DE19704815A1 - Vorrichtung an einer Strecke für Textilfaserbänder mit Belastung der Oberwalzen des Streckwerks - Google Patents
Vorrichtung an einer Strecke für Textilfaserbänder mit Belastung der Oberwalzen des StreckwerksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Strecke für Textilfaserbänder zur
Belastung der Oberwalzen des Streckwerks aus hintereinander angeordneten
Walzenpaaren mit Unter- und Oberwalze, bei dem Oberwalzen durch belastete
Druckelemente in Druckarmen gegen die Unterwalzen gedrückt werden, wobei
mindestens ein Druckelement, z. B. ein Pneumatikzylinder, mit einem hin- und
herbewegbaren Teil, z. B. Druckstange, vorhanden ist und die Oberwalzen außer
Betrieb von der Unterwalze entfernbar sind.
Im Betrieb sind bei einem Streckwerk die Druckarme geschlossen, und die
Druckelemente drücken die Oberwalzen auf die zugehörigen Unterwalzen des
Streckwerks. Wenn die Strecke insbesondere längere Zeit außer Betrieb ist, werden die
Druckarme geöffnet, so daß die Oberwalzen entlastet werden, wodurch die Walzen
(Rundheit) und ihr elastischer Überzug gegen Deformation geschützt sind. Bei einer
bekannten Vorrichtung werden die Druckarme manuell aufgeschwenkt, während die
Oberwalzen ortsfest auf den Unterwalzen liegen bleiben. Bei Betriebsstörungen, z. B.
bei Wickelbildung an der Oberwalze, wird die Oberwalze manuell aus der Halterung
einfach gegen die Schwerkraft herausgehoben und nach Entfernung des Wickels sofort
wieder eingelegt, was für eine einzelne Walze zweckmäßig ist. Beim Einlegen der
Faserbänder (Partiewechsel), zum Reinigen der Strecke, beim Ein- und Ausbau oder
beim Einstellen des Druckstabes oder bei Wickelbildung an einer Unterwalze müssen
alle Oberwalzen herausgenommen werden. Das manuelle Herausnehmen insbesondere
mehrerer Oberwalzen ist zeitaufwendig und arbeitsintensiv. Außerdem stört, daß ein
gesonderter Platz zum Ablegen der Oberwalzen erforderlich ist. Nachteilig ist
weiterhin, daß die empfindliche Oberwalzen (Bezüge) bei unvorsichtigem Weglegen
beschädigt werden können.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die
insbesondere auf einfache und schnelle Weise ein großzügiges Freilegen der
Unterwalzen erlaubt und ein einfaches und schnelles Aus- und Einsetzen der
Oberwalzen ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
Dadurch, daß dem bewegbaren Teil des Pneumatikzylinders ein verstellbares
Mitnahmeelement zugeordnet ist, können die Oberwalzen durch den
Pneumatikzylinder aus der Halterung herausgehoben und anschließend zusammen mit
den Druckarmen ausgeschwenkt werden. Dadurch ist auf kombinative Weise das
Andrückelement für die Belastung der Oberwalzen zugleich zum Anheben der
Oberwalzen herangezogen. Bei Maschinenstillstand werden die Oberwalzen durch das
Anheben automatisch entlastet. Beim anschließenden Ausschwenken bleiben die
Oberwalzen am Druckarm, so daß kein gesonderter Platz zum Ablegen der
herausgehobenen Oberwalzen erforderlich ist und eine Beschädigung bei
unsachgemäßer Ablage sicher vermieden wird. Es erfolgt ein großzügiges Freilegen
der Unterwalzen. Dadurch, daß das Mitnahmeelement auch außer Eingriff mit den
Oberwalzen bleiben kann, erfolgt ein Aufschwenken des Druckarmes ohne
Oberwalzen, die Oberwalzen verbleiben in der Halterung. Auch auf diese Weise wird
die Oberwalze durch das Ausschwenken des Druckarms entlastet. Im Falle einer
Wickelbildung an einer Oberwalze kann diese aus der Halterung manuell
herausgehoben und nach Entfernung des Wickels sofort wieder eingesetzt werden,
ohne Befestigungselemente für die Oberwalze handhaben zu müssen.
Zweckmäßig ist jeder Oberwalze ein portalförmiger Druckarm zugeordnet.
