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ZUNGE EINER WEICHE FÜR EINEN
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TROGFURM 1 GEN FAHRW EG Die Erfindung-betrifft die Zunge einer Weiche
für einen trogförmigen Fahrweg für Radfahrzeuge mit spurkranzloser Seitenführung,
der aus einer horizontalen Fahrfläche und seitlich angeordneten Leitplanken besteht,
die im Weichenbereich sowohl für die Stammspur als auch für die Zweigspur vorhanden
sind, wobei jedoch die in der Stammspur liegende gekrümmte und die in der Zweigspur
liegende gerade Leitplanke in entsprechende Schlitze in der Fahrfläche versenkbar
sind dergestalt, daß je nach Weichenstellung immer eine dieser zwei Leitplanken
in Betriebsstellung ist, während die andere in ihren Schlitz versenkt ist.
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Weichen gemäß dem Oberbegriff sind in ihrer Konstruktion einfach und
betriebssicher. Die versenkbaren Leitplanken sind dabei entweder durch Waagebalken
miteinander verbunden, wodurch erreicht wird, daß immer eine Leitplanke ausgefahren
ist, während die andere in ihren Schlitz versenkt ist, oder aber jede der versenkbaren
Leitplanken kann separat mit besonderen Hubvorrichtungen aus Schlitzen in der Fahrfläche
ausgefahren oder in diese versenkt werden. Problematisch bei diesen Weichen ist
immer der Zungenbereich, weil hier die geraden und gekrümmten Teile der Leitplanken
ohne besondere Maßnahmen kollidieren würden.
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Eine Maßnahme, um solche Kollision zu vermeiden besteht darin, im
Zungenbereich die Leitplanken nicht als durchgehende Fläche, sondern kammartig auszubilden.
Damit wird erreicht, daß z.B. die Kammzähne der gekrümmten versenkbaren Leitplanke
im ausgefahrenen Zustand zwischen den Kammzähnen der feststehenden geraden Leitplanke
Platz hat, ohne mit dieser zu kollidieren. Diese einleuchtende und im Prinzip einfache
Lösung ist jedoch in der Ausführung außerordentlich aufwendig. Bei ihr besteht im
Winter in starkem Maße die Gefahr von Betriebsstörungen
infolge
Schnee und Eisbildung. Die im Zungenbereich nicht mehr als durchgehende Fläche sondern
aus einzelnen Zähnen bestehende Leitplanke beeinträchtigt zwar die Lenkinformation
für die Führungsrolle des Fahrzeuges fast garnicht, führt jedoch bei Erdschleifern
von Fahrzeugen mit Elektroantrieb, die die metallene Leitplanke als Erdleitung benutzen,
zu verstärktem Verschleiß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Weichen gem. Oberbegriff
eine einfache und wirtschaftliche Zunge zu finden. Von dieser Zunge sind bei einer
solchen Weiche immer zwei Stück vorhanden, nämlich für jede Leitplankenseite eine,und
zwar eine gerade und eine gekrümmte. Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Zunge
eine scharnierartig um eine senkrechte Achse von der Fahrspur weg zur Seite schwenkbare
Verlängerung der feststehenden Leitplanke ist in dem Bereich, in dem diese mit der
ausgefahrenen versenkbaren Leitplanke kollidieren würde.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Zunge durch die
Aufwärtsbewegung der versenkbaren Leitplanke direkt auf mechanischem Wege, z.B.
über geeignete Hebel, von der Fahrspur weg zur Seite geschwenkt und bei der Abwärtsbewegung
entsprechend wieder in Betriebsstellung zurück geschwenkt.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß es sich verglichen mit
der beschriebenen kammartigen Konstruktion um eine viel einfachere und damit wirtschaftlichere
Ausbildung des Zungenbereichs handelt. Die zum Abtasten der Lenkinformation benötigte
senkrechte Fläche der Leitplanke ist kontinuierlich eben und unterscheidet sich
nicht von den übrigen Leitplanken. Dadurch, daß die Schwenkbewegung erfindunsgemäß
durch die Bewegung der versenkbaren Leitplanke erfolgt, ist eine Fehlschaltung mit
den damit verbundenen Sicherheitsrisiken ausgeschlossen und der Aufwand für einen
besonderen Antrieb entfällt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einiger Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine Weiche gem. Oberbegriff mit dem Erfindungsgegenstand
in Stellung Geradeausfahrt als Draufsicht und zwei zugehörigen Schnitten A-A und
B-B.
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Fig. 2 eine Weiche gem. Oberbegriff mit dem Erfindungsgegenstand in
Stellung Abbiegefahrt als Draufsicht und zwei zugehörigen Schnitten C-C und D-D.
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Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Seite des Weichenendes, wobei
die Zunge in Betriebsstellung ist und die versenkbare Leitplanke in einem Schlitz
versenkt ist.
