DE69917456T2

DE69917456T2 - Kompresionsstrumpf oder -strumpfhose

Info

Publication number: DE69917456T2
Application number: DE69917456T
Authority: DE
Inventors: Christian Gardon-Mollard; François GUYOT
Original assignee: Innothera Topic International SA
Current assignee: Innothera Topic International SA
Priority date: 1998-07-06
Filing date: 1999-07-01
Publication date: 2005-05-25
Anticipated expiration: 2019-07-02
Also published as: JP2002519141A; CN1308514A; AU4377399A; FR2780637A1; KR100588070B1; CA2337262A1; ATE266988T1; AU749516B2; PL345512A1; WO2000001332A1; FR2780637B1; EP1094771B1; US6430970B1; EP1094771A1; KR20010081986A; ES2221389T3; PT1094771E; RU2221528C2; DK1094771T3; CN1141069C

Description

Die Erfindung behandelt den Bereich der kompressiven Orthesen eines oder der beiden unteren Gliedmaßen, allgemein bekannt unter der Bezeichnung "Stützstrumpf" oder "Stützstrumpfhose".
Auch wenn im Folgenden die Begriffe "Strumpf" oder "Strumpfhose" verwendet werden, so ist die Erfindung nicht auf einen bestimmten Gegenstand begrenzt, sondern auch auf alle kompressiven Orthesen anwendbar, wobei es sich um Strümpfe (welche die zwei unteren Gliedmaßen und den Bauch bis zur Taille bedecken, in einem einzigen Stück) handelt, um Monostrumpfhosen (Strumpfhose versehen mit einem einzigen Bein, bestimmt zur Aufnahme eines einzigen der unteren Gliedmaßen), um Strümpfe (welche den Schenkel und die Kniekehle bedecken) oder um Strümpfe (welche allein die Kniekehle bedecken).
Um eine starke Kompression des oder der unteren Gliedmaßen zu erlauben, sind diese Gegenstände in einem elastischen Material verwirklicht, typischerweise eine gestrickte Masche von sehr dicht gepackter Textur.
FR-A-2 654 925, FR-A-2 749 754, US-A-4 745 917 und US-A-3 889 494 beschreiben solche kompressiven Orthesen für therapeutische Zwecke.
Einer der Nachteile dieser dicht gepackten Textur ist, dass ihr Tragen wenig komfortabel ist, insbesondere wenn die Umgebungstemperatur erhöht ist, insbesondere in sommerlichen Perioden. Aufgrund dieses Nachteils, der Schweißabsonderungen und Irritationen hervorruft, haben die Patienten die Tendenz, das Tragen dieser Orthesen unter diesen Umständen aufzugeben oder zu reduzieren, obwohl nach dem therapeutischen Plan eine gleichbleibende Anstrengung oder reduzierte Anstrengung wünschenswert wäre.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, dieser Schwierigkeit abzuhelfen, indem sie einen neuen Typ von kompressiven Orthesen vorschlägt, der, während er die Vollständigkeit der gesuchten therapeutischen Wirkung besorgt (Anstrengung/Kompression zu einem therapeutischen Grad, also mit Degressivität ausgehend von dem Fußknöchel), eine Empfindung des Strumpfes bietet, die frischer und luftiger ist, was es erlaubt, den Komfort der Patienten in hohem Maße zu verbessern, und als Folge davon die Einhaltung der Behandlung.
Die kompressive Orthese der Erfindung, die vom Typ eines Stützstrumpfs oder einer Stützstrumpfhose ist, die ein Beinteil aus kompressiver Masche aufweist, dazu geeignet, eine degressive therapeutische Anstrengung abzugeben, ist dadurch gekennzeichnet, dass die kompressive Masche eine Masche vom Typ eines gestrickten Gitters mit einem Schussfaden aus elastischem Material aufweist.
Sehr vorteilhaft ist die Masche vom Typ eines Gitters, kombiniert mit wenigstens einem Grundfaden aus elastischem Material, von geringerer Titrierung als der Schussfaden.
Gemäß verschiedenen bevorzugten Eigenschaften:

– weist das Netz wenigstens zwei Grundfäden für einen Schussfaden auf, vorzugsweise drei Grundfäden für einen Schussfaden, wobei der/die Grundfäden mit dem Schussfaden gestrickt ist/sind, nach der Art, mit diesem ein Netz von im Wesentlichen hexagonalen Zellen zu bilden, insbesondere ein Netz, das bei Verformungen eine größere elastische Rückzugkraft in der horizontalen Richtung als in der vertikalen Richtung darbietet;
– ist das Verhältnis der Titrierung des Grundfadens im Verhältnis zur Titrierung des Schussfadens wenigstens 3 : 1, vorzugsweise ungefähr 4 : 1; die Titrierung des Schussfadens ist vorzugsweise ungefähr 130 dtex und diejenige des Grundfadens ungefähr 33 dtex.

