DE102004006485A1

DE102004006485A1 - Bekleidungsstück

Info

Publication number: DE102004006485A1
Application number: DE102004006485A
Authority: DE
Inventors: Michel Caillibotte; Vincent Philippe Rouiller
Original assignee: Adidas International Marketing BV
Current assignee: Adidas International Marketing BV
Priority date: 2004-02-10
Filing date: 2004-02-10
Publication date: 2005-08-25
Also published as: JP2005226217A; US8407814B2; US8578514B2; DE602005010919D1; US20120144549A1; US20120151653A1; ATE468770T1; EP1980165B1; US7631367B2; EP1980165A1; EP1563748B1; US20100043114A1; EP2193729B1; US8356363B2; EP1563748A1; ATE510467T1; DE602005021560D1; EP2193729A1; US20050193461A1; ATE413822T1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück (10) für ein Körperteil, insbesondere eine Sporthose, mit zumindest einem Elastizitätselement (20), wobei das zumindest eine Elastizitätselement in zumindest einem ersten Bereich des Bekleidungsstücks angeordnet ist und wobei ein zweiter, in Bezug auf das Körperteil gegenüberliegender Bereich des Bekleidungsstücks im Wesentlichen frei von dem Elastizitätselement ist, so dass das Bekleidungsstück (10) bei einer ersten Bewegung des Körperteils in eine erste Richtung durch elastische Dehnung des Elastizitätselements im ersten Bereich Energie speichert, die bei einer zweiten Bewegung des Körperteils in die entgegengesetzte Richtung abgegeben wird, und das Bekleidungsstück damit die zweite Bewegung des Körperteils unterstützt.

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück für ein Körperteil, insbesondere eine Sporthose.

Sportbekleidung erfüllt im allgemeinen mehrere Funktionen. Neben ästhetischen Gesichtspunkten sollten Bekleidungsstücke, die beim Sport getragen werden, die Leistungsfähigkeit des Sportlers nicht behindern, sondern im Gegenteil wo immer möglich unterstützen. Dazu sind im Stand der Technik verschiedene Ansätze bekannt.

So werden für Bekleidungsstücke für viele Sportarten heutzutage elastische Textilmaterialien mit elastischen Fasern verwendet (beispielsweise Fasern wie sie von DuPont unter dem Namen Lycra^® angeboten werden), damit das Bekleidungsstück eng auf der Haut des Sportlers anliegt. Beispielsweise werden Hosen oder Anzüge für Leichtathleten ebenso aus diesem Material gefertigt wie Hosen und Trikots für Radfahrer, um einen geringen Luftwiderstand zu erreichen. Darüber hinaus kann der Druck, der von Bekleidungsstücken aus elastischen Fasern ausgeht, die Mikro-Blutzirkulation in den Muskeln anregen und die eigene Wahrnehmung des Körpers verbessern, was zu einer höheren Leistungsfähigkeit führt.

Des weiteren können Bekleidungsstücke auch zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit eines Sportlers in besonderen Situationen verwendet werden.

So offenbart die US 5,367,708 ein Bekleidungsstück, das Teilbereiche besonders großer Elastizität aufweist, um gezielt bestimmte Körperbereiche zu stützen, ähnlich wie durch das Umwickeln mit einem elastischen Band (sogenanntes "Tapen"). Damit kann beispielsweise im Fall einer Verstauchung eines Fuß- oder Handgelenks ein erneutes Umknicken verhindert werden, so dass der Sportler weiterhin in der Lage ist, den Sport auszuüben.