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Fig. 4 einen Querschnitt E-E durch eine Seite des Weichenendes, wobei
die Zunge seitlich von der Fahrspur weg geschwenkt und die versenkbare Leitplanke
in Betriebsstellung ist.
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Fig. 5 einen Längsschnitt F-F zu dem Schnitt E-E der Fig. 4 gehörend.
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zu Fig. 1. Der trogförmige Fahrweg für Radfahrzeuge mit spurkranzloser
Seitenführung besteht aus der horizontalen Fährfläche 1 und seitlich angeordneten
vertikalen Leitplanken - außerhalb des Weichenbereiches mit 2 bezeichnet. Im Weichenbereich
gibt es eine feststehende gerade 3 und gekrümmte 4 Leitplanke. Außerdem gibt es
im Weichenbereich noch eine gekrümmte 5, 6 in der Stammspur 7 und eine gerade 8,
9 in der Zweigspur 10 liegende versenkbare Leitplanke. In Fig. 1 ist die gekrümmte
versenkbare Leitplanke 5 in einen Schlitz in der Fahrfläche versenkt, während die
gerade versenkbare Leitplanke 8 ausgefahren, also in Betriebsstellung ist, die Weiche
ist auf Geradeausfahrt gestellt. In Fig. 2 dagegen ist die gekrümmte versenkbare
Leitplanke 6 ausgefahren, während die gerade versenkbare Leitplanke in einen Schlitz
versenkt ist, die Weiche ist auf Abbiegefahrt gestellt. Die erfindungsgemäße Zunge
ist bei jeder Weiche zweimal vorhanden, einmal in gerader Form 11, 13 und einmal
gekrümmt 12, 14.
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Die Zunge ist jeweils eine um eine senkrechte Achse 15, 16 scharnierartig
von der Fahrspur weg zur Seite schwenkbare Verlängerung der feststehenden Leitplanke
3, 4. Die erfindungsgemäße Zunge wird benötigt in dem Bereich, wo die feststehende
Leitplanke mit der ausge-
fahrenen versenkbaren Leitplanke kollidieren
würde. In Fig. 1 ist die gerade Zunge 11 in Betriebsstellung, die versenkbare Leitplanke
5 verläuft in ihren Schlitz darunter, während die gerade versenkbare Leitplanke
8 ausgefahren ist und die Zunge 12 um die senkrechte Achse 16 seitlich von der Fahrspur
weg geschwenkt ist. In Fig. 2 ist die gerade Zunge 13 zur Seite geschwenkt, damit
die gekrümmte, ausgefahrene versenkbare Leitplanke 6 Platz hat, während die gekrümmte
Zunge 14 in Betriebsstellung ist und die in ihren Schlitz versenkte versenkbare
Leitplanke 9 darunter verläuft.
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Die Fig. 3,4 und 5 erläutern eine von vielen denkbaren Möglichkeiten
zur Realisierung des Erfindungsgedankens des Anspruchs 2, wonach durch die Auf-
bzw. Abwärtsbewegung der versenkbaren Leitplanke zwangsläufig die Schwenkbewegung
der erfindungsgemäßen Zunge direkt auf mechanischem Wege verursacht wird. In Fig.
4 ist die Zunge 20 in Betriebsstellung, sie liegt in Verlängerung der festen Leitplanke
29 außerhalb des Weichenbereiches, siehe Fig. 5. Die versenkbare Leitplanke 21 ist
in ihrem Schlitz 22 versenkt. Das Verschwenken der Zunge 20 infolge einer Vertikalbewegung
der Leitplanke 21 geschieht durch den Hebel 23, der um die fest mit dem Gehäuse
des Schlitzes 24 verbundenen Achse 25 drehbar ist. Bei einer Aufwärtsbewegung der
Leitplanke 21 drückt der mit der Leitplanke 21 verbundene Stift 26 den Hebel 23
von der Fahrspur weg - auf der Zeichnung nach links. Dadurch wird die Zunge 20 über
den Stift 27, der in ein Lang 28 des Hebels 23 hineinragt, gleichfalls nach links
verschwenkt. In Fig. 2 ist ersichtlich, daß bereits nach einem relativ kurzen Weg
die Zunge 20 soweit zur Seite geschwenkt ist, daß sich die Leitplanke 21 ungehindert
weiter aus dem Schlitz 22 heraus nach oben bewegen kann.
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Die Betriebsstellung der Leitplanke 21 ist als 21 a gestrichelt dargestellt,
dabei befindet sich der Stift 26 in der Lage 26 a. Bei der Abwärtsbewegung der Leitplanke
21 geht der beschriebene Vorgang umgekehrt vor sich. Dabei bewirkt der Stift 26
eine Bewegung des Hebels nach rechts bis schließlich wieder die in Fig. 4 gezeigte
Lage erreicht ist.