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Von
der Strecke RSB 1 der Firma Rieter Ingolstadt Spinnereimaschinenbau
AG, 85049 Ingolstadt ist eine Strecke gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 bekannt. Zur Belastung der Oberwalzen sind pro Oberwalze zwei
Druckmittel vorgesehen, die an Druckarmen angeordnet sind. Der eine
Druckarm nimmt dabei die Druckmittel der einen Seiten der Oberwalzen
auf, der andere Druckarm die der anderen Seiten. Beide Druckarme
sind fest miteinander verbunden, so daß sie gemeinsam um eine Schwenkachse
verschwenkbar sind. Ein Verschwenken der Druckarme ist dann notwendig, wenn
ein Zugriff auf das Streckwerk gewünscht wird. Dies ist beispielsweise
erforderlich, um ein gebrochenes Faserband wieder ins Streckwerk
einzuführen oder
wenn die Streckwerkswalzen gewartet oder ausgetauscht werden sollen.
Die Schwenkachse der Druckarme liegt in Richtung des laufenden Faserbandes
betrachtet vor dem Streckwerk. Die Druckarme sind über eine
Verriegelungsvorrichtung, die in Richtung des laufenden Faserbandes
betrachtet nach dem Streckwerk angeordnet ist, zu verriegeln. Dadurch
werden die Druckmittel auf die Oberwalzen aufgesetzt und zur Wirkung
gebracht.
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Die
bekannte Strecke hat den Nachteil, daß die Schwenkachse der Druckarme
in Laufrichtung des Faserbandes gesehen vor dem Streckwerk liegt, wodurch
beim Bedienen der Strecke die hochgeschwenkten Druckarme die Bedienungsperson
behindern. Insbesondere der Zugriff in den Bereich vor dem Streckwerk,
in Faserband-Laufrichtung gesehen, ist erschwert. Hier muß z. B.
bei Bruch des Faserbandes dieses unter der Schwenkachse des Streckwerkes
hindurch in das Streckwerk hineingeführt werden. Ein weiterer Nachteil
der bekannten Strecke ist, daß die
Oberwalzen des Streckwerkes sowie die Abstreifstäbe (Putzstäbe) der Oberwalzen ebenfalls
beim Verschwenken der Druckarme nicht wegschwenken. Sie bleiben
vielmehr in den Stanzen der Unterwalzen, in der diese aufgenommen
sind.
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Aus
der europäischen
Patentschrift
EP 0
359 914 B1 sind Druckarme eines Streckwerkes einer Strecke
bekannt, bei denen jeder Druckarm in zwei Abschnitte unterteilt
ist, wobei die zweiten Abschnitte um eine Achse verschwenkbar sind,
die parallel zur ersten verläuft.
Dadurch soll erreicht werden, alle Oberwalzen mit einer radialen
Bewegen den Unterwalzen zustellen zu können. Dieses Streckwerk hat den
Nachteil, daß es
eine aufwendige Verriegelungsvorrichtung erfordert.
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Die
Auslegeschrift
DE 1
098 862 A offenbart ein Streckwerk für eine mit Spindeln ausgerüstete Spinnmaschine,
also beispielsweise für
eine Ringspinnmaschine, welches zum Verstrecken von Vorgarnen ausgebildet
ist. Dabei sind die Oberwalzen ausschließlich in einem mittleren Abschnitt
gelagert. Der hierzu verwendete Tragarm ist schwenkbar an einem
Halteglied angeordnet, wobei die Schwenkachse des Tragarms stromabwärts des
Streckwerks vorgesehen ist. Das Halteglied ist im wesentlichen unterhalb
der Streckfeldebene zwischen den ausgangsseitigen Walzenpaaren an
der Maschine befestigt, wodurch erfindungsgemäß eine Verringerung der auf
die Befestigung wirkenden Drehmomente bewirkt wird. Hierdurch kann
das Halteglied schmal ausgebildet werden, was eine gute Sicht erlaubt. Eine
derartige Konstruktion ist jedoch bei einem Streckwerk für eine Strecke
nicht einsetzbar, da hier eine wesentlich höhere Belastung der Oberwalzen erforderlich
ist. Vielmehr ist es hierbei notwendig, die Oberwalzen an ihren
jeweiligen beiden Enden an jeweils einem Druckarm zu lagern. Um
nun die beiden Druckarme an der Maschine lagern zu können, ist das
vorgenannte Halteglied gemäß der
DE 1 098 862 bei weitem
nicht ausreichend.
