DE959947C - Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Kunstharzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen KunstharzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von als Anionenaustausch^· verwendbaren
stickstoffhaltigen Kunstharzen, nach welchem man Äther aromatischer Oxyverbindungen, welche
a) mindestens ein basisches Stickstoffatom — vorzugsweise in Form einer quaternären Ammoniumgruppe
— oder b) solche Atomgruppen enthalten, durch welche, basische Stickstoffatome in das
Äthermolekül eingeführt werden können, in saurem Medium miit Aldehyden, vorzugsweise Formaldehyd,
kondensiert und die aus den Verbindungen b) erhaltenen Kondensationsprodukte mit Verbindungen
nachbehandelt, durch welche basische Stickstoffatome in die Kondensationsprodukte eingeführt
werden. Atomgruppen entsprechend b) sind beispielsweise die kerngebundene Halogenmethylgruppe
oder die aliphatisch gebundene Halogenmethyl- oder Halogenmethylengruppe, deren Halogenatom beispielsweise durch eine freie
oder verätherte Hydroxylgruppe am benachbarten C-Atom oder verätherte Hydroxylgruppe am benachbarten
C-Atom oder durch eine Ketogruppe aktiviert ist.
Als Ausgangsstoffe für die Herstellung der neuen Anionenaustauscher kommen somit beispielsweise
Alkylaryläther in Frage, welche im ali-
phatischen Teil des. Äthers ein . reaktionsfähiges Halogenatom 'enthalten, wie z. B. Phenoxyäthylbromid
C6H5OCH2 CH2Br oder die Umsetzungsprodukte von Epichlorhydrin mit Mono- und Di-5
oxybenzolen, ferner im aromatischen Kern halogenmethylierte· Alkylaryläther, Diaryläther und cyclische
Äther oder aromatische und cyclische Äther, welche andere Atomgruppen mit aktivierten
Halogenatomen enthalten, wobei als geeignete
ίο Äther z. B. Anisol, Phenetol, D ipheny lather, Diphenylendioxyd,
Diphenylenoxyd genannt seien.
Zur Einführung von basischen Gruppen in- diese
Äther sind sowohl primäre und sekundäre als auch tertiäre, aliphatische Amine sowie aliphatische
Polyamine, die tertiäre Stickstoffatome enthalten können oder mindestens ι Stickstoffatom enthaltende
heterocyclische Basen und Hydrierungsprodukte dieser heterocyclischen Basen geeignet,
deren Stickstoffatome alkyliert sein können. Von
ao besonderer Bedeutung sind Austauscher mit quaternären Ammoniiumgruppen, da mit ihnen
auch schwach saure Verbindungen, wie Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Kieselsäure, aus
wäßrigen Lösungen entfernt und selbst aus neutraten und alkalischen Lösungen Anionen gegen
Hydroxylionen ausgetauscht werden können. Diese Austauscher werden durch Umsetzen der obengenannten,
Verbindungen! mit tertiären Basen erhalten. Als tertiäre Basen werden hierbei vorzugsweise
solche mit kleinem Molekulargewicht verwendet, wenngleich selbstverständlich auch andere
tertiäre Basen geeignet sind.
Die Kondensation mit Formaldehyd oder seinen Polymeren zum Harzkörper kann mit den quaternären
Ammoniumsalzen der aromatischen Äther erfolgen, wobei es zweckmäßig sein kann, eine
zweite Harzkomponente, die ihrerseits keine austauschaktive Atomgruppe besitzt, jedoch gegenüber
Formaldehyd möglichst polyfunktionell ist, als »Venietzer«. mitzuveirwenden. Geeignete Verbindungen)
dieser Art sind z. B. Alkylaryläther, wie z. B. Phenylmethyläther, Brenzcatechindiäthyläther
bzw. Naphthylmethyläther, oder cyclische Äther, wie z. B. Diphenylenoxyd, Diphenylendioxyd,
sowie Kohlenwasserstoffe, wie Xylol, Naphthalin oder Gemische solcher, wie sie z. B.
die unter der Bezeichnung »Anthracen-Öl« in den Handel kommende Fraktion der Steinkohlenteer-Destillation!
vom Siedepunkt 205 bis 4000 darstellt. Als Vernetzer sind aber auch die Chlormethylierungsprodukte
der genannten Verbindungen geeignet. Im letzteren Fall kann nach erfolgter
Kondensation im- Harz noch vorhandenes reaktionsfähiges Halogen) mit organischen Basen
unter Einiführuaig weiterer anionenaktiver Gruppen umgesetzt werden.
