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Spinnereimaschine mit Streckwerken
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Bei einer bekannten Spinnereimaschine mit Streckwerken, deren den
Unterwalzen zugeordnete Oberwalzen in unter Federkraft stehenden Lenkern von Trag-
und Belastungsarmen gehalten sind, die schwenk- und verriegelbar in Stützen angeordnet
sind, die ihrerseits auf einer an der Maschine lagernden Tragstange befestigt sind,
welche durch Stellmittel in eine Belastungs- und in eine entlastete Stellung für
die Oberwalzen gedreht werden kann (DE-PS 11 54 381), wird das die maschinenlange
Tragstange drehende Stellmittel von einer zentralen Stelle der Maschine her geschaltet.
Dabei können der Tragstange mehrere, dann notwendigerweise zugleich zu schaltende
Stellmittel zugeordnet sein. Auch dann, wenn die Tragstange in mehrere Teilstücke
mit entsprechend vielen auf diesen befestigten Stützen mit Trag-und Belastungsarmen
geteilt ist und jedem dieser Tragstangenteilstücke ein oder auch mehr als ein Stellmittel
zugeordnet ist, erfolgt diese zentrale, gleichzeitige Schaltung aller Stellmittel.
Durch das bzw. die pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden Stellmittel wird die
Tragstange bzw. werden die Tragstangenteilstücke einerseits bis in die Stellung
gedreht, in der die den Lenkern für die Doppel-Oberwalzen zugeordneten Federn bei
in den Stützen verriegelten Trag- und Belastungsarmen bis zum für den Betrieb der
Streckwerke erforderlichen Belastungsdruck gespannt sind, und andererseits erfolgt
die entgegengesetzte Drehung so weit, bis, für eine längere Stillstandszeit der
Maschine, die Federn entspannt sind, die Oberwalzen also noch auf den Unterwalzen
aufliegen. In beiden Stellungen der Tragstange ist es möglich, durch manuelle Betätigung
der jedem Trag- und Belastungsarm zugeordneten Verriegelungs- und Schwenkvorrichtung
die Oberwalzen von den Unterwalzen abzuheben und in dieser Abhebestellung festzulegen,
um
am Streckwerk Wartungsarbeiten ausführen zu können. Wegen der Verwendung von Doppel-Oberwalzen
werden durch das manuelle Abheben eines Trag- und Belastungsarmes jeweils zwei Spinnstellen
betroffen, und bei einem z.B. nach einem Fadenbruch an einer Spinnstelle vor dem
Wiederanspinnen erfolgenden Abheben des Armes wird der Weiterlauf der störungsfrei
in Betrieb befindlichen Nachbarspinnstelle unterbrochen.
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Es ist außerdem bekannt, dem aus einem Streckwerk auslaufenden Material
einen Wächter zuzuordnen, der bei Materialbruch eine am Streckwerkseingang angeordnete
Klemmvorrichtung schaltet, die die Lunte festhält (DE-PS 21 24 730; DE-OS 22 23
638).
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Dadurch ist verhindert, daß die Lunte weiter in das in Betrieb bleibende
Streckwerk eingezogen wird und es zu einer Wickelbildung der Lunte an den weiterlaufenden
Streckwerkswalzen kommt oder, daß die Lunte in eine am Streckwerksausgang angeordnete
Absaugvorrichtung einläuft und so für eine Weiterverarbeitung verlorengeht. Das
nach einer erfolgten Klemmung noch zwischen den laufenden Streckwerkswalzen befindliche
Material wird aus dem Streckwerk herausbewegt und geht verloren. Zum nach dem Aufheben
der Luntenklemmung erfolgenden üblichen Anspinnen am Ausgangswalzenpaar muß der
Materiallauf durch das Streckwerk bis zum Ausgangswalzenpaar abgewartet werden.
Diese Abwartezeit ist bei schnellaufenden Streckwerken mit hoher Liefergeschwindigkeit
zwar relativ kurz, jedoch ist dann wegen der hohen Liefergeschwindigkeit das übliche
Anspinnen am Ausgangswalzenpaar nicht mehr ohne weiteres möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Spinnereimaschine
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 für den Fall hoher Liefergeschwindigkeit
ihrer Streckwerke Anordnungen zu treffen, durch die in einfacher und sicherer Weise
bei an einer
Spinnstelle auftretendem Materialbruch der Weiterlauf
des Materials an nur dieser Spinnstelle sofort unterbrochen wird und zugleich günstige
Voraussetzungen für ein einfaches Anlegen des Fadens beim Wiederingangsetzen der
Spinnstelle geschaffen werden.
