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Automatische Ladevorrichtung für Schußspulenauswechselvorrichtungen
an Webmaschinen für Schußspulen mit einer Fadenreserve Die Erfindung bezieht sich
auf eine automatische Ladevorrichtung für Schußspulenauswechselvorrichtungen an
Webmaschinen für Schußspulen mit einer einen Randsträhn bildenden Fadenreserve am
Spulenende und mit einer Fadenreserveabziehvorrichtung, wobei der Randsträhn in
einer mit Saugluft beaufschlagten, in einen Absetzbehälter führenden Absetzleitung
gestreckt, während des Abschlagens des Webschützens festgehalten und nach dem Abschneiden
seines Endes vom Geweberand unmittelbar abgesetzt wird.
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Die Maßnahme, das Fadenende vorübergehend an der Spulenspitze so zu
verankern, daß es als ein Randsträhn aufgewickelt ist, ist hinreichend bekannt (USA.-Patentschrift
2 650 769).
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Bei einer aus der USA.-Patentschrift 2 318 743 bekennten Ladevorrichtung
dieser Art dient als Fadenreserveabziehvorrichtung ein über das Spulenende mit der
Fadenreserve bewegbarer und mit der Fadenreserve abziehbarer Abziehkopf, der von
einem mechanisch angetriebenen Hebelarm getragen wird. An den Abziehkopf schließt
sich eine ortsfeste verlegte, durch einen Ventilator saugend beaufschlagte Absetzleitung
mit verhältnismäßig großem Durchmesser an, die zum Strecken und Festhalten des Randsträhns
dient. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der Abstreifvorgang von der Webmaschine
aus durch das Spulenauswechseln selbst mechanisch gesteuert. Er muß daher in der
sehr kurzen Zeitspanne eines Spulenauswechselvorganges beendet sein, d. h., die
Abziehbewegung erfolgt schlagartig. Als Folge davon entstehen zwangläufig große
Beschleunigungen, große Kräfte und damit ein starker Verschleiß. Bei der bekannten
Ladevorrichtung wird ferner durch die mit Saugluft beaufschlagte Absetzleitung das
Fadenende nicht mit der erforderlichen Sicherheit gestreckt. Die Folge davon sind
mögliche Fehlschüsse, bei denen das Fadenende mit der Spule zusammen im Webschützen
in das Fach eingeschossen wird.
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Der Erfindung liegt ausgehend von dieser bekannten Ladevorrichtung
die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der geschilderten Nachteile den Zeitpunkt
und die Dauer des Abstreifvorganges unabhängig vom eigentlichen Spulenauswechseln
auszuführen. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß zum Bewegen der
Fadenreserveabziehvorrichtung ein in einem ortsfesten Zylinder pneumatisch betätigbarer,
eine Bohrung aufweisender Kolben vorgesehen ist, dessen dem Randsträhn zugewandtes
Ende den Abziehkopf der Fadenreserveabziehvorrichtung trägt und dessen dem Randsträhn
abgewandtes Ende an der Absetzleitung angeschlossen ist, welche mit dem Absetzbehälter
über ein durch Unterdruck beaufschlagtes Venturirohr verbunden ist. Dadurch wird
erreicht, daß sowohl für das Strecken und Festhalten des Randsträhns als auch für
den eigentlichen Abziehvorgang Druckluft verwendet wird. Die pneumatische Betätigung
der Abziehvorrichtung gestattet eine genaue Steuerung der günstigsten Geschwindigkeiten
und Reihenfolgen der Einzelvorgänge, und zwar unabhängig von dem tatsächlichen Ablauf
des Spulenauswechselns. Der Abstreifvorgang kann durch Steuerung der Druckluft in
das Intervall zwischen zwei Spulenauswechselvorgängen verlegt werden. Durch die
langsameren Bewegungen der Abziehvorrichtung wird eine überlastung der Abstreifelemente
ausgeschlossen und ein geringerer Verschleiß erzielt. Es hat sich gezeigt, daß Fadenbrüche
praktisch nicht mehr auftreten. Ferner wurde festgestellt, daß ein langsamer und
nicht schlagartiger Abstreifvorgang, der gemäß der Erfindung erzielt wird, die Betriebssicherheit
der gesamten Vorrichtung wesentlich steigert. Durch die Verwendung des Venturirohres
ist es möglich, die ohnehin zur Verfügung stehende Druckluft auch zur Erzeugung
des für das Strecken und Festhalten des Randsträhns erforderlichen Unterdruckes
zu verwenden. Die Steuerung durch Ventile wird durch das Venturirohr ebenfalls begünstigt.