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Aufgabe
der vorliegenden Anmeldung ist es, eine Strecke so auszubilden,
daß sie
einfacher und schneller gewartet werden kann. Eine weitere Aufgabe
ist eine Strecke so auszugestalten, daß auf einfache Art und Weise
durch Wegschwenken der Druckarme die Oberwalzen von den Unterwalzen
abgehoben werden können.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
Dadurch, daß die
Schwenkachse der Druckarme nach dem Streckwerk angeordnet ist, wird
nach dem Hochschwenken der Druckarme der gesamte Bereich des Streckwerkes
sowie der Bereich vor dem Streckwerk frei zugänglich. Beim Einführen eines
neuen Faserbandes muß dieses
nicht unterhalb der Schwenkachse der Druckarme hindurchgeführt werden,
sondern der gesamte Bereich ist von oben frei zugänglich und
ein neu einzuführendes
Faserband kann von der Wartungsperson einfach und schnell in das
Streckwerk eingeführt
werden. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Schwenkgeometrie der
Druckarme wesentlich mehr variiert werden kann, da der Bereich in
der die Schwenkachse angeordnet werden kann, wesentlich größer ist,
beispielsweise kann auch der Bereich unterhalb der Ebene, in der
das Streckwerk liegt, ausgenutzt werden. Dadurch ist es möglich, die
zu verschwenkenden Oberwalzen besser den Unterwalzen zuzustellen.
Das Herausschwenken der Oberwalzen, wenn diese in den Stanzen der
Unterwalze gelagert und geführt werden,
wird dadurch wesentlich erleichtert. Insbesondere das Herausschwenken
der Oberwalze der Ausgangswalze und besonders das der Umlenkwalze.
Die Druckarme können
ohne ein zusätzliches
Gelenk diese Schwenkbewegungen bewerkstelligen, so daß gleichzeitig
alle Oberwalzen im wesentlichen mit einer radialen Bewegung der
da zugehörigen
Unterwalze zugestellt werden. Die radiale Bewegungskomponente ist
dabei genügend
groß,
so daß die Oberwalze
ohne zu großes
Spiel in ihre Aufnahme bzw. Führung,
z. B. die Stanzen der Unterwalzen, eingeführt werden können.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Abstand zwischen der Schwenkachse und
den Ausgangswalzen des Streckwerkes im Bereich zwischen 130 mm und
490 mm beträgt.
Dadurch ist es möglich, die
Schwenkgeometrie und damit die Zustellung der Oberwalzen zu den
Unterwalzen zu vereinfachen, außerdem
wird erreicht, daß nicht
nur der Bereich des Streckwerkes von der Bedienungsperson einfach überblickt
und bedient werden kann, sondern auch der Bereich des Vliestrichters
und der Kalanderwalzen, die das Faserband zur Ablage in der Kanne transportieren.
Der gesamte Bereich vor dem Streckwerk bis zur Ablage des Faserbandes
in der Kanne ist dadurch frei für
die Bedienungsperson zugänglich. Ein
Einführen
des Faserbandes in den Vliestrichter, was z. B. nach Bandbruch oder
Neueinlage eines Bandes erforderlich ist, wird dadurch wesentlich
vereinfacht. Besonders günstig
ist es, wenn die Schwenkachse unterhalb der Ebene der Ausgangswalze
des Streckwerkes angeordnet ist. Dadurch wird die Zustellung der
Oberwalze der Ausgangswalze zur Unterwalze besonders günstig. Außerdem kann
die Umlenkwalze, die das Faserband nach dem letzten Streckwerkswalzenpaar
dem Vliestrichter zuführt,
ebenfalls mit herausgeschwenkt und auch wieder seiner Unterwalze,
beispielsweise der Ausgangswalze des Streckwerkes, im wesentlichen
auf einer radialen Bahn zugestellt werden. Gleichzeitig wird erreicht,
daß die übrigen Oberwalzen
des Streckwerkes trotzdem ebenfalls in geometrisch günstiger
Weise auf ihre Unterwalzen geschwenkt werden können. Die Schwenkgeometrie
der Druckarme und damit der Oberwalzen wird weiter günstig beeinflußt, wenn
die Schwenkachse unterhalb der Ebene liegt, die durch die Tangenten
an Oberwalze und Unterwalze im Bereich der Berührlinie von Oberwalze und Unterwalze des
Eingangswalzenpaares des Streckwerkes gebildet wird. Besonders günstig ist
es, wenn die Schwenkachse unterhalb der Ebene liegt, die durch die
Tangenten an Oberwalze und Unterwalze im Bereich der Berührlinie
von Oberwalze und Unterwalze des Ausgangswalzenpaares des Streckwerkes
gebildet wird. Besonders vorteilhaft für alle Oberwalzen ist es, wenn
die Schwenkachse der Belastungsarme oberhalb der Ebene liegt, die
durch die Tangenten im Bereich der Berührlinie von der Umlenkwalze
und der mit ihr zusammenarbeitenden Walze gebildet wird.
