DE4324312A1 - Verfahren zum Erfassen eines Magergemisch-Grenzwertes für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zum Erfassen eines Magergemisch-Grenzwertes für eine BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erfassen
eines Magergemisch-Grenzwertes durch einen Ionenstrom in
einer Brennkraftmaschine, hauptsächlich einer Kraftfahrzeug-
Brennkraftmaschine, die in einem Magergemisch-
Verbrennungsbereich betrieben wird, in dem das Luft/
Brennstoff-Verhältnis hoch ist.
In den letzten Jahren wurde der Erfordernis genügt, zum
Verbessern des Brennstoffverbrauchs ein Kraftfahrzeug mit
einem Gemisch mit einem Luft/Brennstoff-Verhältnis zu
betreiben, das auf die magere Seite des stöchiometrischen
Luft/Brennstoff-Verhältnisses eingestellt ist. Für
Brennkraftmaschinen ist ein Luft/Brennstoff-Verhältnis-
Regler wie ein in der JP-OS 62-162742 beschriebener bekannt.
Der Luft/Brennstoff-Verhältnis -Regler ermittelt zunächst
eine Maschinenbelastung. Falls die Maschine in einem
vorbestimmten Übergangszustand ist, wird die
Rückführungsregelung entsprechend dem stöchiometrischen
Luft/Brennstoff-Verhältnis ausgeführt. Falls die Maschine in
einem Normalzustand läuft, wird das Ausmaß der
Brennstoffzufuhr entsprechend dem Luft/Brennstoff-Verhältnis
geregelt, das auf die magere Seite des stöchiometrischen
Verhältnisses eingestellt ist. Stromauf eines Dreiwege-
Katalysators in dem Auspuffsystem der Maschine ist ein
Luft/Brennstoff-Verhältnissensor angebracht. Das auf die
magere Seite des stöchiometrischen Verhältnisses
eingestellte Luft/Brennstoff-Verhältnis wird entsprechend
dem Ausgangssignal des Sensors derart geregelt, daß es sich
einem Soll-Verhältnis annähert.
Es ist bekannt, daß in einer Maschine Drehmomentschwankungen
auftreten, sobald das Luft/Brennstoff-Verhältnis größer wird
(siehe Fig. 10). Zum vermeiden von Drehmomentschwankungen
sollte das Luft/Brennstoff-Verhältnis unterhalb eines
bestimmten Wertes in dem Magergemisch-Verbrennungsbereich
eingestellt werden. Drehmomentkennlinien gemäß Fig. 11 sind
eine Eigenheit einer Maschine oder der Umgebung, in der die
Maschine betrieben wird, und die obere Grenze des
Luft/Brennstoff-Verhältnisses in dem Magergemisch-
Verbrennungsbereichs ändert sich mit der Maschine oder den
Betriebsbedingungen. Infolgedessen müßte die obere Grenze
des Luft/Brennstoff-Verhältnisses in dem Magergemisch-
Verbrennungsbereich für eine jede Maschine oder eine
bestimmte Betriebungsumgebung eingestellt werden, wobei das
Soll-Verhältnis unter Berücksichtigung eines bestimmten
Sicherheitsfaktors einzustellen wäre.
Das auf diese Weise mit dem Sicherheitsfaktor eingestellte
Luft/Brennstoff-Verhältnis ergibt jedoch ein Problem
insofern, als der Brennstoffverbrauch verschlechtert ist
oder der NOx-Ausstoß erhöht ist. Dieses Problem kann dadurch
gelöst werden, daß die Grenze der Drehmomentschwankungen
ermittelt wird und dann der Magergemisch-Verbrennungsbereich
durch ein Soll-Luft/Brennstoff-Verhältnis begrenzt wird,
welches auf einen Wert angesetzt wird, der niedriger als das
Verhältnis ist, bei dem das Drehmoment schwankt. Es gibt
jedoch keinen wirkungsvollen Weg zum Ermitteln von
Drehmomentschwankungen, was es schwierig macht, die Maschine
nahe an der oberen Grenze des Magergemisch-
Verbrennungsbereichs zu regeln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zum Lösen dieser
Probleme ein Verfahren zu schaffen, mit dem ohne erhöhten
Brennstoffverbrauch und NOx-Ausstoß nahe an der Obergrenze
des Magergemisch-Verbrennungsbereichs betrieben werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Verfahren zum
Erfassen eines Magergemisch-Grenzwertes durch Ionenstrom
gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Kennwert des
in einem Zylinder der Maschine unmittelbar nach dem Zünden
fließenden Ionenstroms gemessen wird und aus dem Kennwert
für den Ionenstrom der Magergemisch-Grenzwert ermittelt
wird.
Erfindungsgemäß können für den Ionenstrom die folgenden
Kennwerte herangezogen werden:
- 1) Gesamtdauer des Zeitabschnitts, in welchem der Ionenstrom oberhalb eines vorbestimmten Bezugspegels liegt.
- 2) Zeitdauer von der Zündung bis zu dem Endpunkt, an welchem der Ionenstrom oberhalb des vorbestimmten Bezugspegels liegt.
- 3) Verteilung von Spitzenwerten des Ionenstroms.
- 4) Verteilung von Integralwerten des Ionenstroms in dem Zeitabschnitt von der Zündung bis zu dem genannten Endpunkt.
- 5) Verteilung der Produkte der Multiplikation der Spitzenwerte des Ionenstroms mit der Brennzeitdauer.
- 6) Verteilung der Produkte der Multiplikation der in vorbestimmten Zeitabständen gemessenen Ionenstromwerte mit einem durch das Zylindernennvolumen gewichteten Koeffizienten.