Nach
einer Ausführungsform der Erfindung kann eine genaue Beherrschung der Betriebsvorgänge
dadurch erzielt werden, daß die pneumatisch betätigbare Fadenreserveabziehvorrichtung
und das Venturirohr über eine Ventileinrichtung steuerbar sind, die aus einem Ventil
zur Beaufschlagung der Fadenreserveabziehvorrichtung und aus einem zweiten Ventil
zur Beaufschlagung des Venturirohres für die Erzeugung des Unterdruckes in der Absetzleitung
besteht, und daß die Ventileinrichtung ihrerseits durch die Spulenauswechselvorrichtung
steuerbar ist.
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Um zu erreichen, daß die Abziehvorrichtung stets daran gehindert wird,
vorzeitig mit der nachfolgenden Schußspule in Eingriff zu gelangen, ist nach einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung zwischen dem ortsfesten Zylinder und dem
den Abziehkopf tragenden Kolben eine auslösbare Sperrvorrichtung angeordnet, die
den Abziehkopf bis zur Auslösung durch die Ladenbewegung in der abgezogenen Stellung
hält. Dadurch wird der Abziehkopf so lange in seiner zurückgezogenen Stellung gehalten,
bis die nachfolgende Schußspule tatsächlich in ihre übertragungsstellung bewegt
worden ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine schaubildliche Ansicht der Webmaschine mit einer
Schußspulenauswechselvorrichtung, F i g. 2 eine Fadenreserveabziehvorrichtung, teilweise
im Schnitt, F i g. 3 einen senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung gemäß F i g.
2, F i g. 4 eine Seitenansicht der Vorrichtung, F i g. 5 einen Schnitt durch die
Ventileinrichtung zur Steuerung der Fadenreserveabziehvorrichtung, F i g. 6 einen
Schnitt durch eine Düse und ein Venturirohr zur Erzeugung der Saugwirkung für die
Fadenreserveabziehvorrichtung, F i g. 7 die Vorrichtung, die das Ende einer Schußspule
in der Übertragungsstellung hält, in größerem Maßstab, F i g. 8 eine Seitenansicht
der Vorrichtung gemäß F i g. 7, F i g. 9 das untere Ende eines Schußspulennachfüllmagazins
mit einer Schußspule in übertragungsstellung, F i g. 10 einen Schnitt nach der Linie
10-10 in F i g. 9 und F i g. 11 schaubildlich weitere Steuerverbindungen der Ventileinrichtung
nach F i g. 5.
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Gemäß F i g. 1 ist an einer üblichen Schützenwebmaschine ein selbsttätiges
Schußspulennachfüllmagazin 20 angebracht, in der mehrere Schußspulen vorgeschoben
werden, von denen in F i g. 1 nur die untere Schußspule 21 dargestellt ist, die
bei Bedarf für die Übertragung in einen Webschützen 22 bereitsteht. Der Webschützen
22 wird durch einen üblichen Schlagstock 23 mit Picker 24 aus dem Schützenkasten
25 auf dieser Seite der Webmaschine herausgeschlagen und durch entsprechende Organe
auf der entgegengesetzten Seite zurückgeführt. Der Webschützen 22 wird längs einer
Lade 26 an einem Webeblatt 27 vorbei durch das übliche Kettenfadenfach geführt,
das aus Kettenfäden gebildet ist, welche durch Litzen von Webeschäften 28 und 29
hindurchgehen. Das Gewebe F wird abgenommen, nachdem es über einen angetriebenen
Warenabziehbaum 30 geführt worden ist. Wenn die Bewicklung der im Webschützen 22
umlaufenden Schußspule nahezu erschöpft ist, wird durch einen Schußfühler oder eine
andere Einrichtung in bekannter Weise eine Übertragung angezeigt. Es wird dann eine
Anlaßwelle auf der Vorderseite der Webmaschine verdreht, um die Webmaschine für
den Schußspulenauswechselvorgang einzustellen. Bei der nächsten Vorwärtsbewegung
der Lade 26, die in an sich bekannter Weise erfolgt, wird die Schußspule 21 durch
einen Spuleneinschlaghammer 32 mit einem Kopf 33 aus dem Magazin 20 in den Webschützen
22 geschleudert. Der Spuleneinschlaghammer 32 ist auf einer Welle 34 angeordnet,
die in einer Verlängerung oder Platte 35 gelagert ist, die oberhalb einer Seitenwand
36 der Webmaschine befestigt ist.