Die Kondensation mit Formaldehyd kann aber,
wie weiterhin gefunden wurde, auch mit stickstoff-
. freien aromatischen Äthern erfolgen, welche reaktionafähige Halogenatome enthalten. Die Ein^-
fübrung der basischen, austauschaktiven· Gruppen und damit die Überführung in den Anionenaustauscher
erfolgt dann durch Erhitzen des zerkleinerten Harzes mit einer geeigneten organischen
Base.
Die nach dem obigen Verfahren erhaltenen Kunstharze zeichnen sich bei ihrer Verwendung
als Anionenaustauscher gegenüber bekannten Anionenaustauschern durch ein erhöhtes Kieselsäurebindungsvermögen
und durch eine bessere Beständigkeit aus.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, als Anr ionenaustauscher verwendbare Kunstharze durch
Umsetzen von aromatischen Aminen, die Alkyl-
oder quaternäre Ammoniumgruppen enthalten können, gegebenenfalls in Mischungen mit aromatischen
Phenolen, mit einem Aldehyd herzustellen. Derartige Austauscher enthalten jedoch im Gegensatz
zu dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Austauschern keine verätherten
phenolischen Hydroxylgruppen. Es ist ferner bekannt, Anionenaustauscher herzustellen, indem
man Phenole, die Aryloxy- oder Alkoxygruppen enthalten können, mit einem aliphatischen PoIyamin
und mit Formaldehyd kondensiert. Die Kondensation dieser Komponenten erfolgt jedoch in
alkalischen Lösungen. Diese bekannten Austauscher haben gegenüber den nach dem vorliegenden. Verfahren
erhaltenen Austauschern den Nachteil, daß sie auf Grund der in ihnen enthaltenen phenolischen
Hydroxylgruppen von überschüssigen Regenerierlaugen wesentlich schlechter befreit werden können.
Zu einer Lösung von 94 g Phenol in 94 g Epichlorhydrin läßt man im Verlauf von etwa
2 Stunden 180 ecm einer wäßrigen 37volumprozentigen Trimethylamini-Lösung bei 30 bis 400 unter
Rühren zutropfen und erhöht dann innerhalb weiterer 2 Stunden die Temperatur langsam auf
roo°. Nunmehr werden 60 g Paraformaldehyd und nach etwa Vastündigem Rühren 60 ecm 7ogewichtsprozentige
Schwefelsäure zugegeben. Die Temperatur steigt von 65 auf 980, und man, erhält eine
schwachgelbliche, klare viskose Lösung, welche beim Erhitzen über Nacht bei etwa 900 zu einem
klaren Gel erstarrt, das sieh mit dem 'Messer schneiden läßt und bei iio° getrocknet wird.
Nach dem Einquellen des zerkleinerten Harzes in Wasser und Überführen mit Natronlauge in die
freie Base, nehmen 100 ecm des Harzes aus einer verdünntem wäßrigen Salzsäurelösung 76 Millival
HCl auf. (1 Millival = 1 ccmn/i-HCl.)
Die Herstellung eines als Anionenaustausch^ verwendbaren Harzes aus obigen Ausgangs- "5
materialien ist keineswegs an · die geschilderte Arbeitsweise gebunden, sondern kann in weiten
Grenzen variiert werden. Man kann· beispielsweise zunächst Phenol und Epichlorhydrin unter dem
katalytischen Einfluß geringer Mengen wasserfreien Trimethylamine kondensieren und das Kondensationsprodukt
anschließend mit Trimethylamin zur quaternären Base umsetzen oder zunächst
Phenoxypropylenoxyd herstellen und dieses mit einem tertiären Amin zur quaternären Base umsetzen
oder schließlich Epichlorhydrin mit Tri-
triethylamin zur Reaktion bringen, z. B. durch Einleiten der wasserfreien tertiären Base in eine
Lösung von Epichlorhydrin in einem organischen Lösungsmittel, wie Benzin, Xylol, Diphenyläther,
und das erhaltene Umsetzungsprodukt, welches sich in weißen Kristallen ausscheidet, mit Phenol kondensieren.
Schilieißlich können an Stellte von Phenol
auch andere aromatische Mono- oder Polyoxy-Verbindungen,
wie Resorcin; und Brenzcatechin, ίο verwendet werden.
