DE19844560C2 - Vorrichtung und Verfahren zum Befestigen einer flexiblen Druckform - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen einer flexiblen Druckform auf einen Formzylinder einer Druckmaschine sowie ein Verfahren zum Aufbringen der Druckform auf den Formzylinder.

Die gegenständlich gattungsbildende DE 44 04 758 C2 gibt den Hinweis, eine ebene Druckform mit abgebogenen Schenkeln von Hand kreisförmig zu biegen, und anschließend die Druckform axial auf einen Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine aufzuschieben.

Die DE 43 07 320 C1 zeigt die Herstellung eines Gummituches mit Trägerplatte. Hierzu ist die Trägerplatte auf einen Mutterzylinder aufgebracht, wobei ihre abgekanteten Schenkel in einem Längsschlitz aufgenommen werden.

Die US-PS 3 430 561 stellt eine Trägerplatte für Druckformen vor, bei der nach dem Auflegen auf einen Formzylinder abgewinkelte Schenkel spitzwinklig aufeinander zulaufen und von einer diese umfassenden, ebenso spitzwinklig geschlitzten, axial aufschiebbaren Hülse gespannt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ebene flexible Druckformen unaufwendig und zuverlässig auf einem Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine zu spannen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels einer Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem Verfahren nach Anspruch 4 gelöst. Die Erfindung erlaubt es, ebenen Druckformen kostengünstig eine Hülsenform zu verleihen und diese Hülsen durch axiales Aufschieben auf den Formzylinder zu spannen. Außerdem ist der Wechsel der Druckform durch axiales Aufschieben, Verlustzeiten senkend, bei eingezogener Bahn möglich. Auch können Druckmaschinen bis zu gewissen Bahnbreiten platzsparend ohne Bedienraum zwischen den Druckwerken ausgeführt werden.

Die zum Halten der Druckform im Lauf nötige Spannung wird durch die Eigenart der Schlitzanordnung erzielt.

Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:

Fig. 1 einen Mutterzylinder mit aufeinander zu laufenden Schlitzen zur Aufnahme der Plattenschenkel,

Fig. 2 den Schnitt VII-VII nach Fig. 1,

Fig. 3 den Schnitt VIII-VIII nach Fig. 1,

Fig. 4 die Ansicht IX nach Fig. 1,

Fig. 5 einen Zylinder für das Abkanten einer Druckform für den Mutterzylinder gemäß Fig. 1.

Fig. 1 zeigt teilweise einen Mutterzylinder 29 mit einer Spanngrube 30, die zwei spitzwinklig zum Mantel des Mutterzylinders 29 angeordnete, zueinander V-förmig liegende Schlitze 31, 32 enthält (Fig. 2, 3), die in Aufschieberichtung einer aufzubringenden Druckform 33 unter einem Winkel 6 aufeinander zu laufen. Der Winkel δ wird vorteilhaft im Bereich von 0,1 bis 0,2 Grad ausgewählt. Der Winkel α zwischen den Schlitzen 31, 32 beträgt etwa 70 bis 90 Grad. Die Druckform 33 ist eine Offsetdruckform. Es könnte sich aber auch um eine Druckform für ein anderes Druckverfahren handeln, beispielsweise für den Tiefdruck.

