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Großporige
Molekularsiebe sind bei Reaktionen oder bei Trennungen sehr gefragt,
die mit großen
Molekülen
einhergehen und wurden seit etlichen Jahrzehnten gesucht. Zum Beispiel
beschrieb Stringfield (US-Patent Nr. 5,416,124) polymere Adsorberharze,
die sowohl die mit Mikroporosität
assoziierte hohe Kapazität
als auch die mit Mesoporosität
assoziierte günstige
Kinetik besitzen, die für
die chrematographische Trennung organischer Verbindungen nützlich sind.
Außerdem
offenbarte Chromecek (US-Patent Nr. 3,886,125) feste makroporöse Polymerkomplexe,
die für
die Verwendung als Träger
in verschiedenen Formulierungen von Medikamenten, schweißhemmenden
Mitteln, Pestiziden, Aromastoffen, Düften und dergleichen geeignet
sind.
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Bedingt
durch ihren niedrigen Preis, der Einfachheit der Handhabung und
der hohen Widerstandskraft gegenüber
photoinduzierter Korrosion, wurden viele Verwendungen für mesoporöse Metalloxidmaterialien
wie z.B. SiO2 vorgeschlagen, insbesondere
auf den Gebieten der Katalyse, molekularen Trennungen, Kraftstoffzellen,
Adsorbentien, Entwicklung von "patterned-device", optoelektronischen
Bauteilen und chemischen und biologischen Sensoren. Eine derartige
Anwendung für
diese Materialien besteht in der Katalyse und Trennung von Molekülen, die
zu groß sind,
um in die kleineren Poren um 3–5 Å von kristallinen
Molekularsieben zu passen, die für
eine einfache Trennung von Biomolekülen wie z.B. Enzymen und/oder
Proteinen sorgen. Eine derartige Technologie würde die Verarbeitung biologischer
Proben wesentlich beschleunigen, welche die Erfordernis für zeitaufwendige
Ultrazentrifugenvorgänge
zum Trennen von Proteinen eliminiert. Weitere Anwendungen schließen Enzym-Biosensoren auf Trägern mit
hoher Selektivität
und Antigenexpressionsfähigkeit
ein. Eine weitere Anwendung für
mesoporöses
TiO2 besteht in der photokatalytischen Wasseraufspaltung,
die außerordentlich
wichtig für
eine umweltfreundliche Energieerzeugung ist. Ferner existiert ein
enormes Interesse an der Verwendung von mesoporösem ZrO2,
Si1–xAlxOy, Si1–xTixOy als saure Katalysatoren.
Mesoporöses
WO3 kann als Träger für Ruthenium verwendet werden,
das derzeit den Weltrekord für
die photokatalytische Umwandlung von CH4 in
CH3OH und H2 hält. Mesoporöse Materialien
mit halbleitenden Strukturen wie z.B. SnO2 und
WO3 können
ferner in der Konstruktion von Treibstoffzellen verwendet werden.
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Mesoporöse Materialien
in Form von Monolithen und Filmen besitzen ein breites Anwendungsspektrum,
insbesondere als thermisch stabile niedrig dielektrische Beschichtungen,
nicht-lineare optische Medien für
optisch rechnende und selbstschaltende Schaltungen und als Wirtsmatrizen
für elektrisch-aktive
Spezies (z.B. leitende Polymere und Laserpolymere und Leuchtdioden).
Derartige Materialien sind von lebenswichtigem Interesse für die Halbleiter-
und Kommunikationsindustrie zum Beschichten von Chips als auch für die Entwicklung
von optisch rechnender Technologie, die optisch transparente, thermisch
stabile Filme als Wellenleiter und optische Schalter erfordert.
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Diese
Anwendungen werden jedoch wesentlich durch die Tatsache beeinträchtigt,
dass, bis zu dieser Erfindung, mesoskopisch geordnete Metalloxide
nur mit Porengrößen im Bereich
von 15–100 Å und mit
relativ geringer thermischer Stabilität hergestellt werden konnten.
Viele Anwendungen mesoporöser
Metalloxide erfordern sowohl eine mesoskopische Ordnung als auch
eine Strukturkristallinität.
Diese Anwendungen wurden jedoch wesentlich durch die Tatsache beeinträchtigt,
dass, bis zu dieser Erfindung, mesoskopisch geordnete Metalloxide
allgemein relativ dünne
und zerbrechliche Kanalwände
besitzen.
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Weil
mesoporöse
Molekularsiebe, wie z.B. die M41S-Materialfamilie, 1992 entdeckt
worden sind, wurden die tensid-templatierten synthetischen Verfahren
ausgeweitet, um ein breites Spektrum an Zusammensetzungen und Bedingungen
zum Ausschöpfen
der struktur-dirigierenden Funktionen von mit amphiphilen Molekülen assoziierten
elektrostatischen und Wasserstoffbrücken-Wechselwirkungen einzuschließen. Zum
Beispiel besitzen unter Verwendung von kationischen Cetyltrimethylammonium-Tensiden
hergestellte MCM-41-Materialien gewöhnlich d(100)-Abstände von
etwa 40 Å,
mit einheitlichen Porengrößen von
20–30 Å. Organische
Cosolvens-Moleküle
wie z.B. Trimethylbenzol (TMB) wurden verwendet, um die Porengröße von MCM-41
auf 100 Å aufzuweiten,
aber leider besitzen die resultierenden Produkte gering aufgelöste XRD-Diffraktionsmuster.
Das ist insbesondere der Fall, der Materialien mit Porengrößen nahe
des oberen Endes dieses Bereichs (ca. 100 Å) betrifft, für die oft
ein einziger breiter Diffraktionspeak beobachtet wird. Pinnavaia
und Mitarbeiter (siehe z.B. US-Patent Nr. 5,622,684) haben nichtionische
Tenside in neutralen wässrigen
Medien verwendet (S0I0-Synthese bei pH =
7), um ein wurm-ähnlich
ungeordnetes mesoporöses
Silika mit etwas größeren Porengrößen von
20–58 Å zu synthetisieren
(die Nomenklatur S0I0 oder
S+I– stellt eine Kurzbezeichnung zum
Beschreiben der Mesophasen-Synthesebedingungen
dar, in denen die Formalladungen angegeben werden, die mit der Tensidspezies
S und der anorganischen Spezies I assoziiert sind). Eine verlängerte thermische Behandlung
während
der Synthese ergibt aufgeweitete Porengrößen bis zu 50 Å; siehe
D. Khushalani, A. Kuperman, G. A. Ozin, Adv. Mater. 7, 842 (1995).
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Die
Herstellung von Filmen und monolithischen Silikaten unter Verwendung
von sauren Sol-Gel-Herstellungsverfahren ist ein aktives Forschungsgebiet
und wird seit einigen Jahrzehnten erforscht. Viele Studien haben
auf die Erzeugung einer Vielzahl von hybridischen organische Verbindung/Silikat-Materialien
fokussiert, wie z.B. "Polyvinylacetathärtung von
TEOS-Monolithen" von
Wojcik und Klein (Wojcik, Klein; SPIE, Passive Materialien für optische
Elemente II, 2018, 160–166
(1993)) oder "Organisch-anorganische
optische Beschichtungen" von
Lebeau et al. (B. Lebeau, Brasselet, Zyss, C. Sanchez; Chem. Mater.,
9, 1012–1020
(1997)). Die Mehrheit dieser Studien verwendet die organische Phase,
um die homogene (nicht-mesostrukturierte)
monolithische Zusammensetzung mit Härte oder optischen Eigenschaften
auszustatten, und nicht als ein struktur-dirigierendes Mittel, um
mesoskopisch geordnete Materialien herzustellen. Attard und Mitarbeiter
haben die Erzeugung von Monolithen mit einer Porengröße von ~
40 Å berichtet,
die mit nichtionischen Tensiden niedriger Molmasse synthetisiert
wurden, haben sich aber nicht über
ihre thermische Stabilität
oder Transparenz geäußert; siehe
G. S. Attard; J. C. Glyde; C. G. Göltner, Nature 378, 366 (1995).
Dabadie et al. haben mesoporöse Filme
mit hexagonaler oder lamellarer Struktur und Porengrößen bis
zu 34 Å unter
Verwendung kationischer Tensidspezies als struktur-dirigierende
Spezies hergestellt; siehe Dabadie, Ayral, Guizard, Cot, Lacan;
J. Mater. Chem, 6, 1789–1794
(1996). Monolithen großer
Porengröße (> 50 Å) oder
Filme wurden jedoch nicht berichtet, und vor unserer Erfindung wurde
die Verwendung von Blockcopolymeren als struktur-dirigierende Mittel zuvor
nicht erforscht (nach unserer Erfindung berichteten Templin et al.
unter Verwendung von amphiphilen Blockcopolymeren als die struktur-dirigierenden
Mittel von Aluminosilikat-Mesostrukturen mit großen ordnenden Längen (> 15 nm); siehe Templin,
M., Franck, A., Chesne, A. D., Leist, H., Zhang, Y., Ulrich, R.,
Schädler, V.,
Wiesner, U. Science 278, 1795 (05. Dezember, 1997)). Für eine Übersicht
von hochentwickelten hybridischen organische Verbindung/Silika-Verbundsystemen
siehe den Übersichtsartikel
von Novak, B. Novak; Adv. Mater., 5, 422–433 (1993).
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Während die
Verwendung von Tensidspezies niedriger Molmasse mesostrukturiert
geordnete anorganisch-organische Verbundsysteme hervorgebracht hat,
waren die resultierenden Materialien in Form von Pulvern, dünnen Filmen
oder opaken Monolithen. Die Erstreckung von mit Tensid-Templaten
arbeitenden Prozeduren des Stands der Technik auf die Bildung von
mesoporösen
Nicht-Silika-Oxiden wurde mit nur eingeschränktem Erfolg erreicht, obwohl
diese mesoporösen
Metalloxide vielversprechend in Anwendungen gelten, die mit Elektronentransport-
und -übertragung
oder magnetischen Wechselwirkungen einhergehen. Die folgenden mesoporösen anorganischen
Oxide wurden mit kleinen Mesoporengrößen (< 4 nm) im Verlauf einiger vergangener
Jahre synthetisiert:
MnO2 (Tian, Z.,
Tong, W., Wang, J., Duan, N., Krishnan, V. V., Suib, S. L., Science.
Al2O3 (Bagshaw, S.
A., Pinnavaia, T. J., Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 35, 1102 (1996)),
TiO2 (Antonelli, D. M., Ying, J. Y., Angew.
Chem. Int. Ed. Engl. 34, 2014 (1995)),
Nb2O5 (Antonelli, D. M., Ying, J. Y., Chem. Mater.
8, 874 (1996)),
Ta2O5 (Antonelli,
D. M., Ying, J. Y., Chem. Mater. 8, 874 (1996)),
ZrO2 (Ciesla,
U., Schacht, S., Stucky, G. D., Unger, K. K., Schüth, F.,
Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 35, 541 (1996)),
HfO2 (Liu,
P., Liu, J., Sayari, A., Chem. Commun. 557 (1997)), und
Reduziertes
Platin (Attard, G. S., Barlett P. N., Coleman N. R. B., Elliott,
J. M., Owen, J. R., Wang, J. H., Science, 278, 838 (1997)).
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Diese
besitzen jedoch oft nur thermisch instabile Mesostrukturen; siehe
Ulagappan, N., Rao, C. N. R., Chem. Commun. 1685 (1996) und Braun,
P. V., Osenar, P., Strupp, S. I., Nature 380, 325 (1996).
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Stucky
und Mitarbeiter erstreckten zuerst die mit Tensid-Templaten arbeitende
Strategie auf die Synthese von auf nicht-silika-basierenden Mesostrukturen,
hauptsächlich
Metalloxide. Sowohl positiv als auch negativ geladene Tenside wurden
in der Gegenwart von wasserlöslichen
anorganischen Spezies verwendet. Es wurde herausgefunden, dass die
Ladungsdichtenübereinstimmung
zwischen dem Tensid und der anorganischen Spezies für die Bildung
der organisch-anorganischen Mesophasen sehr wichtig ist. Unglücklicherweise sind
die meisten dieser Nicht-Silika-Mesostrukturen
thermisch nicht stabil. Pinnavaia und Mitarbeiter, siehe oben, verwendeten
nichtionische Tenside, um mesoporöses Alumina in neutralen wässrigen
Medien zu synthetisieren, und schlugen vor, dass die wurmloch-ungeordneten mesoporösen Materialien
durch Wasserstoff-Brücken-Wechselwirkung
der anorganischen Quelle mit den Tensiden angeordnet werden. Antonelli
und Ying, siehe oben, stellten stabiles mesoporöses Titanoxid mit Phosphor
in einem Netzwerk unter Verwendung eines modifizierten Sol-Gel-Verfahrens
her, in dem ein organometallischer Precursor in Gegenwart von Alkylphosphat-Tensiden
hydrolysiert wurde. Mesoporöse
Zirkonoxide wurden unter Verwendung von langkettigem quaternären Ammonium,
primären
Aminen und amphoterem Cocamidopropyl-Betain als die struktur-dirigierenden
Mittel hergestellt; siehe Kim, A., Bruisma, P., Chen, Y., Wang,
L., Liu, J., Chem. Commun. 161 (1997); Pacheco, G., Zhao, E., Garcia,
A., Sklyaro, A., Fripiat, J. J., Chem. Commun. 491 (1997); und Pacheco,
G., Zhao, E., Garcia, A., Skylyarov, A., Fripiat, J. J., J. Mater.
Chem. 8, 219 (1998).
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Ein
grundlegendes Verfahren wurde ferner von Knowles et al. für die Herstellung
von mesoporösem ZrO2 entwickelt (Knowles J. A., Hudson M. J.
J. Chem. Soc., Chem. Commun. 2083 (1995)). Poröses HfO2 wurde
unter Verwendung von Cetyltrimethylammonium-Bromid als das struktur-dirigierende
Mittel synthetisiert; siehe Liu. P., Liu, J., Sayari, A. Chem. Commun.
557 (1997). Suib et al., siehe oben, stellten gemischt-valentes
halbleitendes mesoporöses
Manganoxid mit hexagonalen und kubischen Strukturen her und zeigten, dass
diese Materialien katalytisch sehr aktiv sind. Ein ligand-unterstützter Tamplatierungsansatz
wurde erfolgreich von Ying und Mitarbeitern, siehe oben, für die Synthese
von Nb2O5 und Ta2O5 verwendet. Die
Wechselwirkung von kovalenter Bindung zwischen anorganischen Metallspezies
und Tensid wurde in diesem Verfahren verwendet, um die Mesostruktur
anzuordnen. Vor kurzem wurde die mit Tensid-Templatierung arbeitende
Strategie erfolgreich auf Platin durch Attard, Barlett et al. erstreckt,
siehe oben.
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Für sämtliche
dieser mesoporösen
Nicht-Silika-Oxide (ausgenommen der Alumina-Arbeit von Pinnavaia, in der Copolymere
verwendet wurden, um mesoporöses
Alumina unter neutralen wässrigen
Bedingungen zu erzeugen), wurden Tenside niedriger Molmasse für die Anordnung
der Mesostrukturen verwendet, und die resultierenden mesoporösen Materialien
besaßen
allgemein kleine Mesoporengrößen (< 4 nm) und dünne (1–3 nm) und
zerbrechliche Netzwerke. Die Kanalwände dieser mesoporösen Metalloxide
waren ausschließlich
amorph. Es gab Behauptungen, die nur auf den Röntgendiffraktionsdaten basierten,
von mesoporösem ZrO2 und MnO2 mit kristallinen
Netzwerken; siehe Bagshaw und Pinnavaia, siehe oben, und Huang,
Y., McCarthy, T. J., Sachtler, W. M., Appl. Catal. A 148, 135 (1996).
Die berichteten Röntgendiffraktionsmuster
können
jedoch die Möglichkeit
der Phasenseparation zwischen den mesoporösen und kristallinen Materialien
nicht ausschließen
und ihr Nachweis war deshalb nicht beweiskräftig. Zusätzlich wurden die meisten Synthesen
in wässriger
Lösung
unter Verwendung von Metallalkoxiden als anorganische Precursor
ausgeführt.
Der hohe Wasseranteil macht die Hydrolyse und Kondensation der reaktiven
Metallalkoxide und der anschließenden Mesostruktur-Anordnung äußerst schwer
kontrollierbar.
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Für einen Überblick über die
mesoporösen
Nicht-Silika-Materialien vor dieser Erfindung siehe den Übersichtsartikel
von Sayari und Liu, Sayari, A., Liu, P., Microporous Mater. 12,
149 (1997).
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Es
gab ferner einen Bedarf an porösen
anorganischen Materialien mit Strukturfunktion auf unterschiedlichen
Längenskalen
für die
Verwendung in so diversen Bereichen wie Katalyse mit großen Molekülen, Trennung
von Biomolekülen,
die Bildung von Halbleiternanostruktur, die Entwicklung von Medizinimplantaten und
die Morphogenese von Skelettformen. Die Verwendung organischer Template,
um die Struktur anorganischer Festkörper zu steuern, hat sich als
sehr erfolgreich zum Entwerfen poröser Materialien mit einer Porengröße erwiesen,
die sich von Angström bis
Mikrometer erstreckt. Zum Beispiel wurden mikroporöse Aluminosilikat-
und Aluminophosphat-Strukturen vom Zeolith-Typ durch organische
Moleküle
wie z.B. Amine templatiert. Größere mesoporöse (20–300 Å) Materialien
wurden unter Verwendung langkettiger Tenside als struktur-dirigierende
Mittel erhalten. Neueste Berichte stellen dar, dass Techniken wie
z.B. Tensid-Emulsions- oder Latexkugel-Templatierung verwendet wurden, um TiO2, ZrO2 und SiO2-Strukturen mit Porengrößen zu erzeugen, die sich von
100 nm bis 1 μm
erstrecken. Kürzlich
verwendete Nakanishi ein Verfahren, das Phasentrennung und Lösungsmittelaustausch
mit Sol-Gel-Chemie kombinierte, um makroskopische Silika-Strukturen mit zufälliger meso-
und makroporöser
Struktur herzustellen; siehe K. Nakanishi, J., Porous Mater. 4,
67 (1997). Mann und Mitarbeiter verwendeten Bakterienstränge als
die Template, um geordnete Makrostrukturen in Silika-Tensid-Mesophasen zu synthetisieren;
siehe Davis, S. L. Burkett, N. H. Mendelson, S. Mann, Nature, 385,420
(1997).
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Wissenschaftler
haben die Anordnung von durch Protein oder organische Tenside gelenkten
anorganischen Verbundsystemen kommentiert, aber wenig über den
Effekt von anorganischen Salzen auf die Selbstanordnung von makroskopischen
Silika- oder Kalziumcarbonatstrukturen mit Kieselalgen-, Korallenmorphologien;
siehe Davis, S. L. Burkett, N. H. Mendelson, S. Mann, Nature, 385,420
(1997); A. M. Belcher, X. H. Wu, R. J. Christensen, P. K. Hansma,
G. D. Stucky, Nature, 381,56 (1996); und X. Y. Shen, A. M. Belcher,
P. K Hansma, G. D. Stucky, et al., Bio. Chem., 272,32472 (1997).
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen ist wie in den
begleitenden Ansprüchen
dargelegt.
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
die Nachteile früherer
Bemühungen,
um mesoporöse
Materialien und mesoskopische Strukturen herzustellen, und stellt
vordem unerreichbare Materialien mit sehr wünschenswerten und breit nutzbaren
Eigenschaften bereit. Diese Materialien werden unter Verwendung
amphiphiler Blockcopolymer-Spezies hergestellt, um als struktur-dirigierende
Mittel für
Metalloxide in selbstanordnenden Systemen zu wirken. Wässrige Metallkationen
teilen innerhalb der hydrophilen Bereiche des selbstangeordneten
Systems auf und assoziieren mit den hydrophilen Polymerblöcken. Eine
anschließende
Polymerisation der Metallatprecursor-Spezies unter stark sauren
Bedingungen (z.B. pH 1) erzeugt ein dicht quervernetztes, mesoskopisch
geordnetes Metalloxidnetzwerk. Die mesoskopische Ordnung wird durch
kooperative Selbstanordnung der anorganischen und amphiphilen Spezies
vermittelt, die über
ihre hydrophile-hydrophobe Schnittstelle
wechselwirken.