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Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 genannte Erfindung gelöst.
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Die im erstgenannten vorbekannten Falle nur zur gleichzeitigen Be-
und Entlastung aller Streckwerke einer Maschine angewendete Drehbewegung der Tragstange
wird erfindungsgemäß dazu ausgenutzt, ein einzelnes, in an sich bekannter Weise
(z.B.
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DE-AS 10 25 306) mit Einzel-Oberwalzen ausgerüstetes Streckwerk bei
Materialbruch durch vollständiges Abheben aller Oberwalzen von den Unterwalzen sofort
stillzusetzen. Dabei bleibt, im Gegensatz zu den vorbekannten Streckwerken mit an
ihrem Eingang angeordneten Klemmvorrichtungen für die Lunte, zufolge des Abhebens
aller Oberwalzen von den weiter in Betrieb bleibenden Unterwalzen der im Verzugsfeld
des Streckwerkes befindliche, am Streckwerkseingang klemmend festgehaltene Faserverband
bestehen. Das Wiederanspinnen kann deshalb in einfacher und zuverlässiger Weise
z.U. dadurch erfolgen, daß das vom Gop zurückgeführte Fadenende auf den Faserverband
aufgelegt und danach das Stellmittel für die Rückdrehung des Tragstangenteilstückes
in die die Oberwalzen wieder belastende Stellung geschaltet wird. Gemeinsam werden
dann der Faserverband und das Fadenende in Bewegung gesetzt und miteinander verbunden.
Ein verzögerungsfreies Anspinnen kann selbstverständlich auch anders erfolgen, und
dafür steht das sogleich nach dem Wiederinbetriebsetzen des Streckwerkes aus dessen
Ausgangswalzenpaar austretende Material zur-Verfügung.
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Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Ansoruch 2 ergibt eine besonders
vorteilhafte Möglichkeit der Anordnung und der Montage der einzelnen Oberwalzen-Trag-
und Belastungsarme mit ihren Tragstangenteilstücken und deren Stellmitteln an der
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an die Maschine, an der dann für die Halterung der einzelnen Bauteile
keine besonderen Befestigungsstellen ausgebildet zu werden brauchen. Die Trag- und
Belastungsarme können, mit ihrem Stellmittel als Baugruppe zusammengefaßt, an die
schon an der Maschine befestigte Tragschiene montiert werden oder es kann, bei in
Länge des Stanzenabstandes ausgebildeter Tragschiene, die Montage auf die noch nicht
an die Maschine gesetzte Tragschiene vorgenommen und diese kann danach auf den Stanzen
befestigt werden. Die einzelnen Stellmittel brauchen åznn nur noch mit der längs
der Maschine verlegten pneumatischen oder hydraulischen Versorgungsleitung und den
zugehörigen Fadenwächtern verbunden zu werden. Jeder Trag- und Belastungsarm bildet
dann mit seinem Stellmittel ein in sich geschlossenes Kraftsystem.
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Durch die Weiterbildung nach Anspruch 3 ist es in einfacher Weise
möglich, sowohl den in der Belastungsstellung bestenenden Belastungsdruck genau
bestimmen zu können als auch diejenige Stellung, bis in die der Trag- und Belastungsarm
bei Fadenbruch zu schwenken ist. Die Anschläge können einem beliebigen sich bewegenden
Teil der Stellvorrichtung zugeordnet sein.
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Besonders günstig ist es, die Klemmvorrichtung für die Lunte in der
im Anspruch 4 genannten Weise zu schalten, weil dadurch andere, besondere Betätigungsvorrichtungen
für sie überflüssig sind. Die Klemmvorrichtung als solche kann beliebig gestaltet
sein, und das bewegliche Klemmglied kann mit der Eingangs-Oberwalze, einem Luntenführer
oder mit einer beliebigen anderen Gegenfläche zusammenwirken. Die Maßnahme gemäß
Ansoruch 5 ist aber wegen der unten noch erwähnten Freigabemöglichkeit für die Lunte
besonders vorteilhaft.