Die Druckform 33 wird mit ihrem vorlaufenden und nachlaufenden Plattenschenkel 34, 35 in die Schlitze 31, 32 eingeführt und axial auf den Mutterzylinder 29 aufgeschoben. Die so in die Kreisform gebrachte Druckform wird nun mittels einer Vorrichtung vom Mutterzylinder 29 abgezogen und auf einen nicht dargestellten, da dem Mutterzylinder 29 ähnelnden, fliegend gelagerten Formzylinder 29.1 aufgeschoben, der analog zum Mutterzylinder 29 eine Spanngrube 30.1 mit in Aufschieberichtung aufeinanderzu laufenden Schlitzen 31.1, 32.1 enthält. Die Positionsziffern des Formzylinders 29.1 wurden in Klammern gesetzt in Fig. 2 mit an den Mutterzylinder 29 angetragen. Die Vorrichtung (Fig. 4) enthält mehrere an einem Halter 36 derart angeordnete Saugleisten 37, daß diese bei entsprechender Handhabung des Halters 36, längs am Mutterzylinder 29 um die auf dem Mutterzylinder 29 befindliche Druckform 33 verteilt, plaziert werden. In dieser Stellung werden die Saugleisten 37 an eine Unterdruck-Luftquelle angeschlossen und gehen einen Saugkontakt mit der Druckform 33 ein. Nunmehr wird die Druckform durch entsprechende Handhabung des Halters 36 vom Mutterzylinder 29 abgezogen und auf den fliegend gelagerten Formzylinder 29.1 von dessen freier Seite her aufgeschoben. Die Druckform 33 behält dabei infolge entsprechender Anordnung der Saugleisten 37 am Halter 36 ihre Kreisform bei. Vorteilhaft weist der Mutterzylinder 29 gegenüber dem Formzylinder 29.1 ein geringes Untermaß auf. Beim Schieben auf den Formzylinder 29.1 wird dann die nötige Spannung für die Druckform 33 erreicht. Der Vorgang kann auch, wie in früheren Beispielen beschrieben, mit Luftunterstützung geschehen. Zu diesem Zweck besitzt der Formzylinder am Umfang Blasluftöffnungen. Zwecks Demontage wird die Druckform 33 mit den Saugleisten 37 erfasst und axial vom Formzylinder 29.1 abgezogen. Nicht dargestellt, können auch bei der auf dem Mutterzylinder 29 befindlichen Druckform 33 die Enden beiderseits der Spanngrube 30 mit Klebeband verbunden werden Dann kann die Druckform 33 vom Mutterzylinder 29 abgeschoben und auf den Formzylinder 29.1 aufgeschoben werden.

Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung für das Abkanten des vorlaufenden und nachlaufenden Plattenschenkels 34, 35 der Druckform 33 gemäß dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel. Hierzu wird die Druckform 33 um einen Zylinder 38 gewickelt, der im Durchmesser größer als der Mutterzylinder 29 ist. Der Zylinder 38 trägt zwei in Achsrichtung verlaufende Nuten 39, 40, die unter dem Winkel δ aufeinander zu laufen, unter dem auch die Schlitze 31, 32 des Formzylinders 29.1 geneigt sind. Die Enden der so aufgelegten Druckform 33 werden nun mittels einer Leiste 41 in die Nuten 39, 40 eingedrückt und abgekantet, wobei sich die Plattenschenkel 34, 35 bilden.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Befestigen einer flexiblen Druckform auf einen Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine, der einen in Achsrichtung verlaufenden schlitzförmigen Kanal aufweist, in den abgekantete Schenkel der Druckform axial einschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (29.1) zwei spitzwinklig zur Mantelfläche angeordnete, zueinander V-förmig liegende Schlitze (31.1, 32.1) enthält, die in Einschieberichtung aufeinander zulaufen, und dass in die Schlitze (31.1, 32.1) die Plattenschenkel (34, 35) einschiebbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (31.1, 32.1) unter einem Winkel (δ) im Bereich 0,1 ≦ δ ≦ 0,2 Grad aufeinander zulaufen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) zwischen den Schlitzen (31.1, 32.1) im Bereich 70 ≦ α ≦ 90 Grad liegt.

4. Verfahren zum Aufbringen einer ebenen, flexiblen Druckform mit abgekanteten Schenkeln auf einen nach Anspruch 1 ausgebildeten Formzylinder, wobei nacheinander

• - die Druckform auf einen Mutterzylinder aufgeschoben wird, der zwei spitzwinklig zum Mantel angeordnete, zueinander V-förmig liegende Schlitze enthält, die in Aufschieberichtung unter einem Winkel aufeinander zulaufen und in die die Plattenschenkel eingeschoben werden,
• - um die auf dem Mutterzylinder befindliche Druckform verteilt mehrere sich in Achsrichtung des Mutterzylinders erstreckende Saugleisten angeordnet werden,
• - die Saugleisten in Saugkontakt mit der Druckform gebracht werden,
• - mittels der Saugleisten die Druckform vom Mutterzylinder abgezogen und auf den Formzylinder aufgeschoben wird.