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Durch
langsames Verdampfen des wässrigen
Lösungsmittels
können
die Verbundsystem-Mesostrukturen in transparente, rissfreie Filme,
Fasern oder Monolithe mit zweidimensionalen hexagonalen (p6mm),
kubischen (lm3m) oder lamellaren Mesostrukturen abhängig von
der Wahl des Blockcopolymers gebildet werden. Ein Erwärmen zur
Entfernung des organischen Templats ergibt ein mesoporöses Produkt,
das in kochendem Wasser thermisch stabil ist. Kalzinierung ergibt
mesoporöse
Strukturen mit hohen BET-Oberflächen.
Im Gegensatz zu traditionellen Sol-Gel-Filmen und Monolithen können die
in dieser Erfindung beschriebenen mesoskopisch geordneten Silikate
mit hohen Ordnungsgraden im 100–200 Å Längenskalabereich, überaus großen Oberflächen, niedrigen
Dielektrizitätskonstanten,
großer
Anisotropie hergestellt werden, sie können sehr große Wirtsmoleküle inkorporieren
und behalten stets dennoch thermische Stabilität und die Transparenz von voll verdichteten
Silikaten bei.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung, werden anorganische Oxidmembrane mit dreidimensionalen
(3-d) Meso-Makro-Strukturen unter Verwendung einer gleichzeitigen
Multiphasenanordnung synthetisiert. Die Selbstanordnung von polymerisierten
anorganischen Oxid-Spezies/amphiphilen Blockcopolymeren und die
gleichzeitige Anordnung von hoch geordneten mesoporösen anorganischen
Oxidnetzwerken werden an der Schnittstelle einer dritten Phase ausgeführt, die
aus Tröpfchen
von starken anorganischen Elektrolytsalzen/Wasserlösung besteht.
Das Ergebnis sind 2-d oder 3-d makroporöse/mesoporöse Membranen, die mit Silika
korallenähnlich
sind, und so groß wie
4 cm × 4
cm mit einer Dicke sein können,
die zwischen 10 μm
bis zu mehreren Millimeter eingestellt werden kann. Die Makroporengröße (0,5–100 μm) kann durch
Variierung der Elektrolytstärke
von anorganischen Salzen und der Verdampfungsrate der Lösungsmittel gesteuert
werden. Höhere
Elektrolytstärke
von anorganischen Salzen und schnellere Verdampfung resultieren in
einem dickeren anorganischen Oxidnetzwerk und größeren Makroporengrößen. Die
mesoskopische Struktur, entweder 2-d hexagonale (p6mm, Porengröße 40–90 Å) oder
3-d kubische Anordnung, kann durch amphiphile Blockcopolymer-Template
gesteuert werden. Die resultierenden Membrane sind thermisch stabil
und besitzen große
Oberflächen
bis zu 1000 m2/g und ein Porenvolumen bis
zu 1,1 cm3/g. Am wichtigsten stellen diese
meso-makroporösen
korallenähnlichen
Ebenen einen ausgezeichneten Zugang zu den Mesoporenoberflächen für katalytische,
Sorptions-, Katalyse-, Trennungs- und Sensoranordnungs-Anwendungen
bereit.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
einen Größenvergleich
zwischen zwei porösen
anorganischen Materialien des Stands der Technik, Faujasit und MCM-41,
und SBA-15, das gemäß dieser
Erfindung hergestellt wurde.
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2 zeigt
Röntgenpulverdiffraktions-(XRD)-Muster
von wie-hergestelltem und kalziniertem mesoporösem Silika (SBA-15), das unter
Verwendung des amphiphilen Polyoxyalkylen-Blockcopolymers PEO20PPO70PEO20 hergestellt wurde.
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3 zeigt
Rasterelektronenmikroskopie-(SEM)-Aufnahmen (a, b) von wiehergestelltem
SBA-15 und Transmissionselektronenmikroskopie-(TEM)-Aufnahmen (c,
d) mit unterschiedlichen Orientierungen von kalziniertem hexagonalem
mesoporösem
Silika SBA-15, das unter Verwendung des Blockcopolymers PEO20PPO70PEO20 hergestellt wurde.
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4 zeigt
Plots von Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen (oben) und
Porengrößenverteilungskurven
(unten), die unter Verwendung der Absorptionsverzweigung der Isotherme
für kalziniertes
mesoporöses
Silika SBA-15 gemessen wurden, das unter Verwendung des Blockcopolymers
PEO20PPO70PEO20 (a, b) ohne und (c, d) mit TMB als ein
organisches Additiv hergestellt wurde.
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5 zeigt
Transmissionselektronenmikroskopie-Aufnahmen mit unterschiedlichen
Porengrößen und Silika-Wanddicken
für kalziniertes
hexagonales mesoporöses
Silika SBA-15, das unter Verwendung des Blockcopolymers PEO20PPO70PEO20 hergestellt wurde. (a) Porengröße von 47 Å, Silika-Wanddicke
von 60 Å; (b)
Porengröße von 89 Å, Silika-Wanddicke
von 30 Å;
(c) Porengröße von 200 Å; (d) Porengröße von 260 Å.
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6 zeigt
Röntgenpulverdiffraktions-(XRD)-Muster
von wie-hergestelltem und kalziniertem mesoporösem Silika SBA-15.
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7 zeigt
die Variation von dem d(100)-Abstand (fest) und Porengröße (offen)
für mesoporöses hexagonales
SBA-15, das bei 500°C
für 6 h
in Luft (Kreise) kalziniert wurde, und für mesoporöses MCM-41 (Quadrate) als Funktionen
des TMB/Amphiphil-(Copolymer oder Tensid)-Verhältnisses (g/g).
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8 zeigt 29Si-MAS-NMR-Spektren von wie-hergestelltem
Silika-Copolymer-Mesophasen-Materialien;
(a) SBA-11, das unter Verwendung von Brij C16EO10-Tensid
hergestellt wurde; (b) SBA-15, das unter Verwendung von PEO20PPO70PEO20-Blockcopolymer hergestellt wurde.
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9 zeigt
die Verläufe
der thermogravimetrischen Analyse (TGA) und differentialthermischen
Analyse (DTA) für
das wie-hergestellte SBA-15, das unter Verwendung des Blockcopolymers
PEO20PPO70PEO20 hergestellt wurde.
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10 zeigt
Röntgenpulverdiffraktions-(XRD)-Muster
von (a) wie-hergestelltem und (b) kalziniertem MCM-41 Silika, das
unter Verwendung des kationischen Tensids C16H33N(CH3)3Br
hergestellt wurde; und (c) kalziniertes MCM-41 nach Erwärmen in
kochendem Wasser für
6 h; kalziniertes SBA-15 (d, e), das unter Verwendung des Blockcopolymers
PEO20PPO70PEO20 nach Erwärmen in kochendem Wasser für (d) 6
h; (e) 24 h hergestellt wurde.
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11 zeigt
Fotos von transparenten SBA-15 Silika-Copolymer-Monolithen, die
(a) 27 Gew.-% und (b) 34 Gew.-% des PEO-PPO-PEO struktur-dirigierenden
Copolymers Pluronic F127 beinhalten.
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12 zeigt
ein 200-keV TEM-Bild eines 38 Gew.-%-igen SBA-15-Silika-Copolymer-Monolithen,
das mit Pluronic F127 hergestellt wurde.
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13 zeigt
(a) ein Foto eines transparenten 50-μm dicken SBA-15-Silika-Copolymer-Films,
das mit Pluronic P104 hergestellt wurde; (b) ein Röntgendiffraktionsmuster
dieses Films, das gut aufgelöste
Peaks zeigt, die als (100)-, (110)-, (200)- und (210)-Reflexionen
indizierbar sind, die mit p6mm-hexagonaler
Symmetrie assoziiert sind, in der die ein-dimensionalen Achsen der
Aggregate horizontal in der Ebene des Films liegen.
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14 zeigt
die vorausgesagte Variation der optischen dielektrischen Konstante
und des Refraktionsindex als eine Funktion der Silika-Porosität.
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15 zeigt
Kleinwinkel- und Großwinkel-Röntgendiffraktions-(XRD)-Muster
von (a, c), wie-zubereitetem Zirkonium/PEO20PPO70PEO20-Verbundsystem-Mesostruktur
und (b, d) kalziniertem mesoporösem
ZrO2. Die XRD-Muster wurden mit einem Scintag-PADX-Diffraktometer
unter Verwendung von Cu-Kα-Strahlung
erhalten.
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16 zeigt
TEM-Aufnahmen von zwei-dimensionalem hexagonalem mesoporösem ZrO2. (a) und (b) sind entlang der [110]- bzw.
[001]-Zonenachsen aufgenommen. Der Einsatz in (b) ist das Elektronendiffraktions-Muster
des ausgewählten
Bereichs, das auf dem Abbildungsbereich erhalten wurde. Die Bilder
wurden mit einem 200 kV JEOL-Transmissions-Elektronenmikroskop aufgenommen.
Sämtliche
Proben wurden kalziniert bei 400°C
für 5 h,
um die Blockcopolymer-Tensid-Spezies
zu entfernen.
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17 zeigt
TEM-Aufnahmen von zwei-dimensionalem hexagonalem mesoporösem TiO2. (a) und (b) sind entlang der [110]- bzw.
[001]-Zonenachsen aufgenommen. Der Einsatz in (a) ist das Elektronendiffraktions-Muster
des ausgewählten
Bereichs, das auf dem Abbildungsbereich erhalten wurde.
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18 zeigt TEM-Aufnahmen von zwei-dimensionalem
hexagonalem mesoporösem
SnO2. (a) und (b) sind entlang der [110]-
bzw. [001]-Zonenachsen aufgenommen. Der Einsatz in (a) ist das Elektronendiffraktions-Muster
des ausgewählten
Bereichs, das auf dem Abbildungsbereich erhalten wurde.
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19 zeigt TEM-Aufnahmen von zwei-dimensionalem
hexagonalem mesoporösem
WO3. (a) und (b) sind entlang der [110]-
bzw. [001]-Zonenachsen aufgenommen.
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20 zeigt
eine TEM-Aufnahme von zwei-dimensionalem hexagonalem mesoporösem Nb2O5, die entlang
der [001]-Zonenachse aufgenommen wurde. Der Einsatz ist das Elektronendiffraktions-Muster
des ausgewählten
Bereichs, das auf dem Abbildungsbereich erhalten wurde.
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21 zeigt
eine TEM-Aufnahme von zwei-dimensionalem hexagonalem mesoporösem Ta2O5, die entlang
der [001]-Zonenachse aufgenommen wurde.
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22 zeigt TEM-Aufnahmen von ungeordnetem
hexagonalem mesoporösem
Al2O3.
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23 zeigt eine TEM-Aufnahme von zwei-dimensionalem
hexagonalem mesoporösem
HfO2, die entlang der [001]-Zonenachse aufgenommen
wurde.
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24 zeigt TEM-Aufnahmen von zwei-dimensionalem
hexagonalem mesoporösem
SiTiO4, die entlang der [001]-Zonenachse
aufgenommen wurden.
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25 zeigt TEM-Aufnahmen von zwei-dimensionalem
hexagonalem mesoporösem
SiAlO3.5. (a) und (b) sind entlang der [110]-
bzw. [001]-Zonenachsen aufgenommen.
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26 zeigt eine TEM-Aufnahme von zwei-dimensionalem
hexagonalem mesoporösem
ZrTiO4, die entlang der [001]-Zonenachse
aufgenommen wurde.
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27 zeigt (a) ein Hellfeld-TEM-Bild eines dünnen Schnitts
der mesoporösen
TiO2-Probe. (b) Dunkelfeld-Bild, das auf
dem gleichen Bereich der gleichen TiO2-Probe erhalten wurde.
Die hellen Punkte im Bild entsprechen TiO2-Nanokristallen.
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28 zeigt (a) ein Hellfeld-TEM-Bild eines
dünnen
Schnitts der mesoporösen
ZrO2-Probe. (b) Dunkelfeld-Bild, das auf
dem gleichen Bereich der gleichen ZrO2-Probe erhalten wurde.
Die hellen Punkte im Bild entsprechen ZrO2-Nanokristallen.
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29 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen
und Porengrößenverteilungsplots
(Einsatz), die unter Verwendung des BJH-Modells aus der Adsorptionsverzweigungs-Isotherme
für kalziniertes ZrO2 berechnet wurden. Die Isothermen wurden
unter Verwendung eines Micromeritics ASAP 2000 Systems gemessen.
Die Proben wurden über
Nacht bei 200°C
vor der Analyse entgast.
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30 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen
(a) und Porengrößenverteilungsplots
(b), die unter Verwendung des BJH-Modells aus der Adsorptionsverzweigungs-Isotherme
für kalziniertes
TiO2 berechnet wurden. Der Einsatz in (b)
ist das EDX-Spektrum, das auf den mesoporösen Proben erhalten wurde.
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31 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen
und Porengrößenverteilungsplots
(unterer Einsatz), die unter Verwendung des BJH-Modells aus der Adsorptionsverzweigungs-Isotherme
für kalziniertes
Nb2O5 berechnet
wurden. Das EDX-Spektrum, das auf den mesoporösen Proben erhalten wurde,
ist auf dem oberen Einsatz gezeigt.
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32 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen
und Porengrößenverteilungsplots
(unterer Einsatz), die unter Verwendung des BJH-Modells aus der Adsorptionsverzweigungs-Isotherme
für kalziniertes
Ta2O5 berechnet
wurden. Das EDX-Spektrum, das auf den mesoporösen Proben erhalten wurde,
ist auf dem oberen Einsatz gezeigt.
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33 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen
und Porengrößenverteilungsplots
(Einsatz), die unter Verwendung des BJH-Modells aus der Adsorptionsverzweigungs-Isotherme
für kalziniertes Al2O3 berechnet wurden.
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34 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen
und Porengrößenverteilungsplots
(Einsatz), die unter Verwendung des BJH-Modells aus der Adsorptionsverzweigungs-Isotherme
für kalziniertes WO3 berechnet wurden.
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35 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen
(a) und Porengrößenverteilungsplots
(b), die unter Verwendung des BJH-Modells aus der Adsorptionsverzweigungs-Isotherme
für kalziniertes
SiTiO4 berechnet wurden.
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36 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen
(a) und Porengrößenverteilungsplots
(b), die unter Verwendung des BJH-Modells aus der Adsorptionsverzweigungs-Isotherme
für kalziniertes
ZrTiO4 berechnet wurden.
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37 zeigt Kleinwinkel- und Großwinkel-Röntgendiffraktions-(XRD)-Muster
von (a, c), wie-zubereiteter kubischer Titan/EO20BO75-Verbundsystem-Mesostruktur und (b, d)
kalziniertem mesoporösem
TiO2.
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38 zeigt eine TEM-Aufnahme von kubischem mesoporösem TiO2.
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39 zeigt eine TEM-Aufnahme von kubischem mesoporösem ZrO2.
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40 zeigt ein SEM-Bild von kalziniertem mesoporösem monolithischem
dickem Al2O3-Film.
Das Bild wurde auf einem JEOL 6300FX Mikroskop aufgenommen.
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41 zeigt Rasterelektronenmikroskopie-(SEM)-Aufnahmen
(a, b) von wie-hergestellten
Meso-Makro-Silika-Membranen, die unter Verwendung des P123-Blockcopolymers (EO20PO70EO20)
in NaCl-Lösung
hergestellt wurden, nachdem das NaCl mit entionisiertem Wasser ausgewaschen
wurde; (c) eine Silika-Membran mit kleiner Makroporengröße, die
durch Zugeben einer kleinen Menge Ethylenglykol in das P123-Blockcopolymer
und die NaCl-Lösung
hergestellt wurde; (d) eine Silika-Membran, die mit Schnellverdampfung
unter Verwendung des P123-Blockcopolymers
in NaCl-Lösung
hergestellt wurde; (e) eine Silika-Membran mit Weintrauben-Morphologie,
die mit einer hohen Konzentration von NaCl hergestellt wurde; (f)
anorganische NaCl-Salzkristalle, die mit der Silika-Membran co-gezüchtet wurden.
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42 zeigt Rasterelektronenmikroskopie-(SEM)-Aufnahmen
(a, b, c) von as-synthesized
Meso-Makro-Silika-Membranen, die unter Verwendung des P123-Blockcopolymers (EO20PO70EO20)
in (a) KCl-; (b) NH4Cl-; (c) NaNO3-Lösung
hergestellt wurden, nachdem die anorganischen Salze mit entionisiertem
Wasser ausgewaschen wurden; (d) eine Silika-Membran mit großer Makroporengröße, die
unter Verwendung des P65-Blockcopolymers (EO26PO39EO26) in NaCl-Lösung hergestellt
wurde.
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43 zeigt SEM-Bilder von wie-hergestellten Silika-Membranen,
nachdem sie mit Wasser gewaschen wurden, die unter Verwendung des
(a) F127-Blockcopolymers (EO106PO70EO106) in NaCl-Lösung; (b,
c, d) des P123-Blockcopolymers in (b) MgSO4-Lösung; (c)
MgCl2-Lösung;
(d) Na2SO4-Lsg hergestellt
wurden.
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44 zeigt Röntgenpulverdiffraktions-(XRD)-Muster
von wie-hergestellten und kalzinierten Meso-Makro-Silika-Membranen,
die unter Verwendung des amphiphilen Polyoxyalkylen-Blockcopolymers
(a) P123 EO20PO70EO20; (b) P103 EO17PO85EO17; (c) P65 EO26PO39EO26 hergestellt
wurden. Die chemische Zusammensetzung der Reaktionsmischung war
1 g Copolymer : 0,017 mol NaCl: 0,01 mol TEOS : 4 × 10–5 mol HCl
: 0,72 mol H2O : 0,33 mol EtOH.
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45 zeigt Transmissionselektronenmikroskopie-(TEM)-Aufnahmen
(a, b) einer kalzinierten Silika-Membran, die unter Verwendung des
Blockcopolymers P123 in NaCl-Lösung
hergestellt wurde, die in den (a) (100)-; (b) (110)-Zonenanchsen
aufgenommen wurde; (c, d) einer kalzinierten Silika-Membran, die
durch Zugeben einer kleinen Menge von Ethylenglykol hergestellt
wurde. TEM wurden auf einem bei 200 kV arbeitenden 2000 JEOL Elektronenmikroskop
aufgenommen.
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46 zeigt die Verläufe der thermogravimetrischen
Analyse (TGA) und differentialthermischen Analyse (DTA) für die wie-hergestellten
meso-makroporösen
Silika-Membranen, die unter Verwendung des Blockcopolymers P123
(EO20PO70EO20) in NaCl-Lösung hergestellt wurden, (oben)
nach der Entfernung des NaCl durch Waschen mit Wasser; (unten) ohne
Entfernung des NaCl.
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47 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen-Plots
(a) und Porengrößenverteilungskurven
(b) für
Meso-Makro-Silika-Membranen, die unter Verwendung des Blockcopolymers
P123 in NaCl-Lösung
ohne Entfernung des anorganischen Salzes NaCl hergestellt wurden.
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48 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen-Plots
(oben) und Porengrößenverteilungskurven
(unten) für
kalzinierte Meso-Makro-Silika-Membranen,
die in NaCl-Lösung
unter Verwendung von unterschiedlichen Blockcopolymeren hergestellt
wurden.
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49 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen-Plots
(a) und Porengrößenverteilungskurven
(b) für
kalzinierte Meso-Makro-Silika-Membranen, die unter Verwendung des
Blockcopolymers F127 in NaCl-Lösung
hergestellt wurden.
