DE102010006149A1 - Fernwirkungssystem für ein Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fernwirkungssystem (10) für ein Fahrzeug (12), das eine erste Funktionseinheit (14) des Fahrzeugs und ein mobiles Datenendgerät (16) mit einem ersten Anwendungsmodul (18) umfasst, das dazu eingerichtet ist, von einem Benutzer auf das mobile Datenendgerät geladen und dort installiert zu werden, dem Benutzer eine an die erste Funktionseinheit angepasste, vorzugsweise graphische, Bedienoberfläche zur Verfügung zu stellen und über mindestens einen Mobilkommunikationskanal (20) Daten mit der ersten Funktionseinheit auszutauschen. Die Erfindung betrifft außerdem ein Fahrzeug mit einem Fernwirkungssystem.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fernwirkungssystem für ein Fahrzeug, das eine erste Funktionseinheit des Fahrzeugs und ein mobiles Datenendgerät umfasst. Die Erfindung betrifft außerdem ein Fahrzeug mit einem Fernwirkungssystem.
- Fahrzeuge sind Vehikel, die mit Hilfe eines Antriebsaggregates fortbewegt werden können. Zu den Fahrzeugen gehören daher insbesondere Kraftfahrzeuge und Boote, aber beispielsweise auch Flugzeuge oder Hubschrauber.
- Fahrzeuge umfassen eine Vielzahl von Funktionseinheiten, beispielsweise einen Motor, eine Fahrzeugbatterie oder auch Funktionseinheiten für Komfortanwendungen, beispielsweise eine Fahrzeug-Klimaanlage, Standheizung, Sitzheizung, eine elektrische Sitzpositionseinstellung oder auch ein Cabrioverdeck oder Schiebedach.
- Ein Fernwirkungssystem ist ein System, das es einem Benutzer des Systems erlaubt, eine Informationsabfrage oder eine entfernte Bedienung einer Funktionseinheit des Fahrzeuges über große Distanzen zwischen sich und dem Fahrzeug durchzuführen. Ein Fernwirkungssystem kann beispielsweise vorsehen, die Funktionseinheit oder Fahrzeugkomponente über eine Fernbedienung zu bedienen. Insbesondere für Komfortanwendungen sind Fernbedienungen verfügbar, die es erlauben, eine Betriebseinstellung der Funktionseinheit zu ändern, beispielsweise ein Cabrioverdeck automatisch zu öffnen oder eine Fahrzeug-Klimaanlage zu aktivieren. Dabei wird häufig jedes der Komfortsysteme mit einer eigenen Fernbedienung bedient, wobei diese jeweils unterschiedliche Funktionen zur Verfügung stellen.
- Eine Fernbedienung ist in der Regel explizit für eine bestimmte Anwendung eingerichtet und oft nicht unabhängig vom Apparat erhältlich, für das die Fernbedienung vorgesehen ist. Demgegenüber sind andere Handgeräte wie beispielsweise Mobiltelefone für sehr viele Menschen jederzeit verfügbar. Moderne Mobiltelefone verfügen oft neben einer Schnittstelle zum Mobilkommunikationsnetz über weitere Schnittstellen, beispielsweise um das Mobiltelefon drahtgebunden oder drahtlos, d. h. über eine Luftschnittstelle lokal über eine kurze Distanz mit einem Computer zu verbinden. Mobiltelefone, beispielsweise Smartphones wie das Apple iPhone, erlauben dabei teilweise, teils kostenpflichtige Anwendersoftware („Apps”) für unterschiedliche Funktionen zu installieren, zum Beispiel zur Musiktitelerkennung oder auch zur Nutzung des Mobiltelefons als Fernbedienung für PC-Software über dessen WLAN-Schnittstelle (Wireless Local Area Network).
- Funktionseinheiten eines Fahrzeugs sind teilweise dazu eingerichtet, Statusinformationen über eine Luftschnittstelle außerhalb des Fahrzeugs verfügbar zu machen, beispielsweise um die Daten einem Fehlerdiagnosesystem zugänglich zu machen.