Vorzugsweise sind jeder Oberwalze zwei Pneumatikzylinder zugeordnet. Mit Vorteil
ist der Druckstange des Pneumatikzylinders ein einstellbarer Mitnahmehebel o. dgl.
zugeordnet. Bevorzugt ist der Mitnahmehebel an einem Ende drehbar gelagert.
Zweckmäßig vermag der Mitnahmehebel in eine der Oberwalze angeordnete Öffnung
einzugreifen. Vorzugsweise sind der Mitnahmehebel und die Oberwalze bei Rückzug
der Druckstange des Pneumatikzylinders anhebbar. Mit Vorteil ist dem
Mitnahmehebel ein Einstellelement zugeordnet. Zweckmäßig ist eine pneumatische
Ventileinrichtung mit mindestens drei Schaltzuständen (Luftwege) vorgesehen.
Vorzugsweise sind jedem Pneumatikzylinder zwei 5/2-Wege-Ventile zugeordnet.
Bevorzugt ist jedem Druckzylinder ein 5/3-Wege-Ventil zugeordnet. Mit Vorteil sind
jedem Pneumatikzylinder zwei 3/2-Wege-Ventile zugeordnet. Zweckmäßig ist die
Belastungskraft jeder Oberwalze individuell über Druckregler einstellbar.
Vorzugsweise ist dem Druckarm ein einstellbares Schwenkelement zugeordnet. Mit
Vorteil ist der Druckarm um ein Drehgelenk schwenkbar. Bevorzugt ist ein
Schaltelement, z. B. Handtaster, zur Aktivierung des Pneumatikzylinders für das
Mitnahmeelement vorgesehen. Zweckmäßig steht das Schaltelement mit einer
elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung in Verbindung. Vorzugsweise ist die
einstellbare Position in der Steuerung vorwählbar. Mit Vorteil steht die Steuer- und
Regeleinrichtung über mindestens eine Magnetspule und mindestens ein
pneumatisches Ventil mit den Pneumatikzylindern in Verbindung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 Seitenansicht eines Streckwerks mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2a Teil von Fig. 1 im Schnitt entsprechend den Linien I-I
(Fig. 1) dargestellt mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung und pneumatischer Belastung,
Fig. 2b Darstellung gemäß Fig. 2a mit abgehobener Oberwalze,
Fig. 3a Teil einer Oberwalze mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wobei der Druckarm eingeschwenkt und
das Mitnahmeelement außer Eingriff ist,
Fig. 3b Oberwalze und Vorrichtung wie Fig. 3a, wobei der
Druckarm ohne Oberwalze ausgeschwenkt ist,
Fig. 3c Oberwalze und Vorrichtung wie Fig. 3a, wobei der
Druckarm eingeschwenkt ist und das Mitnahmeelement
in Eingriff ist,
Fig. 3d Oberwalze und Vorrichtung wie Fig. 3a, wobei der
Druckarm mit Oberwalze ausgeschwenkt ist,
Fig. 4 Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung, bei der jeder Oberwalze ein portalförmiger
Druckarm zugeordnet ist, der mit Oberwalze
ausgeschwenkt ist,
Fig. 5 die Vorrichtung nach Fig. 4 im Schnitt, wobei der
Druckarm ohne Oberwalze ausgeschwenkt ist,
Fig. 6 die Anordnung des Mitnahmeelements,
Fig. 7a, 7b schematisch in Seitenansicht und als Sinnbild ein
pneumatisches 5/2-Wege-Ventil und
Fig. 8 Blockschaltbild einer Mikrocomputer-Steuer- und
Regelvorrichtung, die über zwei Ventile mit den
Pneumatikzylindern in Verbindung steht.
Nach Fig. 1 ist das Streckwerk, z. B. einer Trützschler Strecke HS als
4-über-3-Streckwerk konzipiert, d. h. es besteht aus drei Unterwalzen I, II, III (I
Ausgangs-Unterwalze, II Mittel-Unterwalze, III Eingangs-Unterwalze) und vier
Oberwalzen 1, 2, 3, 4. Im Streckwerk erfolgt der Verzug des Faserverbandes 5 aus
mehreren Faserbändern. Der Verzug setzt sich zusammen aus Vorverzug und
Hauptverzug. Die Walzenpaare 4/III und 3/II bilden das Vorverzugsfeld, und die
Walzenpaare 3/II und 1,2/I bilden das Hauptverzugsfeld.