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Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 hat besondere Vorteile
bei einer Anwendung an Streckwerken, deren Gesamtverzugsfeld wegen der Stapellänge
des zu verarbeitenden Materials besonders lang ist und die deshalb einen entsprechend
langen Trag- und Belastungsarm erfordern. Hier kann es Schwierigkeiten bereiten,
den bei Betrieb des Streckwerkes erforderlichen Belastungsdruck durch die Dreheinstellage
des Tragstangenteilstückes und durch die zwischen dem Arm und seiner Stütze ausgebildete
Schwenk- und Uerriegelungsvorrichtung zu erzeugen. Durch die Maßnahme nach Anspruch
6 und deren Weiterbildung gemäß Anspruch 7 wird in einfacher Weise die Möglichkeit
geschaffen, unter Beibehaltung der durch die Erfindung erzielten Vorteile auch lange
Trag- und Belastungsarme unter den für den Betrieb erforderlichen Belastungsdruck
setzen zu können.
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Die Maßnahmen nach den Ansprüchen 8 und 9 erschließen die Möglichkeit,
die Vorteile der Erfindung im Zusammenhang mit einer an sich bekannten (DE-GM 18
21 627) Vorrichtung für das gleichzeitige Uerstellen der Eingangswalzenpaare von
Streckwerken zu nutzen.
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Die Weiterbildungen gemäß den Ansprüchen 10 bis 12 ergeben die Gewähr,
insbesondere wieder bei Streckwerken mit langem Gesamtverzugsfeld,großen Belastungsdruck
auf sicher gehaltene und geführte Oberwalzen ausüben zu können. Diese sich von der
bekannten Art der Einzel-Oberwalzen-Halterung (DE-AS 10 25 306) stark unterscheidende
Art der Lagerung von Einzel-Oberwalzen eröffnet außerdem die Möglichkeit, über den
zwischen den beiden Tragarmschenkeln freiliegenden Einzel-Oberwalzen in einfacher
Weise eine Schmutzabsaugevorrichtung mit bis an die Walzen heranreichenden Absaugedüsen
anzuordnen. Die beiden Tragarm-
schenkel können in einer gemeinsamen
Stütze gelagert werden, jeder Schenkel kann aber auch in einer zugehörigen Stütze
gehalten sein. In diesem Falle ist es möglich, für die Halterung der Einzel-Oberwalzen
zwei übliche, an sich für die Aufnahme von Doppel-Oberwalzen bestimmte Trag- und
Belastungsarme zu verwenden, deren Stellhebel für das Schwenken und Verriegeln lediglich
miteinander gekuppelt zu werden brauchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Beispielen näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 in Seitenansicht ein Streckwerk in seiner Anordnung
an einer Maschine und in seiner Betriebsstellüng; Fig 2 in gleicher Darstellart
wie in Fig. 1 ein Streckwerk mit besonders langem Gesamtverzugsfeld; Fig. 3 eine
Draufsicht auf das Streckwerk gemäß der Fig. 2, jedoch ohne Darstellung der Unterwalzen;
Fig. 4 in gegenüber der Fig. 3 vergrößerter Darstellung eine Einzelheit der Halterung
für einen Achsstummel einer Einzel-Oberwalze; Fig. 5 in gegenüber den Fign. 1 und
2 vergrößerter Darstellung ein Teilstück eines Streckwerkes, dessen Eingangs-Oberwalze
getrennt vom Trag-und Belastungsarm in einem mit dem Lagerschlitten für die zugehörige
Unterwalze verbundenen Träger gehalten ist.
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In den Fign. 1 und 2 ist mit 1 eine Maschinenbank bezeichnet, auf
der mit Abstand voneinander Stanzen 2 befestigt sind.
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Zwischen den Stanzen 2 sind jeweils mehrere Streckwerke, z.B.