Der Magergemisch-Grenzwert wird aus mindestens einem der
vorstehend genannten Faktoren der Kennwerte (1) und (2)
ermittelt. Der Grenzwert kann auch aus der Verteilung (3),
(4), (5) oder (6) oder aus Kombinationen der Faktoren mit
den Verteilungen (1) und (3), (1) und (4), (2) und (3) oder
(2) und (4) ermittelt werden. Die vorstehend genannten
Verteilungen können aus einem Mittelwert oder einer Varianz
der jeweiligen Werte, aus einem Quotienten der Division der
Standardabweichung durch den Mittelwert oder aus einem
Quotienten der Division der Varianz durch den Mittelwert
bestimmt werden. Der Mittelwert, die Standardabweichung und
Varianz können nach bei der Statistik bekannten Verfahren
berechnet werden.
Der Magergemisch-Grenzwert kann auch folgendermaßen erfaßt
werden: Unmittelbar nach der Zündung wird ein Kennwert des
in einem Zylinder einer Maschine fließenden Ionenstroms
gemessen und es wird der Kennwert des Ionenstroms mit einem
vorbestimmten Bezugskennwert verglichen, wobei der
Magergemisch-Grenzwert erfaßt wird, wenn der Kennwert des
Ionenstroms von dem vorbestimmten Bezugskennwert abweicht.
In diesem Fall ist der Kennwert des Ionenstroms vorzugsweise
die Gesamtdauer des Zeitabschnitts, in welchem der
Ionenstrom über dem vorbestimmten Bezugspegel liegt, oder
des Zeitabschnitts von der Zündung bis zu dem letzten Punkt,
an dem der Ionenstrom über dem vorbestimmten Bezugspegel
liegt.
Der Magergemisch-Grenzwert kann auch folgendermaßen erfaßt
werden: In vorbestimmten Zeitabständen von einem
vorbestimmten Zeitpunkt vor dem oberen Totpunkt wird ein
Kennwert des in einem Zylinder einer Maschine nach dem
Zünden fließenden Ionenstroms gemessen und es wird der
Mittelwert der gemessenen Kennwerte, deren Varianz oder der
Quotienz der durch den Mittelwert geteilten Varianz
berechnet, so daß der Magergemisch-Grenzwert von diesen
berechneten Werten ausgehend ermittelt wird. In diesem Fall
kann der Kennwert des Ionenstroms der Spitzenwert desselben
sein oder das Produkt aus dem mit der Brennzeitdauer
multiplizierten Spitzenwert des Ionenstroms oder die Summe
der Produkte, welche jeweils durch Multiplizieren eines der
in vorbestimmten Zeitabständen gemessenen Ionenstromwerte
mit einem vorbestimmten Koeffizienten erhalten werden, der
vorzugsweise ein Nutzarbeitskoeffizient ist, der sich mit
dem nominellen Zylinderrauminhalt ändert.
Bei der vorstehend angeführten Gestaltung wird der
Magergemisch-Grenzwert aus den Kennwerten des Ionenstroms
ermittelt. Im einzelnen ist dann, wenn das Luft/Brennstoff-
Verhältnis höher als der obere Grenzwert des Magergemisch-
Verbrennungsbereichs ist, die Verbrennung wahrscheinlich
langsam, so daß im Vergleich zu der normalen Verbrennung die
Zeitdauer länger wird, während der der Ionenstrom über einem
vorbestimmten Bezugspegel liegt, oder der Spitzenwert des
Ionenstroms niedriger wird. Daher kann der Magergemisch-
Grenzwert dadurch erfaßt werden, daß diese Zeitdauer
gemessen wird, während der der Ionenstrom über dem
vorbestimmten Bezugspegel liegt und die mit der
Brennzeitdauer länger wird, oder die Verteilung der
Spitzenwerte des Ionenstroms gemessen wird. Dies ermöglicht
es, auf einfache Weise das Luft/Brennstoff-Verhältnis in dem
Magergemisch-Verbrennungsbereich zu steuern, da der
Magergemisch-Grenzwert bei jeder Zündung oder im Falle einer
Maschine mit einer Vielzahl von Zylindern bei jedem Zylinder
erfaßt werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer
Maschine bei einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 2 ist ein Ablaufdiagramm von
Steuerschritten bei dem ersten Ausführungsbeispiel.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung, die einen
sich mit dem Kurbelwinkel ändernden Zusammenhang zwischen
einem Verbrennungsdruck und einem Ionenstrom bei dem ersten
Ausführungsbeispiel zeigt.
Fig. 4 ist eine grafische Darstellung, die den
Zusammenhang zwischen einem Ionenstrom und dem Kurbelwinkel
bei dem ersten Ausführungsbeispiel in dem Fall zeigt, daß
die Verbrennung einerseits normal und andererseits
ungleichmäßig ist.
Fig. 5 zeigt eine Brennzeitdauer bei einem
Schritt 51 bei dem ersten Ausführungsbeispiel.
Fig. 6 zeigt eine Brennzeitdauer bei einem
Schritt 51′ bei dem ersten Ausführungsbeispiel.
Fig. 7 ist ein Ablaufdiagramm von
Steuerungsschritten bei einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Fig. 8 ist ein Ablaufdiagramm von
Steuerungsschritten bei einem dritten Ausführungsbeispiel.
Fig. 9 ist ein Ablaufdiagramm, das Schritte zum
Regeln der einzuspitzenden Brennstoffmenge durch Erfassen
eines Magergemisch-Grenzwertes bei dem dritten
Ausführungsbeispiel zeigt.
Fig. 10 ist eine grafische Darstellung eines
Zusammenhangs zwischen Drehmomentschwankungen und
Luft/Brennstoff-Verhältnissen.
Fig. 11 ist eine grafische Darstellung, die die
Streuung von Grenzwerten des Magergemisch-
Verbrennungsbereichs bei einem herkömmlichen System zeigt.
Fig. 12 ist eine grafische Darstellung einer
Kurvenform eines Ionenstroms bei einer Abwandlung des
zweiten Ausführungsbeispiels.
Fig. 13 ist eine grafische Darstellung, das
einen Zusammenhang zwischen dem Kurbelwinkel und dem
nominellen Zylinderrauminhalt bei der Abwandlung des zweiten
Ausführungsbeispiels zeigt.