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50 zeigt Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermen-Plots
(a) und Porengrößenverteilungskurven
(b) für
kalzinierte Meso-Makro-Silika-Membranen, die unter Verwendung des
nicht-ionischen oligomeren Tensids Brij 76 (C18H37EO10OH) in NaCl-Lösung hergestellt
wurden.
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51 zeigt SEM-Bilder von (a)–(d) wie-hergestellten Silika-Membranen,
die unter Verwendung des P123 Blockcopolymers in LiCl-Lösung ohne
Waschen hergestellt wurden, die bei unterschiedlichen Bereichen aufgenommen
wurden, (a) oberer Bereich; (b) mittlerer Bereich; (c) das Gleiche
(b) mit großer
Vergrößerung; (d)
unterer Bereich der Membran. (e)–(h) wie-hergestellten Silika-Membrane,
die unter Verwendung des P123 Blockcopolymers in NiSO4-Lösung ohne
Waschen hergestellt wurden, die bei unterschiedlichen Bereichen
aufgenommen wurden, (a) oberer Bereich; (b) das Gleiche (a) mit
großer
Vergrößerung;
(c) unterer Bereich der Membran; (d) scheiben-ähnlicher NiSO4-Kristall.
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52 zeigt die Veränderung der Zusammensetzungen
der Reaktionsmischung in Abhängigkeit
von der Verdampfungsdauer. Die Veränderung der Konzentration in
der flüssigen
Ethanolphase (leerer Kreis); Wasser (gefüllter Kreis); LiCl (leeres
Viereck); SiO2 (gefülltes Viereck); Intensitätsverhältnis für die (100)-Diffraktion
der Silika-Blockcopolymer-Mesophase (leeres Dreieck) und für die (110)-Diffraktion
des LiCl-Kristalls (gefülltes
Dreieck) bei einem d-Abstand von 3.59 Å, der mittels XRD in Festphase
bestimmt wurde.
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53 zeigt ein schematisches Diagramm der einfachen
Vorgehensweise, die verwendet wurde, um korallen-ähnliche
Meso-Makro-Silika-Membrane herzustellen.
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54 zeigt zunehmend stärkere Vergrößerungen eines Ausschnitts
einer Meso-Makro-Silika-Membran,
die gemäß dieser
Erfindung hergestellt wurde.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt eine einfache und allgemeine Vorgehensweise für die Synthesen
von geordneten großporigen
(bis zu 14 nm) mesoporösen
Metalloxiden bereit, die TiO2, ZrO2, Nb2O5,
Ta2O5, Al2O3, SiO2, WO3, SnO2, HfO2 und die Mischoxide SiAlO3,5,
SiAlO5,5, Al2TiO5, ZrTiO4 und SiTiO4 einschließen. Kommerziell erhältliche,
billige, nicht-toxische und bioabbaubare amphiphile Poly(alkylenoxid)-Blockcopolymere können als die
struktur-dirigierenden Mittel in nicht-wässrigen Lösungen zum Organisieren der
netzwerkbildenden Metall-Spezies verwendet werden. Vorzugsweise
ist das Blockcopolymer ein Triblock-Copolymer, in dem ein hydrophiles
Poly(alkylenoxid) wie z.B. Poly(ethylenoxid) (EOx)
linear kovalent mit den entgegengesetzten Enden eines hydrophoben
Poly(alkylenoxid)s wie z.B. Poly(propylenoxid) (POy)
ist, oder ein Diblock-Polymer, in dem z.B. Poly(ethylenoxid) linear
kovalent mit Poly(butylenoxid) (BOY) ist.
Das kann verschieden geschrieben werden, wie folgt:
Poly(ethylenoxid)-Poly(propylenoxid)-Poly(ethylenoxid)
HO(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3)O)y(CH2CH2O)xH
PEO-PPO-PEO
EOxPOyEOX
oder
Poly(ethylenoxid)-Poly(butylenoxid)-Poly(ethylenoxid)
HO(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3CH2)O)y(CH2CH2O)xH
PEO-PBO-PEO
EOxBOyEOx
worin
x gleich 5 oder größer ist
und y gleich 30 oder größer ist,
ohne eine theoretische Obergrenze der Werte in Abhängigkeit
von praktischen Erwägungen.
Alternativ kann man für
bestimmte Anwendungen zum Beispiel ein umgekehrtes Triblock-Copolymer
oder ein amphiphiles Poly(alkylenoxid)-Stern-Blockcopolymer, ein
Diblock-Stern-Copolymer oder ein umgekehrtes Diblock-Stern-Copolymer
verwenden. Wohlfeile anorganische Salze werden eher als Alkoxide
oder organische Metall-Komplexe als Precursor verwendet. Sowohl
zweidimensionale hexagonale (p6mm) als auch kubische (lm3m) Mesostrukturen
sowie lamellare Mesostrukturen können
erhalten werden, die von der Wahl der Blockcopolymere abhängen. Kalzinierung
bei 400°C
ergibt mesoporöse
Strukturen mit einer großen
BET-Oberfläche (100–850 m2/g), einer Porosität von 40–65%, großen d-Abständen (60–200 Å), Porengrößen von 30–140 Å und einer Wanddicke von 30–90 Å.
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Diese
neuartigen mesoporösen
Metalloxide werden vermutlich über
einen Mechanismus gebildet, der die Blockcopolymer-Selbstanordnung
mit einer chelatisierenden Komplexierung der anorganischen Metall-Spezies
kombiniert. Ein einzigartiger Aspekt dieser thermisch stabilen mesoporösen Oxide
ist ihre robuste anorganische Struktur und die dicken Kanalwände, in
denen eine hohe Dichte von Nanokristalliten während der Kalzinierung gekeimt
werden kann, ohne die mesoskopische Ordnung zu zerstören. Zusätzlich ergeben Veränderungen
dieses einfachen Sol-Gel-Verfahrens mesoporöse Oxide mit technologisch
wichtigen Formen, die dünne
Filme, Monolithe und Fasern einschließen. Die nanokristalline Struktur,
periodisch großporigen Strukturen
und die hohe Versatilität
der wohlfeilen synthetischen Methodik machen diese mesoporösen Materialien
zu einer ausgezeichneten Wahl für
Anwendungen, die Katalyse, molekulare Trennungen, Brennstoffzellen,
Adsorbentien, optoelektronische Bauteile und chemische und biologische
Sensoren einschließen.
Bedingt durch dessen niedrigen Preis, der Einfachheit der Handhabung
und des hohen Widerstands gegenüber
photoinduzierter Korrosion ist eine Anwendung für mesoporöses TiO2 zum
Beispiel die photokatalytische Wasseraufspaltung, die für eine umweltfreundliche
Energieerzeugung außerordentlich
wichtig ist. Ferner existiert ein enormes Interesse an der Verwendung
von mesoporösem
ZrO2, Si1–xAlxOy, Si1–xTixOy als saure Katalysatoren. Mesoporöses WO3 kann als Träger für Ruthenium verwendet werden,
das derzeit den Weltrekord für
die photokatalytische Umwandlung von CH4 in
CH3OH und H2 hält. Mesoporöse Materialien
mit halbleitenden Strukturen wie z.B. SnO2 und
WO3 können
ferner in der Konstruktion von Treibstoffzellen verwendet werden.
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Viele
Anwendungen von mesoporösen
Metalloxiden erfordern sowohl eine mesoskopische Ordnung als auch
eine Strukturkristallinität.
Die mesoporösen
Metalloxide dieser Erfindung sind thermisch stabil und behalten
ihre mesoskopische Ordnung und strukturelle Integrität innerhalb
dicker, robuster Kanalwände
sogar nach der Keimung der Nanokristallite hoher Dichte. Die Entwicklung
von derartigen thermisch stabilen großporigen mesoporösen Metalloxidmaterialien
mit nanokristallinen Strukturen, die günstige, nicht-toxische und bioabbaubare
Poly(alkylenoxid)-Blockcopolymere verwendet, besitzt ein enormes
Potential für
eine Reihe von derzeitigen und zukünftigen industriellen Anwendungen.
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Bei
der Ausführung
dieser Erfindung kann man ein beliebiges amphiphiles Blockpolymer
mit im Wesentlichen hydrophilen und hydrophoben Komponenten und
ein beliebiges anorganisches Material verwenden, das kronenether-ähnliche
Komplexe mit Alkylenoxid-Segmenten mittels schwacher Koordinationsbindungen
bilden kann. Das anorganische Material kann eine beliebige anorganische
Verbindung einer multivalenten Metall-Spezies wie z.B. Metalloxide
und -sulphide sein, wobei die Oxide bevorzugt sind. Die Metall-Spezies assoziiert
vorzugsweise mit den hydrophilen Poly(ethylenoxid)-(PEO)-Resten.
Die resultierenden Komplexe ordnen sich dann gemäß der mesoskopischen Ordnung
selbst an, die prinzipiell von der Mikrophasentrennung der Blockcopolymer-Spezies
dirigiert wird. Anschließend
erfolgt die Quervernetzung und Polymerisierung der anorganischen
Spezies, um die mesoskopisch geordneten anorganischen/Blockcopolymer-Verbundsysteme zu
bilden. Der vorgeschlagene Anordnungs-Mechanismus für diese
diversen mesoporösen
Metalloxide verwendet PEO-Metall-Komplexierungs-Wechselwirkungen in Verbindung mit (zum
Beispiel) elektrostatischen, Wasserstoffbrückenbindungs- und van der Waals
Kräften,
um die Mesostrukturbildung zu dirigieren.
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Wie
oben vermerkt ist, kann man das Anordnungsverfahren in nicht-wässrigen
Medien durch die Verwendung von Metall-Halogeniden als die anorganischen
Precursor ausführen,
was die Hydrolyse/Kondensations-Raten der Metall-Spezies wirksam
verlangsamt und die anschließende
Kristallisation hindert. Eine eingeschränkte Hydrolyse und Kondensation
der anorganischen Spezies scheint für das Bilden von Mesophasen für die meisten
der Nicht-Silika-Oxide wichtig zu sein wegen ihrer starken Tendenz,
direkt in wässrigen
Medien in Bulkoxid-Phasen auszufallen und zu kristallisieren.
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Die
Vorgehensweisen der vorliegenden Erfindung ermöglichen eine genaue Steuerung
der Porosität der
Endstruktur durch das Verändern
der Ausmaße
des PEO und PPO oder PBO und durch Zugeben eines organischen Lösungsmittels,
um das PPO oder PBO zu quellen.
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Wegen
ihres niedrigen Preises, weitverbreiteten Verwendung und der Einfachheit
der Herstellung werden wir zuerst die Herstellung von mesoporösem Silika
beschreiben und veranschaulichen, die von der Herstellung von anderen
Metalloxiden gefolgt wird. Wir werden dann die Multiphasen-Anordnung
von Meso-Makro-Membranen beschreiben, die wir mit Silika-Membranen
veranschaulichen werden.
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MESOPORÖSE SILIKA
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Gemäß dieser
Erfindung haben wir eine Familie von hochwertigen, hydrothermisch
stabilen und überaus
großporigen
mesoporösen
Silika durch die Verwendung von amphiphilen Blockcopolymeren in
saurem Medium synthetisiert. Ein Vertreter der Familie, den wir
mit SBA-15 bezeichnet haben, besitzt hochgeordnete, zweidimensionale
hexagonale (p6mm) Honigwaben-, hexagonale Käfig- oder kubische Käfig-Mesostrukturen. Die
Kalzinierung bei 500°C
ergibt poröse
Strukturen mit großen
BET-Oberflächen
von 690–1040
m2/g und Porenvolumina bis zu 2,5 cm3/g, überaus
große
d(100)-Abstände
von 74,5–450 Å, Porengrößen von
46–500 Å und Silika-Wanddicken
von 31–64 Å. SBA-15
kann leicht über
eine große
Auswahl von spezifischen Porengrößen und
Porenwanddicken bei einer niedrigen Temperatur (35–80°C) durch
die Verwendung einer Vielzahl von kommerziell erhältlichen,
billigen, nicht-toxischen und bioabbaubaren amphiphilen Blockcopolymeren
hergestellt werden, die Triblock-Poly(oxyalkylene) einschließen, wie
unten beschrieben ist. Allgemein können sämtliche mikrophasen-trennenden,
domänen-partitionierenden
Copolymer-Systeme als Kandidaten für die Synthese von derartigen
mesostrukturierten Materialien betrachtet werden, die von der Lösungszusammensetzung,
Temperatur, den Verfahrensbedingungen usw. abhängen. Die Porengröße und -dicke
der Silika-Wand wird selektiv durch das Verändern der thermischen Behandlung
von SBA-15 in der Reaktionslösung
und durch die Zugabe von organischen Cosolvens-Molekülen wie
z.B. 1,3,5-Trimethylbenzol
(TMB) gesteuert. Das organische Templat kann durch Erwärmen auf
140°C für 3 h einfach
entfernt werden, was das mesoporöse SBA-15-Produkt
ergibt, das in kochendem Wasser thermisch stabil ist.
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Transparente
Filme, Fasern und monolithische Materialien mit mesoskopischer Ordnung
können
ferner durch ein ähnliches
Verfahren hergestellt werden, das die gleiche Familie von Triblock-Poly(oxyalkylen)-Copolymeren
verwendet, die eine mesoporöse
Struktur im Bulk ergeben. Diese Materialien werden in saurem Medium
bei niedrigen Temperaturen (20–80°C) ähnlich hergestellt
und entfalten eine Vielzahl von gut geordneten Copolymer-Phasen
mit Mesostrukturen von etwa 100–500 Å. Sie können in
eine Vielzahl von Bulkgestalten weiterverarbeitet (z.B. gepresst)
werden, die auch transparent sind. Zusätzlich ist es möglich, Polymerweiterverarbeitungstechniken
wie shear alignment, Spritzgiessen und Faserziehen (fiber drawing)
zu verwenden, um eine Orientierungsordnung in diesen Materialien
zu induzieren. Nach der Kalzinierung bei 350°C behalten diese Monolithen
und Filme ihre makroskopische Gestalt und mesoskopische Morphologie
bei. Unseres Wissens sind diese die ersten berichteten thermisch
stabilen, transparenten, monolithischen, großporigen Materialien mit einer
gut geordneten Mesostruktur. Ihre dielektrischen Konstanten können zu
niedrigen Werten mittels der Lorentz-Lorentz-Beziehung durch Einstellen
des Porenvolumenanteils von 0,6 auf 0,86 verändert werden. Die Flüssig-Sol-Verarbeitbarkeit,
außergewöhnliche
periodische Poren- und Käfigstrukturen, hohe
Porenvolumenanteile und wohlfeile Synthese machen sie zu ausgezeichneten,
gering dielektrischen Materialien für Zwischenniveau-Dielektrika
(inter-level dielectrics) (LID) für On-chip-Verbindungen, um
eine hohe Geschwindigkeit, einen geringen dynamischen Stromverlust
und eine geringe Übersprechrauschen
(cross-talk noise) zu liefern.
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Um
die hoch geordneten, überaus
großporigen
Silika-Mesostrukturen herzustellen, haben wir eine S+I–X–I+-Syntheseverfahrensstrategie angewendet.
Diese Synthesemethodik ist von der S+I–-Rute
(pH > 3) merklich
verschieden, die verwendet wurde, um die M41S-Familie von mesoporösen Materialien
zu machen: die zwei Verfahren verwenden Bedingungen, die auf entgegengesetzten
Seiten des isoelektrischen Punktes von wässriger Silika (pH = 2) sind.
Zum Beispiel kann die mesoporöse
Silika SBA-15 durch die Verwendung von Blockcopolymeren synthetisiert
werden, die eine Poly(oxyethylen)-Poly(oxypropylen)-Poly(oxyethylen)(PEO-PPO-PEO)-Sequenz
besitzen, die auf einem (hydrophoben) Poly(propylenglykol)-Keim
zentriert ist, der von zwei primären
Hydroxy-Gruppen terminiert ist; siehe Tab. 1. Die Synthese wird
in saurem (z.B. HCl, HBr, H2SO4,
HNO3, H3PO4) Medium bei 35–80°C durch die Verwendung von entweder
Tetraethyl-Ortho-Silikat (TEOS), Tetramethyl-Ortho-Silikat (TMOS)
oder Tetrapropoxy-Silan (TPOS) als die Silika-Quelle ausgeführt.
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Hexagonales
SBA-15 besitzt eine weizenähnliche
makroskopische Morphologie, eine hochgeordnete (vier bis sieben
Peaks im Röntgendiffraktionsmuster),
zweidimensionale hexagonale (p6mm) Mesostruktur, BET-Oberflächen bis
zu 1040 m2/g, Porenvolumina bis 2,5 cm3/g und dicke Silika-Wände (31–64 Å). Die dicken Silika-Wände sind
insbesondere von den dünnerwandigen
MSM-41-Mesostrukturen verschieden, die mit herkömmlichen kationischen Tensiden
mit niedriger Molmasse hergestellt werden. Die Porengröße und die
Dicke der Silika-Wand kann durch Verändern der Aufheiztemperatur
(35–140°C) oder Aufheizdauer
(11–72
h) des SBA-15 in der Reaktionslösung
und durch Zugabe organischer Quellmittel wie 1,3,5-Trimethylbenzol eingestellt
werden. Die dicken Wände
der hexagonal geordneten Poren dieser Materialien erzeugen eine
neuartige Kombination eines hohen Grades von sowohl mesoskopischer
Organisierung als auch hydrothermischer Stabilität. Basierend auf den obigen
Eigenschaften besitzen SBA-15-Materialien potentielle Anwendungen
in der Katalyse, Trennungen, chemischen Sensoren und Adsorbentien.
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Transparente
Filme und Monolithen wurden mit ähnlichen
PEO-PPO-PEO-Copolymeren
als struktur-dirigierende Mittel in einer sauren Sol-Gel-Reaktion
synthetisiert. Diese Materialien können mit unterschiedlichen
Mengen von Wasser, Säure,
Silikat-Quelle und Polymer synthetisiert werden, um verschiedene Mesophasenstrukturen
zu ergeben, die von dem verwendeten Polymer und den Verarbeitungsbedingungen abhängen. Die
Materialien bestehen aus einer Sammlung von Aggregaten einer organische
Polymerkomponente wie z.B. das amphiphile Copolymer Pluronic F127,
das für
eine hexagonale Anordnung eine polymerisierte Silika-Matrix in den
Zwischenräumen
zwischen den Polymeraggregaten organisiert. Derartige Morphologien
werden durch Wechselwirkungen entlang des Blockcopolymers und der
oligomeren Silikat-Spezies gebildet, und während das Silika polymerisiert
ausgehärtet,
um eine monolithische Struktur zu bilden. Das Polymer ist in die
Silika-Wände
nicht fest eingebaut, wie aus der außergewöhnlich niedrigen Temperatur
(150°C), die
benötigt
wird, um das Polymer zu entfernen, und unterstützenden Relaxationsmessungen
der 1H kernmagnetischen Resonanz (NMR) gefolgert
wird. Diese Strukturen besitzen charakteristische Längenabmessungen von
100–200 Å und besitzen
sehr große
Domänengrößen (> 1 μm), sie behalten dennoch eine
gute Transparenz. Nach der Kalzinierung werden die Monolithen opak,
behalten dennoch ihre Bulk-Gestalt und besitzen mesoskopisch geordnete,
hexagonal angeordnete Poren (Durchmesser 100–200 Å), die den Materialien eine große innere
Oberfläche
verleihen (ca. 1000 m2/g).
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Synthese von mesoskopisch
hoch geordneten überaus
großen
Poren und hydrothermisch stabilem mesoporösem Silika.
