DE3844362A1 - Handwerkzeug mit einer duese zum verteilen von stoffen - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug nach der Gattung des Hauptanspruches.

Ein derartiges Handwerkzeug ist durch die US-PS 35 50 815 bekannt. Ein nach diesem Patent ausgebildetes Handwerkzeug ist zum Fördern von fließfähigem Stoff durch eine Düse hindurch mit einem Antrieb versehen. Der Antrieb ist ein elektrischer Motor, der über ein Ge­ triebe einen Kolben in einem Zylinder und damit den im Preßzylinder befindlichen fließfähigen Stoff zur Düse bewegt. Unmittelbar vor der Düse ist eine Rolle angeordnet, die beim Aufsetzen auf eine Unter­ lage, z.B. auf ein zu bearbeitendes Werkstück, zum Verteilen des Stoffs dient.

Vor allem bei für den Bearbeiter unbequemen Arbeitspositionen und bei zu bearbeitenden Flächen mit wechselnder Neigung oder mit Un­ ebenheiten ist es mit diesem Handwerkzeug schwierig, einen gleich­ mäßigen Auftrag des Stoffs über die Länge der zu bearbeitenden Flä­ che zu erreichen. In diesen Fällen wird das Auftragen mit dem be­ kannten Handwerkzeug vielmehr mit Unterbrechungen und Ungleichmäßigkeiten bzw. Unsauberkeiten verlaufen. Dies ist vor allem für sichtbare Flächen unakzeptabel.

Vorteile der Erfindung

Ein erfindungsgemäßes Handwerkzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat die Vorteile, daß der mit dem Handwerkzeug Ar­ beitende dieses lediglich auf die zu bearbeitende Fläche aufsetzen muß und dann das Handwerkzeug selbsttätig bewegt wird. Entsprechend den Merkmalen der folgenden Ansprüche ist über ein Variieren der Vorschubgeschwindigkeit des Führungsmittels oder eine Verstellung des Fördermengendurchflusses die aufzutragende Stoffmenge variier­ bar. Die Vorschubrichtung und die Vorschubgeschwindigkeit des Hand­ werkzeuges sind durch Schalterdruck regelbar.

Der Bedienende ist erheblich entlastet, so daß er alle Aufmerksam­ keit der Kontrolle der Düsenposition zuwenden kann. Die auf diese Art erreichbare Arbeitsleistung und Arbeitsqualität steigt.

Zeichnung

Drei verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung mit zugehöriger Zeichnung erläutert. Es zeigen die Fig. 1 ein Handwerkzeug mit handbetätigtem Pressenkolben und motorgetriebenen Führungsmitteln, Fig. 2 ein verstellbares Füh­ rungsmittel als Einzelheit, Fig. 3 ein Handwerkzeug mit motor­ getriebenem Pressenkolben mit einem kombinierten, motorgetriebenen Führungsmittel, Fig. 4 ein Handwerkzeug mit einem auswechselbaren, motorgetriebenen Führungsmittel.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Handwerkzeug 1 mit einer Düse 2 zum Verteilen fließfähiger, pastöser Stoffe mit ei­ nem Führungssystem 3 versehen. Die Ausbildung des handkraftbetätig­ ten Handwerkzeugs 1 ist von nebengeordneter Bedeutung für die Erfin­ dung und bekannt aus DE GM 86 02 533. Deswegen wurde auf die Dar­ stellung der Bewegungsübertragungselemente zwischen dem Betätigungs­ hebel 4 und dem Kolben 5 innerhalb des Zylinders 6 verzichtet. Ein für derartige Handwerkzeuge handelsüblicher Behälter 7 für bei­ spielsweise pastöse Stoffe ist in bekannter Weise mit verschiebbarem Boden versehen und im Zylinder 6 dem Druck des Kolbens 5 aussetzbar. Das Handwerkzeug 1 ist mit einem dem Betätigungshebel 4 benachbarten Handgriff 8 versehen.

Der Aufbau der als Führungssystem 3 bezeichneten Baugruppe ist aus Fig. 2 ersichtlich.

