DE4324312C2 - Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine in einem Magergemisch-Verbrennungsbereich - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine in einem Magergemisch-VerbrennungsbereichInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine in einem Magergemisch-
Verbrennungsbereich.
In den letzten Jahren wurde der Erfordernis genügt, zum
Verbessern des Brennstoffverbrauchs ein Kraftfahrzeug mit
einem Gemisch mit einem Luft/Brennstoff-Verhältnis zu
betreiben, das auf die magere Seite des stöchiometrischen
Luft/Brennstoff-Verhältnisses eingestellt ist.
Für
Brennkraftmaschinen ist ein Luft/Brennstoff-Verhältnis-
Regler wie ein in der JP-OS 62-162742 beschriebener bekannt.
Der Luft/Brennstoff-Verhältnis-Regler ermittelt zunächst
eine Maschinenbelastung. Falls die Maschine in einem
vorbestimmten Übergangszustand ist, wird die
Rückführungsregelung entsprechend dem stöchiometrischen
Luft/Brennstoff-Verhältnis ausgeführt. Falls die Maschine in
einem Normalzustand läuft, wird das Ausmaß der
Brennstoffzufuhr entsprechend dem Luft/Brennstoff-Verhältnis
geregelt, das auf die magere Seite des stöchiometrischen
Verhältnisses eingestellt ist. Stromauf eines Dreiwege-
Katalysators in dem Auspuffsystem der Maschine ist ein
Luft/Brennstoff-Verhältnissensor angebracht. Das auf die
magere Seite des stöchiometrischen Verhältnisses
eingestellte Luft/Brennstoff-Verhältnis wird entsprechend
dem Ausgangssignal des Sensors derart geregelt, daß es sich
einem Soll-Verhältnis annähert.
Es ist bekannt, daß in einer Maschine Drehmomentschwankungen
auftreten, sobald das Luft/Brennstoff-Verhältnis größer wird
(siehe Fig. 8). Zum Vermeiden von Drehmomentschwankungen
sollte das Luft/Brennstoff-Verhältnis unterhalb eines
bestimmten Wertes in dem Magergemisch-Verbrennungsbereich
eingestellt werden. Drehmomentkennlinien gemäß Fig. 9 sind
eine Eigenheit einer Maschine oder der Umgebung, in der die
Maschine betrieben wird, und die obere Grenze des
Luft/Brennstoff-Verhältnisses in dem Magergemisch-
Verbrennungsbereichs ändert sich mit der Maschine oder den
Betriebsbedingungen. Infolgedessen müßte die obere Grenze
des Luft/Brennstoff-Verhältnisses in dem Magergemisch
Verbrennungsbereich für eine jede Maschine oder eine
bestimmte Betriebungsumgebung eingestellt werden, wobei das
Soll-Verhältnis unter Berücksichtigung eines bestimmten
Sicherheitsfaktors einzustellen wäre.
Das auf diese Weise mit dem Sicherheitsfaktor eingestellte
Luft/Brennstoff-Verhältnis ergibt jedoch ein Problem
insofern, als der Brennstoffverbrauch verschlechtert ist
oder der NOX-Ausstoß erhöht ist. Dieses Problem kann dadurch
gelöst werden, daß die Grenze der Drehmomentschwankungen
ermittelt wird und dann der Magergemisch-Verbrennungsbereich
durch ein Soll-Luft/Brennstoff-Verhältnis begrenzt wird,
welches auf einen Wert angesetzt wird, der niedriger als das
Verhältnis ist, bei dem das Drehmoment schwankt. Es gibt
jedoch keinen wirkungsvollen Weg zum Ermitteln von
Drehmomentschwankungen, was es schwierig macht, die Maschine
nahe an der oberen Grenze des Magergemisch-
Verbrennungsbereichs zu regeln.
Aus der Druckschrift DT 24 43 413 A1 ist ein Verfahren zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine bekannt, bei dem die
Ionenströme im Brennraum der Brennkraftmaschine zur Erfassung
eines Ist-Wertes für das Betriebsverhalten der
Brennkraftmaschine erfaßt und mit einem Sollwert verglichen
werden. Anschließend wird das Betriebsverhalten der
Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von der festgestellten
Abweichung über ein Stellglied geändert. Durch Messung des
Ionenstroms kann insbesondere die Änderung des
Mischungsverhältnisses des der Brennkraftmaschine zugeführten
Luft/Brennstoff-Gemisches beeinflußt werden.