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Bezugnehmend
auf die 1a, b, c und d werden etwa maßstabsgerecht
zwei poröse
Strukturen eines anorganischen Oxids des Stands der Technik und
die SBA-15 gezeigt,
die gemäß dieser
Erfindung hergestellt wurde. Wie in den 1a und 1b gezeigt
ist, besitzt Faujasit, ein sub-nanoporöser Zeolit, eine Porengröße von weniger
als 1 nm. MCM-41, ein mesoporöses
Molekularsiebmaterial, das an der 1c gezeigt ist,
besitzt eine Porengröße von etwa
8 nm. Dagegen besitzt in diesem bestimmten Beispiel, wie in der 1d gezeigt
ist, das SBA-15, das mesoporöse
Silika-Material mit überaus
großen
Poren, das durch diese Erfindung hergestellt wird, eine Porengröße von etwa
20 nm.
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Das
mesoporöse
Silika SBA-15 wurde bei 35–80°C durch die
Verwendung eines hydrophilen-hydrophoben-hydrophilen PEO-PPO-PEO
Triblock-Copolymers als das struktur-dirigierende Mittel synthetisiert.
4,0 g Pluronic P123 (PEO20PPO70PEO20) wurden in 30 g Wasser und 120 g (2M)
HCl-Lösung
gelöst,
während
bei 35°C
gerührt
wurde. Zur entstandenen homogenen Lösung wurden 8,50 g TEOS gegeben,
während
bei 35°C für 22 h gerührt wurde.
Die Mischung wurde dann bei 100°C
für 24
h, ohne zu rühren
gealtert. Das feste Produkt wurde abfiltriert, gewaschen und bei
Raumtemperatur luftgetrocknet. Die Kalzinierung wurde in Luft durch langsames
Steigern der Temperatur (von Raumtemperatur auf 500°C über 8 h)
und Erwärmen
bei 500°C
für 6 h
ausgeführt.
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Die
Röntgendiffraktion
ist ein wichtiges Mittel zum Charakterisieren der SBA-15-Materialfamilie.
Die 2a und 2b zeigen
Kleinwinkel-XRD-Muster für
as-synthesized und
kalziniertes hexagonales mesoporöses Silika
SBA-15, das durch die Verwendung des Poly(oxyalkylen)-Triblock-Copolymers
PEO20PPO70PEO20 (Pluronic P123) hergestellt wurde. Die
chemische Zusammensetzung der Reaktionsmischung war 4 g des Copolymers
: 0,041 M TEOS : 0,24 M HCl : 6,67 M H2O.
Die XRD-Muster wurden auf einem Scintag PADX-Diffraktometer erhalten,
der mit einem flüssigstickstoffgekühltem Germanium
Festphasen-Detektor ausgestattet war, der Cu-Kα-Strahlung verwendet. Das Röntgenmuster
des as-synthesized hexagonalen SBA-15 (2a)
zeigt vier gut aufgelöste
Peaks, die als (100)-, (110)-, (200)- und (210)-Reflexionen indexierbar
sind, assoziiert mit p6mm hexagonaler Symmetrie. Das as-synthesized
SBA-15 besitzt einen hohen Grad an hexagonaler mesoskopischer Organisierung,
die von drei zusätzlichen
schwachen Peaks angezeigt wird, die im 2θ-Bereich von 1–3,5° vorhanden
sind, entsprechend den (300)-, (220)- beziehungsweise (310)-Streuungsreflexionen.
Der starke (100)-Peak reflektiert einen d-Abstand von 104 Å entsprechend
einem großen
Einheitszellen-Parameter (a
= 120 Å).
Nach der Kalzinierung in Luft bei 500°C für 6 h zeigt das XRD-Muster
(2b), dass die p6mm-Morphologie erhalten
wurde, obwohl die Peaks bei etwas höheren 2θ-Werten mit d(100) = 95,7 Å und einem
Zellen-Parameter
(a0) von 110 Å erscheinen. Sechs XRD-Peaks
werden dennoch beobachtet, die bestätigen, dass hexagonales SBA-15
thermisch stabil ist. Ein ähnlich
hoher Grad an mesoskopischer Ordnung wird für hexagonales SBA-15 beobachtet,
sogar nach der Kalzinierung bei 850°C.
-
SEM-Bilder
(3a, 3b) lassen erkennen, dass as-synthesized
hexagonales SBA-15 eine weizenähnliche
Morphologie mit einheitlichen Partikelgrößen von etwa ~ 80 μm besitzt,
und dass diese aus vielen strick-ähnlichen Makrostrukturen bestehen.
Die SEMs wurden auf einem JEOL 6300-F Mikroskop erhalten. Kalziniertes
hexagonales SBA-15 bei 500°C
in Luft zeigt eine ähnliche
Partikel-Morphologie, was die thermische Stabilität der makroskopischen
Gestalt und Struktur widerspiegelt. Die TEM-Bilder (3c, 3d)
von kalziniertem SBA-15 zeigen mit verschiedenen Probenorientierungen
gut geordnete hexagonale Bereiche von Mesoporen (eindimensionale
Kanäle)
und bestätigen
ferner, dass SBA-15 eine zweidimensionale p6mm hexagonale Struktur
besitzt. Die TEMs wurden durch die Verwendung eines 2000 JEOL Elektronenmikroskops erhalten,
das bei 200 kV arbeitet. Für
die TEM-Messungen
wurden die Proben durch dispergieren der Pulverprodukte als eine
Aufschlämmung
in Aceton präpariert
und anschließend
auf einem löchrigen
Kohlefilm auf einem Ni-Netz abgeschieden und getrocknet. Aus dem
Hell-Dunkel-Kontrast in den TEM-Bildern wird der Abstand zwischen
den Mesoporen auf etwa 110 Å in Übereinstimmung
mit dem geschätzt,
der aus den XRD-Daten bestimmt wurde.
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Die
Stickstoff-Adsorptions-Desorptions-Isothermenauftragungen und die
zugehörigen
Porengrößenverteilungskurven
werden in der 4 für kalzinierte hexagonale SBA-15-Proben gezeigt,
die durch die Verwendung des Copolymers PEO20PPO70PEO20 hergestellt
wurden. Die Probe, die den in den 4a und 4b gezeigten
Messungen entspricht, wurde durch die Reaktion bei 35°C für 20 h,
Erwärmen
bei 100°C
für 48
h und anschließende
Kalzinierung in Luft bei 500°C
hergestellt, was ein hexagonales SBA-15-Produktmaterial mit einer
durchschnittlichen Porengröße von 89 Å, einem
Porenvolumen von 1,17 cm3/g und einer BET-Oberfläche von
850 m2/g ergab. Die Probe, die den in den 4c und 4d gezeigten
Messungen entspricht, wurde unter identischen Bedingungen hergestellt,
verwendete aber zusätzlich
TMB als ein anorganisches Quellmittel, um die Porengröße des anschließenden Produktmaterials
zu steigern. Die Verwendung von TMB ergibt hexagonales mesoporöses SBA-15-Silika
mit einer durchschnittlichen Porengröße von 260 Å, einem Porenvolumen von 2,2
cm3/g und einer BET-Oberfläche von
910 m2/g. Die Isothermen wurden durch die Verwendung
eines Micromeritics ASAP 2000 Systems gemessen. Die Daten wurden
durch die BJH-(Barrett-Joyner-Halenda)-Methode analysiert, die die
Halsey-Gleichung für
die Mehrschichten-Dicke verwendet. Die Porengrößenverteilungskurve wurde aus
einer Analyse des Adsorptionszweigs der Isotherme erhalten. Die
Poremvolumina wurden am Signalpunkt P/P0 =
0,983 genommen. Vor den BET-Messungen wurden die Proben bei 200°C übernacht
auf einer Vakuum-Anlage vorbehandelt. In beiden 4a und 4c sind
drei gut hervorgehobene Bereiche der Adsorptionsisotherme klar:
(1) Monoschicht-Multischicht-Adsorption,
(2) Kapillarkondensation und (3) Multischicht-Adsorption an den äußeren Partikeloberflächen. Im
Gegensatz zu den N2-Adsorptionsergebnissen
für das
MCM-41 mesoporöse
Silika mit kleineren Porengrößen als
40 Å,
wird eine deutliche Hystereseschleife vom Typ H1 in
der Adsorptions-Desorptions-Isotherme für hexagonales SBA-15 beobachtet,
und die Kapillarkondensation erscheint bei einem höheren Relativdruck
(P/P0 ~ 0,75). Die ungefähre berechnete Porengröße, die
die BJH-Analyse verwendet, ist bedeutsam kleiner als der durch XRD
bestimmte Wiederholungs-Abstand, weil der letztere die Dicke der
Porenwand einschließt.
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Basierend
auf diesen Ergebnissen wird die Dicke der Porenwand auf ca. 31 Å (Tab.
1) für
hexagonales SBA-15 geschätzt,
das durch die Verwendung des PEO20PPO70PEO20-Copolymers
hergestellt wurde.
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Das
Erwärmen
von as-synthesized SBA-15 in der Reaktionslösung bei verschiedenen Temperaturen (80–140°C) und für verschiedene
Zeitspannen (11–72
h) resultierte in einer Reihe von Strukturen mit verschiedenen Porengrößen (47–89 Å) und verschiedenen
Silika-Wanddicken (31–64 Å) (wie
in der Tab. 1 dargestellt ist). Die Porengrößen und die für hexagonales
SBA-15 aus TEM-Bildern bestimmten Wanddicken (wie in den 5a, 5b gezeigt
ist) sind in Übereinstimmung
mit denjenigen, die aus Röntgen-
und N2-Adsorptionsmessungen berechnet wurden.
Die Wände
sind im Wesentlichen dicker als diejenigen, die für MCM-41
typisch sind (gewöhnlich
10–15 Å), das
unter Verwendung von Alkylammoniumion-Tensid-Spezies als die struktur-dirigierenden
Mittel hergestellt wurde. Höhere
Temperaturen oder längere
Reaktionszeiten resultieren in größeren Porengrößen und
dünneren
Silika-Wänden,
was durch den hohen Grad der Protonierung der lagen hydrophilen
PEO-Blöcke
des Copolymers unter den sauren S+X–I+-Synthesebedingungen verursacht sein kann.
Es wird angenommen, dass EOH-Reste mit den Silika-Spezies stark
wechselwirken und mit der anorganischen Wand eng assoziiert sind.
Das Erhöhen
der Reaktionstemperatur resultiert in einer gesteigerten Hydrophobie der
PEO-Blockgruppe und deswegen in einer durchschnittlich kleineren
Anzahl der EOH-Gruppen,
die mit der Silika-Wand assoziiert sind (siehe unten), und deshalb
erhöhten
Porengrößen.
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Die
Porengröße von hexagonalem
mesoporösem
SBA-15 kann auf ~ 300 Å durch
die Zugabe von organischen Cosolvens-Molekülen wie z.B. 1,3,5-Trimethylbenzol
(TMB) gesteigert werden. In einer typischen Präparation wurden 4,0 g Pluronic
P123 in 30 g Wasser und 120 g (2 M) HCl-Lösung unter Rühren bei
Raumtemperatur aufgelöst.
Nach dem Rühren,
um das Polymer vollständig
aufzulösen,
wurden 3,0 g TMB unter Rühren
für 2 h
bei 35°C
zugegeben. 8,50 g TEOS wurden dann zu der obigen homogenen Lösung unter
Rühren
bei 35°C
für 22
h zugegeben. Die Mischung wurde dann in einen Teflon-Autoklaven übertragen
und bei 100–140°C ohne Rühren für 24 h erwärmt. Das
feste Produkt wurde anschließend
filtriert, gewaschen und bei Raumtemperatur luftgetrocknet.
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Die 6 zeigt
die typischen XRD-Muster des hexagonalen SBA-15, das durch die Zugabe
eines organischen Quellmittels hergestellt wurde. Die chemische
Zusammensetzung der Reaktionsmischung war 4 g Copolymer : 3 g TMB
: 0,041 M TEOS : 0,24 M HCl : 6,67 M H2O.
Das Röntgenmuster
des as-synthesized Produkts (6a) zeigt
drei gut aufgelöste
Peaks mit d-Abständen
von 270, 154 und 133 Å bei
einem sehr kleinen Winkel (2θ-Bereich
von 0,2–1°), die als
(100)-, (110)- und (200)-Reflexionen
indizierbar sind, assoziiert mit p6mm hexagonaler Symmetrie. Die
(210)-Reflexion
ist zu breit, um beobachtet zu werden. Der starke (100)-Peak reflektiert
einen d-Abstand von 270 Å,
entsprechend einem ungewöhnlich
großen
Einheitszellen-Parameter (a = 310 Å). Nach der Kalzinierung in
Luft bei 500°C
für 6 h
zeigt das XRD-Muster (6b) eine verbesserte
Auflösung
und eine zusätzliche
breite (210)-Reflexion mit einem d-Abstand von 100 Å. Diese
Ergebnisse besagen, dass hexagonales SBA-15 trotz dessen ungewöhnlich hohem
Gitterparameter thermisch stabil ist. Die N2-Adsorptions-Desorptions-Ergebnisse
zeigen, dass das kalzinierte Produkt eine BET-Oberfläche von
910 m2/g, eine Porengröße von 260 Å und ein Porenvolumen von
2,2 cm3/g besitzt. Die TEM-Bilder bestätigen, dass
die kalzinierten Produkte eine hoch geordnete hexagonale Symmetrie
mit ungewöhnlich
großen
Porengrößen besitzen
(5c, 5d).
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Die 7 zeigt
die Veränderung
der Porengröße und des
d-Abstands des XRD-d(100)-Peaks
als eine Funktion des TMB/Copolymer-Massenverhältnisses für kalziniertes hexagonales
SBA-15. Die Porengrößen des
kalzinierten SBA-15 wurden aus dem Adsorptionszweig der N2-Adsorptions-Desorptions-Isothermenkurve über die
BJH-(Barrette-Joyner-Halenda)-Methode unter Verwendung der Nalsey-Gleichung für die Mehrschichten-Dicke
gemessen. Die Porengrößendaten
für die
MCM-41-Probe wurden aus der Referenz 4 entnommen. Die chemischen
Zusammensetzungen der Reaktionsmischung waren 4 g Copolymer : x
g TMB 0,041 M TEOS : 0,24 M HCl : 6,67 M H2O
für SBA-15
und NaAlO2 : 5,3 C16TMACI
2,27 TMAOH : 15,9 SiO2 : x g TMB : 1450
H2O für
das MCM-41 (C16TMACI = Cetyltrimethylammoniumchlorid,
TMAOH = Tetramethylammoniumhydroxid). Die in dieser Studie verwendeten
Verhältnisse
reichten von 0 bis 3, mit dem d(100)-Abstand und einem bedeutsamen Anstieg
der Porengröße bis zu
320 Å beziehungsweise
300 Å mit
steigendem TMB/Copolymer-Verhältnis.
Die gestiegene Porengröße wird
von einem Erhalt der hexagonalen Mesostruktur mit den Röntgendiffraktions-Mustern
jedes dieser Materialien begleitet, die 3–4 Peaks aufweisen.
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Nach
unserem besten Wissen besitzt hexagonales SBA-15 die größten Porendimensionen,
die so weit für
mesoskopisch geordnete poröse
Feststoffe bewiesen wurden. Wie in der 7 gezeigt
ist, kann der d(100)-Abstand und die Porengröße des kalzinierten MCM-41,
das unter Verwendung von kationischen Tensid-Spezies hergestellt
wurde, ferner gesteigert werden, aber verglichen mit dem SBA-15
ist die Veränderung viel
geringer. Außerdem
besitzen, obwohl die MCM-41-Porengrößen von
etwa 100 Å durch
Zugeben von organischen Hilfs-Spezies (z.B. TMB) erreicht werden
können,
die resultierenden Materialien eine wesentlich verringerte mesostrukturelle
Ordnung. Die XRD-Diffraktions-Muster für derartige Materialien sind
im Wesentlichen geringer aufgelöst
und die TEM-Aufnahmen zeigen eine geringere Ordnung, die anzeigt,
dass die Materialien niedrigere Grade an mesoskopischer Ordnung
besitzen. Das ist insbesondere der Fall nahe dem oberen Ende dieses
Größenbereichs
(~ 100 Å),
für den
ein breiter einzelner Peak oft beobachtet wird. Diese Materialien
tendieren ferner dazu, auch an dürftiger
thermischer Stabilität
zu leiden, sofern nicht eine zusätzliche
Behandlung mit TEOS (das die Porengröße reduziert) durchgeführt wird.
Aus unseren Ergebnissen kann eine Familie von hoch geordneten mesoporösen SBA-15-Silika
mit großen
einheitlichen und steuerbaren Porengrößen (von 89–500 Å) durch die Verwendung der
PEO-PPO-PEO-Copolymer-Spezies als amphiphile struktur-dirigierende
Mittel synthetisiert werden, die durch die Verwendung von organischen
Quellmitteln in der Reaktionsmischung gesteigert wird. Die Porengröße für hexagonales
SBA-15, die durch TEM-Bilder (5c, 5d)
bestimmt wurde, ist in Übereinstimmung
mit der, die aus getrennten N2-Adsorptionsmessungen
festgestellt wurde.
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Magic-Angle-Spinning-29Si-NMR-Spektren (8) von wie-hergestelltem
(as-synthesized)
hexagonalem SBA-15 zeigen drei breite Peaks bei 92, 99 und 109 ppm, die
den Q2-, Q3- beziehungsweise Q4-Silika-Spezies entsprechen. Aus
den relativen Peak-Bereichen werden die Verhältnisse dieser Spezies zu Q2
: Q3 : Q4 = 0,07 0,78 : 1 ermittelt. Diese Ergebnisse zeigen, dass
hexagonales SBA-15 ein etwas geringer komprimiertes aber ähnlich örtlich ungeordnetes
Silika-Gerüst
im Vergleich zu MCM-41 besitzt.
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TGA-
und DTA-Analysen (9) von hexagonalem SBA-15, das
unter Verwendung von PEO20PPO70PEO20 hergestellt wurde, zeigen Gesamtgewichtsverluste
von 58 Gew.-%, die offenbar aus zwei deutlichen Prozessen bestehen:
einer bei 80°C
(gemessen mittels TGA) ergibt einen Verlust von 12 Gew.-%, der von
einem endothermen DTA-Peak aufgrund der Desorption von Wasser begleitet
wird, gefolgt von einem zweiten Gewichtsverlust von 46 Gew.-% bei
145°C mit
einem exothermen DTA-Peak aufgrund der Desorption des organischen
Copolymers. Ein Netzsch Thermoanalysator STA 409 wurde für die thermische
Analyse der festen Produkte verwendet, unter gleichzeitiger Ausführung von
TGA und DTA mit Aufheizraten von 5 Kmin–1 in
Luft.
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Die
Desorptionstemperatur des großen
Blockcopolymers (~ 150°C)
ist viel niedriger als die des kationischen Tensids (~ 360°C), so dass
die organische Copolymer-Spezies
vollständig
entfernt und ohne Zersetzung durch Erhitzen des SBA-15 in einem
Ofen (Luft) bei 140°C
für 3 h
gesammelt werden kann. (Die Möglichkeit,
die verhältnismäßig teuere
struktur-dirigierende Triblock-Copolymer-Spezies wiederherzustellen
und wiederzuverwenden, ist ein wichtiger ökonomischer Gesichtspunkt und
Vorteil für
diese Materialien.) Es sollte erwähnt werden, dass sich das reine
Blockcopolymer PEO20PPO70PEO20 bei 270°C
zersetzt, was im Wesentlichen niedriger ist als das des kationischen
Tensids (~ 360°C)
während
der Kalzinierung. Zum Vergleich zeigt die TGA des in SiO2-Gel imprägnierten Copolymers PEO20PPO70PEO20, dass das Copolymer bei 190°C desorbiert
werden kann, was ~ 50°C
höher ist
als es für
hexagonales SBA-15 erforderlich ist. Das Entfernen der organischen
Spezies aus dem as-synthesized SBA-15 bei diesen verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen (z.B. 140°C)
legt das Fehlen von starken elektrostatischen oder kovalenten Wechselwirkungen
zwischen der Copolymer-Spezies
und der polymerisierten Silika-Wand zusammen mit einem einfachen Massentransport
durch die Poren nahe. Die Möglichkeit,
die verhältnismäßig teuere
struktur-dirigierende Triblock-Copolymer-Spezies wiederzugewinnen
und wiederzuverwenden, ist ein wichtiger ökonomischer Gesichtspunkt und
Vorteil dieser Materialien.
