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Die Erfindung bezieht sich auf eine Türverriegelung, insbesondere für Brandschutztüren, mit zumindest zwei, mittels eines Riegelantriebes betätigbarer Riegelstangen, die durch die Kraft einer Feder oder eines Gewichtes in Richtung ihrer Schliessstellung belastet sind, wobei die Riegel- stangen unter Verwendung einer mit einem Ende am Türflügel befestigten Blattfeder bei geöffneter
Tür in ihrer Offenstellung verrastet sind und bei Schliessen der Tür nach Entrasten selbsttätig in ihre Schliessstellung überführbar sind.
Eine bekannte Türverriegelung dieser Art geht aus der US-PS Nr. 4, 265, 051 hervor. Bei dieser bekannten Lösung ist eine Riegelstange nicht nur in ihrer Längsrichtung beweglich, sondern auch in gewissem Ausmass pendelnd gelagert. Die Riegelstange wird mittels einer Feder belastet, so dass sie in ihrer Offenstellung mit einer Nut in einem entsprechenden Vorsprung der Tür einrasten kann. Wenn die Türe geschlossen wird und die Riegelstange mit ihrem Ende an einen Anschlag anstösst, kann sie gegen die Kraft der Feder im Sinne der erwähnten Pendelbewegung ausweichen, so dass die Nut freigegeben wird und die Riegelstange in ihre Schliessstellung gleiten kann. Nach- teilig ist hiebei, dass einerseits ein grosses Spiel für die Riegelstange erforderlich ist, welches die Pendelbewegung ermöglicht und dass überdies ein besonderer Anschlag an der Tür vorgesehen werden muss.
An andern, im Bereich des Standes der Technik gelegenen Druckschriften seien im folgenden genannt :
Die DE-PS Nr. 305765 beschreibt einen Verschluss für Schreibtische mit Rolljalousie, wobei bei Schliessen der Jalousie auch eine Lade gesperrt wird.
Die DE-OS 2321040 bezieht sich auf einen Schrank mit mehreren Schubladen und einer gemein- samen Schiebstange zum Versperren der einzelnen Laden nach Art eines Zentralverschlusses.
Die DE-PS Nr. 73591 beschreibt gleichfalls einen Zentralverschluss für einen Schrank mit mehre- ren Schubladen. Wenn die oberste Schublade eine Blattfeder gerade drückt, wird ein Zentralriegel verschoben, der die übrigen Schubladen verschliesst.
Gegenstand der DE-OS 2516445 ist eine zentrale Sperrvorrichtung für Schränke mit mehreren
Laden, die das gleichzeitige Herausziehen mehrerer Laden und die damit verbundene Umkippgefahr vermeiden soll.
Die GB-PS Nr. 1, 205, 691 hat einen Panikverschluss bei Toren zum Gegenstand, der das Öffnen des Tores im Notfall bei einem Anprall von Menschenmassen ermöglichen soll.
Die DE-PS Nr. 350792 beschreibt einen Schnappriegel, der nach Wegdrücken einer Blattfeder mittels einer Nadel durch die Tür hindurch in seine Offenstellung gelangen kann.
Gegenstand der DE-PS Nr. 430067 ist eine Feder an einem Türstock, die als Schnappverschluss dient und mittels einer Riegelstange, die an einer Nase der Feder angreift, weggedrückt werden kann, um ein Öffnen der Tür zu ermöglichen.
Der Verschluss nach der DE-PS Nr. 824312 dient für zweiflügelige Kastentüren, wobei ein federbelasteter Riegelbolzen an einem Flügel über einen Hebel beim Schliessen des andern Flügels mit einem am Kastenboden befestigten Winkelstück verriegelt wird.
Gemäss der US-PS Nr. 697, 306 ist ein Schiebetor mittels einer Schnappfeder in seiner Schliesslage gehalten, die dann an einer Haltefläche eienr verdrehbaren Betätigungsstange anliegt. Um das Tor zu entriegeln, wird die Stange mittels eines Handgriffes verdreht, wobei die Feder mittels eines Winkelstückes der Stange von der Haltefläche weggedrückt wird.
Die US-PS Nr. 1, 709, 500 beschreibt einen verborgenen Schnappverschluss, der beim Schliessen einer Tür einschnappen und die Tür verriegeln soll. Bei weiterem Einwärtsdrücken der Tür soll die Tür jedoch wieder entriegelt werden.
Die US-PS Nr. 3, 788, 066 bezieht sich auf eine Feststellvorrichtung für in vertikalen Schienen laufende Schiebefenster.