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vier, angeordnet, von denen die Fign. nur eines zeigen. In der Stanze
2 bzw. in auf ihr angeordneten Schlitten lagern maschinenlang angetriebene Unterwalzen
3a bis 3d (Fig. 1) bzw. 3a bis 3f (Fig. 2). An den Stanzen 2 ist eine sich ebenfalls
über die Maschinenlänge erstreckende Tragschiene ne 4 befestigt, die zweckmäßigerweise
in einzelne, jeweils von Stanze zu Stanze reichende Abschnitte unterteilt ist. Auf
dieser Tragschniene 4 sind die zwischen den einzelnen Stanzen 2 vorgesehenen Trag-
und Belastungsarme für die Einzel-Oberwalzen angeordnet. An die Tragschiene können
für diesen Zweck geeignete Haltemittel angeformt sein. Gemäß den Beispielen ist
jedoch an der Tragschiene für jedes Streckwerk ein Lagerbock 5 (siehe auch Fig.
3) befestigt, in dem ein Tragstangenteilstück 6 drehbar festgelegt ist. Auf diesem
sind, wie die Fig. 3 zeigt, zwei einander gleiche Stützen 7 befestigt, in deren
jeder ein Trag- und Belastungsarm 8 mittels eines Schwenkhebels 9 in an sich bekannter
Weise schwenk- und verriegelbar gelagert ist.
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Die beiden Schwenkhebel 9 sind durch einen Steg 10 fest miteinander
verbunden, so daß die beiden Arme 8 bei der nur gleichzeitig möglichen Betätigung
der Hebel 9 ihre Schwenkbewegungen in den Stützen 7 ebenfalls nur zugleich ausführen.
In jedem der beiden Arme 8 sind in üblicher Weise schwenkbar Lenker 11 angeordnet,
auf die Belastungsfedern 12 wirken, die im Arm 8 abgestützt sind. In den Sätteln
der Lenker 11 sind mit beidseits aus ihnen herausstehenden Achsstummeln 13 Einzel-Oberwalzen
14a bis 14f in üblicher Weise verriegelt festgehalten.
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Die Fig. 4 zeigt diese Art der Halterung eines Achsstummels 13 im
Sattel eines Lenkers 11.
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Diese sehr stabile Art der Halterung der Einzel-Oberwalzen 14 in zwei
miteinander gekuppelten, je für sich vollständigen
und für die
Halterung von Doppel-Oberwalzen geeigneten, an sich bekannten Trag- und Belastungsarmen
7, 8 ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn das Streckwerk ein langes Gesamtverzugsfeld
hat und wenn hohe Oelastungsdrücke aufzubringen sind. Der als eine Baueinheit anzusehende,
in Fig. 3 dargestellte Trag-und Belastungsarm hat somit zwei Schenkel, nämlich die
beiden Arme 8. Diese beiden Schenkel können gegebenenfalls auch in einer gemeinsamen
Stütze schwenk- und verriegelbar gehalten sein Wenn andere Verzugsverhältnisse und
Belastungsdrücke bestehen, kann der Trag- und Belastungsarm und die Halterung seiner
Einzel-Oberwalzen aber auch so ausgebildet sein, wie vorbekannt (DE-AS 10 25 306).
Die in allen Figuren dargestellten Trag- und Belastungsarme sind jedoch so ausgebildet,
wie aus Fig. 3 ersichtlich. Der in der nachfolgenden Beschreibung verwendete Begriff
Trag- und Belastungsarm bezieht sich deshalb auf die Ausführungsform gemäß Fig.
3.
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Auf jedem Tragstangenteilstück 6 ist außer den beiden Stützen 7 noch
ein Stellarm 15 befestigt, an dessen freiem Ende, wie Fig. 1 zeigt, ein allgemein
mit 16 bezeichnetes, als Zylinder Kolben-Bauteil ausgebildetes Stellmittel angeordnet
ist. Der Zylinder 17 ist mittels eines Bolzens 18 schwenkbar am Stellarm 15 festgelegt
und die Kolbenstange 19 greift vorzugsweise einstellbar in eine Schelle ein, die
durch einen Bolzen 20 schwenkbar mit einem Befestigungslappen 21 verbunden ist.
