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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft gestrickte bzw. gewirkte Kleidung (nachfolgend
der Einfachheit halber stets als "Strickkleidung" bezeichnet), insbesondere Unterkleidungsstücke
(Leibwäsche), wie z.B. Strumpfhosen und dgl., sowie ein Verfahren zur Herstellung
dieser Strickkleidung.
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Derartige Kleidungsstücke werden derzeit aus Gründen der Praktikabilität,
Festigkeit, Elastizität und dgl. aus synthetischen Materialien hergestellt, die
als praktisch hydrophob angesehen werden können, wie z.B. insbesondere Filamentgarne
(Endlosfäden) mit Polyamidstruktur, die unter dem Warenzeichen Nylon in seinen verschiedenen
Formen bekannt sind (Nylon 6, Nylon 66, Nylon 11). Für qualitativ hochwertige Kleidungsstücke
wird ein Elastan -Filamentgarn darin verwendet, eine Faser, die unter dem Warenzeichen
Lycra bekannt ist. Kleidungsstücke dieses Typs bieten jedoch im allgemeinen beim
Tragen keinen ausreichenden Komfort, insbesondere wenn sie in engem Kontakt mit
der Haut des Trägers getragen werden, und an der Stelle, wo sie in noch engeren
Kontakt damit kommen, wie bei den sogenannten Pantys im Falle der Strumpfhosen oder
Slips. Das Problem, mit dem man bisher konfrontiert war, bestand darin, diese Kleidungsstücke
für den Träger komfortabler zu machen und insbesondere s.ie für das Tragen ohne
Verwendung eines Slips geeignet zu machen; für dieses Problem konnte bisher aber
keine vollständig zufriedenstellende Lösung gefunden werden.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, insbesondere für Socken, hydrophobe,
hydrophile und elastische Garne durch Anwendung spezieller Strickarten (Maschen)
während des Strick-bzw. Wirkverfahrens einzuarbeiten. Diese Lösung ist jedoch in
den Formen, in denen sie bisher vorgeschlagen und verwirklicht wurde, ungeeignet
für Kleidungsstücke, wie z.B.
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Strumpfhosen, bei denen schwerwiegende Probleme auftreten können hauptsächlich
in bezug auf das geringe Gewicht, die Transparenz, die guten Paßeigenschaften (den
guten Sitz) und andere Merkmale, die für solche Kleidungnstücke wesentlich sind.
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Es wurde nun gefunden, daß das Problem der Herstellung von Kleidung
bzw. Kleidungsstücken des obengenannten Typs und insbesondere von Strumpfhosen,
die leicht, paßgenau, transparent und absolut komfortabel sind, dadurch gelöst wird,
daß mindestens ein Teil der Kleidung bzw. Kleidungsstücke in alternierenden Maschenreihen
eine Maschenreihe (course) aus einem synthetischen Filamentgarn (Endlosfaden), kombiniert
mit einem Fertiggarn (gesponnenen Garn) aus Cellulosefaser, aufweisen, die in ihrem
Grobzustand eine Wasserretention von mindestens 80 %, vorzugsweise innerhalb des
Bereiches von 80 bis 95 % (bestimmt nach dem ASTM-Standard D-2402-69)sowie eine
natürliche Kräuselung, die aus einer luerschnittsasymmetrie resultiert, aufweist,
wobei diese Faser an der inneren Oberfläche des Kleidungsstückes angeordnet ist.
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Es sei darauf hingewiesen, daß im Vergleich zu den bereits vorgeschlagenen
natürlichen Cellulosefasern die Retention
und Absorption Werte erreichen,
die fast doppelt so hoch sind.
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Die Querschnittsasymmetrie und die damit zusammenhängende Kräuselung
werden dann unter Anwendung bekannter Spinnverfahren erhalten. Geeignete Verfahren
sind insbesondere in den US-Patentschriften 2 428 046 und 2 572 936 und in der britischen
Patentschrift 595 403 sowie in dem Artikel von F.F. Morehead und W.A.Sisson "Skin
effect in viscose Rayon" in "Textile Research J 15, 443 - 450 (1945), sowie in dem
Artikel von W.A. Sisson und F.F. Morehead "The skin effect in crimp Rayon" in "Textile
Research J." 23, 152 bis 157 (1953), beschrieben.
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Diese gekräuselte Faser weist vorzugsweise gute Elastizitätseigenschaften
auf; deshalb ist eine Modal-Regeneratcellulosefaser bevorzugt, die denz ISO-Standard
2076-1977 entspricht, die jedoch als Faser, die unter dem Warenzeichen "PRIMA" in
den Handel gebracht wird, gekräuselt ist.