Fig. 14 ist eine grafische Darstellung und eine
Tabelle von Werten eines Nutzarbeitskoeffizienten bei der
Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 7 wird nun ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Teil einer
Kraftfahrzeugmaschine 100 mit vier Zylindern, in deren
Ansaugsystem 1 eine Drosselklappe 2 angebracht ist, die
durch Betätigen eines (nicht gezeigten) Fahrpedals öffnet
und schließt. Stromab der Drosselklappe 2 ist ein
Druckausgleichsbehälter 3 angeordnet. In dem Ansaugsystem 1
ist über den Druckausgleichsbehälter 3 ein Ansaugverteiler 4
angeschlossen. Ein Brennstoffeinspritzventil 5 ist nahe an
demjenigen Ende des Ansaugverteilers 4 angebracht, das über
ein Einlaßventil 10a mit einem Zylinder 10 verbunden ist.
Das Brennstoffeinspritzventil 5 ist durch eine elektronische
Steuereinheit 6 zum Einspritzen von Brennstoff in jeden der
Zylinder unabhängig von den anderen steuerbar. In einem
Auspuffsystem 20 ist ein Magergemischsensor 21, d. h., ein
Luft/Brennstoff-Verhältnis-Sensor zum Messen der
Konzentration von Sauerstoff im Abgas stromauf eines
Dreiwegekatalysators 22 angebracht, der in einem Auspuffrohr
angebracht ist, das sich zu einem (nicht gezeigten)
Schalldämpfer bzw. Auspufftopf erstreckt. Der
Magergemischsensor 21 hat nahezu die gleiche Gestaltung wie
ein herkömmlicher O2-Sensor. Wenn an die Elektroden des
Magergemischsensors, die seitens der Umgebungsluft und
seitens der Abgase angebracht sind, eine vorbestimmte
Spannung angelegt wird, ergibt der Sensor einen Strom in
Übereinstimmung mit der Konzentration des Sauerstoffs in dem
Abgas, wenn sich das Luft/Brennstoff-Verhältnis während der
Rückführungsregelung über den Magergemisch-
Verbrennungsbereich von dem stöchiometrischen Verhältnis weg
ändert.
Die elektronische Steuereinheit 6 ist mit einem A/D-Umsetzer
ausgestattet und enthält einen Mikrocomputer mit einer
Zentraleinheit 7, einem Speicher 8, einer
Eingabeschnittstelle 9 und einer Ausgabeschnittstelle 11. In
die Eingabeschnittstelle 9 werden folgende Signale
eingegeben: Ein Ansaugdrucksignal a aus einem
Ansaugdrucksensor 13 für das Messen des Drucks in dem
Druckausgleichbehälter 3, ein Maschinendrehzahlsignal b aus
einem Maschinendrehzahlsensor 14 zum Erfassen der
Maschinendrehzahl NE, ein Fahrgeschwindigkeitssignal c aus
einem Fahrgeschwindigkeitssensor 15 für das Erfassen der
Fahrzeuggeschwindigkeit, ein Leerlaufsignal d aus einem
Leerlaufschalter 16 für das Ermitteln, ob die Drosselklappe
2 geöffnet ist oder nicht, ein Kühlmitteltemperatursignal e
aus einem Kühlmitteltemperatursensor 17 für das Erfassen der
Temperatur des Kühlmittels der Maschine und ein Stromsignal
h aus dem vorstehend genannten Magergemischsensor 21.
Andererseits werden von der Ausgabeschnittstelle 11 folgende
Signale abgegeben: Ein Brennstoffeinspritzsignal f zu dem
Brennstoffeinspritzventil 5 und ein Zündimpulssignal g für
eine Zündkerze 18. An die Zündkerze 18 ist eine
Vorspannungsquelle 24 zum Messen des durch eine
Hochspannungsdiode 23 fließenden Ionenstroms angeschlossen.
Bei dieser Erfindung kann irgendeine bekannte Schaltung mit
der Vorspannungsquelle für das Messen des Ionenstroms und
irgendein bekanntes Verfahren zum Messen des Stroms
verwendet werden, wie es in "Motortechnische Zeitschrift",
Jahrgang 51, Nr. 3, März 1990, Seiten 118 bis 122
beschrieben ist.
Die elektronische Steuereinheit 6 nimmt das von dem
Einlaßdrucksensor 13 abgegebene Einlaßdrucksignal a und das
von dem Maschinendrehzahlsensor 14 abgegebene
Maschinendrehzahlsignal b auf und korrigiert eine Grund-
Zeitdauer für die Brennstoffeinspritzung mit entsprechend
den Maschinenzuständen bestimmten verschiedenen
Korrekturkoeffizienten, um dadurch eine Zeitdauer für das
Öffnen des Brennstoffeinspritzventils 5, d. h., eine
Einschaltzeitdauer T zu bestimmen, während der die
Einspritzvorrichtung betätigt wird. Die elektronische
Steuereinheit 6 steuert dann entsprechend der auf diese
Weise bestimmten Einschaltzeitdauer T das
Brennstoffeinspritzventil 5 zum Einspritzen von Brennstoff
in das Ansaugsystem 1, wodurch der Maschine entsprechend der
Maschinenbelastung die zweckmäßige Brennstoffmenge zugeführt
wird. In der Steuereinheit 6 ist ein Programm für das
Ausführen der vorangehend genannten Schritte enthalten.
Entsprechend dem Programm wird unmittelbar nach der Zündung
der Ionenstrom in einem Zylinder mit einem vorbestimmten
Bezugspegel verglichen und es wird die Zeitdauer gemessen,
während der der Ionenstrom über dem vorbestimmten
Bezugspegel liegt, wobei der Magergemisch-Grenzwert erfaßt
wird, wenn die gemessene Zeitdauer über einem vorbestimmten
Wert liegt.