Dieser Lappen 21 kann an die Tragschiene 4 angeformt sein oder er ist, wie dargestellt,
fest mit dieser verbunden. In die beidseits des Kolbens 22 befindlichen Zylinderkammern
zünden Leitungen 23 und 24, die unter Zwischenschaltung eines durch einen Elektromagneten
25 schaltbaren Ventils 26 mit einer maschinenlangen Versorgungsleitung 27 für vorzugsweise
Druckluft verbunden sind. Der Elektromagnet 25 ist durch eine Leitung 28 mit einer
Schaltvorrichtung 29 verbunden, an die
durch eine Leitung 30 ein
dem vom Streckwerk zu einer Spindel laufenden Faden 31 zugeordneterFadenwächter
32 angeschlossen ist, der den Faden 31 mechanisch, optisch oder anderswie abtasten
kann.
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Die Teile sind in derjenigen Stellung dargestellt, die sie bei in
Betrieb befindlichem Streckwerk haben. Durch den bestehenden Anschluß der Leitung
24 an die Versorgungsleitung 27 befindet sich der Kolben 22 in seiner aus dem Zylinder
17 herausgedrängten Stellung. Die Kolbenstange 19 stützt sich über den Bolzen 20
und den Befestigungslappen 21 an der Tragschiene 4 ab, und der Zylinder 17 übt deswegen-über
den Bolzen 18 eine dem Druck entsprechende Kraft auf den Stellarm 15 aus und drängt
diesen in feste Anlage an einen einstellbaren Anschlag 33. Diesen Anschlag bildet
z.B.
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das Schaftende einer Schraube, die in einen am Lagerbock 5 ausgebildeten
Lappen eingesetzt ist. In dieser Stellung des Stellarmes 15 befindet sich das Tragstangenteilstück
6 in einer Dreheinstellage, in der die Stütze 7 mit dem in ihr verriegelten Trag-
und Belastungsarm 8 bei gespannten, auf die Lenker 11 wirkenden Belastungsfedern
12 die Einzel-Oberwalzen 14 mit dem erforderlichen Belastungsdruck auf den Unterwalzen
3 hält.
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Bei vom Fadenwächter 32 an die Schaltvorrichtung 29 gegebenen, einen
Bruch des Fadens 31 anzeigenden Signal gibt diese dem Elektromagneten 25 einen Umschaltimpuls
für das Ventil 26. Dadurch wird die Leitung 24 von der Versorgungsleitung 27 getrennt
und an diese wird die Leitung 23 angeschlossen. Die dann auf der anderen Seite des
Kolbens 22 in den Zylinder 17 tretende Druckluft bewirkt, daß sich der Zylinder
17 auf dem an der Tragschiene ne 4 festgehaltenen Kolben 22 verschiebt und dadurch
dem Stellarm 15 eine entsprechende Schwenkbewegung erteilt. Diese Bewegung wird
durch das Auftreffen. des Stellarmes 15 auf einen einstellbaren Anschlag 34 begrenzt,
der in gleicher Weise wie der
Anschlag 33 am Lagerbock 5 angeordnet
ist. Die Größe der sich durch diese Schwenkung des Stellarmes 15 ergebenden, in
Richtung des Pfeiles 35 verlaufenden Drehbewegung für das Tragstangenteilstück 6
und Mitbewegung der auf ihm befestigten Teile 7 und 8 ist durch die beiden Schenkel
des an die Achse des Tragstangenteilstückes 6 angelegten Winkels markiert.
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Am ersten Teilbereich dieser Drehbewegung nehmen die Einzel-Oberwalzen
14 noch nicht teil, weil sich dabei die auf ihre Lenker 11 wirkenden, im Trag- und
Belastungsarm 8 abgestützten Belastungsfedern 12 entspannen. Im Verlaufe dieser
Drehbewegung kommt aber ein mit dem Stellarm oder mit dem Tragstangenteilstück oder,
wie dargestellt, mit der Stütze 7 verbundenes Klemmglied 36, das in Betriebsstellung
Abstand von der in das Streckwerk einlaufenden Lunte 131 und von der Eingangs-Oberwalze
14d hat, in Berührung mit der Lunte 131 und drückt diese an die Eingangs-Oberwalze
14d. Erst dann, wenn die Belastungsfedern 12 weitgehend entspannt sind und die Lenker
11 an Anschlägen anliegen, die ihre Schwenkung aus dem Arm 8 heraus begrenzen, also
während des letzten Teilbereiches der Drehbewegung des Tragstangenteilstückes 6,
werden auch die Einzel-Oberwalzen 14 mitbewegt und von den Unterwalzen 3 abgehoben.
