DE1015244B - Pruefverfahren fuer explosionsgeschuetzte Geraete - Google Patents

Pruefverfahren fuer explosionsgeschuetzte Geraete

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DE1015244B
DE1015244B DEL23582A DEL0023582A DE1015244B DE 1015244 B DE1015244 B DE 1015244B DE L23582 A DEL23582 A DE L23582A DE L0023582 A DEL0023582 A DE L0023582A DE 1015244 B DE1015244 B DE 1015244B
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DE
Germany
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test
explosion
pressure
gas
nitrocellulose
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Pending
Application number
DEL23582A
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English (en)
Inventor
Dr Rer Nat Heinz Busch
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Original Assignee
Licentia Patent Verwaltungs GmbH
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Publication date
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Publication of DE1015244B publication Critical patent/DE1015244B/de
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N25/00Investigating or analyzing materials by the use of thermal means
    • G01N25/50Investigating or analyzing materials by the use of thermal means by investigating flash-point; by investigating explosibility
    • G01N25/54Investigating or analyzing materials by the use of thermal means by investigating flash-point; by investigating explosibility by determining explosibility

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Description

  • Prüfverfahren für explosionsgeschützte Geräte Der Prüfvorgang auf Zünddurchschlagssicherheit für explosionsgeschützte Geräte spielt sich in einer Explosionskammer ab, die mit einem zündfähigen Gasgemisch gefüllt ist. Um den Sicherheitsvorschriften zu genügen, muß innerhalb des zu prüfenden Gerätes eine Explosion gezündet werden, die einen Explosionsdruck erzeugt, der mindestens um den Faktor 1,5 über dem maximalen Explosionsdruck des außen am Gehäuse anstehenden Gases liegt.
  • In der Praxis sind zwei verschiedene Verfahren bekannt, mit deren Hilfe diese Forderung annähernd erfüllt werden kann: Entweder wird dem Gasgemisch im Innern des Gerätes so viel Sauerstoff zugeführt, daß der geforderte Explosionsdruck erreicht wird, oder das Gasgemisch im Prüfling wird so weit vorkomprimiert, daß bei der Zündung der gewünschte Druck auftritt.
  • Beide Verfahren sind insofern nachteilig, als infolge der Spaltverbindung zwischen Geräteinnenraum und Explosionskammer sich weder die Menge des Sauerstoffzusatzes im Gasgemisch noch der erforderliche Vorverdichtungsdruck genau bestimmen lassen. Außerdem weicht der zeitliche Explosionsdruckverlauf bei der ersten Methode stark von dem des normalen Gas-Luft-Gemisches ab, da das Gas-Luft-Sauerstoff-Gemisch eine wesentlich höhere Brisanz besitzt. Der Prüfling wird bei diesem Verfahren also Beanspruchungen unterworfen, die einen ganz anderen zeitlichen Verlauf als den in der Praxis auftretenden aufweisen.
  • Diese Nachteile werden dadurch beseitigt, daß erfindungsgemäß dem Prüfling und der Explosionskammer das gleiche Gasgemisch unter normalen Druckverhältnissen zugeführt wird, wobei zur Erhöhung des Explosionsdruckes in das Gerät eine empirisch bestimmte Menge Nitrozellulose eingebracht wird.
  • Das Verfahren zur Durchführung einer Überdruckprüfung für druckfest gekapselte Geräte unter Verwendung von Nitrozellulose ist an sich bekannt, bietet jedoch, mit der Zünddurchschlagsprüfung druckfest gekapselter Geräte gekoppelt, besondere, im folgenden noch näher zu erläuternde Vorteile.
  • An Hand der graphischen Darstellung, in der der zeitliche Explosionsdruckverlauf in einem druckfest gekapselten Gerät für verschiedene Gasgemische mit und ohne Nitrozellulose dargestellt ist, sei die Erfindung ausführlich beschrieben.
  • Die Kurve 1 gibt den zeitlichen Druckverlauf bei der Explosion eines Stadtgas-Luft-Gemisches höchster Explosionskraft (22Volumprozent Stadtgas in Luft) wieder. Aus der Kurve 7, die bei der Explosion eines Gemisches aufgenommen wurde, das aus 32 Volumprozent Stadtgas, 30 Volumprozent Sauer- stoff und 38 Volumprozent Luft besteht, ist zu ersehen, daß der geforderte 1,Sfache Explosionsdruck bei weitem nicht erreicht wird. Diesen Druck erhält man erst bei der Explosion eines Stadtgas-Sauerstoff-Gemisches mit 63,2 Volumprozent Stadtgas und 36,8 Volumprozent Sauerstoff (Kurve 8). Die Kurve 9 zeigt ein Beispiel für den zeitlichen Explosionsdruckverlauf eines vorkomprimierten Stadtgas-Luft-Gemisches (44 Volumprozent Stadtgas, 156 Volumprozent Luft). Aus der graphischen Darstellung geht deutlich hervor, daß eine Explosionsdrucksteigerung um den Faktor 1,5 gegenüber dem normalen Stadtgas-Luft-Gemisch nur mit diesem Gemisch erreicht werden kann, wenn es um den Faktor 2 vorkomprimiert ist.