Die Druckschrift DT 24 49 836 A1 beschreibt ein Verfahren zur
Regelung des Mischungsverhältnisses des Luft/Brennstoff-
Gemisches, bei dem ein Absolutwert der integrierten
Ionenströme als ein Maß für eine wachsende Luftzahl erfaßt
wird. Die durch diese Erfassung gewonnenen Werte werden dann
für die Regelung des Luft/Brennstoff-Verhältnisses verwendet.
Bei dem in dieser Druckschrift beschriebenen Verfahren besteht
auch die Möglichkeit, einen zeitlichen Abstand vom
Zündzeitpunkt bis zum Beginn des auftretenden Ionenstroms, zu
messen und auf dieser Grundlage das Luft/Brennstoff-
Verhältnisses einzustellen.
Aus der Druckschrift DE 38 33 465 A1 ist des weiteren ein
Verfahren zur Regelung des Betriebsverhaltens einer
Brennkraftmaschine bekannt, bei dem die zylinderselektive
Streuung eines Flammenankunftwinkels ermittelt und mit einem
kennfeldspezifischen Sollwert verglichen wird, um
anschließend aufgrund der Abweichung vom Sollwert des Luft-
Brennstoff-Verhältnisses Zylinder selektiv zu regeln.
Aus dem Artikel "Magerkonzepte - eine Alternative zum
Dreiwegkatalysator ?" Menne, R.J. Königs, M, MTZ 49 (1988)
10, Seiten 421-427 ist schließlich ein Verfahren zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine in einem Magergemisch-
Verbrennungsbereich bekannt, bei dem die momentane Laufunruhe
des Motors mit einer hohen Abtastfrequenz ermittelt und die
gemessene Winkelbeschleunigung dem jeweils während des
Abtastintervalls befeuerten Zylinder zugeordnet wird. Der
Vergleich mit den in einem Kennfeld abgespeicherten drehzahl-
und lastabhängigen Sollwerten erzeugt einen zylinderbezogenen
Korrekturwert, mit dem sich ein für die Einhaltung einer
vorgegebenen Laufunruhe erforderliche zylinderindividuelle
Einspritzdauer errechnet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine weitere Lösungsalternative
zu den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine in einem Magergemisch-
Verbrennungsbereich anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die Kombination der im
Patentanspruch angegebenen Merkmale gelöst.
Gemäß der Erfindung wird der Magergemisch-Grenzwert folgendermaßen erfaßt:
Unmittelbar nach der Zündung wird ein Kennwert des
in einem Zylinder einer Maschine fließenden Ionenstroms
gemessen und es wird der Kennwert des Ionenstroms mit einem
vorbestimmten Bezugskennwert verglichen, wobei der
Magergemisch-Grenzwert erfaßt wird, wenn der Kennwert des
Ionenstroms von dem vorbestimmten Bezugskennwert abweicht.
In diesem Fall ist der Kennwert des Ionenstroms vorzugsweise
die Gesamtdauer des Zeitabschnitts, in welchem der
Ionenstrom über dem vorbestimmten Bezugspegel liegt, oder
des Zeitabschnitts von der Zündung bis zu dem letzten Punkt,
an dem der Ionenstrom über dem vorbestimmten Bezugspegel
liegt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer
Brennkraftmaschine
Fig. 2 ist ein Ablaufdiagramm von
Steuerschritten zum Betreiben der Brennkraftmaschine
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung, die einen
sich mit dem Kurbelwinkel ändernden Zusammenhang zwischen
einem Verbrennungsdruck und einem Ionenstrom
zeigt.
Fig. 4 ist eine grafische Darstellung, die den
Zusammenhang zwischen einem Ionenstrom und dem Kurbelwinkel
in dem Fall zeigt, daß
die Verbrennung einerseits normal und andererseits
ungleichmäßig ist.
Fig. 5 zeigt eine Brennzeitdauer bei einem
Schritt 51 bei einem ersten Ausführungsbeispiel.
