 ist eine Draufsicht auf die Einspann-und Führungsmittel nach Fig. 9. Die Fig. 11,12 und 13 zeigen schematisch die gegenseitigen Stellungen zwischen dem Werkstück und den Schleif- oder Polierwerkzeugen.
Die Maschine kann in Unterteilungen ausgeführt sein und sind gemäss der Zeichnung drei solcher Teile vorgesehen, nämlich das Zuführungsende, drei Abschnitte A, B, C umfassend die Schleif-und Poliereinrichtungen und zwei Abschnitte (an dem entfernten Ende der Maschine nach Fig. 1), welche das Austrittsende enthalten. Diese Abschnitte sind aneinander geschlossen, so dass sie eine ununterbrochene Reihe darstellen, u. zw. in gerader Linie des Vorschubes für das Material, dessen Kanten behandelt werden sollen. Das Zuführungsende und Ableitende der Maschine werden gebildet durch eine Stütz-und Führungsbahn, auf welcher (an dem Zuführungsende) die Streifen oder Platten aus Marmor od. dgl. hochkanlig aufgestellt sind, in wesentlich lotrechter Lage.
Diese Zuführungsbaln umfasst eine Reihe von Rollen 1, die auf Zapfen 2 drehbar in einem Rahmen gelagert sind, u. zw. in dem U-Eisen 3, welches zentral in einer Ausnehmung des Hauptbettes der Maschine eingelassen ist. Die Rollen 1 (Fig. 9) sind im U-Eisen 3 mit dem Hauptrahmen 4 durch Schraubenbolzen 5 verbunden. Die gleichmässige waagrechte Lage aller Rollen 1 in dem U-Eisen 3 wird erzielt durch richtige Einstellung der Schraubenbolzen 6, welche durch den Rahmen oder das Bett 4 geführt sind und in Kontakt mit dem U-Eisen 3 stehen. Die Rollen 1 und die Zapfen 2 sind zweckmässig lose in dem U-Eisen gelagert, so dass sie sich quer zur Zuführungsbal1n verschieben können, auf welche Weise eine ungleichmässige Abnutzung einer bestimmten Stelle der Rollen verhindert wird.
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Über die ganze Länge der Maschine erstrecken sich Führungen, welche dazu bestimmt sind, Blöcke aufzunehmen, die in beweglichen Klemmteilen 7, 23 geführt sind (Fig. 3,6, 7 und 9). Das Bett bzw. der Rahmen 4 ist mit Randvorsprüngen 8 ausgestattet, desgleichen mit abnehmbaren, sich nach innen erstreckenden Kopfleiste 9, welche mit dem Rahmen 4 und insbesondere mit den Seitenteilen 8 mittels Schrauben 10 verbunden sind. Hiedurch werden der Länge nach verlaufende Rinnen. oder Führungen 11 geschaffen, in welchen die Blöcke oder Schuhe 12 verschiebbar geführt sind, welche Blöcke oder Schuhe in Verbindung mit dem Klemmorgan 7 stehen.
Das Klemmorgan 7 (Fig. 9) besteht aus einer lotrechten Klemmfläche oder Klemmplatte 13, die mit Füssen 14 ausgestattet ist, deren Enden durch die Blöcke oder Schuhe 12 gebildet werden, welche verschiebbar in den Längsrinnen 11 an jeder Seite der Support-oder Führungsbahn liegen. Ein Lappen 15 steht vom Mittelteil der Klemmfläche 13 vor und endet in Gelenken 16, in welchen mittels Zapfen drebbar die Halter 17 gelagert sind. Diese Halter 17 sind ausgestattet mit nachgiebigen Endteilen 18, die in Berührung mit den Materialplatten oder Materialstreifen gelangen, welche durch die Klemmittel gehalten werden, um zu verhindern, dass diese zerkratzt oder beschädigt werden. Die Haltemittel sind auch mit Organen ausgestattet, um sie je für sich in ihrer einstellbaren Lage festzustellen, z.
B. mittels Handräder 19, welche an den Enden von Schrauben 20 sitzen, die in Gewindeöffnungen der Haltemittel 17 ragen, wobei die Enden der Schrauben 20 mit dem Lappen 15 in Anschlag gebracht werden, der einen Teil der Klemmvorrichtung 7 bildet.