Es wird nun ein Beispiel der Verwirklichung der Erfindung beschrieben werden, mit Bezug auf die angefügten Zeichnungen.
1 ist eine Gesamtsicht, die unterschiedliche Teile einer Stützstrumpfhose zeigt.
2 zeigt das Detail der gestrickten Masche gemäß der Lehre der Erfindung.
3 ist eine Makroaufnahme, welche die Textur des Strumpfes gemäß der Erfindung zeigt.
4 ist eine Vergrößerung der Ansicht der 3.
In 1 bezeichnet das Bezugszeichen 10 auf generelle Art eine Stützstumpfhose, die aufweist, in an sich bekannter Art, ein Höschenteil 12, mit einem Bund 14 und einem Beinteil 16, der in 18 und 20 verstärkt ist mit Talons und Spitzen.
Das Höschen 12 mit dem Bund 14, wie auch die Verstärkungen der Talons 18 und der Spitzen 20, sind auf an sich klassische Art gestrickt, z. B. mit einer Mikromesh-Masche oder Jersey, die nicht weiter im Detail beschrieben werden.
Das Beinteil 16 ist derart gedacht, eine therapeutische Anstrengung zu verschaffen, typischerweise eine Anstrengung der Klasse I oder II (Klasse gemäß den französischen Normen) mit einem Druck auf den Fußknöchel in der Größenordnung von 10 bis 15 mmHg (13,3 bis 20,0 hPa) für die Klasse I und 15 bis 20 mmHg (20,0 bis 26,6 hPa) für die Klasse II. Im Übrigen vermindert sich dieser Druck von dem Fußknöchel bis zum Oberschenkel, wobei der Druck oben am Bein weniger als 50% des Drucks auf der Höhe des Fußknöchels ist; es handelt sich darum, einen Druckgradienten zu erhalten, der gleichmäßig abnehmend ist vom Fußknöchel bis zum Oberschenkel, um den venösen Rückfluss zu erleichtern.
Das Beinteil 16 weist ein spezielles Gestrick auf, das es erlaubt, gleichzeitig die gesuchte medizinische Anstrengung, die weiter oben definiert wurde, und ein Tragen, das frischer und luftiger als mit Maschen von klassischen Stützstrümpfen oder Stützstrumpfhosen ist, zu erhalten.
Dieses Beinteil ist, auf für die Erfindung charakteristische Art, verwirklicht, indem eine Masche mit netzförmigem Motiv gestrickt wird, z. B. Maschenzuführung und Doppelstrick mit zunehmender Dichte.
Dieses Gestrick verwendet essentiell zwei Fadentypen, in größerem Detail dargestellt in 2 und sichtbar auf den Makroaufnahmen der 3 und 4, die sind:

– ein Schussfaden 22, z. B. ein Elastanfaden 130 dtex, doppelt umflochten mit Polyamid 28 dtex aus 28 flachen Fasern, und
– ein oder mehrere Grundfäden 24, 26, 28, typischerweise Elastanfäden 33 dtex, doppelt umflochten 8 dtex mit 5 flachen Fasern (Titrierung an sich typisch für einen konventionellen Strumpf, nicht therapeutisch).