Fig. 6 zeigt eine Brennzeitdauer bei einem
Schritt 51′ bei einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Fig. 7 ist ein Ablaufdiagramm, das Schritte zum
Regeln der einzuspritzenden Brennstoffmenge durch Erfassen
eines Magergemisch-Grenzwertes
zeigt.
Fig. 8 ist eine grafische Darstellung eines
Zusammenhangs zwischen Drehmomentschwankungen und
Luft/Brennstoff-Verhältnissen.
Fig. 9 ist eine grafische Darstellung, die die
Streuung von Grenzwerten des Magergemisch-
Verbrennungsbereichs bei einem herkömmlichen System zeigt.
Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Teil einer
Kraftfahrzeugmaschine 100 mit vier Zylindern, in deren
Ansaugsystem 1 eine Drosselklappe 2 angebracht ist, die
durch Betätigen eines (nicht gezeigten) Fahrpedals öffnet
und schließt. Stromab der Drosselklappe 2 ist ein
Druckausgleichsbehälter 3 angeordnet. In dem Ansaugsystem 1
ist über den Druckausgleichsbehälter 3 ein Ansaugverteiler 4
angeschlossen. Ein Brennstoffeinspritzventil 5 ist nahe an
demjenigen Ende des Ansaugverteilers 4 angebracht, das über
ein Einlaßventil 10a mit einem Zylinder 10 verbunden ist.
Das Brennstoffeinspritzventil 5 ist durch eine elektronische
Steuereinheit 6 zum Einspritzen von Brennstoff in jeden der
Zylinder unabhängig von den anderen steuerbar. In einem
Auspuffsystem 20 ist ein Magergemischsensor 21, d. h., ein
Luft/Brennstoff-Verhältnis-Sensor zum Messen der
Konzentration von Sauerstoff im Abgas stromauf eines
Dreiwegekatalysators 22 angebracht, der in einem Auspuffrohr
angebracht ist, das sich zu einem (nicht gezeigten)
Schalldämpfer bzw. Auspufftopf erstreckt. Der
Magergemischsensor 21 hat nahezu die gleiche Gestaltung wie
ein herkömmlicher O₂-Sensor. Wenn an die Elektroden des
Magergemischsensors, die seitens der Umgebungsluft und
seitens der Abgase angebracht sind, eine vorbestimmte
Spannung angelegt wird, ergibt der Sensor einen Strom in
Übereinstimmung mit der Konzentration des Sauerstoffs in dem
Abgas, wenn sich das Luft/Brennstoff-Verhältnis während der
Rückführungsregelung über den Magergemisch-
Verbrennungsbereich von dem stöchiometrischen Verhältnis weg
ändert.
Die elektronische Steuereinheit 6 ist mit einem A/D-Umsetzer
ausgestattet und enthält einen Mikrocomputer mit einer
Zentraleinheit 7, einem Speicher 8, einer
Eingabeschnittstelle 9 und einer Ausgabeschnittstelle 11. In
die Eingabeschnittstelle 9 werden folgende Signale
eingegeben: Ein Ansaugdrucksignal a aus einem
Ansaugdrucksensor 13 für das Messen des Drucks in dem
Druckausgleichbehälter 3, ein Maschinendrehzahlsignal b aus
einem Maschinendrehzahlsensor 14 zum Erfassen der
Maschinendrehzahl NE ein Fahrgeschwindigkeitssignal c aus
einem Fahrgeschwindigkeitssensor 15 für das Erfassen der
Fahrzeuggeschwindigkeit, ein Leerlaufsignal d aus einem
Leerlaufschalter 16 für das Ermitteln, ob die Drosselklappe
2 geöffnet ist oder nicht, ein Kühlmitteltemperatursignal e
aus einem Kühlmitteltemperatursensor 17 für das Erfassen der
Temperatur des Kühlmittels der Maschine und ein Stromsignal
h aus dem vorstehend genannten Magergemischsensor 21.
Andererseits werden von der Ausgabeschnittstelle 11 folgende
Signale abgegeben: Ein Brennstoffeinspritzsignal f zu dem
Brennstoffeinspritzventil 5 und ein Zündimpulssignal g für
eine Zündkerze 18. An die Zündkerze 18 ist eine
Vorspannungsquelle 24 zum Messen des durch eine
Hochspannungsdiode 23 fließenden Ionenstroms angeschlossen.