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Eine Außenschere 37 ist auf der Unterseite eines von der Welle 34
nach unten gerichteten Armes 38 (F i g. 1) befestigt. Die Außenschere 37 ist in
der in der USA.-Patentschrift 2 711193 beschriebenen Weise ausgebildet.
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Das Magazin 20 besteht aus einer nach unten geneigten Gleitbahn, die
aus einem oberen Teil 39 und einem unteren Teil 40 gebildet ist (F i g. 1
bzw. 10), zwischen denen eine Anzahl von Schußspulen geführt wird, die sich unter
der Wirkung der Schwerkraft vom oberen Eintrittsende zum unteren Austrittsende bewegen,
wo die Schußspule 21 für den Auswechselvorgang bereitsteht. Beide Teile 39 und
40
sind am einen Ende mit der Platte 35 und am äußeren Ende mit einer ebenen
Platte 41 durch Bolzen verbunden, so daß die Spulenführung auf diese Weise
eingeschlossen ist und die Schußspulen gezwungen sind, sich parallel zueinander
nach unten zu bewegen, solange die Gleitbahn gefüllt gehalten wird.
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Das Magazin 20 mündet am unteren Ende in die eigentliche Schußspulenauswechselvorrichtung,
wo die vorderste Schußspule in der Stellung für die Abnahme ihrer einen Randsträhn
bildenden Fadenreserve und für die Übertragung in den Webschützen gehalten wird.
Wie F i g. 7 und 8 zeigen, wird das Schußspulenende 61 durch einen Anschlag 62 festgehalten,
der einen Flansch 63 aufweist, welcher auf der Vorderseite der Schußspule zwischen
Ringe 64, 65 eingreift. Das Schußspulenende wird ferner hinten durch eine schwenkbare
Stütze 66 festgehalten. Der Anschlag 62 ist an der Platte 35 befestigt, während
die Stütze 66 einen Teil einer Welle 67 mit einem Bund 68 bildet, der in eine Vertiefung
der Platte 35 paßt und durch eine Buchse oder ein anderes Lager in der Platte 35
hindurchgeht.
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Das eine Ende einer Spiralfeder 69 wird in einem am Ende der Welle
67 befestigten kappenartigen Teil 70 festgehalten, während das andere Ende der Spiralfeder
69 in einer Nabe 71 des Lagers festgemacht ist. Durch diese Spiralfeder 69 wird
die Stütze 66 so verdreht, daß sie der Bewegung der Schußspule nach unten entgegenwirkt.
Die Bewegung der Stütze 66 durch die Spiralfeder 69 wird durch einen Zapfen 72 begrenzt,
der mit einem Fortsatz 73 des Bundes 68 im Eingriff steht. Die Stütze 66 ist mit
einem vorspringenden Rand 74 versehen, der Nuten aufweist, welche in die Ringe an
dem Spulenfuß eingreifen. Wenn die Schußspule durch den Spuleneinschlaghammer 32
nach unten gedrückt wird, schwenkt die Stütze 66 nach außen, um das Schußspulenende
passieren zu lassen. Die Stütze 66 schnappt aber sofort zurück, um die nächste Schußspule
abzustützen, die in die Übertragungsstellung gelangt.
Am spitzen
Ende (F i g. 9 und 10) wird die Schußspule durch einen ortsfesten Arm 75 abgestützt,
der geneigt und auf den unteren Teil 40 des Magazins 20 aufgeschraubt ist. Der Arm
75 ist mit einem Haken 76 versehen, der bei der Übertragung das eintretende Ende
der Bewicklung festhält und es von dem austretenden Ende getrennt hält, so daß am
Geweberand nicht beide Enden gleichzeitig abgeschnitten werden. Außerdem wird ein
auf einer Welle 77 befestigter schwenkbarer Finger 76' unter der Wirkung einer Spiralfeder
77' in die gezeigte Stellung gedrückt. Die Spiralfeder 77' ist in einem kappenförmigen
Halter 78 angeordnet, der am anderen Ende der Welle 77 befestigt ist. Diese Vorrichtung
ist der am Spulenfuß vorgesehenen ähnlich, so daß sie nicht näher beschrieben zu
werden braucht.