Andere Ansätze zur Steigerung der Leistungsfähigkeit zielen auf eine Intensivierung des Trainings ab. So sind beispielsweise aus der US 5,201,074 , der US 5,875,491 , der US 5,867,827 und der US 6,047,405 Bekleidungsstücke bekannt, die elastische Elemente oder Gewichte aufweisen, um die Muskulatur bei einer Bewegung über das normale Maß hinaus zu belasten. Dies kann zu Trainingszwecken aber auch zu Rehabilitationszwecken nach einer Verletzung verwendet werden. Die offenbarten Elemente werden so in einen Anzug oder eine Sporthose integriert, dass bei jeder Bewegung ein zusätzlicher Widerstand erzeugt wird. Beispielsweise lehrt die US 5,201,074 elastische Riemen spiralenförmig auf allen Seiten um ein Bein herumzuführen, um anatomisch korrekt ein größtmögliches Maß an Widerstandskraft bereitzustellen, wodurch ein größerer Muskelbereich beim Gehen oder Laufen trainiert wird. Die US 5,875,491 und die US 5,867,827 lehren die Anordnung von Widerstandselementen in einem Anzug, die sowohl bei einer Dehnung als auch bei der Rückkehr in den Ausgangszustand der Bewegung einen größeren Widerstand entgegensetzen als das darunter liegende Basisgewebe.

Eine solches Bekleidungsstück kann jedoch die Leistungsfähigkeit eines Sportlers allenfalls indirekt steigern, indem die Muskulatur vor einem Wettkampf o.ä. durch die Verwendung der offenbarten Anzüge und Hosen besonders belastet und damit durch Training gestärkt wird. Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber das Problem zugrunde, ein Bekleidungsstück bereitzustellen, das unmittelbar zur Leistungssteigerung eines Sportlers, beispielsweise eines Sprinters, beitragen kann.

3. Zusammenfassung der Erfindung

Dieses Problem wird gelöst durch ein Bekleidungsstück für ein Körperteil, insbesondere eine Sporthose, mit zumindest einem Elastizitätselement, wobei das zumindest eine Elastizitätselement in zumindest einem ersten Bereich des Bekleidungsstücks angeordnet ist und wobei ein zweiter, in Bezug auf das Körperteil gegenüberliegender Bereich des Bekleidungsstücks im Wesentlichen frei von dem Elastizitätselement ist, so dass das Bekleidungsstück bei einer ersten Bewegung des Körperteils in eine erste Richtung, durch elastische Dehnung des Elastizitätselements im ersten Bereich Energie speichert, die bei einer zweiten Bewegung des Körperteils in die entgegengesetzte Richtung abgegeben wird und das Bekleidungsstück damit die zweite Bewegung des Körperteils unterstützt.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die menschliche Muskulatur, insbesondere eines trainierten Athleten, in bestimmten Bereichen des Körpers mehr Kraft bereitstellen kann, als für einen optimalen Bewegungsablauf überhaupt erforderlich ist. Umgekehrt kann für andere Bewegungen durch eine zusätzliche externe Unterstützung eine höhere Leistungsfähigkeit erzielt werden. Beispielsweise kann ein Sprinter das Bein aufgrund der starken Muskulatur im Oberschenkel leicht anheben. Ein Teil der großen zur Verfügung stehenden Energie kann daher im Bekleidungsstück der vorliegenden Erfindung gespeichert werden. Wenn das Bein den höchsten Punkt erreicht hat, ist seine Geschwindigkeit nahe Null (ähnlich einem Pendel am höchsten Punkt), bevor die nach unten gerichtete Beschleunigung beginnt. Mit der vorliegenden Erfidndung wird diese Beschleunigung unterstützt und durch die zuvor im Bekleidungsstück gespeicherte Energie vergrößert. Jede zusätzliche Kraft führt zu einem schnelleren Bewegungsablauf, einem größeren Vortrieb und erhöht die Geschwindigkeit des Läufers. Ähnliche Situationen finden sich auch in anderen Sportarten, beispielsweise beim Radfahren, Rudern und beim Tennis.

