DE202018006466U1

DE202018006466U1 - Stützkleidungsstück oder –band

Info

Publication number: DE202018006466U1
Application number: DE202018006466.1U
Authority: DE
Original assignee: Neil Pryde Ltd
Current assignee: Neil Pryde Ltd
Priority date: 2017-09-21
Filing date: 2018-09-21
Publication date: 2020-10-07
Anticipated expiration: 2028-09-22
Also published as: US20190082751A1; WO2019057163A1

Abstract

Kleidungsstück mit variabler Kompression, hergestellt aus einem Grundtextil mit einer ersten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik, wobei das Kleidungsstück mit variabler Kompression einen ersten Kleidungsstückbereich aufweist, der eine gewünschte zweite Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik hat, wobei der erste Kleidungsstückbereich mindestens zwei Schichten eines Elastomers aufweist, die an dem Grundtextil im ersten Kleidungsstückbereich befestigt sind und gebacken sind, um die Elastomerschichten auszuhärten.

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Kompressionskleidungsstück. Insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Kompressionsstützkleidungsstück, das zur Verwendung beim Sport und zur Unterstützung der Gelenke vorgesehen ist, indem es eine variable Kompression auf einen entsprechenden Körperteil ausübt. Die Erfindung bezieht sich auch auf Stützbänder.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
In unserem täglichen Leben stellen viele Aktivitäten eine schwere Belastung für unsere Muskeln und Gelenke dar. Beispiele sind Sportarten und Übungen wie Joggen und Radfahren, Stehen und Gehen sowie das Tragen und Heben schwerer Gegenstände über einen längeren Zeitraum. Diese körperlichen Anstrengungen können zu Ermüdung führen und im Übermaß zu Schäden an Muskeln und Gelenken.
Es gibt eine Reihe von Produkten zur Unterstützung von Muskeln und Gelenken während des Trainings oder der täglichen Aktivitäten, darunter Kompressionsbekleidung, Ärmel, Stützverbände und Bänder. Ein gemeinsames Merkmal solcher Produkte ist ein elastisches Element oder Merkmal, das ein(en) oder mehrere Muskeln und/oder Gelenke fest an ihrem Platz hält und/oder so konzipiert ist, dass es sich bei der Bewegung mit den Muskeln und Gelenken dehnt und diese stützt. Das Ziel solcher Produkte ist es, Verletzungen zu verhindern, die sportliche Leistung zu verbessern und/oder die Heilung oder Erholung zu unterstützen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung offenbart ein Kleidungsstück mit variabler Kompression wie in Anspruch 1 beschrieben. Bevorzugte Ausführungsformen werden durch die abhängigen Ansprüche, die Beschreibung und die Zeichnungen offenbart.
Zur Erklärung der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines Kleidungsstücks oder Bandes mit variabler Kompression beschrieben, beinhaltend: Aufbringen einer ersten Schicht eines Elastomers auf ein Grundtextil mit einer ersten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik in einem ersten Bereich des Grundtextils; Trocknen der ersten Schicht des Elastomers, um sie am Grundtextil zu befestigen; Aufbringen mindestens einer zweiten Schicht des Elastomers auf das Grundtextil in dem ersten Bereich; Trocknen der zweiten Schicht des Elastomers, um sie an der ersten Schicht oder am Grundtextil zu befestigen; und Backen der ersten und zweiten Schicht des Elastomers, um die erste und zweite Schicht des Elastomers auszuhärten. Das Verfahren umfasst vorzugsweise auch die Identifizierung, dass der erste Bereich im Grundtextil eine gewünschte zweite Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik erhalten soll. Das Verfahren kann zusätzlich oder alternativ die Bereitstellung des Grundtextils vor dem Identifizierungsschritt umfassen.
Das Verfahren kann auch Folgendes umfassen: Bestimmung einer Anzahl von Elastomerschichten, um die zweite Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik zu erhalten; und nach dem Trocknen der zweiten Elastomerschicht Aufbringen einer zusätzlichen Anzahl von Elastomerschichten und Trocknen jeder zusätzlichen Schicht vor dem Aufbringen einer nächsten zusätzlichen Schicht.
Das Verfahren kann auch folgendes umfassen: Bestimmen einer gewünschten Richtung und/oder eines gewünschten Gradienten der zweiten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik; Bestimmen eines Musters oder von Mustern für die erste, zweite und gegebenenfalls die zusätzlichen Schichten des Elastomers, um die gewünschte Richtung und/oder den gewünschten Gradienten zu erhalten; und das Aufbringen der ersten, zweiten und gegebenenfalls der zusätzlichen Schichten des Elastomers umfasst das Aufbringen der Schichten in dem bestimmten Muster oder den bestimmten Mustern. Vorzugsweise umfassen die gewünschte Richtung und/oder der gewünschte Gradient zwei oder mehr Richtungen oder Gradienten. Das Muster oder die Muster können eine oder mehrere der folgenden Muster umfassen: ein Muster ineinandergreifender Formen, ein Muster paralleler Linien und/oder ein Muster einer oder mehrerer sich kreuzender Linien.
Das Verfahren kann auch folgendes umfassen: Identifizieren eines zweiten Bereichs des Grundtextils, der eine gewünschte dritte Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik erhalten soll; Bestimmen einer Anzahl von Elastomerschichten, um die dritte Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik bereitzustellen; und vor dem Backschritt, Aufbringen einer oder mehrerer Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers auf das Grundtextil im zweiten Bereich und Trocknen jeder Schicht des zweiten Bereichs vor dem Aufbringen einer nächsten Schicht des zweiten Bereichs.
Das Verfahren kann auch umfassen: Bestimmen einer gewünschten Richtung und/oder eines gewünschten Gradienten der dritten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik; Bestimmen eines Musters oder von Mustern des zweiten Bereichs für die eine oder mehreren Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers; und das Aufbringen der einen oder mehreren Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers kann das Aufbringen der Schichten des zweiten Bereichs in dem bestimmten Muster oder den bestimmten Mustern des zweiten Bereichs umfassen.
