Beschreibung
Abzweigung für Fahrbahnen von Fahrzeugen, insbesondere von Magnetschwebebahnen
Die Erfindung betrifft eine Abzweigung für Fahrbahnen von Fahrzeugen, insbesondere von Magnetschwebebahnen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Abzweigungen für Magnetschwebebahnen sind bekannt, wobei die sich längs der Fahrbahnen bewegenden Magnetschwebebahnen die Fahrbahnen auf beiden Seiten umgreifen. Als Antrieb der Magnetschwebebahn dient ein Linearmotor, der in der Fahrbahn liegt, wobei das Fahrzeug den Stator bildet. Beim Betrieb der Magnetschwebebahn wird das Fahrzeug vor Fahrtbeginn in einen Schwebezustand versetzt, wobei es mittels magnetischer Kräfte angehoben wird. An den umgriffenen Fahrbahnseiten sind längs der Fahrbahn Seitenelemente vorgesehen. Abzweigungen sind beispielsweise als Biegeweichen ausgebildet, bei denen die Hauptfahrbahn hin zu einer Anschlussfahrbahn elastisch gebogen wird. Weiter sind Schwenkweichen bekannt, bei denen ein oder mehrere Fahrbahnstücke um mehrere vertikale Schwenkach¬ sen verschwenkt werden.
Aus der DE 42 02 131 C2 ist bereits eine Weiche für Magnetschwebebahnen bekannt, die sich entlang von spurgebundenen Fahrbahnen bewegen, welche von den Magnetbahnen beidseitig umgriffen werden. Die Weiche weist biegsame Weichenzungen auf, die an ihrem einen Ende eine Fortsetzung der Hauptfahrbahn bilden und die durch Stellvorrichtungen wechselweise auf zwei weiterführende Fahrbahnen ausrichtbar und mit diesen verbindbar sind.
Weiter ist aus der DE 33 06 874 Al das wechselseitige Anheben und Absenken von Fahrbahnteilen bekannt, wobei das zur Hauptfahrbahn gehörende Fahrbahnteil angehoben sein muss, um die Hauptfahrbahn mit der Anschlussfahrbahn zu verbinden.
Die bekannten Weichen sind technisch kompliziert, erfordern lange Umstellzeiten und hohe Kosten. Weiter sind diese Abzweigungen für kurze Zugfolgeintervalle nicht geeignet. Das¬ selbe gilt, wenn im Streckenverlauf relativ kleine Krümmungs- radien erforderlich sind, wie dies regelmäßig bei Betriebshö¬ fen der Fall ist.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abzweigung, insbesondere für Magnetschwebebahnen zu schaffen, die technisch ein- fach ist und kurze Umstellzeiten, insbesondere bei kleinen Radien, ermöglicht.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des An¬ spruchs 1 gelöst; die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen.
Die Lösung sieht vor, dass
- die Umstellmittel ein zur Hauptfahrbahn gehörendes Haupt¬ fahrbahnsegment und ein zur Anschlussfahrbahn gehörendes An- schlussfahrbahnsegment umfassen, wobei die beiden Fahrbahn¬ segmente wechselweise absenkbar sind und bei abgesenktem Zustand des einen Fahrbahnsegments (10,11) das jeweils andere Fahrbahnsegment angehoben ist,
- das Hauptfahrbahnsegment in seiner angehobenen Stellung die beiden Hauptfahrbahnstücke zur Hauptfahrbahn verbindet und in seiner abgesenkten Stellung das Ende des ersten Hauptfahrbahnstücks freigibt und
- das Anschlussfahrbahnsegment seitlich neben dem ersten Hauptfahrbahnstück angeordnet ist und in seiner angehobenen
Stellung das Anschlussfahrbahnstück bis zum Ende des ersten Hauptfahrbahnstücks fortsetzt, wobei das erste Hauptfahrbahn¬ stück und das gekrümmte Anschlussfahrbahnstück die durchgehende Anschlussfahrbahn bilden.
Bei dieser Lösung wird nicht mehr die komplette Fahrbahn in eine andere Richtung bewegt, sondern die Abzweigung ist zum überwiegenden Teil eine feste Konstruktion, was insbesondere bei Magnetschwebebahnen von Vorteil ist. Bei Magnetschwe- bebahnen ist der Fahrweg meist als feste Beton-, Stahl- oder Stahlbetonfahrbahn ausgebildet. Um die Befahrbarkeit in Abzweigrichtung zu gewährleisen, wird jeweils nur das Fahrbahnsegment der Hauptfahrbahn abgesenkt.
Eine einfache Ausgestaltung sieht vor, dass das Anschluss¬ fahrbahnsegment und das Hauptfahrbahnsegment jeweils die Form einer aus der Fahrbahn herausgeschnittenen Segmentscheibe aufweisen, wobei der vertikale Schnitt jeweils schräg zur Längserstreckung der Hauptfahrbahn verläuft und beim Haupt- fahrbahnsegment von oben gesehen eine Krümmung aufweist, die gleich der Krümmung der Anschlussfahrbahn ist.
Zweckmäßigerweise ist die nach außen gerichtete Krümmung des ersten Hauptfahrbahnstücks als außen liegende Fahrbahnseite mit Seitenelementen ausgebildet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine auf einer Fahrbahn befindlichen Magnetschwebebahn,
Fig. 2 eine Abzweigung einer Fahrbahn gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt einer Fahrbahn gemäß Fig. 1 mit absenkbarem Fahrbahnsegment in seiner angehobenen Stellung und
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit abgesenktem
Fahrbahnsegment .
