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Die
Erfindung betrifft ein Walzwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Ein derartiges Walzwerk ist in der US-A 5 806 360 offenbart.
Ferner betrifft die Erfindung eine Tandemwarmwalzanlage zum Fertigwalzen
gemäß Anspruch
7.
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Bei
einem Walzwerk ist zwischen einem Walzenlagerkasten und einem Gehäuse oder
Block ein Freiraum zum Erleichtern der Arbeiten beim Wechseln der
Walzen vorgesehen, der aufgrund eines Gleitabriebs bei einem Walzenwechsel
oder dergleichen allmählich
vergrößert wird.
Aufgrund des Freiraums wird beim Walzen am Walzenlagerkasten in horizontaler
Richtung ein Spalt erzeugt.
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In
der JP-A 8-108202 ist ein Verfahren zum Stabilisieren der Position
einer Arbeitswalze offenbart, bei dem ein einstückig mit einem Zwischenwalzenlagerkasten
ausgebildetes Stützelement
einen Zylinder zum Ausüben
von Druck auf einen Arbeitswalzenlagerkasten auf dem Niveau der
Achse der Arbeitswalze und einen Zylinder zum Ausüben von Druck
auf die Gehäuseseite
aufweist, wodurch die Freiräume
in der horizontalen Richtung jedes der Lagerkästen entfernt werden. Eine
kombinierte Verwendung des Systems mit einem Biegezylinder wird
jedoch nicht berücksichtigt.
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In
der JP-A 61-129208 ist eine Technik beschrieben, bei der ein Biegezylinder
und ein Spaltentfernungszylinder vorgesehen sind. Eine Verringerung der
Größe der Anlage,
die Biegefähigkeit
und die Spaltentfernungsfähigkeit
werden jedoch nicht berücksichtigt.
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In
der
US 5 806 360 ist
ein Quartowalzwerk offenbart, bei dem die beiden Arbeitswalzen drehbar in
Walzenklötzen
gehalten werden. Die Walzenklötze sind
mit einem Freiraum zwischen den Führungsflächen stationärer Blöcke des
Gehäuses
verschiebbar montiert. In den stationären Blöcken sind symmetrisch Biege-
bzw. Ausgleichszylinder angeordnet, die als Einrichtungen zum Ausüben von
Druck auf die Walzenklötze
zum Biegen bzw. Ausgleichen der Arbeitswalzen in vertikaler Richtung
dienen. Ebenso sind in den stationären Blöcken Druckvorrichtungen zum
Ausüben
von Druck auf die Walzenklötze
der Arbeitswalzen in horizontaler Richtung quer zur Walzenachse
zum Schließen
des Freiraums zwischen der einen Seitenfläche des Walzenklotzes und der Führungsfläche des
Stationären
Blocks vorgesehen. Als Druckvorrichtungen werden bei diesem Walzwerk zwei
hydraulische Zylinder verwendet, die auf der Außenseite der vertikal ausgerichteten
Biege- und Ausgleichszylinder horizontal und symmetrisch zur Mittelachse
der Walzenklötze
angeordnet sind. Die Hydraulikzylinder sind auf jeder Seite der
Walzenklötze vorgesehen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Spalten an den Walzenlagerkästen eines Walzwerks
zu entfernen, ohne die Anlage zu vergrößern.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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In
dem neuen Walzwerk sind Walzenklötze als
Walzenlagerkästen
zum drehbaren Halten einer Arbeitswalze in einem Gehäuse, Biege-
bzw. Ausgleichsvorrichtungen, die erste Druckvorrichtungen zum Aufbringen
einer vertikalen Ausgleichskraft bzw. Biegekraft über die
Walzenlagerkästen
auf die Arbeitswalze bilden, und Druckvorrichtungen zum Aufbringen
einer in einer horizontalen Ebene zur Achse der Arbeitswalze rechtwinkligen
Druckkraft auf die Walzenlagerkästen
vorgesehen, wobei die ersten Druckvorrichtungen und die zweiten
Druckvorrichtungen so angeordnet sind, daß sie in der Richtung der Achse
der Arbeitswalze in bezug aufeinander versetzt sind, und die zweiten
Druckvorrichtungen entlang der Richtung der Achse der Arbeitswalze
betrachtet zwischen mehreren der ersten Druckvorrichtungen angeordnet
sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Draufsicht eines Walzwerks gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine Vorderansicht des Walzwerks gemäß der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
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3 ist
eine detaillierte Ansicht des Abschnitts A in 1;
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4 ist
eine detaillierte Ansicht des Abschnitts B in 2;
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5 ist
eine Darstellung einer versetzten horizontalen Komponente, die beim
Walzen auf jede Walze einwirkt;
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6 ist
eine Darstellung des Widerstands eines Spaltentfernungszylinders
gegen eine Walzlast;
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7 ist
ein Diagramm einer Tandemwarmwalzanlage zum Fertigwalzen gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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8 zeigt
einen Ölkreislauf
zum Umschalten zwischen einem hohen Druck und einem niedrigen Druck
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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9 ist
eine Teilschnittansicht eines Walzwerks gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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10 ist
eine Teilfrontansicht eines Walzwerks gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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11 ist
eine Teildraufsicht eines Walzwerks gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
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12 ist
eine Teilfrontansicht eines Walzwerks gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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BESTER MODUS
ZUR AUSFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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[Ausführungsform 1]
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1 ist
eine Draufsicht eines Walzwerks gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine Vorderansicht des Walzwerks gemäß der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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Das
Walzwerk gemäß dieser
Ausführungsform
ist ein Quartowalzwerk mit einem einer oberen und einer unteren
Arbeitswalze 3 zum Walzen von Walzgut 1 und einer
oberen und einer unteren Stützwalze 5 zum
Halten der oberen und der unteren Arbeitswalze 3 in einem
Gehäuse 2.
Die vorliegende Ausführungsform
kann auch auf ein Walzwerk angewendet werden, bei dem Zwischenwalzen 4 zwischen
den Arbeitswalzen 3 und den Stützwalzen 5 angeordnet
sind, wie bei einem Walzwerk mit sechs Walzen.
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Eine
Walzenantriebsspindel 12 ist mit einem Ende der Arbeitswalze 3 verbunden,
und eine Drehantriebskraft wird über
die Walzenantriebsspindel 12 an die Arbeitswalze 3 übertragen,
wodurch die Arbeitswalze 3 gedreht wird.
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Die
obere und die untere Arbeitswalze 3 werden jeweils über Lager 6 von
Arbeitswalzenlagerkästen 7 drehbar
gehalten, und die obere und die untere Stützwalze 5 werden jeweils
drehbar von Stützwalzenlagerkästen 8 gehalten.
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Bei
der vorliegenden Ausführungsform
sind zwei Arten von Druckvorrichtungen vorgesehen.