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Der Finger 76' und seine Welle 77 sind in einer Nabe 79 eines Armes
80 drehbar, der mit dem oberen Teil 39 des Magazins 20 durch Bolzen, verbunden ist.
Der Finger 76' wird in der normalen oder oberen Stellung durch einen nach vorn gerichteten
Ansatz 81 gehalten, der gegen einen zweiten Ansatz 82 anliegt, der einen Teil der
Nabe 79 bildet.
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Für die beschriebene automatische Ladevorrichtung für eine Schußspulenauswechselvorrichtung
ist die im folgenden beschriebene Fadenreserveabziehvorrichtung 84, 87 vorgesehen.
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Gemäß den F i g. 1 und 3 wird die Abziehvorrichtung 84, 87
innerhalb eines Armes 83 abgestützt, der an der Seitenwand 41 des Magazins
20 oder an irgendeinem anderen ortsfesten Teil der Webmaschine befestigt ist. Der
durch die Fadenreserve gebildete Randsträhn wird von der Schußspulenspitze durch
eine Abziehbuchse 84 (F i g. 2) abgestreift, die aus Metall oder plastischem Material
bestehen kann und die bei 85 geschlitzt ist, so daß sie biegsam ist und der Faden
hindurchgehen kann (F i g. 2 und 4). Die Abziehbuchse 84 ist mit einem Flansch versehen,
so daß sie durch einen Ring 86 am Ende eines Abziehkopfes 87 (F i g. 2, 3, 4) festgehalten
wird, der ebenfalls auf jener Seite offen ist, auf welcher der Schlitz 85 liegt.
Der Abziehkopf 87 ist auf das Ende einer mit einer Bohrung 88a versehenen Kolbenstange
88 aufgeschraubt oder in anderer Weise befestigt.
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In einer Nabe 90 des Armes 83 ist ein ortsfester Zylinder 89 festgeklemmt.
Der Zylinder 89 ist am einen Ende mit einem Kopf 91 und am anderen Ende mit einem
als Stangenführung ausgebildeten Saugrohr 92 versehen, das den Zylinder 89 abschließt.
Auf der Kolbenstange 88 ist ein Kolben 93 derart angeordnet, daß er gegen das innere
Ende des Kopfes 91 anliegt, wenn sich der Abziehkopf 87 oberhalb eines Randsträhns
in Stellung befindet. Die Kolbenstange 88 wird durch einen Dichtungsring 94 abgedichtet,
und ein weiterer Dichtungsring 95 dichtet den Kolben 93 im Zylinder 89 ab. Druckluft
wird dem Raum an der Stirnseite des Kolbens 93 durch eine Leitung 96 zugeführt (F
i g. 2).
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Auf der anderen Seite des Kolbens 93 erstreckt sich die Kolbenstange
88 in eine Bohrung einer Führung, und eine Feder 97 drückt die beweglichen Teile
in die Eingriffstellung mit dem Randsträhn. Wenn Druckluft eingelassen wird, bewegen
sich die Teile entgegen der Wirkung der Feder 97 in die mit strichpunktierten Linien
angegebene Grenzstellung (F i g. 2) und ziehen dabei den Randsträhn ab und spannen
das Ende der Bewicklung. Ein Dichtungsring 98 dient als Dämpfung, wenn die Teile
unter dem Druck im Zylinder die Grenzstellung erreichen. Der Zylinder 89 ist mit
einer Belüftungsöffnung 99 für die Freigabe und den Eimaß von Luft versehen, so
daß beim Einlaß von Druckluft nur die Kraft der Feder zu überwinden ist. Außerdem
soll dadurch eine rasche Rückbewegung der Teile ermöglicht werden, wenn der Druck
auf der Arbeitsseite des Kolbens 93 aufgehoben wird.
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Ist die trbertragung in der Webmaschine erfolgt, so ist der Randsträhn
abgezogen, wozu die Bewegung des Abziehkopfes 87 in dem angegebenen Ausmaß erforderlich
ist, worauf sich dieser sofort zurückbewegen könnte. Da jedoch eine nachfolgende
Schußspule in Stellung gebracht und der Abziehkopf 87 mit der Spulenspitze und dem
darauf befindlichen Randsträhn in Eingriff gebracht werden muß, ist es notwendig,
den Abziehkopf 87 während eines kurzen Zeitraumes in der zurückgezogenen Stellung
zu halten. Dies wird durch eine Sperrvorrichtung 100,
102, 103 bewirkt, nämlich
durch eine Klinke 100, die bei 101 an einem gabelförmigen Fortsatz 102 des Abziehkopfes
87 drehbar befestigt ist und die mit einem Einschnitt in einem ähnlichen Fortsatz
103 in Eingriff kommt, der einen Teil des Zylinderkopfes 91 bildet. Eine Feder 104
drückt die Klinke 100 in die wirksame Stellung.