Vorzugsweise umfasst der Backschritt das Backen für mindestens 4 Stunden, und noch bevorzugter für mindestens 8 Stunden, bei einer Temperatur zwischen 70 und 90 Grad Celsius.
Vorzugsweise ist das Elastomer ein silikon- oder polymerbasiertes Elastomer.
In einer Variante beinhaltet das Aufbringen der Schichten oder der Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers das Drucken der Schichten, vorzugsweise unter Verwendung eines Kapillarfilmsiebdruckverfahrens.
Vorzugsweise umfasst das Trocknen der Schichten oder der Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers eine Schnelltrocknung der Schichten bei 140 Grad Celsius für mindestens 6 Sekunden.
Das Verfahren kann auch Folgendes umfassen: vor dem Aufbringen der Schichten oder der Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers Aufbringen einer Grundschicht eines Primermaterials auf das Grundtextil und Trocknen der Primerschicht.
Ein oder mehrere Muster oder Muster des zweiten Bereichs können 3D-Muster enthalten, um die bestimmte gewünschte Richtung und/oder den Gradienten der zweiten und dritten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristiken zu erhalten.
Vorzugsweise besteht das Material des Grundtextils zu mindestens 80% aus Baumwolle und/oder Polyester und/oder Nylon.
Das Verfahren kann auch Folgendes umfassen: Vor dem Aufbringen einer ersten Elastomerschicht auf das Grundtextil im ersten Bereich, Zuschneiden des Grundtextils, um ein Teil eines Kompressionskleidungsstücks zu bilden.
Das Verfahren kann auch folgendes umfassen: Vor dem Aufbringen einer ersten Elastomerschicht auf das Grundtextil im ersten Bereich, Zuschneiden des Grundtextils, um ein Teil eines Kompressionskleidungsstücks zu bilden, und Verbinden des Grundtextilteils mit weiteren Teilen, um das Kompressionskleidungsstück zu bilden.
Das Verfahren kann auch umfassen: nach dem Backschritt, Schneiden des Textils, um ein Teileines Kompressionskleidungsstücks zu bilden, wobei das Teil mindestens einen des ersten oder zweiten Bereichs umfasst, und Verbinden des Teils mit zusätzlichen Teilen, um das Kompressionskleidungsstück zu bilden.
Das Verfahren kann auch folgendes umfassen: vor dem Aufbringen einer ersten Schicht eines Elastomers auf das Grundtextil im ersten Bereich, Schneiden des Grundtextils, um ein Teileines Kompressionskleidungsstücks zu bilden, und Verbinden des Teils mit zusätzlichen Teilen, um das Kompressionskleidungsstück zu bilden.
Das Kleidungsstück mit variabler Kompression kann eines der folgenden sein: ein Hemd, eine Hose, Tights, Sleeves, Strümpfe, Unterwäsche oder eine Gelenkstütze oder -schiene.
Das Kleidungsstück mit variabler Kompression kann ein medizinisches Stützkleidungsstück sein, wobei das medizinische Stützkleidungsstück folgendes umfasst: eine Gelenkstütze, eine Knie-, Waden-, Knöchel-, Schulter-, Ellenbogen-, Arm-, Handgelenk-, Hand- und/oder Figurstütze.
In Übereinstimmung mit einem Aspekt der Erfindung wird ein Kleidungsstück oder Band mit variabler Kompression bereitgestellt, das nach einem oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurde. Bei dem Kleidungsstück mit variabler Kompression kann es sich z.B. um ein Hemd, eine Hose, Tights, Sleeves, Strümpfe, Unterwäsche oder eine Gelenkstütze oder -schiene handeln; oder um ein medizinisches Stützkleidungsstück wie eine Gelenkstütze, eine Knie-, Waden-, Knöchel-, Schulter-, Ellenbogen-, Arm-, Handgelenk-, Hand- und/oder Figurstütze.
Ferner können Mittel vorgesehen sein, um auf ein Grundtextil mit einer ersten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik in einem ersten Bereich des Grundtextils eine erste Schicht eines Elastomers aufzubringen; Mittel zum Trocknen der ersten Schicht des Elastomers, um sie am Grundtextil zu befestigen; Mittel zum Aufbringen mindestens einer zweiten Schicht des Elastomers auf das Grundtextil in dem ersten Bereich; Mittel zum Trocknen der zweiten Schicht des Elastomers, um sie an der ersten Schicht oder am Grundtextil zu befestigen; und Mittel zum Backen der ersten und zweiten Schicht des Elastomers, um die erste und zweite Schicht des Elastomers auszuhärten.
Figurenliste
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nun beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen beschrieben, in denen:

ist die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Kompressionsweste,
ist eine Rückansicht einer erfindungsgemäßen Kompressionsweste,
ist die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Kompressionsleggings,
ist eine Rückansicht einer erfindungsgemäßen Kompressionsleggings,
ist eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kompressionsleggings,
ist die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Kompressionshose,
ist eine Rückansicht einer erfindungsgemäßen Kompressionshose,
ist eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kompressionshose,
ist eine Rück- und Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Stütze oder -schiene,
ist eine Rück- und Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Rückenstütze oder -schiene,
ist eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Kniestütze oder -schiene,
ist eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Armstütze oder -schiene,
ist eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Ellbogenstütze oder -schiene,
ist eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Knöchelstütze oder -schiene,
ist eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Handgelenkstütze oder -schiene,
ist eine Darstellung eines erfindungsgemäßen, multidirektionalen Stütz- und/oder Kompressionsmusters,
ist eine zweite Darstellung eines erfindungsgemäßen gerichteten Stütz- und/oder Kompressionsmuster, und
ist eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines Stützkleidungsstücks oder -bandes.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
Sofern der Kontext nichts anderes erfordert, umfasst der Begriff Kompressionskleidungsstück eine Gelenk- oder Muskelstütze oder -schiene, die nur ein Gelenk oder einen Teil einer Gliedmaße oder eines Rumpfes einer Person komprimieren oder stützen könnte.