- In der
DE 10 2008 022 771 (A1) - Funktionseinheiten eines Fahrzeugs lassen sich auch über Telefonverbindungen über ein Mobilfunknetz fernsteuern.
- In der
DE 42 27 658 C1 wird gezeigt, dass sich eine Fahrzeugklimaanlage auch über große Distanzen hinweg über Steuersignale steuern lässt, die aufgrund von Befehlen generiert werden, die einem im Fahrzeug befindliches Mobiltelefon von einem entfernten Telefon als Befehlscodes oder Sprachbefehle übermittelt werden. - In der
DE 101 52 44 A1 wird gezeigt, dass Laptops, Organizer oder eine Kombination aus Organizer und Mobiltelefon dazu dienen können, eine Fahrzeugzusatzeinrichtung über eine Funkverbindung fernbedienen zu können. - Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einem Benutzer zu ermöglichen, auf Daten einer Funktionseinheit eines Fahrzeugs in komfortabler Weise über große Entfernungen hinweg mit einem vom Benutzer selbst konfigurierbaren mobilen Datenendgerät zugreifen zu können.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
- Erfindungsgemäß wird ein Fernwirkungssystem für ein Fahrzeug vorgeschlagen, das eine erste Funktionseinheit des Fahrzeugs und ein mobiles Datenendgerät mit einem ersten Anwendungsmodul umfasst, das dazu eingerichtet ist, von einem Benutzer auf das mobile Datenendgerät geladen und dort installiert zu werden, dem Benutzer eine an die erste Funktionseinheit angepasste, vorzugsweise graphische, Bedienoberfläche zur Verfügung zu stellen und über mindestens einen Mobilkommunikationskanal Daten mit der ersten Funktionseinheit auszutauschen. So kann ohne zwischengeschaltete Service-Center oder entfernte Server, die die Daten für den Benutzer anfordern und auswerten, der Benutzer direkten Zugriff auf Daten, wie zum Beispiel aktuelle Betriebsparameter und -einstellungen haben, wobei der Benutzer hierzu selbst ein mobiles Datenendgerät mit dem Anwendungsmodul einrichtet, das ihm beispielsweise vom Hersteller der Funktionseinheit zur Verfügung gestellt wird. Hierzu ist das mobile Datenendgerät dazu eingerichtet, über ein Gateway zu einem Mobilkommunikationsnetz mit einem Internet-Dienst zu verbinden und das Anwendungsmodul von einem Server unter Verwendung von Internet-Kommunikationsprotokollen herunterzuladen. Der Benutzer kann das Datenendgerät selbst auswählen, einrichten und erweitern. In einer weiteren Ausführungsform verfügt das mobile Datenendgerät über mindestens eine weitere Schnittstellle, beispielsweise über eine Luftschnittstelle oder einen Anschluss für eine Kabelverbindung. So kann das Anwendungsmodul über einen Mobilkommunikationskanal oder über eine drahtgebundene Schnittstelle oder andere Luftschnittstelle des Datenendgeräts auf das mobile Datenendgerät geladen werden, beispielsweise über eine Infrarot-, Bluetooth-, ZigBee-, WLAN- oder USB-(Universal Serial Bus)Schnittstelle.
- Vorzugsweise umfasst das mobile Datenendgerät einen berührungsempfindlichen Bildschirm, über den eine Benutzerschnittstelle des ersten Anwendungsmoduls zur Verfügung gestellt wird. Auf diese Weise kann dem Benutzer eine intuitiv zu bedienende graphische Oberfläche zur Verfügung gestellt werden. Beispielsweise können so Bedienungskomponenten einer Funktionseinheit in graphischer Form dargestellt werden, die der Benutzer dann mit einem Finger, Stift oder anderem geeigneten Eingabeobjekt betätigt.