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Die
erste ist ein Walzenbiegezylinder 13 zum Aufbringen einer
Biegekraft auf die Arbeitswalze 3 und zum Einstellen der
Position der Arbeitswalze 3. Dies bedeutet, daß die erste
Druckvorrichtung über die
Arbeitswalzenlagerkästen 7 eine
gewünschte vertikale
Kraft auf beide Enden der Arbeitswalze 3 aufbringen kann.
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Die
zweite ist eine zweite Druckvorrichtung zum Entfernen von Spalten,
d.h. ein Spaltentfernungszylinder. Die zweite Druckvorrichtung kann über die
Arbeitswalzenlagerkästen 7 eine
horizontale Kraft auf die Arbeitswalzenlagerkästen 7 und die Arbeitswalzen 3 aufbringen.
Dies bedeutet, daß die zweite
Druckvorrichtung in einer zur Richtung der Walzenachse senkrechten
Richtung eine gewünschte
Kraft auf die Arbeitswalze 3 und dergleichen aufbringen
kann.
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Hierbei
ist der Walzenbiegezylinder 13, der die erste Druckvorrichtung
bildet, zwischen dem Gehäuse 2 und
einem fest oder verschiebbar im Gehäuse 2 angeordneten
Block 12 und dem Arbeitswalzenlagerkasten 7 angeordnet.
Zur Verbesserung der Form einer gewalzten Platte und der Genauigkeit
der Plattendicke ist der Walzenbiegezylinder 13 vorzugsweise
ein großer
Hydraulikzylinder mit hoher Leistung. Die Walzenbiegezylinder 13 sind
auf der Einlaßseite
und auf der Auslaßseite
an beiden Enden der Arbeitswalze vorgesehen. Dies bedeutet, daß die Walzenbiegezylinder
für jede
Arbeitswalze an vier Positionen vorgesehen sind. An jeder der vier
Positionen können
mehrere der Walzenbiegezylinder 13 vorgesehen sein. Bei
dieser Ausführungsform
sind in der Richtung der Walzenachse zwei Walzenbiegezylinder 13 vorgesehen.
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Die
Kraft des Walzenbiegezylinders 13 wird in vertikaler Richtung
aufgebracht und wirkt über
ein Element im Arbeitswalzenlagerkasten 7 auf die Arbeitswalze 3 ein.
Daher wird eine Last auf das im Arbeitswalzenlagerkasten 7 angeordnete
Lager 6 aufgebracht. Zur Verlängerung der Lebensdauer des
Lagers 6 ist der Walzenbiegezylinder 13 wünschenswerter
Weise so angeordnet, daß er
keine unausgeglichene Last auf das Lager 6 aufbringt, sondern
daß er
die Last auf die Mitte des Lagers 6 aufbringt.
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Anders
ausgedrückt
ist es am effektivsten, den Spaltentfernungszylinder an der Position
anzuordnen, an der die Gleitachse des Kolbens 18 des Spaltentfernungszylinders
und die Gleitachse des Kolbens 14 des Walzenbiegezylinders
einander schneiden. Ist der Spaltentfernungszylinder an der Position
angeordnet, an der die Gleitachse des Kolbens 18 des Spaltentfernungszylinders
und die Gleitachse des Kolbens 14 des Walzenbiegezylinders
einander schneiden, wird der Abstand zwischen dem Walzenbiegezylinder 13 und
dem festen Ende des Elements im Walzenlagerkasten zur Aufnahme der
Leistung des Walzenbiegezylinders 13 groß, und das
Biegemoment wird groß.
Dann ist es erforderlich, die Größe und Festigkeit
des Elements im Walzenlagerkasten zur Aufnahme der Leistung des
Walzenbiegezylinders 13 zu steigern, wodurch das Walzwerk
vergrößert wird.
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4 ist
eine teilweise vergrößerte Ansicht von 1.
Das Biegemoment M wird durch M = F·L (F: Leistung des Walzenbiegezylinders,
L: Abstand) ausgedrückt.
Zur Verringerung des Biegemoments muß der Abstand L verkürzt oder
die Kraft F verringert werden.
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Wie
vorstehend beschrieben, muß die
Leistung F des Walzenbiegezylinders 13 erhöht werden. Zur
Verringerung des Biegemoments M ist es daher wünschenswert, den Abstand zwischen
dem Walzenbiegezylinder 13 und dem festen Ende des Elements im
Walzenlagerkasten zur Aufnahme der Leistung des Walzenbiegezylinders 13 zu
verkürzen.
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Wird
ein Spaltentfernungszylinder verwendet, wird horizontal Druck auf
den Walzenlagerkasten aufgebracht, wodurch beim Walzen ein Reibungswiderstand
zwischen dem Walzenlagerkasten und dem Gehäuse 2 bzw. dem Block 12 erzeugt
wird. Da der Reibungswiderstand in der der Walzlast entgegengesetzten
Richtung wirkt, kann er für
eine Lastzelle zum Messen der Walzlast zu einem Rauschen werden, wodurch
er nachteilige Auswirkungen auf die Form der gewalzten Platte bzw.
die Genauigkeit der Plattendicke hat. Der Reibungswiderstand Q wird
durch Q = K·μ (K: Leistung
des Spaltentfernungszylinders, μ:
Reibungskoeffizient) ausgedrückt.
Wenn die Leistung des Spaltentfernungszylinders erhöht wird, nimmt
der Reibungswiderstand Q zu, und das von der Lastzelle erfaßte Rauschen
nimmt ebenfalls zu.
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Zudem
wird der Arbeitswalzenlagerkasten 7, wie in 3 gezeigt,
verschiebbar zwischen einem in bezug auf die Bewegungsrichtung (Walzrichtung) des
Walzguts 1 auf der Einlaßseite angeordneten einlaßseitigen
Block 12a und einem auf der Auslaßseite angeordneten auslaßseitigen
Block 12b gehalten. Zwischen dem Arbeitswalzenlagerkasten 7 und dem
Gehäuse 2 bzw.
dem Block 12 befindet sich ein Freiraum G, wodurch der
Arbeitswalzenlagerkasten 7 bei einem Wechsel der Arbeitswalze 3 als
ein Körper
mit der Arbeitswalze 3 aus dem Walzwerk gezogen kann.
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Obwohl
der einlaßseitige
Block 12a und der auslaßseitige Block 12b gemäß 1 am
Gehäuse 2 befestigt
sind, können
auch Blöcke 12 verwendet werden,
die in der Axialrichtung der Arbeitswalze 3 verschiebbar
sind. Der einlaßseitige
Block 12a und der auslaßseitige Block 12b können fest
oder verschiebbar mit dem Gehäuse 2 verbunden
sein. Der einlaßseitige
Block 12a und der auslaßseitige Block 12b weisen
jeweils einen Walzenbiegezylinder 13 zum Aufbringen ei ner
Biegekraft über
den Arbeitswalzenlagerkasten 7 auf die Arbeitswalze 3 auf,
und ferner weist der auslaßseitige
Block 12b einen Spaltentfernungszylinder 15 auf,
der den Arbeitswalzenlagerkasten 7 in die Richtung der
Einlaßseite
des Gehäuses
drückt.