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Zur Freigabe der Klinke 100 ist die Lade 26 mit einem Arm
105 (F i g. 4) versehen, an dessen oberem Ende eine Schraube 106 durch eine
Stellmutter 107 einstellbar ist. Die Klinke 100 ist mit einem nach unten gerichteten
Finger 108 versehen, der mit der Schraube 106 in Berührung kommt, wenn sich die
Lade nach vorn bewegt und wenn sich die Klinke 100 in der Stellung befindet, die
den Abziehkopf 87 in der äußeren Stellung hält. Es ist nicht erwünscht, die Klinke
100 bei der ersten Vorwärtsbewegung der Lade nach der übertragung freizugeben, und
zur Verzögerung der Freigabe bis zum nächsten Schlag ist die Kolbenbewegung größer
als erforderlich, wie durch die strichpunktierten Linien in F i g. 2 angegeben ist.
Der Druck bleibt lange genug wirksam, so daß die erste Vorwärtsbewegung der Lade
zu diesem Zeitpunkt erfolgt, ohne daß die Auslösevorrichtung mit dem Finger 108
der Klinke 100 in Eingriff kommt. Wenn jedoch der Luftdruck unmittelbar darauf aufgehoben
wird und wenn die Lade die hintere Stellung einnimmt, bewegen sich die Teile in
die verriegelte Stellung, in welcher sie ausgerichtet sind. Bei der nächsten Vorwärtsbewegung
der Lade wird dann der Abziehkopf 87 freigegeben.
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Der Abziehkopf 87 muß relativ zur Schußspule eine bestimmte Winkelstellung
einnehmen, d. h., der Schlitz 85 in der Abziehbuchse 84 muß sich am Boden befinden.
Zu diesem Zweck werden die Teile durch eine Feder 109 am Abziehkopf 87 genau ausgerichtet
gehalten, die in einer Nut 110 in einem Fortsatz 111 des Armes
83 verschiebbar ist. Die Abziehbuchse 84 ist verstiftet oder auf andere Weise
an einer Drehung im Abziehkopf 87 gehindert.
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Der von einer Spule abgezogene Randsträhn muß festgehalten werden,
bis der Webschützen abgeschlagen worden ist, und muß dann zusammen mit dem Fadenende
abgesetzt werden, wenn dieses am Geweberand abgeschnitten worden ist. Zu diesem
Zweck ist der Abziehkopf 87 etwas glockenförmig ausgebildet, und die Kolbenstange
88 ist mit der Bohrung 88 a so versehen, daß sich längs der Vorrichtung eine in
axialer Richtung fortlaufende
Leitung ergibt. Am Ende der Stangenführung
des Saugrohres 92 ist eine Absetzleitung 112 befestigt.
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Wird in den ortsfesten Zylinder 89 Druckluft eingelassen, so wird
in der Absetzleitung 112 eine Saugwirkung erzeugt. Diese zieht den Randsträhn durch
den Abziehkopf 87 und die Bohrung 88 a der Kolbenstange 88 in einem Ausmaß, das
davon abhängig ist, wie leicht die Bewicklung von der Schußspule abgezogen werden
kann. Es können Mittel vorgesehen sein, um die eintretende Menge zu begrenzen, damit
nicht zuviel abgezogen wird. Diese Mittel bestehen z. B. aus der geneigten Kante
des Armes, auf dem die Schußspule aufruht.
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Nachdem der Webschützen abgeschlagen worden ist, erstreckt sich die
eintretende Bewicklung vom Geweberand bis zum Abziehkopf 87. Wenn die Bewicklung
am Geweberand abgeschnitten ist, wird sie durch die Absetzleitung 112 in eine Kammer
eines Venturirohres 113 (F i g. 6) gezogen, aus der sie in einen Absetzbehälter
114 (F i g. 1) ausgestoßen wird.