- Ein Datenendgerät, das mobil beziehungsweise portabel ist, ermöglicht es dem Benutzer, selbst direkt jederzeit eine Mobilkommunikationsverbindung über mindestens einen Kanal eines Mobilkommunikationsnetzes zu mindestens einer Funktionseinheit des Fahrzeugs aufzubauen und über diese Daten mit der Funktionseinheit auszutauschen und empfangene Daten auf dem Endgerät zu verwalten. Der Austausch der Daten kann dabei Uni- oder bidirektional sein. Für eine bidirektionale Kommunikation kann beispielsweise derselbe Mobilkommunikationskanal verwendet werden oder jeweils ein anderer Kanal pro Übertragungsrichtung. Ein Kanal ist hierbei eine verfügbare Übertragungsressource des Übertragungsmediums beziehungsweise Kommunikationsnetzes, beispielsweise bestimmte Slots eines Time-Division-Multiple-Access-Verfahrens oder ein bestimmer für die Übertragung reservierten Frequenzbereich.
- Im Gegensatz zur Verwendung von Luftschnittstellen zur Datenübertragung im Nahbereich, also wenigen Zentimetern bis wenigen hundert Metern, beispielsweise WLAN-, Bluetooth- oder ZigBee-Schnittstellen, erlaubt die Verwendung eines Mobilkommunikationskanals eines Mobilkommunikationsnetzes, beispielsweise eines zellularen Mobilkommunikationsnetzes, Fernwirkung über nahezu beliebig große Distanzen, sofern nur das ausgewählte Mobilkommunikationsnetz verfügbar ist. Das verwendete Mobilkommunikationsnetzwerk, über das der mindestens eine Mobilkommunikationskanal verfügbar gemacht wird, kann beispielsweise ein GSM (Globales System für Mobilkommunikation), oder ein UMTS (Universal Mobile Telecommunications System)-Netzwerk sein, wobei zum Beispiel ein Datenübertragungsdienst wie GPRS (General Packet Radio Service) oder EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution), HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) verwendet werden kann. Entsprechend dem verwendeten Mobilkommunikationsnetz verfügen das mobile Datenendgerät und die Funktionseinheit eines Fahrzeugs oder das Fahrzeug zentralisiert für eine Mehrzahl von Funktionseinheiten, die beispielsweise über ein Fahrzeug-internes Netzwerk, beispielsweise über ein CAN (Controller Area Network) verbunden sein können, über eine Schnittstelle oder ein Gateway zum Mobilkommunikationsnetzwerk.
- Eine direkte Verbindung liegt dann vor, wenn Daten zwischen dem ersten mobilen Endgerät und der Funktionseinheit ausgetauscht werden. Dies schließt mit ein, dass der mindestens eine Mobilkommunikationskanal unter Verwendung der Mobilkommunikationsinfrastruktur eines Kommunikationsnetzwerkanbieters realisiert wird.
- Ein Anwendungsmodul oder Applikation oder „App” des mobilen Datenendgeräts kann beispielsweise eine Folge von Anweisungen oder ein Software-Modul oder ein Algorithmus sein, den ein Prozessor des mobilen Datenendgerätes ausführt, um eine bestimmte Anwendungsfunktionalität auf dem Datenendgerät zu ermöglichen.
- Vorzugsweise ist das mobile Datenendgerät ein Mobiltelefon. Ein Mobiltelefon ist dazu geeignet, vom Benutzer des Fernwirkungssystems beim Verlassen des Fahrzeugs mitgenommen zu werden. Darüber hinaus stellt ein Mobiltelefon dem Benutzer weitere Funktionalitäten zur Verfügung, nicht zuletzt die der Sprachkommunikation per Telefon. Ein Mobiltelefon kann insbesondere ein Smartphone, beispielsweise ein Apple iPhone, sein. Diese neue Generation von Mobiltelefonen vereinigt Funktionalitäten eines Organizers mit denen eines Mobiltelefons in einem Gerät. Software-Anwendungen können auf dem Gerät installiert werden, die es ermöglichen, über dessen Betriebssystem auf verschiedene Funktionalitäten und Schnittstellen des Geräts zuzugreifen.
- Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das erste Anwendungsmodul dazu eingerichtet ist, mindestens eine Statusinformation der ersten Funktionseinheit über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal zu empfangen. So kann beispielsweise eine Klimaanlage aktuelle Betriebsparameter, wie zum Beispiel die Fahrzeuginnenraumtemperatur, den Aktivierungszustand oder die eingestellte Zieltemperatur übermitteln. Oder beispielsweise kann der Zustand eines Verdecks eines Cabrio-Fahrzeugs, zum Beispiel geschlossen/offen, übertragen werden. Ebenso kann der Ladezustand einer Fahrzeugbatterie empfangen werden.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn die die erste Funktionseinheit dazu eingerichtet ist, automatisch in Abhängigkeit von mindestens einem aktuellen Statuswert der ersten Funktionseinheit die mindestens eine Statusinformation an das erste Anwendungsmodul über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal zu übermitteln. Auf diese Weise kann die Funktionseinheit von der beispielsweise ein Betriebsparameter an das Datenendgerät übermittelt werden soll, dies in einem ”Push”-Betrieb tun, ohne auf eine Anforderung vom Anwendungsmodul des mobilen Datenendgeräts zu warten (”Pull”-Betrieb). So kann beispielsweise ein Fehlfunktion oder ein Betrieb einer Funktionseinheit des Fahrzeugs außerhalb vorher konfigurierter Grenzwerte gemeldet werden. In einer Ausführungsform, bei der das Fahrzeug ein Elektroauto ist, kann so automatisch eine Nachricht an das mobile Datenendgerät gesendet werden, wenn der Ladevorgang der Batterie des Fahrzeugs abgeschlossen ist, die Batterie also voll geladen ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da Batterien eines heutigen Elektroautos nach starker Entladung Ladezeiten von mehreren Stunden erfordern, die der Benutzer so besser für andere Dinge nutzen kann.
- Es ist vorteilhaft, wenn das erste Anwendungsmodul dazu eingerichtet ist, mindestens eine Betriebseinstellung der ersten Funktionseinheit einzustellen. Neben dem Initiieren von Statusabfragen ist das System dazu geeignet, die Betriebseinstellung einer Funktionseinheit per Fernsteuerung unter Verwendung des mindestens einen Mobilkommunikationskanals zu ändern. Handelt es sich bei der Funktionseinheit beispielsweise um eine Klimaanlage oder Standheizung des Fahrzeugs, kann der Benutzer über ein Anwendungsmodul eines mobilen Datenendgeräts den Klimatisierungsvorgang starten, möglicherweise lange bevor er sich selbst zu dem Fahrzeug begibt. Ebenso kann er Parameter wie beispielsweise die Zieltemperatur, die Klimatisierungszeit oder einen bestimmten Betriebsmodus auswählen.
- Bei einer besonderen Ausführungsform des Fernwirkungssystem umfasst das mobile Datenendgerät eine Empfangseinheit für Positionsdaten und das erste Anwendungsmodul ist dazu eingerichtet, die mindestens eine Betriebseinstellung der ersten Funktionseinheit einzustellen, wenn eine Entfernung einer Position des mobilen Datenendgeräts von einer Position des Fahrzeugs einen Grenzwert erreicht. Die Positionsdaten werden dabei aus von einem Positionsbestimmungssystem, beispielsweise dem Global Positioning System (GPS), empfangenen Daten ermittelt. Der Grenzwert, bei dessen Erreichen die Betriebseinstellung der Funktionseinheit eingestellt wird, kann dabei vorher konfiguriert werden. Eine Entfernungsbestimmung erfordert, dass auch die Position des Fahrzeugs bekannt ist. Hierzu kann der Benutzer beim Parken des Fahrzeugs beispielsweise die Position des Fahrzeugs mit der Empfangseinheit des mobilen Datenendgerätes erfassen und in dem Datenendgerät speichern. In einer anderen Ausführungsform verfügt auch das Fahrzeug über eine Empfangseinheit für Positionsdaten und ist dazu eingerichtet, diese über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal an das mobile Datenendgerät zu übermitteln.