Die Ausgangsunterwalze I wird vom (nicht dargestellten) Hauptmotor angetrieben und
bestimmt damit die Liefergeschwindigkeit. Die Eingangs- und Mittel-Unterwalze III
bzw. II werden über einen (nicht dargestellten) Regelmotor angetrieben. Die
Oberwalzen 1 bis 4 werden durch Druckelemente 6 bis 9 (Belastungseinrichtung) in
um Drehlager 10 in Richtung der Pfeile A, B schwenkbaren Druckarmen 11a, 11b (nur
11a dargestellt) gegen die Unterwalzen I, II, III gedrückt und erhalten über Reibschluß
so ihren Antrieb. Die Drehrichtung der Walzen I, II, III; 1, 2, 3, 4 ist durch gebogene
Pfeile gekennzeichnet. Der Faserverband 5, der aus mehreren Faserbändern besteht,
läuft in Richtung C. Die Unterwalzen I, II, III sind in Stanzen 13 (sh. Fig. 2a, 2b)
gelagert, die am Maschinenrahmen 35 angeordnet sind. Zwei Druckarme
(Schwenkbügel) (in Fig. 1 nur einer 11a gezeigt) dienen zur verschiebbaren Aufnahme
von je zwei Druckwalzenhaltern 14 (in Fig. 2 nur einer gezeigt) zur Aufnahme der
Oberwalzen (Druckwalzen) 1, 2, 3 bzw. 4.
Entsprechend Fig. 2a, 2b setzt sich der Druckwalzenhalter 14 aus einem Oberteil 15
und einem Unterteil 16 zusammen. Das Oberteil 15 bildet eine Zylindereinheit mit
einem Zylinderhohlraum 17, in dem ein Kolben 18 mittels einer Druckstange 19 in
einer Gleitbüchse 20 geführt ist. Die Druckstange 19 ist in einer Gleitbüchse 21
geführt, die ihrerseits im Unterteil 16 angeordnet ist. Der Walzenzapfen 4a der
Druckwalze 4 greift durch eine Öffnung in einer Haltelasche 24a hindurch in ein
Lager 22 ein. Das die Druckwalze 4 aufnehmende Lager 22 erstreckt sich in einen
Raum 23 zwischen dem Druckwalzenhalter 14 und dem Walzenzapfen der Unterwalze
III.
Eine Membran 25 unterteilt den Zylinderhohlraum 17 druckmäßig. Um den Druck im
oberen Teil des Zylinderhohlraums 17 zu erzeugen, ist dieser mittels eines
Druckluftanschlusses mit Druckluft beschickbar. Der untere Teil des
Zylinderhohlraums 17 wird durch eine Entlüftungsbohrung entlüftet. In
entsprechender Weise kann der obere Teil des Zylinderhohlraums 17 entlüftet und der
untere Teil des Zylinderhohlraums 17 mit Druckluft beschickt werden.
Im Betrieb wird, nachdem ein Faserverband 5 über die Unterwalzen I, II III geführt
wurde, der Druckarm 11a (und auch der nicht dargestellte Druckarm 11b) in die in
Fig. 1 gezeigte Arbeitsposition geschwenkt und in dieser Position fixiert, so daß die
Druckwalzen 1, 2, 3, 4 den Faserverband 5 auf die Unterwalzen I, II, III pressen
können. Diese Pressung entsteht einerseits dadurch, daß die Druckstangen 19a bis 19d
jeweils auf dem entsprechenden Lager 22a bis 22d aufliegen und andererseits, indem
der Hohlraum oberhalb der Membran 25 in Überdruck versetzt wurde. Dadurch drückt
die Druckstange 19 mit ihrem anderen Ende auf das Lager 22, um die erwähnte
Pressung zwischen der Oberwalze 4 und der Unterwalze (Antriebswalze) III zu
erzeugen. Die Druckstange 19 ist in Richtung der Pfeile D, E verschiebbar.