In Bezug auf die und wird eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in Form eines Kompressionskleidungsstücks 10 gezeigt, das so eingerichtet ist, dass es zumindest eine lokalisierte Kompressionswirkung auf einen Bereich oder einen Körperteil des Trägers ausübt. Das Kompressionskleidungsstück 10 ist ein Hemd, kann aber in anderen Ausführungsformen auch eine Hose oder eine kurze Hose sein. Das Kompressionshemd 10 umfasst ein Grundtextil 11, das aus Ärmelteilen, einem Vorderteil 12 und einem Rückteil 13 besteht, die auf bekannte Weise genäht oder anderweitig verbunden sind. Das Grundtextil des Hemds hat eine erste Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik. Die erste Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik des Grundtextils 11 wird durch die Verwendung einer Kombination von Fasern, Filamenten und/oder Garnen mit unterschiedlichen Elastizitätscharakteristiken wie Baumwolle, Polyester, Nylon und verschiedenen hochelastischen Fasern, die allgemein als SPANDEX, LYCRA, Elastan und ihre Varianten bezeichnet werden, im Textil erreicht. Vorzugsweise besteht das Grundtextil 11 zu 95% aus Baumwoll-, Polyester- oder Nylonfasern, wobei die restlichen Fasern SPANDEX, LYCRA oder eine Variante davon sind. Die erste Dehnung des Grundtextils 11 kann in jede Richtung erfolgen. In einer Einstellung kann sie sich in vertikaler Richtung dehnen. In anderen Einstellungen kann sie sich in horizontaler oder schräger/diagonaler Richtung dehnen. Das Grundtextil 11 verfügt außerdem über eine Gedächtnischarakteristik, die es dem Grundtextil ermöglicht, im Wesentlichen in seine ursprüngliche Form vor der Dehnung zurückzukehren.
Das Kompressionshemd 10 umfasst ferner einen oder mehrere Bereiche 14, 15 mit einer anderen Dehnungscharakteristik als die des Grundtextils. Das Elastomermaterial wird z.B. auf einen ersten Bereich 14 auf dem Grundtextil aufgebracht, um dem ersten Bereich eine gewünschte zweite Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik zu verleihen, die sich von der Dehnungscharakteristik des Grundmaterials unterscheidet. Der erste Bereich 14 ist ein Bereich, der dem Träger eine lokale Kompressionswirkung verleiht, und variiert von Position zu Position, je nach den verschiedenen Zielkörperteilen. In diesem Beispiel ist der erste Bereich 14 der gesamte Brustbereich auf dem Hemd. Eine oder mehrere Schichten eines Elastomers werden im ersten Bereich in einem Muster auf das Grundtextil 11 aufgetragen und befestigt, so dass der erste Bereich eine gewünschte zweite Dehnung aufweist. Vorzugsweise ist die zweite Dehnung kürzer als die erste Dehnung, um die größere lokale Kompressionswirkung zu erzielen. Sie hat ferner ein Gedächtnis, um den ersten Bereich 14 im Wesentlichen in seine ursprüngliche Form vor der Dehnung zurückzubringen.
Die eine oder mehreren Elastomerschichten können verschiedene Muster, Formen und/oder Gestaltungen annehmen, um die gewünschte Dehnungscharakteristik zu erzielen. Das Muster kann ein Streifenmuster, ein Muster sich schneidender Linien, ein Netzwerkmuster oder eine beliebige Kombination davon sein. Je nach angestrebtem Körperteil können verschiedene Formen und Gestaltungen verwendet werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen. In den und nimmt das Elastomer im Brustbereich die Form eines Musters ineinandergreifender Formen an, die eine gleichmäßige Dehnung in orthogonalen Richtungen aufweisen. Mit Bezug auf , insbesondere, ist das Muster der ineinandergreifenden Formen ein Knuckle-Lock-Muster, das ein Netz von Sanduhr- oder Hantel-Formen umfasst, die gleichmäßig über den Brustbereich verteilt sind. Die Sanduhr- oder Hantel-Formen sind eng aneinander gepackt, wobei die beiden kreisförmigen Enden 31, 32 von jedem in den konkaven Teil des anderen passen. Das Knuckle-Lock-Muster kann sich in vier Richtungen verlängern - vertikal, horizontal, 45° und -45° von der Vertikalen. Dieses Muster hat den Vorteil, dass es die Brustmuskelgruppen stabilisieren kann, indem es verhindert, dass es in zufällige Richtungen gedehnt wird, und seitlich durch die Seiten gestützt werden.
Das Kompressionshemd 10 kann ferner einen zweiten Bereich 15 auf dem Grundtextil 11 umfassen, der eine dritte Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik aufweist. Ähnlich wie der erste Bereich kann der zweite Bereich 15 an einer anderen Stelle positioniert werden, je nach dem anvisierten Körperteil. In dieser Ausführungsform kann sich der zweite Bereich 15 am Trizeps- und Bizepsbereich des Oberarms befinden. Eine oder mehrere Elastomerschichten werden in einem zweiten, in dargestellten Muster, das sich von dem des ersten Bereichs 14 unterscheidet, auf das Grundtextil 11 aufgetragen und befestigt, um ein anderes Dehnungsmuster zu erhalten. Innerhalb desselben Bereichs kann die Anzahl der Schichten variieren. Zum Beispiel enthält eine erste Linie in diesem Bereich zwei Elastomerschichten und eine zweite Linie kann drei Elastomerschichten enthalten. Der resultierende überkreuzte Teil der ersten und zweiten Linie hat fünf Elastomerschichten.
zeigt eine vergrößerte Ansicht des zweiten Bereichs 15 des Kompressionshemdes 10 der und . Der zweite Bereich umfasst ein Cross-Lock-Muster 42 aus einer oder mehreren sich kreuzenden Linien und wird durch die Konturierung des Elastomers gebildet. Im Einzelnen wird ein Muster aus zwei Gruppen von drei parallelen Linien 44 konturiert und zu einem überkreuzten Muster fortgesetzt, um eine Power-Up-Zone 40, die Cross-Lock-Zone 42 und eine seitliche Stützzone zu bilden. Die Power-Up-Zone 40 deckt den Trizeps ab; die Cross-Lock-Zone 42 erstreckt sich direkt über den Ellenbogen, um die Muskeln und das Gelenk zu halten und zu stützen. Zusätzlich kann ein dritter Bereich identifiziert werden, und es ist ein Cross-Lock-Muster 15 vorgesehen, um die Taillenmuskeln zu unterstützen.