- Bei Unterschreiten des Grenzwertes kann so beispielsweise automatisch eine Standheizung oder Klimaanlage des Fahrzeugs aktiviert werden oder bei Überschreiten des Grenzwertes abgeschaltet werden. Ebenso können zum Beispiel andere stromverbrauchende Funktionseinheiten deaktiviert werden, wenn sich der Benutzer mit dem Datenendgerät entfernt, oder auch eine Alarmanlage des Fahrzeugs aktiviert werden.
- Insbesondere ermöglicht dies auch, persönliche Einstellungen des Benutzers automatisch vom Datenendgerät des Benutzers an die Funktionseinheit zu übermitteln oder in einer Funktionseinheit gespeicherte Einstellungen zu aktivieren, beispielsweise bei Annäherung an das Fahrzeug eine einprogrammierte Sitzposition des Fahrers oder die gewünschte Temperatur oder Stellung beispielsweise von Rückspiegeln wiederherzustellen, die zum Beispiel durch weitere Benutzer zuvor verstellt wurden.
- In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Fahrzeug eine zweite Empfangseinheit für Positionsdaten. Die vom Fahrzeug erfassten Positionsdaten können über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal an das mobile Datenendgerät übermittelt werden. Mit Hilfe von dort abgespeicherten Karten oder unter Zugriff auf im Internet verfügbare Landkarten kann dem Benutzer angezeigt werden, wo sich das Fahrzeug befindet. Verfügt das mobile Datenendgerät über die erste Empfangseinheit für Positionsdaten, können dem Benutzer so Navigationshinweise auf dem mobilen Datenendgerät angezeigt werden, wie er am besten zu seinem Fahrzeug findet. Es ist daher vorteilhaft, wenn das mobile Datenendgerät einen Zugang zum Internet ermöglicht, über das auf Server mit Landkarten, wie beispielsweise Google-Earth der Firma Google, zur Visualisierung zugegriffen wird.
- Wenn das Mobilfunknetz ein zellulares Mobilfunknetz ist, ist es in einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein, die Position des Fahrzeugs über die Identifikationsnummer der Zelle zu bestimmen, in der sich das Fahrzeug befindet.
- In einer Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass das Fernwirkungssystem mindestens ein weiteres Datenendgerät umfasst, wobei das Einstellen der mindestens einen Betriebseinstellung individuell danach erfolgt, welches der Datenendgeräte die Position hat, bei der die Entfernung den Grenzwert erreicht. Da jedes Datenendgerät eindeutig identifizierbar ist, bei einer Mobiltelefonverbindung beispielsweise über die Telefonnummer, ist es so möglich, für jeden Benutzer eines mobilen Datenendgerätes individuell dessen Benutzereinstellungen für eine Funktionseinheit zu aktivieren, je nachdem, welcher der durch ihre Datenendgeräte identifizierten Benutzer sich dem Fahrzeug nähert.
- Ferner kann das Fernwirkungssystem mindestens eine weitere Funktionseinheit umfassen. Das Fernwirkungssystem kann so beispielsweise nicht nur alternativ die beispielhaft angeführten Funktionseinheiten umfassen, sondern mehrere oder alle gleichzeitig. Somit kann das mobile Datenendgerät als Masterfernbedienung für eine Vielzahl von Funktionseinheiten, beispielsweise Komfortsystemen, dienen. Die notwendige Anzahl von Fernbedienungen für verschiedene Systeme wird somit reduziert.
- Dabei kann das erste Anwendungsmodul so ausgelegt sein, dass es eine Datenkommunikation mit allen Funktionseinheiten erlaubt. Dies erfordert je nach Anzahl der Funktionseinheiten eine möglicherweise aufwendige Implementierung des Anwendungsmoduls. Möchte ein Hersteller nicht für jede mögliche Kombination von Funktionseinheiten ein abgestimmtes Anwendungsmodul zur Verfügung stellen, sondern nur eines, enthält dies unter Umständen Komponenten, die für eine Fahrzeug, das nur über eine Auswahl alter möglichen Funktionseinheiten verfügt, unnötig sein können.