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Druckluft wird dem Venturirohr 113 durch die den Spuleneinschlaghammer
32 tragende und hohl ausgebildete Welle 34 und eine Düse 115 im Kopf 116 des Venturirohres
113 zugeführt. Es erzeugt der aus der Düse 115 austretende Strahl eine Saugwirkung
in zwei Kammern 117, 118. Die Absetzleitung 112 ist mit der Kammer
117 verbunden, während eine an die Kammer 118 angeschlossene Saugleitung 119 dazu
dient, das Ende des austretenden Fadens abzusetzen, indem zuerst ein Teil des Fadens
hineingezogen wird, wenn er am Geweberand abgeschnitten ist, und der Rest, wenn
er von der Außenschere 37 freigegeben wird.
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Es ist die Zuführung einer entsprechenden Druckluftmenge vorgesehen,
die entweder in der Webmaschine erzeugt wird oder zu deren Bereitstellung mehrere
Webmaschinen an einen gemeinsamen Druckluftbehälter angeschlossen sein können. Für
den Fall, daß sich ein Druckluftüberschuß ergibt, kann ein Reduzierventil vorgesehen
sein. Die Druckluft wird durch eine nachstehend zu beschreibende Ventileinrichtung
gesteuert, die teils durch Druckluft und teils auf mechanischem Wege betätigt wird.
Die Einrichtung ist in. F i g. 1, 5 und 11 dargestellt.
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Die mit einem Ventil kombinierte Einrichtung besteht gemäß F i g.
5 aus einem Gehäuse, das in zwei zylinderförmige Teile 120 und 121 geteilt ist.
Luft mit dem gewünschten Druck tritt bei 122 in eine Kammer 123 ein, die
durch eine Bohrung 124 mit einer zweiten Kammer 125 im Zylinderteil 120 verbunden
ist.
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Die Kammer 123 ist von der zum Kopf 91 des ortsfesten Zylinders 89
der Fadenreserveabziehvorrichtung 84, 87 führenden Leitung 96 durch ein Ventil 126
abgeschlossen. Das Ventil 126 sitzt auf einer Unterlegscheibe 127 oder auf
einer anderen Fläche und ist mit seiner Stange 128 auf und ab beweglich. Wenn das
Ventil 126 in der nachstehend beschriebenen Weise angehoben wird, kann die
Druckluft in eine Kammer 129 gelangen, mit welcher die Leitung 96 verbunden ist.
Durch das Ventil 126 wird die Strömung der Druckluft zum ortsfesten Zylinder
89 geregelt.
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Die Luft in der Kammer 125 kann über eine Leitung 130 (F i g. 1) und
die hohle Welle 34 zur Düse 115 und in das Venturirohr 113 gelangen. Die Leitung
130 ist an das Gehäuse 120,121 der Ventileinrichtung an einer einer Kammer
131 gegenüberliegenden Stelle angeschlossen. Die Kammer 131 ist rund um eine
gelochte Hülse 132 ausgebildet, die einen Teil eines Pfropfens 133 bildet. Diese
Hülse 132 hält einen Ring 134 und eine Unterlegscheibe 135
aus Gummi oder plastischem Material in dichter Berührung mit einer Schulter am unteren
Ende der Kammer 125. Der Ring 134 und die Unterlegscheibe 135 sind mit einer
verhältnismäßig großen Bohrung versehen, so daß rund um eine Stange 136 eine Kammer
gebildet wird. Die Stange 136 erstreckt sich durch den Pfropfen 133 nach oben und
ist mit einem Flansch 137 versehen, der mit ihr verstiftet oder auf andere Weise
luftdicht verbunden ist. Das obere Ende der Stange 136 geht durch einen Kopf 138
hindurch, der gegen eine Schulter der Kammer 125 anliegt. Durch diese Schulter wird
die Größe der Bohrung der Kammer 125 verringert, die sich nach oben in einer
dritten Kammer 139 fortsetzt. Eine Feder 140 zwischen dem Kopf 138 und dem Flansch
137 trachtet, die Stange 136 in einer solchen Stellung zu halten, daß der Flansch
137 auf der Unterlegscheibe 135 aufsitzt, so daß die Luft aus der Kammer 125 nicht
in die untere Kammer 131 eintreten kann.
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Der Kopf 138 ist durch Dichtungsringe 141 und 142 abgedichtet. Oberhalb
des Kopfes 138 ist am äußersten Ende der Stange 136 ein Kolben mit einer becherförmigen
Scheibe 143 angeordnet, die durch eine Unterlegscheibe und eine Mutter an
ihrem Platz gehalten wird. Diese Anordnung hält die Druckluft zurück, wenn die Stange
136 durch die Feder 140
nach unten gezogen wird, läßt aber bei Bewegung
in entgegengesetzter Richtung Druckluft austreten.