Der Weiterlauf der Lunte 131 wird dadurch unterbrochen, und das noch im Verzugsfeld
liegende Luntenstück ist zwischen dem Klemmglied 36 und der stillstehenden Eingangs-Oberwalze
14d bzw. 14f festgehalten.
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Zum Wiederanspinnen kann das vom Cop zurückgezogene Ende des Fadens
31 auf das im Verzugsfeld liegende Luntenstück aufgelegt und dann ein Schalter betätigt
werden, der den Elektromagneten 25 zum Rückstellen des Ventils 26 in die Betriebslage
erregt.
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Die Einzel-Oberwalzen 14 kommen bei der dann erfolgenden Rückdrehbewegung
des Tragstangenteilstückes 6 wieder in Auflage auf die Unterwalzen 3, und der Verzug
und die Lieferung des Streckwerkes beginnen wieder.
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In beiden Stellungen des Tragstangenteilstückes 6 ist es möglich,
den in der Stütze 7 lagernden Schwenkhebel 9 zu betätigen und dadurch für Wartungszwecke
den Arm 8 mit seinen Einzel-Oberwalzen 14 von den Unterwalzen bzw. noch weiter von
den Unterwalzen abzuheben. Im letzteren Falle ergibt sich eine Wegbewegung der Eingangs-Oberwalze
vom Klemmglied 36, so daß ein Einlegen bzw. Herausnehmen der Lunte 131 möglich ist.
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Die in Fig. 3 beidseits des Tragstangenteilstückes 6 noch teilweise
dargestellten Tragstangenteilstücke deuten den Ort der benachbarten, ebenfalls auf
der Tragschiene 4 gehaltenen Teilstücke an.
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Das in Fig. 2 dargestellte Streckwerk hat ein längeres Verzugsfeld
als das Streckwerk gemäß der Fig. 1. Sein Trag- und Belastungsarm ist deshalb entsprechend
länger und ist gegebenenfalls auch mit einer größeren Anzahl von Einzel-Oberwalzen
bestückt. Die für das Erzeugen der Belastungsdrücke erforderlichen Kraftmomente
am Tragstangenteilstück und an der Lagerstelle des Armes in der Stütze sind dann
sehr hoch, und zur Vermeidung von Überbelastungen, die zwar durch kräftigere Dimensionierungen
der Teile aufgefangen werden könnten, wird hier, unter Beibehaltung üblich dimensionierter
Bauteile, die Belastung in der Betriebsstellung des Streckwerkes in gegenüber der
Fig. 1 anderer Art vorgenommen.
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Zu diesem Zweck ist der Stellarm 15 mit einer über die Befestigungsstelle
18 für den Zylinder 17 hinausragenden Verlängerung 15a versehen, an deren freiem
Ende ein Halter 37 einstellbar befestigt ist. Diese Einstellbarkeit ist dadurch
gegeben, daß der Halter 37 mit einem Langloch für den Durchgriff der ihn am Stellarm
15, 15a haltenden Befestigungsschraube 38 versehen ist. Eine Feineinstellung ist
durch eine Justierschraube 39 möglich. Der Halter 37 ist mit einer Längsöffnung
40 versehen, in die eine Nase 41 eingreifen kann, die am freien Ende eines Verriegelungshebels
42 ausgebildet ist, der um eine Lagerstelle 43 schwenkbar auf den beiden Armen 8
angeordnet
ist, siehe auch Fig. 3. Auf den Verriegelungshebel 42
wirkt eine sich auf den Armen 8 abstützende Druckfeder 44, die die Nase 41 in die
Längsöffnung 40 drängt.
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Bezüglich der anderen Einzelheiten besteht Übereinstimmung mit den
schon zu Fig. 1 beschriebenen Anordnungen und Schaltvorgängen, und die noch dargestellten
anderen Bauteile sind deshalb mit den der Fig. 1 entsprechenden Bezugsziffern belegt.