Bei Brandschutztüren sind Türverriegelungen bekanntgeworden, bei der die nach oben und unten schliessenden Riegelstangen mittels einer Feder bzw. mittels eines Gewichtes in Richtung ihrer Schliessstellung vorbelastet sind. Beim Schliessen der Türe werden die an ihren Enden entsprechend abgeschrägten Riegelstangen gegen die Kraft der Feder durch den Türstock zunächst etwas in Richtung ihrer Offenstellung gedrückt um sodann in die Riegelfallen einzuschnappen. Nachteilig an diesen bekannten Verriegelungen ist es, dass das Ende der unteren Riegelstange beim Schliessen des Türflügels ständig am Boden schleift bzw. die von dem Flügel vorstehenden Enden der Riegelstangen auch an Hindernissen hängenbleiben können.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Türverriegelung zu schaffen, bei welcher die Riegelstangen erst nach dem Schliessen der Tür in ihre Schliessstellung gelangen, die jedoch frei von den Nach- teilen der an erster Stelle erwähnten Patentschrift ist. Dieses Ziel lässt sich mit einer Türverriege- lung der eingangs erwähnten Art erreichen, bei welcher das freie Ende der Blattfeder in unbelaste- tem Zustand von dem Türflügel absteht, in Offenstellung der Riegelstangen eine Haltekante od. dgl. der Feder in eine Raststelle einer Riegelstange einrastbar ist und nach Anlage des freien Feder- endes an einem Anschlag des Türstockes und Lösen der Haltekante aus der Raststelle die Über- führung der Riegelstangen in ihre Schliessstellung ermöglicht ist.
Hiedurch wird erreicht, dass die Riegelstangen in ihrer Schliessstellung gehalten werden und erst beim Anschlagen des freien Federendes an dem Türstock bzw. an einem an diesem angeordneten
Anschlag freigegeben werden und in ihre Schliessstellung übergeführt werden. Die Riegelstangen können exakt, ohne grosses Spiel geführt werden und ein Anschlag ist keinesfalls zwingend erforderlich.
Eine mechanisch besonders stabile Ausführung erhält man, wenn die Blattfeder U-förmig ausgebildet ist, wobei die Haltekante an der Innenseite des Verbindungssteges der beiden Schenkel vorgesehen ist. Da die Feder mit ihren beiden Schenkelenden am Türblatt angeschraubt werden kann, ergibt sich eine günstige Kräfteverteilung.
Die Funktionssicherheit der Türverriegelung lässt sich noch erhöhen, wenn an der Riegel- stange mindestens zwei Raststellen vorgesehen sind.
Es ist sehr zweckmässig, wenn die Raststelle bzw. die Raststellen im Endbereich einer Riegel- stange vorgesehen sind, da hiedurch die Feder kompakt ausgebildet werden kann.
Die Erfindung samt ihren weiteren Vorteilen und Merkmalen ist im folgenden an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform näher, erläutert, die in den Zeichnungen veranschaulicht ist.
Es zeigen Fig. 1 eine zweiflügelige Brandschutztüre in Vorderansicht, wobei der Stehflügel mit der erfindungsgemässen Verriegelung versehen ist. Fig. 2a in einem schematischen Schnitt einen
Teil des Türstockes und das obere Ende eines Türflügels, kurz vor Erreichen seiner Schliessstel- lung, Fig. 2b das gleiche Detail, jedoch den Türflügel in Schliessstellung, Fig. 3a eine Blattfeder in Vorderansicht und Fig. 3b diese Blattfeder in Seitenansicht.
Gemäss Fig. 1 weist eine Brandschutztüre einen Stehflügel --1-- und einen Geflügel-2- auf. Der Stehflügel --1-- ist mit zwei Riegelstangen --3, 4-- versehen, die in Führungen --5,
6, 7-- gelagert und mittels eines Hebels --8-- über einen Riegelantrieb --9-- in vertikaler Richtung verschiebbar sind. An der unteren Riegelstange --4-- sind ein oder mehrere Gewichte --10-vorgesehen. Eine Abdeckung --11-- kann für die Riegelstangen vorgesehen sein.
Wie unter Zuhilfenahme von Fig. 2a und 2b besser ersichtlich, ist an dem Türflügel --1-- eine U-förmige Blattfeder --12-- mit ihren Schenkeln --13, 14-- (vgl. Fig. Sa) angeschraubt, wobei das obere Ende der Feder --12-- mit dem Türflügel-l-abschliesst. Die Feder ist so ausgebildet, dass in unbelastetem Zustand ihr oberes Ende von dem Türflügel absteht. An der Innenseite des Verbindungssteges --15-- der beiden Schenkel --13, 14-- ist eine Haltekante --16-vorgesehen, die mit zwei Raststellen --17, 18-- am oberen Ende der oberen Riegelstange --3-so zusammenwirkt, dass sie bei eingezogener Riegelstange in eine der beiden Raststellen--17, 18-einrastet, wie in Fig. 2a dargestellt.
Der Türstock ist im vorliegenden Fall von einem das Mauerwerk --19-- umgebenden Block- profil --20-- gebildet ; er weist einen Anschlag --21-- für den Türflügel-l-sowie eine Riegelfalle --22-- auf.
