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Die
Erfindung betrifft Feinstrumpfwarenartikel, beispielsweise Feinstrümpfe, Feinstrumpfhosen,
Leggins und dergleichen.
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Feinstrumpfwarenartikel,
bspw. Feinstrümpfe,
insbesondere auch Feinstrumpfhosen sollen möglichst fein sein und dabei
noch ein gleichmäßiges Warenbild
aufweisen. Aus diesem Grund werden für Feinstrumpfhosen fast ausschließlich Garne
aus Endlosfilamenten eingesetzt, da nur diese Garne bei geringer
Feinheit (≤ 44
dtex) noch eine ausreichende Festigkeit bei gleichmäßigem Volumen
haben. Neben der traditionellen Seide findet vor allem Polyamid
eine weite Verbreitung, da dieses Polymer eine hohe Festigkeit mit
einer akzeptablen Feuchtigkeitsaufnahme verbindet. Für einen
besseren Tragekomfort wären
jedoch Fasermaterialien mit einer höheren Feuchtigkeitsaufnahme
wünschenswert.
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Über eine
höhere
Feuchtigkeitsaufnahme verfügen
Fasern aus Zellulose. Die gebräuchlichste
Faser ist die Baumwolle. Diese kann jedoch nur als Stapelfasergarn
verwendet werden. Spinnt man hier die Feinheiten, die für Feinstrumpfhosen
benötigt
werden (> Nm 250),
dann werden diese Garne sehr ungleichmäßig, was ein unruhiges Warenbild
zur Folge hat.
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Filamentgarne
mit einer höheren
Feuchtigkeitsaufnahme gibt es bisher nur aus Viskose und aus Cupro.
Diese Garne wurden bislang nicht im Strumpfbereich eingesetzt aufgrund
ihrer geringen Scheuerbeständigkeit.
Hinzu kommt, dass sich Cupro bei Feuchtigkeitsaufnahme längt und
somit nicht formstabil ist. Daher werden diese Garne bisher ausschließlich in
der Weberei verwendet. Einsatzgebiete sind vor allem Futterstoffe,
aber auch Hemden und Blusen sowie Sommerkleider.
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Aus
der
AT 411 365 B ist
ein hochelastisches Gestrick zur Verwendung im Feinstrumpfbereich
und im Wäschebereich
bspw. bei Unterwäsche
und Shirts bekannt, bei dem mindestens jede zweite Maschenreihe des
Gestrickes von einem Garn gebildet ist, welches einen mit mindestens
einem Polyamidfaden umwundenen Elastanfaden und weiters mindestens
einen zellulosischen Faden aufweist, wobei der mit dem mindestens einen
Polyamidfaden umwundene Elastanfaden und der mindestens eine zellulosische
Faden miteinander verzwirnt sind. Der zellulosische Faden kann ein
Baumwoll-, Viskose-, Cupro-, Leinen-, Flachs-, Hanf- oder Jutefaden
sein. Wegen der Verzwirnung des Polyamidfadens mit dem zellulosischen
Faden liegen sowohl der Polyamidfaden als auch der zellulosische
Faden auf der Außenseite
des Gestricks. Dies beeinflusst die Trageeigenschaften und den optischen
Eindruck eines daraus hergestellten Feinstrumpfwarenartikels.
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Daneben
ist aus der
DE 195
06 227 A1 ein Garn, Gewebe, Gestrick, Gewirk mit mindestens
einem Zellulosetriacetatfaden mit hohem Acetilierungsgrad bekannt,
wobei der Zellulosetriacetatfaden, der um mindestens einen zentralen
Textilfaden gewunden ist, u. a. zur Herstellung von Strumpfhosen
verwendet wird. Viskose und Zellulosetriacetat sind voneinander
verschiedene Polymere mit unterschiedlichen Eigenschaften. So ist
die Feuchtigkeitsaufnahme von Viskose um ein Vielfaches höher als
die von Acetat, während
Acetat über eine
höhere
Elastizität
als Viskose verfügt.