In den bis ist ein Paar Kompressionsleggings oder -thights 20 in einer Ausführungsform dargestellt. Ähnlich wie das Kompressionshemd 10 besteht die Kompressionstights 20 aus einem Grundtextil 16 und mindestens einem Kompressionsbereich, der eine andere Dehnung als das Grundtextil aufweist, um eine lokale Kompressionswirkung zu erzielen. Die Bereiche werden identifiziert und verschiedene Muster werden auf der Grundlage der angestrebten Muskelgruppe oder des Gelenks ausgewählt. Beispielsweise kann eine hohe Kompressionskraft für die Extremitäten gewünscht werden, wo sich die Hauptmuskelgruppen und Gelenke befinden, und eine geringere Kompressionskraft für die Kernmuskeln oder kernnahen Muskelgruppen.
Im Einzelnen umfasst die Kompressionstights 20 vier Kompressionsbereiche mit zwei Cross-Lock-Mustern 15 an jedem Beinteil. Ein erstes Cross-Lock-Muster 15 ist an den vorderen Oberschenkelmuskeln und ein zweites Cross-Lock-Muster 15 an den Wadenmuskeln positioniert. Da die Oberschenkel und Waden die Hauptmuskelgruppen in den Beinen sind, kann das Cross-Lock-Muster 15 einzelne Muskelgruppen eingrenzen und stützen und die Gefahr eines Muskelrisses minimieren. Die starke Belastung, die auf die Knie ausgeübt wird, kann durch die seitliche Abstützung der Cross-Lock-Zone gemildert werden. Die vom Cross-Lock-Muster 15 auf die vorderen Oberschenkelmuskeln ausgeübte Kompressionskraft kann sich von der Kompressionskraft, die vom Cross-Lock-Muster 15 auf die Wadenmuskeln ausgeübt wird, unterscheiden oder mit ihr identisch sein. Die höhere Kompressionskraft kann durch das Aufbringen zusätzlicher Elastomerschichten erreicht werden.
Die Kompressionstights 20 umfasst ferner ein Knuckle-Lock-Muster 14, das den Hüft- und hinteren Oberschenkelbereich abdeckt. In dieser Ausführungsform bietet das Knuckle-Lock-Muster 14 eine optimale Stabilisierung der Kniesehnen- und Gesäßmuskulatur, indem es den Kompressionsbereich auf eine Dehnung in vier Richtungen begrenzt.
In den bis ist ein Paar Kompressionshosen 21 in einer Ausführungsform dargestellt. In dieser Ausführungsform ist die Kompressionshose 21 eine oberschenkel- oder knielange Hose. Ähnlich wie die Kompressionstights 21 besteht die Kompressionshose 21 aus einem Grundtextil, einem Cross-Lock-Muster am vorderen Oberschenkel an jedem Bein und einem Knuckle-Lock-Muster an der Hüfte und am hinteren Oberschenkel.
Während die obige Beschreibung spezifische Beispiele für die Kompressionskleidungsstücke liefert, ist zu beachten, dass die Erfindung auch auf andere Arten von Kleidungsstücken (Casual- oder Sportbekleidung) oder Teile dieser Kleidungsstücke (Casual- oder Sportbekleidung) angewendet werden kann. Das Kompressionskleidungsstück kann z.B. Tights, eine kurze Hose, ein Sleeve, ein Strumpf, Unterwäsche, eine Gelenkstütze oder -schiene oder ein Sportstützband sein.
In den bis ist ein medizinisches Stützkleidungsstück in einer Ausführungsform dargestellt. In dieser Ausführungsform ist das medizinische Stützkleidungsstück eine Armstütze. In anderen Ausführungsformen kann das medizinische Stützkleidungsstück eine Ellenbogen-, Knie-, Waden-, Knöchel-, Schulter-, Handgelenk-, Hand- und/oder Figurstütze sein. Die Armstütze in besteht aus einem Grundtextil, das eines oder mehrere Muster von Bereichen mit einer unterschiedlichen Dehnungscharakteristik aufweist. Vorzugsweise besteht das Grundtextil aus Neopren, das eine erste Kompressionskraft auf ein bestimmtes Gelenk und/oder eine bestimmte Muskelgruppe ausübt. Die Armstütze umfasst ferner eine oder mehrere Elastomerschichten, die eine zusätzliche, örtlich begrenzte Kompressionskraft erzeugen. Die Elastomerschicht kann ein Streifen sein, wobei sich kreuzende Linien so geformt sind, dass sie die betreffenden Gelenke und/oder Muskeln komprimieren und stützen.
zeigt eine Rückenstütze in einer Ausführungsform der Erfindung, die auf dem Rücken getragen wird. Die Rückenstütze hat die Form einer Schlaufe und besteht aus einem elastischen Grundmaterial, das eine Gedächtnis-Charakteristik aufweist. Vorzugsweise ist das Grundmaterial z.B. Neopren. Es können mehrere Lagen von Basismaterialien verwendet oder miteinander verbunden werden. Elastische Streifen 50 mit einer zweiten elastischen und Gedächtnischarakteristik werden mit dem Basismaterial verklebt, daran befestigt oder anderweitig damit verbunden. Vorzugsweise umfassen die Streifen Längs- und Kreuzungsabschnitte. In dieser Ausführungsform erstrecken sich die Streifen im Allgemeinen um die Schlaufe herum, entlang der Ober- und Unterkante und mit axialen Kreuzungen. Vorzugsweise sind die Kreuzungen an den Seiten vorgesehen, die dem Rücken und der Seite der Taille entsprechen. Das Muster kann im Wesentlichen symmetrisch zur Mittellinie des Grundmaterials sein.