-
Hexagonales
SBA-15 kann über
einen Bereich von Copolymerkonzentrationen von 2–6 Gew.-% und Temperaturen
von 35–80°C synthetisiert
werden. Konzentrationen des Blockcopolymers, die höher als
6 Gew.-% waren, ergaben nur Silika-Gel oder keinen Silika-Niederschlag,
während
niedrigere Copolymerkonzentrationen nur derb amorphes Silika erzeugten.
Bei Raumtemperatur können
nur amorphes Silika-Pulver oder Produkte mit schwach mesoskopischer
Ordnung erhalten werden, und höhere
Temperaturen (> 80°C) ergeben
Silika-Gel. Ähnlich
wie TEOS können
ferner Tetramethyl-Ortho-Silikat (TMOS) und Tetrapropoxy-Silan (TPOS)
als die Silika-Quellen
für die
Herstellung von hexagonalem SBA-15 verwendet werden.
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SBA-15
kann in saurem Medium (pH < 1)
unter Verwendung von HCl, HBr, HI, HNO3,
H2SO4 oder H3PO4 gebildet werden.
Konzentrationen von HCl (pH 2–6)
oberhalb des isoelektrischen Punktes von Silika (pH 2) erzeugen
keinen Niederschlag oder ergeben ungeordnetes Silika-Gel. In neutraler
Lösung
(pH 7) wird nur ungeordnetes oder amorphes Silika erhalten. Wir
haben ferner die Niederschlagszeit (t) des Silika als eine Funktion
der Konzentration von HCl und Cl– gemessen.
Die [Cl–]-Konzentration
wurde durch Zugabe von zusätzlichem
NaCl variiert, während
die H+-Konzentration konstant gehalten wurde.
Aus diesen Messungen wird logt) beobachtet, linear mit log C zu
steigen (worin C die Konzentration von HCl oder Cl– ist).
Steigungen von 0,31 für
[Cl–]
und 0,62 für
HCl geben an, dass Cl– die Synthese von SBA-15
in einem geringeren Ausmaß als H+ beeinflusst. Basierend auf diesen Ergebnissen
schlagen wir vor, dass die struktur-dirigierte Anordnung des SBA-15 durch
das Poly(oxyalkylen)-Blockcopolymer in saurem Medium über einen
S+X–I+-Weg
geschieht. Während
sowohl die EO- als auch PO-Gruppen des Copolymers in saurem Medium
positiv geladen sind, wird angenommen, dass die PO-Gruppen mehr
Hydrophobie bei Erwärmung
auf 35–80°C zeigen,
wodurch die Tendenz für
das Auftreten einer mesoskopischen Anordnung steigt. Das protonierte
Poly(oxyalkylen) (S+), die anionische anorganische
(X–) Bindung
S+X– und die positive Silika-Spezies
(I+) sind zusammenwirkend über Wechselwirkungskräfte von
Wasserstoffbrückenbindungen
angeordnet. Die Anordnung des Tensids und der anorganischen Spezies,
die von einer Verdichtung von Silika-Spezies gefolgt wird, resultiert
in der Bildung von hexagonalem SBA-15-Mesophasen-Silika. Bei hohen pH-Werten
(2–7)
führt das
Fehlen von ausreichend starken elektrostatischen oder Wasserstoffbrückenbindungs-Wechselwirkungen
zu der Bildung von amorphem oder ungeordnetem Silika.
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Eine
der Einschränkungen
von kalzinierten MCM-41-Materialien, die ohne zusätzliche
Behandlung mit TEOS hergestellt wurden, ist ihre schwache hydrothermische
Stabilität.
Wie in der 10 gezeigt wird, zeigen sowohl
as-synthesized als
auch kalziniertes (500°C
für 6 h)
MCM-41, das mit C16H33N(CH3)3Br, wie zuvor
beschrieben wurde, hergestellt wurde, gut aufgelöste hexagonale XRD-Muster (10a, 10b).
Jedoch nach dem Erwärmen
in kochendem Wasser für
6 h, wird die Struktur des kalzinierten MCM-41 zerstört und das
Material wird amorph, wie es durch das Fehlen von XRD-Streuungsreflexionen
in der 10c belegt wird. Zum Gegensatz
sind sämtliche
kalzinierten hexagonalen SBA-15-Proben, die unter Verwendung des PEO-PPO-PEO-Blockcopolymers
hergestellt wurden, nach dem Erwärmen
in kochendem Wasser für
24 h unter ansonsten gleichen Bedingungen stabil. Für kalziniertes
hexagonales SBA-15, das unter Verwendung des PEO20PPO70PEO20-Copolymers
hergestellt wurde, und nach der Kalzinierung in Luft bei 500°C und anschließender Erwärmen in
kochendem Wasser für
6 h, wird die (210)-Reflexion breiter, die (300)-, (220)- und (310)-Peaks
werden schwächer,
während
der (100)-Peak noch mit ähnlicher
Intensität
(10d) beobachtet wird. Nach dem Erwärmen in
kochendem Wasser für
24 h ist die Intensität
des (100)-Bragg-Peaks
(10e) noch unverändert. Messungen der Stickstoff-BET-Adsorptions-Isotherme,
die nach einer derartigen hydrothermischen Behandlung ausgeführt wurden,
zeigen, dass die Monodispersität
der Porengröße, die
Oberfläche und
das Porenvolumen erhalten werden. Die Ergebnisse bestätigen, dass
kalziniertes hexagonales SBA-15-Silika deutlich hydrothermisch stabiler
als kalziniertes hexagonales MCM-41-Silika ist, höchstwahrscheinlich
weil SBA-15 eine dickere Silika-Wand besitzt. Das ist eine verbesserte
Ein-Stufen-Alternative zu Zwei-Stufen
postsynthetischen Behandlungen, die Tetraethyl-Ortho-Silikat (TEOS) verwenden,
um das mesoporöse
MCM-41 durch Neubildung und Strukturierung der anorganischen Wand
mit zusätzlicher
Silika zu stabilisieren.
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Herstellung
von mesoskopisch geordneten Silika-Copolymer-Monolithen und -Filmen
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Eine
typische Herstellung von monolithischen Silika-Copolymer-Mesostrukturen
wird unten kurz dargestellt. Eine Reihe von Proben wurde mit variierenden
Mengen von Pluronic F127 PEO100PPO65PEO100-Triblock-Copolymer
gemacht, während
andere Verarbeitungsbedingungen konstant gehalten wurden. Eine berechnete
Menge einer 20 Gew.-%-igen EtOH/Pluronic F127-Lösung (zwischen 0,7 und 3,5
ml) wird in ein 30 ml Fläschchen
gegeben. 0,72 ml einer sauren Lösung
von HCl (pH 1,5) wird zur Polymerlösung unter Rühren gegeben,
gefolgt von einer Zugabe von 1,0 ml Tetraethyl-Ortho-Silikat (TEOS).
Die Lösung
wird gerührt
bis sie homogen ist, und zur Gelierung bei Umgebungsbedingungen
unbedeckt gelassen. Nach der Gelierung (~ 2 Tage) werden die Proben
für 2 Wochen
bei Raumtemperatur abgedeckt. Am Ende dieser Zeitspanne sind die Gele
so einheitlich geschrumpft, dass sie die Gestalt des Behälters beibehalten.
Weitere Untersuchungen haben gezeigt, dass der Zusatz einer kleinen
Menge von 3-Glycidoxypropyltrimethoxy-Silan die Schrumpfung verhindern
kann. Die Abdeckung wird entfernt und die Materialien werden bei
Raumtemperatur getrocknet, um überschüssiges Lösungsmittel
zu entfernen. Die hergestellten Materialien der F127-Reihe sind
bis zu 38 Gew.-% Polymer transparent, nach der sich die Polymer-Makrophase
trennt, wobei ein weißes
opakes Material erzeugt wird. Die 11a und 11b zeigen optische Photographien von zweien der
hergestellten Monolithe. Diese Monolithe wurden unter Verwendung
eines 2:1-Verhältnisses
von Wasser zu TEOS bei pH 1,4 und Raumtemperatur mit Altern von
etwa 1 Monat hergestellt. Man beachte den hohen Grad der Transparenz
und nur einen Riss in der 34 Gew.-%-igen Probe. Nachfolgende Untersuchungen
haben uns gestattet, rissfreie Monolithen durch Variieren der Alterungszeit
und der Temperatur herzustellen. Die abgelichteten Monolithe sind etwa
3 mm dick; obwohl dickere Monolithe hergestellt werden können, steigt
die Alterungszeit für
diese Proben wesentlich, um die Rissbildung zu eliminieren.
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Diese
Monolithe wurden unter Verwendung von XRD, TEM und NIVIR analysiert,
um die mesostrukturelle Morphologie sowie den Mechanismus der Strukturbildung
zu bestimmen. Die F127-Polymer-Reihe hat oben einen Agglomerationspunkt
von grob 25 Gew.-% F127 gezeigt, unter dem das Polymer ungeordnet
und homogen innerhalb der Matrix verteilt war, und über dem
eine Agglomeration der Polymere zu Silika-Copolymer-Mesophasen führte. Die
erforderlichen Copolymer-Gewichtsprozente,
um spezifische Phasen herzustellen, variieren in Abhängigkeit
von den genauen Bedingungen und dem verwendeten Polymer, wobei jedoch dieses
Beispiel als repräsentativ
angesehen werden kann, obwohl es keineswegs alle der beobachteten
Ergebnisse umfasst.
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XRD-Muster,
die aus den pulverisierten Monolithen erhalten wurden, zeigen einen
einzelnen Diffraktionspeak mit steigender Intensität für eine steigende
Polymerkonzentration mit einem Maximum bei 38 Gew.-%. Unterhalb
27 Gew.-% F127 wird keine XRD-Intensität beobachtet. Der d(100)-Peak
ist bei 112 Å für 27–34 Gew.-%
zentriert und steigt auf 120 Å für die 38
Gew.-%-ige Probe. Der Wechsel in der Lage des Peaks ist durch Phasenveränderungen
im Material bedingt, wie durch TEM und NMR beobachtet wird. TEM
zeigt gut geordnete Silika-Copolymer-Mesophasen in den Proben mit höherer Copolymer-Konzentration,
wie z.B. die lamellare Phase in der 38 Gew.-%-igen Probe, die in
der 12 gezeigt ist. Das Bild zeigt, dass das Material eine
außerordentlich
gut geordnete lamellare mesoskopische Struktur mit einem Wiederholungsabstand
von ~ 105 nm besitzt. Die Bildregion beträgt 990 × 1200 nm. Die großen Hintergrundstreifen
sind Artefakte, die von dem Mikrotom-Schneidevorgang erzeugt wurden,
und sind ansonsten ohne Bezug zu der Morphologie des Materials.
Niedrigere Konzentrationen an Copolymer erzeugten hexagonale, kreiselförmige oder
mizellare Phasen mit Abständen
von etwa 110 Å.
Die Domänengrößen für diese
Strukturen sind ziemlich groß,
weit über 1 μm2 für
die lamellare Phase, was es überraschend
macht, dass nur ein XRD-Peak beobachtet wird, obwohl andere gezeigt
haben, dass einzelne XRD-Muster nicht immer schwach geordnete Materialien
beinhalten (F. Schüth).
Unterhalb von 27 Gew.-% wird keine mesostrukturelle Ordnung beobachtet.
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NMR-Spektroskopie
wurde verwendet, um Information über
Copolymer-Silikat-Wechselwirkungen
auf der molekularen Ebene zu liefern. 1H-T1p-Relaxation und Experimente der zweidimensionalen 29Si-1H- und 13C-1H-Heteronuklear-Korrelations-NMR zeigen, dass
das Polymer in das Silikat bei 11 Gew.-% fest eingebaut ist, und
dass die Mikrophasenseparation bei 20 Gew.-% beginnt. Bei 27 Gew.-%
sind das PEO und PPO zu 80% von dem Silikat getrennt und bei 38
Gew.-% ist das PPO vollständig
(> 10 Å) von der
Matrix getrennt. Das weist darauf hin, dass sich ein Phasenwechsel
im Verlauf der Copolymer-Konzentrationen von 27 zu 34 Gew.-% in
den Proben ereignet hat, worin manche PPO-29Si-Korrelationsintensität noch beobachtet
wird. Etwas PEO wurde beobachtet, mit der Matrix bei sämtlichen
Konzentrationen assoziiert zu sein, was einschließt, dass
die polymerisierenden Silika- und PEO-Blöcke kompatibel sind. Das zeigt
an, dass das Material durch die Polymerisation von Silikat-Oligomeren
hergestellt wird, die selektiv den PEO-Block der Verbundsystem-Mesostruktur
quellen.
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Es
ist möglich,
diese Chemie und Verfahren zu benutzen, um dünne SBA-15-Silika-Copolymer-Filme durch
entweder Spin-, Drop- oder Dip-Casting herzustellen. Derartige Filme
können
als robuste permeable Beschichtungen für die Verwendung in Trennungs-
oder chemischen Sensor-Anwendungen oder als Wirtsmatrizen für optisch
oder elektrisch aktive Gastmoleküle
für die
Verwendung in optoelektronischen Geräten dienen. Die 13 zeigt
eine Aufnahme und ein Röntgendiffraktions-Muster
eines optisch transparenten hexagonalen SBA-15-Copolymerfilms, das durch Drop-Casting
der Reaktionslösung
(2 ml TEOS; 0,6 ml H2O; 0,80 g Pluronic
P104; 1 ml Dimethylformamid) auf einer Glasplatte und Trocknen bei
Raumtemperatur gebildet wurde. Der Film ist 50 μm dick, rissfrei und transparent.
Das Röntgendiffraktions-Muster
dieses Films zeigt gut aufgelöste Peaks,
die als (100)-, (110), (200)- und (210)-Reflexionen indizierbar
sind, assoziiert mit p6mm hexagonaler Symmetrie, in der die eindimensionalen
Achsen der etwa 200 Å Aggregate
horizontal in der Filmebene hoch geordnet sind.
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Filme
hoher Qualität
können
allgemein wie folgt hergestellt werden. Eine Mischung von 5 ml Tetraethyl-Ortho-Silikat
und 0,75–3,0
ml H2O (pH = 1,4) wird für etwa 30 min oder bis das
Silikat ausreichend hydrolysiert hat gerührt, um mit Wasser mischbar
zu werden, und dadurch eine homogene Lösung zu bilden. Eine geeignete
Menge (allgemein zwischen 10–40
Gew.-%) des Blockcopolymers, wie z.B. Pluronic P104 Poly(ethylenoxid)-Poly(propylenoxid)-Poly(ethylenoxid)-Copolymer
wird in der Lösung
gelöst.
Ein Additiv wie z.B. Ethanol, Dimethylformamid oder Tetrahydrofuran
kann zugegeben werden, um die Viskositäts- und Beschichtungseigenschaften
zu variieren. Die Lösung
darf altern und wird dann mittels dip-, drop- oder spin-Beschichtung
auf einen Glas- oder Siliziumwafer-Träger aufgetragen. Dünne Filme
mit variierbaren Dicken können
ferner unter Verwendung von Spin-Beschichtung (Spin-Coating) hergestellt
werden.
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Die
XRD-Muster bestätigen,
dass diese dünnen
Filme hoch geordnete hexagonale (p6mm), kubische (lm3m) oder 3-d
hexagonale (p63/mmc) Mesostrukturen besitzen.
Sie sind hoch geordnet und können
leicht ausgerichtet (shear aligned) werden. BET-Messungen zeigen, dass die dünnen Filme
enge Porengrößenverteilungen,
Porengrößen von
20–120 Å, Porenvolumina
bis zu 1,7 cm3/g und BET-Oberflächen bis
zu ~ 1500 m2/g besitzen. SEM-Bilder dieser
dünnen
Filme zeigen eine einheitlich flache Oberfläche. Die Dicke der Filme kann
von 100 nm–1
mm durch Verändern
der Konzentration der Lösung,
Alterungszeit und Beschichtungszeit eingestellt werden.
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Die
oben gezeigten Beispiele verwenden die PEO20PPO70PEO20-Copolymer-Spezies
als die struktur-dirigierenden Mittel. Hoch geordnete, SBA-15-Materialien
mit überaus
großen
Porengrößen können ferner durch
die Verwendung von PEO-PPO-PEO-Blockcopolymeren
mit unterschiedlichen Verhältnissen
von EO zu PO und ohne Zugabe von ergänzenden organischen Quellmitteln,
wie z.B. TMB, synthetisiert werden. Die Tab. 1 fasst die physikochemischen
Eigenschaften von mesoporösem
Silika zusammen, das durch die Verwendung von Triblock- und umgekehrten
Triblock-Copolyemeren hergestellt wurde. Die d(100)-Abstände aus
Röntgendiffraktionsmessungen
können
im Bereich von 74,5–118 Å, mit Porengrößen von
46–100 Å sein,
die durch N2-Adsorptionsmessungen fundiert
sind. Das EO/PO-Vehältnis
und die intramolekulare Verteilung und die Größen der entsprechenden Blöcke beeinflussen
die Bildung des SBA-15. Ein niedrigeres EO/PO-Verhältnis mit einer
symmetrischen Triblock-PEO-PPO-PEO-Copolymer- Architektur begünstigt die Bildung von p6mm
hexagonalem SBA-15. Zum Beispiel Pluronic L121, PEO5PPO70PEO5, bildet bei
niedrigen Konzentrationen (0,5–1 Gew.-%)
hexagonales SBA-15, während
die Verwendung von höheren
Konzentrationen dieses Copolymers (2 – 5 Gew.-%) zu einer instabilen
lamellaren mesostrukturierten Silika-Phase führt. Höhere EO/PO-Verhältnisse des
Blockcopolymers, z.B. PEO100PPO39PEO100 oder PEO80PPO30PEO80, ergeben
kubisches SBA-15 Silika, die eine lm3m-Morphologie einschließt. Diese
kubischen Mesophasen-Materialien ergeben große 54–80 Å mesoskopisch geordnete Poren
und große
BET-Oberflächen (bis
zu 1000 m2/g). Hexagonales mesoporöses Silika
SBA-15 kann ferner durch die Verwendung einer umgekehrten PPO-PEO-PPO-Triblock-Copolymer-Konfiguration
synthetisiert werden, z.B. PPO19PEO33PPO19.
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Allgemein
kann eine beliebige Mikrophasen trennende und Domänen aufteilende
Copolymer-Architektur als aussichtsreich für die Synthese von derartigen
mesostrukturierten Materialien angesehen werden, gemäß den Spezifikationen,
die durch die Prozessbedingungen und letztendlich durch die gewünschten
Produkteigenschaften auferlegt werden. Zusätzlich können kubische (Pm3m)- und hexagonale
(p6mm)-Mesostrukturen durch die Verwendung von Brij 56, C16H33(OCH2CH2)10OH(C16EO10)-Tensid-Spezies,
mit den steuerbaren Porengrößen von
25–40 Åund BET-Oberflächen bis
zu 1070 m2/g gebildet werden. Brij 76 (C18EO10) ergibt die dreidimensionalen
hexagonalen (P63/mmc)- und zweidimensionalen
hexagonalen (p6mm)-Mesostrukturen mit ähnlichen Porengrößen und
Oberflächen;
siehe Tab. 2.
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Filme
und Monolithe können
mit mehreren Veränderungen
der Lösungsbedingungen
und/oder Sol-Gel-Parameter hergestellt werden, wie das Verhältnis von
Wasser zu TEOS, Alterungszeit, Acidität, Additive, Temperatur und
die Wahl des Copolymers oder nichtionischer Tenside. Materialien
für spezifische
Anwendungen können
durch geeignete Modifikation dieser Parameter formuliert werden.
