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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Strecken eines in ein Webfach eingetragenen
Schussfadens, insbesondere für
Luftdüsenwebmaschinen.
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Schussfäden werden mit hohen Geschwindigkeiten
in ein Webfach eingetragen. Aufgrund der Antriebskräfte und
aufgrund der Bremskräfte
am Ende des Webvorganges werden die Schussfäden elastisch gedehnt. Aufgrund
dieser Dehnung haben die Schussfäden
die Neigung, nach Beenden des Schusseintrags in das Webfach zurückzuspringen und
dort Schlingen oder Schlaufen zu bilden. Derartige Schlingen oder
Schlaufen bedeuten Webfehler. Um das Zurückspringen zu verhindern werden üblicherweise
auf der der Eintragsseite gegenüberliegenden
Seite des Webfaches sogenannte Streckdüsen angeordnet, die mit einem
Luftstrom den eingetragenen Schussfaden spannen und gestreckt halten.
Dieses Spannen und Strecken kann noch dadurch unterstützt werden,
dass die sogenannten Hilfsblasdüsen
oder Stafettendüsen
nach dem Schusseintrag noch über
einen gewissen Zeitraum eingeschaltet bleiben. Um eine ausreichend
hohe Kraft für
das Strecken aufzubringen, muss eine relativ große Länge an Schussfaden von der
Streckdüse aufgenommen
werden. Außerdem
ist der Luftverbrauch einer derartigen Streckdüse relativ hoch.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Vorrichtung zum gestreckt halten eines eingetragenen
Schussfadens zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
auf der der Eintragsseite gegenüberliegenden
Seite eines Webfaches eine mittels einer Steuereinrichtung betätigbare
Fadenklemme zum Klemmen des Schussfadens vorgesehen ist, vor der – gesehen
in Schussfadentransportrichtung – eine mittels einer Steuereinrichtung
betätigbare
Einrichtung zum Auslenken des Schussfadens angeordnet ist.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung
wird vorgesehen, dass die Fadenklemme und die Einrichtung zum Auslenken
auf der gleichen Seite, d.h. auf der der Eintragsseite gegenüberliegenden
Seite eines Webfachs angeordnet sind. Auf dieser Seite ist sonst
die Gefahr des Entstehens von Schlingen oder Schlaufen besonders
hoch.
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Mittels der Fadenklemme wird verhindert, dass
der eingetragene Schussfaden in das Webfach zurückspringt. Da es in den meisten
Fällen
nicht möglich
sein wird, den Schussfaden exakt in dem Moment zu klemmen, in welchem
er seine Eintragsbewegung vollendet hat, sich jedoch noch nicht
wieder zurückbewegt
hat, wird die Einrichtung zum Auslenken und Spannen vorgesehen.
Diese stellt sicher, dass der Schussfaden auch dann gestreckt gehalten wird,
wenn er sich schon wieder ein Stück
zurück
bewegt haben sollte. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Spannung
des Schussfadens über
die Webbreite im wesentlichen gleich ist, so dass eine gute Gewebequalität erhalten
wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
wird eine Einrichtung zum Erkennen der Bewegung eines Schussfadens
vorgesehen, deren Signal in Betätigungssignale
für die
Fadenklemme und die Einrichtung zum Auslenken umgewandelt wird.