Blöcke 21 aus nachgiebigem Material sind seitlich des Lappens 15 angeordnet, um eine Verletzung der Marmorstreifen od. dgl, zu verhindern, wenn diese in die Klemmvorrichtung eingespannt sind, und kann auch die Klemmfläche 13 zweckmässig mit einem nachgiebigen Material verkleidet oder überzogen sein, um das Beschädigen oder Zerkratzen zu verhindern. Die beschriebene Klemmvorrichtung ist somit geeignet, Platten oder Streifen beliebiger Dicke aufzunehmen und festzuhalten, und da die Klemmfläche 13 in einer lotrechten Ebene liegt, wird eine im wesentlichen lotrechte Lage der darin gehaltenen Streifen oder Platten aus beliebigem Materiale gesichert.
Die Abschnitte A und B der Maschine umfassen den Schleif-und Schneidbereich, während Abschnitt C die Polierwerkzeuge umfasst. Selbstverständlich kann die Anzahl der Unterteilungen oder die Zahl der zum Schleifen oder Polieren dienenden Werkzeuge beliebig ver- ändert werden, ohne dass man aus dem Bereich der Erfindung gelangen würde ; die Anzahl der Schleif-und Polierwerkzeuge, die zur Verwendung gelangen, hängt einigermassen von der Geschwindigkeit ab, mit welcher die Materialstreifen oder-platten durch die Maschine laufen, und auch von der Beschaffenheit des zu bearbeitenden Materials. Die Abschnitte A, B, C sind in ihrer wesentlichen Konstruktion einander gleich, jedoch mit dem einzigen Unterschiede, dass die Polierwerkzeuge durch Schleifwerkzeuge ersetzt sind, oder dass in den Abschnitten Schleifwerkzeuge verschiedenen Feinheitsgrades Anwendung finden.
Vorteilhaft sind die ersten Schleifwerkzeuge zwecks Bearbeitung der Seiten des Materials von gröberer Zusammensetzung als die nachfolgenden Schleifwerkzeuge.
Eine Draufsicht auf einen Abschnitt, z. B. A, ist in Fig. 2 dargestellt, während ein lotrechter Schnitt durch eines der Schleifwerkzeuge einer solchen Einheit, welches auf den Rand des Materialstreifens einwirkt, in Fig. 3 dargestellt ist. Alle Schleif-und Polierwerkzeuge, welche in der Führungsbahn hintereinander, dem Vorschub entsprechend, auf den Rand des Materials einwirken, werden vorteilhaft mittels eines einzigen Motors 22 angetrieben, der durch geeignete Mittel mit einer Längsantriebswelle 23 verbunden ist (Fig. 3), welche ihr Lager in einem Längsgehäuse 27 findet, das sich unter allen Abteilungen erstreckt und eine Mehrzahl von Schneckengetrieben 24 trägt, deren jedes in wirksamem Eingriff mit einem Schneckenrad 25 steht, das auf einer lotrechten Welle 26 sitzt. Jede Welle 26 steht in Verbindung mit einer Antriebswelle 28 mittels einer ausdehnbaren Kupplung 29.
Am Unterende der Welle 28 sitzt ein Sternrad 30 mit abwärtsragenden Zapfen M, die durch Löcher in Lenkern 32 dringen, welche bei 33 auf einem Sternrad 34 gelagert sind, das auf dem Oberende der Antriebswelle 26 sitzt.
Die angetriebene Welle 28 ist in einem geeigneten Gehäuse 35 gelagert, das mit dem Bett oder dem Rahmen der Maschine 4 aus einem Stück besteht oder mit diesem verbunden ist. Die Welle 28 ist in dem Gehäuse 35 in nachstehend beschriebener Weise gelagert : Eine Muffe 36, welche Lager 37 und 37'nahe an ihren Enden enthält und mit Pfropfen 38 und 38' versehen ist, wird über die Welle 28 geschoben und dann in ein zylindrisches Gehäuse eingeführt, welches den unteren und mittleren Teil des Gehäuses 35 bildet, wie bei 39 angezeigt.