Bei dieser Erfindung kann irgendeine bekannte Schaltung mit
der Vorspannungsquelle für das Messen des Ionenstroms und
irgendein bekanntes Verfahren zum Messen des Stroms
verwendet werden, wie es in "Motortechnische Zeitschrift",
Jahrgang 51, Nr. 3, März 1990, Seiten 118 bis 122
beschrieben ist.
Die elektronische Steuereinheit 6 nimmt das von dem
Einlaßdrucksensor 13 abgegebene Einlaßdrucksignal a und das
von dem Maschinendrehzahlsensor 14 abgegebene
Maschinendrehzahlsignal b auf und korrigiert eine Grund-
Zeitdauer für die Brennstoffeinspritzung mit entsprechend
den Maschinenzuständen bestimmten verschiedenen
Korrekturkoeffizienten, um dadurch eine Zeitdauer für das
Öffnen des Brennstoffeinspritzventils 5, d. h., eine
Einschaltzeitdauer T zu bestimmen, während der die
Einspritzvorrichtung betätigt wird. Die elektronische
Steuereinheit 6 steuert dann entsprechend der auf diese
Weise bestimmten Einschaltzeitdauer T das
Brennstoffeinspritzventil 5 zum Einspritzen von Brennstoff
in das Ansaugsystem 1, wodurch der Maschine entsprechend der
Maschinenbelastung die zweckmäßige Brennstoffmenge zugeführt
wird. In der Steuereinheit 6 ist ein Programm für das
Ausführen der vorangehend genannten Schritte enthalten.
Entsprechend dem Programm wird unmittelbar nach der Zündung
der Ionenstrom in einem Zylinder mit einem vorbestimmten
Bezugspegel verglichen und es wird die Zeitdauer gemessen,
während der der Ionenstrom über dem vorbestimmten
Bezugspegel liegt, wobei der Magergemisch-Grenzwert erfaßt
wird, wenn die gemessene Zeitdauer über einem vorbestimmten
Wert liegt.
Das Programm für das Erfassen des Magergemisch-Grenzwertes
ist schematisch in Fig. 2 dargestellt, in der das Programm
zum Berechnen einer effektiven Brennstoffeinspritzdauer TAU
unter Berücksichtigung verschiedener Korrekturkoeffizienten
und zum Berechnen der Einschaltdauer T für das Betätigen der
Einspritzvorrichtung nicht dargestellt ist, da für diesen
Zweck irgendein herkömmliches Programm angewandt werden
kann. Das Wählen zwischen der Rückführungsregelung für das
Betreiben der Maschine nahe an dem stöchiometrischen
Luft/Brennstoff-Verhältnis und der Regelung in dem
Magergemisch-Verbrennungsbereich erfolgt aufgrund der
Maschinendrehzahl, der Maschinenbelastung, der
Kühlmitteltemperatur und so weiter. Außer bei dem Anlassen
der Maschine oder dem Warmlaufen mit erhöhter
Brennstoffzufuhr oder bei einem Übergangszustand während des
Beschleunigens der Maschine wird die Maschine während eines
normalen gleichmäßigen Antriebszustands in dem Magergemisch-
Verbrennungsbereich gesteuert.
Für das Erfassen des Magergemisch-Grenzwertes sind folgende Vorgänge
von Bedeutung:Wenn durch die Vorspannungsquelle 24
an die Zündkerze 18 unmittelbar nach der Zündung eine
Vorspannung angelegt wird, fließt im Falle der normalen
Verbrennung zuerst plötzlich ein Ionenstrom, der dann
abnimmt und danach wieder ansteigt, bis er einen Spitzenwert
nahe an einem Kurbelwinkel erreicht, bei dem der
Verbrennungsdruck der höchste ist. Obgleich sich der
Ionenstromfluß entsprechend dem Zündzeitpunkt beispielsweise
gemäß der Darstellung in Fig. 3 ändert, fließt der
Ionenstrom zuerst schlagartig und er wird dann bis zu einem
Punkt kurz vor dem Erreichen des oberen Totpunktes OT
schwächer, wonach der Strom dann ansteigt, bis er einen
Spitzenwert nahe an einem Kurbelwinkel erreicht, bei dem der
Verbrennungsdruck der höchste ist. Im Falle einer instabilen
Verbrennung bleibt gemäß Fig. 4 der Ionenstrom
verhältnismäßig niedrig ohne einen merklichen Spitzenwert,
da die Verbrennung in der letzten Hälfte weniger wirksam ist
als die normale Verbrennung. Der Ionenstrom mit den
vorstehend beschriebenen Eigenschaften wird in vorbestimmten
Zeitabständen gemessen und zum Ermitteln des
Verbrennungszustandes wird der Magergemisch-Grenzwert von
der Dauer des Zeitabschnitts ausgehend erfaßt, in welchem
der Ionenstrom über einem vorbestimmten Bezugspegel PIONAF
bleibt.