zeigt eine Wadenstütze in einer Ausführungsform der Erfindung. Die Konstruktion der Wadenstütze ist ähnlich wie die der Rückenstütze in , mit der Ausnahme, dass die Wadenstütze nur eine Schicht des Grundmaterials und Streifen auf der Seite der Stütze, die der Wade entspricht, enthält. Die Streifen 50 erstrecken sich im Allgemeinen axial auf dem Basismaterial, mit mehrfachen Kreuzungen zwischen den Ober- und Unterkanten des Basismaterials.
zeigt eine Kniestütze in einer Ausführungsform der Erfindung. Der Aufbau der Kniestütze ist ähnlich dem der Wadenstütze in , außer dass das Muster der Streifen 50 anders angeordnet ist, um das Knie zu stützen. In dieser Ausführungsform sind die Kreuzungen der Streifen an den Seiten des Knies vorgesehen.
Die , , und zeigen jeweils eine Armstütze, eine Ellenbogenstütze, eine Fußstütze und eine Handgelenkstütze. Sie sind ähnlich aufgebaut wie die Stützen in den , nur dass sie so geformt und bemessen sind, dass sie zum entsprechenden Körperteil passen, und unterschiedliche Streifenmuster aufweisen.
Während die obige Beschreibung spezifische Beispiele für Kompressionskleidungsstücke liefert, ist zu beachten, dass die Erfindung auch auf andere Arten von Kleidungsstücken (Casual- oder Sportbekleidung) oder Teile dieser Kleidungsstücke (Casual- oder Sportbekleidung) anwendbar sein kann. Das Grundmaterial kann ein anderes flexibles Material sein. Das Grundmaterial bietet vorzugsweise eine erste Elastizität (mit einer Dehnung und einem Gedächtnis) und die Streifen bieten eine zweite Elastizität. Die erste Elastizität ist vorzugsweise von der zweiten Elastizität verschieden. Das Muster der gezeigten Streifen ist lediglich beispielhaft. Die Streifen können eine unterschiedliche Form, Gestaltung, Breite usw. haben, aber vorzugsweise bieten sie Kreuzungsabschnitte, die eine verbesserte Unterstützung und/oder Kompression des Grundmaterials bieten. Das Grundmaterial kann mit einer oder mehreren Öffnungen, vorzugsweise an der Biegestelle, geformt werden, um Einschränkungen zu verringern und mehr Flexibilität bei der Bewegung zu gewährleisten. In einer weiteren Ausführungsform kann das Basismaterial ein elastisches Sportbandmaterial mit einem Klebstoff zum Aufkleben auf die Haut eines Benutzers/Trägers sein. Das Band kann darauf angebracht einen oder mehrere Bereiche aus einem Elastomer aufweisen, um das Band mit Bereichen zu versehen, die eine zweite Dehnungscharakteristik aufweisen.
Ein Kleidungsstück, eine Stütze oder Schiene mit variabler Kompression, wie oben beschrieben, kann aus einem Textil oder Gewebe niedrigerer Qualität hergestellt werden, das eine Dehnung aufweist, die unter der Dehnung liegt, die ansonsten für diesen Zweck geeignet wäre. Zum Beispiel kann in einem Kompressionskleidungsstück ein preiswertes Textil, das z.B. aus bis zu 95% Baumwolle, Polyester oder Nylon und weniger als z.B. 30% Elastan oder anderen hochelastischen synthetischen Fasern wie SPANDEX oder LYCRA besteht, verwendet werden. Typische Textilkombinationen sind z.B. ein Textil aus 72% Nylon und 28% hochelastischen synthetischen Fasern wie LYCRA mit einem Gewicht von 210 Gramm oder ein Textil aus 76% Polyester und 24% hochelastischen synthetischen Fasern wie SPANDEX mit einem Gewicht von 200 Gramm oder ein Textil aus 92% Polyester und 8% hochelastischen synthetischen Fasern wie SPANDEX mit einem Gewicht von 190 Gramm.
Um dem Textil oder den Bereichen des Textils, die einer gewünschten Kompressions- oder Stützzone entsprechen, geeignete Dehnung und Gedächtnis zu verleihen, wird das Textil mit einem Elastomer mit hoher Elastizität und Belastbarkeit bedruckt. In einer Ausführungsform wird ein Elastomer auf Silikonbasis verwendet. In einer anderen Ausführungsform kann ein Elastomer mit Polymerformel verwendet werden. Es können auch andere druckbare hochelastische und belastbare Elastomere verwendet werden. Die Wahl des Elastomers basiert auf den vorwiegenden Fasern des Basismaterials, das gewählt werden kann, z.B. Baumwolle, Polyester oder Nylon, und der gewünschten Elastizität des Elastomers. Das Elastomer wird in zwei oder mehr Schichten auf die identifizierten Stützbereiche des Textils aufgetragen, wobei ein Siebdruckverfahren zum Aufbau von Schichten des Elastomers in einem bestimmten 3D-Muster, wie die zuvor beschriebenen, verwendet wird, um sowohl die Dehnung und das Gedächtnis des Stützbereichs als auch die Stützrichtung zu steuern.