Dieses besteht aus einem ersten Gehäuseteil 9 und einem zweiten Ge­ häuseteil 10, die teleskopartig ineinander gelagert sind. Ein im Ge­ häuseteil 9 gelagerter Antrieb 11 ist ein über eine Welle 12 mit ei­ nem Winkelgetriebe 13 gekuppelter Elektromotor. Mit einer Abtriebs­ welle 14 des Winkelgetriebes 13 ist ein als Rad ausgebildetes Füh­ rungsmittel 15 gekoppelt. Dieses Rad ist in einem geringen Abstand benachbart zur Düse 2 angeordnet. Das erste Gehäuseteil 9 ist ge­ meinsam mit dem Führungsmittel 15, dem Winkelgetriebe 13, der An- und Abtriebswelle 12, 14 und dem Antrieb 11 parallel zu seiner Längs­ achse verschiebbar in einem Widerlager 16 des zweiten Gehäuseteils 10 angeordnet.

In Fig. 1 ist das Führungssystem 3 mit schellenartigen Befesti­ gungsmitteln 17 am Handwerkzeug 1 befestigt. Ein Betriebsarten­ schalter 18 weist drei Schaltpositionen auf: eine erste Schaltposi­ tion bestimmt eine das Rad im Uhrzeigersinn drehende Motordrehrich­ tung, eine zweite Schaltposition bestimmt eine das Rad entgegen dem Uhrzeigersinn drehende Motordrehrichtung und eine zwischen der ersten und zweiten vorgesehene dritte Schaltposition bestimmt die Aus-Stellung für den Antrieb 11 und damit auch für das Führungs­ mittel 15.

In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Handwerkzeuges 31 mit einer Düse 32, einem ersten Antrieb 41 eines Führungssystems 33 und einem zweiten Antrieb 49 zum Fördern des Stoffes durch die Düse 32 hindurch gezeigt. Über ein Getriebe 50 ist der zweite An­ trieb 49 mit einer Spindel 51 gekoppelt, die mit einem Schutzrohr 52 versehen ist. Ein Bedienungsschalter 53 schließt oder unterbricht einen nicht mit dargestellten elektrischen Stromkreis, an den der als Elektromotor ausgebildete zweite Antrieb 49 sowie der Antrieb 41 angeschlossen sind. Das Winkelgetriebe 43 ist ein Schneckengetriebe.

In Fig. 4 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eines Handwerkzeugs 61 mit einem pistolenartigen, auswechselbaren Zusatzgerät versehen, das das Führungssystem 63 enthält. Ein Handgriff 84 ist zur Aufnahme nicht mit dargestellter Akkus und eines Antriebs geeignet, mit denen das Führungssystem 63 ohne elektrische Anschlußkabel betrieben wer­ den kann. Eine fest mit dem Handgriff 84 verbundene Spannhülse 85 ist so dimensioniert, daß sie mit Heißklebepistolen, Winkel­ schleifern, Kreis- oder Stichsägen, Fräsen, insbesondere Schatten­ fugenfräsen kuppelbar ist.

Zwischen dem Antrieb 11, 41 und dem Führungsmittel 15, 45, 75 ist eine umschaltbare, nicht mit dargestellte Freilaufkupplung vorgese­ hen. Ebenfalls nicht mit dargestellt ist ein Zusatzschalter, der kraftbeaufschlagt über das Führungsmittel 15, 45, 75 den Antrieb 11, 41 bzw. auch den zweiten Antrieb 49 einschaltet. Das Einschalten er­ folgt beispielsweise beim Aufsetzen des Führungsmittels 15, 45, 75 auf eine Arbeitsfläche. Bei dessen Abheben von der Arbeitsfläche schaltet der Zusatzschalter den Antrieb 11, 41 bzw. den zweiten An­ trieb 49 aus.

Funktionsbeschreibung: Bei Einsatz des in Fig. 1 gezeigten Hand­ werkzeuges 1 ist zunächst das als Rad ausgebildete Führungsmittel 15 auf die zu bearbeitende Fläche aufzusetzen, so daß die Düse 2 so na­ he wie notwendig am für den Stoff bestimmten Einbringort positio­ niert ist. Per Hand wird der Betätigungshebel 4 gespannt, so daß der Kolben 5 einen Förderdruck auf den Behälter 7 ausübt. Daraufhin ver­ läßt der Stoff die Düse 2. Der Betriebsartenschalter 18 muß sich zu diesem Zeitpunkt in der der jeweils gewünschten Führungsrichtung entsprechenden Schaltposition befinden. Sobald der Antrieb 11 das als Rad ausgebildete Führungsmittel 15 antreibt, wird das Handwerk­ zeug 1 in der vorgewählten Richtung bewegt. Dabei muß der Bedienende nur noch Querabweichungen der Düse 2 von der vorgesehenen Führungs­ richtung sowie die Ausbringmenge korrigieren.