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Gemäß den 3 und 4 ist
der Spaltentfernungszylinder 15 so angeordnet, daß die Verschiebungsachse
OK des Kolbens 18 des Spaltentfernungszylinders und die
Verschiebungsachse 14 des Walzenbiegezylinders einander
nicht schneiden, sondern in bezug aufeinander versetzt sind. Durch
einen derartigen Aufbau können
der Walzenbiegezylinder 13 und der Spaltentfernungszylinder 15 ohne eine
Vergrößerung der
gesamten Anlage vergrößert werden.
Kurz ausgedrückt
wird die horizontale Position des Arbeitswalzenlagerkastens 7 stabilisiert, ohne
daß die
Steuerbarkeit der Form des Walzguts 1 beeinträchtigt wird.
Dies bedeutet, daß bei
einem Aufbau, bei dem die erste Druckvorrichtung und die zweite
Druckvorrichtung so angeordnet sind, daß sie in bezug aufeinander
versetzt sind, Spalten an den Walzenlagerkästen des Walzwerks ohne eine
Vergrößerung der
Anlage entfernt werden können.
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Daneben
können
mehrere, beispielsweise zwei, erste Druckvorrichtungen zum Aufbringen
einer vertikalen Ausgleichskraft bzw. Biegekraft über den Walzenlagerkasten
auf die Arbeitswalze vorgesehen sein, und die zweite Druckvorrichtung
zum Aufbringen einer Druckkraft in der in einer horizontalen Ebene
zur Achse der Arbeitswalze senkrechten Richtung auf den Walzenlagerkasten
kann in der Richtung der Achse der Arbeitswalze zwischen den beiden
ersten Druckvorrichtungen angeordnet sein. Durch einen derartigen
Aufbau können
Spalten an den Walzenlagerkästen
des Walzwerks ohne eine Vergrößerung der
Anlage und ohne eine Verringerung der Leistungsfähigkeit der Ausgleichskraft
bzw. Biegekraft entfernt werden.
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Da
die ersten Druckvorrichtungen in der Richtung der Walzenachse auf
beiden Seiten der zweiten Druckvorrichtung angeordnet sind, können Spalten
an den Walzenlagerkästen
des Walzwerks ohne eine Vergrößerung der
Anlage und ohne eine Verringerung der Leistungsfähigkeit der Ausgleichskraft
bzw. der Biegekraft entfernt werden.
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Das
Walzen wird ausgeführt,
während
die Arbeitswalzen zum Walzen des Walzguts 1 von den Walzenlagerkästen drehbar
gehalten werden, über die
Walzenlagerkästen
eine vertikale Ausgleichskraft bzw. Biegekraft auf die Arbeitswalzen
aufgebracht wird und an einer anderen Position als der Position, an
der die Ausgleichskraft bzw. Biegekraft in einer horizontalen Ebene
in der Richtung der Walzenachse aufgebracht wird, eine Druckkraft
in der zur Achse der Arbeitswalze senkrechten Richtung auf die Walzenlagerkästen aufgebracht
wird, wodurch Spalten an den Walzenlagerkästen des Walzwerks entfernt werden
können
und ohne eine Vergrößerung der
Anlage und ohne eine Verringerung der Leistungsfähigkeit der Ausgleichskraft
bzw. der Biegekraft ein stabiles Walzen erfolgen kann. Daneben wird
das Walzen ausgeführt,
während
die Arbeitswalzen zum Walzen des Walzguts 1 von den Walzenlagerkästen drehbar gehalten
werden, über
die Walzenlagerkästen
an mehreren Positionen in der Richtung der Achse der Arbeitswalzen
eine vertikale Ausgleichskraft bzw. Biegekraft auf die Arbeitswalzen
aufgebracht wird und an einer Position zwischen den mehreren Positionen,
an denen die Ausgleichskraft bzw. die Biegekraft aufgebracht wird,
eine Druckkraft in der in einer horizontalen Ebene zur Achse der
Arbeitswalzen senkrechten Richtung auf die Walzenlagerkästen aufgebracht
wird, wodurch ein stabiles Walzen erfolgen kann.
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Bei
der vorliegenden Ausführungsform
wird von der Druckvorrichtung ein horizontaler Druck auf die Walzenlagerkästen des
Walzwerks ausgeübt,
wodurch ein Spaltentfernungszylinder mit hoher Leistung verwendet
werden kann, ohne daß die
Leistung eines Walzenausgleichszylinders bzw. des Walzenbiegezylinders 13 beeinträchtigt wird.
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Zudem
sind pro Walze mindestens zwei Kolbengleitrichtungen für die Spaltentfernungszylinder vorgesehen,
und zwar in zu den Kolbengleitrichtungen des Walzenausgleichszylinders
bzw. des Walzenbiegezylinders 13 senkrechten Richtungen,
und der Spaltentfernungszylinder ist so angeordnet, daß die Gleitachse
des Kolbens des Spaltentfernungszylinders die Gleitachse des Kolbens
des Walzenausgleichszylinders bzw. des Walzenbiegezylinders 13 nicht
schneidet und in bezug auf diese versetzt ist, wodurch eine Spaltentfernungsvorrichtung
für die Walzenlagerkästen geschaffen
werden kann, durch die horizontale Bewegungen der Walzenlagerkästen begrenzt
werden können,
während
die Formsteuerfähigkeit
des Walzenbiegezylinders 13 optimiert werden kann.
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Bei
einer Aufrüstung
einer vorhandenen Anlage können
der Walzenausgleichszylinder bzw. der Walzenbiegezylinder, die Walzenlagerkästen und dergleichen
vorhandene Teile sein, wodurch beim Einbau der vorliegenden Spaltentfernungsvorrichtung
der Modifikationsbereich sehr klein sein kann, was den Vorteil einer
erheblichen Verringerung der Kosten zur Folge hat.
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Anders
ausgedrückt
können
durch das Anordnen der zweiten Druckvorrichtung zum Aufbringen einer
Druckkraft in einer in einer horizontalen Ebene zur Achse der Arbeitswalze
senkrechten Richtung auf die Walzenlagerkästen an einer in bezug auf die
Position der ersten Druckvorrichtung zum Aufbringen einer vertikalen
Ausgleichs kraft bzw. Biegekraft über
die Walzenlagerkästen
zum drehbaren Halten der Arbeitswalze im Gehäuse 2 auf die Arbeitswalze
in der Richtung der Achse der Arbeitswalze versetzten Position Umbauarbeiten
leicht ausgeführt
und eine Modifikation durch das Hinzufügen des Spaltentfernungsmechanismus
ohne eine Beeinträchtigung
der Kapazität
der Ausgleichskraft bzw. der Biegekraft realisiert werden.