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In der in Fig. 2 dargestellten Betriebslage des Streckwerkes hält
der Stellarm 15 das Tragstangenteilstück 6 also ebenfalls in derjenigen Lage, die
die auf ihm befestigten beiden Stützen 7 und ihre Arme 8 in der Belastungsstellung
für die Einzel-Oberwalzen 14 haben. Die Belastung ergibt sich aber nicht dadurch,
sondern deswegen, weil die beschriebene mechanische Kupplung zwischen der Stellarmverlängerung
15a und den Armen 8 besteht. Der Größenwert der von der Verlängerung 15a auf die
Lagerstelle 43 und damit auf die Arme 8 zu übertragenden Kraft kann durch entsprechende
Einstellung des Halters 37 bestimmt werden.
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Bei vom Fadenwächter 32 gegebenen Fadenbruchsignal werden die schon
beschriebenen Schaltungen für die Schwenkbewegung des Stellarmes 15, 15a zur in
Richtung des Pfeiles 35 erfolgenden Drehung des Tragstangenteilstückes 6 ausgelöst.
Dabei kommt zunächst auch hier das an der Stütze 7 befestigte Klemmglied 36 zur
Anlage an die Lunte 131 und drückt diese fest an die an der Schwenkbewegung noch
nicht teilnehmende Eingangs-Einzel-Oberwalze 14f. Nachdem die Arme 8, im gleichen
Maße wie der Stellarm 15, 15a schwenkend, den sich durch das Entspannen der Belastungsfedern
12 ergebenden Schwenkweg zurückgelegt haben, erfolgt die die Einzel-Oberwalzen 14
von den Unterwalzen 3 abhebende restliche Schwenkbewegung der Arme 8 entsprechend
der Rest-Drehbewegung des Tragstangenteilstückes 6. In der durch
den
Anschlag 34 bestimmten Abhebestellung der Oberwalzen 14 von den Unterwalzen 3 besteht
zwischen dem Halter 37 und dem Uerriegelungshebel 42 kein oder nur noch ein so geringer
Kraftschluß, daß durch manuellen Druck auf den Verriegelungshebel 42 dessen Nase
41 aus der Längsöffnung 40 des Halters 37 herausgeschwenkt werden kann. Es ist dann
möglich, für Wartungsarbeiten die Arme 8 mit den Einzel-Oberwalzen 14 durch Betätigung
der miteinander gekuppelten Schwenkhebel 9 noch weiter von den Unterwalzen 3 ahzuheben.
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Die schon erwähnte Möglichkeit, bei einer Halterung der Einzel-Oberwalzen
in zwei nebeneinander verlaufenden Schenkeln eines Trag- und Belastungsarmes bzw.
in zwei nebeneinander angeordneten Trag- und Belastungsarmen den Walzen in einfacher
Art eine Schmutzabsaugevorrichtung zuordnen zu können, ist in Fig. 3 dargestellt,
in der mit 45 eine längs der Maschine verlaufende Absaugeleitung bezeichnet ist,
an die ein zwischen den Trag- und Belastungsarmen 8 verlegtes Absaugerohr 46 angeschlossen
ist.
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Mit 47 ist eine der den Oberwalzen zugeordneten Absaugedüsen bezeichnet.
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In Fig. 5 ist in mit den schon beschriebenen Figuren übereinstimmenderüleisemit
2 die hier nur teilweise dargestellte Stanze bezeichnet, und ebenso sind nur teilweise
die Tragschiene 4, der Lagerbock 5, die Stütze 7, der Trag- und Belastungsarm 8
und sein Schwenkhebel 9 dargestellt.
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Die Lagerschlitten 48 für die Eingangsunterwalze 3 sind, wie an sich
bekannt (DE-GM 18 21 627) und deshalb nicht näher dargestellt, längseinstellbar
auf den Stanzen 2 angeordnet,und an ihnen ist eine maschinenlange, im Stanzenabstand
geteilte Brücke 49 befestigt. Auf dieser sind an den Orten der Trag- und Belastungsarme
8 Halteteile 50 so befestigt, daß sie von den in Betriebsstellung befindlichen Armen
8 übergriffen werden können.
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In jedem Halteteil 50 ist ein Lenker 11 mit zugehöriger Belastungsfeder
12 angeordnet, dessen Sattel den einen Achsstummel einer Eingangs Einzel-Oberwalze
14 aufnimmt. Die in Laufrichtung der Lunte 131 folgenden Einzel-Oberwalzen sind,
wie die eine dargestellte Walze zeigt, in der in den vorherigen Figuren dargestellten
Weise in Armen 8 angeordnet.