Ein Prozeß zum Erfassen des Magergemisch-Grenzwertes wird
nun unter Bezugnahme auf Fig. 2 beschrieben. Bei einem
Schritt 51 wird von den in vorbestimmten Zeitabständen nach
der Zündung gemessenen Werten bzw. Daten MADCx für den
Ionenstrom die Anzahl derjenigen Daten gezählt, die über dem
vorbestimmten Bezugspegel PIONAF liegen. Wenn gemäß Fig. 5
die Zeitdauer, während der der Ionenstrom MADCx über dem
vorbestimmten Bezugspegel PIONAF liegt, aus einem ersten und
einem zweiten Zeitabschnitt a und b besteht, wird die
Gesamtanzahl der der Analog/Digital-Umsetzung unterzogenen
Daten bzw. Ionenstromwerte in beiden Zeitabschnitten a und b
berechnet. Die A/D-Umsetzung für den Ionenstrom MADCx
beginnt an dem oberen Totpunkt OT mit einer Periode, die
entsprechend der Maschinendrehzahl eingestellt ist, und die
umgesetzten Werte des Ionenstroms MADCx werden in einem
Schreib/Lesespeicher des Speichers 8 gespeichert. Die A/D-
Umsetzung erfolgt nur innerhalb eines Zeitabschnitts von der
Zündung bis zu einem vorbestimmten Kurbelwinkel von
beispielsweise 80° und wird danach nicht weiter ausgeführt.
Aus der berechneten Anzahl der Daten wird dann eine
Brenndauer NIONAF berechnet. Die Brenndauer NIONAF ist ein
Produkt, das durch Multiplizieren der vorstehend genannten
berechneten Gesamtanzahl der Daten mit der bekannten Periode
der A/D-Umsetzung, z. B. 2,5° Kurbelwinkel erhalten wird.
Bei einem Schritt 52 wird zum Erhalten einer geglätteten
bzw. gemittelten Brenndauer NAFAVn die berechnete Brenndauer
NIONAF gemäß folgender Gleichung geglättet:
NAFAVn = NAFAV(n - 1) + (NIONAFn - NAFAV(n - 1)/32 (1).
Wenn bei einem Schritt 53 ein Wert, der durch Subtrahieren
der gemäß der Gleichung (1) geglätteten Brenndauer NAFAVn
von der gegenwärtigen Brenndauer NIONAFn erhalten wird, über
einem vorbestimmten Bezugswert OVOPNAF für die Brenndauer
zum Erfassen des Magergemisch-Grenzwertes liegt, wird der
Zustand als Magergemisch-Grenzwert bewertet.
Auf diese Weise kann der Magergemisch-Grenzwert bei jeder
Zündung und in jedem Zylinder erfaßt werden.
Bei dem vorstehend beschriebenen Schritt 51 wird die
Brenndauer NIONAF gemessen, während der der Ionenstrom MADCx
über dem vorbestimmten Bezugspegel PIONAF bleibt. Alternativ
kann bei einem Schritt 51′ eine Brenndauer CNIONAF dadurch
gemessen werden, daß gemäß Fig. 6 ein Zeitabschnitt c von
der Zündung bis zu einem Endpunkt gemessen wird, bis zu dem
der Ionenstrom MADCx über dem vorbestimmten Bezugspegel
PIONAF bleibt. In diesem Fall wird die Zeitdauer, während
der der Ionenstrom MADCx der A/D-Umsetzung unterzogen wird,
gleichfalls durch einen Kurbelwinkel von beispielsweise 80°
begrenzt, wobei innerhalb dieser Zeit der letzte Punkt, an
welchem der Ionenstrom MADCx über dem vorbestimmten
Bezugspegel PIONAF liegt, als der vorstehend genannte
Endpunkt angesetzt wird.