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Fahrbahnkonstruktion 1 und ein sich darauf bewegendes Fahrzeug 2 einer Mag- netschwebebahn. Die Fahrbahnkonstruktion 1 ist im Wesentlichen T-förmig ausgebildet, mit einem Vertikalträger 3, an dessen oberem Ende die sich quer zum Vertikalträger 3 erstreckende Fahrbahn 4 angeordnet ist. Das Fahrzeug 2 wird mittels Trag- und Führmagneten 6a in einen Schwebezustand versetzt und mittels Linearmotor 5 angetrieben, um sich dann längs der Fahrbahn 4 zu bewegen. Das Fahrzeug 2 umgreift seitlich an der Fahrbahn 4 angeordnete Seitenelemente 6 in Form eines U-Profils. Die Seitenelemente 6 gehören zusammen mit den Seitenführungselementen 6b zu einer nicht weiter ge- zeigten Seitenführungseinrichtung und dienen gleichzeitig als Reaktions schiene für die Trag- und Führmagneten 6a.
Fig. 2 zeigt eine Abzweigung von oben gesehen in einer schematischen Darstellung. So ist bezogen auf Fig. 2 links ein erstes Hauptfahrbahnstück 7 gezeigt, das mit einem sich anschließenden zweiten Hauptfahrbahnstück 8 die Hauptfahrbahn der Abzweigung bildet. Dargestellt ist außerdem ein Anschlussfahrbahnstück 9, das sich an das erste Hauptfahrbahnstück 7 anschließt. Weiter sind in Fig. 2 zwei Fahrbahnseg- mente 10,11 gezeigt, die wechselweise absenkbar sind. In sei¬ ner angehobenen Stellung verbindet das Hauptfahrbahnsegment 10 die beiden Hauptfahrbahnstücke 7,8 zur Hauptfahrbahn. Da gleichzeitig das Anschlussfahrbahnsegment 11 abgesenkt ist,
kann sich ein Fahrzeug auf der Hauptfahrbahn störungsfrei bewegen (s. Fig. 3 und 4) .
Umgekehrt ist bei abgesenktem Hauptfahrbahnsegment 10 das An- schlussfahrbahnsegment 11 angehoben. Es ist seitlich neben dem ersten Hauptfahrbahnstück 7 angeordnet und setzt in seiner angehobenen Stellung das Anschlussfahrbahnstück 9 bis zum Ende des ersten Hauptfahrbahnstückes 7 fort. Dort geht es in das Hauptfahrbahnstück 7 über, da gleichzeitig das Hauptfahr- bahnsegment 10 abgesenkt ist, so dass eine durchgehende An¬ schlussfahrbahn aus den Fahrbahnstücken 7 und 9 gebildet wird.
Die beiden Fahrbahnsegmente 10,11 weisen, zumindest im oberen Bereich die Form einer aus der Fahrbahn herausgeschnittenen Segmentscheibe auf, wobei der vertikale Schnitt jeweils schräg (quer) zur Längserstreckung der Hauptfahrbahn verläuft.
Von oben gesehen weist das Hauptfahrbahnsegment 10 eine Krüm¬ mung mit einem Krümmungsradius auf, der gleich dem Krümmungs¬ radius des Anschlussfahrbahnstücks 9 ist.
Damit bei angehobenem Fahrbahnsegment 10 oder 11 jeweils eine vollständige Fahrbahn vorliegt, sind die Außenseiten 12,13 als normale Fahrbahnseiten mit den entsprechenden Seitenelementen 6 ausgebildet. Dasselbe gilt für die bei abgesenktem Hauptfahrbahnsegment 10 am Ende des Hauptfahrbahnstückes 7 außen liegende und nach außen gerichtete Fahrbahnseite 14.
Fig. 3 und 4 stellen einen Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2 mit der in Fig. 2 angegebenen Sichtrichtung dar. In Fig. 3 ist das Anschlussfahrbahnsegment 11 in seiner oberen Stellung gezeigt. Die dazu gehörende abgesenkte Stel-
lung des Anschlussfahrbahnsegments 11 zeigt Fig. 3, wo insbe¬ sondere die Freigabe der linken Seite (bezogen auf Fig. 2) des Hauptfahrbahnstückes 7 zu sehen ist. Das Magnetbahnfahr¬ zeug kann bei abgesenktem Anschlussfahrbahnsegment 11 die dargestellte Seite des Hauptfahrbahnstückes 7 umgreifen und stellt auf diese Art und Weise eine durchgängige Hauptfahr¬ bahn sicher.
Analog ist die Fahrbahnseite 14 ausgebildet, nur dass dort die linke und rechte Seite in den Fig. 3 und 4 vertauscht ist.
Bei dieser Konstruktion des Abzweiges wird also nicht mehr die komplette Fahrbahn in eine andere Richtung positioniert, sondern der Abzweig ist zum überwiegenden Teil eine feste
Konstruktion. Um die Befahrbarkeit des Abzweiges in einer der beiden Richtungen (Haupt- und Anschlussrichtung) zu gewährleisten, wird nur das entsprechende Fahrbahnsegment 10 oder 11 der nicht benötigten Fahrbahn 8 oder 9 abgesenkt. Die Breite des abzusenkenden Fahrbahnsegments ergibt sich aus der dynamischen Hüllkurve des Fahrzeuges.
Die abzusenkenden Fahrbahnsegmente 10 oder 11 werden durch nicht gezeigte Führungseinrichtungen (z.B. Führungsschienen) in Position gebracht und in ihrer Endposition statisch sicher verriegelt. Das Anheben bzw. Absenken der Fahrbahnsegmente 10, 11 kann mittels Spindelantrieb, Zahnstangenantrieb oder auch Hydraulikhebern erfolgen.