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Durch
die vorteilhafte Ausgestaltung der Strecke, bei der die Druckmittel
an den Druckarmen gehalten sind und durch Verschwenken der Druckarme
wegschwenkbar sind, wird erreicht, daß für die Wartung bzw. Bedienung
der Strecke die Druckmittel nicht von der Bedienungsperson aus dem
Streckwerk entnommen werden müssen.
Besonders günstig
ist, wenn die Oberwalzen ebenfalls an den Druckarmen gehalten sind,
so daß sie
durch Verschwenken der Druckarme von den Unterwalzen wegbewegbar
sind. Dadurch wird ermöglicht,
daß durch
das Wegschwenken der Druckarme der Zugriff in den Bereich des Streckwerkes
für die
Bedienungsperson freigegeben wird, wodurch das Faserband frei im Streckwerk
zugänglich
wird. Die Oberwalzen werden dabei vorteilhaft durch Halteelemente
an den Druckarmen gehalten, wodurch sie nachgiebig an den Druckarmen
befestigt sind und leichter aus den Führungen in den Stanzen der
Unterwalzen herausgeführt
werden können.
Besonders günstig
ist es, wenn die Halteelemente quer zur Achse der Oberwalze schwenkbar
angeordnet sind, was das Einführen
der Oberwalzen in ihre Aufnahme in den Stanzen wesentlich erleichtert.
Vorteilhaft sind die Halteelemente elastisch ausgebildet, um den
Ein- und Ausbau der Oberwalzen zu erleichtern. Durch das Zuordnen
einer Stellvorrichtung zu den Halteelementen wird vorteilhaft erreicht,
daß die
Steifigkeit der elastischen Elemente variiert werden kann. Dadurch
ist es möglich,
die Oberwalzen auch axial mittels der Halteelemente zu führen. Durch
die Ausbildung der Halteelemente mit einer quer zur Achse der Oberwalzen
verlaufenden Führung
für die
Oberwalzen wird vorteilhaft erreicht, daß die Oberwalzen definiert
innerhalb der Halteelemente beweglich angeordnet sind.
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Bei
einer weiteren günstigen
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß den Druckarmen eine Verriegelungsvorrichtung
zugeordnet ist, mit einem oder mehreren Verriegelungselementen und
mit einem Betätigungselement
sowie einer Steuerung. Dadurch ist es möglich, das Verriegeln der Druckarme
zu steuern, so daß verschiedene
Verriegelungspositionen möglich
sind. Vorteilhafterweise besitzt die Verriegelungsvorrichtung wenigstens
zwei Stellungen, wobei in der ersten Stellung die Oberwalzen nicht
belastet sind, so daß auch
bei längerem
Stillstand die Oberflächen
der Oberwalzen nicht geschädigt
werden. In einer zweiten Stellung wird das Streckwerk belastet.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Betätigungselement die Verriegelungsvorrichtung
von der zweiten Stellung in die erste Stellung und umgekehrt überführt. Das
Steuerelement ist dabei vorteilhafterweise als Pneumatikzylinder,
Hydraulikzylinder oder elektromotorisch ausgebildet. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn die Strecke eine Steuervorrichtung besitzt, der ein
Kontaktgeber zugeordnet ist, der ein Steuersignal zur Steuerung
des Steuerelementes erzeugt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn
der Kontaktgeber am Druckarm angeordnet ist. Günstigerweise ist der Kontaktgeber
als ein Sensor ausgebildet, der direkt oder indirekt den Abstand
der Oberwalzen zu den Unterwalzen feststellt und in Abhängigkeit
davon ein Signal erzeugt. Dadurch wird bei Wickelbildung an einer
der Walzen, d. h. wenn sich Faserband ungewollt um eine Streckwerkswalze wickelt,
die Strecke abgeschaltet und, besonders vorteilhaft, das Streckwerk
entlastet, so daß die
Wickel nicht hart gewickelt werden und sich dadurch leichter entfernen
lassen. In weiterer vorteilhafter erfinderischer Weiterbildung kann
die Steuerung der Strecke einen Zeitgeber enthalten, der bei Stillstand des