Hitzebehandlung nach der Gelierung kann ferner härtere Materialien erzeugen,
die weniger wahrscheinlich reißen.
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Wir
haben gefunden, dass Silika-Tensid-Mesophasen und mesoporöse Materialien
vom MCM-41-Typ unter Verwendung von Flüssigkristall-Verarbeitungsstrategien
abgestimmt werden können,
die die Auflegung von magnetischen, Scher- oder elektrischen Feldern
einschließen. Ähnlich wird
die Polymerverarbeitung der Silika-Copolymer-Verbundsysteme erwartet, für die Herstellung
von abgestimmten hydrothermischen spH-Materialien mit überaus großen Mesoporen
gleichsam vorteilhaft zu sein. Zum Beispiel sollte es möglich sein,
eine Richtungsordnung der Silika-Copolymer-Verbundsysteme und resultierender
mesoporöser
Materialien durch Aufbringen von Scherung auf das Sol-Gel/Copolymer-System
zu induzieren, während
es trocknet. Hinsichtlich der Veränderungen bei der Verarbeitung
von dünnen
SBA-15-Copolymer-Filmen (0,1–100 μm) hat die
Verwendung von Ausrichtungstechniken (shear alignment strategies)
gezeigt, die Spin-Casting und Dip-Casting (d.h. ziehen eines vertikalen
Deckglases (coverslip) aus einem Reservoir der Reaktionslösung) einschließen, höhere Grade
von Richtungsordnung zu induzieren, als von Drop-Cast-Präparationen
geliefert wird. Außerdem
können
Gastmoleküle,
wie leitende oder optisch aktive organische Spezies, in die Reaktionslösungen)
eingebracht und in die Silika-Copolymer-Monolithe, -Filme oder -Pulver
vor oder während
der Verarbeitung eingebaut werden. Wir haben die Wirksamkeit dessen
für den
Einschluss von leitenden Polymerresten wie Poly(3,4-ethylendioxythiophen)
in SBA-15-Silika-Copolymer-Monolithen und Spin-, Drop- und Dip-Casting-Filmen
gezeigt.
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Die
derzeit vorhandenen Verfahren für
die Herstellung von anorganisch-organischen Mesophasen oder mesoskopisch
geordneten porösen
Materialien beinhalten typischerweise einen aus fünf Pfaden,
die auf Coulombschen oder Wasserstoffbrückenbindungs-Wechselwirkungen
beruhen, die von den Kurznotationen S+I–,
S+X–I+,
S–I+, S–X+I– oder
S0I0 dargestellt
werden. Die bekannteste Route, die in Synthesen von mesoporösen Materialien
verwendet wird, war der S+I–-Ansatz in basischem
Medium, aber die S–I+-
und S–X+I–-Synthesen ergeben allgemein
instabile nicht-silika-basierte mesoporöse Materialien. Außerdem sind
die in diesen Fällen als
die struktur-dirigierenden Mittel verwendeten Tenside (z.B. Alkylammonium,
Alkylamin) teuer und/oder umweltschädlich. Die S0I0-Syntheseroute ergibt allgemein ungeordnete
oder wurm-ähnliche
mesoporöse
Feststoffe aufgrund des Fehlens von starken elektrostatischen oder
Wasserstoffbrückenbindungs-Wechselwirkungen.
Die hier beschriebenen Materialien und Synthese-Methoden sind billiger,
nicht toxisch und um einiges versatiler als die oben beschriebenen
Fälle.
Sie können
verwendet werden, um Materialeigenschaften einzustellen, wie mesoskopische
Ordnung, Porengröße, hydrothermische
Stabilität,
Monolithengestalt, Richtungsordnung und Kompatibilität, mit einer
breiten Auswahl von Gastmolekülen
mit einem wesentlich größeren Ausmaß als es
mit dem gegenwärtigen
Stand der Technik möglich
ist.
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Die überaus großen Mesoporen
in kalzinierten SBA-15-Materialien liefern neue Möglichkeiten
in chromatographischen Trennungen von großen Molekülen, wie Proteinen, Enzymen
oder Polymeren. Zusätzlich
besitzen diese Materialien eine Aussicht für neue Anwendungen in Umweltsanierungen,
wie die Beseitigung von polycyclischen Aromaten, Porphyrinen, anderen
großen
organischen Molekülen
und Schwermetallen aus Prozessströmen oder Böden. Diese Eigenschaften können verbessert
und durch Funktionalisieren von Molekülresten entlang der anorganischen
Wände maßgeschneidert
werden, um eine chemische sowie größenselektive Spezifität von Adsorptions-Wechselwirkungen
bereitzustellen.
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Nach
unserem besten Wissen gab es keine Berichte von mesoskopisch geordneten
Silika-Monolithen oder -Filmen mit großen charakteristischen strukturellen
Längenskalen
(> 50 Å). Die
großen
Dimensionen der anorganische Verbindung/Copolymer-Aggregate und
die großen
Porengrößen der
hierin detaillierten Verbundsystem- oder mesoporösen Materialien sind den herkömmlichen
mesoporösen
Feststoffen wegen ihrer thermischen Stabilität, Transparenz, monolithischen
Form und der Fähigkeit überlegen,
große
Gastmoleküle
aufzunehmen. Das mesoporöse
SBA-15-Silika besitzt ferner deutliche Vorteile gegenüber dichtem
Silika, insbesondere für
Anwendungen, die ein Material mit niedrigerer Dielektrizitätskonstante
erfordern. SBA-15 besitzt eine viel geringere Dichte, langreichende
mesoskopische Ordnung und Möglichkeiten
zum Erlangen von Materialien mit hohen Graden von struktureller
Anisotropie im Vergleich zu dichtem Silika. Die Verbesserungen im
Wesentlichen übertreffen
diejenigen, die von Materialien des MCM-Typs geliefert werden, wie
vorher erörtert.
Das besitzt reizvolle Auswirkungen für die Entwicklung von Materialien
mit niedrigerer Dielektrizitätskonstante,
insbesondere zum Verringern der Belastbarkeit von Verbindungen,
die unter den am stärksten
limitierenden Faktoren bei der Verbesserung von integrierter und
optischer Schaltkreis-Leistung sind. Wie in der 14 gezeigt
ist, scheint die Suche nach Materialien mit Dielektrizitätskonstanten,
die deutlich unter 2 sind, in guter Reichweite zu sein; kalzinierte
SBA-15-Materialien wurden mit Porositäten von 0,6–0,86 hergestellt, die zu berechneten
optischen Dielektrizitätskonstanten
von 1,1–1,4
führten.
Man kann geordnete Morphologien oder Strukturen mit unverknüpften kreisförmigen Kavitäten erzeugen,
um querlaufende Kanalverbindungen zu eliminieren, die für Anwendungen
von dielektrischen Materialien nicht wünschenswert sind.
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Die
Verwendung von Blockcopolymeren mit einem hydrophoben Kern erzeugt
ferner die einzigartige Möglichkeit,
hydrophobe Gastmoleküle
zu stabilisieren, die andererseits mit der hydrophilen Sol-Gel-Reaktion nicht
kompatibel sein würden,
wie einige optisch aktive Farbstoffe und Polymere. Bis jetzt waren
alle eingebauten optischen Reste in Sol-Gel-Materialien entweder
wasserlöslich
oder mussten chemisch auf ein kompatibles Polymer aufgepfropft werden.
Der Einschluss einer hydrophoben Region innerhalb unserer Silikate,
die sogar noch kleiner sind als optische Wellenlängen, gestattet ein ganz neues
Gebiet von Monolithen und Beschichtungen, die unter Verwendung von
hydrophoben Farbstoffen und optisch aktiven organischen Verbindungen
entwickelt werden sollen, während
die optische Transparenz erhalten wird. Außerdem kann der Einschluss
von leitenden oder optisch aktiven Gast-Spezies, wie Polymer- und/oder
Metall-Nanopartikeln, in den Poren Materialien mit Quanten-Effekt
erzeugen. Die Steuerbarkeit der SBA-15 Porengrößen, Zusammensetzung der anorganischen
Wand, organische Zusammensetzung und die Zusammensetzung der Gast-Spezies gestatten
es, die Eigenschaften (z.B. optoelektronische, mechanische, thermische,
usw.) über
einen riesigen Bereich einzustellen. Tatsächlich könnte eine sequenzielle Einführung von
Gast-Spezies, zum Beispiel eine leitende Polymerschicht auf dem
Inneren der anorganischen Wand, gefolgt von einer zweiten Polymer-
oder Metall/Halbleiter-Spezies
in dem Porenzentrum, zu den ersten mesoskopisch geordneten Anordnungen
von nanogroßen
koaxialen Quantendrähten
führen.
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Verallgemeinerte
Blockcopolymer-Synthesen von mesoporösen Metalloxiden
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Mesoporöse Metalloxide
wurden bei 30–70°C unter Verwendung
von Poly(alkylenoxid)-Blockcopolymeren HO(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3)O)y(CH2CH2O)xH (EOx-POy-EOx)
oder HO(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3CH2)O)y)H
(EOx-BOy)-Blockcopolymeren
als die struktur-dirigierenden Mittel synthetisiert. In einer typischen
Synthese wurde 1 g Poly(alkylenoxid)-Blockcopolymer in 10 g Ethanol
(EtOH) gelöst.
Zu dieser Lösung
wurde 0,01 mol des anorganischen Chlorid-Precursors unter starkem
Rühren
gegeben. Die entstandene Sol-Lösung
wurde in einer offenen Petri-Schale
bei 40–60°C an Luft
geliert. Die Alterungszeit ist unterschiedlich für verschiedene anorganische
Systeme. Alternativ kann die Sol-Lösung verwendet werden, um dünne Filme über Dip-Coating
herzustellen. Die Bulk-Proben wie-zubereitete (as-made) oder dünnen Filme wurden
dann bei 400°C
für 5 Stunden
kalziniert, um die Blockcopolymer-Tenside zu entfernen. Für die Al-
und Si1–xAlx-Systeme
wurde die Kalzinierung bei 600°C
für 4 h
ausgeführt.
Für WO3 ist die Kalzinierung bei 300°C ausreichend,
um geordnete mesoporöse
Oxide zu ergeben.
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Röntgendiffraktion
(XRD) ist eine wichtige Technik zum Charakterisieren dieser Metalloxid-Mesostukturen.
Die Tab. 3 fasst die Synthesebedingungen zusammen, die die anorganischen
Precursor und Alterungstemperaturen und Zeiten für die mesostrukturierten anorganische
Verbindung/Copolymer-Verbundsysteme (vor der Kalzinierung) unter
Verwendung von EO20PO70EO20 als das struktur-dirigierende Mittel einschließen. Ein
breiter Bereich von mesostrukturierten Verbundsystemen wurde erfolgreich
hergestellt, das die Übergangsmetalle
der ersten, zweiten und dritten Reihe und ebenso einige Hauptgruppenelemente
abdeckt. Die in der Tab. 3 gezeigten Ordnungslängen entsprechen dem größten d-Wert,
der aus den Kleinwinkel-XRD-Mustern beobachtet wurde; er erstreckt
sich von 70 bis 160 Å für die verschiedenen
Systeme. Kleinwinkel-Diffraktionen hoher Ordnung werden ferner für die meisten
dieser Systeme beobachtet. Quantitative chemische Elementaranalyse
legt nahe, dass die Strukturen dieser mesostrukturierten Verbundsysteme
aus Metall-Sauerstoff-Chlor-Netzwerken bestehen.
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Nach
der Kalzinierung werden mesoporöses
TiO2, ZrO2, Nb2O5, Ta2O5, Al2O3,
WO3, SiO2, SnO2, HfO2 und gemischte
Oxide Si1–xTixOy, Zr1–xTixOy, Al1–xTixOy, Si1–xAlxOy erhalten. Röntgendiffraktion,
Transmissions- und Rasterelektonenmikroskopie (TEM & SEM) und Stickstoff-Adsorption/Desorption
sind drei äußerst wichtige
Techniken für
die Charakterisierung dieser Materialien. Die Tab. 4 fasst die Analyseergebnisse
zusammen, die die Ordnungslänge,
Porengröße, Wanddicke,
Wandstruktur, Porosität
und die Brunauer-Emmet-Teller-(BET)-Oberfläche einschließen.
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Die 15 zeigt
typische XRD-Muster für
mesostrukturierte Zirkonoxide, die unter Verwendung von EO20PO70EO20 als
das struktur-dirigierende Mittel hergestellt wurden, vor und nach
der Kalzinierung. Die as-made anorganische Verbindung/Polymer-Zirkonium-Mesostruktur
(15a) zeigt drei Diffraktionspeaks mit
d = 115, 65 und 59 Å.
Nach der Kalzinierung erscheinen die Diffraktionspeaks bei höheren 2θ-Winkeln
mit d = 106, 60 und 53 Å (15b). Beide Sätze von Diffraktionspeaks können als
die (100)-, (110)- und (200)-Reflexionen aus zweidimensionalen hexagonalen
Mesostrukturen mit Gitterkonstanten a0 =
132 bzw. 122 Å angegeben
werden. Ähnliche
XRD-Ergebnisse werden in anderen mesoporösen Metalloxiden erhalten.
Die Ordnungslängen
dieser mesoporösen
Metalloxide (Tab. 4) sind deutlich größer als diejenigen der zuvor
berichteten Materialien.
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Thermogravimetrische
Experimente zeigen, dass das Blockcopolymer nach der Kalzinierung
bei 400°C
vollständig
entfernt ist. Das Auftreten von Kleinwinkel-Diffraktionspeaks zeigt, das die mesoskopische Ordnung
in den kalzinierten Metalloxid-Materialien erhalten wird. Das wird
durch TEM-Aufnahmen bestätigt, die
aus mesoporösen
Proben erhalten wurden. Als Beispiele zeigen die 16–26 TEM-Aufnahmen
von mesoporösem
ZrO2, TiO2, SnO2, WO3, Nb2O5, Ta2O5, Al2O3,
HfO2, SiTiO4, SiAlO3,5 und ZrTiO4, die
entlang der [110]- und [001]-Zonenachsen der zweidimensionalen hexagonalen
Mesostrukturen aufgenommen wurden. In jedem Fall werden geordnete
große
Kanäle
deutlich in angeordneten hexagonalen Bereichen beobachtet. Die Poren-/Kanalwände sind
gleichmäßig und
besitzen Dicken von ~ 3,5–9
nm. Sie sind deutlich größer als
diejenigen typischen für
Metalloxide, die unter Verwendung von Alkylammoniumion-Tensid-Spezies
als die struktur-dirigierenden Mittel hergestellt wurden. Zusätzlich gemachte
energiedispersive Röntgenspektroskopie-(EDX)-Messungen
auf den kalzinierten Proben zeigen die erwarteten primären Metall-Elementsignale
mit einer Spur eines CI-Signals, das bestätigt, dass die anorganischen
Wände vorwiegend
aus Metall-Sauerstoff-Netzwerken
bestehen.
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Außerdem zeigen
Elektronendiffraktions-Muster (ED) ausgewählter Bereiche, die auf mesoporösem ZrO2, TiO2, SnO2 und WO3 aufgenommen
wurden, dass die Wände
dieser Materialien aus nanokristallinen Oxiden bestehen, die charakteristische
diffuse Elektronendiffraktions-Ringe (16–18 und 20, Einsätze) zeigen.
Untersuchungen der Großwinkel-Röntgendiffraktion
von kalzinierten Proben zeigen ferner deutlich breite Peaks, die
gemäß der entsprechenden
kristallinen Oxidphase angegeben werden können. Die 15d zeigt
ein Großwinkel-Diffraktionsmuster
für die
kalzinierte ZrO2-Probe. Die Größen der
Nanokristalle in den kalzinierten Materialien werden auf ~ 2 nm
unter Verwendung der Scherrer-Formel geschätzt. Zusätzliche Hellfeld- und Dunkelfeld-(BF/DF)-TEM-Aufnahmen
wurden verwendet, um die Verteilung dieser Nanokristalle zu untersuchen.
Die 27 und 28 zeigen
derartige Aufnahmen, die auf dem selben Bereich einer dünnen mesoporösen TiO2- und ZrO2-Probe aufgenommen
wurden. Wie es in dem Dunkelfeld-Bild (27b, 28b) gesehen werden kann, sind die Oxid-Nanokristalle
(~ 2 nm) einheitlich in eine gleichmäßige amorphe anorganische Matrix
eingebettet, um semikristalline Wandstrukturen zu bilden. Das ist
zum ersten Mal, dass die Kombination von Elektonendiffraktions-,
Röntgendiffraktions-
und Hellfeld-/Dunkelfeld-TEM-Aufnahmen verwendet wurde, um schlüssig zu
zeigen, das unsere mesoporösen
Metalloxide eine nanokristalline Struktur besitzen.
-
Die 29–36 zeigen BET-Isothermen, die mesoporöses hexagonales
ZrO2, TiO2, Nb2O5, Ta2O5, Al2O3,
WO3, SiTiO4 und
ZrTiO4 darstellen. Barrrett-Joyner-Halenda-(BJH)-Analysen zeigen,
dass die kalzinierten hexagonalen mesoporösen Metalloxide Porengrößen von
35–140 Å, BET-Oberflächen von
100–850
m2/g und Porositäten von 40–60% aufweisen. Die Porengrößen sind
wieder deutlich größer als
die zuvor berichteten Werte. Für
die meisten Isothermen, die von diesen Metalloxiden erhalten wurden,
sind drei gut unterscheidbare Bereiche der Adsorptions-Isotherme ersichtlich:
(1) Monoschicht-Multischicht-Adsorption, (2) Kapillarkondensation
und (3) Multischicht-Adsorption auf den äußeren Partikeloberflächen. Im
Gegensatz zu N2-Adsorptionsergebnissen, die für mesoporöse Metalloxide
erhalten wurden, die unter Verwendung von Tensiden mit niedrigen
Molmassen hergestellt wurden, mit kleineren Porengrößen als
4 nm, werden große
Hystereseschleifen, die typischen Isothermen vom H1-
und H2-Typ ähneln, für diese mesoporösen Metalloxide
beobachtet.
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Die
vorangehenden Beispiele verwendeten EO20PO70EO20-Copolymer-Spezies
als das struktur-dirigierende Mittel. Mesoporöse Metalloxide mit anderen
Mesostrukturen können
durch die Verwendung von EOx-POy-EOx- oder EOx-BOy-Blockcopolymeren mit unterschiedlichen
Verhältnissen
von EO zu PO oder BO synthetisiert werden. Zum Beispiel, wenn EO75BO25-Copolymer
als das struktur-dirigierende Mittel verwendet wird, kann mesoporöses TiO2 mit kubischer Mesostruktur hergestellt
werden. Die 37 zeigt typische XRD-Muster
für mesostrukturierte
Titanoxide, die unter Verwendung von EO75BO70 als das struktur-dirigierende Mittel hergestellt
wurden, vor und nach der Kalzinierung. Die as-made anorganische
Verbindung/Polymer Titan-Mesostruktur (35a)
zeigt sechs Diffraktionspeaks mit d = 100, 70, 58, 44, 41 und 25 Å, die als
(110)-, (200)-, (211)-, (310)-, (222)- und (440)-Reflexionen einer
Im3m-Mesophase angegeben werden können. Nach der Kalzinierung
erscheinen die Diffraktionspeaks bei höheren 2θ-Winkeln mit d = 76, 53 und
43 Å (35b). Diese Diffraktionspeaks können als
die (110)-, (200)- und (211)-Reflexionen
aus Im2m-Mesostrukturen angegeben werden. Die kubische Mesostruktur
wird durch die TEM-Aufnahme (38, 39)
bestätigt.