Da Unterschiede in der Eintragsbewegung der Schussfäden auftreten
können,
ist es vorteilhaft, wenn die Betätigung
der Fadenklemme und der Einrichtung zum Auslenken in Abhängigkeit
der erkannten Bewegung des Schussfadens erfolgt, da dann eine bessere
zeitliche Abstimmung möglich
ist. In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird
vorgesehen, dass als Einrichtung zum Erfassen der Bewegung des Schussfadens
ein Detektor eines Vorspulgerätes dient,
der die Anzahl der bei einem Schusseintrag abgezogenen Windungen
des Schussfadens erfasst. Damit wird das Signal auf der Eintragsseite
ausgelöst,
so dass auch bei sehr hohen Webgeschwindigkeiten ausreichend Zeit
verbleibt, die Fadenbremse und die Einrichtung zum Auslenken rechtzeitig
zu betätigen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
wird vorgesehen, dass die Größe der Auslenkkraft
der Einrichtung zum Auslenken des Schussfadens einstellbar, steuerbar
oder regelbar ist. Damit ist einer Anpassung an Schussfäden mit
unterschiedlichen Materialien möglich,
um einen Schussfaden ausreichend zu strecken ohne ihn zu zerreißen. Zu
dem Zweck einer Anpassung an Schussfäden aus unterschiedlichen Materialien
wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der
Verlauf der Auslenkkraft während
des Auslenkens des Schussfadens einstellbar ist. Es kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass in weiterer Ausgestaltung der Erfindung wenigstens
zwei unabhängig
voneinander betätigbare
Einrichtungen zum Auslenken vorgesehen sind. Unabhängig betätigbare
Einrichtungen zum Auslenken können
gegebenenfalls auch dann sinnvoll sein, wenn die Materialien von
zwei aufeinanderfolgend einzutragenden Schussfäden so verschieden sind, dass
für sie
eine unterschiedliche Auslenkkraft sinnvoll ist und diese unterschiedliche
Aus lenkkraft durch Verändern
der Einstellung der gleichen Vorrichtung nicht möglich ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
wird ein Verfahren zum Strecken vorgesehen, bei welchem der Schussfaden
wenigstens annähernd
mit dem Ende des Eintragens auf der der Eintragsseite gegenüberliegenden
Seite geklemmt und dann durch Auslenken gespannt gehalten wird,
bis er angeschlagen wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
und den Unteransprüchen.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
für eine
Luftdüsenwebmaschine,
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2 eine
Teilansicht der Ausführungsform nach 1 in größerem Maßstab,
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3 eine
Teilansicht einer abgewandelten Vorrichtung,
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4 eine
Teilansicht einer nochmals abgewandelten Vorrichtung,
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5 ein
Diagramm des Verlaufs einer Auslenkkraft während des Streckens eines eingetragenen
Schussfadens und
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6 eine
Aussicht auf die Vorrichtung nach 1 entgegen
der Schussfadentransportrichtung.
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Bei einer Luftdüsenwebmaschine, wie sie in 1 teilweise dargestellt
ist, wird ein Schussfaden 10 von einer nicht dargestellten
Vorratsspule mittels eines Vorspulgerätes 11 abgezogen und
in mehreren Windungen auf eine Trommel dieses Vorspulgerätes aufgewickelt.
Der Schussfaden 10 wird in zwei Hauptblasdüsen 12, 13 bereitgehalten.
Zwischen dem Vorspulgerät 11 und
den Hauptblasdüsen 12, 13 ist
eine Fadenbremse 14 angeordnet. Der Schussfaden wird mittels
der Hauptblasdüsen 12, 13 in
ein Webfach eingeblasen, das im Bereich eines Webblattes 15 aus
nicht dargestellten Kettfäden
gebildet wird. Das Webblatt 15, das eine Vielzahl von in geringem
Abstand nebeneinander angeordneten Lamellen besitzt, bildet einen
Schussfadentransportkanal 16. Hierzu sind die Lamellen
in bekannter Weise mit einer U-förmigen
Aussparung versehen, die zu dem Warenrand des nicht dargestellten
Gewebes offen ist. Der Transport des Schussfadens 10 in
dem Schussfadentransportkanal 16 wird mittels Hilfsblasdüsen oder
Stafettendüsen 17 unterstützt, die
jeweils einen Blasluftstrom in den Schussfadentransportkanal 16 richten.
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Wenn ein Schussfaden 10 in
das Webfach eingetragen wird, so wird ein Stift 18 an der
Trommel des Vorspulgerätes 11 gelöst. Die
Hauptblasdüsen 12, 13 werden
mit Druckluft beaufschlagt. Ebenso werden die Stafettendüsen 17 gruppenweise
nacheinander mit Druckluft beaufschlagt. Wenn der Schussfaden 10 die
der Eintragsseite gegenüberliegende Seite
des Webfachs erreicht, so wird dies von einem Schussfadendetektor 19 gemeldet.
Bevor der Schussfaden 10 das gegenüberliegende Ende des Webfaches
erreicht, wird er bereits mittels der Fadenbremse 14 abgebremst.