  • Die Kurven 2 bis 6 geben den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten Explosionsdruck in Abhängigkeit von der Zeit wieder. Sie gelten in ihrer Reihenfolge für die Explosion eines Stadtgas-Luft-Gemisches, das in einer allseitig druckdicht abgeschlossenen 5-l-Normexplosionskammer, auf deren Boden 0,5, 1, 2, 3 und 4 g Nitrozellulose ausgebreitet sind, bei Normaldruck gezündet wird. Für die Erzeugung eines 1,5fachen Normaldruckes sind also für 5 1 Stadtgas-Luft-Gemisch höchster Explosionskraft 3 g Nitrozellulose erforderlich. Die erforderliche Nitrozellulosemenge richtet sich nach dem jeweils verwendeten Prüfling und ist für jede Prüflingsart empirisch zu ermitteln. Bei dieser Ermittlung ist besonders die Wärmeableitung zu berücksichtigen, da bei steigender Wärmeableitung größere Zellulosemengen erforderlich werden. Außerdem muß die Lässigkeit der Prüflingsspalte beachtet werden. Es wird zweckmäßig Nitrozellulose verwendet, die l3,40/o Stickstoffgehalt besitzt.
  • Die Kombination von Zünddurchschlagsprüfung und dynamischer Druckprüfung in einem Prüfverfakren bringt einen hohen Sicherheitsfaktor in die Prüfung druckfest gekapselter Geräte. Der weitaus größte Teil der an druckfest gekapselten Geräten vorkommenden Spalte sind Spalte zwischen solchen Teilen, die im Ruhezustand, d. h. ohne inneren Explosionsdruck, mit einer gewissen Vorspannung aufeinandergepreßt sind. Gehäusedeckel, Lagerschilde, Flansche usw. werden durch Verschraubung, Keilriegelverschlüsse od. ä. fest aufeinandergepreßt (Prinzip der druckhaften Auflage). Bei einwandfreier Bearbeitung dieser Teile, insbesondere der Spaltflächen, haben diese im Ruhezustand, also ohne Explosionsdruck, nur Spaltweiten im Bereich der Arbeitstoleranz, also von etwa 0,05 mm. Findet jedoch im Innern dieser Gehäuse eine Explosion statt, so werden durch den Explosionsdruck die Bauteile, die das Aufeinanderpressen bewirken, elastisch deformiert und hierdurch erst die Spaltweite erzeugt, die für den Zünddurchschlag maßgebend ist. Wird nun die Zünddurchschlagsprüfung bei künstlich erhöhtem Explosionsdruck durchgeführt, so findet diese Prüfung gleichzeitig bei künstlich erweiterter Spaltweite statt. Da man die elastische Deformation hier als der Kraft proportional ansetzen darf, kann man sagen, daß die Spaltweite um den gleichen Faktor künstlich erweitert wird, um den man den Druck künstlich gesteigert hat.
  • Diese Betrachtung über die Spalterweiterung gilt jedoch nicht, wenn der zeitliche Druckverlauf der einer Detonation ist, wie ihn z. B. die beiden Kurven 7 und 8 darstellen. Die Kraftwirkung ist hier zeitlich so begrenzt, daß eine Deformation auf Grund der Massenträgheit der zu beschleunigenden Teile nicht mehr in dem Maße stattfindet wie bei einer statischen Belastung mit dem gleichen Druck.
  • Die praktische Durchführung einer Prüfung explosionsgeschützter Geräte in Schutzart druckfeste Kapselung wird so vorgenommen, daß der Prüfling bei der ersten Explosionsprüfung mit dem entsprechenden Nitrozellulosezusatz gefüllt ist. Durch Anschluß eines Druckmeßgerätes wird der bei dieser erreichte Explosionsdruck kontrolliert. Hat sich das den Prüfling umgebende explosible Gasgemisch der Explosionsprüfkammer bei diesem Versuch nicht entzündet, so wird nach erneutem Füllen des Prüflings mit dem Prüfgasgemisch unmittelbar anschließend an diese dynamische Druckprüfung eine normale Zünddurchschlagsprüfung vorgenommen. Diese Zünddurchschlagsprüfung bietet dann die Gewähr, daß bei der dynamischen Druckprüfung keine die Zünddurchschlagssicherheit beeinflussende Schäden am Prüfling eingetreten sind. Erfahrungsgemäß zeigt aber schon die dynamische Druckprüfung solche Schäden durch Zünddurchschlag an.
  • Die zur dynamischen Druckprüfung notwendige Nitrozellulose kann entweder vor der Montage in den Prüfling eingebracht werden oder bei schon montiert vorliegenden Geräten mit einer einfachen Vorrichtung, z. B. mit Preßluft in den Prüfling eingeblasen werden.
  • PATENTANsPROcHE: 1. Prüfverfahren für explosionsgeschützte Geräte, bei dem innerhalb der mit einem zündfähigen Gasgemisch gefüllten, in einer ein Gasgemisch enthaltenden Explosionskammer angeordneten Geräte eine Explosion gezündet wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Prüfling und der Explosionskammer das gleiche Gasgemisch unter normalen Druckbedingungen zugeführt wird, wobei zur Erhöhung des Explosionsdruckes in das Gerät eine empirisch bestimmte Menge Nitrozellulose eingebracht wird.

Claims (1)

  1. 2. Prüfverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zünddurchschlagsprüfung mit einer dynamischen Druckprüfung gekoppelt wird.
    3. Prüfverfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der zuerst erfolgenden dynamischen Druckprüfung der erreichte Explosionsdruck kontrolliert wird, während mit einer zweiten Prüfung nach erneutem Füllen des Prüflings die Zünddurchschlagsprüfung erfolgt.
    4. Prüfverfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Nitrozellulose mit 13,40/o Stickstoffgehalt verwendet wird.
DEL23582A 1955-12-07 1955-12-07 Pruefverfahren fuer explosionsgeschuetzte Geraete Pending DE1015244B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2011091776A1 (de) 2010-01-29 2011-08-04 Webasto Ag Fernwirkungssystem für ein fahrzeug

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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