- Vorzugsweise umfasst das mobile Datenendgerät mindestens ein weiteres Anwendungsmodul, das dazu eingerichtet ist, über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal Daten mit der mindestens einen weiteren Funktionseinheit auszutauschen. Das mobile Datenendgerät bietet eine einheitliche Plattform für unterschiedliche Bedienungsanwendungen oder Anwendungsmodule. Indem ein weiteres Anwendunsgmodul oder auch ein Anwendungsmodul für jede Funktionseinheit oder Gruppen von Funktionseinheiten zur Verfügung gestellt wird, ist es möglich, dass das mobile Endgerät mehrere, weniger komplexe Anwendungsmodule nacheinander oder auch gleichzeitig verwendet. Dies erlaubt eine optimierte Nutzung der Ressourcen des mobilen Handgerätes, beispielsweise Speicher- oder Prozessorkapazitäten. Darüber hinaus wird so ein Hinzufügen oder Entfernen und ein einfacher Austausch von Anwendungsmodulen durch neuere Versionen ermöglicht.
- In einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das erste Anwendungsmodul dazu eingerichtet ist, über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal Daten mit der ersten und der mindestens einen weiteren Funktionseinheit auszutauschen. Auf diese Weise ist es beispielsweise in einfacher Weise möglich, die von mehreren Funktionseinheiten bereitgestellten Informationen zu vernetzen und gegebenenfalls einen Synergieeffekt zu erzielen, da ein Datenaustausch zwischen Anwendungsmodulen des Datenendgerätes vermieden oder verringert wird. Verfügt beispielsweise ein Fahrzeug über eine Funktionseinheit Solarmodul, mit dem Energie aus Sonnenlicht gewonnen wird, eine Funktionseinheit Standlüftung und eine Funktionseinheit Bordbatterie, ergibt sich für den Nutzer die Entscheidungsmöglichkeit, die Energie, die durch das Solarmodul gewonnen wurde, entweder für die Standlüftung oder das Laden der Bordbatterie oder anteilig für beides zu verwenden.
- Darüber hinaus ist es in einer weiteren Ausführungseinheit vorgesehen, dass die erste Funktionseinheit dazu eingerichtet ist, Befehle von dem Anwendungsmodul zu empfangen und der mindestens einen weiteren Funktionseinheit Befehle zu senden. Hierzu wird beispielsweise ein Bordnetz verwendet, mit dem die Funktionseinheiten verbunden sind. Auf diese Weise ist es möglich, verschiedene Funktionseinheiten, die beispielsweise von demselben Hersteller stammen, über das mobile Datenendgerät zu bedienen, auch wenn ein Gateway zum Mobilfunknetz nur direkt in einer der Funktionseinheiten integriert ist, und nicht über ein Bordnetz für andere Funktionseinheiten erreichbar ist.
- Ferner ist erfindungsgemäß ein Fahrzeug mit einem Fernwirkungssystem entsprechend einer der beschriebenen Ausführungsformen vorgesehen. Auf diese Weise werden die Vorteile und Besonderheiten des erfindungsgemäßen Fernwirkungssystems auch im Rahmen eines Fahrzeugs umgesetzt.
- Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen anhand einer bevorzugten Ausführungsform beispielhaft erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fernwirkungssystem für ein Fahrzeug; -
2 eine schematische Darstellung eines mobilen Datenendgeräts. - Bei der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fernwirkungssystems10 für ein Fahrzeug12 . Das Fahrzeug12 verfügt über eine Funktionseinheit14 , beispielsweise ein Komfortsystem, zum Beispiel eine Klimaanlage. Die Funktionseinheit verfügt beziehungsweise ist verbunden mit einem Gateway22 , beispielsweise ein GSM- oder UMTS-Gateway, über das Daten von einem Mobilkommunikationskanal20 empfangen und über diesen gesendet werden. Der Mobilkommunikationskanal20 ist Teil eines Mobilkommunikationsnetzes24 . Über den Mobilkommunikationskanal20 wird die Funktionseinheit14 mit einem Anwendungsmodul eines mobilen Datenendgeräts16 verbunden. Das mobile Datenendgerät16 ist in der vorgestellten Ausführungsform ein Mobiltelefon, genauer ein Smartphone. Das Smartphone ruft über einen druck- bzw. berührungsempfindlichen Bildschirm (”Touch Screen”), über den ein Benutzer Eingaben in eine Benutzeroberfläche eines auf dem mobilen Datenendgerät16 ausgeführten Anwendungsmoduls machen kann, wobei Eingaben das Anwendungsmodul veranlassen, diese Daten oder zugeordnete Befehle über die Mobilfunkverbindung20 an die Funktionseinheit14 , beispielsweise die Fahrzeugklimaanlage, zu übertragen. - Im Weiteren wird auch Bezug genommen auf
2 , das eine schematische Darstellung eines mobilen Datenendgeräts16 zeigt. Das gezeigte mobile Datenendgerät16 verfügt über ein Gateway26 zum Mobilkommunikationskanal20 . Das mobile Datenendgerät16 besitzt einen oder mehrere Prozessoren28 . Das Anwendungsmodul18 bildet hier ein Teil davon beziehungsweise wird darauf ausgeführt. Darüber hinaus verfügt das mobile Datenendgerät in der gezeigten Ausführungsform auch über ein Empfangsmodul30 zum Empfangen von Positionsdaten von Satelliten32 ,34 ,36 des Global Positioning Systems (GPS) oder eines anderen Positionsbestimmungssystems. Aus diesen Daten berechnet das mobile Datenendgerät seine aktuelle Position. Die Position des Fahrzeugs12 ist bekannt, da diese vorher bestimmt wurde, als sich das mobile Handgerät16 im Fahrzeug12 befand. Der Positionswert wird in einem Speicher38 des Datenendgeräts16 abgelegt. In einer Ausführungsform verfügt auch das Fahrzeug über eine Empfangseinheit zur Positionsbestimmung und überträgt diese über den Mobilkommunikationskanal in das mobile Datenendgerät. - Aus den Positionsdaten wird der Abstand D zwischen Fahrzeug
12 und mobilem Datenendgerät16 bestimmt. Verringert sich dieser Abstand unter einen Grenzwert, werden vorher über den Touch Screen26 eingegebene Konfigurationseinstellungen, die ebenfalls im Speicher38 abgelegt wurden, über den Kommunikationskanal20 an die Funktionseinheit14 , also im vorgestellten Beispiel die Klimaanlage, übertragen, um beispielsweise die Klimaanlage einzuschalten. Vergrößert sich der Abstand D über den Grenzwert, werden andere Konfigurationseinstellungen übertragen, beispielsweise zum Abschalten der Klimaanlage. - Darüber hinaus verfügt das mobile Datenendgerät
16 über eine weitere Schnittstelle40 , beispielsweise eine USB-, WLAN-, Bluetooth-, oder ZigBee-Schnittstelle, über die beispielsweise Daten zur Installation eines Anwendungsmoduls geladen werden können. Darüber hinaus ist das Herunterladen von Daten, beispielsweise von Landkarten zur Navigation, von einem Server möglich, der über das Internet erreichbar ist, zu dem auch über das Mobilkommunikationsnetz ein Zugang besteht. - Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
- Bezugszeichenliste
-
- 10
- Fernwirkungssystem
- 12
- Fahrzeug
- 14
- Funktionseinheit
- 16
- mobiles Datenendgerät
- 18
- Anwendungsmodul
- 20
- Mobilkommunikationskanal
- 22
- Mobilfunk-Gateway
- 24
- Mobilkommunikationsnetzwerk
- 26
- berührungsempfindlicher Bildschirm