Die Betätigung
der Fadenbremse 14 wird mittels eines Detektors 20 gesteuert,
der die Anzahl der Windungen an Schussfaden zählt, die von der Trommel des
Vorspulgerätes 11 beim
Eintragen des Schussfadens abgezogen werden. Das Eintragen der Schussfäden, d.h.
das Öffnen
des Fadenstoppers 18, das Einschalten der Druckluftbeaufschlagung
der Hauptblasdüsen 12, 13,
das Beaufschlagen der Stafettendüsen 17 werden
in bekannter Weise über
eine Steuereinrichtung 21 gesteuert, an welcher auch der
Schussfadenwächter 19 angeschlossen
ist, der die Ankunft eines Schussfadens auf der der Eintragsseite
gegenüberliegenden
Seite meldet.
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Schussfäden bestehen üblicherweise
aus einem relativ elastischen Material. Aufgrund der hohen Arbeitsgeschwindigkeiten
werden sie beim Eintragen in ein Webfach und insbesondere beim Abbremsen am
Ende des Schusseintrages elastisch gedehnt. Diese elastische Dehnung
ist Ursache dafür,
dass ein eingetragener Schussfaden die Tendenz hat, in das Innere
des Webfachs, bzw. in das Innere des Schussfadentransportkanals 16 zurückzuspringen. Er
bildet dann in diesem Bereich Schlaufen, die zu einem Webfehler
führen.
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Um dieses Zurückspringen zu verhindern und
um den Schussfaden so zu halten, dass er in gestreckter Form an
den Warenrand mit Hilfe des Webblattes 15 angeschlagen
wird, ist eine Fadenklemme 22 vorgesehen, die den eingetragenen Schussfaden 10 auf
der der Eintragsseite gegenüberliegenden
Seite eines Webfaches ergreift und klemmt. Da nicht sichergestellt
ist, dass der eingetragene Schussfaden rechtzeitig ergriffen wird,
d.h. wenn er noch (ausreichend) gestreckt ist, ist auf der der Eintragsseite
gegenüberliegenden
Seite des Webfaches der Fadenklemme 22 noch eine Einrichtung 23 vorgeschaltet,
mit welcher der Schussfaden 10 ausgelenkt und damit gespannt
wird. Die Fadenklemme 22 und die Einrichtung 23 sind
so gestaltet und angeordnet, dass sie das Eintragen eines Schussfadens
nicht behindern. Ihre einzelnen Elemente, die später noch erläutert werden,
sind in Verlängerung
und außerhalb
der Kontur des Schussfadentransportkanals 16 angeordnet.
Sie werden von der Steuereinrichtung 21 so betätigt, dass
sie auf den Schussfaden 10 einwirken, wenn dieser eingetragen ist,
und dass sie ihn rechtzeitig freigeben, wenn sich die Weblade mit
dem Webblatt nach dem Anschlagen des Schussfadens an den Warenrand
zurückbewegt.
Dadurch ist es möglich,
den Schussfaden 10 über
die gesamte Breite des Webfaches unter weitgehend gleichmässiger Spannung
zu halten, so dass eine hohe Gewebequalität erzielt wird.
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Die Steuereinrichtung 21 bildet
ein Betätigungssignal
für die
Fadenklemme 22 und die Einrichtung 23 in Abhängigkeit
von der detektierten Bewegung des Schussfadens 10 beim
Eintragen. Um eine ausreichende Zeitspanne für die Betätigung des Fadenklemme 22 und
der Einrichtung 23 zu haben, wird die Bewegung des Schussfadens 10 auf
der Eintragsseite detektiert. Bei dem Ausführungsbeispiel geschieht das
mittels des Detektors 20, der die während des Schussfadeneintrags
von der Trommel des Vorspulgerätes 11 abgezogenen
Windungen zählt. Bevorzugt
bildet die Steuereinrichtung 21 das Betätigungssignal für die Fadenklemme 22 und
die Einrichtung 23 in Abhängigkeit von dem Signal, das
der vorletzten abgezogenen Windung entspricht. Der Beginn und das
Ende des Betätigens
der Fadenbremse 22 und der Einrichtung 23 ist über die
Steuereinrichtung 21 einstellbar, um eine Anpassung an
das Material der Schussfäden
und/oder die Art der Gewebebindung vorzunehmen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach 1 und 2 sind als Betätigungsvorrichtungen für die Fadenklemme 22 und
die Einrichtung 23 pneumatische Kolben-Zylindereinheiten 24, 25 vorgesehen,
die sehr kurze Schaltzeiten haben, da zwischen dem Anfang und Ende
des Betätigens
nur relativ kurze Zeitspannen zur Verfügung stehen, die in der Größenordnung
von 20 ms liegen. Die Kolben-Zylindereinheiten 24, 25 des
Ausführungsbeispiels
sind in beiden Richtungen mit Druckluft angetrieben, so dass keine Rückstellfedern
vorhanden sind.