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Mit den obengenannten beiden kombinierten Garnen (Nylon-Filament-
und gesponnenenCellulosegarnen) kann für hochwertige Kleidung eine Elastan-Faser,
wie z.B. Lycra, kombiniert werden, wobei diese Kombination unter Anwendung konventioneller
Verfahren erzielt werden kann.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kleidung bzw. Kleidungsstücke
führt zu keinen speziellen Schwierigkeiten und es sind keine Methoden erforderlich,
die über die Fähigkeiten
eines Strick- bzw. Wirkexperten hinausgehen.
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Nachfolgena werden einige Beispiele für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Kleidung bzw. Kleidungsstücke angegeben, obgleich sie auch unter Anwendung konventioneller
Verfahren gestrickt bzw. gewirkt werden kann (können) unter Verwendung von Rundstrickmaschinen
mit Mehrfach- Zuführung, wobei man dafür Sorge zu tragen hat, daß die Cellulosefaser,
die eine hohe Wasserretention und -absorption aufweist, auf der Innenseite des Slip-Anteils
zu liegen kommt, während das synthetische Filamentgarn, insbesondere Nylon, auf
der Außenseite desselben, möglicherweise kombiniert mit dem elastomeren Filamentgarn>zu
liegen kommt.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Strumpfhosen und
den Panty-Anteil derselben näher erläutert, es sei jedoch darauf hingewiesen, daß
sie keineswegs darauf beschränkt ist, sondern sich auch auf andere vergleichbare
Kleidung bzw. Kleidungsstücke erstreckt, worin die gleichen Anforderungen erfüllt
werden müssen und die gleichen Vorteile erwünscht sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend insbesondere unter Bezugnahme auf die
beiliegende Zeichnung und die nachfolgend angegebenen, die Erfindung nicht beschränkenden
Beispiele näher erläutert. In der beiliegenden Zeichnung zeigen: Fig. 1 in schematischer
Form die Lage von üblichen synthetischen Filamentgarnen (Endlosfäden) in einem gestrickten
bzw.
gewirkten Gewebe, d.h. in einem solchen, in dem der Panty-Teil hergestellt wird,
ohne Einführung des erfindungsgemaß in Kombination damit vorgesehenen gesponnenen
Cellulosegarns; Fig. 2 ebenfalls in schematischer Form eine Querschnittsansicht
des Gestricktenbzw. Gewirkes der Gewebemaschen in bezug auf die erste Zuführung
(Beschickung) einer konventionellen Rundstrickmaschine; Fig. 3 in ähnlicher Darstellung
wie in Fig. 2 die Herstellung der Gewebemasc4en oder -schleifen in bezug auf die
zweite Zuführung (Beschickung) einer konventionellen Rundstrickmaschine, wobei zusätzlich
zu dem üblichen synthetischen Filamentgarn (Endlosfaden) auch das gesponnene Cellulosegarn
verwendet wird, so daß man zu dem erfindungsgemäßen Kleidungsstück gelangt; und
Fig. 4 in ähnlicher Form wie in Fig. 1 eine Strick- bzw.
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Wirklage gemäß der Erfindung, in der das übliche synthetische Filamentgarn
zur Herstellung des PantTeils kombiniert ist . mit dem gesponnenen Cellulosegarn,
wobei letzteres auf der mit dem Körper des Trägers in Kontakt kommenden Seite zu
liegen kommt.
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In den nachfolgend beschriebenen Beispielen wird auf die vorstehend
erläuterte Zeichnung Bezug genommen.
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Beispiel 1 Zur Herstelleng von Strumpfhosen, deren Panty-Teil nur
ein übliches synthetisches Filamentgarn enthält, und zur Herstellung von erfindungsgemaßen
Strumpfhosen, die in Kombination sowohl ein übliches synthetisches Filamentgarn
als auch ein spezielles gesponnenes Cellulosegarn enthalten, wird eine konventionelle
Rundstrickmaschine, insbesondere eine solche mit zwei Zuführungen (Beschickungen),
verwendet.
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Die traditionellen Pantys, wie sie in der Fig. 1 dargestellt sind,
werden hergestellt durch Einführen eines texturierten Polyamid-Filamentgarns bei
1 in die erste Zuführung und bei 2 in die zweite Zuführung. Das texturierte Polyamid-Filamentgarn,
das für beide Zuführungen das gleiche ist, kann beispielsweise ein 40 denier (44
dtex)-Garn sein.
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Die Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht der Nadeln, die aus einem
Garn 1 und einem Garn 2 bestehende Strickmaschenreihen bilden zur Herstellung des
traditionellen Panty-Teils der Fig. 1.