Das Programm für das Erfassen des Magergemisch-Grenzwertes
ist schematisch in Fig. 2 dargestellt, in der das Programm
zum Berechnen einer effektiven Brennstoffeinspritzdauer TAU
unter Berücksichtigung verschiedener Korrekturkoeffizienten
und zum Berechnen der Einschaltdauer T für das Betätigen der
Einspritzvorrichtung nicht dargestellt ist, da für diesen
Zweck irgendein herkömmliches Programm angewandt werden
kann. Das Wählen zwischen der Rückführungsregelung für das
Betreiben der Maschine nahe an dem stöchiometrischen
Luft/Brennstoff-Verhältnis und der Regelung in dem
Magergemisch-Verbrennungsbereich erfolgt aufgrund der
Maschinendrehzahl, der Maschinenbelastung, der
Kühlmitteltemperatur und so weiter. Außer bei dem Anlassen
der Maschine oder dem Warmlaufen mit erhöhter
Brennstoffzufuhr oder bei einem Übergangszustand während des
Beschleunigens der Maschine wird die Maschine während eines
normalen gleichmäßigen Antriebszustands in dem Magergemisch-
Verbrennungsbereich gesteuert.
Der Magergemisch-Grenzwert wird über den Ionenstrom
folgendermaßen erfaßt: Wenn durch die Vorspannungsquelle 24
an die Zündkerze 18 unmittelbar nach der Zündung eine
Vorspannung angelegt wird, fließt im Falle der normalen
Verbrennung zuerst plötzlich ein Ionenstrom, der dann
abnimmt und danach wieder ansteigt, bis er einen Spitzenwert
nahe an einem Kurbelwinkel erreicht, bei dem der
Verbrennungsdruck der höchste ist. Obgleich sich der
Ionenstromfluß entsprechend dem Zündzeitpunkt beispielsweise
gemäß der Darstellung in Fig. 3 ändert, fließt der
Ionenstrom zuerst schlagartig und er wird dann bis zu einem
Punkt kurz vor dem Erreichen des oberen Totpunktes OT
schwächer, wonach der Strom dann ansteigt, bis er einen
Spitzenwert nahe an einem Kurbelwinkel erreicht, bei dem der
Verbrennungsdruck der höchste ist. Im Falle einer instabilen
Verbrennung bleibt gemäß Fig. 4 der Ionenstrom
verhältnismäßig niedrig ohne einen merklichen Spitzenwert,
da die Verbrennung in der letzten Hälfte weniger wirksam ist
als die normale Verbrennung. Der Ionenstrom mit den
vorstehend beschriebenen Eigenschaften wird in vorbestimmten
Zeitabständen gemessen und zum Ermitteln des
Verbrennungszustandes wird der Magergemisch-Grenzwert von
der Dauer des Zeitabschnitts ausgehend erfaßt, in welchem
der Ionenstrom über einem vorbestimmten Bezugspegel PIONAF
bleibt.
Ein Prozeß zum Erfassen des Magergemisch-Grenzwertes wird
nun unter Bezugnahme auf Fig. 2 beschrieben. Bei einem
Schritt 51 wird von den in vorbestimmten Zeitabständen nach
der Zündung gemessenen Werten bzw. Daten MADCx für den
Ionenstrom die Anzahl derjenigen Daten gezählt, die über dem
vorbestimmten Bezugspegel PIONAF liegen. Wenn gemäß Fig. 5
die Zeitdauer, während der der Ionenstrom MADCx über dem
vorbestimmten Bezugspegel PIONAF liegt, aus einem ersten und
einem zweiten Zeitabschnitt a und b besteht, wird die
Gesamtanzahl der der Analog/Digital-Umsetzung unterzogenen
Daten bzw. Ionenstromwerte in beiden Zeitabschnitten a und b
berechnet. Die A/D-Umsetzung für den Ionenstrom MADCx
beginnt an dem oberen Totpunkt OT mit einer Periode, die
entsprechend der Maschinendrehzahl eingestellt ist, und die
umgesetzten Werte des Ionenstroms MADCx werden in einem
Schreib/Lesespeicher des Speichers 8 gespeichert. Die A/D-
Umsetzung erfolgt nur innerhalb eines Zeitabschnitts von der
Zündung bis zu einem vorbestimmten Kurbelwinkel von
beispielsweise 80° und wird danach nicht weiter ausgeführt.
Aus der berechneten Anzahl der Daten wird dann eine
Brenndauer NIONAF berechnet. Die Brenndauer NIONAF ist ein
Produkt, das durch Multiplizieren der vorstehend genannten
berechneten Gesamtanzahl der Daten mit der bekannten Periode
der A/D-Umsetzung, z. B. 2,5° Kurbelwinkel erhalten wird.
Bei einem Schritt 52 wird zum Erhalten einer geglätteten
bzw. gemittelten Brenndauer NAFAVn die berechnete Brenndauer
NIONAF gemäß folgender Gleichung geglättet:
NAFAVn = NAFAV(n-1) + (NIONAFn-NAFAV(n-1))/32 (1)
Wenn bei einem Schritt 53 ein Wert, der durch Subtrahieren
der gemäß der Gleichung (1) geglätteten Brenndauer NAFAVn
von der gegenwärtigen Brenndauer NIONAFn erhalten wird, über
einem vorbestimmten Bezugswert OVOPNAF für die Brenndauer
zum Erfassen des Magergemisch-Grenzwertes liegt, wird der
Zustand als Magergemisch-Grenzwert bewertet.
Auf diese Weise kann der Magergemisch-Grenzwert bei jeder
Zündung und in jedem Zylinder erfaßt werden.