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Der Anfang und das Ende des Betätigens der Fadenklemme 22 und
der Einrichtung 23 wird von der Steuereinrichtung 21 bestimmt,
die über
Magnetventile 26, 27 die Druckluftversorgung zu
den Kolben-Zylindereinheiten 24, 25 steuert.
Die Magnetventile 26, 27 sind bevor zugt 5/3-Wege-Ventile.
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Als Druckluftquelle dient ein Druckluftreservoir
oder Drucklufttank 28, in dem Druckluft mit relativ hohem
Druck gespeichert wird, beispielsweise 6 bar. Die Kolben-Zylindereinheit 24 der
Fadenklemme 22 wird direkt mit dem hohen Druck über das
Ventil 26 versorgt, so dass für die Fadenklemme 22 sehr
kurze Schaltzeiten erreichbar sind. Die Kolben-Zylindereinheit 25 der Einrichtung
23 zum Auslenken wird dagegen mit einem variierbaren Druck beaufschlagt.
Dabei wird ein Druckverlauf angestrebt, wie er beispielsweise in 5 dargestellt ist. Zu Beginn
der Betätigung
wird die Kolben-Zylindereinheit 25 der Einrichtung 23 mit
einem hohen Druck beaufschlagt, um die Bewegung möglichst
schnell auszulösen.
Danach wird der Druck auf einen geringeren Wert reduziert, so dass
die Kraft reduziert ist, mit welcher der Schussfaden 10 gespannt
gehalten wird. Gegebenenfalls wird dann gegen Ende des Betätigens noch einmal
eine Druckerhöhung
vorgenommen. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach 1 wird der in 5 dargestellte Druckverlauf
dadurch erreicht, dass dem Magnetventil 27 ein Drosselventil 29 und
ein kleines Reservoir 30 vorgeschaltet sind. Solange das
Magnetventil 27 die Leitung in Ausfahrrichtung zu der Kolben-Zylindereinheit 25 sperrt,
baut sich in dem kleinen Reservoir 30 ein Druck auf, der
im wesentlichen den Druck in dem Drucklufttank 28 entspricht.
Stellt das Magnetventil 27 in Ausfahrrichtung die Verbindung
zu der Kolben-Zylindereinheit 25 her, so wird diese kurzzeitig
mit dem vollen Druck beaufschlagt, bis das Reservoir 30 soweit
geleert ist, dass es mit dem von dem Drosselventil 29 gedrosselten
Druck nachgefüllt
wird. Dadurch ergibt sich der in 5 mit de
durchgezogenen Linie dargestellte Druckverlauf, d.h. die Betätigung beginnt
mit einer Druckspitze, wonach sich der Druck auf den gedrosselten
Wert reduziert. Die Drosselung des Drosselventils 29 ist
vorzugsweise über
eine Eingabeeinrichtung und die Steuereinrichtung 21 einstellbar,
um eine Anpassung an unterschiedliche Materialien der Schussfä den und/oder
auch an unterschiedliche Gewebebindungen vorzunehmen. Die Drosselstellung
des Drosselventils 29 kann auch während des Webens verstellt, gesteuert
oder geregelt werden.
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Wenn die in 5 gestrichelt gezeigte zweite Druckspitze
gegen Ende der Betätigung
der Einrichtung 23 gewünscht
wird, d.h. eine erhöhte
Auslenkkraft, so wird das gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach 1 dadurch erreicht,
dass die Steuereinrichtung 21 mittels eines Elektromagnetventils 31 der
Kolben-Zylindereinheit 25 eine zweite Druckluftzufuhr zuschaltet.