Das Bedrucken des Textils mit den 3D-Mustern des Elastomers in Stützbereichen kann in einer verschachtelten Weise erfolgen, wobei mehrere Bereiche einer Textilbahn bedruckt werden, bevor die Kleidungsteile aus dem Textil geschnitten und zu einem Kleidungsstück zusammengefügt werden. Alternativ kann der Druck nach dem Schneiden der Kleidungsteile, aber vor dem Nähen des Kleidungsstücks erfolgen, oder das fertige Kleidungsstück kann bedruckt werden. Ein weiterer Vorteil des Bedruckens der Kleidungsteile mit Elastomer zur Steuerung der Dehnung, des Gedächtnisses und der Stützrichtung des Stützbereichs besteht darin, dass weniger Teile für die Konstruktion eines Kleidungsstücks oder einer Stützschiene/eines Stützsleeves verwendet werden können. Bei Kleidungsstücken, bei denen Kompression und Stützung auf dem Grundtextil basieren, müssen die Teile unter Berücksichtigung der Stützbereiche und der Stützrichtung zugeschnitten werden. In Bereichen, die unterschiedliche Kompressions- und Stützgrade erfordern, müssen unterschiedliche Stoffe verwendet werden. Wenn eine unterschiedlich gerichtete Unterstützung gewünscht wird, müssen verschiedene Teile verwendet werden. Mit dem vorliegenden Verfahren wird diese Anforderung überwunden oder zumindest verbessert, da die Kompression, Unterstützung und Richtungsstabilität der Stützbereiche durch das Bedrucken des Textils bestimmt wird.
In einem Verfahren werden ein oder mehrere Stützbereiche des Textils identifiziert, in denen das Textil mit einer Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik versehen werden soll, die höher ist als die des Grundtextils selbst. Wie bereits erwähnt, können solche Bereiche vor oder nach dem Schneiden von Kleidungsteile n aus dem Textil oder vor oder nach dem Zusammensetzen des Kleidungsstücks identifiziert werden. Nachdem die Stützbereiche identifiziert wurden, wird ein Muster und eine erforderliche Anzahl von Elastomerschichten bestimmt oder identifiziert, die die gewünschte Dehnung, das Gedächtnis und die Richtungsunterstützung für jeden identifizierten Stützbereich liefern. Das identifizierte Muster wird dann mit Hilfe eines Siebdruckverfahrens in zwei oder mehr Lagen auf den Textilstützbereich gedruckt. Das Siebdruckverfahren kann die Verwendung eines Emulsionsbeschichtungsverfahrens beinhalten, um das Elastomer auf die Siebe aufzutragen. Ein solches Verfahren ist zwar wirksam, erfordert aber möglicherweise mehr Schichten, um die gewünschte Dehnungscharakteristik zu erreichen, da die Dicke des auf die Siebe aufgetragenen Elastomers uneinheitlich ist. Das Ergebnis muss auch kontinuierlich getestet werden, um sicherzustellen, dass die Dehnung innerhalb eines Konsistenzbereichs liegt. In einem Beispiel wird ein Kapillarfilmsiebdruck verwendet, bei dem die Elastomeremulsion von einem Kapillarfilm auf das Sieb aufgebracht wird. Die Verwendung eines Kapillarfilms von z.B. 50 bis 125 µm führt zu einer exakten und konstanten Emulsionsdicke auf dem Sieb, und als Ergebnis können genauere Ergebnisse mit weniger gedruckten Schichten erzielt werden.
Unter Bezugnahme auf wird das Elastomer in den Stützbereichen schichtweise aufgebaut, einschließlich eines ersten und vielleicht optionalen Schrittes 50, bei dem über ein Drucksieb 52 eine Primerschicht 53 auf das Zieltextil 51 im Stützbereich aufgetragen wird, um die Haftung des Elastomers am Grundtextil zu fördern und zu verbessern. Nach jedem Druckschritt folgt ein Schnelltrocknungsschritt 54. Die Schnelltrocknung umfasst vorzugsweise das kurze Einführen des bedruckten Textils in einen Trocknungstunnel bei etwa 140 Grad Celsius etwa 6 Sekunden lang. Das Elastomermuster wird dann durch aufeinanderfolgenden Siebdruck von Elastomerschichten und anschließendes Schnelltrocknen jeder Schicht aufgebaut. So wird in Schritt 55 eine erste Elastomerschicht 56 im Siebdruckverfahren auf die Primerschicht 55 aufgetragen. Die erste Elastomerschicht 56 wird in Schritt 54 einer Schnelltrocknung unterzogen. Im weiteren Verlauf des Verfahrens wird in einem anschließenden Druckschritt 57 eine zweite Elastomerschicht 58 auf die erste Schicht aufgetragen, gefolgt von einem weiteren Schnelltrocknungsschritt 54" der zweiten Schicht 58. Weitere Druckschritte, jeweils gefolgt von einem Schnelltrocknungsschritt, werden durchgeführt, bis die erforderliche Dicke und das Muster des Elastomers auf den Stützbereich aufgetragen ist, um die gewünschte Dehnungscharakteristik zu erreichen. In einem abschließenden und möglicherweise optionalen Druckschritt 59 kann eine Deckschicht 60 auf das Elastomer gedruckt werden, um eine ästhetische oder schützende Deckschicht zu erhalten. Die Deckschicht kann sowohl aus ästhetischen als auch aus Komfortgründen ein Velours sein. In Schritt 61 werden die Schichten dann in einem Tunnel 62 bei etwa 140 Grad Celsius ungefähr 120 Sekunden lang getrocknet.
Nachdem die 3D-Schichtdruck- und Trocknungsschritte abgeschlossen sind, werden die verschiedenen Schichten der Kompressions- und Stützmuster aus Elastomer in einem letzten Schritt 63 ausgehärtet oder gehärtet. Dies geschieht vorzugsweise durch Backen des bedruckten Textils in einem Ofen 62. Dieser Backschritt erhöht die Haltbarkeit und Wirksamkeit des Elastomers erheblich. Die Backanforderungen können je nach verwendetem Elastomer variieren und reichen aus, um das Elastomer vollständig auszuhärten oder auszuhärten. In einer Ausführungsform mit einem Elastomermaterial auf Silikonbasis können die Textilien oder Kleidungsstücke 4 bis 8 Stunden bei 70 bis 90 Grad Celsius gebacken werden. Die Backzeit kann mit der Temperatur variieren - bei niedrigeren Backtemperaturen kann sich die Backzeit verlängern, aber die Temperatur und die Zeit sollten nicht so hoch und lang sein, dass das Textil beschädigt wird. In einem Beispiel erfolgt der Aushärtungsschritt 63 bei 70 Grad für 8 Stunden, in einem anderen Beispiel erfolgt der Aushärtungsschritt 63 bei 90 Grad für 4 Stunden. Bei anderen Verfahren können hochdehnbare und UV-härtbare Elastomere verwendet werden, und der Aushärtungsschritt kann die UV-Härtung des gedruckten Elastomermusters beinhalten.