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Die Kammer 139 wird unterhalb des Kolbens durch eine Bohrung
144 entlüftet. Auf das obere Ende des Zylinderteiles 120 ist unter Zwischenlage
einer Dichtung ein Kopf 145 aufgeschraubt, der mit einer Einrichtung versehen ist,
durch welche Luft langsam eintreten kann. Beim Ausführungsbeispiel ist diese Einrichtung
in Form eines porösen Körpers 146 aus Sintermetall ausgebildet, der in eine
Bohrung 147 eingesetzt ist und auf irgendeine Weise festgehalten wird. Im vorliegenden
Fall ist ein Deckel 148 mit einer Unterlegscheibe 149 aus Fasermaterial
oder Gummi durch eine Mutter 150 befestigt. Der Deckel 148 ist mit einer Reihe von
Bohrungen 151 (F i g. 1) von fortschreitend größerem Durchmesser versehen, die mit
dem porösen Körper 146 zur Deckung gebracht werden können. Der wirksame Durchmesser
des porösen Körpers 146 kann dadurch auf bequeme Weise geregelt werden.
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Die Stange 128 des Ventils 126 ist mit einer zentral gebohrten Entlüftungsöffnung
152 versehen, die an jedem Ende einen radialen Auslaß aufweist (F i g. 5).
Der eine Auslaß ist für die Kammer 129 bestimmt, und der andere Auslaß befindet
sich außerhalb des Gehäuses 120,121 der Ventileinrichtung, wenn das Ventil
126 geschlossen ist, und innerhalb der Stangenführung, wenn das Ventil
126 offen ist. Der zurücklaufende Kolben 93 des Abziehkopfes 87 kann daher
auch bei geschlossenem Ventil 126 die eingeschlossene Luft über die Entlüftungsöffnung
der Ventilstange 128 nach außen drücken.
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In das Ende der Ventilstange 128 ist eine Schraube 153 eingeschraubt,
die das Ende der Entlüftungsöffnung abschließt und die gleichzeitig einen einstellbaren
Anschlag bildet, gegen den eine Einrichtung zur Öffnung des Ventils wirken kann.
Die Schraube
wird in ihrer Stellung durch eine Mutter 154 festgehalten.
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Der Impuls zur Betätigung der Ventileinrichtung und des Ventils 126
wird von der übertragungsvorrichtung abgeleitet, nämlich von der Anlaßwelle und
einem mit dieser beweglich verbundenen Arm. Mit diesem Arm ist ein Lenker 157 (F
i g. 11) verbunden, der sich nach oben erstreckt und an einem Arm 159 angeschlossen
ist, dessen . anderes Ende auf einer Welle 160 aufgekeilt ist, welche in entsprechenden
Lagern gelagert ist. Auf dem entgegengesetzten Ende der Welle 160 ist ein Finger
161 befestigt, der unterhalb der Stange 136 und der Ventilstange 128 liegt (F i
g. 5). Der Lenker 157 ist in seiner Länge einstellbar, und die Verschwenkung
des Fingers 161 kann daher geregelt werden, um eine größere oder kleinere Verstellung
der Einstellvorrichtung zu bewirken. Der Finger 161 öffnet auch das Ventil 126.
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Die Ventileinrichtung mit dem Ventil 126 wird durch einen Bügel
162 (F i g. 1) an ihrem Platz gehalten, der an der Platte 35 oder an irgendeinem
anderen ortsfesten Teil der Webmaschine befestigt ist. Die Leitung 96 geht unterhalb
des Magazins 20 hindurch.
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Wenn angenommen wird, daß beim Betrieb alle Teile die Stellung einnehmen,
in der die übertragung einer Spule erfolgen kann, befindet sich der Abziehkopf 87
in der Stellung gemäß F i g. 3 mit der Abziehbuchse 84 oberhalb des Randsträhns.
Es wirkt Druckluft auf das Ventil 126 und innerhalb der Kammer 125. Außerdem
wird jedoch an keiner Stelle des Systems irgendein Druck oder eine Saugwirkung ausgeübt.
Die austretende Bewicklung wird am einen Ende durch die Außenschere 37 festgehalten,
während ihr anderes Ende beim vorhergehenden Arbeitsgang in die Leitung 119 gezogen
worden ist.