Dem als Absperrventil ausgebildeten Elektromagnetventil 31 ist
ein einstellbares Drosselventil 32 vorgeschaltet, das auf
einen höheren Druckwert
als das Drosselventil 29 eingestellt ist. Das Betätigen des
Magnetventils 31 kann von der Steuereinrichtung 21 einer
vorgegebenen Einstellung einer Zeitspanne oder einer Winkelposition
der Hauptwelle der Webmaschine erfolgen. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach 1 und 2 ist jedoch vorgesehen, dass
ein Positionsdetektor 33 dem Kolben der Kolben-Zylindereinheit 25 der
Einrichtung 23 zugeordnet ist, der abhängig von der Position des Kolbens
oder in einer vorbestimmten Position ein Signal gibt, das die zweite
Druckspitze veranlasst.
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Der Anfang und das Ende des Betätigens der Fadenklemme 22 und
der Einrichtung 23 kann in vorgegebenen Zeitspannen nach
dem Signal des Detektors 20 erfolgen. Bevorzugt wird jedoch
der Anfang und das Ende des Betätigens
auch in Abhängigkeit von
den Winkelpositionen α der
Hauptwelle der Webmaschine bestimmt, da auch die Bewegung der Weblade
und damit des Webblattes 15 diesen Winkelpositionen zugeordnet
ist. Um das Betätigen
einzustellen, kann auch die Zeitspanne berücksichtigt werden, die zwischen
der Ankunft des Schussfadens bei dem Schussfadenwächter 19 und
dem Signal des Detektors 20 liegt.
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Die Elemente der Fadenklemme 22 und
der Einrichtung 23 sind auf der Weblade der Webmaschine
angeordnet, die das Webblatt 15 trägt. Die Anordnung ist dabei
so vorgenommen, dass alle Elemente in der Ruhestellung außerhalb
der Kontur des Schussfadentransportkanals liegen, wie das aus 6 zu erkennen ist. Wie aus 2 zu ersehen ist, be findet
sich ein stationäres
Klemmteil 34 oberhalb des Schussfadentransportkanals 16.
Die Kolben-Zylindereinheit 24 ist soweit unterhalb des
Schussfadentransportkanals angeordnet, dass das äußerste Ende des Kolbens 35 in
der Ruhestellung sich unterhalb des Schussfadentransportkanals 16 befindet. Die
Kolben-Zylindereinheit 25 ist ebenfalls derart unterhalb
des Schussfadentransportkanals 16 angeordnet, dass sich
der Kolben 36 in der Ruhestellung vollständig unterhalb
des Schussfadentransportkanals 16 befindet. Zu der Einrichtung 23 gehören zwei
Umlenkelemente 37, 38, die oberhalb des Schussfadentransportkanals 16 angeordnet
sind. Der Kolben 36 ist mitsamt dem Schussfaden 10 in
den Bereich zwischen den beiden Umlenkelementen 37, 38 hineinbewegbar,
und nimmt den Schussfaden 10 mit. Der Auslenkweg des Schussfadens 10 entspricht
daher dem doppelten des Weges des Kolbens 36.
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Wie in 2 weiter
dargestellt ist, kann der Fadenklemme 22 ein weiterer Schussfadenwächter 39 nachgeordnet
werden. Des weiteren kann am Ende des Schussfadentransportkanals 16 noch
eine Streckdüse 40 angeordnet
sein, die aus einer unterhalb des Schussfadentransportkanals 16 angeordneten
Blasöffnung
einen Druckluftstrahl zusammen mit dem Ende des Schussfadens in
einen lotrecht zu dem Schussfadentransportkanal 16 verlaufendes, oberhalb
des Schussfadentransportkanal 16 angeordnetes Rohr einbläst. Bei
einer abgewandelten Ausführungsform
sind das Rohr und die Blasöffnung schräg oder parallel
zum Schussfadentransportkanal 16 ausgerichtet.
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Wenn ein größerer Auslenkweg benötigt wird,
um den Schussfaden ausreichend auszulenken und zu spannen, können zwei
Einrichtungen 23 und 23' zum Auslenken des Schussfadens
hintereinander angeordnet werden. Die Einrichtung 23' besitzt dann ebenfalls
eine Kolben-Zylindereinheit 25', deren Kolben
zwischen zwei stationären
Umlenkelementen 37 und 37' nach oben bewegbar ist. Eine zweite
Einrichtung
23' zum
Auslenken eines eingetragenen Schussfadens kann auch dann sinnvoll
sein, wenn die Webmaschine sehr schnell läuft und Schussfäden aus
sehr unterschiedlichem Material hintereinander eingetragen werden
müssen.