Wenn daher das erfindungsgemäße Bekleidungsstück aufgrund der besonderen Anordnung des Elastizitätselements in einem ersten Bereich des Bekleidungsstücks und nicht in einem zweiten Bereich des Bekleidungsstücks bei einer Bewegung zunächst Energie speichert und diese Energie dem Bewegungsablauf später phasengerecht wieder zuführt, wird dadurch das oben erläuterte anatomische Ungleichgewicht zumindest teilweise ausgeglichen. Mit anderen Worten ermöglicht das erfindungsgemäße Bekleidungsstück die von einem Sportler bereitgestellte Energie vorzugsweise gleichmäßiger über die verschiedenen Phasen einer sich periodisch wiederholenden Bewegung zu verteilen, und damit für eine maximale Leistungsfähigkeit effizienter zu nutzen. Anders als mit den Trainingsvorrichtungen aus dem Stand der Technik, die zur Stärkung der Muskulatur jeder Bewegung eines Körperteils einen erhöhten Widerstand entgegensetzen, wird mit der vorliegenden Erfindung die zweite Bewegung unterstützt und damit eine unmittelbar leistungssteigernde Wirkung erzielt.

In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das zumindest eine Elastizitätselement im angezogenen Zustand des Bekleidungsstücks im Wesentlichen auf der Rückseite des Oberschenkels angeordnet. Auf der Vorderseite im Bereich des Oberschenkels ist im Wesentlichen kein elastisches Element angeordnet. In der oben erläuterten Situation eines Sprinters wird daher das Elastizitätselement beim Anheben des Beins jedes Mal vorzugsweise gedehnt und unterstützt daher nachfolgend das schnelle und kraftvolle Aufsetzen mit dem Bein für ein erneutes Abstoßen nach vorne.

Bevorzugt erstreckt sich das zumindest eine Elastizitätselement im Wesentlichen parallel zum Oberschenkel. In einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel erstreckt sich das zumindest eine Elastizitätselement im Wesentlichen diagonal über die Rückseite des Oberschenkels, wobei sich vorzugsweise mehrere Elastizitätselemente auf der Rückseite des Oberschenkels kreuzen. Die Anordnung der Elastizitätselemente spiegelt den Einsatzzweck des Bekleidungsstücks wieder, da das Elastizitätslement insbesondere bereitgestellt wird, um eine aktive Unterstützung für bestimmte Muskelketten bereitzustellen.

So ist für lineare Bewegungen, beispielsweise Sprinten, eine im Wesentlichen zum Bein parallele Ausrichtung eines oder mehrerer Elastizitätselemente auf der Rückseite des Oberschenkels bevorzugt, während für mehrdimensionale Bewegungen, beispielsweise Fußballspielen, eine diagonale Anordnung bevorzugt ist, die den Bewegungsablauf auch bei häufigen Richtungswechseln, beispielsweise beim Dribbeln, wirksam unterstützt.

Um eine besonders wirksame Abgabe der vom Elastizitätselement gespeicherten Energie in den Bewegungsablauf zu erreichen, weist das Elastizitätselement an seinem unteren Ende vorzugsweise einen unteren Befestigungsbereich auf, der das Bein unmittelbar oberhalb des Knies auf seiner Oberseite umgreift. Entsprechend weist das Elastizitätselement vorzugsweise an seinem oberen Ende einen oberen Befestigungsbereich auf, der den Körper oberhalb der Hüften, besonders bevorzugt oberhalb der Taille, zumindest teilweise umgreift.

Vorzugsweise weist das zumindest eine Elastizitätselement ein elastisches Band auf, das bevorzugt auf einem textilen Material des Bekleidungsstücks angeordnet ist, wobei das elastische Band mit dem textilen Material des Bekleidungsstücks vorzugsweise verklebt und/oder vernäht ist. Das elastische Band kann dadurch in einfacher Weise auf dem Bekleidungsstück befestigt werden. Andere Befestigungsmethoden sind jedoch ebenfalls denkbar.

In einem gegenwärtig bevorzugten Ausführungsbeispiels weist das elastische Band eine Dicke < 1 mm, bevorzugt < 0,5 mm, am meisten bevorzugt von ca. 0,2 mm auf und vorzugsweise eine Breite zwischen 1 cm und 5 cm. Die Dicke und/oder die Breite des Bands muss jedoch nicht konstant sein sondern kann sich über seine Längsausdehnung hinweg verändern.