Der Druckstange 19 ist in einem Winkel von 90° als Mitnahmeelement ein
Verschiebebolzen 26 zugeordnet, der in Richtung der Pfeile F, G verschiebbar ist. Der
Verschiebebolzen 26 weist ein Langloch 27 auf, durch das eine Schraube 28 o. dgl.
durchgreift, die in der Druckstange 19 befestigt ist. Der Verschiebebolzen 26 ist mit
seinem einen Ende in einem Lagergehäuse 29 gelagert, in dem eine (nicht dargestellte)
Antriebsvorrichtung für die Hin- und Herbewegung des Verschiebebolzens 26
vorhanden ist. Das Lagergehäuse 29 ist in Richtung der Pfeile H, I verschiebbar. Die
Haltelasche 24a weist in Höhe des Verschiebebolzens 26 eine durchgehende Öffnung
30 auf. Durch Verschiebung in Richtung des Pfeils G kann der Verschiebebolzen in
bzw. durch die Öffnung 30 formschlüssig durchgreifen.
Entsteht nun an einer Ober- (1, 2, 3, 4) oder Unter- (I, II, III)-Walze ein Wickel 31, 50
wird die entsprechende Oberwalze 4 von der gegenüberliegenden Unterwalze III in
Richtung D gegen den Widerstand der Druckstange 19 in die Position 4' (Fig. 2b)
wegverschoben, so daß auch das Lager 22 und damit die Druckstange 19 in Richtung
D verschoben werden. Dadurch wird zugleich eine (nicht dargestellte) Vorrichtung zur
Überwachung einer Wickelbildung betätigt.
Nach Fig. 3a ist der Druckarm 12a eingeschwenkt, die Druckstange 19 des
pneumatischen Druckelements 9 drückt auf das Lager 22. Der Verschiebebolzen 26 ist
außer Eingriff mit der Haltelasche 24a. Der Druckarm 12a ist in Richtung der Pfeile
K, L um das Drehlager 32 drehbar, das über eine Stanze 13 am Maschinengestell 35
befestigt ist. Entsprechend Fig. 3b ist der Druckarm in Richtung des Pfeils K
ausgeschwenkt; da der Verschiebebolzen 26 außer Eingriff mit der Haltelasche 24a ist,
bleibt die Oberwalze 4 in ihrer Position liegen. Gemäß Fig. 3c ist der
Verschiebebolzen 26 in Richtung des Pfeils G verschoben und greift durch die
Öffnung 30 in der Haltelasche 24 hindurch. Anschließend wird die Druckstange 19 in
Richtung des Pfeils E verschoben. Da der Verschiebebolzen 26 über die Schraube 28
an die Druckstange 19 angeschlossen ist (sh. Fig. 2a, 2b), wird dadurch die
Verschiebelasche 24a zusammen mit der Oberwalze 4 ebenfalls in Richtung B um den
gleichen Betrag wie die Druckstange 19 angehoben. Dabei wird der Ansatz 22 1 des
Lagers 22 aus dem Auflager 13a der Stanze 13 herausgehoben. Zugleich wird auch das
Gehäuse 29, das über ein Schiebelager 33 am Druckarm 11a verschiebbar gelagert ist,
in Richtung des Pfeils N um den gleichen Betrag wie die Druckstange 19 verschoben.
Anschließend wird der Druckarm 11a entsprechend Fig. 3d in Richtung des Pfeils K
um das Drehlager 32 ausgeschwenkt; da der Verschiebebolzen 26 formschlüssig mit
der Haltelasche 24 in Eingriff steht, wird die Oberwalze 4 ebenfalls zusammen mit
dem Druckarm 12a ausgeschwenkt und damit von der Unterwalze weggeschwenkt.
Die Verlagerung des Verschiebebolzens 26 in Richtung der Pfeile F, G, die in den
Fig. 3a bis 3d beispielhaft am Ende der Oberwalze 4 dargestellt wurde, erfolgt in
entsprechender Weise an dem nicht dargestellten anderen Ende der Oberwalze 4.
Nach den Fig. 4 und 5 ist jeder Oberwalze 4 ein portalförmiger Druckarm 12
zugeordnet, der - in Draufsicht gesehen - parallel zur Längsachse der Oberwalze 4
ausgerichtet ist. Der Druckarm 12 besteht aus zwei Seitenträgern 12' und 12'' und
einem Querhaupt 12'''. An den Seitenträgern 12', 12'' ist jeweils ein pneumatisches
Andruckelement 9a bzw. 9b angebracht. Den Druckstangen 19a, 19b sind als
Mitnahmeelemente Hebel 34a bzw. 34b über jeweils einen Bolzen 28a, 28b o. dgl.
zugeordnet.