Die Muffe 36 passt mit Spiel in das zylindrische Gehäuse 39 und wird, nachdem diese Muffe in geeignete Lage in dem Gehäuse 39 gebracht wird, Babbit-oder ein anderes geeignetes Metall 40 in die ringförmige Öffnung zwischen der Muffe 36 und den Wänden des zylindrischen
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Gehäuses 39 eingegossen, damit diese Öffnung ausgefüllt und die zylindrische Muffe 36 in dem Gehäuse sicher gehalten wird.
Auf diese Weise wird die Welle 28 in dein Gehäuse 35 festgelegt und die Achse dieser Welle 28 kann entweder in vollkommen lotrechter Stellung festgelegt werden oder ein wenig geneigt in einer Ebene in der Richtung der Vorschubbahn, auf welche Weise das Schleif-oder Polierwerkzeug 41, welches auf dem oberen Ende der Welle 28 sitzt, in solche Stellung gebracht wird, dass entweder das vordere Ende des Schleifwerkzeuges 41 (Fig. 12) oder seine hintere Kante (Fig. 13) in Berührung mit dem Materialstreifen gelangt, dessen Ränder behandelt werden sollen. Es kann aber auch das Schleifwerkzeug 41 eine vollkommen ebene waagrechte Fläche dem Materiale darbieten, dessen Rand zu bearbeiten ist (Fig. 11). Alle oder jede dieser Stellungen können durch das Schleifwerkzeug eingenommen und beibehalten werden.
Es wird hervorgehoben, dass die Welle 28 zusammen mit dem schleifenden oder polierenden Werkzeug 41, welches auf ihrem Oberende befestigt ist, sich in einer Vertikalebene bewegen kann, längs einer Strecke, die dem Abstand zwischen dem Unterrande der Welle 28 und dem oberen Ende der Welle 26 entspricht, welche Wellen durch die lose Kupplung 28 und insbesondere durch die vom Sternrad 30 getragenen Zapfen 31 verbunden sind.
Das Schleif- oder Polierwerkzeug 41 kann in einer Ebene gehalten werden, die im wesentlichen mit der durch die Rollen 1 gebildeten Stütz-und Führungsbahn übereinstimmt, oder dasselbe kann bezüglich dieser Bahn gleichzeitig mit dem Schleifdruck eingestellt und geregelt werden u. zw. auf folgende Weise :
Die Welle 28 ist in ihrem Durchmesser an ihrem Unterende verjüngt, so dass sie einen Absatz 42 bildet ; ein kleiner Ring, mit Ansätzen 44 versehen, umgibt lose beweglich die Welle 28, angrenzend an den Absatz 42. Ein Lager ist sodann in den Ring 43 eingesetzt und wird mittels eines Stiftes 45 gehalten.
Die Welle 28 ist also drehbar in dem Ring 43 und die Vertikalbewegung des Ringes 43 erteilt der Welle 28 eine Vertikalbewegung, ohne deren Drehung zu behindern, wobei diese Welle 28 während ihrer Drehung durch das Lager in dem Ring 43 getragen wird. Ausserhalb und unterhalb des Gehäuses 35 ragt von diesem ein Fortsatz 46 weg, in dem ein Bügel 47 gelagert ist, der sich um Zapfen 48 dreht. Der Bügel 47 ist mit Fingern 49 versehen, welche die Zapfen 44 umgreifen, die von dem Ring 43
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gestattet, durch welches eine Schraubenspindel 51 mit einem Handgriff 52 ragt ; das freie Ende der Gewindespindel 51 liegt an dem Fortsatz 46 an. Mit dem Bügel 47 ist eine nach aussen ragende Stange 53 verbunden, auf welcher einstellbar beweglich ein Gewicht 54 angeordnet ist.