Die Materialien sind deshalb im Feinstrumpfwarenbereich nicht ohne
weiteres gegeneinander austauschbar, weil sie zu unterschiedlichen
Trageeigenschaften der Feinstrumpfwarenartikel führen.
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Schließlich ist
also aus der
JP 5-30
22 04 A eine Feinstrumpfhose bekannt, bei der zumindest
im Längen
ein Garn verstrickt ist, das einen elastischen Kern aus synthetischem
Filamentmaterial aufweist, der mit einem Fadenmaterial umschlungen
ist, das aus Cuprammoniumrayon und Polyamidfasermaterial (z. B.
Nylon 66) zusammengesetzt ist, wobei die Garnkomponenten miteinander
verzwirnt sind. Die Polyamidkomponente beeinträchtigt aber den Feuchtetransport.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, einen Feinstrumpfwarenartikel mit
alltagstauglichen Eigenschaften (scheuerbeständig, ausreichend reißfest, gleichmäßiges Warenbild)
zu schaffen, der sich durch einen erhöhten Tragekomfort auszeichnet.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe weist der Feinstrumpfwarenartikel erfindungsgemäß die Merkmale
des Patentanspruchs 1 auf.
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Bei
dem neuen Feinstrumpfwarenartikel, der ein Grundgestrick mit zumindest
einem Fußteil
mit Ferse, Sohle und Spitze und einem Längen aufweist, ist zumindest
in dem Längen
wenigstens bereichsweise ein Garn verstrickt, dass einen elastischen
Kern (Seele) aus synthetischem Filamentmaterial und einen diesen umhüllenden
Mantel aus einem zellulosischen Fadenmaterial aufweist, das aus
Cupro- oder Viskose-Fasermaterial besteht. In einer bevorzugten
Ausführungsform
enthält
der Kern des Garnes elastische Polyamid- oder Polyurethanfäden. Durch
die Verwendung eines Kerns (Seele), bspw. aus Elasthan (Polyurethan-Elastomerfäden) wird
der Nachteil von Cupro ausgeglichen, sich bei Feuchtigkeitsaufnahme
zu längen.
Ein so hergestellter Feinstrumpfwarenartikel weist eine sehr gleichmäßige Warenoptik
auf. Tragetests haben ergeben, dass etwa eine solche Strumpfhose
am Bein als angenehm und vor allem kühlend empfunden wird.
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In
das Grundgestrick kann bereichsweise ein zusätzliches Funktionsgarn eingearbeitet
sein, um das Aussehen, den Tragekomfort, die Scheuerfestigkeit und/oder
den Feuchtigkeitstransport oder andere Eigenschaften des Feinstrumpfwarenartikels
zu beeinflussen. Das Funktionsgarn kann ein Baumwollgarn, ein Polyamidgarn,
ein Baumwolle-/Polyamidgarn, ein Polyestergarn oder ein Polyurethangarn
sein, um nur einige in Frage kommende Garnarten zu erwähnen. Es
kann glatt oder gekräuselt
oder auch als Effektgarn ausgebildet sein.
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Die
ein Funktionsgarn enthaltenden zusätzlichen Bereiche liegen vorzugsweise
an mechanisch besonders beanspruchten Stellen, insbesondere in der
Spitze und/oder Sohle oder der Ferse. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
das Funktionsgarn auf das Garn des Grundgestricks aufplattiert ist.
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In
der Regel muss bspw. die komplette Spitze einer Strumpfhose oder
von Feinstrümpfen
verstärkt werden.
Da zum Beispiel eine erfindungsgemäß ausgebildete Feinstrumpfhose
vorzugsweise im Sommer getragen wird, kann bei der Benutzung von
offenem Schuhwerk die Verstärkung
der vollständigen
Spitze oder Ferse des Fußteils
einen unerwünschten
optischen Effekt haben, da durch die Aufplattierung des als Verstärkungsgarn
dienenden Funktionsgarns, eine sogenannte „Stahlkappen"-Optik entstehen
kann. Dieses Problem ist bei dem neuen Feinstrumpfwarenartikel dadurch
gelöst,
dass in dem betroffenen Bereich, d. h. insbesondere in der Spitze
oder der Ferse, das Kombinationsgarn mit seinem umhüllenden
Mantel aus einem zellulosischen Fadenmaterial durch ein Garn, vorzugsweise
aus Polyamid oder Baumwolle, ersetzt ist, das sich in der Warenoptik
nur geringfügig
von den anschließenden
erfindungsgemäß gestrickten
Bereichen unterscheidet, d. h. das warenoptisch passend ist.