Das Bekleidungsstück ist vorzugsweise um bis zu 100% dehnbar und stellt dabei bevorzugt eine Rückstellkraft zwischen 5N und 50N, bevorzugt zwischen 10N und 40N und besonders bevorzugt zwischen 20N und 30N bereit, gemessen in einem Standart-Dehnungstest, bei dem das entsprechende Material um 100% gedehnt wird. Bevorzugt weist das Band dazu ein thermoplastisches Polymer auf.

Zusätzliche vorteilhafte Weiterentwicklungen des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks bilden den Gegenstand weiterer abhängiger Patentansprüche.

4. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
In der folgenden detaillierten Beschreibung werden gegenwärtig bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen beschrieben:
1a–d: Eine schematische Darstellung der verschiedenen Phasen eines Schrittzyklus;
2a, b: Hinter- bzw. Vorderansicht einer ersten bevorzugten Anordnung von elastischen Elementen in einem Anzug für einen Sprinter;
3: eine schematische Darstellung der Funktionsweise der in den 2a, b gezeigten Elastizitätselemente;
4: eine schematische Darstellung des Schichtaufbaus eines Bekleidungsstücks gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels;
5a–c: die bevorzugte Anordnung von elastischen Elementen in einem weiteren Ausführungsbeispiel von hinten, von der Seite und von vorne;
6a–c: die bevorzugte Anordnung von elastischen Elementen in noch einem weiteren Ausführungsbeispiel von hinten, von der Seite und von vorne; und
7a–c: die bevorzugte Anordnung von elastischen Elementen in noch einem weiteren Ausführungsbeispiel von hinten, von der Seite und von vorne.
5. Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
Im folgenden werden gegenwärtig bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf eine Anordnung von Elastizitätselementen in einem Sportanzug oder einer Sporthose zum Laufen oder Fußballspielen beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die vorliegende Erfindung auch für Bekleidungsstücke für andere Körperteile und andere Sportarten mit wiederholten Bewegungen der Schultern/Arme, beispielsweise Rudern, verwendet werden kann. Ein anderer denkbarer Einsatzbereich sind Sportdisziplinen, die das Werfen von Gegenständen mit sich bringen, beispielsweise Diskuswerfen, Kugelstoßen oder Speerwerfen. Schließlich kann die vorliegende Erfindung auch zur aktiven Unterstützung von wiederkehrenden Bewegungsabläufen eines Körperteils im Alltag verwendet werden.
Bevor die konstruktiven Details der bevorzugten Ausführungsbeispiele detailliert erläutert werden, wird zunächst anhand der 1a–d kurz der Bewegungsablauf beim Laufen, insbesondere beim Sprinten, erläutert, um das Verständnis des vorteilhaften Energiemanagements mit dem erfindungsgemäßen Bekleidungsstück zu erleichtern.
Die 1a–d zeigen schematisch einen Läufer. In einer ersten Phase, die in 1a dargestellt ist, wird das rechte Bein (durchgezogene Linie) angehoben (vgl. Pfeilrichtung). Die dazu erforderliche Kraft wird von den starken Muskeln des Oberschenkels bereitgestellt, die mehr Kraft bereitstellen, als in dieser Phase des Schrittzyklus benötigt wird.