280 g kristallisiertes Phenol werden durch Überleiten
von etwas gasförmigem Trimethylamin geschmolzen und hierauf mit 280 g Epichlorhydrin
vermischt. Nach Anwärmen auf etwa 700 steigt die Temperatur ohne weitere Wärmezufuhr bis
1250 und wird durch Erhitzen auf etwa 1500 gebracht,
wobei kein Sieden stattfindet. Nun läßt man abkühlen und leitet unter Kühlung auf 35 bis
50° Trimethylamin ein. Zur Beendigung der Umsetzung des Phenol-Epichlorhydrin-Kondensationsp-roduktes
mit der tertiären Base werden noch 100 ecm wäßrige Trimethylamin-Lösung zugegeben,
und die Temperatur wird langsam (im Verlauf von 3 Stunden) auf iiS° gebracht. Hierauf
werden 180 g Paraformaldehyd und bei etwa
6o° 110 ecm 7ogewichtsprozehtige Schwefelsäure
zugegeben. Die Temperatur steigt langsam auf IO2° an, und das Reaktionsgemisch ist nunmehr
klar in Wasser löslich. Im Verlauf von 15 Minuten läßt man 85 g Diphenyläther zutropfen und gibt
dann weitere 80 g Paraformaldehyd und 40 ecm 70%ige Schwefelsäure zu. Nach etwa 20 bis
30 Minuten wird die viskose Lösung in einen verschließbaren Behälter gegossen und etwa
16 Stunden auf 90 bis 950 erhitzt, wobei sie zu einem nur schwach getrübten Gel erstarrt, das in
Scheiben geschnitten und 20 Stunden offen bei
i2o° erhitzt wird. Das Harz wird auf eine Korngröße
von 0,5 bis 1,5 mm zerkleinert, in Wasser eingequollen, mit verdünnter Natronlauge in die
freie Base übergeführt, und das überschüssige Alkali wird ausgewaschen. Beim Durchfiltrieren
einer n/10-Kochsalzlösung durch 100 ecm des
Harzes entstehen durch Austausch von Cl-Ionen gegen OH-Ionen 66Millival NaOH. Diese Austauschleistung
erhöht sich auf 75 Millival NaOH/100 ecm Austauscher, wenn man denselben
mit überschüssiger wäßxigerTrimethylamin-Lösuing
unter Druck auf ioo° erhitzt.
0,75 Mol des quaternären Ammoniumsalzes, welches durch Umsetzung von, Phenoxyäthylbromid
C6H5OCH2 CH2Br mit Trimethylamin erhalten
wird, werden zusammen mit 40 g Diphenyläther, 60 g Paraformaldehyd und 35 ecm 7ogewichtsprozentiger
Schwefelsäure unter Rühren 7 um Sieden erhitzt. Die Temperatur hält sich zunächst
ohne äußere Wärmezufuhr einige Zeit auf 108 bis 1090 und wird insgesamt etwa 1 Stunde gehalten.
Beim Erhitzen über Nacht im Wasserbadschrank auf 90 bis 950 erstarrt die viskose Lösung zu
einem festen, etwas trüben Gel, das noch 14 Stunden auf 1200 erhitzt wird. 100ecm des zerkleinerten
und in Wasser gequollenen Harzes machen, mit Natronlauge regeneriert und alkalifrei
gewaschen, aus einer verdünnten, neutralen Kochsalzlösung 5.8 Millival NaO'H frei.
In eine Emulsion von 170 g Diphenyläther und
35 g Paraformaldehyd in 170'g 75°/oiger Schwefelsäure
leitet man unter kräftigem Rühren so lange Chlorwasserstoff ein, wobei man die Temperatur
durch Kühlen nicht über 750 ansteigen läßt, bis keine HCl-Aufnahme mehr erfolgt. Diese Zeitdauer
beträgt etwa 1 Stunde. Zu dem Chlormethylierungsprodukt gibt man nunmehr 100· g des quaternären
Ammoniumsalzes, welches durch Umsetzung von Trimethylamin' mit Chlormethyldiphenyläther
erhalten wird, sowie 120 g Paraformaldehyd und erhitzt das Gemisch unter Rühren.
