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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Rückverladen von im
Freien, in Hallen oder in Schlitzbunkern gelagertem grobem großstückigemund/ oder
schwerfließendem Schüttgut mit von einer Haube überdecktem Abzugskanal, ferner mit
beiderseits der Haube in den Kanal eingezogenen Stauplatten für das in beiden Längsschlitzen
zwischen Haube und Stauplatten sich vorböschende Gut sowie mit einem in die Längsschlitze
eingreifenden längsverfahrbaren Räumpfiug und einem Bandförderer zum Austragen des
Gutes.
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Bei Schüttgütern ergibt sich häufig die Notwendigkeit, dieselben
zwischenzeitlich so zu lagern, daß sie bei Bedarf in kürzester Frist und mit geringen
Kosten wieder ausgelagert und neuen Verwendungs-oder Lagerstätten zugeführt werden
können. Eine solche Lagerung erfolgt vorzugsweise in sogenannten Schlitzbunkern.
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Zum Abziehen von Schüttgütern aus Schlitzbunkern sind schon vor einigen
Jahrzehnten Austragsvorrichtungen entwickelt worden, die mit Räumrädern oder Räumpflügen
das auf der vorgelagerten Plattform (Stauplatte) derartiger Schlitzbunker befindliche,
selbsttätig nachrieselnde Schüttgut auf ein Förderband abstreifen.
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Bei diesen bisher bekannten Austragsvorrichtungen ist unter dem das
Räumrad oder den Räumpflug tragenden Räumwagen eine mit diesem festverbundene Obergangssammelrutsche
vorgesehen, die die Überleitung des Schüttgutes von der hochgelegenen Plattform,
der sogenannten Stauplatte, auf das darunter befindliche Förderband besorgt.
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Bei Rückverladeanlagen mit an den Räumwagen montierten Obergangssammelrutschen
treten, wie die Praxis gezeigt hat, bei grobem Schüttgut mit über 80 mm Kantenlänge
erhebliche technische Schwierigkeiten auf, weil mindestens die Ubergangssammelrutsche
sehr schnell verstopft, was eine längere Betriebsstörung oder Stillegung der Anlage
zur Folge hat.
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Außerdem ist bei bisher bekanntgewordenen Rückverladesystemen das
unter der Stauplatte angeordnete Förderband als Obertrumförderer ausgebildet, mit
oberem Ladetrum und unterem Leertrum.
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Das bedingt, daß derartig ausgebildete Rückverladeanlagen einen tiefen
und entsprechend teueren Förderbandkanal erfordern, der nur schwer von verschüttetem
Fördergut und eingedrungenem Grundwasser zu reinigen ist und meist eine längere
Betriebsstörung oder Stillegung der Anlage zur Folge hat und zudem die ganze Anlage
sehr verteuert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rückverladeanlage zu konstruieren,
deren Betriebs- und Einrichtungskosten durch den Wegfall eines tiefen Bandkanals
wesentlich unter denen bisher bekannter Anlagen liegen und mit der Schüttgut großer
Abmessung, das außerdem noch plattenförmig sein und bis zu 60 0 cm KantenIänge betragen
kann, rationell und betriebssicher in Schlitzbunkern gelagert und daraus wieder
abgezogen werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bandförderer
ein Untertrumförderer ist und der Räumpflug zwischen dem unteren Ladetrum und dem
oberen Leertrum angeordnet ist. Das Entladen des Ladetrums erfolgt dabei über eine
Bandschlinge. Großstückiges und/oder schwerfließendes Schüttgut wird betriebssicher
und rationell dadurch verladen, daß an Stelle der bekannten fest an den Räumwagen
montierten Sammelrutsche eine sich
über die ganze Länge der Stauplatte erstreckende
und an dieser Platte leicht lösbar befestigte Leitschurre angebracht ist, welche
das Fördergut mittig auf das Ladetrum aufgibt.
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Dadurch ist das grobstückige Fördergut, wie z. B.
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Förderkohle, Erze, Gestein u. dgl. nicht mehr durch die von dem Räumwagen
mitgeführte Sammelrutsche auf eine maximale Breite beschränkt.
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Die Erfindung ist an Hand der hier beigefügten Zeichnungen erläutert.
Sie zeigen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anlage.