Bei dem vorstehend beschriebenen Schritt 51 wird die
Brenndauer NIONAF gemessen, während der der Ionenstrom MADCx
über dem vorbestimmten Bezugspegel PIONAF bleibt. Alternativ
kann bei einem Schritt 51′ eine Brenndauer CNIONAF dadurch
gemessen werden, daß gemäß Fig. 6 ein Zeitabschnitt c von
der Zündung bis zu einem Endpunkt gemessen wird, bis zu dem
der Ionenstrom MADCx über dem vorbestimmten Bezugspegel
PIONAF bleibt. In diesem Fall wird die Zeitdauer, während
der der Ionenstrom MADCx der A/D-Umsetzung unterzogen wird,
gleichfalls durch einen Kurbelwinkel von beispielsweise 80°
begrenzt, wobei innerhalb dieser Zeit der letzte Punkt, an
welchem der Ionenstrom MADCx über dem vorbestimmten
Bezugspegel PIONAF liegt, als der vorstehend genannte
Endpunkt angesetzt wird.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 7 und 8 werden nun zwei andere
Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
Die Fig. 7 ist ein Ablaufdiagramm für ein zweites
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bei einem Schritt 51a
wird die Brenndauer NIONAF wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel berechnet. Der Schritt 51a kann durch
den Schritt 51′ ersetzt werden. Als nächstes werden bei
einem Schritt 52b aus allen Werten der Brenndauer NIONAF
einschließlich der gegenwärtigen Brenndauer NIONAFn, die bei
einer Vielzahl von beispielsweise 32 Zündungen vor der
gegenwärtigen Zündung gemessen wurden, der Maximalwert und
der Minimalwert gewählt und die Differenz zwischen dem
maximalen und dem minimalen Wert wird berechnet, um eine
Brenndauer-Schwankung NAFRNG zu erhalten. Falls bei dem
Schritt 53a die auf diese Weise erhaltene
Brenndauerschwankung NAFNRG über einem vorbestimmten
Bezugswert OVIONRNG für die Brenndauerschwankung liegt, wird
die Verbrennung als Verbrennung an der Grenze des
Magergemisch-Verbrennungsbereichs bewertet. Die Ursache
dafür, daß die Brenndauerschwankung NAFRNG über dem
vorbestimmten Bezugswert OVIONRNG liegt, besteht im
einzelnen darin, daß die gegenwärtige Verbrennung so langsam
ist, daß wegen der langsamen Verbrennung die gegenwärtige
Brenndauer NIONAFn länger als die vorangehende Brenndauer
NIONAF wird, was eine Erhöhung der Brenndauerschwankung
NAFRNG ergibt.
Die Fig. 8 veranschaulicht ein drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem in einem Schritt 51b die Brenndauer
NIONAF auf gleiche Weise wie bei den vorangehenden beiden
Ausführungsbeispielen berechnet wird. Bei einem Schritt 52b
wird ein Brenndauer-Schwankungskoeffizient NIONHDK dadurch
berechnet, daß die Standardabweichung der gegenwärtigen
Brenndauer NIONAF und der bei einer Vielzahl von
beispielsweise 32 Zündungen vor der gegenwärtigen Zündung
gemessenen vorangehenden Brenndauern NIONAF durch deren
Mittelwert geteilt wird. Zum Berechnen der
Standardabweichung kann ein bekanntes Verfahren angewandt
werden. Falls dann bei einem nächsten Schritt 53b der
Brenndauer-Schwankungskoeffizient NIONHDKn über einem für
das Erfassen des Magergemisch-Grenzwertes angesetzten
vorbestimmten Bezugswert OVIONHDK für den
Schwankungskoeffizienten liegt, wird die gegenwärtige
Verbrennung als Verbrennung an der Grenze des Magergemisch-
Verbrennungsbereichs bewertet. D.h., der Zustand, daß der
Brenndauer-Schwankungskoeffizient NIONHDKn über dem
vorbestimmten Bezugswert OVIONHDK liegt, ist durch eine
Abweichung der Brenndauer NIONAF infolge einer langsamen
Verbrennung oder einer Fehlzündung verursacht. Bei der
Statistik kann die Standardabweichung durch die Varianz
ersetzt werden.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wird
der Magergemisch-Grenzwert durch den Quotienten aus der
Standardabweichung der Brennzeitdauern NIONAF und deren
Mittelwert erfaßt. Die Standardabweichung und der Mittelwert
der Brennzeitdauern NIONAF können durch die Varianz und der
Mittelwert von Spitzenwerten des Ionenstroms MADCx ersetzt
werden. Die Spitzenwerte des Ionenstroms MADCx ändern sich
mit dem Verbrennungszustand. Daher kann der Magergemisch-
Grenzwert aus der Verteilung der Spitzenwerte des
Ionenstroms MADCx ermittelt werden.
Bei einem Ausführungsbeispiel, bei dem der Mittelwert der
Spitzenwerte des Ionenstroms MADCx herangezogen wird, wird
der Magergemisch-Grenzwert dadurch erfaßt, daß der
Mittelwert der Spitzenwerte mit einem vorbestimmten
Bezugswert verglichen wird, um den Magergemisch-Grenzwert in
dem Fall zu erfassen, daß der Mittelwert unter dem
Bezugswert liegt. Bei dem Ausführungsbeispiel, bei dem die
Varianz oder der Quotient der Teilung der Varianz durch den
Mittelwert herangezogen wird, wird der Magergemisch-
Grenzwert durch einen Vergleich zwischen der Varianz oder
diesem Quotienten und einem vorbestimmten Bezugswert erfaßt.
Auf gleiche Weise wie bei den vorangehend beschriebenen
Ausführungsbeispielen können der Mittelwert und die Varianz
nach einem bekannten Verfahren aus den bei beispielsweise 32
Zündungen abgefragten Spitzenwerten berechnet werden. Der
Spitzenwert des Ionenstroms MADCx wird aus allen
Ionenströmen MADCx gewählt, die in einem Kurbelwinkelbereich
von 10° vor dem oberen Totpunkt an angefragt wurden. Dies
ermöglicht es, den Ionenstrom MADCx mit einem Pegel
auszuscheiden, der als Störsignal angesehen werden kann,
wodurch dann ein Spitzenwert des Ionenstroms MADCx abgefragt
werden kann, nachdem ein gleichmäßiger Ionenstrom MADCx zu
fließen beginnt. Der Anfangspunkt für das Abfragen muß nicht
immer 10° vor dem oberen Totpunkt sein, sondern kann
irgendein Zeitpunkt nach der Stabilisierung des Ionenstroms
MADCx sein.