Bei etwa io'8° siedet die erhaltene milchige Lösung. Sie wird rasch dicker und erstarrt bei
längerem Erhitzen bei 90 bis 05 ° zu einem fest« η
Gel. Dasselbe wird zerkleinert und offen bei ioo°
36 Stunden erhitzt, iod ecm des auf eine Korngröße
von 0,5 bis ι mm zerkleinerten und1 gequollenen
Harzes tauschen, nach Behandlung mit Natronlauge und Auswaschen des überschüssigen
Alkalis, aus verdünnter Kochsalzlösung 17 Millival CHonen gegen Hydroxyl-Tonen aus. Erhitzt man
dagegen den Austauscher mit Trimethylaminlösung einige Stunden unter Druck auf etwa ioo°,
so erhöht sich die Austauschleistung von ioö ecm
Aus+auscher auf 60 Millival.
170g Diphenyläther, 60g Paraformaldehyd und 100 ecm 7°§Jewichtsprozentige Schwefelsäure werden·
unter Verwendung von iog Emulgator durch kräftiges Rühren emulgiert, und 2 Stunden wird
ein kräftiger Chlorwasserstoffstrom durchgeleitet. Die Temperatur steigt bis 53° an und fällt langsam
wieder. Nachdem keine Aufnahme von. HCl mehr erfolgt1, wird die milchige Emulsion mit
75 g Paraformaldehyd versetzt und im Verlauf '/2 Stunde auf 1130 erhitzt. Man erhält eine weiße, no
salbenartige Masse, welche zunächst etwa 16 Stunden verschlossen auf 90 bis 950, dann offen auf
ioo° erhitzt wird. Das Kondensationsprodukt wird auf eine Korngröße von 0,5' bis 1 mm zerkleinert
unc1· mit wäßriger Trimethylamin-Lösung im Autoklav auf ioo° erhitzt.
100 ecm des erhaltenen, in Wasser gequollenen
Harzes tauschen nach Regenerieren mit Natronlauge und Auswaschen des Alkalis 50 Millival
Cl-Ionen gegen OH-Ionen aus. iao
In ein Gemisch aus 128 g Naphthalin, 65 g Paraformaldehyd
und 100 ecm 7ofl/oiger Schwefelsäure
wird unter kräftigem Rühren Chlorwasserstoff eingeleitet. Die Temperatur steigt an, und das Naph-
thalin wird flüssig. Nach etwa Va Stunde werden So g (Trimethyl)-3-phenoxy-2-oxy-propyl-ammondumchlorid
C6H5OCH2 CHOH CH2N(CH3),, Cl
zugegeben und nach weiteren 30 Minuten 90 g Paraformaldehyd. Im Verlauf Va Stunde. erhitzt
man auf 1500 und beendet bei Erreichen dieser
Temperatur das. Einleiten von HCi. Nachdem die Harzmischung viskos geworden ist, erhitzt man
noch etwa 16 Stunden auf 900 und trocknet offen bei ioo°. Das erhaltene feste Harz wird zerkleinert
auf eine Korngröße von 0,5 bis 1,5 mm, mit Wasser gewaschen und hierauf mit Trimethylamin-Lösung
unter Druck auf ioo° erhitzt. 100 ecm des in Wasser gequollenen, Harzes tauschen nach
Regenerieren mit Natronlauge und Neutralwaschen aus einer wäßrigen Kochsalzlösung 56Millival
Chlorionen gegen Hydroxylionen aus.
650 g Phenoxyäthyltrimethylammoniumchlorid C6H5OCH2CH2-N(CH3)SCl., das durch Umsetzung
von Phenoxyäthylchiorid mit Trimethylamki
erhalten wurdia, werden, zusammen mit 255 g
Diphenyiather, 350 g Parafoxmaldtehyd und 730 g
7C°/oiger Schwefelsäure unter Rühren auf 60 bis 700 erhitzt. Die Temperatur steigt ohne weitere
Wärmezufuhr auf 1090 an und hält sich etwa
15 Minuten auf dieser Höhe, wobei Kochen unter Rückfluß stattfindet. Das nunmehr zähflüssig gewordene
Kondensationsprodukt wird etwa 12 Stunden auf 900 leiflhi.tzt uaid erstarrt, zu einem bräunlichgelben
schwachtrüben Gel. Dasselbe wird in Scheibenr geschnitten, die 24 Stunden auf iio° erhitzt
werden. Man erhält etwa 1730 g Xerogel.. Dasselbe wird gemahlen, in Wasser eingequollen
und gewaschen, bis die Säure weitgehend entfernt ist. Das feuchte Harz wird nunmehr in 10- bis
i5%ige wäßrige Trimethylaminlösung eingetragen, und zwar werden für das Quellgut aus ioog gemahlenem
Xerogel etwa 100 bis 120 ecm Trimethylamindösung
verwendet. Man läßt über Nacht stehen und erhitzt am folgenden Tag langsam unter Rühren
auf 95 bis ioo°, wobei das überschüssige Tnmethylamin.
abdestilliert. Die Kapazität beträgt pro 100 ml gequollenem Austauscher 72 Mil-rival.