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Im einzelnen zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch einen Freiluft-Stapelplatz
mit einer Rückverladeanlage, F i g. 2 eine Seitenansicht einer derartigen Anlage
in verkleinertem Maßstab.
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Auf dem Lagerplatz wird der Schlitzbunker durch einen Schutzsattel
1 gebildet, unter dem das Rückverladesystem Platz findet. Der Schutzsattel 1 weist
an beiden Seiten Durchlaßschlitze 2 für das zu entladende und entsprechend seinem
Böschungswinkel auf die Stauplatte 3 nachströmende Fördergut auf.
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Der Schutzsattel 1 besteht aus bogenförmigen Doppel-T-Eisen, die
im Boden verankert sind und mit Wellblechplatten derart abgedeckt werden, daß seitlich
Durchlaßschlitze2 freibleiben. Die Wellung der Wellblechplatten verläuft parallel
zur Längserstreckung der Anlage. Dadurch kann sich Schüttgut in den Rippen des Wellblechs
festsetzen, so daß bei der Bewegung des Schüttgutes eine Material- auf-Materialbewegung
stattfindet.
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In der Längsachse des Schutzsattels ist auf dem Lagerboden eine flache
Mulde 7 ausgehoben, die als Förderbandkanal dient und die die den Förderbanduntertrum
4 tragenden Rollen enthält.
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Das durch die Schlitze 2 an den Seiten des Lagerplatzes aufgeböschte
Fördergut lagert sich auf der Stauplatte 3, von der es durch die Pflugscharen 8
und die Räumschaufeln 9 abgestreift wird, um über die sich über die gesamte Wegstrecke
des Räumpfiuges erstreckende Leitschurre 6 nach der Mitte des Untertrums 4 des Förderbandes
zu gelangen, wobei das von rechts und links auf die entgegengesetzt geneigten Leitschurren
6 abfallende Fördergut sich gegenseitig bremst. Die Leitschurren 6 sind in leicht
lösbarer Weise an den Stauplatten 3 befestigt.
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Der in an sich bekannter Weise als Hängebahn gebaute Räumwagen trägt
zwischen den schwenkbaren Räumschaufeln 9 einen Ritzer 15 mit tiefenverstellbarer
Klinge, der in das auf der Stauplatte 3 lagernde Fördergut hineinragt und dieses
bei der Fortbewegung des Räumwagens beunruhigt, so daß auch schwerfließende Schüttgüter
zum Nachfließen gebracht werden. Dadurch lagert das Fördergut immer unter dem gleichen
Böschungswinkel auf der Stauplatte, wodurch eine gleichmäßige Austragleistung erzielt
wird.
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Wie sich aus Fig. 2 ergibt, verläuft das Förderband 4/16 an der Abwurfstelle
17 in Form einer an sich bekannten Schlinge.
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Das Förderband reicht über die Enden des Schutzsattels hinaus, so
daß das Fördergut am Ende des Förderbandes, z. B. auf einen anderen Förderer, Verladesilo
oder hier anfahrende LKW's verladen werden kann.
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Der Doppelräumpfiug 5 besteht aus zwei gegenüberliegenden Pflugscharen
8, wobei jede Pflugschar zwei gegenüberliegende Räumschaufeln 9 trägt, die
um
je eine vertikale Achse 10 schwenkbar gelagert sind.
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Die Fortbewegung des Räumpfluges erfolgt auf bekannte Weise entweder
mittels Zugseil und Verholwinde oder auch durch einen oder mehrere auf dem Räumwagen
montierte Getriebemotoren, deren stoßgedämpfte Zahnritzel 13 in Triebstockverzahnungen
14 eingreifen.
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Mit einer Rückverladeanlage gemäß der Anmeldung, sei es mit einer
oder mit zwei gegenüberliegenden Plattformen, kann sowohl schwerfließendes Material,
wie z. B. Kohlenschlamm, toniger Mergel, breiiges Erz, Gichtstaub als auch sehr
leichtfließendes Material, wie z. B. Zementklinker, Pellets, Nußkohle, Grobkoks,
ferner grobstückiges Fördergut, wie vorgebrochener Kalkstein, Eisenerz, Schiefer
u. dgl. aus den Schlitzbunkern einwandfrei ausgetragen und mittels Förderband weiterbefördert
werden.