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Wenn das Zeichen für die übertragung gegeben wird, schwingt der mit
der Anlaßwelle beweglich verbundene Arm in der Richtung, in der er den Lenker 157
anhebt, und der Finger 161 drückt die Ventilstange 128 nach oben, um das Ventil
126 zu öffnen. Der Finger 161 drückt ferner auch die Stange 136 der Ventileinrichtung
nach oben, um sie zu verstellen und Luft in die Düse 115 und in das Venturirohr
113 einzulassen. Der aus der Düse 115 austretende Strahl erzeugt dann eine Saugwirkung
in der Absetzleitung 112 und in der Saugleitung 119 (F i g. 6).
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Während dieser Vorgänge werden die übertragungsteile eingestellt,
und die sich nach hinten bewegende Außenschere 37 öffnet sich, wodurch es den austretenden
Faden freigibt, so daß dieser durch Ausstoßen in den Absetzbehälter 114 vollständig
abgesetzt werden kann.
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Bevor der Spuleneinschlaghammer 32 wirksam wird, bewegt der auf den
Kolben 93 wirkende Druck den Abziehkopf 87 (F i g. 2) nach rechts, wodurch der Randsträhn
abgezogen wird. Die Teile werden zuerst in eine Grenzstellung bewegt, worauf sich
nach einmaliger Vor- und Rückwärtsbewegung der Lade durch die Klinke 100 der Sperrvorrichtung
100, 102, 103 in der zurückgezogenen Stellung verriegelt werden. In
der Bohrung 88 a und an der Eintrittsöffnung des Abziehkopfes 87 wird die Saugwirkung
ausgeübt, so daß der von der Schußspulenspitze abgezogene Randsträhn und das Ende
der Bewicklung in die Absetzleitung 112 gezogen werden. Eine Bürste oder eine andere
verzögernde Einrichtung an der Schußspule verhindert, daß von der Bewicklung zuviel
auf einmal abgezogen wird.
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Die Schußspule wird in den Webschützen übertragen, und das durch Saugwirkung
festgehaltene Ende kann etwas nachgeben, um die auf die Bewicklung ausgeübte Spannung
zu verringern.
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Die Außenschere 37 schneidet das alte Ende des Fadens ab und hält
es fest, wenn die leere Schußspule ausgestoßen wird, so daß sich nach beendeter
übertragung das alte Ende vom Geweberand zur Außenschere erstreckt, während das
eintretende Ende vom Geweberand zur Kolbenstange 88 verläuft. Bei ihrer ersten Vorwärtsbewegung
nach der übertragung gibt die Lade die Klinke 100 frei, so daß die Feder
97 die Abziehteile in die Stellung zurückführt, in welcher sie mit dem Randsträhn
und dem Ende der nächsten Schußspule in Eingriff kommen. Die übertragungsteile kehren
nach erfolgter übertragung rasch in die unwirksame Stellung zurück, und das Ventil
126 kann sich daher unter dem von oben auf es wirkenden Druck schließen. Das Ventil
126 schließt sich, bevor der Abziehkopf 87 freigegeben wird. Die Luft im
Kopf 91 des ortsfesten Zylinders 89 und in der Leitung 96 kann durch die Entlüftungsöffnung
152 (F i g. 5) austreten.
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Die Luft in der Hülse 132 (F i g. 5) wird durch die Ventileinrichtung
während mehrerer Schläge gehalten. Nachdem jedoch die Außenschere 37 betätigt worden
ist, werden die Stange 136 und der mit der becherförmigen Scheibe 143 versehene
Kolben durch die Feder 140 geschlossen, so daß der Arbeitsgang mit der Ausübung
einer Saugwirkung endet, durch welche das eintretende Ende ausgestoßen wird, während
ein abgeschnittenes Ende des austretenden Fadens in die Saugleitung 119 eingesaugt
wird und das andere Ende an der Außenschere 37 bis zum nächsten Arbeitsgang festgehalten
wird.
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Durch Änderung der Geschwindigkeit, mit welcher Luft in die Kammer
139 (F i g. 5) eintreten kann, wird der Zeitabschnitt geregelt, währenddessen
die Saugwirkung aufrechterhalten wird. Der eintretende Faden wird erfaßt und eine
Trennung aufrechterhalten, so daß am Geweberand nicht beide Enden gleichzeitig abgeschnitten
werden.
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Alles, was in der Beschreibung über den Inhalt der Ansprüche hinausgeht,
ist nicht Gegenstand der Erfindung.