Statt des Spitzenwertes des Ionenstroms MADCx kann auch das
Produkt der Multiplikation des Spitzenwertes bei jeder
Zündung mit der Brenndauer herangezogen werden. Im einzelnen
kann der Magergemisch-Grenzwert aufgrund des Mittelwerts
dieser bei 32 Zündungen erhaltenen Produkte, deren Varianz
oder dem Quotienten aus der Varianz und dem Mittelwert
erfaßt werden. In diesem Fall erstreckt sich die Brenndauer
von Zündpunkt bis zu demjenigen Zeitpunkt, an dem der
Ionenstrom MADCx unter den vorbestimmten Bezugswert abfällt.
Die Brenndauer kann NIONAF oder CNIONAF gemäß der
Beschreibung bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen
sein. Der vorbestimmte Bezugspegel kann beispielsweise 1/125
von 5 V sein, die die maximale Ausgangsspannung aus dem A/D-
Umsetzer sind. Dieser Wert kann als Bezugswert bei den
vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen verwendet
werden.
Der Magergemisch-Grenzwert kann auch aus dem Mittelwert oder
der Varianz von Summenwerten ermittelt werden, die
beispielsweise bei 32 Zündungen erhalten werden, wobei jeder
Summenwert eine Summe der Produkte der mit einem
vorbestimmten Nutzarbeitskoeffizienten K multiplizierten
Ausgangssignalwerte für den Ionenstrom MADCx ist. Die
Ausgangssignalwerte für den Ionenstrom MADCx werden bei
jedem Kurbelwinkel von 2,5° in einem Bereich von 10° vor
dem oberen Totpunkt OT gemäß Fig. 12 an abgefragt. Der bei
jedem Kurbelwinkel von 2,5° abgefragte
Nutzarbeitskoeffizient KR wird nach folgenden Gleichungen
berechnet:
wobei Vclear das Volumen einer Brennkammer ist, r der
Abstand zwischen den Mitten eines Kurbelzapfens und eines
Kurbelwellen-Lagezapfens ist, L die Länge einer Pleuelstange
ist, D die Zylinderbohrung, d. h. der Zylinderdurchmesser
ist, V das nominelle Zylindervolumen einschließlich des
Volumens der Brennkammer ist und ΔV das Ausmaß der
Änderung des nominellen Zylindervolumens ist.
Gemäß der Darstellung in der Tabelle 1 in Fig. 14 ist der
Koeffizient KR derart angesetzt, daß sein Wert bei einem
Kurbelwinkel von 75° nach dem oberen Totpunkt der größte
Wert 10,00 ist. Wenn ein Zylinder eine Bohrung von 62 mm
hat, die Länge der Pleuelstange 120 mm beträgt, der Abstand
zwischen den Mitten des Kurbelzapfens und des Kurbelwellen-
Lagerzapfens 30 mm beträgt und das Volumen der Brennkammer
18,00 cm3 ist, hat gemäß Fig. 13 das nominelle
Zylindervolumen seinen kleinsten Wert am oberen Totpunkt und
es wird dann monoton größer. Unter Anwendung des
Nutzarbeitskoeffizienten KR, der sich gemäß der Darstellung
in Fig. 14 mit dem Kurbelwinkel ändert, wird der
Magergemisch-Grenzwert in folgenden Schritten ermittelt:
Multiplizieren des bei einem jeden Kurbelwinkel von 2,5° bei
einer einzelnen Zündung gemessenen Ionenstroms MADCx mit dem
dem gegenwärtigen Wert entsprechenden
Nutzarbeitskoeffizienten KR, Aufsummieren der
Multiplikationsergebnisse bei beispielsweise 32 Zündungen,
Berechnen des Mittelwertes der durch das Aufsummieren
erhaltenen Gesamtsumme und Erfassen des Magergemisch-
Grenzwertes dann, wenn dieser Mittelwert über einem
vorbestimmten Bezugswert liegt. Der Mittelwert ist der
Mittelwert aller Ausgabewerte, die in einem Bereich von dem
Kurbelwinkel 10° vor dem oberen Totpunkt an abgefragt
wurden. Es können auch die nach dem oberen Totpunkt
abgefragten Ausgabewerte herangezogen werden, deren mit dem
Nutzarbeitskoeffizienten KR multiplizierte Produkte positive
Werte einschließlich Null sind. Der Mittelwert kann durch
die Varianz der Summen der Produkte der mit dem
Nutzarbeitskoeffizienten KR multiplizierten Ausgabewerte
oder durch den Quotienten der durch den Mittelwert geteilten
Varianz ersetzt werden. Der Magergemisch-Grenzwert kann
durch Vergleichen dieser Varianz oder dieses Quotienten mit
einem vorbestimmten Bezugswert erfaßt werden.
Durch Korrigieren der einzuspritzenden Brennstoffmenge gemäß
dem nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erfaßten
Magergemisch-Grenzwert ist es möglich, die Maschine
fortgesetzt unter guten Bedingungen mit einem in dem
Magergemisch-Verbrennungsbereich eingestellten Luft/
Brennstoff-Verhältnis zu betreiben.
Unter Bezugnahme auf das in Fig. 9 gezeigte Ablaufdiagramm
wird nun der Prozeß zum Erhöhen der einzuspritzenden
Brennstoffmenge entsprechend dem erfaßten Magergemisch-
Grenzwert beschrieben. Zuerst wird bei einem Schritt 61
durch ein von einem nicht gezeigten Nockenstellungssensor
abgegebenes Zylinderunterscheidungssignal ermittelt, ob der
gerade geprüfte Zylinder der erste Zylinder ist. Wenn
ermittelt wird, daß der gerade geprüfte Zylinder der erste
Zylinder ist, schreitet die Steuerung zu einem Schritt 62
weiter. Falls es nicht der erste Zylinder ist, folgt der
Prozeß für den zweiten, den dritten oder den vierten
Zylinder. Für diese Zylinder wird der Prozeß nicht
erläutert, da er der gleiche ist wie bei dem vorstehend
genannten ersten Zylinder. Danach wird bei dem Schritt 62
ermittelt, ob der Magergemisch-Grenzwert erfaßt wird oder
nicht. Falls ermittelt wird, daß der Magergemisch-Grenzwert
erreicht worden ist, schreitet die Steuerung zu einem
Schritt 63 weiter. Andernfalls schreitet die Steuerung zu
einem Schritt 64 weiter. Bei dem Schritt 63 wird ein
Korrekturkoeffizient FTAULN1 für die Brennstoffeinspritzung
nach der nachstehenden Gleichung (6) berechnet, in welcher
der gegenwärtige Korrekturkoeffizient FTAULN1n für die
Brennstoffeinspritzung dadurch berechnet wird, daß für die
Korrektur an der Magergemischgrenze zu dem
Korrekturkoeffizienten FTAULNn-1 eine Größe KTAULN1A addiert
wird.