783 g Phenoxyäthylchiorid C6H5OCH2CH2Cl
werden mit 600 g eines Polyäthylenpolyaminbasen-Gemisches
vom Siedepunkt 150 bis 2000 kondensiert durch Zufließenlasseni des ersteren im Verlauf
von 30 Minuten unter Rühren zu der auf ioo° erhitzten
Base. Die Temperatur steigt auf 120 bis 130° an und wird nach beendetem Zulauf noch
ι Stunde bei 1300 gehalten. Nun läßt man langsam
250 g Äthylenchlorid zutropfen und kocht unter Rühren und Rückfluß, bis die Temperatur
des Reaktionsproduktes, auf i6o° angestiegen ist. Das Äthylenchlorid l«_.. '■" die Bildung von
Äthylenbrücken zwischen SticKi-offatomen und
damit eine Molekülvergrößerung. Man läßt dte viskose Lösung abkühlen, gibt 525 g 50°/oige
Schwefelsäure, 250 g wäßrige 300/oige Formalinlösung,
375 g Paraformaldehyd und 125 g Diphenyläther zu und erhitzt auf etwa ioo°, bis
der Paraformaldehyd vollständig gelöst ist. Anschließend wird auf 60 bis 700 abgekühlt, mit
600 g 7o'°/oiger Schwefelsäure gut verrührt und auf
emaillierte Bleche gegossen, auf denen die Lösung bald zu einem Gel erstarrt, das zunächst auf 900,
.danin 24 Stunden auf iio° erhitzt wird. Man. erhält
etwa 2470 g Xerogel, das gemahlen, gesiebt und zur Quellung in gesättigte Kochsalzlösung
eingetragen wird. Das Harz zeichnet sich gegenüber den auf rein aliphatischer Basis hergestellten
Anionenaustauschharzen durch gute Kornbeständigkeit aus. Auch aus höher- oder tiefersiedenden
Polyäthylenpolyaminbasen lassen sich in ähnlicher Weise gleichwertige Anionenaustauscher herstellen.
313 g Phenoxyäthylchiorid werden mit 120 g
Hexamethylendiamin durch Erhitzen des Gemisches auf 115° kondensiert. Der entstandene Chlorwasserstoff
wird durch 2 Mol Na O H, welches man als konzentrierte wäßrige Lösung im Verlauf
ι Stunde zutropfem läßt, neutralisiert. Nach 2stündigem
Nachrühren bei 112 bis 1150 wird das ölige
Kondeneationsprodukt von dem ausgeschiedenen NaCl und der gesättigten NaCl-Lösung getrennt
und mit Formaldehyd, wie folgt, zu einem Austauscher polykondensiert:
360 g der erhaltenen Base werden mit 280 g 50°/oiger H2 S O4 in das Sulfat übergeführt. Dieses
wird mit 150 g Paraformaldehyd versetzt und anschließend
Va bis Vi Stunde unter Rückfluß zum
Sieden erhitzt, wobei der Paraformaldehyd vollständig in Lösung geht. Zur erhaltenen Lösung
werden, bei 700 160 g 70°/oige H2SO4 gegeben,
und die Temperatur wird bei etwa 8o° gehalten. Die klare Lösung erstarrt bald zu einem Gel·, das
24 Stunden bei. ioo° getrocknet 620 g Austauschharz ergibt.
Eine Lösung von 315 g Phenoxyäthylchiorid in 230 g Piperidin wird auf etwa ioo° erwärmt. Die
Temperatur steigt ohne weitere Wärmezufuhr langsam weiter bis 1400 und fällt dann wieder ab. Man
läßt nunmehr 2 Mol Na O H als konzentrierte Lauge unter Erhitzen auf 1050 im Verlauf von
60 Minuten zutropfen und rührt 1 Stunde bei 1050
nach. Das ölige Kondemsationsprodukt wird von dem entstandenen NaCl und dessen wäßriger
Lösung abgetrennt und im Vakuum destilliert. Bei einem Druck von 12 mm werden, nach Wegnahme
eines Vorlaufs, bei 150° 350 g Phenoxyäthylpiperidin
erhalten.