In den nachfolgenden Phasen des Schrittzyklus, die in den 1b–1d dargestellt sind, wird der Oberschenkel wieder abgesenkt (vgl. Pfeilrichtung ) und das Bein streckt sich, um sich vom Boden abzustoßen. Das Abstoßen und die damit verbundene Streckung des Beins ist für das linke Bein (gestrichelte Linie) in den 1a und 1b zu erkennen. In dieser Phase lastet das gesamte Gewicht des Athleten auf der Muskulatur des sich abstoßenden Beins. Darüber hinaus müssen die Muskeln eine Bewegungsumkehr von einer Landungsphase in eine Abstoßphase herbeiführen. Je schneller und stärker der Körper in diesem Moment durch das Strecken des Beins nach vorne beschleunigt wird, desto höher ist die vom Sprinter letztendlich erzielte Geschwindigkeit. Die Belastungen der Muskeln sind daher zu diesem Zeitpunkt maximal und jede zusätzliche Beschleunigung des abwärts bewegten Beins hin auf den Boden führt zur eine Leistungssteigerung.
Für andere Sportarten lassen sich ähnliche Bewegungsmuster finden, bei denen die Muskulatur des Körpers in einer ersten Phase deutlich unterhalb ihrer Leistungsgrenze belastet wird und in einer zweiten Phase ein Maximum an Kraft abgeben muss. Beispielsweise winkelt auch ein Ruderer die Beine im Wesentlichen belastungsfrei ab, da die Ruder in dieser Phase nicht im Wasser sind sondern durch die Luft zurückbewegt werden. In der nachfolgenden Streckphase, wenn die Ruder im Wasser eingetaucht durchgezogen werden, ist jedoch die vom Oberschenkel entwickelte Kraft maßgeblich für den resultierenden Vortrieb.
Die 2a und 2b zeigen eine Hinteransicht bzw. eine Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Bekleidungsstücks für ein effizienteres Energiemanagement. Dazu sind auf der Rückseite eines Sportanzugs 10 für einen Sprinter im Bereich der Hüften mehrere elastische Elemente 20 angeordnet. Auf der Vorderseite sind im Bereich der Oberschenkel 25 (beachte Längsschraffur in 2b) im Wesentlichen keine elastischen Elemente 20 auf dem Sportanzug 10 angeordnet. Unmittelbar oberhalb des Knies umgreifen die elastischen Elemente 20 mit einem unteren Befestigungsbereich 24 ringförmig das Bein auch auf seiner Oberseite. Oberhalb des Oberschenkels erkennt man zudem seitliche Ansätze 26 der elastischen Elemente, die von hinten die Hüfte umgreifen.
Die Wirkungsweise dieser besonderen Anordnung der elastischen Elemente 20 ist schematisch in 3 dargestellt. Wird das Bein angehoben, wie durch den durchgezogenen Pfeil angedeutet, werden die elastischen Elemente 20 gedehnt (vgl. den gestrichelten Doppelpfeil in 3). Zusätzlich zum Überwinden des Gewichts des Beins muss daher ein Athlet, der das erläuterte Bekleidungsstück trägt, für diese Bewegung Kraft aufwenden, um die Dehnung der Elemente 20 herbeizuführen. Da die Elemente 20 elastisch sind, wird die dazu erforderliche Arbeit des Athleten als elastische Energie in den Elementen 20 gespeichert.
Beim umgekehrten Vorgang, wenn das Bein wieder nach unten bewegt wird, um – wie oben ausgeführt – sich zu strecken und den Körper vom Boden abzustoßen, übt das gedehnte Element 20 eine unterstützende Kraft aus, die diese Bewegung beschleunigt. Dabei wird die in den elastischen Elementen 20 gespeicherte Energie wieder an den Bewegungsablauf abgegeben. Im Ergebnis überträgt damit der Athlet den zur Verfügung stehenden Überschuss an Kraft und die daraus resultierende Energie in einer ersten Bewegungsphase auf eine zweite Bewegungsphase, so dass der Energieüberschuss im Ergebnis zu einer größeren Leistungsfähigkeit des Sportlers beiträgt.
Der in 2b gezeigte untere Befestigungsbereich 24 schafft dabei eine stabile Ankopplung der elastischen Elemente 20 an den Bewegungsablauf, um die oben erläuterten Funktionen zu gewährleisten, da er das Bein auf der Oberseite ringförmig umgreift und damit in der Streckphase sicher nach unten ziehen kann. Allerdings kann der Befestigungsbereich das Bein auf der Oberseite auch nur teilweise umgreifen.