Streckwerkes nach einer vorgegebenen Zeit die Verriegelungsvorrichtung
ansteuert, so daß die Druckarme
freigegeben werden und das Streckwerk entlastet wird. Dies hat den
Vorteil, daß die
Walzen, insbesondere die Bezüge
der Oberwalzen, keine Druckstellen bekommen und die Lager der Walzen entlastet
werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß an den
Druckmitteln Führungen oder
Halterungen für
einen Putzstab (Abstreifstab) angeordnet sind. Besonders günstig ist
es, wenn an den Belastungsarmen Halterungen vorgesehen sind zur
Befestigung eines Druckstabes. Durch den Druckstab wird in bekannter
Weise die Qualität
des verstreckten Faserbandes verbessert. Bei dessen Befestigung
an den Druckarmen hat es den Vorteil, daß der Druckstab beim Wegschwenken
der Druckarme mit aus dem Streckwerk herausgenommen wird, so daß das Einführen eines
Faserbandes in das Streckwerk besonders einfach und schnell erfolgen kann,
da der Druckstab weggeschwenkt ist.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Strecke gemäß der Erfindung
in schematischer Darstellung;
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2 ein
erfindungsgemäß ausgestaltetes Streckwerk
in der Seitenansicht;
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3 die
Halterungen der Oberwalzen an den Druckarmen;
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4 eine
Schnittdarstellung eines Druckmittels mit Halteelement.
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Die
Strecke 1 von 1 besteht im wesentlichen aus
einem Gehäuse 11 zur
Aufnahme der Antriebs- und Hilfsaggregate, sowie dem Streckwerk 2 für das Verstrecken
und Doublieren der Faserbänder 3.
Diese werden Vorlagekannen 31 entnommen und über einen
Vorlagetisch 32 der Strecke 1 dem Streckwerk 2 zugeführt. Nachdem
das Faserband 3 das Streckwerk verlassen hat, wird es über die
Kalanderwalzen 29 in ein Ablagerohr 290 geführt, das
Teil eines Drehtellers ist, der das Faserband in eine Ablagekanne 33 ablegt.
Das Streckwerk 2 ist über
eine in 1 gestrichelt dargestellte Abdeckung 12 gegenüber dem
umgebenen Raum abgedeckt. Die Abdeckung 12 beinhaltet im
wesentlichen eine Absaugung, die das staubförmige Material, das beim Verstrecken
freigesetzt wird, abführt.
Die Abdeckung ist vom Streckwerk wegschwenkbar, wobei dies in günstiger
Weise gleichsinnig mit den Druckarmen erfolgen kann. Die Unterwalzen
des Streckwerkes 2 sind in bekannter Weise über Riementriebe
angetrieben.
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2 zeigt
das Streckwerk 2 der Strecke von 1. Wie aus 1 ersichtlich,
wird das Faserband 3 von der linken Seite her in das Streckwerk 2 eingeführt, wo
es zwischen die Streckwerkswalzen geklemmt wird und durch unterschiedliche
Drehzahlen verschiedener Streckwerkwalzenpaare verstreckt wird.
Das Streckwerk von 2 besteht aus den Eingangszylindern 21,
den Mittelzylindern 22 und den Ausgangszylindern 23.
Mit der Unterwalze 230 der Ausgangszylinder 23 arbeitet
noch eine Umlenkwalze 24 zusammen, deren Aufgabe es ist,
das verstreckte Faserband den Kalanderwalzen 29 zuzuführen. Eine
Verstreckung des Faserbandes findet durch die Umlenkwalze 24 in
der Regel nicht statt. Die Oberwalze 211 der Eingangszylin der 21,
die Oberwalze 221 der Mittelzylinder 22 und die
Oberwalze 231 der Ausgangszylinder 23 sowie die
Umlenkwalze 24 sind an Druckarmen 4 gehalten.
Durch Wegschwenken der Druckarme 4, von denen in der Seitenansicht
von 2 nur der in Faserbandrichtung gesehen rechte
Druckarm darstellbar ist, werden die Oberwalzen von den Unterwalzen
abgehoben. Ein zwischen Oberwalzen und Unterwalzen eingeklemmtes
Faserband wird dadurch frei zugänglich.