In diesem Fall müsste
die Kolben-Zylindereinheit 25' mit einem eigenen Magnetventil
und einer eigenen Druckversorgungsleitung ausgerüstet sein, die unabhängig von der
Steuereinrichtung 21 ansteuerbar ist.
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Wenn es nur darum geht, einen möglichst großen Weg
für die
Auslenkung vorzusehen, so kann die Einrichtung 23'' gemäß 4 vorgesehen werden. Bei dieser Einrichtung 23'' ist die Kolben-Zylindereinheit 25'' mit einem gabelförmigen Kolben 41 versehen,
dessen beide Zinken zwischen die Umlenkelemente 37', 37 und 38 hineinbewegbar
sind.
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Anstelle der pneumatischen Kolben-Zylindereinheiten 24 oder 25,
deren Kräfte
gut einstellbar sind, sind auch andere Betätigungselemente für die Fadenklemme 22 und
die Einrichtung 23 zum Auslenken und Spannen einsetzbar.
Als Betätigungselemente
können
elektrische Motore, insbesondere Linear-Motoren oder Proportionalmotoren
oder ähnliche
elektromagnetische Antriebe, deren Kraft oder Drehmoment, das die
Auslenkkraft bestimmt, von der zugeführten Energie abhängig ist,
Verwendung finden. Für
die Fadenklemme 22 kann auch ein elektromagnetischer Antrieb
vorgesehen werden. Es ist auch möglich
als Einrichtung zum Auslenken und Spannen eines Schussfadens eine
oder mehrere Blasdüsen
vorzusehen, die einen Schussfaden zwischen Umlenkele- mente hineinblasen
und dabei auslenken und spannen.
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Um die Bewegung der Kolben-Zylindereinheiten 24, 25 zu
beschleunigen ist es möglich,
die jeweils als Rückführleitung
dienende Leitung mittels der Magnetventile 26, 27 nicht
mit der Atmosphäre
zu verbinden sondern an eine Absaugung anzuschließen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet es
auch, das Beheben eines Schussfadenbruches, beispielsweise nach
der
DE 37 30 480 , ohne
Behinderung durchzuführen.
Für dieses
Beheben eines Schussfadenbruches wird die Vorrichtung nicht betätigt, so
dass alle Elemente sich in einer Position befinden, in welcher sich
ein Schussfaden frei durch den Schussfadentransportkanal
16 bewegen
kann.
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Um zu erreichen, dass die Schussfäden mit gleichen
Längen
außerhalb
des Gewebes enden, wird eine Schussfadenschere unmittelbar nach
dem Schussfadenwächter 19 vorgesehen.
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Bei den bisher geschilderten Ausführungsbeispielen
ist die Einrichtung 23, 23'' oder 23''' jeweils auf
der der Eintragsseite gewandten Seite des Webfaches angeordnet worden,
d.h. auf der dem Vorspulgerät 11 abgewandten
Seite. Es ist jedoch auch möglich,
eine Einrichtung zum Auslenken auf der Eintragsseite anzuordnen.
Hierzu kann auch die auf der Eintragsseite vorhandene Fadenbremse 14 eingesetzt
werden, die so gesteuert wird, dass sie nach dem Betätigen der
Fadenklemme 22 den eingetragenen Schussfaden auslenkt.
Die Fadenbremse hat ein verstellbares Umlenkelement 42,
dass zwischen zwei stationäre
Umlenkelemente 43 hineinbewegbar ist.
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Wenn zwei Gewebebahnen nebeneinander auf
der gleichen Webmaschine gewoben werden, so kann eine Einrichtung
zum Auslenken zwischen beiden Gewebe angeordnet werden. Die Einrichtung zum
Auslen- ken kann im Prinzip an beliebiger Stelle zwischen dem Fadenstopper 18 und
der Fadenklemme 22 angeordnet werden.
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Es können auch mehrere Einrichtungen
zum Auslenken des Schussfadens eingesetzt werden, beispielsweise
die in 1 dargestellte
Einrichtung 23 und die ebenfalls in 1 dargestellte Fadenbremse 14 als Einrichtung
zum Auslenken. Mittels mehrerer Einrichtungen zum Auslenken ist
es möglich,
innerhalb sehr kurzer Zeit auch größere Fadenlängen aufzunehmen.