-
Filme
oder Monolithe (40) können durch Verändern derartiger
synthetischer Bedingungen hergestellt werden, wie das Lösungsmittel,
das Verhältnis
von anorganische Verbindung/Polymer, Alterungszeit, Feuchtigkeit
und die Wahl des Blockcopolymers. Flüssigkeiten, die herkömmliche
Lösungsmittel
für anorganische
Precursor und die Blockcopolymere (z.B. Methanol, Ethanol, Propanol,
Butanol) sind, können
während der
Synthese verwendet werden. Die Temperatur, die Menge des zugesetzten
Wassers und der pH kann eingestellt werden, um die Bildung der Mesostrukturen
zu steuern. Materialien für
spezifische Anwendungen können
durch geeignete Modifikation dieser Parameter formuliert werden.
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Die
Vorteile und Verbesserungen gegenüber der bestehenden Praxis
können
wie folgt zusammengefasst werden:
- (1) Robuste,
dicke Kanalwände
(35–90 Å), die
verbesserte thermische und chemische Stabilitäten geben.
- (2) Sehr große
Porengrößen (3,5–14 nm).
- (3) Verwendung von wohlfeilen anorganischen Precursoren.
- (4) Versatile synthetische Methodologie, die nicht-wässrige Medien
verwendet, die allgemein auf erheblich unterschiedliche Zusammensetzungen
angewandt werden können,
unter denen mesoporöses
SnO2, WO3 und die
gemischten Oxide SiTiO4, ZrTiO4 und
Al2TiO5 zum ersten
Mal synthetisiert sind.
- (5) Erstmalige, schlüssige
Demonstration der Nanokristallinität der Struktur in mesoporösem ZrO2, TiO2, SnO2 und WO3 unter Verwendung
von XRD-, ED- und BF/DF-TEM-Aufnahmen.
- (6) Mesoporöse
Metalloxide mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften,
die Halbleitung, niedrige Dielektrizitätskonstante, hohe Dielektrizitätskonstante
und negative thermische Ausdehnung einschließen.
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Kristallisation
von anorganischen Spezies während
der kooperativen anorganischen/organischen Selbst-Anordnung kann
zu makroskopischer Phasentrennung der anorganischen und organischen
Komponenten führen.
Das geschieht, weil die Kristallisationsenergien oft die Wechselwirkungsenergien
dominieren, die die anorganisch-organische Grenzschicht stabilisieren,
wodurch sie die Etablierung der mesostrukturellen Ordnung stören. Das
ist besonders der Fall für
nicht-lamellare Phasen. In der vorliegenden Erfindung wird diese
Situation erfolgreich durch die Verwendung von Bedingungen umgangen,
die anfangs ein mesoskopisch geordnetes Material mit einer amorphen
anorganischen Wandstruktur (15c und 35c) erzeugen, in denen eine hohe Dichte
von Nanokristallen anschließend
nach der Kalzinierung gekeimt werden kann. Die dicke Wand und die
nicht kristallisierte anorganische Matrix verhindern, dass diese
teilweise kristalline Struktur kollabiert, indem sie die lokale
Belastung wirkungsvoll aushalten, die durch die Keimung der Nanokristalle
verursacht wird. Die Koexistenz von mesoskopischer Ordnung und Netzwerk-Kristallinität ist für Katalyse-,
Sensor- und optoelektronische Anwendungen außerordentlich wichtig.
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Nach
unterem besten Wissen gab es keinen früheren Bericht von mesoporöser Metalloxid-Synthese mit
derartiger Einfachheit und Versatilität. Die Bildung, mit einer derartigen
noch die da gewesenen Einfachheit und Generalität, von großporigen mesoskopisch geordneten
Metalloxiden legt nahe, dass die gleichen allgemeinen anorganische
Verbindung/Blockcopolymer-Anordnungs-Mechanismen wirken können. Tatsächlich es ist
gut dokumentiert, dass Alkylenoxid-Segmente Komplexe des Kronenether-Typs
mit vielen anorganischen Ionen über
schwache Koordinationsbindungen bilden können. Die multivalente Metall-Spezies
(M) kann vorzugsweise mit den hydrophilen PEO-Resten assoziieren,
wie in Schema 1 angegeben ist, wegen ihrer unterschiedlichen Bindungsfähigkeiten
mit Poly(ethylenoxid) (PEO) und Poly(propylenoxid) (PPO). Die resultierenden
Komplexe ordnen sich dann selbst gemäß der mesoskopischen Ordnung
an, die prinzipiell von der Mikrophasentrennung der Blockcopolymer-Spezies
dirigiert wird, und quervernetzen und polymerisieren (Schema 1)
anschließend,
um die mesoskopisch geordneten anorganische Verbindung/Polymer-Verbundsysteme
zu bilden.
-
-
Der
vorgeschlagene Anordnungsmechanismus für diese mesoporösen Metalloxide
verwendet PEO-Metall chalatiesierende Wechselwirkungen in Verbindung
mit elektrostatischen, van der Waals-Kräften, usw., um die Mesostrukturbildung
zu dirigieren.
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Ein
einzigartiges Merkmal der gegenwärtigen
synthetischen Methodologie ist die Verwendung von anorganischen
Precursoren in nicht wässrigen
Medien. Wegen der niedrigeren Elektronegativitäten der Übergangsmetalle im Vergleich
zu Silizium, sind ihre Alkoxide sehr viel reaktiver gegenüber nukleophilen
Reaktionen wie z.B. Hydrolyse und Kondensation. Es gab einige Arbeiten über die
nicht hydrolytische Sol-Gel-Chemie von anorganischen Oxiden, eine
nicht hydrolytische Route, die eine Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindungsspaltung anstatt
der Metall-Sauerstoff-Bindung einschließt, die eine allgemeine Tendenz
besitzt, die Kristallisation der Metalloxide zu verzögern, eine
sehr wichtige für
den ersten Schritt unseres kooperativen anorganische Verbindung/Copolymer-Selbstanordnungs-Prozesses.
Zusätzlich
führt die
hydrolytische Route zu Metalloxiden oft zu Schwierigkeiten in der
Steuerung der Stöchiometrie
und Homogenität.
Die Homogenität
hängt von
der Rate der Homokondensation (d.h. Bildung von M-O-M und M'-O-M') gegen die Rate
der Heterokondensation ab, die in dem hydrolytischen Prozess kaum
kontrolliert werden kann, wegen den unterschiedlichen Reaktivitäten der verschiedenen
Precursosren gegenüber
der Hydrolyse und Kondensation. Jedoch sollte prinzipiell der nicht hydrolytische
Prozess die Bildung von homogenen binären Oxiden aus verschiedenen
Metallatprecursoren begünstigen,
wegen dem verringerten Unterschied in den Hydrolyse- und Kondensationsraten
für verschiedene anorganische
Quellen in nicht wässrigen
Medien. Das wurde erfolgreich in den Synthesen von mesoporösen gemischten
Oxiden unter Verwendung von den Verfahren dieser Erfindung nachgewiesen.
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Diese
Verwendung von Blockcopolymer-Selbstanordnung in Verbindung mit
chelatisierender Komplexierung für
die anorganische/organische kooperative Anordnung in den nicht-wässrigen
Medien ermöglicht
es, mesoporöse
Materialien mit erheblich unterschiedlichen Zusammensetzungen zu
synthetisieren, die in der Tab. 4 beispielhaft erläutert sind.
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Kooperative
Multiphasen-Anordnung von Meso-Makro-Silika-Membranen
-
Hier
beschreiben wir eine neuartige Prozedur für die Synthese von künstlichen
Korallen-Silika-Membranen mit 3-d-Meso-Makro-Strukturen. Dieser
Prozess verwendet Multiphasen-Medien, während es Mikrophasentrennungs-Blockcopolymer/Silika-Verbundsysteme
und Makrophasentrennung zwischen starken Elektrolyten und dem Verbundsystem
in einem einzigen Schritt einschließt. Wir fanden, dass starke
Elektrolyte wie z.B. NaCl, LiCl, KCl, NH4Cl,
KNO3 oder sogar kationische Übergangsmetallsalze
wie NiSO4 verwendet werden können, um
Meso-Makro-Silika-Membrane
herzustellen, die an der Grenzfläche
von Tropfen dieser anorganischen Salzlösung gebildet werden. Es ist
gut bekannt, dass in der Natur eine makroskopisch geordnete Silika-Struktur
wie die Kieselalge und Koralle über
einen proteinmodifizierten Prozess in den Ozeanumgebungen wachsen,
die reich an anorganischen Salzen wie NaCl sind. Der in dieser Untersuchung
verwendete Prozess kann beim Verständnis der Bildung von Kieselalge
und Koralle in der Natur wesentlich sein, was ferner als ein 3-Phasen-Medien-Process
betrachtet werden kann: die Umgebung der Zelle, die Zellmembran
und das wässrige
Medium in der Zelle.
-
Die
Silika-Membrane (Größe ~ 4 cm × 4 cm,
Dicke ~ 5 mm) mit 3-d-Meso-Makro-Silika-Netzwerk-Strukturen,
die wir hergestellt haben, zeigen gerichtete gleichmäßige Strick-,
Ring- und Weinreben- oder Teller-, Kammrad- und Kreisel-Morphologien,
die von der Elektrolytenstärke
der anorganischen Salze oder der amphiphilen Blockcopolymer-Template
abhingen. Die Makroporengröße (0,5–100 μm) kann über anorganische
Salze und Verdampfungsrate des Lösungsmittels
gesteuert werden. Die mesoskopischen Strukturen können hoch
geordnete 2-d-Bienenwaben (Porengröße 40–90 Å) oder 3-d kubische Packung,
und über
die amphiphilen Blockcopolymer-Template gesteuert sein. Diese künstlichen
Korallen-Meso-Makro-Silika-Membrane
sind thermisch stabil und weisen große Oberflächen bis zu 1000 cm2/g und Porenvolumina bis zu 1,5 cm3/g auf.
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Die
Silika-Membrane wurden durch die Verwendung von Zwei-Schritt-Sol-Gel-Chemie hergestellt.
Zuerst wurde oligomeres Silika-Sol-Gel durch das Vorhydrolysieren
von Tetraethoxysilan (TEOS) in Ethanol-Lösung durch einen säurekatalysierten
Prozess erhalten. Als zweites wurde das oligomere Silika-Sol-Gel
in eine Mischungslösung
von Poly(ethylenoxid)-Block-Poly(propylenoxid)-Block-Poly(ethylenoxid) (PEO-PPO-PEO)-Triblockcopolymer
und anorganischen Salzen in Wasser und Ethanol gegeben. Die Endzusammensetzung
dieser Mischung war im Bereich von 1 TEOS : (6,8 ~ 34) × 10–3 Copolymer
: 0,51 ~ 3,0 anorganisches Salz 18 ~ 65 H2O
: 0,002 ~ 0,04 HCl : 11 ~ 50 EtOH. Die Silika-Membranen mit 3d-Meso-Makro-Strukturen
wurden nach dem Trocknen bei Zimmertemperatur, Waschen mit Wasser,
um die anorganischen Salze zu entfernen, und Kalzinierung erhalten,
um das organische Blockcopolymer vollständig zu entfernen.
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In
einer typischen Synthese wurden 2,08 g TEOS (Aldrich) zu 5 g Ethanol,
0,4 g Wasser und 0,4 g (0,1 M) HCl-Lösung unter Rühren bei
Raumtemperatur für
0,5 h zugegeben, dann bei 70°C
ohne Rühren
für 1 h erwärmt. Nach
Abkühlen
auf Raumtemperatur wurden 1 g EO20PO70EO20 (Pluronic
P123, Aldrich/BASF, durchschnittliche Molmasse 5800), 1 g NaCl,
10 g Ethanol und 10 g Wasser zu dieser Lösung unter Rühren bei Raumtemperatur
für 1 h
gegeben. Die entstandene Lösung
wurde in eine offene Petrischale gegeben, und bei Raumtemperatur
verdampft. Nach der vollständigen
Trocknung wurde die feste Membran aus der Schale entfernt, 20 g
Wasser zugegeben und dann in einem verschlossenen Container bei
100°C für 3 Tage
erwärmt,
um die anorganischen Salze aufzulösen. Nach dem Abkühlen auf
Raumtemperatur wurden die festen Silika-Membranen mit entionisiertem
Wasser gewaschen und bei Raumtemperatur getrocknet. Die as-synthesized Silika-Membranen
wurden bei 500°C
für 6 h
in Luft kalziniert, um sämtliche
organischen Blockcopolymere vollständig zu entfernen.
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Die 41 zeigt mehrere repräsentative Rasterelektronenmikroskopie-(SEM)-Aufnahmen, die auf
einem JEOL 6300-F Mikroskop erhalten wurden, von den Silika-Membranen und dem
anorganischen Salz-(NaCl)-Kristall, der mit den Membranen durch
die Sol-Gel-Chemie mitgezüchtet
wurde. Die Silika-Membranen, die aus der NaCl-Lösung hergestellt wurden, zeigen
3-d makroskopische Netzwerk-Strukturen und eine korallenähnliche
Morphologie (41a). Die netzartige 3-d-Struktur
(Dicke von ~ 1 μm)
der Silika-Membran ist aus gleichmäßiger strickähnlicher
Silika gemacht, die eine hohe mesoskopische Ordnung aufweist (siehe
unten). Die Silika-Membranen
können
so groß sein
wie ~ 4 cm × 4
cm, in Abhängigkeit
von der Größe des verwendeten
Containers. Die Dicke der Silika-Membranen kann von 10 μm bis 5 mm
verändert
werden.
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Wie
in der 41b gezeigt ist, zeigt die
gesamte Silika-Membran eine ähnliche örtliche
makroskopische Struktur, die nicht weitreichend geordnet ist. Die
durchschnittliche Makroporengröße der Silika-Membranen
ist in etwa ~ 2 μm
(± 0,4)
(41a) und kann von ~ 0,5 μm bis ~ 100 μm durch Veränderung der Verdampfungsrate
oder der Elektrolytenstärke
der anorganischen Salze verändert
werden. Zum Beispiel, wenn eine kleine Menge von Ethylenglykol in
die Sol-Gel-Lösung gegeben
wird, um die Verdampfungsrate zu verlangsamen, wird eine kleine
Makroporengröße (~ 0,5 μm) erhalten,
wie in der 41c gezeigt ist. Von Bedeutung
ist das Ergebnis, dass, wenn die Verdampfungsrate klein ist, die
Dicke des Silika-Netzwerkes
um mehrere Hundert Nanometer verringert wird, wie in der 41c gezeigt ist. Wenn die Verdampfungsrate hoch
ist, kann die Makroporengröße der Silika-Membranen
so groß wie
~ 10 μm
werden, die Strukturdicke wird verringert (wie in der 41d gezeigt ist) und die makroskopische Struktur
der Silika-Membranen wird in eine 2-d-Bienenwaben-Kanal-Struktur
geändert.
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Die
Elektrolytenstärke
der anorganischen Salze kann ferner verwendet werden, um die Makroporengröße zu steuern.
Durch die Verwendung von stärkeren
Elektrolyten, zum Beispiel MgSO4, kann die
Makroprengröße so groß wie ~
20 μm werden.
Zusätzlich
kann die Morphologie der Silika-Membran durch Verändern der
Konzentration der anorganischen Salze modifiziert werden. Niedrige
Konzentrationen resultieren in der Weintrauben-Morphologie, die
die Silika-Membran darstellt, wie in der 41e gezeigt
ist.
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Die
Morphologien der anorganischen Salzkristalle werden ferner von dem
organischen Blockcopolymer beeinflusst. Zum Beispiel können ohne
das amphiphile Blockcopolymer, kubische Kristalle von NaCl so groß wie ~
100 μm in
der Lösung
von Wasser und Ethanol gezüchtet
werden, jedoch in der Gegenwart von dem Tensid unter unseren Synthesebedingungen
zeigten die meisten NaCl-Kristalle eine nadelförmige (~ 1 μm im Durchmesser) Morphologie
(41f), wie einer Länge von 1 cm. Wenn NiSO4 als die anorganischen Salze in unserer
Synthesebedingung verwendet wird, wird eine scheibenähnliche
Morphologie von NiSO4-Kristallen an der Unterseite
der Silika-Membranen beobachtet. Das legt nahe, dass die Kristallisation
der anorganischen Salze ferner über
Blockcopolymere gesteuert werden kann.
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Abgesehen
von NaCl können
weitere anorganische Salze wie LiCl, KCl, NH4Cl,
Na2SO4, MgSO4, NiSO4, MgCl2, chirales NaClO3 und
organische Säuren
wie Äpfelsäure verwendet
werden, um die Silika-Membranen zu bilden. Die 42 zeigt mehrere repräsentative Rasterelektronenmikroskopie-(SEM)-Aufnahmen der
meso-makroporösen Silika-Membranen,
die unter Verwendung des Blockcopolymers P123 (a–c) oder P65 (d) in verschiedenen
anorganischen Salzlösungen
hergestellt wurden. Die Morphologie der Silika-Membrane ist von
der Elektrolytstärke
der anorganischen Salze abhängig.
Zum Beispiel, wenn LiCl, KCl und NH4Cl verwendet
werden, mit mit NaCl vergleichbaren Elektrolytenstärken, wird
eine vergleichbare korallenähnliche Morphologie
(42a, b, c) beobachtet, obwohl die Netzwerk-Morphologie
der Silika-Membrane etwas verschieden ist. Jedoch, wenn die anorganischen
Salze mit den stärkeren
Elektrolytenstärken
wie Na2SO4, MgSO4 in der Synthese verwendet werden, beinhalten
die makroskopischen Strukturen Silika-Netzwerke, die aus Ring-,
Kammrad-, Teller- und Kreisel-Morphologien bestehen (43).
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Die
makroskopische Struktur wird ferner von dem Blockcopolymer beeinflusst.
Wenn Blockcopolymere mit höheren
durchschnittlichen Molmassen wie Pluronic F127 (EO106PO70EO106) verwendet
wird, wird eine kubische Morphologie über SEM beobachtet (43a). Diese Morphologie resultiert aus
Silika, die um kubische NaCl-Kristalle
herum gewachsen ist, was einen makroskopischen anorganischen Kristall-Templatierungs-Prozess
für das
mesoporöse
Silika-Wachstum nahe legt. Wenn Blockcopolymere wie Pluronic P65 (EO26PO39EO26)
verwendet werden, wird die Silika-Membran mit großen Makroporengrößen erhalten (42d).
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Die
mesoskopische Ordnung in diesen Silika-Membranen, die durch die
kooperative Selbstanordnung von anorganischer Silika-Spezies/amphiphiles
Blockcopolymer gebildet wurden, wird hauptsächlich von dem Blockcopolymer
gesteuert, während über die
Kleinwinkel-Röntgendiffraktions-Muster
(44) und Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM) (45) charakterisiert werden
kann. Die XRD-Muster der 44 wurden auf
einem Scintag PADX-Diffraktometer unter Verwendung von Cu-Kα-Stahlung
erhalten. Für
die TEM-Messungen der 45 wurde die Probe durch Dispergieren
der Pulverprodukte als eine Aufschlämmung in Aceton hergestellt
und anschließend
auf einem löchrigen
Kohlenstofffilm auf einem Cu-Netz abgeschieden und getrocknet. Wie
in der 44a gezeigt ist, zeigen die
korallenähnlichen
Silika-Membranen, die unter Verwendung von P123 Triblock-Copolymer synthetisiert
wurden, nach der Entfernung des NaCl durch Waschen, ein typisch
hexagonales (p6mm) XRD-Muster für
mekoporöse
Materialien mit vier Diffraktionspeaks (a = 118 Å), das dem des oben beschriebenen
SBA-15 ähnlich
ist. Nach der Kalzinierung bei 500°C in Luft für 6 h, wird ferner das XRD-Muster
mit vier Peaks beobachtet, und die Intensität der Diffraktionspeaks wird
gesteigert, was nahe legt, dass die p6mm mesoskopische Ordnung erhalten
wird und thermisch stabil ist, obwohl die Peaks bei etwas höheren 2θ-Werten
mit a = 111 Å erscheinen.
Die Zellparameter der mesoskopischen Ordnung auf den Silika-Membranen
können
durch die Verwendung von verschiedenen Triblock-Copolymeren verändert werden.