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Überdies
können
beispielsweise bei einem Quartowalzwerk oder einem Walzwerk mit
sechs Walzen aufgrund der Instabilität der Position einer weiteren
Walze zum Stützen
der Arbeitswalze 3 selbst dann Fälle eintreten, in denen die
Position der Arbeitswalzen nicht stabilisiert wird, wenn für die Arbeitswalzenlagerkästen ein
Spaltentfernungszylinder zur Stabilisierung der Arbeitswalzen vorgesehen
ist. Daher kann durch den Einbau des Spaltentfernungszylinders für die Arbeitswalzenlagerkästen in
Kombination mit einem Spaltentfernungszylinder zur Stabilisierung
der Position der Walze zum Stützen
der Arbeitswalze 3 ein noch stabileres Walzen realisiert werden.
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[Ausführungsform 2]
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Als
Nächstes
wird ein Fall beschrieben, in dem die Arbeitswalzen 3 versetzt
sind.
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Beim
Einklemmen des Walzguts 1 wird auf der Einlaßseite der
Arbeitswalzen 3 eine übermäßige horizontale
Kraft erzeugt, während
auf der Auslaßseite
aufgrund der Reaktionskraft in den Stützwalzen zum Stützen der
Arbeitswalzen 3 eine horizontale Kraft erzeugt wird. Die
Stützwalzen
sind bei einem Quartowalzwerk Andruckwalzen 5 und bei einem Walzwerk
mit sechs Walzen Zwischenwalzen 4.
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Beim
stetigen Walzen ist die Richtung, in der eine versetzte horizontale
Komponente der Arbeitswalzen 3 erzeugt wird, wie in 5 dargestellt.
Dies bedeutet, daß die
in der Arbeitswalze 3 erzeugte horizontale Kraft in einem
Fall, in dem die Arbeitswalzen 3 in bezug auf die Walzen
zum Stützen
der Arbeitswalzen 3 zur Einlaßseite versetzt sind, in der
Richtung der Einlaßseite
aufgebracht wird. Dann wirkt die in den Zwischenwalzen 4,
die die Walzen zum Stützen
der Arbeitswalzen 3 sind, erzeugte horizontale Kraft in
der Richtung der Auslaßseite.
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Daher
verändert
sich die Richtung der in jeder Walze beim Walzen erzeugten horizontalen
Kraft entsprechend den Walzbedingungen und der Richtung des Versatzes,
und daher ist die Richtung, in die der Spaltentfernungszylinder
die Walzenlagerkästen drückt, wesentlich.
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Zudem
werden die Walzen zum Stützen
der Arbeitswalzen 3 in horizontaler Richtung selbst dann nicht
mechanisch gehalten, wenn die Arbeitswalzen 3 mit einem
Spaltentfernungszylinder versehen sind und horizontal Druck auf
die Arbeitswalzenlagerkästen 7 ausgeübt wird,
wodurch ihre horizontalen Positionen instabil werden. Es besteht
auch das Problem, daß die
Richtung und Größe der durch
die Walzen zum Stützen
der Arbeitswalzen 3 in den Arbeitswalzen 3 erzeugten,
versetzten horizontalen Kraft instabil werden.
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Wie
in 2 gezeigt, wird mittels eines Zugblocks 9 eine
Walzlast auf die Lagerkästen 8 der
Andruckwalzen und weiter über
die Andruckwalzen 5 auf die Arbeitswalzen 3 aufgebracht,
wodurch das Walzgut 1 gewalzt wird. Die Walzlast wird durch
eine Zuglastzelle 10 gemessen.
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Die
Achse OW der Arbeitswalze 2 ist in bezug auf die Achse
OB der Andruckwalze 5 um 6 zur Einlaßseite des
Walzguts 1 versetzt.
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Bei
der in 2 gezeigten Walzenkonstruktion wird die auf die
Arbeitswalzen 3 einwirkende versetzte horizontale Komponente
in der Richtung der Einlaßseite
auf das Walzgut 1 aufgebracht. Daher sind die Spaltentfernungszylinder 15 der
Arbeitswalzen am auslaßseitigen
Block 12b angeordnet, und die Arbeitswalzenlagerkästen 7 werden
gegen den einlaßseitigen
Block 12a gedrückt.
Die auf die Andruckwalzen 5 einwirkende versetzte horizontale Komponente
wird aufgrund der Aufnahme einer Reaktionskraft der versetzten horizontalen
Komponente der Arbeitswalzen 3 in der Richtung der Auslaßseite des
Walzguts 1 aufgebracht. Daher sind die Spaltentfernungszylinder 17 der
Andruckwalzen auf der Einlaßseite
der Lagerkästen 8 der
Andruckwalzen angeordnet, und die Lagerkästen 8 der Andruckwalzen werden
zur Auslaßseite
des Gehäuses 2 gedrückt.
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Während die
Spaltentfernungszylinder 17 der Andruckwalzen an den Lagerkästen 8 der
Andruckwalzen vorgesehen sind, können
die Spaltentfernungszylinder 17 der Andruckwalzen auch
auf der Einlaßseite
des Gehäuses 2 vorgesehen
sein, und die Lagerkästen 8 der
Andruckwalzen können
zur Auslaßseite
des Gehäuses 2 gedrückt werden.
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Sind
die Spaltentfernungszylinder 15 der Arbeitswalzen und die
Spaltentfernungszylinder 17 der Andruckwalzen so angeordnet,
wirken beim Walzen (die horizontale Komponente des Versatzes) +
(die Leistung des Spaltentfernungszylinders) auf jeden der Walzenlagerkästen ein,
wodurch die horizontale Bewegung der Walzenlagerkästen beim
Walzen begrenzt werden kann.
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Gemäß 2 wird
beispielsweise von den Spaltentfernungszylindern 15 der
Arbeitswalzen Druck auf das Gehäuse
ausgeübt,
wodurch die Lagerkästen 7 der
Arbeitswalzen zwischen dem einlaßseitigen Block 12a und
dem auslaßseitigen
Block 12b eingeklemmt werden können, wodurch horizontale Bewegungen
der Lagerkästen 7 der
Arbeitswalzen begrenzt werden.
