DE4317365A1 - Gesteuerte Riegelbetätigungsvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Riegelbetätigungsvorrichtung, die von einer Schalteinrichtung einer Einbruchmeldeanlage gesteuert wird, mit einer einen Sperriegel und eine elek­ trische Stelleinrichtung aufweisenden Sperreinheit zum Ein­ bau in eine Türzarge sowie mit einem Bedienteil zur Bedie­ nung einer Alarmzentrale.

Derartige Riegelbetätigungsvorrichtungen dienen in Verbin­ dung mit einer Einbruchmeldeanlage dazu, das Öffnen einer Tür zu verhindern, wenn die Alarmanlage scharf geschaltet ist. Nur wenn sich die Alarmanlage im Unscharf-Zustand be­ findet, ist ein Zurückschieben des Riegels und damit ein Öffnen der Tür möglich. Bekannt ist, den Sperriegel mit einem mechanischen Schlüsselschloß zu betätigen. Es sind ferner auch Betätigungen mit Hilfe von Elektromagneten be­ kannt, wobei ein Elektromagnet zum Öffnen und ein weiterer Elektromagnet zum Schließen des Riegels erforderlich sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Riegelbetätigungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche besonders sicher und zuverlässig arbeitet.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Stelleinrichtung einen Gleichstrom-Elektromotor mit Links-Rechtslauf auf­ weist, dessen Drehrichtung durch Polaritätsumschaltung steuerbar ist, daß ein Getriebe zur Umsetzung der Motor­ drehung in eine Längsbewegung zwischen Elektromotor und Sperriegel vorhanden ist, und daß das Bedienteil separat von der Stelleinrichtung ist und entfernt und außerhalb eines von der Alarmanlage überwachten Sicherheitsbereiches installierbar ist.

Die Erfindung hat den Vorteil, daß die einzelnen Komponen­ ten geringe geometrische Abmessungen aufweisen können und damit zum Einbau in alle gängigen Türrahmen geeignet sind. Da die Scharf-/Unscharfschaftung der Alarmanlage über das separate Bedienteil erfolgt, kann auf den Einbau eines all­ seitigen Flächenschutzes und/oder aufwendige Elektronik zur Sabotageüberwachung bei der Stelleinrichtung verzichtet werden.

Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das Getriebe einen Spindelantrieb aufweist, der von der Welle des Elektromotors angetrieben wird, daß der Spindel­ antrieb auf zwei gelenkig verbundene Hebelarme wirkt, und daß einer der Hebelar- ortsfest und der andere am Sperrie­ gel angelenkt ist. Auf diese Weise wird eine zwangsgeführte Umlenkung der Motordrehbewegung in eine Riegellängsbewegung erreicht.

Es ist besonders zweckmäßig, daß der Sperriegel einen runden Querschnitt aufweist und türseitig eine entsprechen­ de runde Büchse zur Aufnahme des Sperriegels vorhanden ist. Der runde Querschnitt hat den Vorteil, daß die Büchse prob­ lemlos bündig in das Türblatt der betreffenden Tür einge­ baut werden kann. Der Querschnitt kann hierbei sowohl kreisrund als auch oval sein.

Die Betriebssicherheit wird ferner dadurch noch weiter er­ höht, daß eine Stromüberwachung und/oder eine Drehmoment­ überwachung zum Schutz gegen einen Festsitz des Elektromo­ tors vorhanden ist.

Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung be­ steht darin, daß schalteinrichtungsseitig eine Codiervor­ richtung und stelleinrichtungsseitig eine Decodiervorrich­ tung sowie eine Auswerteschaltung vorhanden sind, und daß eine Motoransteuerung ausschließlich dann erfolgt, wenn am Elektromotor eine in der Schalteinrichtung angegebene Co­ dierung anliegt.

Durch diese Maßnahme erfolgt nur bei Übereinstimmung der Codierung an der Alarmzentrale einerseits und an der Stell­ einrichtung andererseits eine Bestromung des Gleichstrom­ motors. Andernfalls wird die Stelleinrichtung nicht akti­ viert.

Es erweist sich als vorteilhaft, daß die Codierung mittels eines der Motorversorgungsspannung überlagerten elektri­ schen Signals erfolgt. Auf diese Weise können separate Übertragungswege für die Codierung entfallen.

Es ist darüber hinaus vorteilhaft, daß Stellungssensoren zum Erfassen der Endlagen des Sperriegels vorhanden sind.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispieles weiter beschrie­ ben.

Es zeigen

Fig. 1 schematisch eine Tür mit einer Riegelbetätigungs­ vorrichtung in Verbindung mit einer Alarmzentrale; und

Fig. 2 schematisch einen Querschnitt durch eine Stellein­ richtung der Riegelbetätigungsvorrichtung gemäß Fig. 1.

In Fig. 1 ist mit 1 eine Stelleinrichtung für einen Sperriegel 3 bezeichnet, welche in eine Zarge 2 einer Tür eingebaut ist. Die zugehörigen Teile sind in der Zeichnung in einem teilweisen Querschnitt wiedergegeben. In ein Tür­ blatt 8 ist bündig eine Büchse 11 mit einem Flansch 7 zur Aufnahme des Sperriegels 3 eingebaut, der sich in der Fig. 1 in der ausgefahrenen Sperrstellung (Endstellung) in der Büchse 11 befindet.

Der Sperriegel 3 wird von einem Gleichstromelektromotor 4 angetrieben, welcher über eine Leitung 12 von einer Alarm­ zentrale 10 einer Einbruchmeldeanlage angesteuert wird. Die Scharfschaltung bzw. Unscharfschaltung der Alarmanlage er­ folgt mit Hilfe eines separaten Bedienteils 9, welches sich außerhalb der von der Alarmanlage geschützten Bereichs be­ findet.