205 g Phenoxyäthylpiperidm werden mit 200 g 5o%iger H2SO4 und 90 g Paraformaldehyd
V2 Stunde unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, wobei der Paraformaldehyd in Lösung geht. Man
gibt nunmehr 40 g Anisol und 160 g H2SO4 zu
und erhitzt weiterhin! zum Sieden, bis eine viskose
Lösung entstanden ist. Dieselbe erstarrt bei längerem Erhitzen auf 900 zu einem klaren· Gel, das
24 Stunden bei ioo° getrocknet wird.
Durch Umsetzung· von Phenoxyäthylehlorid mit
symmetrischem Dimethyläthylendiamin kann man, je nach dem Mengenverhältnis der beiden Komponenten,
sowohl Mono- als auch Diphenoxyäthyldimethyläthylendiamin herstellen, welche beide mit
CH2O zu Anionenaustauschharzen kondensiert
werden können. Gemische der beiden Kondensationsprodukte können· entweder durch Destillation
oder durch fraktionierte Kristallisation ihrer Salze getrennt werden oder aber auch als solche zu Austauschharzen
polykondensiert werden. Bei Diphen^ oxyäthyl-dimethyläthylendiamin erübrigt sich die
zusätzliche Verwendung eines Vernetzers, dagegen empfiehlt eis sich bei der Polykondensation des. Monophenoxyääiyl-dimethyläthylendiamins,
eine gegenüber CH2O polyfunktionelle Verbindung, wie
Naphthalin/ oder einen aromatischen Äther, mitzuverwenden.
Durch Kondensation der Base mit Äthylenchlorid kann außerdem eine Vernetzung
zwischen dem sekundären Stickstoffatomen herbeigeführt werden.
Zu 240 g symmetrischem Diphenoxyäthyldimeth'yläthylendiamin werden 2&üg 50°/oige H2SQ4
und 100 g Paraformaldehyd gegeben. Die Suspensiotr
wird unter Rückfluß gekocht, bis. der Aldehyd vollständig gelöst ist. Die klare Lösung wird auf
70 ° abgekühlt und mit 160 g 7o%iger H2S O4 versetzt.
Sie erstarrt in kurzer Zeit zu einem Gel, das 24 Stunden auf iio° erhitzt wird. Das Austauschharz
wird gemahlen und in gesättigter NaCl-Lösung eingequollen. Nach Verdrängen der
Salzlösung durch Wasser wird mit verdünntem NaOH regeneriert. 100 Milliliter des so behandelten
Austauschharzes nehmen 145 Millival Salzsäure auf. 4»
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen
Kunstharzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Äther aromatischer Oxyverbindungen,
welche a) mindestens ein basisches Stickstoffatom — vorzugsweise in Form einer quaternären
Ammoniumgruppe — oder b) solche Atomgruppen enthalten, durch welche basische
Stickstoffatome in das, Äthermolekül eingeführt werden können, in saurem Medium mit Aldehyden,
vorzugsweise Formaldehyd, kondensiert und die aus den Verbindungen b) erhaltenen
Kondensationsprodukte mit Verbindungen nachbehandelt, durch welche basische Stickstoffatome
in die Kondensationsprodukte eingeführt werden.
2. Verfahren' nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Mischungen von Äthern, welche basische Stickstoffatome enthalten, mit solchen, welche Atomgruppen enthalten, die mit
organischen, Basen unter Bildung basischer Äther reagieren, mit Formaldehyd kondensiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man Verbindungen, welche weder eine auistauschaktive noch eine in
eine solche überführbare Atomgruppe enthalten, aber bezüglich ihrer Reaktivität gegenüber
Formaldehyd möglichst polyfunktionell sind, mit einkondensiert.
In Betracht gezogene Druckschriften·:
Deutsche Patentschrift Nr. 813211;'
französische Patentschrift Nr. 820969.
Deutsche Patentschrift Nr. 813211;'
französische Patentschrift Nr. 820969.
©€09 620/503 9.56 (609 835 3.57)
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