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Zur Einführung eines gesponnenen Cellulosegarns, insbesondere eines
gesponnenen Garns (Fertiggarns), das in seinem c obzustand eine Wasserretention
von mindestens 80 %, vorzugsweise eine solche innerhalb des Bereiches von 80 bis
95 % (bestimmt nach dem ASTM-Standard D-2402-69, nämlich durch Eintauchen in Wasser
von 200C und Entwässern in einer Zentrifuge m t einer Beschleunigung von 1000xg)>aufweist,
genügt
es gemäß Fig. 3, daß dieses Garn, angedeutet durch die Ziffer 3 in der Fig. 3, in
der es in gestrichelten Linien dargestellt ist, zusammen mit einem texturierten
Polyamid-Filamentgarn durch die gleiche Zuführung, beispielsweise die zweite Zuführung,
eingeführt wird. Die einzige Vorsichtsmaßnahme, die an sich bekannt ist, die ergriffen
werden muß, besteht darin, die traditionelle Garnführung mit einem einzigen Loch,
durch welches das "eingeführte Material" in der Regel hindurchgeführt wird, durch
einen Einführungsfinger mit zwei Löchern, nämlich einem für das Polyamid-Filamentgarn
und dem anderen für das spezielle gesponnene Cellulosegarn, zu ersetzen.
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Die wechselseitige Position der beiden Löcher und die Schräge der
Garnführung beeinflussen die Menge des eingeführten Garns und bestimmen somit, auf
welcher Seite des Gewebes das spezielle gesponnene Cellulosegarn zu liegen kommt
(d.h. entweder auf der Innenseite oder auf der Außenseite des Panty-Teils). Der
Fachmann auf diesem Gebiet ist es gewöhnt, die Positionen der Garne in einem Diagramm
(aufgenommen entlang der Nadeln) darzustellen, wie es in Fig. 3 angegeben ist.
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Die Fig. 4 zeigt die Lage, die bei der Einführung eines gesponnenen
Cellulosegarns des oben angegebenen Typs in Kombination mit dem üblichen Polyamid-Filamentgarn
in eine Zuführung und bei der Einführung eines Polyamid-Filamentgarns allein in
die andere Zuführung erhalten wird.
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In der Fig. 4 bezeichnen die Bezugsziffern 1 und 2 wiederum
übliche
Polyamid-Filamentgarne, während die Bezugsziffer 3 das gesponnene Cellulosegarn
des obengenannten spezifischen Typs darste lt. Dieses gesponnene Cellulosegarn hat
vorzugsweise einen Titer innerhalb des Bereiches von 15 bis 10 tex (entspricht Ne
40'S und 60'S). Anstelle von Polyamidgarnen können auch andere synthetische Garne,
wie z.B. Polyestergarne, verwendet werden.
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Beispiel 2 Erfindungsgemäß ist es auch möglich, Pantys in Strumpfhosen
vom Rückhalte-Typ herzustellen. Zu diesem Zweck kann eine ähnliche Lösung wie in
dem'vorstehenden Beispiel 1 beschrieben angewendet werden: In dem konventionellen
Panty-Teil vom Rückhalte-Typ wird eine starke elastische Wirkung erzielt durch Einführung
eines texturierten Polyamidgarns (im allgemeinen vom dtex 44/F.T.-Typ) durch eine
Zuführung und eines elastischen Garns, beispielsweise des unter der Bezeichnung
Elastan bekannten Typs (das im allgemeinen einen Titer von 78 dtex aufweist)>durch
die andere Zuführung. Erfindungsgemäß wird in Übereinstimmung mit dem Beispiel 2
das gesponnene Cellulosegarn des obengenannten Typs mit dem Polyamid-Filamentgarn
kombiniert, das, wie oben angegeben, einen Teil der Lage des Rückhalte-Pantys bildet.
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Beispiel 3 Man arbeitet wie in den vorstehendenBeispielen, auch dann,
wenn Strickmaschinen bzw. Wirkmaschinen mit 4 oder mehr Zuführungen verwendet werden.
Es werden nämlich die gleichen
Ergebnisse erhalten, wenn immer
das Polyamid-Filamentgarn - in alternierenden Zuführungen - mit dem gesponnenen
Cellulosegarn des oben angegebenen Typs kombiniert wird.
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Aus der vorstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Darstellung
auf der beiliegenden Zeichnung gehen die Vorteile eines Kleidungsstückes mit dem
erfindungsgemäßen Aufbau eindeutig hervor. Unabhängig davon, ob es sich dabei um
Strumpfhosen oder um eine anders gestrickte bzw. gewirkte Unterkleidung handelt,
wie z.B. T-Shirts, Strümpfe (Socken) oder dgl., wird durch die vorliegende Erfindung
eine deutliche Verbesserung in bezug auf die TranspirationseigenschaS ten und die
hygienischen Eigenschaften erzielt.