Entsprechend Fig. 4 ist der Druckarm 12 um das Drehlager 32 aufgeschwenkt. Die
Hebel 34a, 34b greifen durch Öffnungen 30a, 30b in den Haltelaschen 24a, 24b
formschlüssig hindurch. Dadurch ist die Oberwalze 4 ebenfalls aufgeschwenkt. Nach
Fig. 5 ist der Druckarm 32 ebenfalls um das Drehlager 32 aufgeschwenkt. Die Hebel
34a, 34b sind außer Eingriff mit den Haltelaschen 24a, 24b, so daß die Oberwalze 4
nicht ausgeschwenkt ist, sondern im Streckwerk liegen bleibt. In den Fig. 4 und 5
wurde die Ausschwenkung am Beispiel des Druckarms 12 gezeigt; in entsprechender
Weise erfolgt die Ausschwenkung der weiteren (nicht dargestellten) Druckarme 12;
jeder Oberwalze 1 bis 4 ( Fig. 1) ist jeweils ein portalartiger Druckarm 12 zugeordnet.
Am unteren Ende des Seitenträgers 12' (Fig. 4, 5) ist eine Öffnung 47 vorhanden,
durch die eine (nicht dargestellte) verschiebbare Verriegelungsstange greift, die am
Maschinenrahmen 35 angebracht ist.
Nach Fig. 6 ist das als Hebel 34 ausgebildete Mitnahmeelement (sh. Fig. 4, 5) an
seinem einen Ende 34 1 über ein Drehlager 35 in Richtung der Pfeile O, P drehbar
angelenkt, das am Seitenträger 12' des Druckarms 12 befestigt ist. Der Hebel 34 ist als
einarmiger Winkelhebel mit einem stumpfen Winkel ausgebildet. Das andere Ende des
Hebels 34 ist gabelartig mit einer einseitig offenen Ausnehmung 34' nach Art eines
Langlochs ausgebildet, durch die ein Bolzen 28 o. dgl. durchgreift der an einem
Zwischenelement 36 befestigt ist, das seinerseits an der Druckstange 19 angebracht ist.
Das gabelartige Ende des Hebels 34 weist einen Mitnahmeansatz 34'' auf, der in die
Öffnung 30 der Haltelasche 24a einzugreifen vermag. Wenn die Druckstange 19 in
Richtung des Pfeils E verschoben wird, wird zugleich durch die Zwangskopplung über
das Zwischenelement 36 und den Bolzen 28 der Mitnahmeansatz 34'' in Richtung E
verschoben, und zwar auf einer Kreisbahn, deren Mittelpunkt das Lager 35 bildet.
Dabei dreht sich der Hebel 34 in Richtung des Pfeils P, und die Öffnung 34' bewegt
sich in Richtung des Bolzens 28, so daß der Mitnahmeansatz 34'' frei nach außen
außerhalb der Begrenzung durch den Bolzen 28 gelangt. Auf diese Weise ist der
Mitnahmeansatz 34'' in die Lage versetzt, in die Öffnung 30 einzugreifen. Wenn die
Druckstange 19 dagegen in Richtung des Pfeils D verlagert wird, erfolgen alle
Bewegungen in der entgegengesetzten Richtung.
Die pneumatische Steuerung der Belastungseinrichtung des Streckwerkes erfolgt mit
zwei 5/2-Wege-Ventilen (sh. Fig. 7a, 7b). Dabei sind die folgenden drei
Schaltzustände möglich:
A. Kolben 18 am oberen Totpunkt mit Druckluft beaufschlagt, d. h. Oberwalzen 1 bis 4 werden abgehoben (Fig. 4). Zum Abheben der Oberwalzen 1 bis 4 ist vor dem Öffnen der Verriegelung (vgl. Öffnung 47) ein Handtaster 37 (am ersten Druckarm 12 angeordnet) zu drücken. Dadurch werden die Kolben 18 nach oben gefahren, wobei die Oberwalzen 1 bis 4 mit Hilfe der Hebel 34a, 34b fixiert werden. die Oberwalzen 1 bis 4 können dann mit der Streckwerksbelastung aufgeschwenkt werden.