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5 zeigt
ein Beispiel, bei dem ein Walzwerk mit sechs Walzen mit erfindungsgemäßen Spaltentfernungszylindern
ausgestattet ist. Gemäß dieser Figur
ist die Achse der Arbeitswalze 3 in bezug auf die Achsen
der Zwischenwalze 4 und der Andruckwalze 5 um δ zur Einlaßseite des
Walzguts 1 versetzt. Wenn die Arbeitswalzen 3 zur
Einlaßseite
versetzt sind und eine Walzlast P aufgebracht wird, wirkt eine versetzte
horizontale Komponente HW in der Richtung der Einlaßseite auf
die Arbeitswalzen 3 ein, während eine versetzte horizontale
Komponente HI in der der HW entgegengesetzten Richtung der Auslaßseite und
als Reaktionskraft auf HW auf die Zwischenwalzen 4 einwirkt.
Ferner wirkt eine versetzte horizontale Komponente HB in der HI
entgegengesetzten Richtung der Einlaßseite und als Reaktionskraft
auf HI auf die Andruckwalzen 5 ein.
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Die
Spaltentfernungszylinder 15 der Arbeitswalzen, die Spaltentfernungszylinder 16 der
Zwischenwalzen und die Spaltentfernungszylinder 17 der
Andruckwalzen sind so angeordnet, daß jeder der Walzenlagerkästen in
die Richtung gedrückt
wird, in der die auf jede der Walzen einwirkende versetzte horizontale
Komponente erzeugt wird, wodurch horizontale Bewegungen jedes der
Walzenlagerkästen während des
Walzens begrenzt werden können.
Da gemäß 5 die
Achsen der Zwischenwalze 4 und der Andruckwalze 5 nicht
in bezug aufeinander versetzt sind, ist die auf die Andruckwalze 5 einwirkende versetzte
horizontale Komponente HB sehr klein. Daher können in diesem Fall die Zwischenwalzen 4 und die
Andruckwalzen 5 in die gleiche Richtung gedrückt werden,
nämlich
in die der Auslaßseite.
Dies bedeutet, daß die
Lagerkästen
der Andruckwalzen von den Spaltentfernungszylindern 17 der
Andruckwalzen zur Auslaßseite
gedrückt
werden können.
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Zudem
sind bei einem Walzwerk mit ersten Walzenlagerkästen für die Arbeitswalzen und zweiten
Walzenlagerkästen
für die
Stützwalzen
zum Stützen
der Arbeitswalzen auf der Auslaßseite
des Walzwerks eine Druckvorrichtung zum Aufbringen einer Druckkraft
in einer in einer zu den ersten Walzenlagerkästen horizontalen Ebene zur
Achse der Arbeitswalzen senkrechten Richtung und auf der Einlaßseite des
Walzwerks eine Druckvorrichtung zum Aufbringen einer Druckkraft
in einer in einer zu den zweiten Walzenlagerkästen horizontalen Ebene zur
Achse der Arbeitswalzen senkrechten Richtung vorgesehen, wodurch
eine Stabilisierung der Walzen in horizontaler Richtung realisiert
werden kann. Dies verspricht eine besonders bemerkenswerte Wirkung, wenn
die Arbeitswalzen versetzt sind.
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Daneben
verändern
sich die Walze und die Richtung, in der die horizontale Kraft erzeugt
wird, entsprechend dem Typ von Walzwerk. Daher ist es in einigen
Fällen überflüssig, für sämtliche
Walzen die erfindungsgemäßen Spaltentfernungszylinder
vorzusehen. So können
beispielsweise nur die Spaltentfernungszylinder 15 für die Arbeitswalzen
oder eine Kombination aus den Spaltentfernungszylindern 15 der
Arbeitswalzen und den Spaltentfernungszylindern 17 der
Andruckwalzen vorgesehen sein.
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6 zeigt
ein Beispiel des Widerstands Q der Spaltentfernungszylinder gegen
die Walzlast P in einem Fall, in dem die Spaltentfernungszylinder 15 der
Arbeitswalzen vorgesehen sind. Um die Beziehung zwischen der Walzlast
P und dem Widerstand Q der Spaltentfernungszylinder zu zeigen, wird
in der Figur auf die Darstellung der anderen Kräfte verzichtet. Da die Arbeitswalzen 3 in
bezug auf die Zwischenwalzen 4 und die Andruckwalzen 5 zur
Einlaßseite
versetzt sind, sind die Spaltentfernungszylinder 15 der
Arbeitswalzen auf der Auslaßseite
vorgesehen, und die Lagerkästen
der Arbeitswalzen wer den zur Einlaßseite gedrückt. Wenn die Lagerkästen der Arbeitswalzen
von den Spaltentfernungszylindern 15 der Arbeitswalzen
mit einer Leistung K zur Einlaßseite
gedrückt
werden, nehmen die Lagerkästen
der Arbeitswalzen auf der Einlaßseite
eine Reaktionskraft K vom Gehäuse 2 bzw.
dem Block 12 auf.
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Wird
unter der Bedingung, daß die
Leistung des Spaltentfernungszylinders 15 der Arbeitswalzen K
ist, eine Walzlast P aufgebracht, wird an einer Kontaktfläche zwischen
dem Spaltentfernungszylinder 15 der Arbeitswalzen und dem
Lagerkasten der Arbeitswalze und an einer Kontaktfläche zwischen
der Einlaßseite
des Lagerkastens der Arbeitswalze und dem Gehäuse 2 bzw. dem Block 12 auf
der Einlaßseite
ein Reibungswiderstand Q in der der Walzlast P entgegengesetzten
Richtung erzeugt. Der Reibungswiderstand Q wird durch Q = K·μ (μ: Reibungskoeffizient)
ausgedrückt.
Hierbei sind pro Lagerkasten der Arbeitswalze zwei Kontaktflächen vorhanden,
pro Arbeitswalze 3 sind zwei Arbeitswalzenagerkästen vorhanden,
und es sind zwei (eine obere und eine untere) Arbeitswalzen 3 vorgesehen,
so daß gemäß der Figur
acht Oberflächen
vorhanden sind, an denen ein Reibungswiderstand erzeugt wird. Daher
ist der ist der Gesamtreibungswiderstand Q ΣQ = 8·K·μ, so daß der Widerstand gegen die
Walzlast P entsprechend der Größe der Leistung
K des Spaltentfernungszylinders 15 der Arbeitswalze zunimmt.
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Wie
vorstehend beschrieben, besteht das Problem, daß bei einer Zunahme des Reibungswiderstands
Q das Rauschen für
die Lastzelle zum Messen der Walzlast P zunimmt und sich die Form der
gewalzten Platte und die Genauigkeit der Plattendicke verschlechtern.
Daher wird die Leistung K des Spaltentfernungszylinders 15 der
Arbeitswalzen vorzugsweise verringert, um so das Rauschen für die Zuglastzelle
beim stetigen Walzen zu verringern, bei dem die horizontalen Positionen
der Arbeitswalzen 3 vergleichsweise stabil sind.