Im Folgenden wird das grundlegende Verfahren zur Herstellung eines Kleidungsstücks mit variabler Kompression in der oben beschriebenen Weise aus einem Grundtextil oder Gewebe niedrigerer Qualität mit einer ersten Dehnung und einem ersten Gedächtnis zusammengefasst:

einen ersten Bereich des Grundtextils identifizieren, das eine gewünschte zweite Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik erhalten soll,
auf das Textil in des ersten Bereichs eine erste Schicht eines Elastomers auftragen,
die erste Schicht des Elastomers trocknen, um es am Textil zu befestigen,
auf das Textil im ersten Bereich mindestens eine zweite Schicht des Elastomers auftragen,
die zweite Schicht des Elastomers trocknen, um sie an der ersten Schicht oder am Textil zu befestigen, und
die Elastomerschichten aushärten, z.B. durch Backen der Elastomerschichten zur Aushärtung der Schichten.

Ein weiterer Schritt kann die Bestimmung einer Anzahl von Elastomerschichten umfassen, um die zweite Dehnungs- und Speichercharakteristik zu erhalten, und nach dem Trocknen der zweiten Elastomerschicht das Aufbringen einer zusätzlichen Anzahl von Elastomerschichten und das Trocknen jeder weiteren Schicht vor dem Aufbringen einer nächsten zusätzlichen Schicht.
Ein weiterer Schritt kann die Bestimmung einer gewünschten Richtung und/oder eines gewünschten Gradienten der zweiten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik umfassen; die Bestimmung eines Musters oder von Mustern für die erste, zweite und gegebenenfalls die zusätzlichen Schichten des Elastomers, um die gewünschte Richtung und/oder den gewünschten Gradienten bereitzustellen; und wobei das Aufbringen der ersten, zweiten und gegebenenfalls der zusätzlichen Schichten des Elastomers das Aufbringen der Schichten in dem bestimmten Muster oder den bestimmten Mustern umfasst. Die gewünschte Richtung und/oder der gewünschte Gradient können zwei oder mehr Richtungen oder Gradienten umfassen. Das Muster oder die Muster umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, eines der oben mit Bezug auf die Zeichnungen besprochenen oder in den Zeichnungen gezeigten Muster.
Ein weiterer Schritt kann die Identifizierung eines zweiten Bereichs des Grundtextils umfassen, der eine gewünschte dritte Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik erhalten soll; die Bestimmung einer Anzahl von Elastomerschichten, um die dritte Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik zu erhalten; und vor dem Aushärtungsschritt das Aufbringen einer oder mehrerer Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers auf das Textil und das Trocknen jeder Schicht des zweiten Bereichs vor dem Aufbringen einer nächsten Schicht des zweiten Bereichs. Optional kann es einen Schritt zur Bestimmung einer gewünschten Richtung und/oder eines gewünschten Gradienten der dritten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik geben; die Bestimmung eines Musters oder von Mustern des zweiten Bereichs für die eine oder mehrere Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers; und wobei das Aufbringen der einen oder mehreren Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers das Aufbringen der Schichten des zweiten Bereichs in dem bestimmten Muster oder den bestimmten Mustern des zweiten Bereichs umfasst.
Das Backen der Elastomerschichten kann optional das Backen der Schichten für mindestens 6 Stunden, und noch bevorzugter für mindestens 8 Stunden, bei einer Temperatur zwischen 50 und 90 Grad Celsius umfassen.
Das Aufbringen der Schichten oder der Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers kann das Drucken der Schichten umfassen.
Das Trocknen der Schichten oder der Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers kann ein Schnelltrocknen der Schichten bei 140 Grad Celsius umfassen.
Optional kann vor dem Aufbringen der Schichten oder der Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers zunächst eine Grundschicht aus einem Primermaterial auf das Textil aufgebracht und die Primerschicht getrocknet werden.
Das eine oder die mehreren Muster oder Muster des zweiten Bereichs umfassen 3D-Muster, um die bestimmte gewünschte Richtung und/oder den Gradienten der zweiten und dritten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristiken zu erhalten.
Optional wird das Textil vor dem Aufbringen einer ersten Elastomerschicht auf das Textil im ersten Bereich so zugeschnitten, dass es ein Teil eines Kompressionskleidungsstücks bildet. Oder optional wird das Textil vor dem Aufbringen einer ersten Elastomerschicht auf das Textil im ersten Bereich so zugeschnitten, dass es ein Teil eines Kompressionskleidungsstück bildet, und das Textilteil wird mit weiteren Teilen verbunden, um das Kompressionskleidungsstück zu bilden. Oder optional wird das Textil nach dem Aushärtungs-/Back-Schritt geschnitten, um ein Teil eines Kompressionskleidungsstücks zu bilden, wobei das Teil mindestens einen der ersten oder zweiten Bereiche umfasst, und das Textilteil wird mit zusätzlichen Teilen verbunden, um das Kompressionskleidungsstück zu bilden. Oder optional wird vor dem Aufbringen einer ersten Schicht eines Elastomers auf das Textil im ersten Bereich das Textil so zugeschnitten, dass es ein Teil eines Kompressionskleidungsstücks bildet, und das Textilteil wird mit zusätzlichen Teilen verbunden, um das Kompressionskleidungsstück zu bilden.