FTAULN1n = FTAULN-1 + KTAULN1A (6)
Bei dem Schritt 64 wird ein Korrekturkoeffizient FTAULN1 für
die Brennstoffeinspritzung gemäß der nachstehenden Gleichung
(7) berechnet, bei der der gegenwärtige Korrekturkoeffizient
FTAULN1n für die Brennstoffeinspritzung dadurch erhalten
wird, daß von dem vorangehenden Korrekturkoeffizienten
FTAULNn-1 für die Brennstoffeinspritzung eine Größe KTAULN1D
zur Korrektur subtrahiert wird, bis in dem Magergemisch-
Verbrennungsbereich die obere Grenze des Luft/Brennstoff-
Verhältnisses erreicht ist.
FTAULN1n = FTAULNn-1-KTAULN1D (7)
Bei einem Schritt 65 wird für den ersten Zylinder eine
effektive Brennstoffeinspritzdauer TAU1 nach der
nachstehenden Gleichung (8) berechnet, in welcher FAULN1 ein
berechneter Korrekturkoeffizient für die
Brennstoffeinspritzung ist und TAUBSE1 ein Parameter ist,
der durch Multiplizieren einer Grund-
Brennstoffeinspritzdauer TP mit zum Zeitpunkt der Berechnung
erforderlichen verschiedenen Korrekturkoeffizienten erhalten
wird.
TAU1 = TAUBSE1·FAULN1 (8)
Auf diese Weise wird während des Betreibens der Maschine in
dem Magergemisch-Verbrennungsbereich der Ionenstrom bei
jeder Zündung in einem jeden Zylinder gemessen und der
Magergemisch-Grenzwert wird entsprechend der mittels des
Ionenstroms festgestellten Brenndauer NIONAF ermittelt. In
diesem Fall schreitet die Steuerung in Schritten 51 → 52 →
53 weiter, so daß der geglättete Wert NAFAVn für die
gegenwärtige Brenndauer von der gegenwärtigen Brenndauer
NIONAFn subtrahiert wird, um dadurch zu ermitteln, ob das
Luft/Brennstoff-Verhältnis den Magergemisch-Grenzwert
erreicht hat oder nicht. D.h., gemäß der Darstellung in Fig.
4 ändert sich der Ionenstrom bei der instabilen Verbrennung
ohne derart merkliche Spitzenwerte wie bei der normalen
Verbrennung, so daß die Brenndauer NIONAF bei der instabilen
Verbrennung länger wird als bei der normalen Verbrennung.
Wenn der Magergemisch-Grenzwert erfaßt worden ist, schreitet
die Steuerung zu dem Schritt 61 weiter, um die
einzuspritzende Brennstoffmenge zu korrigieren. Falls es der
erste Zylinder ist, in welchem ermittelt wird, daß das
Luft/Brennstoff-Verhältnis an der Obergrenze des
Magergemisch-Verbrennungsbereichs liegt, schreitet die
Steuerung in den Schritten 61 → 62 → 63 → 65 weiter, so daß
in dem ersten Zylinder die einzuspritzende Brennstoffmenge
zu einer Erhöhung korrigiert wird. Falls danach ermittelt
wird, daß das Luft/Brennstoff-Verhältnis in dem ersten
Zylinder niedriger als die Obergrenze des Magergemisch-
Verbrennungsbereichs ist, schreitet die Steuerung in den
Schritten 61 → 62 → 64 → 65 weiter, so daß die
einzuspritzende Brennstoffmenge zu einer Verringerung
korrigiert wird und sich das Luft/Brennstoff-Verhältnis vom
fetten Gemisch zu dem mageren Gemisch hin ändert.
Auf diese Weise kann der Magergemisch-Grenzwert bei
jeglicher Zündung erfaßt werden und die einzuspritzende
Brennstoffmenge kann bei jedem Zylinder der Maschine
entsprechend dem erfaßten Magergemisch-Grenzwert korrigiert
werden, wodurch es ermöglicht ist, irgendeine Änderung des
Betriebszustands oder irgendeiner Art von Maschine zu
genügen. Daher wird es möglich, eine Maschine fortgesetzt
mit einem Luft/Brennstoff-Verhältnis zu betreiben, das auf
zufriedenstellende Weise nahe an die Obergrenze des
Magergemisch-Verbrennungsbereichs selbst dann eingestellt
ist, wenn sich die Grenze ändert. Dies trägt zu einer
Verbesserung des Brennstoffverbrauchs bei. Außerdem werden
Drehmomentänderungen verhindert, was eine Verbesserung des
Fahrverhaltens und der Emissionen ergibt.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise kann die
Erfindung bei einer Maschine mit einer Vielzahl von
Zylindern angewandt werden, die durch gleichzeitige
Brennstoffeinspritzung gesteuert werden.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird
der Magergemisch-Grenzwert aus der Zeitdauer ermittelt,
während der der Ionenstrom MADCx über einem vorbestimmten
Bezugswert PIONAF liegt, oder der Zeitdauer von der Zündung
bis zu dem letzten Punkt, an dem der Ionenstrom MADCx über
diesem vorbestimmten Pegel PIONAF liegt. Zusätzlich zu den
vorstehend genannten Verfahren kann der Magergemisch-
Grenzwert auch von der vorstehend genannten Zeitdauer und
dem höchsten Spitzenwert des Ionenstroms MADCx ausgehend
durch Ermitteln der Verteilung von Spitzenwerten des
Ionenstroms MADCx erfaßt werden. Anstelle der Verteilung von
Spitzenwerten des Ionenstroms MADCx kann die Verteilung der
Integralwerte der Zeitdauern von der Zündung bis zu dem
letzten Punkt herangezogen werden, an dem der Ionenstrom
MADCx über dem vorbestimmten Bezugspegel PIONAF liegt.