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Ist
die Richtung, in die die Lagerkästen
von den Spaltentfernungszylindern gedrückt werden, auf die gleiche
Richtung wie die Wirkrichtung der von der Walze aufgenommenen versetzten
horizontalen Kraft eingestellt, wirkt die aus (der versetzten horizontalen Komponente)
+ (der Leistung des Spaltentfernungszylinders) zusammengesetzte
Kraft als horizontale Kraft auf die Walzenlagerkästen ein, so daß ein stabiles
Walzen realisiert werden kann.
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Da
die horizontalen Kräfte
aufgrund der auf die Arbeitswalze 3 und auf die Rolle zum
Stützen
der Arbeitswalze 3 einwirkenden versetzten horizontalen Komponenten
aufgrund der Aktions-Reaktions-Beziehung
in entgegengesetzte Richtungen ausgerichtet sind, werden die Walzenlagerkästen von
den Spaltentfernungszylindern ebenso in entgegengesetzte Richtungen
gedrückt.
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Selbst
wenn die beim Einklemmen der Platte in der Walze erzeugte horizontale
Kraft in der der versetzten horizontalen Komponente entgegengesetzten
Richtung einwirkt, kann ein Spaltentfernungszylinder mit hoher Leistung
geschaffen werden, indem die Gleitachse des Kolbens des Walzenausgleichszylinders
bzw. des Walzenbiegezylinders 13 in bezug auf die Gleitachse
des Kolbens des Spaltentfernungszylinders versetzt wird. Daher kann
durch Einstellen der Richtung, in die der Lagerkasten von dem Spaltentfernungszylinder
gedrückt
wird, auf die gleiche Richtung, wie die Richtung der versetzten
horizontalen Komponente, eine horizontale Kraft auf den Walzenlagerkasten
aufgebracht werden, die größer als
die beim Einklemmen erzeugte horizontale Kraft ist, wodurch die
horizontale Position der Walze stabilisiert werden kann.
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Zudem
kann durch eine Anordnung, bei der die Arbeitswalzen in einer in
einer horizontalen Ebene zur Achse der Arbeitswalzen senkrechten
Richtung versetzt sind und die zweite Druckvorrichtung die Walzenlagerkästen in
die Richtung der versetzten horizontalen Kraft der Arbeitswalzen
drückt,
eine Druckkraft aus (der versetzten horizontale Komponente) + (der
Leistung der Spaltentfernungszylinder) realisiert werden, wodurch
eine Spaltentfernung mit sehr guter Effizienz erzielt werden kann.
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Daneben
ist es durch Verändern
der Leistung der Spaltentfernungszylinder entsprechend den Walzbedingungen
möglich,
das Rauschen für
die Zuglastzelle 10 beim stetigen Walzen zu minimieren, Walzgut 1 mit
einer guten Plattenform und einer guten Genauigkeit der Plattendicke
herzustellen und das Mäandern
bzw. Auskehlen des Walzguts 1 beim Walzen zu reduzieren.
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Als
nächstes
können
die Positionen der Walzenlagerkästen
durch (die versetzte horizontale Komponente) + (die Leistung des
Spaltentfernungszylinders) selbst dann in die Wirkungsrichtung der versetzten
horizontalen Komponente zurück
bewegt und unmittelbar nach dem Einklemmen stabilisiert werden,
wenn die beim Einklemmen erzeugte horizontale Kraft groß ist und
die Walzenlagerkästen
in die der Wirkungsrichtung der versetzten horizontalen Komponente
entgegengesetzte Richtung bewegt werden.
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Es
besteht jedoch das Problem, daß das Rauschen
für die
Zuglastzelle wie vorstehend beschrieben vergrößert wird, wenn die Spaltentfernungszylinder
mit hoher Leistung auch beim stetigen Walzen verwendet werden. Die
Positionen der Walzen sind beim stetigen Walzen jedoch vergleichsweise
stabil, so daß die
Leistung der Spaltentfernungszylinder gering sein kann. Daher kann
das Problem durch die Verwendung von Spaltentfernungszylindern mit
einer hohen Lei stung, wenn eine übermäßige horizontale
Kraft auf die Walzen einwirkt, wie beim Einklemmen der Platte, und
die Verwendung von Spaltentfernungszylindern mit einer geringen
Leistung gelöst
werden, wenn die horizontalen Positionen der Walzen vergleichsweise
stabil sind, wie beim stetigen Walzen.
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Als
Mittel zum Zweck kann ein Verfahren genannt werden, bei dem der
Kreislauf zur Zufuhr von Hydraulikfluid zu den Spaltentfernungszylindern
ein Kreislauf zum Umschalten zwischen einem hohen Druck und einem
niedrigen Druck ist. Zudem kann in einem Fall, in dem die Positionen
der Walzen beim stetigen Walzen aufgrund der versetzten horizontalen
Komponenten ausreichend stabil sind, ein Verfahren verwendet werden,
bei dem die Spaltentfernungszylinder nur verwendet werden, wenn
eine große
horizontale Kraft auf die Walzen einwirkt, wie beim Einklemmen der
Platte, und bei dem die Spaltentfernungszylinder beim stetigen Walzen
nicht verwendet werden.
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Ein
Beispiel eines Hydraulikkreislaufs zur Zufuhr eines Hydraulikdrucks
zu den Spaltentfernungszylindern gemäß der vorliegenden Ausführungsform
ist in 8 dargestellt. Der Hydraulikölkreislauf zur Zufuhr eines
Hydraulikdrucks zu den Spaltentfernungszylindern ist von dem Zufuhrkreislauf
für die
Walzenbiegezylinder 13 getrennt. Daher können die
beiden Kreisläufe
voneinander unabhängig
gesteuert werden. Der vorliegende Kreislauf umfaßt ein elektromagnetisches
Ventil 19, das eine Umschaltvorrichtung zum Einstellen
(Einschalten) und Zurücksetzen
(Ausschalten) der Spaltentfernungszylinder ist, ein elektromagnetisches
Ventil 20, das eine Umstellvorrichtung zum Umschalten zwischen
einem hohen Druck und einem niedrigen Druck ist, ein Druckreduzierventil 21 zum
Einstellen des Drucks, ein Entlastungsventil 22 und ein
Stromventil 23. Der Abschnitt C in 8 zeigt
den Kreislauf zum Umschalten zwischen dem hohen Druck und dem niedrigen
Druck.
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Wenn
das elektromagnetische Ventil 19 auf die eingeschaltete
Seite umgeschaltet wird, wird der Kopfseite 15a des Spaltentfernungszylinders 15 ein Hydraulikdruck
zugeführt,
wodurch der Spaltentfernungszylinder 15 in den Betriebszustand
versetzt werden kann. Wenn das elektromagnetische Ventil 19 auf
die der in der Figur gezeigten gegenüberliegende, ausgeschaltete
Seite umgeschaltet wird, wird der Stabseite 15b des Spaltentfernungszylinders 15 ein
Hydrauliköldruck
zugeführt,
wodurch der Spaltentfernungszylinder 15 zurückgezogen
und in einen deaktivierten Zustand versetzt wird. Als nächstes wird
das Einstellen eines niedrigen Drucks und eines hohen Drucks bei
der Verwendung des Spaltentfernungszylinders 15 beschrieben.