Das Verfahren wird zur Herstellung eines Kompressionskleidungsstücks verwendet, einschließlich, aber nicht beschränkt auf ein Hemd, eine Hose, Tights, Sleeves, Strümpfe, Unterwäsche oder eine Gelenkstütze oder -schiene.
Das Verfahren wird auch zur Herstellung eines medizinischen Stützkleidungsstücks verwendet, einschließlich, aber nicht beschränkt auf eine Gelenkstütze, eine Knie-, Waden-, Knöchel-, Schulter-, Ellenbogen-, Arm-, Handgelenk-, Hand- und/oder Figurstütze.
Das Verfahren wird auch zur Herstellung eines medizinischen Stützkleidungsstücks wie z.B. einer Schiene oder Stütze verwendet, bei dem das Textil durch eine Synthese-Kautschuk-Bahn wie Neopren ersetzt wird und 3D-Bedrucken von Bereichen der Synthese-Kautschuk-Bahn verwendet wird, um die richtungsabhängige Dehnung und das Gedächtnis von Bereichen des medizinischen Stützkleidungsstücks zu verbessern und zu kontrollieren.
Das Verfahren wird auch zur Herstellung eines medizinischen Stützkleidungsstücks wie z.B. einer Schiene oder Stütze verwendet, bei dem das Textil vorwiegend aus Elastan oder anderen hochelastischen synthetischen Fasern wie SPANDEX oder LYCRA besteht und 3D-Bedrucken von Bereichen der Synthese-Kautschuk-Bahn verwendet wird, um die richtungsabhängige Dehnung und das Gedächtnis von Bereichen des medizinischen Stützkleidungsstücks zu verbessern und zu kontrollieren.
Die Erfindung umfasst auch eine Gelenk- oder Muskelstütze/-schiene, insbesondere eine medizinische Stütze oder Schiene, die nach dem vorgenannten Verfahren hergestellt wird. Die Erfindung umfasst auch die Verwendung des oben genannten Verfahrens zur Herstellung eines Kompressionskleidungsstücks und/oder einer Gelenkstütze oder -schiene, das eine Kombination aus einem Textil, das so ausgewählt ist, dass es eine geringe Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik aufweist, und einem Elastomer, das in einem Muster, das so ausgewählt ist, dass es eine Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik bereitstellt, auf Bereiche des Kleidungsstücks aufgedruckt ist, umfasst.
Der Fachmann erkennt, dass zahlreiche Variationen und/oder Modifikationen an der Erfindung, wie sie in den spezifischen Ausführungsformen gezeigt werden, vorgenommen werden können, ohne dass vom Geist oder dem Umfang der Erfindung, wie sie allgemein beschrieben wurden, abgewichen wird. Die vorliegenden Ausführungsformen sind daher in jeder Hinsicht als veranschaulichend und nicht einschränkend zu betrachten.
Jeder hierin enthaltene Verweis auf den Stand der Technik ist nicht als Eingeständnis zu verstehen, dass die Informationen allgemein bekannt sind, sofern nicht anders angegeben.

Claims

Kleidungsstück mit variabler Kompression, hergestellt aus einem Grundtextil mit einer ersten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik, wobei das Kleidungsstück mit variabler Kompression einen ersten Kleidungsstückbereich aufweist, der eine gewünschte zweite Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik hat, wobei der erste Kleidungsstückbereich mindestens zwei Schichten eines Elastomers aufweist, die an dem Grundtextil im ersten Kleidungsstückbereich befestigt sind und gebacken sind, um die Elastomerschichten auszuhärten.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach Anspruch 1, ferner umfassend drei oder mehr Elastomerschichten im ersten Kleidungsstückbereich.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach Anspruch 1 oder 2, wobei jede der ersten, zweiten und optional dritten Schicht des Elastomers ein Muster mit einer gewünschten Ausdehnungsrichtung und/oder einem gewünschten Gradienten aufweist.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach Anspruch 3, wobei die gewünschte Richtung und/oder der gewünschte Gradient zwei oder mehrere Richtungen oder Gradienten umfassen.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Muster oder die Muster eines oder mehrere der folgenden Muster umfassen: ein Muster ineinandergreifender Formen, ein Muster paralleler Linien und/oder ein Muster einer oder mehrerer sich kreuzender Linien.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach Anspruch 2, das ferner umfasst: einen zweiten Kleidungsstückbereich des Grundtextils, der eine gewünschte dritte Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik hat, eine oder mehrere Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers, die an dem Grundtextil im zweiten Kleidungsstückbereich befestigt sind.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach Anspruch 6, wobei jede der einen oder mehreren Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers ein oder mehrere Muster des zweiten Bereichs hat.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Elastomerschichten für mindestens 4 Stunden, und noch bevorzugter für mindestens 8 Stunden, bei einer Temperatur zwischen 70 und 90 Grad Celsius gebacken werden.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Elastomer ein silikon- oder polymerbasiertes Elastomer ist.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schichten oder die Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers auf das Grundtextil gedruckt sind.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach Anspruch 10, wobei die Schichten durch ein Kapillarfilm-Siebdruckverfahren gedruckt sind.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schichten oder die Schichten des zweiten Bereichs des Elastomers bei 140 Grad Celsius für mindestens 6 Sekunden schnellgetrocknet sind.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei ein oder mehrere Muster oder ein oder mehrere Muster des zweiten Bereichs 3D-Muster umfassen, um die bestimmte gewünschte Richtung und/oder den Gradienten der zweiten und dritten Dehnungs- und Gedächtnischarakteristik bereitzustellen.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Material des Grundtextils mindestens 80% Baumwolle und/oder Polyester und/oder Nylon aufweist.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Grundtextil ein Teil eines Kompressionskleidungsstücks umfasst, das mit zusätzlichen Teilen verbunden ist, um das Kompressionskleidungsstück zu bilden.
Kleidungsstück mit variabler Kompression nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Kleidungsstück eines der folgenden umfasst: ein Hemd, eine Hose, Tights, Sleeves, Strümpfe, Unterwäsche oder eine Gelenkstütze oder -schiene.