4 zeigt exemplarisch eine gegenwärtig bevorzugte Möglichkeit für die Befestigung eines elastischen Elements 20 am Bekleidungsstück. Auf einem textilen Material 15 des Bekleidungsstücks ist zunächst eine Lage eines Klebstoffs 16 aufgebracht, der das elastische Element 20 fixiert. Sowohl das textile Material 15 als auch der Klebstoff 16 weisen vorzugsweise bereits selbst elastische Eigenschaften auf, indem ein elastisches Textilgewebe aus elastischen Fasern, wie sie beispielsweise von DuPont unter der eingetragenen Marke Lycra^® angeboten werden, und ein dehnungsfähiger Klebstoff verwendet werden, wie er beispielsweise von der Firma Bemis unter der Bezeichnung Bemis 3740 angeboten wird. Bevorzugte Klebstoffe lassen sich durch Erhitzen und gegebenenfalls mit einem Anpressdruck aktivieren, so dass die elastischen Bänder dadurch auf dem textilen Material befestigt werden können.
Der in Übereinstimmung mit der Anordnung der Elemente 20 auf das Bekleidungsstück aufgebrachte elastische Klebstoff 16 unterstützt zusätzlich die Funktion des elastischen Elements 20. Bevorzugte Dicken des Klebstofffilms liegen im Bereich von 0,01 mm bis 0,1 mm, je nach der verwendeten Substanz, ihrer Klebeeigenschaften und ihrer Dehnungsfähigkeit. Verwendet man den oben genannten bevorzugten Klebstoff Bemis 3740, weist der Film bevorzugt eine Dicke von ca. 0,025 mm auf. Die Dicke des darunter liegenden Lycra^®-Materials kann je nach Einsatzzweck des Bekleidungsstücks variieren und liegt im Bereich von 0,1–1 mm. Eine bevorzugte Dicke des Lycra^®-Materials beträgt ungefähr 0,5 mm.
Das elastische Element 20 wird vorzugsweise als ein flaches Band bereitgestellt, das aus einem elastischen Kunststoffmaterial gefertigt wird. Neben Bändern können die elastischen Elemente auch als elastische Stricke o.ä. ausgebildet sein. Allerdings ist die Form eines flachen Bands bevorzugt, da die elastischen Elemente damit auf dem Bekleidungsstück am wenigsten auftragen und zum größten Tragekomfort führen.
Zur Herstellung des elastischen Bands sind Polymermaterialien wie thermoplastisches Polyurethan (TPU) bevorzugt, da sie ein geringes Gewicht mit guten elastischen Eigenschaften verbinden. Andere Kunststoffmaterialen sind jedoch ebenfalls denkbar.
In den gegenwärtig bevorzugten Ausführungsbeispielen ist die zur Dehnung des elastischen Bands 20 und des elastischen Klebstofffilms 16 erforderliche Kraft in etwa 10 mal so groß wie zur Dehnung eines üblichen Lycra^®-Materials. Bevorzugte Werte liegen zwischen 5N und 50N in einem Standard-Dehnungstest mit einer Dehnung um 100% besonders bevorzugt zwischen 10N und 40N und am meisten bevorzugt zwischen 20N und 30N. Ein solcher Standard-Dehnungstest kann beispielsweise mit einer Instronmaschine durchgeführt werden. Für ein dauerhaftes Energiemanagement mit dem erfindungsgemäßen Bekleidungsstück ist es darüber hinaus bevorzugt, wenn das elastische Band 20, aber auch der zu Befestigung verwendete Klebefilm 16, über viele Belastungszyklen hinweg stark gedehnt werden kann (bis zu 100%), ohne dass es zu Delaminierungen kommt.