Das Wegschwenken der Druckarme 4 erfolgt durch eine Drehbewegung
der Druckarme um ihre Schwenkachse 41, auf der sie drehbar
gelagert sind. In 2 ist mittels gestrichelter
Linien dargestellt, welche Position die Druckarme 4 mit
ihren daran gehaltenen Oberwalzen einnehmen, wenn sie für die Wartung
des Streckwerkes weggeschwenkt sind.
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Das
Streckwerk wird im Betrieb belastet, d. h. Ober- und Unterwalze
und dazwischen liegendes Faserband berühren sich unter Druck. Dazu
sind auf die Oberwalzen Druckmittel 5 aufgesetzt, die ihrerseits
an den Druckarmen 4 befestigt sind. Dabei werden die Druckarme 4 mittels
einer Verriegelungsvorrichtung 6 in Richtung auf das Streckwerk 2 gezogen, so
daß die
Oberwalzen 211, 221, 231 auf ihre dazugehörigen Unterwalzen 210, 220, 230 aufgedrückt werden.
Die Verriegelungsvorrichtung 6 besitzt zwei Belastungshaken 61,
wobei jedem Druckarm 4 ein Belastungshaken 61 zugeordnet
ist. Die Belastungshaken 61 ergreifen einen Bolzen 62 je
Druckarm 4, wodurch eine auf die Belastungshaken 61 ausgeübte Zugkraft
an den dazugehörigen
Druckarm 4 übertragen
wird. Bei Freigabe der Druckarme 4 durch die Verriegelungsvorrichtung 6 schwenkt
der Belastungshaken, nachdem er keine Zugkraft mehr auf den Druckarm 4 ausübt, vom
Bolzen 62 weg, so daß jetzt
die Druckarme wegeschwenkbar sind. Die Druckarme üben keine
Kraft mehr auf die Streckwerkswalzen aus. Die Belastung der Walzen
erfolgt nun noch durch das Eigengewicht. Durch eine nicht gezeigte
Feder beispielsweise können
die Druckarme 4 günstigerweise
auch soweit angehoben werden, daß sich Ober- und Unterwalzen
nicht mehr berühren,
so daß ihre
Oberflächen
vollkommen entlastet sind und auch bei langem Stillstand der Maschine die
Oberwalzen nicht entnommen werden müssen.
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Das
Streckwerk 2 von 2 ist in
erfindungsgemäßer Ausgestaltung
so ausgebildet, daß die
Schwenkachse 41 der Druckarme 4 mit einem Abstand
von 270 mm zur Unterwalze 230 der Ausgangszylinder 23 angeordnet
ist. Bei einem Schwenkwinkel der Druckarme von weniger als 70 ist dadurch
bereits der ganze Bereich des Streckwerkes für die Wartungsperson zugänglich.
Nach dem Hochschwenken der Druckarme wird bei einer derartigen Ausgestaltung
auch der Bereich der Kalanderwalzen frei zugänglich. Die Schwenkachse 41 ist
unterhalb einer Ebene angeordnet, in der die Unterwalze 230 der
Ausgangszylinder 23 angeordnet ist. Gleichzeitig befindet
sich die Schwenkachse 41 der Druckarme 4 oberhalb
einer Ebene E4, die durch die Tangenten an Umlenkwalze 24 und
Unterwalze 230 im Bereich ihrer Berührlinie gebildet wird. Gleichzeitig
befindet sich die Schwenkachse 41 unterhalb einer Ebene
E1, die entsprechend durch die Tangenten im Bereich der Berührlinie
von Unterwalze 210 und Oberwalze 211 der Eingangszylinder 21 gebildet
wird. Der Übersichtlichkeit
halber sind die Ebenen E1, E3 und E4 in 3 zeichnerisch
verdeutlicht. Durch diese vorteilhafte Anordnung der Schwenkachse 41 der
Druckarme 4 wird erreicht, daß die Zugänglichkeit des Streckwerkes
in ausreichendem Maße
gewährleistet wird
und gleichzeitig die Anordnung der Oberwalzen zu deren Unterwalzen
so gestaltet werden kann, daß diese
in geometrisch günstiger
Weise einander zugestellt werden können. Insbesondere ist es möglich, die
Oberwalzen in den Stanzen der Unterwalzen zu lagern und aus diesen
beim Öffnen
und Schließen des
Streckwerkes auch aus ihren Aufnahmen 201 in den Stanzen 20 herauszuführen und
umgekehrt beim Schließen
in diese hineinzuführen.