Da erfindungsgemäß der Magergemisch-Grenzwert aus mindestens
einem der Kennwerte für den Ionenstrom MADCx ermittelt wird,
wie aus der Dauer der Zeit, während der der Ionenstrom über
einem vorbestimmten Bezugspegel liegt, der Verteilung von
Spitzenwerten des Ionenstroms oder der Verteilung von
Integralwerten des Ionenstroms, ist es einfach, das
Luft/Brennstoff-Verhältnis in dem Magergemisch-
Verbrennungsbereich zu regeln.
Es wird ein Verfahren angegeben, mit dem in einer
Brennkraftmaschine bei einer jeden Zündung eine Obergrenze
eines Magergemisch-Verbrennungsbereichs erfaßt wird. Der
Magergemisch-Grenzwert wird aus den Kennwerten des
Ionenstroms in einem Zylinder der Maschine unmittelbar nach
der Zündung ermittelt.
Claims (14)
1. Verfahren zum Erfassen eines Magergemisch-Grenzwertes in
einer Brennkraftmaschine durch Ionenstrom, dadurch
gekennzeichnet, daß
ein Kennwert eines in einem Zylinder der Maschine unmittelbar nach dem Zünden fließenden Ionenstroms gemessen wird und
der Magergemisch-Grenzwert entsprechend dem Kennwert für den Ionenstrom erfaßt wird.
ein Kennwert eines in einem Zylinder der Maschine unmittelbar nach dem Zünden fließenden Ionenstroms gemessen wird und
der Magergemisch-Grenzwert entsprechend dem Kennwert für den Ionenstrom erfaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennwert für den Ionenstrom die Summe der Zeitabschnitte
ist, in welchen der Ionenstrom jeweils über einem
vorbestimmten Bezugspegel liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennwert für den Ionenstrom die Zeitdauer von der
Zündung bis zu einem letzten Punkt ist, an dem der
Ionenstrom über einem vorbestimmten Bezugspegel liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennwert für den Ionenstrom die Verteilung von
Spitzenwerten des Ionenstroms ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennwert für den Ionenstrom die Verteilung von Produkten
der mit der Brenndauer multiplizierten Ionenstromwerte ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennwert für den Ionenstrom die Verteilung der Produkte
der Multiplikation der in vorbestimmten Zeitabständen
gemessenen Ionenstromwerte mit einem Koeffizienten ist, der
entsprechend dem nominellen Zylindervolumen bestimmt ist.
7. Verfahren zum Erfassen eines Magergemisch-Grenzwertes in
einer Brennkraftmaschine durch Ionenstrom, dadurch
gekennzeichnet, daß
ein Kennwert eines in einem Zylinder der Maschine unmittelbar nach der Zündung fließenden Ionenstroms gemessen wird,
der Kennwert für den Ionenstrom mit einem vorbestimmten Bezugskennwert verglichen wird und
entsprechend dem Vergleichsergebnis der Magergemisch- Grenzwert dann bestimmt wird, wenn der Kennwert für den Ionenstrom von dem vorbestimmten Bezugskennwert abweicht.
ein Kennwert eines in einem Zylinder der Maschine unmittelbar nach der Zündung fließenden Ionenstroms gemessen wird,
der Kennwert für den Ionenstrom mit einem vorbestimmten Bezugskennwert verglichen wird und
entsprechend dem Vergleichsergebnis der Magergemisch- Grenzwert dann bestimmt wird, wenn der Kennwert für den Ionenstrom von dem vorbestimmten Bezugskennwert abweicht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennwert für den Ionenstrom die Summe von
Zeitabschnitten ist, in welchen jeweils der Ionenstrom über
einem vorbestimmten Bezugspegel liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennwert für den Ionenstrom die Zeitdauer von der
Zündung bis zu einem letzten Punkt ist, an dem der
Ionenstrom über einem vorbestimmten Bezugspegel liegt.
10. Verfahren zum Erfassen eines Magergemisch-Grenzwertes in
einer Brennkraftmaschine durch einen Ionenstrom, dadurch
gekennzeichnet, daß
Kennwerte für einen Ionenstrom gemessen werden, der in einem Zylinder der Maschine nach der Zündung und von einem vorbestimmten Punkt vor dem oberen Totpunkt an fließt,
ein Mittelwert der Kennwerte für den Ionenstrom, eine Varianz derselben oder ein Quotient dieser Varianz geteilt durch den Mittelwert berechnet wird und
der Magergemisch-Grenzwert entsprechend dem berechneten Wert erfaßt wird.
Kennwerte für einen Ionenstrom gemessen werden, der in einem Zylinder der Maschine nach der Zündung und von einem vorbestimmten Punkt vor dem oberen Totpunkt an fließt,
ein Mittelwert der Kennwerte für den Ionenstrom, eine Varianz derselben oder ein Quotient dieser Varianz geteilt durch den Mittelwert berechnet wird und
der Magergemisch-Grenzwert entsprechend dem berechneten Wert erfaßt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennwert für den Ionenstrom ein Spitzenwert des
Ionenstroms ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennwert für den Ionenstrom das Produkt der
Multiplikation eines Spitzenwertes des Ionenstroms mit der
Brenndauer ist.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spitzenwert für den Ionenstrom die Summe von Produkten
ist, die jeweils durch Multiplizieren eines von in
vorbestimmten Zeitabständen gemessenen Ionenstromwerten mit
einem vorbestimmten Koeffizienten erhalten werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der vorbestimmte Koeffizient ein Nutzarbeitskoeffizient ist,
der sich mit dem nominellen Zylindervolumen
ändert.
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