Die elastischen Eigenschaften der Bänder 20 bestimmen sich nicht nur aufgrund des verwendeten Materials sondern auch durch die Dicke des elastischen Bands, die vorzugsweise im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm liegt, wobei ein Wert von 0,2 mm bevorzugt ist. Die Breite der elastischen Bänder 20 kann über ihre Längsausdehnung variieren, liegt aber im allgemeinen zwischen etwa 1cm und 5 cm.
Neben dem erläuterten Verkleben ist es ebenfalls denkbar, die elastischen Bänder 20 alternativ oder zusätzlich mit dem darunter liegenden textilen Material zu vernähen oder in anderer Weise zu befestigen. Bei der Auswahl des Nähfadens und der verwendeten Nähtechnik muss ebenfalls die erhebliche Dehnung von vorzugsweise bis zu 100% berücksichtig werden, der der Schichtaufbau unterworfen wird.
Schließlich können die elastischen Elemente 20 auch unmittelbar in das Gewebe des Bekleidungsstücks integriert werden, indem an den gewünschten Stellen andere Ausgangmaterialien für das Gewebe verwendet werden. Denkbar ist auch ein elastisches Kunststoffmaterial einfach unmittelbar auf das Gewebe zu drucken und dadurch lokal die Elastizität des Gewebes zu verändern oder eine Herstellung durch Spritzen auf das Gewebe. Schließlich können die elastischen Elemente 20 auch durch eine weitere textile Lage nach außen hin abgedeckt werden.
Im folgenden werden gegenwärtig bevorzugte Anordnungen der erläuterten elastischen Bänder 20 diskutiert:
Die bereits erläuterten 2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel, das insbesondere für Leichtathleten geeignet ist. Die elastischen Bänder 20 erstrecken sich im Wesentlichen parallel zum Oberschenkel, wobei zusätzlich Querverbindungen 27 zwischen mehreren parallelen Bändern 20 angeordnet sein können. Diese Anordnung sorgt bei überwiegendem Geradeauslauf für die größte Unterstützung des Sportlers.
Die 5–7 zeigen weitere Varianten, in denen sich die elastischen Elemente 20 diagonal über die Rückseite des Oberschenkels erstrecken. Diese Ausführungsformen sind beispielsweise für Hosen oder Sportanzüge von Fußballspielern ausgelegt und erleichtern im Vergleich mit der Ausführungsform aus den 2, 3 häufige Richtungswechsel, da die von den elastischen Bändern 20 bereitgestellte Unterstützungskräfte nicht ausschließlich parallel zum Bein wirken.
Neben der Dicke, der Breite und der Form der einzelnen elastischen Bänder 20 beeinflusst auch ihre Anzahl das Ausmaß der erfindungsgemäßen Energiespeicherung. So werden die in den 6 und 7 dargestellten Ausführungsformen mit mehreren Gruppen von drei parallel verlaufenden Bändern 20 einen stärkeren Unterstützungseffekt beim Strecken des Beins bereitstellen als die Ausführungsform der 5, in der eine Gruppe jeweils nur zwei Bänder aufweist. Allerdings ist in den Ausführungsformen der 6 und 7 auch die zum Speichern der Energie erforderliche Arbeit größer, so dass diese Ausführungsformen eher für gut trainierte Athleten geeignet sind.
Die in allen 5–7 gezeigte Anordnung von sich kreuzenden, diagonal verlaufenden elastischen Bändern 20 nutzt einerseits effizient die auf der Rückseite des Oberschenkels zur Verfügung stehende Fläche und ermöglicht andererseits einen gleichmäßigen Übergang in den oberhalb des Knies angeordneten unteren Befestigungsbereich 24. Am oberen Ende können die seitlichen Ansätze 26 des oberen Befestigungsbereichs den Körper auch vollständig umschließen (vgl. 6) und damit zusätzlich zu der erläuterten Energiespeicherfunktion auch ähnlich dem bekannten Gummizug in einer Hose die Passform der Bekleidungsstücks verbessern.