Durch völlige Entlastung des Betätigungshebels 4 und Abheben der Dü­ se 2 und des Führungsmittels 15 von der zu bearbeitenden Fläche wird der Arbeitsgang beendet. Dabei ist durch entsprechendes Schalten des Betriebsartenschalters 18 die Energieversorgung für den Antrieb 11 zu unterbrechen und damit das Führungsmittel 15 zu stoppen.

Das Betreiben eines mit einem zweiten Antrieb 49 versehenen Handwerkzeugs 31, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, geschieht wie folgt: Nach Aufsetzen des Führungsmittels 45 bzw. des Rades auf die zu bearbeitende Fläche und das Positionieren der Düse 32 in eine vorgesehene Arbeitsstellung sowie nach Einstellen der gewünschten Bewegungsrichtung des Rades am Betriebsartenschalter 48 wird der Be­ dienungsschalter 53 betätigt. Daraufhin wird der Stromkreis für den zweiten Antrieb 49 sowie für den Antrieb 41 geschlossen.

Gleichzeitig mit der Bewegung des Kolbens 35 setzt die Vorschub­ bewegung des Führungsmittels 45 bzw. des Rades ein. Abhängig von der Stellung des Bedienungsschalters 53 dreht sich das Rad schneller oder langsamer. Über der Bedienungsschalter 53 wird eine nicht mit dargestellte Regelelektronik betätigt.

Durch Verändern der Betätigungskraft am Bedienungsschalter 53 ist die Ausbringmenge des Stoffs auf der zu bearbeitenden Fläche vari­ ierbar.

Ist die nicht mit dargestellte Regelelektronik mit dem zweiten An­ trieb 49 gekoppelt, so ist bei konstanter Geschwindigkeit des Füh­ rungsmittels 45 durch unterschiedliche Betätigungskraft am Bedie­ nungsschalter 53 die Ausbringmenge variierbar.

Zur Beendigung des Arbeitsvorgangs ist der Bedienungsschalter 53 zu entlasten. Die Bewegung des Führungsmittels 45 endet. Durch die Re­ gelelektronik gesteuert führt jedoch der zweite Antrieb 49 eine Drehrichtungsumkehr mit einer definierten Anzahl Drehungen entgegen der ursprünglichen Antriebsrichtung aus. Dadurch wird verhindert, daß nach Ende des Arbeitsganges infolge von Elastizität im Kraft­ übertragungssystem noch Stoff aus der Düse 32 austritt.

Claims (10)

1. Handwerkzeug (1, 31, 61) mit einer Düse (2, 32, 62) zum Aus­ bringen von insbesondere pastösen Stoffen wie Klebe- oder Dicht­ mitteln und mit einem das Handwerkzeug (1, 31, 61) auf der Unter­ lage, auf die der Stoff aufzubringen ist, abstützenden Führungs­ mittel (15, 35, 65), dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsmittel (15, 35, 65) an dem Handwerkzeug (1, 31, 61) mit einem eine gesteuerte Bewegung des­ selben bewirkenden, steuerbaren Antrieb (11, 41, 71) verbunden ist.

2. Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Führungsrichtung für den Antrieb (11, 41, 71) wählbar ist und daß in der dazu jeweils entgegengesetzten Richtung das Führungsmittel (15, 45, 75) unabhängig vom Antrieb (11, 41, 71) bewegbar ist.

3. Handwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Handwerkzeug (31) einen zweiten Antrieb (49) aufweist, der den Stoff aus der Düse (32) fördert.

4. Handwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Be­ wegung des ersten Antriebs (41) vom zweiten Antrieb (49) abhängig gesteuert ist.

5. Handwerkzeug nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Führungsmittels (15, 45, 75) relativ zur Düse (2, 32, 62) verstellbar ist.

6. Handwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsmittel (15, 45, 75) eine Kugel, eine Rolle, ein Rad, eine Gleitplatte, eine Vibrationsplatte oder eine ein Luftkissen tra­ gende Vorrichtung ist.

7. Handwerkzeug nach Anspruch 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere das als Rad ausgebildete Führungsmittel (15, 45, 75) mit einem Freilauf versehen ist.

8. Handwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsmittel (15, 45, 75) und der Antrieb (11, 41, 71) in einer Baugruppe des Handwerkzeuges (1, 31, 61) zusammengefaßt sind.

9. Handwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsmittel (15, 45, 75) den Stoff auf der Unterlage verteilt.

10. Handwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsmittel (15, 45, 75) beim Aufsetzten auf die Unterlage einen den Antrieb (11, 41, 71) steuernden Schalter betätigt.