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Zwischen paarweise zusammengehörenden Halteteilen 50 ist eine in ihnen
gelagerte Stellwelle 51 angeordnet, an deren Enden ein den Lenker 11 untergreifender
Stellnocken 52 und auf deren Mittenbereich ein Stellhebel 53 befestigt sind. Letzterer
ist mit einem allgemein mit 116 bezeichneten Stellmittel verbunden, das in prinzipiell
gleicher Weise aufgebaut ist und arbeitet, wie das schon beschriebene Stellmittel
16. Das dem Stellmittel 116 zugeordnete Ventil 126 ist ebenfalls an die Druckluft-Uersorgungsleitung
27 angeschlossen und der es schaltende Elektromagnet 125 ist mit der Schaltvorrichtung
29 verbunden. Es ist aber auch möglich, das Stellmittel 116 an das Ventil 26 (Fign.
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1 und 2) anzuschließen. Der Zylinder des Stellmittels 116 ist auf
einer mit der Schiene 49 verbundenen Platte 54 befestigt.
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In der in Fig. 5 dargestellten Betriebslage des Streckwerkes haben
die Stellnocken 52 Luftabstand von den zugehörigen Lenkern 11, und der am Eingangswalzenpaar
3, 14 bestehende Belastungsdruck entspricht der Spannkraft der sich in den Halteteilen
50 abstützenden Belastungsfedern 12. Der zwischen den anderen Walzenpaaren herrschende
Belastungsdruck wird so erzeugt, wie zu Fig. 1 oder wie zu Fig. 2 beschrieben.
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Bei einem vom Fadenwächter 32 gegebenen Fadenbruch-Signal gibt die
Schaltvorrichtung 29 zugleich mit dem Schaltimpuls für den Elektromagneten 25 (Fign.
1 und 2) auch einen Schaltimpuls für den Elektromagneten 125 und damit für das Ventil
126, so daß die Stellmittel 16 und 116 geschaltet werden. Zugleich mit der
durch
das Stellmittel 16 erfolgenden Drehbewegung für das Tragstangenteilstück 6, dem
Schwenken der Arme 8 und dem Ahheben der in ihnen gehaltenen Einzel-Oberwalzen von
den Unterwalzen wird vom Stellmittel 116 vermittels des Stellhebels 53 die Stellwelle
51 gedreht, und deren Stellnocken 52 kommen mit den Lenkern 11 in Berührung und
schwenken sie so weit, daß die Eingangs-Einzel-Oberwalze 14 sich von der Eingangs-Unterwalze
3 löst. Bei der Drehbewegung der Stellwelle 51 kommt ein auf ihr befestigtes Klemmglied
36 in BerUhrung mit der Lunte 131 und drückt diese schließlich in feste Anlage an
die Eingangs-Einzel-Oberwalze 14. Auch bei dieser Streckwerks-Bauart wird somit
bei Fadenbruch sofort der Weiterlauf der Lunte 131 unterbrochen und das noch im
Verzugsfeld befindliche Luntenstück wird am Streckwerkseingang klemmend festgehalten.
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Die gleichzeitige Rückstellung aller Oberwalzen in die Betriebslage
erfolgt durch das Betätigen eines Schalters, der in der Schaltvorrichtung 29 die
Abgabe von Schaltimpulsen für die Elektromagnete 25 und 125 veranlaßt, wodurch die
Stellmittel 16 bzw. 116 geschaltet werden.
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Bei allen Beispielen ist ein gewolltes Stillsetzen des einzelnen Streckwerkes
dadurch möglich, daß sein Fadenwächter 32 manuell im Sinne eines Fadenbruches berührt
oder ein besonderer, einen entsprechenden Impuls an die Schaltvorrichtung 29 gebender
Schalter betätigt wird.
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Die beschriebene Spinnereimaschine mit ihren mit hoher Liefergeschwindigkeit
arbeitenden Streckwerken ist insbesondere zum Gebrauch für das Umwinde-Spinnverfahren
geeignet, bei dem dem aus dem Streckwerk auslaufenden Material vor seiner Aufwicklung
noch ein ihn umwindender Faden zugeführt wird.
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L e e r s e i t e