DE30800C - Bei erhöhter Temperatur selbstthätiges Absperrventil für Gas- und Oelleitungen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das vorliegende Absperrventil für Gas- und Oelleitungen sperrt den Gas- bezw. Oelzuflufs selbstthätig ab, sobald die Temperatur der Umgebung bis auf eine bestimmte Höhe gestiegen ist. Es besteht aus einem Ventilkörper mit kegelig zulaufendem Ventilsitz, abnehmbarer Boden- ynd Kopfschraube und einem Ventilkegel, dessen Spindel durch die Kopfschraube hindurchgeht und oberhalb der Kopfschraube von einem Knopf oder Steg aus leicht schmelzbarem Metall gehalten wird. Sobald die das ^Ventil umgebende Temperatur eine gewisse Höhe erreicht hat, schmilzt der Knopf oder Steg, das Ventil wird unter der Wirkung einer Feder auf seinen Sitz geprefst und sperrt dadurch den Gas- oder Oelzuflufs ab.

Das Ventil ist in zwei verschiedenen Ausführungen gezeichnet. Das Ventilgehäuse A, Fig. ι und 2, ist mit einem kegelig zulaufenden Ventilsitz B versehen, in welchen der Ventilkegel C hineinpafst. Letzterer ist in den Sitz B eingeschliffen. Das Ventilgehäuse A ist unterhalb -B durch eine Schraubenkappe B¹ geschlossen, während der oberhalb B befindliche Stutzen A¹ durch eine Kappe D geschlossen ist, durch welche der Ventilstift C¹ des Ventils C hindurchgeht. Auf der Kappe D befindet sich ein Bock E, welcher einem Knopf F aus leicht schmelzbarem Metall als Auflager dient. Der Knopf F ist von dem Bock E durch eine Scheibe F¹ aus Hartgummi oder einem anderen, die Wärme nicht leitenden Stoff geschützt, um das Schmelzen des Knopfes zu bewirken, sobald die umgebende Temperatur auf den Schmelzpunkt des Knopfes gestiegen ist, ohne dafs das Schmelzen durch den Einflufs des kälteren Metalles des Bockes E verzögert würde.

Durch ein Loch des Knopfes F und die ringförmige Schutzscheibe F¹ und den oberen ringförmigen Theil des Bockes E hindurch geht eine Schraube f, welche mit ihrem unteren Ende in den Ventilstift C¹ eingeschraubt ist und mit ihrem Kopf auf dem Knopf F liegt. Wenn nun die Temperatur auf den Schmelzpunkt des Knopfes F gestiegen ist, schmilzt der Knopf, und der Ventilkegel C fällt theils durch seine eigene Schwere, theils durch die Wirkung der Feder C², welche zwischen der Unterlegscheibe g der Kappe D und dem Boden des hohlen Ventilkegels C angeordnet ist, nach unten. Der Kegel C fällt auf den Ventilsitz B, sperrt dadurch den Gasoder Oelzuflufs ab und verhütet auf diese Weise z. B. eine weitere Verbreitung des Feuers durch den Austritt von Gas oder OeI.

Um den Ventilkegel wieder in seine frühere gehobene Lage zurück zu bringen, schraubt man die untere Kappe -B¹ ab, hebt C in die Höhe, setzt aufi⁷"¹ einen neuen Knopf F und stellt die Verbindung zwischen diesem und dem Kegel C durch die Schraube f her.

In Fig. 3 und 4 ist der Knopf F der vorigen Construction durch einen Steg ,F² ersetzt, welcher durch einen Schlitz des Ventilstiftes C¹ hindurchgesteckt ist und auf einem auf der Kappe D angeordneten Wärmeschutzring f² liegt. Auch hier fällt der Ventilkegel C herab,

sobald die umgebende Temperatur auf den Schmelzpunkt des Steges F² gestiegen ist.

Claims (1)

1. Patent-AnSprüche:

   i. Ein Ventil, bestehend aus dem Ventilgehäuse A mit kegelig zulaufendem Sitz B, dem Ventilkegel C, dessen Stift C¹ durch die obere, abnehmbare Verschlufskappe -D hindurchgeht, und einem leicht schmelzbaren Knopf F oder Steg F², welcher den Ventilkegel C aufserhalb der Kappe D unterstützt und selbstthätig herunterfallen läfst, wenn die Temperatur auf den Schmelzpunkt des Knopfes gestiegen ist.
   An dem unter i. gekennzeichneten Ventil:

   a) die Anordnung der Feder C² im Innern des hohlen Ventilkegels C, um den Schlufs des Ventils sicherer zu bewirken;

   b) die Anordnung des Wärmeschutzringes F¹ als Unterlegscheibe für den leicht schmelzbaren Knopf F oder Steg F², um den Schmelzpunkt der letzteren nicht durch das Metall
   Ventils zu beeinflussen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.