B. Kolben 18 am unteren Totpunkt mit Druckluft beaufschlagt, d. h. die Oberwalzen 1 bis 4 sind belastet. Dabei kann die Belastungskraft jeder Oberwalze 1 bis 4 individuell über Druckregler 42 reguliert werden. Außerdem wird zur Sicherheit der Druck durch Druckschalter überwacht.
C. Kolben 18 am unteren Totpunkt drucklos (entlüftet) geschaltet, d. h. die Streckwerksbelastung kann ohne die Oberwalzen 1 bis 4 aufgeschwenkt werden, da diese nicht fixiert sind (Fig. 5). Dieser Zustand wird automatisch bei Maschinenstillstand erzeugt. Dadurch werden die Oberwalzenbezüge und das Material geschont.
A. Kolben 18 am oberen Totpunkt mit Druckluft beaufschlagt, d. h. Oberwalzen 1 bis 4 werden abgehoben (Fig. 4). Zum Abheben der Oberwalzen 1 bis 4 ist vor dem Öffnen der Verriegelung (vgl. Öffnung 47) ein Handtaster 37 (am ersten Druckarm 12 angeordnet) zu drücken. Dadurch werden die Kolben 18 nach oben gefahren, wobei die Oberwalzen 1 bis 4 mit Hilfe der Hebel 34a, 34b fixiert werden. die Oberwalzen 1 bis 4 können dann mit der Streckwerksbelastung aufgeschwenkt werden.
B. Kolben 18 am unteren Totpunkt mit Druckluft beaufschlagt, d. h. die Oberwalzen 1 bis 4 sind belastet. Dabei kann die Belastungskraft jeder Oberwalze 1 bis 4 individuell über Druckregler 42 reguliert werden. Außerdem wird zur Sicherheit der Druck durch Druckschalter überwacht.
C. Kolben 18 am unteren Totpunkt drucklos (entlüftet) geschaltet, d. h. die Streckwerksbelastung kann ohne die Oberwalzen 1 bis 4 aufgeschwenkt werden, da diese nicht fixiert sind (Fig. 5). Dieser Zustand wird automatisch bei Maschinenstillstand erzeugt. Dadurch werden die Oberwalzenbezüge und das Material geschont.
Nach Fig. 7a ist bei der pneumatischen Ventileinrichtung 38 einem 5/2-Wege-Ventil
39 eine Magnetspule 40 zugeordnet. Das 5/2-Wege-Ventil 39 weist für
Luftströmungen einen Zuluftanschluß 39a, einen ersten Entlüftungsanschluß 39b,
einen zweiten Entlüftungsanschluß 39c, einen Wirkanschluß 39d (Weg 1) und einen
Wirkanschluß 39e (Weg 2) auf. In Fig. 7b ist ein Sinnbild für das 5/2-Wege Ventil 39
dargestellt. Mit dem Wirkanschluß 39d können drei Schaltzustände verwirklicht
werden. Der weitere Wirkanschluß 39e kann verschlossen werden oder beispielsweise
zur pneumatischen Steuerung des Verschiebebolzens 26 (Fig. 2 und 3)
herangezogen werden. Die Pfeile zeigen die Richtung der Luftströme an.
Gemäß Fig. 8 ist eine Mikrocomputer-Steuer- und Regeleinrichtung 41 vorhanden, an
die über Magnetspulen 40', 40'' jeweils ein 5/2-Wege-Ventil 39' bzw. 39''
angeschlossen ist. Das Ventil 39' steht mit einer Luftleitung 45 und das Ventil 39''
steht mit einer Luftleitung 46 in Verbindung. Alle Pneumatikzylinder 9a bis 9f sind
sowohl an die Luftleitung 45 als auch an die Luftleitung 46 angeschlossen. Mit der
Anordnung gemäß Fig. 8 werden an jedem Pneumatikzylinder 9a bis 9f drei
pneumatische Schaltzustände (Luftwege) verwirklicht (oben unter A., B. und C.
beschrieben). An die Steuer- und Regeleinrichtung 41 ist weiterhin der Drucktaster 37
angeschlossen. An die Luftleitung 46 ist ein Druckregler 42 angeschlossen.