Weiterhin wird dadurch ermöglicht,
daß die
Kraftrichtung der Druckmittel 5, mit der sie ihre Kraft
auf die Oberwalzen ausüben,
im wesentlichen in Richtung auf die Drehachse der dazugehörigen Unterwalze
gerichtet ist. Dadurch ist es möglich,
alle Oberwalzen aus den Stanzen der Unterwalzen herauszuschwenken
und gleichzeitig einen günstigen
Kraftverlauf der Druckmittel zu gewährleisten.
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Die
Verriegelungsvorrichtung 6, die es gestattet die Druckarme
mit den Oberwalzen auf die Unterwalzen aufzudrücken und zu verriegeln, besteht
aus einem Verriegelungselement 60, an dem ein Steuerelement 63 angreift
und bewirkt, daß der Belastungshaken 61 von
seiner strichpunktiert dargestellten Geöffnet-Position in seine mit
durchgezogenen Linien dargestellte Geschlossen-Position übergeht.
Dabei wird der Bolzen 62 im geschlossenen Zustand des Streckwerkes
immer an der selben Stelle positioniert. Dies bewirkt, daß die Druckmittel 5 über eine
einfache Einstellmöglichkeit
eine vorbestimmte Kraft auf die Streckwerkszylinder ausüben. Die
Größe der Kraft,
die durch das Steuerelement 63 aufgebracht wird, hat keinen
Einfluß auf
die Kraft, mit der die Oberwalzen auf die Unterwalzen angedrückt werden.
Die Position des Belastungshakens und damit auch die der Druckarme
ist in der geschlossenen Position immer gleich. Das Steuerelement 63 besteht aus
einem Pneumatikzylinder, der mit einer nicht gezeigten Leitung an
ein Steuerventil angeschlossen ist. Das Steuerventil seinerseits
wird über
eine Steuerung 64 gesteuert. In 1 ist die
Steuerung 64 schematisch dargestellt. Die Steuerung 64 ihrerseits kann
durch einen nicht gezeigten Betätigungsknopf, der
von der Bedienperson gedrückt
wird, dazu angeregt werden, das Streckwerk in die Offen- oder Geschlossen-Position
zu bringen. Darüberhinaus
ist die Steuerung 64 mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden
Signalgebern verbunden, die ein Signal an die Steuerung geben, das
Streckwerk von der Geschlossen- in die Offen-Stellung überzuführen. Einer der
Signalgeber ist der Kontaktgeber 641, der vorteilhaft an
jedem der beiden Druckmittel einer Oberwalze angeordnet ist. Der
Kontaktgeber 641 besteht aus einem Signalstift 642 und
einer Kontaktschiene 643 (vergleiche 3 und 4).
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Bei
Störungen
im Streckwerk, insbesondere bei einer sogenannten Wickelbildung,
bei der sich Fasern um eine Walze wickeln, erhöht sich der Abstand zwischen
Ober- und Unterwalze, wodurch der Signalstift 642 in Richtung
auf die Kontaktschiene 643 verschoben wird. Bei Berührung von
Signalstift 642 mit der Kontaktschiene 643 wird
ein elektrisches Signal erzeugt und der Steuerung 64 zugestellt. Durch
das daraufhin von der Steuerung veranlaßte Entriegeln der Druckarme,
können
sich die Abstände zwischen
Ober- und Unterwalze frei einstellen. Dies hat die positive Folge,
daß die
um die eine oder andere Walze herumgewickelten Fasern, der sogenannte
Wickel, lockerer gebildet wird. Dadurch kann sein Entfernen von
der Walze wesentlich leichter vonstatten gehen.
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Der
oben bereits erwähnte
erfinderische zweite Signalgeber ist als Zeitschalter 644 ausgebildet,
der in 1 schematisch dargestellt ist. Der Zeitschalter 644 ist
derart ausgestaltet, daß er
dann aktiv wird, wenn das Streckwerk stillsteht und sich die Verriegelungsvorrichtung 6 in
der zweiten Stellung befindet, das heißt, wenn das Streckwerk belastet
ist. Der Zeitschalter arbeitet so, daß nach einer vorgegebenen Zeit
automatisch ein Signal an die Steuerung 64 abgegeben wird,
die daraufhin die Verriegelungsvorrichtung 6 von der zweiten
Stellung in die erste Stellung überführt, so
daß das
Streckwerk entlastet ist. Dies hat den Zweck, die Walzen zu schonen,
da ansonsten bei Stillstand deren Oberflächen Druckstellen erhalten
könnten.