Die Funktionsweise der Türverriegelung nach der Erfindung ist die folgende : Durch Abwärtsdrücken des Hebels --8-- werden über den Riegelantrieb --9-- die beiden Riegelstangen --3, 4-- eingezogen (Fig. 1). Die obere Riegelstange --3-- wird somit nach unten bewegt. Während dieser Bewegung liegt die Feder --12-- mit ihrem oberen Ende an dem Anschlag --21-- des Türstockes bzw. es liegt-falls der Türflügel-l-bereits ein wenig geöffnet ist-die Haltekante --16-- der vorgespannten Feder --12-- an der Innenfläche --23-- der oberen Riegelstange --3-- an, solange bis die Haltekante --16-- in eine der beiden Raststellen --17, 18--, bei völlig geöffneter Verriegelung immer in die obere Raststelle --18--, einrastet.
Wird nun der Hebel --8-- ausgelassen, so versuchen wohl die Gewichte --10-- beide
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Riegelstangen --3, 4-- in ihre Schliessstellung zu bewegen, doch wird dies durch die eingerastete Feder --12-- verhindert. Der Türflügel-l-kann nun ohne Behinderung durch die Riegelstangen --3, 4-- verschwenkt werden.
Üblicherweise sind beide Türflügel --1, 2-- der Feuerschutztüre durch Federbänder oder eigene Türschliesser in Richtung ihrer Schliessstellung mit einer Kraft beaufschlagt, jedoch durch
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B.folgeregler sicherstellt, dass zunächst der Stehflügel --1-- zufällt. Die Situation kurz vor dem
Anschlagen des Flügels-l-am Türstock kann Fig. 2a entnommen werden. Es ist ersichtlich, dass bei einer weiteren Schliessbewegung des Flügels-l-zunächst das obere Ende der Feder am Anschlag --21-- anstösst und sodann die - mit entsprechend geringer Federkraft ausgestatte- te Feder --12-- gegen den Flügel-l-gepresst wird.
Dementsprechend wird die Haltekante --16-- der Feder --12-- von beiden Raststellen --17, 18-- weggezogen und die Riegelstange --3-- frei- gegeben, die nun, ebenso wie die untere Riegelstange --4--, unter Wirkung der Gewichte --10-- in ihre Schliessstellung gezogen wird, d. h. das Riegelende fährt in die Riegelfalle --22-- ein (Fig. 2b). Der Flügel-l-ist nun ordnungsgemäss verriegelt, so dass in weiterer Folge auch ein Riegel des gleichfalls selbsttätig einfallenden Gehflügels --2-- einschnappen kann.
Wenn im Vorstehenden eine zweiflügelige Brandschutztüre beschrieben wurde, so versteht es sich doch, dass die Erfindung auch an einflügeligen Türen ebenso angewendet werden kann.
Die Belastung der Riegelstangen in Richtung ihrer Schliessstellung kann statt mittels eines Ge- wichtes auch durch eine Feder erfolgen, doch sollte - soferne es sich um Brandschutztüren handelt, diese Feder (bzw. Federn) entsprechend wärmeisoliert sein. Bei Bedarf können auch mehr als zwei
Riegelstangen vorgesehen sein, Der Riegelantrieb kann anders als im Ausführungsbeispiel ausge- führt sein, z. B. als Ritzel-Zahnstangen-Antrieb. Weiters ist es klar, dass die Feder --12-- ent- sprechend der Tür bzw. Türstockbauart gewählt wird und ein völlig anderes Aussehen zeigen kann, z. B. L-förmig oder gerade mit einem abstehenden Haltestift an Stelle der Haltekante.
Wenngleich es im allgemeinen günstig ist, die Feder an der oberen Riegelstange anzuwenden, kann sie ebensogut an der unteren Riegelstange vorgesehen sein oder es können mehr als eine Riegelstange mit je einer Blattfeder wie oben beschrieben, zusammenwirken.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Türverriegelung, insbesondere für Brandschutztüren, mit zumindest zwei, mittels eines Riegelantriebes betätigbarer Riegelstangen, die durch die Kraft einer Feder oder eines Gewichtes in Richtung ihrer Schliessstellung belastet sind, wobei die Riegelstangen unter Verwendung einer mit einem Ende am Türflügel befestigten Blattfeder bei geöffneter Tür in ihrer Offenstellung verrastet sind und bei Schliessen der Tür nach Entrasten selbsttätig in ihre Schliessstellung überführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende der Blattfeder (12) in unbelastetetem Zustand von dem Türflügel (1) absteht, in Offenstellung der Riegelstangen (3,4) eine Haltekante (16) od. dgl.
der Feder (12) in eine Raststelle (17,18) einer Riegelstange (3) einrastbar ist und dass nach Anlage des freien Federendes an einem Anschlag (21) des Türstockes und Lösen der Haltekante (16) aus der Raststelle (17,18) die Überführung der Riegelstangen (3,4) in ihre Schliessstellung ermöglicht ist.