Das Gewicht 54 veranlasst mittels des Bügels 47 und der Finger 49, dass sich der Ring 43 hebt, wodurch die Welle 28 in eine vorbestimmte Stellung gehoben wird, welche mittels der Einstellschraube 51 geregelt werden kann. Durch Bewegung des Gewichtes 54 längs der Stange 53 können das Gewicht der Welle 28 samt dem Gewichte des Schleifwerkzeuges 41, welches von der Welle gehalten wird, so ausbalanciert werden, dass ein verhältnismässig schwacher Druck auf die Arbeitsfläche des Schleif-oder Polierwerkzeuges 41 genügt, um die Welle 28 niederzudrücken oder unter weiterer Einstellung des Gewichtes 54 den gewünschten Druck der Schleifwerkzeuge gegen den Rand des zu bearbeitenden Materials zu erhalten.
Bei der bisher beschriebenen Maschine werden die Ränder der Materialstreifen oder Materialplatten mittels Schleif-und Polierwerkzeuge bearbeitet, die sich in einer waagrechten Ebene oder in einer Ebene drehen, die parallel oder nahezu parallel ist zu der Ebene des Randes, der bearbeitet werden soll. Bei manchen Materialien entsteht durch die Vollendungsarbeit ein sehr scharfer Grat an den Kantenrändern. Um diesen zu beseitigen und den Streifen ein vollendetes Aussehen zu geben, werden Schleif-oder Polierwerkzeuge so angeordnet, dass sie sehr wenig von den Rändern des Materials abnehmen, d. h. sehr schwach abfasen. Dies kann hervorgebracht werden durch Anordnung der Schleif-oder Polierwerkzeuge unter einem Winkel von ungefähr 450 zu der Führungsbahn der Materialstreifen und zu den Schleifwerkzeugen, die die Kantenflächen (Rand) des Materials bearbeiten.
In der auf der Zeichnung dargestellten Maschine sind drei Schleif-und Polierwerkzeuge rechter Hand ange-
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dargestellt.
Gemäss Fig. 6 ist der Motor D starr auf einem Vorsprung auf einem auswärts ausladenden Support 55 befestigt, welcher einen Teil des Bettes oder Rahmens 4 bildet oder mit diesem verbunden ist. Der Support liegt unmittelbar über einem Gehäuse 56, welches von dem Hauptbett oder Rahmen 4 abwärts ragt. Das Gehäuse 56 ist an seinem unteren und äusseren Ende mit einem zylindrischen Gehäuse 39 versehen, in welchem eine Welle 57 drehbar gelagert ist. Der genaue Winkel der Welle 57 wird dadurch hergestellt, dass man zuerst Bahbit- oder ein anderes Metall 58 in die zylindrische Öffnung 39 eingiess) und dann das für die Welle 57 bestimmte Loch unter dem richtigen Winkel und unter der richtigen Neigung
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ausbohrt.
Das untere Ende der Welle 57 ist auch mit einem Absatz 42 versehen, welcher auf Lagern ruht, die durch eine Buchse 59 gehalten werden, welche mit einem Einstellknopf 60 ausgestattet ist. Die Büchse 59 ist in den Ring 61 eingeschraubt, der an dem Gehäuse 39 in irgendeiner Weise befestigt ist, beispielsweise mittels Bolzen oder Schrauben. Das Lager, auf welchem der Absatz 42 der Welle 57 aufruht, wird durch Federn 62 in der Büchse 59 aufwärts gedrückt, so dass die Welle 57 zusammen mit dem Schleif-oder Polierwerkzeug 41 an ihrem oberen Ende abwärts und weg von dem Werkstück gedrückt wird, wenn dieses Werkstück einen genügenden Druck ausübt, um die Wirkung der Feder 62 auszugleichen. Durch Betätigung des Einstellknopfes 60, der mit einer Sperrvorrichtung versehen ist, z.
B. einer Federklinke, die in Ausnehmungen des Stellknopfes 60 eingreift, kann die Welle 57 höher oder tiefer eingestellt werden in Beziehung zur Stütz- und Führungsbahn, wodurch die Schleif-oder Polierräder 41 einen mehr oder weniger starken Druck auf das Werkstück ausüben. Das Unterende der Welle 57 kann mittels einer Riemenscheibe 63 eines Riemens vom Motor D aus angetrieben werden.