Die Zeit, nach der der Zeitschalter 644 das Signal abgibt,
liegt günstigerweise bei
mindestens 0,5 Minuten bis 1 Minute. Die Zeit kann vorteilhaft vom
Bediener individuell größer gewählt werden.
Ein zu schnelles Entlasten des Streckwerkes ist nicht sinnvoll,
weil die Bedienperson sonst keine Gelegenheit erhält, eingreifen
zu können,
bevor durch das Entlasten möglicherweise
eine Schädigung
des Bandes erfolgt. Besonders günstig
kann ein Wert von 1 Minute bis 4 Minuten eingestellt werden.
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3 zeigt
die wesentlichen Elemente des Streckwerkes 2 von 2 in
der Seitenansicht, wobei einige Bauteile, beispielsweise die Unterwalzen, gestrichelt
dargestellt sind. Ebenso ist der Druckarm 4 nur angedeutet
dargestellt, da er ansonsten die Druckmittel 5 verdecken
würde (vergleiche
dazu 4, Druckarm 4, rechte Seite). Die Oberwalzen 211, 221, 231 und
die Umlenkwalze 24 sind erfindungsgemäß in elastischen Halteelementen 42 gehalten.
Die Halteelemente 42 sind über ein Befestigungsmittel 423,
beispielsweise einer Schraube, am Druckmittel 5 gehalten.
Die Befestigung ist dabei derart, daß das Halteelement 42 um
das Befestigungsmittel 423 schwenkbar ist (siehe Doppelpfeil
P). Die Schwenkbarkeit dient dazu, die Oberwalzen leichter in die
Aufnahme 201 der Stanzen der Unterwalzen einführen zu
können.
Die Aufnahme 201 für
die Oberwalzen besitzt dazu vorteilhafterweise eine Einführschräge 202,
was zusätzlich
das Einführen
der Oberwalzen erleichtert. Damit das Lager 203 bzw. dessen Außenring
sich nicht mitdrehen kann, greift das Halteelement 42 in
eine Nut 204 des Außenrings
ein.
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Die
Halteelemente 42 bestehen aus einem elastischen dünnen Blechteil,
das zur Aufnahme der Oberwalze ein Langloch 425 besitzt,
in das die Oberwalze mit einem Zapfen 424 eingreift und
dadurch gehalten wird. Durch die Ausbildung als Langloch kann die
Oberwalze auch während
des Betriebes in ihren Halteelementen so geführt werden, daß Veränderungen
der Achsabstände
zwischen Oberwalzen und Unterwalzen keine Probleme verursachen.
Der Zapfen der Oberwalze, der auf jeder Seite im Langloch 425 des
Halteelementes 42 geführt
ist, kann sich in diesem Langloch genügend bewegen. Das Langloch 425 bildet
eine Führung
für die
Oberwalze.
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Im
Druckelement 5 ist jeweils auch eine Stellvorrichtung 421 vorgesehen,
die verschieblich am Druckmittel 5 gelagert ist. Geführt wird
die Stellvorrichtung 421 unter anderem durch das Befestigungsmittel 423.
Die Stellvorrichtung 421 besitzt einen Schlitz 426,
wodurch es entsprechend der Länge
dieses Schlitzes quer zur Oberwalze verschoben werden kann. Die
Stellvorrichtung 421 dient dazu, das Halteelement 42 in
seiner Beweglichkeit in Richtung der Achse der Oberwalze zu begrenzen.
Das die Oberwalze 211 der Eingangszylinder 21 tragende Halteelement 42 wird
durch die in ihrer unteren Position befindliche Stellvorrichtung 421 in
der Beweglichkeit begrenzt. Das Halteelement 42 der Mittelzylinder 22 dagegen
ist in Achsrichtung der Oberwalze 221 beweglich, da die
Stellvorrichtung 421 nach oben verschoben ist. Durch die
Erhöhung
der Beweglichkeit der Halteelemente 42 wird erreicht, daß die Oberwalzen
bei geöffneten
Druckarmen leichter ausgebaut werden können, da die elastischen Halteelemente 42 in
Achsrichtung verschoben werden können,
wodurch der Zapfen 424 der Oberwalzen leichter aus dem
Langloch der Halteelemente 42 herausgeführt werden kann. Die Begrenzung
der Beweglichkeit des Halteelementes 42 mittels der Stellvorrichtung 421 hat
den Vorteil, daß die
Halteelemente dann auch in der Lage sind, die Oberwalzen axial zu führen, so
daß keine
Führungsmittel
an den Aufnahmen 201 der Stanzen 20 erforderlich
sind.