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8 zeigt
einen Zustand, in dem der Spaltentfernungszylinder auf einen niedrigen
Druck eingestellt ist. Um die Einstellung auf einen niedrigen Druck
zu erreichen, wird zunächst
das elektromagnetische Ventil 20 auf einen niedrigen Druck
eingestellt, ein Entlastungsventil 22a in dem Kreislauf
im Abschnitt C wird auf einen niedrigen Druck pL eingestellt, und
der Hydraulikdruck in dem Kreislauf im Abschnitt C wird auf pL eingestellt.
Aufgrund des Drucks im Abschnitt C ist der eingestellte Druck eines
Entlastungsventils 22b zum Verstellen des Entlastungsdrucks
der niedrige Druck pL, und der dem Spaltentfernungszylinder 15 zugeführte Hydraulikdruck
ist der niedrige Druck pL, wodurch die Leistung des Spaltentfernungszylinders
eine Niederdruckleistung ist.
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Wird
das elektromagnetische Ventil 20, anders als in der Figur,
auf einen hohen Druck eingestellt, strömt kein Öl durch das Entlastungsventil 22a, wodurch
der Hydraulikdruck in dem Kreislauf im Abschnitt C ein hoher Druck
pH ist. Dann ist auch der eingestellte Druck des Entlastungsventils 22b ein
hoher Druck pH, wodurch der dem Spaltentfernungszylinder 15 zugeführte Hydrauliköldruck ein
hoher Druck pH und die Leistung des Spaltentfernungszylinders 15 eine
Hochdruckleistung ist.
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Bei
einer derartigen Konstruktion kann die Leistung der Spaltentfernungszylinder 15 verändert werden.
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Da
die zweite Druckvorrichtung, wie vorstehend beschrieben, zumindest
entweder eine Umschaltvorrichtung zum Verstellen der Druckkraft
oder eine Umschaltvorrichtung zum Verringern der Druckkraft auf
0 aufweist, kann das Problem gelöst
werden, daß das
Rauschen für
die Zuglastzelle vergrößert wird,
das erzeugt wird, wenn beim stetigen Walzen der Spaltentfernungszylinder
mit hoher Leistung verwendet wird.
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[Ausführungsform 3]
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Als
nächstes
wird ein Modus zur Nutzung eines Walzwerks beschrieben, auf das
die vorliegende Erfindung angewendet wurde.
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Eine
Tandemwarmwalzanlage zum Fertigwalzen umfaßt in Tandemanordnung angeordnete Walzwerke,
und das Walzen wird so ausgeführt,
daß allmählich eine
dünnere
Platte bzw. ein dünneres Blech
erzeugt wird. Bei dieser Anlage werden in den ersten Stufen dickere
Platten und in den letzten Stufen dünnere Bleche gewalzt. Daher
werden das Einklemmen des Walzguts 1 und das Walzen in
den hinteren Stufen allmählich
schwieriger. Überdies
werden die Auswirkungen auf die Qualität des Produkts in den hinteren
Stufen größer, und
die Form der gewalzten Platte bzw. des gewalzten Blechs und die
Genauigkeit der Plattendicke sind in den hinteren Stufen strenger
beschränkt,
und daher wird die Stabilisierung der Walzenposition beim Walzen
bei den Walzwerken der hinteren Stufen wesentlicher.
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7 zeigt
ein Beispiel, bei dem der erfindungsgemäße Spaltentfernungszylinder
in einer Tandemwarmwalzanlage zum Fertigwalzen vorgesehen ist. Die
Walzanlage gemäß 7 ist
eine Tandemwalzanlage mit sieben Walzgerüsten (7 WG), wobei das erste
bis dritte Walzgerüst
Quartowalzwerke und das vierte bis siebte Walzgerüst Walzwerke
mit sechs Walzen sind.
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Bei
dieser Ausführungsform
sind die erfindungsgemäßen Spaltentfernungszylinder
im vierten bis siebten Walzgerüst
vorgesehen, die die hinteren Stufen bilden. Die Spaltentfernungszylinder
sind für sämtliche
Walzen im vierten bis siebten Walzgerüst vorgesehen, die Spaltentfernungszylinder
können
jedoch auch nur für
die Arbeitswalzen 3 oder kombiniert für die Arbeitswalzen 3 und
weitere Walzen vorgesehen sein.
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Durch
Vorsehen der Spaltentfernungszylinder gemäß der vorliegenden Ausführungsform
für die hinteren
Stufen der Tandemwarmwalzanlage zum Fertigwalzen, beispielsweise
für das
vierte bis siebte Walzgerüst
einer Tandemwalzanlage mit 7 Walzgerüsten, kann einen Anlage geschaffen
werden, mit der dünne
Bleche stabil gewalzt, die gute Form eines produzierten Blechs und
eine gute Genauigkeit der Blechdicke erzielt und Probleme wie ein
Mäandern und
eine Auskehlung des Walzguts 1 reduziert werden können.
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Daher
ist bei einer Tandemwarmwalzanlage zum Fertigwalzen mit mehreren,
in Tandemkonfiguration angeordneten Walzwerken, die ein Warmfertigwalzen
ausführt,
ein in einer hinteren Stufe der Walzanlage angeordnetes Walzwerk
mit Walzenlagerkästen
zum drehbaren Halten der Arbeitswalzen in einem Gehäuse 2,
einer ersten Druckvorrichtung zum Aufbringen einer vertikalen Ausgleichskraft
bzw. Biegekraft über
die Walzenlagerkästen
auf die Arbeitswalzen und einer zweiten Druckvorrichtung zum Aufbringen
einer Druckkraft in einer in einer horizontalen Ebene zur Achse
der Arbeitswalzen senkrechten Richtung auf die Walzenlagerkästen versehen,
wobei die erste Druckvorrichtung und die zweite Druckvorrichtung
so angeordnet sind, daß sie
in bezug aufeinander in der Richtung der Achse der Arbeitswalzen versetzt
sind, wodurch insbesondere eine Stabilisierung des Walzens erwartet
werden kann.
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[Ausführungsform 4]
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Als
Nächstes
wird ein Beispiel beschrieben, bei dem mehrere erste Druckvorrichtungen
und mehrere zweite Druckvorrichtungen vorgesehen sind.