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Weitere
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des neuen Feinstoffwarenartikels
sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
des Gegenstandes der Erfindung dargestellt, es zeigen jeweils in
schematischer Darstellung:
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1 Eine
Feinstrumpfhose gemäß der Erfindung
in einer Seitenansicht,
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2 einen
Ausschnitt der Feinstrumpfhose nach 1, in einer
Ausführungsform
mit verstärkter Spitze
in einer entsprechenden Darstellung und
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3 einen
Ausschnitt aus der Feinstrumpfhose nach 1, in einer
Ausführungsform
mit verstärkter Ferse
und Spitze in einer entsprechenden Darstellung.
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Die
in 1 schematisch in einer Seitenansicht dar gestellte
Damenfeinstrumpfhose weist zwei Fußteile 1, zwei Längen 2 und
ein Höschenteil 3 auf,
an das sich ein Bund 4 anschließt. Die beiden Fußteile 1 und die
beiden Längen 2 sind
in der Regel rundgestrickt, was auch zumindest für Abschnitte des Höschenteils 3 und
für den
Bund 4 gilt, wobei die Konstruktion des Höschenteils 3 und
dessen Verbindung mit den Längen 2 an
sich beliebig gewählt
werden kann. Das Fußteil 1 weist
eine Spitze 5 und ggfs. eine eingearbeitete Ferse 6 (3)
auf, die ebenfalls an sich bekannter Konstruktion sind.
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Das
Fußteil 1 und
der Längen 2 weisen
in der Regel ein Grundgestrick in Rechts-/Links-Bindung auf, wobei
die Maschenzahl und Größe in an
sich bekannter Weise im Hinblick auf eine gute Passform gewählt sind.
Erfindungsgemäß ist zumindest
in dem Längen 2,
wenigstens bereichsweise ein Garn verstrickt, das einen elastischen
Kern (Seele) aus synthetischem Filamentmaterial und einen diesen
umhüllenden
Mantel aus zellulosischem Fadenmaterial aufweist. Als Material für den Kern
wird Elasthan, ein Polyurethanelastomer, bevorzugt, doch können grundsätzlich auch
andere elastomere Fasermaterialien, wie z. B. Polyamidelastomere, in
Frage kommen.
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Das
den Kern umschlingende zellulosische Fadenmaterial ist insbesondere
Cupro, d. h. nach dem Kupferoxid-Ammoniak-Verfahren auf Zellulosebasis hergestelltes
Fasermaterial. Abhängig
von dem speziellen gewünschten
Erscheinungsbild und Verwendungszweck, bspw. einer Feinstrumpfhose
oder von anderen Feinstrumpfwaren könnte auch anderes zellulosisches
Fasermaterial, bspw. Viskose zu diesem Zwecke eingesetzt werden.
Das Kombinationsgarn ist in der Regel ein Umwindegarn. Es kann auch
ein Core-Spungarnsein.
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Der
elastische Kern des Garnes gleicht den Nachteil von Cupro aus sich
bei Feuchtigkeitsaufnahme zu längen.
Gleichzeitig ergibt der Cupromantel aber sehr angenehme Trageeigenschaften,
während
die Verarbeitung des neuen Kombinationsgarns zu einem ruhigen gleichmäßigen Warenbild
führt,
dass sehr hohen ästhetischen
Anforderungen genügt.