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Eine
Schnittdarstellung durch ein Druckmittel 5, das in Bandlaufrichtung
des Faserbandes auf der rechten Seite des Streckwerkes angeordnet
ist, zeigt 4. Zwischen dem linken und rechten
Teil des dieser Seite des Streckwerkes zugeordneten Druckarmes 4 ist
das Druckmittel 5 angeordnet. Im Prinzip ähneln sich
Eingangs-, Mittel- und Ausgangszylinder, so daß diese Darstellung für alle gilt,
ebenso für
die Umlenkwalze 24. In der Stanze 20 der hier
beispielhaft gezeigten Unterwalze 220 der Mittelzylinder 22 ist
in der Aufnahme 201 die Oberwalze 221 geführt. In
Richtung auf die Unterwalze 220 stützt sich die Oberwalze 221 nicht über ihr
Lager 203 ab sondern allein an der Unterwalze 220.
Das Druckmittel 5 drückt über einen
Druckstift 51 auf die Oberwalze 221. Der Druckstift 51 wird
durch die Feder 52 belastet, die ihrerseits durch eine
Stellschraube 53 vorgespannt ist. Durch die Stellschraube
hindurch geht ein Signalstift 642 bis zum Druckstift 51,
so daß der Druckstift 51 die
Position der Oberwalze repräsentiert
und mit dieser Information, wie oben bereits beschrieben, zusammen
mit der Kontaktschiene 643 einen Kontaktgeber 641 für die Verriegelungsvorrichtung 6 bildet.
Bei Berührung
des Signalstiftes 642 mit der Kontaktschiene 643 wird
das Signal für
die Steuerung 64 ausgelöst.
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An
den Druckmitteln 5 ist darüber hinaus vorteilhaft noch
eine Halterung für
einen Putzstab 241 angebracht. Damit ist es möglich beim
Wegschwenken der Druckarme gleichzeitig auch den Putzstab mit wegzuschwenken.
Der Putzstab ist in bekannter Weise in seiner Halterung 242 beweglich
gelagert und liegt mit seinem Eigengewicht auf der Oberwalze auf,
um diese, während
des Betriebes, ständig
zu reinigen. Dadurch, daß die
Halterung 242 des Putzstabes 241 am Druckmittel 5 und
nicht am Druckarm 4 befestigt ist, ist es besonders vorteilhaft
möglich
bei Verstellung der Druckmittel gleichzeitig auch die Halterung
des Putzstabes mit zu verstellen. Ein Verstellen der Druckmittel
ist beispielsweise erforderlich, wenn die Abstände der Zylinder des Streckwerkes verstellt
werden.
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4 zeigt
darüber
hinaus eine Schnittdarstellung des Halteelementes 42 und
der Stellvorrichtung 421. Die Stellvorrichtung 421 ist
in der unteren Stellung gezeigt, in der sie die axiale Beweglichkeit des
elastischen Halteelementes 42 einschränkt. Dies ist die Stellung,
wie sie während
des Betriebes des Streckwerkes Verwendung findet. Durch diese Ausgestaltung
ist es vorteilhaft möglich
mit den Halteelementen 42 gleichzeitig die Oberwalzen in
axialer Richtung zu führen.
Ist die Stellvorrichtung 421 nach oben verschoben (vergleiche 3,
Mittelzylinder 22), so ist, wie dort bereits beschrieben,
das Halteelement 42 in axialer Richtung verformbar, wodurch der
Zapfen 424 aus dem Langloch 425 des Halteelementes 42 herausgenommen
und die Oberwalze 221 ausgebaut werden kann. Die Beweglichkeit
der Stellvorrichtung 421 wird durch den Schlitz 426 begrenzt.
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Ebenso
wie ein Putzstab 441 kann auch ein nicht gezeigter Druckstab
vorteilhaft an den Druckmitteln 5 befestigt werden. Dabei
ist im Gegensatz zum Putzstab nicht vorgesehen, daß der Druckstab in
seiner Halterung so gelagert ist, daß er sich frei nach oben bewegen
kann, der Druckstab liegt vielmehr mit Druck auf dem Faserband auf.
Die Anordnung des Druckstabes ist auch direkt an den Druckarmen
möglich,
da der Druckstab praktisch nicht im Streckwerk verschoben werden
muß, da
er im Bereich der Ausgangszylinder 23, die nicht verstellbar sind,
angeordnet ist.