Ist die Bedingung der Zwangsläufigkeit der Alarmanlage er­ füllt, kann die Scharfschaltung der Alarmanlage am Bedien­ teil 9 erfolgen. Wenn die Scharfschaltung von der Alarmzen­ trale 10 erkannt ist, wird der Elektromotor 4 in der Stell­ einrichtung 1 von der Alarmzentrale 10 aus bestromt und in die dargestellte Endstellung ausgefahren. Das Türblatt 8 ist damit verriegelt. Ein Öffnen der Tür ist erst dann mög­ lich, wenn zuvor die Alarmanlage am Bedienteil 9 aus- bzw. unscharf geschaltet wurde.

Gemäß Fig. 2 ist die Stelleinrichtung 1 in dem dargestell­ ten Beispiel aus stabilem Zink-Druckguß eingebaut. Der Sperriegel 3 weist hier einen kreisrunden Querschnitt auf. Der Elektromotor 4 ist an einem Zapfen 14 schwenkbar gela­ gert, wobei der Zapfen 14 senkrecht zur Motorwelle 15 verläuft. Die Motorwelle 15 ist über ein Getriebe mit dem Sperriegel 3 verbunden, durch welches die Drehbewegung in eine Riegellängsbewegung umgelenkt wird.

Das Getriebe umfaßt einen Spindelantrieb 16, welcher mit einem Kniehebel 23, bestehend aus zwei gelenkig verbundenen Hebelarmen 17, 18, an einem Verbindungsgelenk 19 angelenkt ist. Die beiden Hebelarme 17, 18 sind über Zapfen 20, 21 am Gehäuse 13 bzw. am Sperriegel 3 angelenkt, wobei die Zapfen 20, 21 parallel zur Achse des Verbindungsgelenks 19 und zum Zapfen 14 am Elektromotor 4 verlaufen.

Durch den Spindelantrieb 16 wird das Verbindungsgelenk 19 in Richtung der Spindel 22 bzw. der koaxialen Motorwelle 15 bewegt. Da die Spindel 22 bzw. die Motorwelle 15 unter einem Winkel zur gedachten Verbindungslinie zwischen den beiden Lagerzapfen 20, 21 der Hebelarme 17, 18 verläuft, bewirken die beiden Hebelarme 17, 18 eine Längsverschiebung des Sperriegels 3.

Die beiden Endlagen des Sperriegels 3 werden von Stellungs­ sensoren 5, 6 überwacht, die von der Alarmzentrale 10 abge­ fragt und ausgewertet werden.

Eine Überwachungseinheit 24 wertet beispielsweise über eine Drehmomentüberwachung oder eine Stromüberwachung den Motor­ betrieb aus, um diesen zum Beispiel gegen ein Festsitzen zu schützen. Ferner ist eine Decodiervorrichtung 25 vorhanden, welche decodierte Signale von der Alarmzentrale 10 ent­ schlüsselt und bewertet. Nur wenn ein zulässiger Code über­ tragen wird, erfolgt eine Bestromung des Elektromotors 3. Ein Links- bzw. Rechtslauf des Gleichstrommotors 4 und damit entgegengesetzte Riegelbewegungen werden durch An­ legen unterschiedlicher Polarität der Stromversorgung er­ reicht.

Claims (7)

1. Riegelbetätigungsvorrichtung, die von einer Schalt­ einrichtung einer Einbruchmeldeanlage gesteuert wird, mit einer einen Sperriegel und eine elektrische Stelleinrichtung aufweisenden Sperreinheit zum Einbau in eine Türzarge sowie mit einem Bedienteil zur Be­ dienung einer Alarmzentrale, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stelleinrichtung (1) einen Gleichstromelek­ tromotor (4) mit Links-Rechtslauf aufweist, dessen Drehrichtung durch Polaritätsumschaltung steuerbar ist,
daß ein Getriebe zur Umsetzung der Motordrehung in eine Längsbewegung zwischen dem Elektromotor (4) und dem Sperriegel (3) vorhanden ist,
und daß das Bedienteil (9) separat von der Stellein­ richtung (1) und außerhalb eines Sicherheitsbereichs installierbar ist.

2. Riegelbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe einen von der Motorwelle (15) ange­ triebenen Spindelantrieb (16) aufweist,
daß der Spindelantrieb (16) mit einem Kniehebel (23), bestehend aus zwei gelenkig verbundenen Hebel armen (17, 18) verbunden ist, und
daß einer der Hebelarme (17) ortsfest und der andere Hebelarm (18) am Sperriegel (3) angelenkt ist.

3. Riegelbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperriegel (3) einen runden Querschnitt auf­ weist und türseitig eine entsprechende runde Büchse (11) zur Aufnahme des Sperriegels (3) vorhanden ist.

4. Riegelbetätigungsvorrichtung nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische Überwachung (24), beispiels­ weise eine Stromüberwachung und/oder eine Drehmoment­ überwachung, zum Schutz gegen einen Festsitz des Elektromotors (4) vorhanden ist.

5. Riegelbetätigungsvorrichtung nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß schalteinrichtungsseitig eine Codiervorrichtung und stelleinrichtungsseitig eine Decodiereinrichtung (8) sowie eine Auswerteeinheit vorhanden sind, und
daß eine Motoransteuerung ausschließlich dann erfolgt, wenn am Elektromotor (4) eine an der Schalt­ einrichtung eingegebene Codierung vorhanden ist.

6. Riegelbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Codierung mittels eines der Motorversorgungs­ spannung überlagerten elektrischen Signals erfolgt.

7. Riegelbetätigungsvorrichtung nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Stellungssensoren (5, 6) zum Erfassen der beiden Endlagen des Sperriegels (3) in der Stelleinrichtung (1) vorhanden sind.