Durch Korrigieren der einzuspritzenden Brennstoffmenge gemäß
dem nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erfaßten
Magergemisch-Grenzwert ist es möglich, die Maschine
fortgesetzt unter guten Bedingungen mit einem in dem
Magergemisch-Verbrennungsbereich eingestellten Luft/
Brennstoff-Verhältnis zu betreiben.
Unter Bezugnahme auf das in Fig. 7 gezeigte Ablaufdiagramm
wird nun der Prozeß zum Erhöhen der einzuspritzenden
Brennstoffmenge entsprechend dem erfaßten Magergemisch-
Grenzwert beschrieben. Zuerst wird bei einem Schritt 61
durch ein von einem nicht gezeigten Nockenstellungssensor
abgegebenes Zylinderunterscheidungssignal ermittelt, ob der
gerade geprüfte Zylinder der erste Zylinder ist. Wenn
ermittelt wird, daß der gerade geprüfte Zylinder der erste
Zylinder ist, schreitet die Steuerung zu einem Schritt 62
weiter. Falls es nicht der erste Zylinder ist, folgt der
Prozeß für den zweiten, den dritten oder den vierten
Zylinder. Für diese Zylinder wird der Prozeß nicht
erläutert, da er der gleiche ist wie bei dem vorstehend
genannten ersten Zylinder. Danach wird bei dem Schritt 62
ermittelt, ob der Magergemisch-Grenzwert erfaßt wird oder
nicht. Falls ermittelt wird, daß der Magergemisch-Grenzwert
erreicht worden ist, schreitet die Steuerung zu einem
Schritt 63 weiter. Andernfalls schreitet die Steuerung zu
einem Schritt 64 weiter. Bei dem Schritt 63 wird ein
Korrekturkoeffizient FTAULN1 für die Brennstoffeinspritzung
nach der nachstehenden Gleichung (6) berechnet, in welcher
der gegenwärtige Korrekturkoeffizient FTAULN1n für die
Brennstoffeinspritzung dadurch berechnet wird, daß für die
Korrektur an der Magergemischgrenze zu dem
Korrekturkoeffizienten FTAULNn-1 eine Größe KTAULN1A addiert
wird.
FTAULN1n = FTAULN-1 + KTAULN1A (6).
Bei dem Schritt 64 wird ein Korrekturkoeffizient FTAULN1 für
die Brennstoffeinspritzung gemäß der nachstehenden Gleichung
(7) berechnet, bei der der gegenwärtige Korrekturkoeffizient
FTAULN1n für die Brennstoffeinspritzung dadurch erhalten
wird, daß von dem vorangehenden Korrekturkoeffizienten
FTAULNn-1 für die Brennstoffeinspritzung eine Größe KTAULN1D
zur Korrektur subtrahiert wird, bis in dem Magergemisch-
Verbrennungsbereich die obere Grenze des Luft/Brennstoff-
Verhältnisses erreicht ist.
FTAULN1n = FTAULNn-1 - KTAULN1D (7).
Bei einem Schritt 65 wird für den ersten Zylinder eine
effektive Brennstoffeinspritzdauer TAU1 nach der
nachstehenden Gleichung (8) berechnet, in welcher FAULN1 ein
berechneter Korrekturkoeffizient für die
Brennstoffeinspritzung ist und TAUBSE1 ein Parameter ist,
der durch Multiplizieren einer Grund-
Brennstoffeinspritzdauer TP mit zum Zeitpunkt der Berechnung
erforderlichen verschiedenen Korrekturkoeffizienten erhalten
wird.
TAU1 = TAUBSE1 × FAULN1 (8).