Claims

Bekleidungsstück (10) für ein Körperteil, insbesondere Sporthose, mit a. zumindest einem Elastizitätselement (20); b.wobei das zumindest eine Elastizitätselement (20) in zumindest einem ersten Bereich des Bekleidungsstücks angeordnet ist und wobei ein zweiter, in Bezug auf das Körperteil gegenüberliegender Bereich des Bekleidungsstücks im Wesentlichen frei von dem Elastizitätselement ist; so dass c. das Bekleidungsstück (10) bei einer ersten Bewegung des Körperteils in eine erste Richtung durch elastische Dehnung des Elastizitätselements im ersten Bereich Energie speichert, die bei einer zweiten Bewegung des Körperteils in die entgegengesetzte Richtung abgegeben wird, und das Bekleidungsstück damit die zweite Bewegung des Körperteils unterstützt.
Bekleidungsstück (10) nach Anspruch 1, wobei das zumindest eine Elastizitätselement (20) im angezogenem Zustand des Bekleidungsstücks (10) im Wesentlichen auf der Rückseite des Oberschenkels angeordnet ist und auf der Vorderseite im Bereich des Oberschenkels (25) im Wesentlichen kein elastisches Element (20) angeordnet ist.
Bekleidungsstück (10) nach Anspruch 2, wobei sich das zumindest eine Elastizitätselement (20) im Wesentlichen parallel zum Oberschenkel erstreckt.
Bekleidungsstück (10) nach Anspruch 2, wobei das zumindest eine Elastizitätselement (20) sich im Wesentlichen diagonal über die Rückseite des Oberschenkels erstreckt.
Bekleidungsstück (10) nach Anspruch 4, wobei mehrere Elastizitätselemente (20) sich auf der Rückseite des Oberschenkels kreuzen.
Bekleidungsstück (10) nach einem der Ansprüche 2–5, wobei das Elastizitätselement (20) an seinem unteren Ende einen unteren Befestigungsbereich (24) aufweist, der das Bein unmittelbar oberhalb des Knies umgreift.
Bekleidungsstück (10) nach einem der Ansprüche 2–6, wobei das Elastizitätselement (20) an seinem oberen Ende einen oberen Befestigungsbereich (26) aufweist, der den Körper oberhalb der Hüften zumindest teilweise umgreift.
Bekleidungsstück (10) nach einem der Ansprüche 1–7, wobei das zumindest eine Elastizitätselement (20) ein elastisches Band (20) aufweist.
Bekleidungsstück (10) nach Anspruch 8, wobei das elastische Band (20) auf einem textilen Material (15) des Bekleidungsstücks (10) angeordnet ist.
Bekleidungsstück (10) nach Anspruch 9, wobei das elastische Band (20) mit dem textilen Material (15) des Bekleidungsstücks (10) verklebt und/oder vernäht und/oder auf das textile Gewebe gespritzt ist.
Bekleidungsstück (10) nach einem der Ansprüche 8–10, wobei das elastische Band (20) eine Dicke < 1 mm, bevorzugt < 0,5 mm, am meisten bevorzugt von ca. 0,2 mm aufweist.
Bekleidungsstück (10), nach einem der Ansprüche 8–11 wobei das elastische Band (20) eine Breite zwischen 1 cm und 5 cm aufweist.
Bekleidungsstück (10) nach einem der Ansprüche 8–12, wobei sich die Dicke und/oder die Breite des Bands (20) über seine Längsausdehnung hinweg verändert.
Bekleidungsstück (10) nach einem der Ansprüche 8–13, wobei das elastische Band (20) um bis zu 100% dehnbar ist.
Bekleidungsstück (10) nach Anspruch 14, wobei das elastische Band (20) bei einer Dehnung um 100% eine Rückstellkraft zwischen 5N und 50N, bevorzugt zwischen 10N und 40N und besonders bevorzugt zwischen 20N und 30N in einem Standard-Dehnungstest bereitstellt.
Bekleidungsstück (10) nach einem der Ansprüche 8–15, wobei das Band (20) ein thermoplastisches Polymer aufweist.