Die Verwirklichung der drei Schaltzustände wurde am Beispiel mit zwei
5/2-Wege-Ventilen beschrieben. Für die drei Schaltzustände können auch zwei
3/2-Wege-Ventile oder auch ein 5/3-Wege-Ventil verwendet werden.
Die Erfindung wurde am Beispiel von pneumatischen Druckelementen
(Belastungselementen) beschrieben. Es können auch mechanische, hydraulische oder
elektrische Druckelemente für die Belastung der Oberwalzen 1 bis 4 verwendet
werden.
Claims (20)
1. Vorrichtung an einer Strecke für Textilfaserbänder mit Belastung der
Oberwalzen des Streckwerks aus hintereinander angeordneten Walzenpaaren
mit Unter- und Oberwalze, bei dem die Oberwalzen im Betrieb durch
belastete Druckelemente in Druckarmen gegen die Unterwalzen gedrückt
werden, wobei mindestens ein Druckelement, z. B. ein Pneumatikzylinder,
mit einem hin- und herbewegbaren Teil, z. B. Druckstange, vorhanden ist und
die Oberwalzen außer Betrieb von der Unterwalze entfernbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß dem bewegbaren Teil (19, 19a, 19b) des Druckelements,
z. B. Pneumatikzylinders (9, 9a bis 9f), mindestens ein verstellbares
Mitnahmeelement (26; 34, 34a bis 34b) zugeordnet ist, das mit einer
Oberwalze (1 bis 4) in und außer Eingriff bringbar ist und die Druckarme (11;
12) mit und ohne Oberwalzen (1 bis 4) auf- und zuschwenkbar angeordnet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Oberwalze
(1 bis 4) ein portalförmiger Druckarm (12) zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Oberwalze (1 bis 4) zwei Pneumatikzylinder (9, 9a bis 9f) zugeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckstange (19, 19a, 19b) des Pneumatikzylinders (9, 9a bis 9f) ein
einstellbarer Mitnahmehebel (26; 34, 34a, 34b) o. dgl. zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mitnahmehebel (34, 34a, 34b) an einem Ende an einem Drehgelenk (35)
drehbar gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mitnahmehebel (34, 34a, 34b) an seinem anderen Ende ein Langloch (34')
aufweist, durch das ein Bolzen (28) o. dgl. durchgreift, der an der
Druckstange (19, 19a, 19b) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mitnahmehebel (26; 34, 34a, 34b) o. dgl. in eine der Oberwalze (1 bis 4)
zugeordnete Öffnung (30) einzugreifen (34'') vermag.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mitnahmehebel (26; 34, 34a, 34b) und die Oberwalze (1 bis 4) bei
Rückzug der Druckstange (19, 19a, 19b) des Pneumatikzylinders (9, 9a bis
9f) anhebbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Mitnahmebolzen (28) ein Einstellelement (28) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet daß
eine pneumatische Ventileinrichtung (39) mit mindestens drei
Schaltzuständen (Luftwege) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Pneumatikzylinder (9, 9a bis 9f) zwei 5/2-Wege-Ventile (39, 39',
39'') zugeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Pneumatikzylinder (9, 9a bis 9f) ein 5/3-Wege-Ventil (39)
zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Pneumatikzylinder (9, 9a bis 9f) zwei 3/2-Wege-Ventile (39, 39',
39'') zugeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belastungskraft jeder Oberwalze (1 bis 4) individuell über
Druckregler (42) einstellbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Druckarm ein einstellbares Schwenkelement zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckarm (11; 12) um ein Drehgelenk (10; 32) schwenkbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schaltelement, z. B. Handtaster (27), zur Aktivierung des
Pneumatikzylinders (9, 9a bis 9f) für das Mitnahmeelement (26; 34, 34a, 34b)
vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltelement (37) mit einer elektronischen Steuer- und
Regeleinrichtung (41) in Verbindung steht.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die einstellbare Position in der Steuer- und Regeleinrichtung (41)
vorwählbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuer- und Regeleinrichtung (41) über mindestens eine Magnetspule
(40', 40'') und mindestens ein pneumatisches Ventil (39, 39', 39'') mit den
Pneumatikzylindern (9, 9a bis 9f) in Verbindung steht.
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