- 28
- Prozessor
- 30
- Empfangseinheit für Positionsdaten
- 32
- GPS-Satellit
- 34
- GPS-Satellit
- 36
- GPS-Satellit
- 38
- Speicher
- 40
- weitere Schnittstelle
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008022771 (A1) [0007]
- DE 4227658 C1 [0009]
- DE 1015244 A1 [0010]
Claims (14)
- Fernwirkungssystem (
10 ) für ein Fahrzeug (12 ), das eine erste Funktionseinheit (14 ) des Fahrzeugs und ein mobiles Datenendgerät (16 ) mit einem ersten Anwendungsmodul (18 ) umfasst, das dazu eingerichtet ist, von einem Benutzer auf das mobile Datenendgerät geladen und dort installiert zu werden, dem Benutzer eine an die erste Funktionseinheit angepasste, vorzugsweise graphische, Bedienoberfläche zur Verfügung zu stellen und über mindestens einen Mobilkommunikationskanal (20 ) Daten mit der ersten Funktionseinheit auszutauschen. - Fernwirkungssystem nach Anspruch 1, wobei das mobile Datenendgerät (
16 ) einen berührungsempfindlichen Bildschirm (26 ) umfasst, über den eine Benutzerschnittstelle des ersten Anwendungsmoduls (18 ) zur Verfügung gestellt wird. - Fernwirkungssystem nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei das mobile Datenendgerät (
16 ) ein Mobiltelefon, vorzugsweise ein Smartphone, ist. - Fernwirkungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Anwendungsmodul (
18 ) dazu eingerichtet ist, mindestens eine Statusinformation der ersten Funktionseinheit (14 ) über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal (20 ) zu empfangen. - Fernwirkungssystem nach Anspruch 4, wobei die erste Funktionseinheit (
14 ) dazu eingerichtet ist, automatisch in Abhängigkeit von mindestens einem aktuellen Statuswert der ersten Funktionseinheit die mindestens eine Statusinformation an das erste Anwendungsmodul (18 ) über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal (20 ) zu übermitteln. - Fernwirkungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Anwendungsmodul (
18 ) dazu eingerichtet ist, mindestens eine Betriebseinstellung der ersten Funktionseinheit (14 ) einzustellen. - Fernwirkungssystem nach Anspruch 6, wobei das mobile Datenendgerät (
16 ) eine erste Empfangseinheit (30 ) für Positionsdaten umfasst und das erste Anwendungsmodul (18 ) dazu eingerichtet ist, mindestens eine Betriebseinstellung der ersten Funktionseinheit (14 ) einzustellen, wenn eine Entfernung einer Position des mobilen Datenendgeräts von einer Position des Fahrzeugs (12 ) einen Grenzwert erreicht. - Fernwirkungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Fahrzeug (
12 ) eine zweite Empfangseinheit für Positionsdaten umfasst. - Fernwirkungssystem nach Anspruch 6, das mindestens ein weiteres Datenendgerät umfasst, wobei das Einstellen der mindestens einen Betriebseinstellung individuell danach erfolgt, welches der Datenendgeräte die Position hat, bei der die Entfernung den Grenzwert erreicht.
- Fernwirkungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das mindestens eine weitere Funktionseinheit umfasst.
- Fernwirkungssystem nach Anspruch 10, wobei das mobile Datenendgerät (
16 ) mindestens ein weiteres Anwendungsmodul umfasst, das dazu eingerichtet ist, über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal (20 ) Daten mit der mindestens einen weiteren Funktionseinheit auszutauschen. - Fernwirkungssystem nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, wobei das erste Anwendungsmodul (
18 ) dazu eingerichtet ist, über den mindestens einen Mobilkommunikationskanal (20 ) Daten mit der ersten (14 ) und der mindestens einen weiteren Funktionseinheit auszutauschen. - Fernwirkungssystem nach Anspruch 10, wobei die erste Funktionseinheit (
14 ) dazu eingerichtet ist, Befehle von dem ersten Anwendungsmodul (18 ) zu empfangen und der mindestens einen weiteren Funktionseinheit Befehle zu senden. - Fahrzeug mit einem Fernwirkungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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