Die oben aufgezeigte Wahl der Materialien (mit Polyamid umflochtenes Elastan, mit einer Zusammensetzung 31% Elastan + 69% Polyamid) ist nicht begrenzend, andere Zusammensetzungen oder Verhältnisse können verwendet werden, z. B. ein Elastan umflochten mit Baumwolle und Polyamid, oder auch eine Mischung von Elastan und Elasto-Diène (Kautschuk-Latex).
Es ist gleichfalls möglich, für die Grundfäden oder für die Schussfäden, oder auch für die Umflechtung der Grund- oder Schussfäden, thermoregulierende Fasern, wie Meryl^® von Nylstar (hohler Polyamidfaden) oder Tactel^® von du Pont de Nemours (profilierter Polyamidfaden), oder auch eine Faser, die phasenwechselnde Mikrokapseln oder erfrischende Mikrokapseln enthält, zu verwenden.
Das Gestrick der Masche der Erfindung kann verwirklicht werden auf einer programmierbaren Strickmaschine mit 4 Zoll Zylinder (10 cm) mit 328 Nadeln und einer Reihe von vieren bestehend aus dem Schussfaden 130 dtex, und drei von vieren bestehend aus dem Grundfaden 33 dtex.
Das Gestrick wird verwirklicht in der Art, mit dem Schussfaden ein Netz von im Wesentlichen hexagonalen Zellen 30 zu bilden. Die aufeinander folgenden Reihen des Schussfadens sind untereinander verknüpft in 32 (diese Verknüpfung wurde in 2 nicht dargestellt wegen der Klarheit der Figur, aber sie ist auf den Fotografien der 3 und 4 sichtbar). Die zwei Reihen des Fadens 34, die sich auf beiden Seiten dieser Verknüpfung 32 erstrecken, sind verdichtet in 36 durch einen der Grundfäden 24, um eine der Seiten des Sechsecks zu bilden, indem sie die zwei Teile 34 einander näher bringt.
Die Verknüpfung 32 erlaubt insbesondere, eine genügende Anstrengung zu erhalten, die dehnbare Eigenschaft der Masche ergibt sich wesentlich aus der Elastizität des Schussfadens, weniger aus der speziellen Strickung der Masche.
Die Grundfäden 24, 26, 28 bilden überdies eine Maschung, die jede der Zellen 30 auffüllt, um ein feines Netz zu bilden, das dem Strumpf eine Textur gibt, ganz ohne die elastische Verformung, die erlaubt, die gesuchte Anstrengung zu erhalten, zu beeinträchtigen.
In den Figuren zeigen die Richtungen V und H jeweils die Orientierung der Vertikalen und der Horizontalen im Verhältnis zum Bein an, wenn der Patient aufrecht steht. Folglich folgen der Schussfaden 22 und der Grundfaden 24, 26 und 28 alle der horizontalen Richtung H (die des Schussfadens), da es die elastische Verformung in dieser Richtung ist, welche die gesuchte Anstrengung verschafft.
Die Abmessung dieser Zellen 30 wird gewählt abhängig vom Grad der gesuchten Anstrengung, ein größeres Raster verschafft eine geringere Anstrengung für eine gleiche Wahl der Fäden als ein dichtes Raster.
In einer Variante, um einen erhöhten Anstrengungsdruck zu erhalten, kann für einen der Grundfäden 24, 26 und/oder 28 ein unelastischer Faden gewählt werden, der einen Sicherungsfaden bildet.
Da die gesuchte therapeutische Wirkung (wirksamer Druck und Degressivität ausgehend vom Fußknöchel) in ihrer Gesamtheit beibehalten wird, werden die therapeutischen Indikationen des Stützstrumpfs oder der Stützstrumpfhose gemäß der Erfindung identisch mit denen der klassischen Strümpfe oder Strumpfhosen, typischerweise für die Klasse I oder II, sein.

Claims

Eine kompressive Orthese vom Typ eines Strumpfs oder einer Strumpfhose zum Stützen, aufweisend eine Beinpartie (16) aus kompressiven Maschen, dazu geeignet, eine degressive therapeutische Stützung zu liefern, wobei die Orthese dadurch gekennzeichnet ist, dass die kompressiven Maschen Maschen vom Typ eines gestrickten Gitters umfassen, ausgehend von aufeinander folgenden Reihen von Schussfäden (22) aus elastischem Material, welche zwischen jenen geknüpft sind, derart, um ein Gitter von Zellen (3) zu formen, und eines Netzes von Grundfäden (24, 26, 28), derart gestrickt, um die Zellen (3) zu füllen.
Kompressive Orthese nach Anspruch 1, worin die Masche vom Stricktyp wenigstens einen Grundfaden (24, 26, 28) aus elastischem Material umfasst, welcher eine schwächere Titrierung als der Schussfaden hat.
Kompressive Orthese nach Anspruch 2, worin die Masche wenigstens zwei Grundfäden für einen Schussfaden, vorzugsweise drei Grundfäden (24, 26, 28) für einen Schussfaden (22) umfasst.
Kompressive Orthese nach Anspruch 3, worin der (die) Grundfaden (-fäden) mit dem Schussfaden derart gestrickt ist (sind), um mit diesem ein deformierbares Gitter von im Wesentlichen hexagonalen Zellen (30) zu bilden.
Kompressive Orthese nach Anspruch 4, worin das deformierbare Gitter bei der Deformation eine größere elastische Rückzugskraft in der horizontalen Richtung (H) als in der vertikalen Richtung (V) aufweist, wobei die horizontale Richtung die des Schussfadens (22) ist.
Kompressive Orthese nach Anspruch 2, worin das Verhältnis der Titrierung des Grundfadens im Verhältnis zur Titrierung des Schussfadens wenigstens 3 : 1, vorzugsweise ungefähr 4 : 1 ist.
Kompressive Orthese nach Anspruch 6, worin die Titrierung des Schussfadens ungefähr 130 dtex ist, für eine Titrierung des Grundfadens von ungefähr 33 dtex.