Auf diese Weise wird während des Betreibens der Maschine in
dem Magergemisch-Verbrennungsbereich der Ionenstrom bei
jeder Zündung in einem jeden Zylinder gemessen und der
Magergemisch-Grenzwert wird entsprechend der mittels des
Ionenstroms festgestellten Brenndauer NIONAF ermittelt. In
diesem Fall schreitet die Steuerung in Schritten 51 → 52 →
53 weiter, so daß der geglättete Wert NAFAVn für die
gegenwärtige Brenndauer von der gegenwärtigen Brenndauer
NIONAFn subtrahiert wird, um dadurch zu ermitteln, ob das
Luft/Brennstoff-Verhältnis den Magergemisch-Grenzwert
erreicht hat oder nicht. D.h., gemäß der Darstellung in Fig.
4 ändert sich der Ionenstrom bei der instabilen Verbrennung
ohne derart merkliche Spitzenwerte wie bei der normalen
Verbrennung, so daß die Brenndauer NIONAF bei der instabilen
Verbrennung länger wird als bei der normalen Verbrennung.
Wenn der Magergemisch-Grenzwert erfaßt worden ist, schreitet
die Steuerung zu dem Schritt 61 weiter, um die
einzuspritzende Brennstoffmenge zu korrigieren. Falls es der
erste Zylinder ist, in welchem ermittelt wird, daß das
Luft/Brennstoff-Verhältnis an der Obergrenze des
Magergemisch-Verbrennungsbereichs liegt, schreitet die
Steuerung in den Schritten 61 → 62 → 63 → 65 weiter, so daß
in dem ersten Zylinder die einzuspritzende Brennstoffmenge
zu einer Erhöhung korrigiert wird. Falls danach ermittelt
wird, daß das Luft/Brennstoff-Verhältnis in dem ersten
Zylinder niedriger als die Obergrenze des Magergemisch-
Verbrennungsbereichs ist, schreitet die Steuerung in den
Schritten 61 → 62 → 64 → 65 weiter, so daß die
einzuspritzende Brennstoffmenge zu einer Verringerung
korrigiert wird und sich das Luft/Brennstoff-Verhältnis vom
fetten Gemisch zu dem mageren Gemisch hin ändert.
Auf diese Weise kann der Magergemisch-Grenzwert bei
jeglicher Zündung erfaßt werden und die einzuspritzende
Brennstoffmenge kann bei jedem Zylinder der Maschine
entsprechend dem erfaßten Magergemisch-Grenzwert korrigiert
werden, wodurch es ermöglicht ist, irgendeine Änderung des
Betriebszustands oder irgendeiner Art von Maschine zu
genügen. Daher wird es möglich, eine Maschine fortgesetzt
mit einem Luft/Brennstoff-Verhältnis zu betreiben, das auf
zufriedenstellende Weise nahe an die Obergrenze des
Magergemisch-Verbrennungsbereichs selbst dann, eingestellt
ist, wenn sich die Grenze ändert. Dies trägt zu einer
Verbesserung des Brennstoffverbrauchs bei. Außerdem werden
Drehmomentänderungen verhindert, was eine Verbesserung des
Fahrverhaltens und der Emissionen ergibt.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise kann die
Erfindung bei einer Maschine mit einer Vielzahl von
Zylindern angewandt werden, die durch gleichzeitige
Brennstoffeinspritzung gesteuert werden.
Claims (1)
- Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine in einem Magergernisch-Verbrennungsbereich, bei dem
- a) ein Kennwert eines in einem Zylinder der Maschine unmittelbar nach dem Zünden fließenden Ionenstroms gemessen wird, wobei der Kennwert für den Ionenstrom entweder die Summe der Zeitabschnitte (a, b) ist, in welchen der Ionenstrom jeweils über einem vorbestimmten Bezugspegel (PIONAF) liegt, oder die Zeitdauer (c) von der Zündung bis zu einem letzten Punkt ist, an dem der Ionenstrom über dem vorbestimmten Bezugspegel (PIONAF) liegt,
- b) der Kennwert für den Ionenstrom mit einem vorbestimmten Bezugskennwert verglichen wird und
- c) entsprechend dem Vergleichsergebnis das Luft/Brennstoff- Verhältnis nahe an der Obergrenze des Magergemisch- Verbrennungsbereichs eingestellt wird, an der die Drehmomentschwankung der Maschine noch zulässig ist.
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