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Zunächst erfolgt
die Beschreibung eines Falles, in dem sowohl eine Biegungssteigerungsvorrichtung 13a zum
Aufbringen einer Kraft zum Biegen der Arbeitswalzen in konkaver
Richtung als auch eine Biegungsverringerungsvorrichtung 13b zum
Aufbringen einer Kraft zum Biegen der Arbeitswalzen in konvexer
Richtung vorgesehen sind. Die 9 und 10 zeigen
jeweils eine Teildraufsicht und eine Teilfrontansicht eines Walzwerks
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, in dem Biegungssteigerungsvorrichtungen 13a und
eine Biegungsverringerungsvorrichtung 13b vorgesehen sind.
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Die
Leistung dieser Biegevorrichtungen wird durch die Festigkeit der
Walzen bestimmt. Um die maximale Biegungssteigerungskraft und die
maximale Biegungsverringerungskraft zu zeigen, sind die Zylinder
vorzugsweise so vorgesehen, daß die
Biegungssteigerungskraft und die Biegungsverringerungskraft die
gleiche Leistung aufweisen. Sind im Block 12b beispielsweise
zwei Biegungssteige rungsvorrichtungen 13a und eine Biegungsverringerungsvorrichtung 13b vorgesehen,
wird der Durchmesser der Biegungsverringerungsvorrichtung 13b auf ØD eingestellt,
und der Durchmesser der Biegungssteigerungsvorrichtungen 13a wird
auf ØD/√2 eingestellt.
Durch ein derartiges Ausgleichen der Wirkungsbereiche des Hydraulikdrucks
können
die resultierenden Kräfte
der beiden Biegungssteigerungsvorrichtungen und der einen Biegungsverringerungsvorrichtung
auf eine übereinstimmende
Leistung eingestellt werden.
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In
diesem Fall kann ein Spaltentfernungszylinder zwischen der Biegungssteigerungsvorrichtung 13a und
der Biegungsverringerungsvorrichtung 13b angeordnet sein.
Der Block 12b muß eine
Festigkeit aufweisen, die der Biegungsverringerungsvorrichtung 13b mit
größerem Durchmesser
entspricht, daher ist es selbst dann nicht nötig, den Block zu vergrößern, wenn
die Position der Biegungssteigerungsvorrichtung 13a mit
geringerem Durchmesser und die Position des Spaltentfernungszylinders 15 übereinstimmen,
und die Anlage wird nicht vergrößert. Dies bedeutet,
daß die
Position des Biegezylinders mit dem größeren Durchmesser und die Position
des Spaltentfernungszylinders in bezug aufeinander versetzt sind,
wenn der Spaltentfernungszylinder in dem Block vorgesehen ist, der
Biegezylinder mit unterschiedlichen Durchmessern aufweist, wodurch
eine geeignete Biegefähigkeit
aufrechterhalten werden kann, ohne daß die Anlage vergrößert wird.
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Als
Nächstes
erfolgt die Beschreibung eines Falls, in dem mehrere Spaltentfernungszylinder 15 vorgesehen
sind. Die 11 und 12 zeigen
jeweils eine Teildraufsicht und eine Teilvorderansicht eines Walzwerks
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei dem mehrere Spaltentfernungszylinder
vorgesehen sind.
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Bei
einem Walzwerk mit verschiebbaren Walzen, bei dem die Arbeitswalze
in der Axialrichtung bewegt wird, wird auch der Walzenlagerkasten 7 aufgrund
der Bewegung der Arbeitswalze 3 in der Axialrichtung in
der Axialrichtung bewegt, wodurch in einigen Fällen der Spaltentfernungszylinder 15 den Kontakt
mit dem Walzenlagerkasten 7 verliert und keinen horizontalen
Druck aufbringen kann. Dieses Problem kann durch Anordnen mehrerer
Spaltentfernungszylinder 15 in der Axialrichtung gelöst werden. Bei
der vorliegenden Ausführungsform
sind in der vertikalen Richtung beispielsweise zwei Reihen Spaltentfernungszylinder
und in der Richtung der Walzenachse drei Reihen Spaltentfernungszylinder
angeordnet.
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Wie
in den 11 und 12 gezeigt,
wird die Arbeitswalze 3 in der Richtung der Walzenachse bewegt,
wodurch der Spaltentfernungszylinder 15a den Kontakt mit
dem Walzenlagerkasten 7 verliert. Bei dieser Ausführungsform
sind in der Richtung der Walzenachse mehrere Spaltentfernungszylinder 15 angeordnet.
Durch diese Konstruktion können
die Positionen der Spaltentfernungszylinder 15b und 15c selbst
dann so eingestellt werden, daß sie
einen horizontalen Druck auf den Walzenlagerkasten 7 aufbringen,
wenn die Position der Arbeitswalze 3 in der Richtung der
Walzenachse verändert
wird und der Spaltentfernungszylinder 15a in eine Position
gelangt, in der er von dem Walzenlagerkasten 7 getrennt.
Dadurch können
Bewegungen der horizontalen Position der Arbeitswalze 3 beim
Walzen Begrenzt werden.
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Überdies
kann durch das Vorsehen mehrerer Spaltentfernungszylinder 15 in
vertikaler Richtung und in der Richtung der Walzenachse mit hoher
Leistung Druck auf den Walzenlagerkasten ausgeübt werden, was effizienter
ist.
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Bei
dem Walzwerk mit verschiebbaren Walzen, bei dem die Arbeitswalze
in der Axialrichtung bewegt wird, besteht jedoch das Problem, daß die axiale
Bewegung der Walze behindert wird, wenn der Spaltentfernungszylinder 15a,
der an einer Position außerhalb
des Walzenlagerkastens 7 angeordnet ist, im Betriebszustand
verbleibt. Zur Lösung
dieses Problems ist das in 8 gezeigte,
vorstehend beschrieben Hydraulikölsystem
vorzugsweise für
jeden Zylinder vorgesehen, die Zylinder werden unabhängig betätigt, und
die an zum Ausüben
von Druck auf den Walzenlagerkasten 7 geeigneten Positionen
vorgesehenen Spaltentfernungszylinder 15b, 15c werden selektiv
in den Betriebszustand versetzt, wogegen der an einer zum Ausüben von
Druck auf den Walzenlagerkasten 7 ungeeigneten Position
angeordnete Spaltentfernungszylinder 15a deaktiviert wird,
damit die axiale Bewegung der Arbeitswalze 3 nicht behindert
wird.
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INDUSTRIELLE
ANWENDBARKEIT
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Bezüglich eines
Walzwerks, einer Spaltentfernungsvorrichtung für einen Walzenlagerkasten,
eines Walzverfahrens, eines Verfahrens zur Modifikation eines Walzwerks
und einer Tandemwarmwalzanlage zum Fertigwalzen können ohne
eine Vergrößerung der
Anlage die Spalten an den Walzenlagerkästen eines Walzwerks entfernt
und eine Stabilisierung des Walzens realisiert werden.