Da das Werkstück in der Maschine durch die Klemmvorrichtung 7 hindurchgeführt wird, welche mit einer seitlich unbeweglichen, lotrechten Klemmfläche 13 ausgestattet ist, so bewegt sich der Rand des Materials, welcher bearbeitet werden soll und welcher an die Klemm- fläche 13 angrenzt, in einer Vorschubbahn, welche in bezug auf den Rahmen oder das Bett der Maschine festgelegt ist. Veränderungen in der Dicke der zu bearbeitenden Materialstreifen oder Platten bewirken, dass die Stellung des entgegengesetzten Randes des Materials, das bearbeitet wird, in seiner Lage hinsichtlich der Grösse des Bettes oder Rahmens und hinsichtlich der Längsmittellinie durch die verschiedenen Wellen 28 der Schleifwerkzeuge sich etwas ändert.
Um diesen Veränderungen in der Lage des linker Hand befindlichen Randes des Materials Rechnung zu tragen, ist eine Reihe von einstellbaren Eckenbearbeitungs-und Polierwerkzeugen vorgesehen, u. zw. auf dem hinteren Ende der Maschine (Fig. 1). Diese Eckenbearbeitungsoder Abkantwerkzeuge können je durch einen Motor E angetrieben werden. Die Wellen 57 dieser Werkzeuge sind in Gehäusen 64 gelagert (Fig. 7). Das Gehäuse 64 ist mit einem Fortsatz 65 versehen, welcher den Teil eines Wagens bildet, der in einer im wesentlichen waagrechten Ebene beweglich ist. Die Motoren E sind an dem Wagen 65 befestigt und sind infolgedessen mit dem Gehäuse 64 beweglich ; hingegen sind die Eckenabfassungs-und Polierräder (Fig. 6) durch Motoren D angetrieben, die hinsichtlich des Gehäuses 56 unbeweglich sind.
Obgleich zwei Arten von Kanten-bzw. Eckenbearbeitungsmaschinen dargestellt sind, kann jede Art auf beiden Seiten der Maschine benutzt werden ; das beschriebene Beispiel hingegen gewährt gewisse Vorteile. Der Wagen 65 ist mit Rollen 66 versehen, die längs einer Führung laufen können, die durch einen Fortsatz 67 gebildet wird, der mit dem Bett oder Rahmen der Maschine verbunden ist. Der Wagen 65 ist auch mit einer Welle 68 ausgestattet, welche durch ein Hängelager 69 durchgeführt ist, das an dem Bett oder Rahmen der Maschine befestigt ist ; der Wagen ist mit einer Einstellschraube 70 ausgestattet, welche durch einen Fortsatz des Wagens ragt und in Berührung mit dem Rahmen oder einem andern geeigneten Teil der Maschine steht, um den Weg des Wagens 65 in der Führung 67 oder in dem Hängelage 69 gegen die Arbeitslinie oder die Stützbahn zu begrenzen. Geeignete Mittel, z. B.
Federn 71, sind vorgesehen, um den Wagen 65 zusammen mit dem Gehäuse 64 und der darin enthaltenen Welle 57 gegen das Zentrum oder gegen die Arbeitsbahn der Materialstreifen oder-platten vorzuschieben. Das Gehäuse 64 ist auch einstellbar verbunden mit dem Fühler 72, der über die Führungsbahn vorragt und mit einer Rolle 73 ausgestattet ist, welche in Berührung mit der Seitenfläche des zu bearbeitenden Materialstreifens oder der Materialplatte steht.
Wenn ein Materialstreifen oder eine Materialplatte von ungebräuchlicher Stärke in Berührung mit dem Fühler 72 gelangt, dann bewegt dieser Fühler den ganzen Wagen 65 von der Vorschubbahn weg und verhindert auf diese Weise, dass die Kante oder der Rand des Materials, welches bearbeitet werden soll, in Eingriff mit dem Schneid-oder Materialabnahmerad gelangt u. zw. mit einer grösseren Schnittiefe als gewünscht wird.