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Um
die Auswirkungen der an sich geringeren Scheuerfestigkeit des zellulosischen
Fadenmaterials abzuhelfen, ist an mechanisch besonders beanspruchten
Stellen im Bereich von der Spitze 5 und/oder der Ferse 6 und/oder
der Sohle des Fußteils 1 ein
zusätzliches
Funktionsgarn verstrickt, das auf das Kombinationsgarn aufplattiert
ist. Eine solches zusätzliches
Funktionsgarn kann wahlweise z. B. aus Baumwolle, Polyamid oder Baumwolle/Polyamid
bestehen.
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Abgesehen
von den erwähnten,
mechanisch besonders beanspruchten Stellen können zusätzliche Funktionsgarne auch
in anderen Bereichen eingearbeitet sein, bspw. um den Feuchtigkeitstransport
oder die Trageeigenschaften weiter zu verbessern oder um besondere ästhetische
Wirkungen zu erzielen. Diese zusätzlichen
Funktionsgarne brauchen auch nicht durchweg auf das Garn des Grundgestrickes
aufplattiert sein, sondern es sind auch Konstruktionen denkbar,
bei denen Bereiche vorhanden sind, bei denen Funktionsgarne in einzelne
Maschenreihen verstrickt sind, die zwischen das erwähnte Kombinationsgarn
enthaltenden Maschenreihen liegen, wie im Übrigen abhängig von der jeweiligen Gestrickkonstruktion,
auch zwei- oder mehrfädige
Maschen vorhanden sein können,
die ggfs. das Kombinationsgarn enthalten.
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Bei
Feinstrumpfhosen oder Feinstrumpfwaren, die bspw. als Sommerstrumpfhosen
oder -strumpfwaren mit offenem Schuhwerk getragen werden, kann die
Aufplattierung eines Verstärkungsgarnes
im Bereiche der Spitze 1 und der Ferse 5 optisch
unbefriedigend sein, weil hierdurch eine „Stahlkappen”-Optik
entsteht. Um diesem Problem abzuhelfen, sind bei der Ausführungsform
nach 2 lediglich die Spitze 5 und bei der Ausführungsform
nach 3 die Spitze 5 und die Ferse 6 aus
einem anderen Garnmaterial wie das Grundgestrick gestrickt, d. h.
in diesen Bereichen ist das Cupro enthaltende Kombinationsgarn durch
ein anderes Funktionsgarn ersetzt. Die Spitze 5 oder die
Ferse 6 sind in diesem Fall aus einem Garn aus Baumwolle,
Polyamid, Polyurethan oder einem anderen warenoptisch passenden
Material gearbeitet oder enthalten dieses Material.
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Auch
das Höschenteil 3 weist
ein Grundgestrick auf, das aus dem erwähnten neuen Cupro-Kombinationsgarn
gestrickt ist. Für
den (nicht dargestellten Zwickel) kann auch die an sich bekannte
Baumwolle oder dergleichen verarbeitet sein.
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In
grundsätzlich ähnlicher
Weise wie die als Ausführungsbeispiel
beschriebene Feinstrumpfhose können
auch Feinstrümpfe,
Leggins, Socken, Füßlinge,
etc., gearbeitet sein, um nur die hauptsächlichsten Feinstrumpfwarenartikel
zu erwähnen.
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Ausführungsbeispiel:
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Eine
Feinstrumpfhose des in
1 grundsätzlich dargestellten Aufbaus
ist aus folgendem Garnmaterial gestrickt:
Garn
im Bund (4): | PA 6.6 HE
33 dtex f 20 × 2
und EL 230 |
| dtex |
Garn
in Hose (3): | Umwindegarn
aus: Kern(Seele): EL 11 |
| dtex, Mantel:
Cupro 33 dtex f 34 auf |
| plattiert:
PA 6.6 HE 20 dtes f 5 × 2 |
Garn
im Längen
(2): | Umwindegarn
aus: Kern (Seele) EL 11 |
| dtex, Mantel:
Cupro 33 dtex f 34 |
Garn in Spitze (5): | PA 6.6 HE
31 dtex f 10 |
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Zur
Erläuterung:
- PA
- = Polyamid
- HE
- = hochelastisch
- EL
- = Elastan