Zum Beispiel a = 101 Å für Pluronic
P103 (EO17PO85EO17) (44b)
und a = 74,5 Å für Pluronic
P65 (EO26PO39EO26) (44c),
wobei diese Materialien 2-d hexagonale (p6mm) hochgeordnete mesoskopische Strukturen
besitzen.
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Diese
Ergebnisse legen nahe, dass das Vorhandensein der anorganischen
Salze wie NaCl die kooperative Selbst-Anordnung der Copolymer/Silika
nicht sehr beeinflusst, um eine hochgeordnete Mesostruktur zu bilden.
Die 45a und b zeigen TEM-Aufnahmen von kalzinierten
Silika-Membranen, die durch die Verwendung von P123 Blockcopolymer
in NaCl-Lösung
hergestellt wurden, bei unterschiedlichen Ausrichtungen, die bestätigen, dass
das Silika-Netzwerk der Membranen aus einer 2-d p6mm hexagonalen
Mesostruktur besteht, mit einer gut geordneten hexagonalen Anordnung
und einer eindimensionalen Kanalstruktur. Die TEM-Aufnahmen (45c, d) der Silika-Membranen mit kleiner Makroporengröße (~ 0,5 μm aus SEM),
die durch Zugabe einer kleinen Menge von Ethylenglykol hergestellt
wurden, zeigen, dass die strickähnlichen
Netzwerke der Silika-Membranen aus schleifenähnlichem mesoskopischen Silika
mit parallelen zu der Längsachse
ausgerichteten 1-d Kanalordnungen gemacht sind. Diese strickähnlichen
Silikas bilden eine makroporöse
3-d Netzwerkstruktur. Es sollte erwähnt werden, dass, wenn das
Blockcopolymer F127 der höheren
Molmasse als die mesoskopischen struktur- dirigierenden Mittel verwendet wird,
eine Silika-Membran mit kubischer Mekostruktur (a = 217 Å) erhalten
werden kann, basierend auf XRD- und TEM-Ergebnissen.
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SEM-Aufnahmen
der Silika-Membranen nach der Kalzinierung bei 500°C in Luft
zeigen, dass die korallenähnliche
Makrostruktur beibehalten wird, was belegt, dass die mit anorganischen
Salzen hergestellten korallenähnlichen
Meso-Makro-Silika-Membranen
thermisch stabil sind. Thermogravimetrische und differentialthermische
Analysen (TGA und DTA) (46)
in Luft von den Silika-Membranen, die unter der Verwendung von P123
Blockcopolymer in NaCl-Lösung
hergestellt wurden, nach Entfernung der anorganischen Salze, zeigen
gesamte Massenverluste von nur 24 Gew.-% (46 oben).
Ein Netzsch Thermoanalysator STA 409 wurde für die thermische Analyse der
festen Produkte verwendet, unter gleichzeitiger Ausführung von
TGA und DTA mit Aufheizraten von 5 Kmin–1 in
Luft. Bei 100°C
registriert die TGA einen 18 Gew.-%-igen Verlust, der von einem
endothermen DTA-Peak begleitet wird, der von Wasserdesorption verursacht
wird, wobei das von einem 6 Gew.-%-igen TGA-Verlust bei 190°C gefolgt
wird, was mit einem exothermen DTA-Peak übereinstimmt, der mit der Zersetzung
des organischen Blockcopolymers assoziiert ist. Im Vergleich zeigen
die Silika-Membranen, die ohne Entfernung der anorganischen Salze
erhalten wurden, gesamte Gewichtsverluste von 50 Gew.-% (46 unten). Bei 100°C verzeichnet die TGA einen
4 Gew.-%-igen Verlust aus der physikalischen Adsorption von Wasser,
gefolgt von einem 46 Gew.-%-igen TGA-Verlust bei 200°C aus der Zersetzung des organischen
Blockcopolymers.
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Die
obigen Beobachtungen bestätigen,
dass die Wechselwirkung zwischen Silika-Spezies und Blockcopolymer-Spezies schwach
ist, und nach Waschen mit Wasser 84 Gew.-% des Blockcopolymers in
den Silika-Membranen entfernt ist. Nach dem Waschen mit Wasser und
ohne Kalzinierung zeigen diese Silika-Membranen bereits ein ähnliches
Stickstoff-Sorptionsverhalten zu dem für kalzinierte Silika-Membrane
(47a, b), so dass nach dem Waschen sowohl makroporöse (~ 2 μm) als auch
mekoporöse
(60 Å)
Kanäle
bereits zugänglich
sind. Die Isothermen der 47 wurden
unter Verwendung eines Micromeritics ASAP 2000 Systems gemessen.
Die Daten wurden durch die Verwendung des BdB-(Broekhoff und de
Boer)-Modells berechnet. Die Porengrößen-Verteilungskurve wurde
aus einer Analyse des Adsorptionszweigs der Isotherme erhalten.
Das Porenvolumen wurde bei dem Signalpunkt P/P0 =
0,985 genommen. Die BET-Probe wurde bei 200°C auf der Vakuum-Line übernacht
vorgeheizt.
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Die
repräsentativen
Stickstoff-Adsorptions/Desorptions-Isothermen und die entsprechende
Porengrößenverteilung,
die durch die Verwendung des Broekhoff und de Boer-Modells berechnet
wurde, sind in der 48 gezeigt. Die Isothermen
der 48. Die Isothermen wurden unter
Verwendung eines Micromeritics ASAP 2000 Systems gemessen. Die Daten
wurden durch die Verwendung des BdB-(Broekhoff und de Boer)-Modells
berechnet. Die Porengrößen-Verteilungskurve
wurde aus einer Analyse des Adsorptionszweiges der Isotherme erhalten.
Das Porenvolumen wurde bei dem Signalpunkt P/P0 =
0,985 genommen. Die BET-Probe wurde bei 200°C auf der Vakuum-Line übernacht
vorgeheizt. Die korallenähnlichen
Silika-Membranen, die unter Verwendung des P123 Blockcopolymers
in einer NaCl-Lösung
hergestellt wurden, zeigen eine typische Isotherme (Typ IV) der
zylindrischen mesoporösen
Kanal-Materialien mit einer Hysterese vom H1-Typ,
und weisen eine enge Porengrößenverteilung
bei dem Mittelwert von 84 Å auf.
Dieses Material besitzt eine Brunauer-Emmett-Teller-(BET)-Oberfläche von
660 m2/g und ein Porenvolumen von 1,1 cm3/g. Die mesoskopische Porengröße der Silika-Membranen,
die in NaCl-Lösung. hergestellt
wurden, war von dem amphiphilen Blockcopolymer abhängig, zum
Beispiel zeigen die Materialien, die durch die Verwendung von P103
und P65 hergestellt wurden, ähnliche
Isothermen und weisen Porengrößen von
77 und 48 Å,
BET-Oberflächen
von 720 und 930 m2/g und Porenvolumina von
1,12 beziehungsweise 0,99 cm3/g auf (48). Wenn das F127-Blockcopolymer mit großer Molmasse
als die Template verwendet wird, zeigt die Silika-Membran mit kubischer
mesoskopischer Struktur die Isothermen mit einer großen Hysterese
vom H2-Typ (49a),
die von dem für
Silika-Membranen mit hexagonaler mesoskopischer Ordnung sehr verschieden
ist, und passt durch die Verwendung des BdB-Modells nicht in das
Zylinder-Modell, um die Porengrößen-Verteilung
zu berechnen (49b). Jedoch zeigt sie unter
Verwendung des Kugel-Modells eine ziemlich schmale Porengrößen-Verteilung
bei einem Durchschnitt von 10,5 nm, und weist eine BET-Oberfläche von
1003 m2/g und eine Porenvolumen von 0,8 cm3/g auf (49b).
Die Silika-Membranen, die durch die Verwendung des nichtionischen oligomeren
Tensids C16H33EO10 hergestellt wurden, zeigen auch eine große BET-Oberfläche von
710 m2/g und ein Porenvolumen von 0,64 cm3/g, aber eine etwas kleinere Durchschnitts-Porengröße von 3,6
nm (50a, b).
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Um
die Bildung der korallenähnlichen
Meso-Makro-Silika-Membranen zu verstehen, haben wir die makroskopischen
Strukturen in verschiedenen Bereichen (51)
der as-made Silika-Membranen vor dem Waschen vorsichtig untersucht.
Wie in den 51a–d gezeigt ist, ohne Auswaschen
des anorganischen Salzes (LiCl), haben sich die makroskopischen
korallenähnlichen
Strukturen der Membran bereits in der mittleren Region der Silika-Membran
gebildet. Andererseits ist die in der oberen Region aufgenommene
Aufnahme der Silika-Membran von der aus der mittleren Region ziemlich
verschieden, und zeigt ungeordnete Kissenfenster (pillow windows),
die eine ähnliche
durchschnittliche Makrofenstergröße besitzen,
die mit dem in der mittleren Region vergleichbar ist. Diese Ergebnisse
legen nahe, dass die Silika-Membran,
die an der Luft-Grenzfläche gewachsen
ist, von der der Wasser-Grenzfläche verschieden
ist. Die 51d zeigt die SEM-Aufnahme
der durch LiCl hergestellten Silika-Membran, die an der unteren
Region aufgenommen wurde, die nahe legt, dass die mosaik-ähnlichen
anorganischen LiCl-Salzkristalle, die durch XRD und chemische Analyse
bestätigt
sind, am Boden der Silika-Membranen gebildet werden. Die Gestalt
der kissen-ähnlichen
LiCl-Kristalle ist etwas ähnlich
der der Fensterwerk-Morphologie, die an der oberen Region der Silika-Membran
beobachtet wurde. Die SEM-Aufnahmen der Silika-Membran, die durch
die Verwendung von NiSO4 als das anorganische
Salz hergestellt wurden, die in den oberen, mittleren und unteren
Regionen der Membran aufgenommen sind, werden in den 51e–h
gezeigt. Ohne das anorganische Salz (NiSO4)
auszuwaschen ( 51e, f), enthüllen die
SEM-Aufnahmen eine scheiben-ähnliche
Fenster-Morphologie an dem Oberen der Membran, während innerhalb dieses Fensters
eine korallen-ähnliche
Morphologie gesehen werden kann (46f).
Jedoch werden am Boden der Membran weintrauben-ähnliche Silika-Makrostrukturen
mit scheiben-ähnlichen
anorganischen NiSO4-Salzkristallen beobachtet
(51g, h). Die Größe der scheiben-ähnlichen
NiSO4-Kristalle ist die gleiche wie die
Fenstergröße der Silika-Membran oben. Diese
Ergebnisse stimmen mit der anfänglichen
Phasentrennung zwischen der korallen-ähnlichen Silika-Makrostruktur
und den anorganischen Salzen überein,
gefolgt von der Bildung der Silika-Makrostruktur auf den anorganischen
Salzen.
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Um
die Bildung dieser Materialien weiter zu bestätigen, untersuchen wir die
Veränderung
der Zusammensetzung als eine Funktion der Verdampfungszeit (52). Die chemische Zusammensetzung der Ausgangsreaktionslösung war
1 g P123 Blockcopolymer : 0,01 mol TEOS : 1 g LiCl : 4 × 10–5 mol
HCl : 0,55 mol H2O : 0,33 mol EtOH. Wie
in der 52 gezeigt ist, fällt am Anfang
die Konzentration (Gew.-%) von Ethanol schnell, und die Konzentrationen
von Wasser und SiO2 und anorganischem Salz
LiCl steigen, weil eine große Menge
an Ethanol verdampft. Nach etwa 3 h beginnt sich das Silika-Blockcopolymer-Gel
zu bilden, wobei in der flüssigen
Phase die Konzentration von Silika schnell fällt, und die Konzentration
von LiCl schnell steigt. Wenn die Silika-Mesostruktur gebildet wird,
wie sie über
XRD bestimmt wurde, ist beinahe das gesamte Ethanol verdampft (in
der flüssigen
Phase eine Konzentration niedriger als 1%) und nur eine Spurmenge
von Silika wird in der flüssigen
Phase gefunden, was vermuten lässt,
dass die Silika/organisches Blockcopolymer-Zusammensetzung sich
bereits zu diesem Zeitpunkt an der Grenzfläche mit dem Salzwasser verfestigt
hat. Wenn die Konzentration des Salzes LiCl nahe der Sättigungskonzentration
ist (45%), geschieht die Kristallisation des anorganischen Salzes
LiCl. Zu diesem Zeitpunkt ist die Bildung des mesostrukturierten
Silika nahezu vollständig.
Diese Ergebnisse zeigen ferner, dass die mesoskopische Silika-Struktur
zuerst an der Grenzfläche
des anorganischen Salzwassers gebildet wird, und anschließend, wenn
die Lösung
des anorganischen Salzes Sättigungskonzentrationen
erreicht, werden Kristalle von anorganischen Salzen am Boden der
Membran gebildet.
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Basierend
auf obigen Ergebnissen, postulieren wir, dass die mesoskopische
Silika-Struktur
um einen Tröpfchen
der anorganischen Salzlösung
herum gebildet wird, wie im Schema A (53)
dargestellt ist. Ethanol wird zuerst verdampft, dann das Wasser.
Während
die anorganische Salzlösung
konzentrierter wird, werden zwei Domänen gebildet, eine wasserreiche
Domäne,
wo sich das meiste anorganische Salz befindet, und eine wasserarme
Domäne,
worin sich die Silika- und Blockcopolymer-Zusammensetzungen befinden.
Die Bildung von zwei Domänen resultiert
in einer Dreiphasentrennung, einem Tröpfchen aus anorganischer Salzlösungs-Phase,
die von einem Silika-Blockcopolymer-Gel getrennt ist. Das Tröpfchen der
Lösung
dient als ein Templat für
das Wachstum der Silika-Blockcopolymer-Verbundsysteme.
Wenn die Makrostuktur einmal verfestigt ist, senkt sich die anorganische
Salzlösung
nach und nach zum Boden des Containers. Die kooperative Selbst-Anordnung
von Silika/Blockcopolymer geschieht an der Phasengrenze des Tröpfchens
und resultiert in einer korallen-ähnlichen mesomakroskopischen
Silika-Struktur. Andererseits, wenn die Silika an der Grenzfläche von
Luft und Satzwasser gebildet wird, wird das Tröpfchen der Salzlösung flatterig,
was oben auf in der Membran mit Fensterwerk resultiert.
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Bezugnehmend
auf die 54 werden zunehmend höhere Vergrößerungen
eines Abschnitts einer Meso-Makro-Silika-Membran gezeigt, die gemäß dieser
Erfindung gemacht wurde. Die Membran ist in der 54a gezeigt, die eine Makroporen-Struktur besitzt,
wie in der 54b gezeigt ist. Jedoch besitzen
die Wände,
die die Makroporen definieren, eine mesoporöse Struktur.
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Zusammenfassend
wurden künstliche
Korallen-Silika-Membrane mit 3-d Meso-Makro-Strukturen über einen neuartigen Prozess
einer säure-katalysierten
Silika-Sol-Gel-Chemie
in der Gegenwart von anorganischen Salzen synthetisiert. Anorganische
Salze spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung von Meso-Makro-Silika-Membranen, die an
der Grenzfläche
eines Tröpfchens
einer anorganischen Salzlösung
gezüchtet werden.
Die Ergebnisse sind von allgemeiner Bedeutung für das Verständnis von Multiphasen-Prozessen,
wie der Bildung von Korallen-Silika-Strukturen von Kieselalgen in der Natur.
Die Silika-Membranen (Größe ~ 4 cm × 4 cm,
Dicke ~ 5 mm) mit 3-d Meso-Makro-Silika-Netzwerk-Strukturen zeigen
gerichtete gleichmäßige Strick-, Ring-
und Weinreben- oder Teller-, Kammrad-, Kreisel- und kubische Käfig-Morphologien,
die von der Elektrolytenstärke
der anorganischen Salze oder der amphiphilen Blockcopolymer-Template
abhängen.
Die Makroporengröße (0,5
~ 100 μm)
kann über
anorganische Salze und die Verdampfungsrate des Lösungsmittels
gesteuert werden. Die mesoskopischen Strukturen können hoch
geordnete 2-d-Bienenwaben (Porengröße 40 ~ 90 Å) oder eine 3-d kubische Packung
sein, und werden über
die amphiphilen Blockcopolymer- Template
gesteuert. Die korallen-ähnlichen
Meso-Makro-Silika-Membrane sind thermisch stabil und weisen große Oberflächen (bis
zu 1000 cm2/g) und Porenvolumina (bis zu
1,1 cm3/g) auf. Wir erwarten, dass diese
neuen Prozesskeramik-Materialien mit einer Struktur und einem Design
auf mehreren Längenskalen
viele Anwendungen in den Bereichen haben werden, die Trennungs-,
Sorptions-, Medizinimplantat-, Katalyse- und Sensoranordnungs-Anwendungen
einschließen.
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Das
oben gezeigte Beispiel verwendete bei der Bildung von Meso-Makro-Silika-Membranen das Pluronic
P123-Blockcopolymer, EO20PO70EO20 als das Templat, um die mesoskopische
Ordnung der Silika-Membranen zu steuern. Neben P123 können ferner
weitere Tenside in der Synthese verwendet werden. Zum Beispiel könnte man
verwenden:
- (1) ein Diblock-Copolymer, Poly(ethylenoxid)-Block-Poly(propylenoxid);
Poly(ethylenoxid)-Block-Poly(butylenoxid) (Fa. Dow); B50-6600, BL50-1500;
- (2) ein Triblock-Copolymer, Poly(ethylenoxid)-Block-Poly(propylenoxid)-Block-Poly(ethylenoxid);
(BASF) Poly(ethylenoxid)-Block-Poly(butylenoxid)-Block-Poly(ethylenoxid)
(Fa. Dow); wie z.B. Pluronic L64, L121, L122, P65, P85, P103, P104,
P123, PF20, PF40, PF80, F68, F88, F98, F108, F127;
- (3) ein umgekehrtes Triblock-Copolymer Pluronic 25R8, 25R4,
25R2
- (4) ein Stern-Diblock-Copolymer (BASF), Tetronic 901, 904, 908;
und
- (5) ein umgekehrtes Stern-Diblock-Copolymer Tetronic 90R1, 90R4,
90R8.
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Die
anorganischen Salze können
Elektrolyte sein wie KCl, NaCl, LiCl, NH4Cl,
MgCl, MgSO4, KNO3, NaClO3, Na2SO4,
NiSO4, CoCl2, Wasser,
organische Säuren,
wie DL-Weinsäure, Zitronensäure, Äpfelsäure. Wir
beanspruchen diese löslichen
Alkalisalze, Erdalkalisalze, Übergangsmetalle,
Sulfate, Nitrate, Halogenide, Chlorate und Perchlorate.
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Die
Herstellung von Meso-Makro-Silika-Membranen sind Emulsionschemie
mit Latex-Kugel-Templaten; Phasentrennung und Lösungsmittelaustausch; Templatierung
mit anorganischen Salzen, die von uns hier entwickelt wurde. Diese Entdeckung
sollte eine große
Bedeutung für
das Verständnis
der Bildung der Kieselalge und der Koralle in der Natur besitzen.
Die makromesoporösen
Materialien würden
viele Anwendungen, in den Bereichen der Sorption, Katalyse, Trennung,
Sensoranordnungen und optoelektronischen Vorrichtungen haben. Die
hier beschriebenen Materialien und die Synthesemethode sind sehr
versatil darin, dass sie für
viele Anwendungsgebiete und für
die Synthese von beliebigen anorganische Verbindung/Tensid-Verbundsystemen zum
Beispiel aluminophosphat-basierte, TiO2,
ZrO2, Al2O3, Nb2O5,
Ta2O5, CrO3, Fe2O3,
ZrTiO4, Al2SiO5, HfO2, meso-makroporöse Silika-Membrane
verwendet werden können.
Diese Materialien würden
viele Anwendungen in Sorptions-, Katalyse-, Trennungs-, Sensoranordnungs-
und optoelektronischen Vorrichtungen haben.
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