Es sind auch Mittel vorgesehen, um eine geeignete Schleifmittelaufschwemmung den verschiedenen Schleif-und Polierwerkzeugen zuzuführen. Beispielsweise kann Flüssigkeit durch ein Rohr 74 zu allen Schleifwerkzeugen durch Zweigrolire 75 zugeführt werden, die in Düsen 76 münden, welche auf die Schleifwerkzeuge 41 gerichtet sind. Der Überschuss an Flüssigkeit rinnt von den Schleifwerkzeugen ab und wird in den Gehäusen 35 gesammelt, welche vorteilhaft mit geneigten Böden versehen sind und Abflussrohre 77 besitzen, die in einen gemeinsamen Auslass 78 münden.
Die Polierwerkzeuge sind aus Kork oder einem andern geeigneten Material hergestellt.
Als Poliermaterial dient eine Aufschwemmung. Um deren Gebrauch mit grösster Sparsamkeit durchzuführen, sind die Ableitungen von den Polierwerkzeugen zu einem geeigneten Vorratsbehälter, Gehäuse, Filter, Klärer 79 geführt, aus welchem die gebrauchte, gereinigte und
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geklärte Aufschwemmung des Poliermaterials wieder zu den Spritzdüsen geführt wird, welche das Poliermaterial wieder den Polierwerkzeugen zuführen. Parallel mit der Arbeitslinie durch die Schleifmaterialabnahme und Polierabschnitte der Maschine sind Schienen 80 gelegt, die etwas über die Schleifwerkzeuge 41 vorstehen (Fig. 2,3 und 6). Elastische oder biegsame Teile 81 sind mit dem oberen Teil der Schienen 80 verbunden, so dass die Teile 81 zusammenstossen bzw. einander überlappen in einer Längslinie, die ungefähr zentral zu der Arbeitslinie liegt (Fig. 2).
Auf diese Weise werden die Schleifwerkzeuge 41 eingekapselt und wird das Verspritzen von Flüssigkeit oder Poliermaterial verhindert, ohne dass das Einführen der Streifen, Platten oder Leisten 82 aus Marmor od. dgl. unterbunden wäre, weil die biegsamen Teile 81 dem Wege der Leisten oder Streifen 82 ausweichen können und sich gegen deren Seitenflächen anlegen, ohne deren Fortbewegen durch die Maschine zu verhindern. Die enge Berührung der biegsamen Teile 81 mit den Marmorstreifen 82 verhindert das Verspritzen oder den Verlust von Poliermaterial, wenn die Maschine in Tätigkeit ist.
Streifen oder Platten aus Marmor werden auf die Führungsbahn, die durch die Rollen 1 gebildet ist, aufgestellt, so dass diese Streifen oder Platten auf ihren Rändern in einer im wesentlichen lotrechten Lage stehen. Die lotrechten Flächen oder Randteile der Streifen oder Leisten 82 werden dann kräftig in die Spannvorrichtung 7 eingeklemmt, wonach diese Klemmvorrichtungen der Länge nach über die Maschine bewegt werden und hiebei die Materialstreifen in der Arbeitsvorschublinie mitführen u. zw. durch die Wirkung einer endlosen Kette, die über Kettenräder 83 und 84 an den beiden Enden der Maschine läuft. Eines dieser Kettenräder wird auf geeignete Weise angetrieben, beispielsweise durch den Motor und das Getriebe 85.
Die Kette ist mit Daumen versehen, welche mit Fortsätzen oder geeigneten Anschlägen 86 in Berührung kommen, die in den Füssen 14 der verschiedenen Klemmeinrichtungen 7 angeordnet sind (Fig. 9 und 10). Auf diese Weise wird ein Streifen von Marmor oder anderem geeigneten Material über die verschiedenen Schleif-und Polierwerkzeuge geführt, wobei der Marmorstreifen od. dgl. in einer genau lotrechten Lage gehalten wird und lotrecht und seitlich unbeweglich ist. Es können sowohl das vordere als auch das hintere Ende eines langen Materialstreifens, dessen Ränder bearbeitet werden sollen, durch die Klemmeinrichtungen 7 gehalten werden.
Die gewünschte Tiefe der Materialabnahme von den zu bearbeitenden Materialrändern wird durch die Schraube 51 und das Handrad 52, der von den Schleifwerkzeugen gegen das Material ausgeübte Druck wird durch Einstellung des Gewichtes 54 auf der Stange 53 geregelt.
Die beschriebene Konstruktion verhindert die Überlastung der ersten Schleifwerkzeuge.
Wenn beispielsweise ein Marmorstreifen durch die Maschine geführt wird, der einen sehr rauhen, ausgebrochenen Rand hat, dann werden die ersten Schleifwerkzeuge so eingestellt, dass sie nur die starken Vorsprünge an den Rändern des Materials wegschleifen und nachgeben können, wenn ein besonders grosser Vorsprung auftrifft, so dass der Schleifstein daran gehindert wird, einen so starken Druck auf das Material auszuüben, dass es ausbricht oder splittert, zufolge der hervorzubringenden erforderlichen grossen Schnittiefe. Wenn die Marmorstreifen oder-platten od. dgl. das Austrittsende der Maschine erreicht haben, dann werden die Befestigungen der Klemmvorrichtung 7 gelöst und die Streifen abgenommen.
Die Einspannmittel 7 werden dann aus ihren Rinnen 11 an dem Austrittsende der Maschine herausgenommen und zum Zuführungsende geführt, woselbst sie wieder in die Rinnen eingesetzt werden ; es kann aber auch eine endlose Führung für diese Klemmittel vorgesehen sein.
Durch die beschriebene Maschine und die Einrichtungen gemäss der Erfindung können die Ränder von Streifen oder Platten verschiedenen Materials in rascher und stetiger Weise selbsttätig bearbeitet und vollendet werden, wobei Unterschiede im Gewicht der zu behandelnden Stücke die Leistungsfähigkeit und Wirksamkeit der Maschine nicht beeinträchtigen. Beispielsweise kann nach einer grossen Marmorplatte, welche 180 leg wiegt, ein Marmorstreifen folgen, der nur 20 leg wiegt, ohne dass es notwendig ist, die Maschine umzustellen, denn die beschriebenen Einrichtungen regeln den Schleifdruck auf die zu behandelnden Oberflächen durch ihre Nachgiebigkeit unter der schweren Platte derart, dass ein Erhitzen, Entfärben oder Ausbröckeln des Materials oder der Schleifwerkzeuge selbst verhindert wird.
Die beschriebenen Einspannmittel müssen nicht unbedingt die Marmor- oder andern Platten oder Streifen in der lotrechten Lage halten, sondern sie können auch nur dazu dienen, das zu behandelnde Material über die nachgiebigen Schleif-und Polierwerkzeuge zu führen. Der Druck, bei welchem die Schleifwerkzeuge unter dem zu behandelnden Material nachgeben können, schwankt notwendigerweise mit der Beschaffenheit des zu behandelnden Materials. Beispielsweise können Marmorplatten und-streifen, die durch die Maschine laufen, mit Schleifwerkzeugen bearbeitet werden, die derart eingestellt sind, dass sie bei einem Druck von ungefähr 6 kg nachgeben, während Streifen und Platten aus Granit oder andern Steinen einen davon verschiedenen Druck erfordern.
Die Geschwindigkeit. mit welcher die Führ-bzw. Einspannorgane das Material über die Schleif-
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werkzeuge führen, beeinflusst auch den nachgiebigen Anpressdruck (Schleifdruck), welcher von den Schleifwerkzeugen auf das Material ausgeübt wird. Marmorplatten sollen behandelt werden mit einem Schleifdruck von ungefähr 4'5 bis 13 5 kg, welcher Druck von der Beschaffenheit des Marmors und der Zuführgeschwindigkeit abhängt, wobei 6'3 kg bei normaler Geschwindigkeit genügen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Maschine zum Schleifen und Polieren der Kanten von Platten aus Glas, Marmor u. dgl., bei der die Platten in aufrechter Stellung an den Schleif-und Polierscheiben vorbeigeführt und dabei von einer Förderbahn unterstützt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleif-und Polierscheiben (41) an den Enden von in ihrer Achsrichtung nachgiebig gelagerten Wellen (28,. 57) sitzen und mit ihren Stirnflächen die Kantenflächen der Platten bearbeiten.